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Tabu – Reden ist Gold

Herzlich willkommen in der Tabuzone! Lassen Sie uns über Dinge sprechen, die bei vielen Menschen ein unangenehmes Gefühl auslösen. Zum Beispiel Ekel, wenn es um körperliche Ausscheidungen geht. Angst, wenn es sich um den Tod handelt. Neid beim Vergleich der Penisgröße. Scham, wenn es im Intimbereich juckt und brennt. Na, fühlen Sie sich ertappt? Auch wenn wir heute in einer Gesellschaft leben, die nicht müde wird zu betonen, dass für sie gar keine mehr existieren, gibt es sie immer noch zur Genüge: Tabuthemen. Meist fristen sie ein Dasein ohne große Erklärung, sondern basieren häufig auf dem seit der Kindheit vertrauten, peinlich berührten „Darüber spricht man nicht“. Damit ist jetzt Schluss – zumindest in dieser Lektüre. Wir laden Sie dazu ein, die Tabuzone tatsächlich und ohne komische Gefühle zu verlassen, indem wir aufklären, kein Blatt vor den Mund nehmen und vor allem zeigen, warum es für uns alle wichtig ist, über Tabuthemen zu sprechen.

Herzlich willkommen in der Tabuzone! Lassen Sie uns über Dinge sprechen, die bei vielen Menschen ein unangenehmes Gefühl auslösen. Zum Beispiel Ekel, wenn es um körperliche Ausscheidungen geht. Angst, wenn es sich um den Tod handelt. Neid beim Vergleich der Penisgröße. Scham, wenn es im Intimbereich juckt und brennt. Na, fühlen Sie sich ertappt? Auch wenn wir heute in einer Gesellschaft leben, die nicht müde wird zu betonen, dass für sie gar keine mehr existieren, gibt es sie immer noch zur Genüge: Tabuthemen. Meist fristen sie ein Dasein ohne große Erklärung, sondern basieren häufig auf dem seit der Kindheit vertrauten, peinlich berührten „Darüber spricht man nicht“. Damit ist jetzt Schluss – zumindest in dieser Lektüre.
Wir laden Sie dazu ein, die Tabuzone tatsächlich und ohne komische Gefühle zu verlassen, indem wir aufklären, kein Blatt vor den Mund nehmen und vor allem zeigen, warum es für uns alle wichtig ist, über Tabuthemen zu sprechen.

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TABU<br />

<strong>Reden</strong> <strong>ist</strong> <strong>Gold</strong><br />

Lesen Sie<br />

heute auch<br />

Juli 2022<br />

EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES<br />

www.gesunde-frau-info.de


2<br />

<strong>Tabu</strong><br />

GRUSSWORT<br />

Mehr Schein als Sein<br />

Herzlich willkommen in der <strong>Tabu</strong>zone! Lassen Sie uns über<br />

Dinge sprechen, die bei vielen Menschen ein unangenehmes<br />

Gefühl auslösen. Zum Beispiel Ekel, wenn es um körperliche<br />

Ausscheidungen geht. Angst, wenn es sich um<br />

den Tod handelt. Neid beim Vergleich der Penisgröße.<br />

Scham, wenn es im Intimbereich juckt<br />

und brennt. Na, fühlen Sie sich ertappt? Auch<br />

wenn wir heute in einer Gesellschaft leben,<br />

die nicht müde wird zu betonen, dass für<br />

sie gar keine mehr ex<strong>ist</strong>ieren, gibt es sie<br />

immer noch zur Genüge: <strong>Tabu</strong>themen. Me<strong>ist</strong> fr<strong>ist</strong>en sie ein<br />

Dasein ohne große Erklärung, sondern basieren häufig auf<br />

dem seit der Kindheit vertrauten, peinlich berührten „Darüber<br />

spricht man nicht“. Damit <strong>ist</strong> jetzt Schluss <strong>–</strong> zumindest<br />

in dieser Lektüre. Wir laden Sie dazu ein,<br />

die <strong>Tabu</strong>zone tatsächlich und ohne komische<br />

Gefühle zu verlassen, indem wir aufklären,<br />

kein Blatt vor den Mund nehmen und vor<br />

allem zeigen, warum es für uns alle wichtig<br />

<strong>ist</strong>, über <strong>Tabu</strong>themen zu sprechen.<br />

Nadine Effert<br />

Chefredakteurin<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

leitartikel<br />

schönheits- ops<br />

vaginalgesundheit<br />

harnwegsinfektionen<br />

erektile dysfunktion<br />

penisvergrösserung<br />

hämorridalleiden<br />

stoma<br />

tod<br />

Vom Schatten ins Licht — 3<br />

Das A und O <strong>ist</strong> eine Facharztberatung — 4<br />

Sommer, Sonne, Scheidenpilz — 6<br />

Ein echtes Thema für Frauen — 7<br />

Tote Hose muss nicht sein — 8<br />

Eingriff statt Wunderpillen — 9<br />

Arztbesuch nicht auf die lange Bank schieben <strong>–</strong> 10<br />

Ein Verschluss für mehr Lebensqualität — 11<br />

Hilfreiche Spuren hinterlassen — 12<br />

Partner<br />

Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation<br />

stammt aus verantwortungsvollen Quellen.


Vom Schatten ins Licht<br />

LEITARTIKEL | VON NADINE EFFERT<br />

Fakt <strong>ist</strong>: Es gibt <strong>Tabu</strong>themen. Über sie sprechen?<br />

In der Regel schwierig. Dabei <strong>ist</strong> ein<br />

Sichtbarmachen von <strong>Tabu</strong>s nötig <strong>–</strong> zugunsten<br />

einer Normalisierung und um mit alten Regeln<br />

brechen zu können. Welches sind die <strong>Tabu</strong>themen<br />

der Deutschen? Und findet heutzutage<br />

ein offenerer Austausch über Intimes statt?<br />

Antworten darauf hat eine aktuelle repräsentative<br />

Studie gefunden.<br />

Bei <strong>Tabu</strong>s geht es nicht wie im gleichnamigen<br />

Gesellschaftsspiel um das Vermeiden von<br />

einzelnen Wörtern, sondern um ganze Themen,<br />

und zwar me<strong>ist</strong> ernste. Ob Frust im Bett,<br />

Geldsorgen, Tod, Regretting Motherhood, Missbrauch<br />

oder schwere Krankheiten <strong>–</strong> die L<strong>ist</strong>e <strong>ist</strong><br />

lang, und sie wird gefühlt nicht kürzer. Von einer<br />

enttabuisierten Gesellschaft sind wir auch hierzulande<br />

noch weit entfernt. Laut einer aktuellen<br />

„BRIGITTE”-Studie, bei der im Januar 2022<br />

Die me<strong>ist</strong>en Deutschen<br />

wünschen sich einen offeneren<br />

Umgang mit <strong>Tabu</strong>s.<br />

insgesamt 1.000 deutschsprachige Personen<br />

zwischen 16 und 75 Jahren befragt worden sind,<br />

gibt es bei 68 Prozent der Frauen und Männer<br />

mindestens ein <strong>Tabu</strong>thema, über welches sie mit<br />

niemandem sprechen. Die Top drei der „Shhh“-<br />

Themen sind dabei: Sexualleben, Unzufriedenheit<br />

mit dem Körper und Schönheits-OPs.<br />

Gemachte No-Gos<br />

<strong>Tabu</strong>s gab es schon immer, in jeder Epoche,<br />

Kultur und Gesellschaft <strong>–</strong> und es wird sie wohl<br />

auch immer geben. <strong>Tabu</strong>themen sind das Unaussprechbare,<br />

das Anstößige, und gerade deshalb<br />

üben sie eine fast magische Anziehung auf<br />

uns aus. Sie polarisieren, empören und sind<br />

ständig im Wandel. Wo alte <strong>Tabu</strong>s verschwinden,<br />

tauchen neue auf. Oder sie werden forciert,<br />

etwa durch die Politik, wie das im März 2022<br />

vom Senat des US-Bundesstaates Florida verabschiedete,<br />

umstrittene Gesetz zum Verbot der<br />

Themen sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität<br />

im lehrplanmäßigen Unterricht bis zur<br />

dritten Klasse zeigt. Die Prägung in der Kindheit,<br />

worüber man spricht und worüber nicht, darf<br />

nicht unterschätzt werden. Wer kannte ihn als<br />

Kind oder Teenager nicht, diesen Zustand zwischen<br />

<strong>Tabu</strong> und Neugier? Letztere führte nicht<br />

selten zu den versteckten Pornoheften unter<br />

dem Elternbett <strong>–</strong> und einem roten Kopf. Es gibt<br />

aber auch politische Entscheidungen, die dafür<br />

gefeiert werden, endlich mit <strong>Tabu</strong>s zu brechen.<br />

Beispiel: die Einführung eines Menstruationsurlaubs<br />

in Spanien <strong>–</strong> wobei Frauen mit starken<br />

Regelbeschwerden sich sicherlich nicht wie im<br />

Urlaub fühlen. Über die Begrifflichkeit der Maßnahme<br />

könnte man also diskutieren.<br />

Let’s talk about ...<br />

Apropos diskutieren. Damit bestimmte Themen<br />

enttabuisiert werden, muss man über sie sprechen,<br />

auch kontrovers. Dies erzeugt im Idealfall<br />

mehr Akzeptanz und Verständnis. Aufklärung <strong>ist</strong><br />

das A und O. Der Ansatz von Konrad Adenauer,<br />

dem ersten Bundeskanzler, der einst sagte: „Es<br />

iStock / Harbucks<br />

gibt Dinge, über die spreche ich nicht einmal mit<br />

mir selbst“, <strong>ist</strong> der falsche. Dieser Meinung sind<br />

auch die Befragten aus der „BRIGITTE”-Studie,<br />

denn 67 Prozent der Frauen und 63 Prozent der<br />

Männer sagen, dass es ihnen sehr hilft, mit anderen<br />

offen über intime oder persönliche Themen<br />

zu sprechen.<br />

Beim öffentlichen Umgang und Diskurs mit<br />

<strong>Tabu</strong>themen geht es auch darum, Betroffenen<br />

aufzuzeigen, dass sie mit ihren Emotionen und<br />

Beschwerden nicht allein sind. Schamgefühle<br />

spielen bei <strong>Tabu</strong>themen eine große Rolle. Sie<br />

sind der Grund, warum selbst in der Familie oder<br />

unter Freunden geschwiegen wird <strong>–</strong> oder im Fall<br />

von körperlichen und psychischen Beschwerden<br />

keine Arztpraxis aufgesucht wird.<br />

Folgen des Schweigens<br />

Dies kann fatale Folgen haben, zum Beispiel<br />

wenn um die eigene Sexualität ein Mantel des<br />

Schweigens gebreitet wird. „Sexuelle Probleme<br />

führen oft zu einer geringeren Lebenserwartung<br />

und Partnerschaftsqualität, erhöhter Depressivität<br />

und allgemeiner Unzufriedenheit“, heißt es im<br />

Männergesundheitsbericht der Stiftung Männergesundheit.<br />

Ob Männer mit Erektionsproblemen<br />

oder Frauen mit zu großen schmerzenden<br />

Schamlippen <strong>–</strong> Betroffenen braucht es nicht<br />

peinlich zu sein, ärztlichen Rat zu suchen. Denn<br />

Fakt <strong>ist</strong>: Man <strong>ist</strong> nie ein Einzelfall. Und die Chance<br />

auf ein freies, erfülltes oder auch beschwerdefreies<br />

Leben <strong>ist</strong> doch sehr verlockend, oder?<br />

Noch Luft nach oben<br />

Die gute Nachricht: Es <strong>ist</strong> <strong>–</strong> zumindest bei manchen<br />

Themen <strong>–</strong> ein tendenziell lockererer Umgang<br />

auszumachen. 89 Prozent der Frauen und<br />

85 Prozent der Männer sind der Meinung, dass<br />

über Themen wie Sexualität, psychische Probleme<br />

oder die finanzielle Situation heute offener<br />

gesprochen wird als vor zehn Jahren <strong>–</strong> so ein<br />

weiteres Ergebnis aus der „BRIGITTE”-Studie,<br />

welche übrigens den Titel „Die neue Offenheit“<br />

trägt. Gleichzeitig würden es rund zwei Drittel<br />

der Befragten bevorzugen, wenn die Menschen<br />

noch mehr über Intimes miteinander sprechen<br />

würden. Je mehr man über <strong>Tabu</strong>s spricht und<br />

das Thema vom Schatten ins Licht rückt, desto<br />

mehr trägt man zu einer Enttabuisierung bei <strong>–</strong><br />

für sich selbst, aber auch für viele andere! <br />

3<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

Innovationen schneller einführen<br />

Gastbeitrag<br />

Medizintechnologien bringen<br />

lebensrettende Therapien und<br />

mehr Lebensqualität. Allerdings<br />

müssen Innovationen schneller<br />

zugänglich gemacht werden, fordert<br />

Dr. Marc-Pierre Möll, Geschäftsführer<br />

Bundesverband<br />

Medizintechnologie (BVMed).<br />

Die Welt der Medizintechnologien<br />

<strong>ist</strong> faszinierend: Kardiologische Implantate<br />

stärken schwache Herzen.<br />

Hygieneprodukte und Impfausrüstung<br />

helfen bei der Bekämpfung<br />

von Pandemien. Medizinische<br />

Hilfsmittel wie Inkontinenz- oder<br />

Stoma-Produkte unterstützen bei<br />

tabuisierten chronischen Erkrankungen<br />

und ermöglichen den Betroffenen<br />

wieder die Teilhabe am<br />

sozialen Leben.<br />

Die schnellere Einführung medizintechnischer<br />

Innovationen in den<br />

Gesundheitsmarkt hat auch ökonomische<br />

Vorteile: Neue Untersuchungs-<br />

und Behandlungsmethoden<br />

führen zu einer Reduzierung<br />

von Fehlzeiten und verkürzen die<br />

Genesungszeiten der Erkrankten,<br />

sodass sie schneller wieder am gesellschaftlichen<br />

Leben teilnehmen<br />

und an den Arbeitsplatz zurückkehren<br />

können.<br />

Was den Einsatz von Innovationen<br />

der Medizintechnologie oft erschwert:<br />

die me<strong>ist</strong> höheren Initial-<br />

kosten werden isoliert betrachtet,<br />

nicht jedoch die Nutzen- und Kosteneffekte<br />

über den Gesamtverlauf<br />

einer Behandlung oder Krankheit.<br />

Deshalb müssen die langfr<strong>ist</strong>igen<br />

Einsparpotenziale durch moderne<br />

MedTech-Verfahren in die Überlegungen<br />

und in die Kostenübernahme<br />

medizintechnologischer<br />

Produkte einbezogen werden.<br />

Der BVMed wirbt deshalb für eine<br />

„Gesamtbetrachtung von Behandlungsprozessen”.<br />

Das nennen wir<br />

„Value-based Healthcare“.


4<br />

<strong>Tabu</strong><br />

Das A und O <strong>ist</strong> eine<br />

Facharztberatung<br />

Auch minimalinvasive Eingriffe wie Faltenunterspritzungen<br />

bergen Risiken.<br />

SCHÖNHEITS-OPS I VON NADINE EFFERT<br />

In der ästhetischen Chirurgie gibt es kaum<br />

Grenzen, auch wenn nicht jeder Eingriff sinnvoll<br />

erscheint. Bei den minimalinvasiven Eingriffen<br />

findet eine Enttabuisierung statt, die<br />

vermehrt zu einer Verharmlosung führt. Hingegen<br />

der Intimbereich bei Frau und Mann<br />

nach wie vor ein gesellschaftliches <strong>Tabu</strong> <strong>ist</strong>.<br />

Größere Brüste, flacher Bauch, gerade Nase,<br />

weniger Falten <strong>–</strong> die me<strong>ist</strong>en Deutschen machen<br />

heutzutage kein großes Geheimnis um<br />

„gemachte“ Optimierungen des eigenen Körpers.<br />

Die Schönheitschirurgie boomt weltweit.<br />

Deutschland liegt auf Platz vier der Länder mit<br />

der höchsten Anzahl an Schönheitsoperationen,<br />

die in unserer Gesellschaft weitestgehend akzeptiert<br />

werden. Warum sich Frauen und Männer<br />

für eine Schönheits-OP entscheiden, hat<br />

eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für<br />

Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) im<br />

Gründe für eine Schönheitsoperation<br />

in Deutschland im Jahr 2021<br />

57,5 %<br />

Reduzierung meines<br />

ästhetischen Makels<br />

21,7 %<br />

(wieder) dem eigenen<br />

Schönheitsideal entsprechen<br />

2,3 %<br />

bessere Chancen bei<br />

der Partnersuche<br />

37,9 %<br />

Verbesserung des<br />

eigenen Selbstwerts<br />

12,1 %<br />

Linderung gesundheitlicher<br />

Beschwerden<br />

2 %<br />

Korrektur durch unsachgemäße<br />

Behandlung<br />

November 2021 herausgefunden. Das sind die<br />

Top-3-Gründe: „Reduzierung meines ästhetischen<br />

Makels“ (57,5 %), „Verbesserung des<br />

eigenen Selbstwerts“ (37,9 %) und „(wieder) dem<br />

eigenen Schönheitsideal entsprechen“ (21,7 %).<br />

Minimalinvasive Eingriffe boomen<br />

Fakt <strong>ist</strong>: Ästhetisch-Plastische Behandlungen<br />

und Eingriffe sind gefragter denn je. Gemäß<br />

den aktuellsten Daten der „DGÄPC-Stat<strong>ist</strong>ik<br />

2020-2021“ gibt es insbesondere auf die nichtund<br />

minimalinvasiven Methoden wie Faltenunterspritzungen<br />

sowie Botulinum- und Laserbehandlungen<br />

einen regelrechten Run: 73,5<br />

Prozent der zwischen Juli 2020 und Juni 2021<br />

angefragten und durchgeführten Behandlungen<br />

in Facharztpraxen der DGÄPC waren minimalinvasiv<br />

<strong>–</strong> 2018 waren es 30,8 Prozent. Insbesondere<br />

die unter 20-Jährigen werden laut<br />

der DGÄPC von Social Media beeinflusst <strong>–</strong> sei<br />

es, weil sie sich selbst mit Selfies<br />

und Fotos anderer Personen vergleichen<br />

oder weil auch einige Influencer<br />

offen über ihre Eingriffe<br />

plaudern, als wäre es etwas völlig<br />

Normales. Ein Trend, vor dem Fachleute<br />

wie Dr. Alexander Hilpert, Präsident<br />

der DGÄPC und Facharzt<br />

für Plastische, Rekonstruktive und<br />

Ästhetische Chirurgie, warnen: „Es<br />

handelt sich bei minimalinvasiven<br />

Behandlungen nicht um Wellness-<br />

Anwendungen, sondern um medizinische<br />

Eingriffe mit Risiken.“<br />

<strong>Tabu</strong>zone Intimbereich<br />

Nicht immer steckt pure Eitelkeit<br />

hinter dem Wunsch nach Veränderung,<br />

sondern auch ein hoher<br />

Leidensdruck. Wenn zum Beispiel<br />

nach erfolgter Geburt die inneren<br />

Schamlippen (Labien) zu groß geworden<br />

sind oder das männliche<br />

Selbstwertgefühl und Liebesleben<br />

unter einem kleinen Penis leiden.<br />

Wenn es um diesen „intimen Bereich“<br />

geht, endet der offene Umgang<br />

mit ästhetischen Eingriffen<br />

jedoch sozusagen an der Gürtellinie.<br />

„Die menschliche Körpermitte<br />

spielt nach ästhetischen Gesichtspunkten<br />

eine sehr große Rolle. Das<br />

Aussehen der weiblichen Vulva<br />

kann als genauso unangenehm<br />

wahrgenommen werden wie abstehende Ohren.<br />

Betroffene, die mit ihrem Intimbereich unzufrieden<br />

sind, leiden sehr stark darunter“,<br />

erklärt Dr. med. Marwan Nuwayhid in einem<br />

Interview gegenüber dem „Top Magazin“. Der<br />

Frauenarzt <strong>ist</strong> der Präsident der Internationalen<br />

Gesellschaft für Rekon-struktive und Ästhetische<br />

Intimbehandlung (ISRAIT), die mit dem Ziel, einer<br />

Stigmatisierung entgegenzuwirken, im Jahr 2018<br />

gegründet worden <strong>ist</strong>.<br />

Eingriffe im Intimbereich<br />

sind immer noch mit einem<br />

Stigma behaftet.<br />

Denn eine Stigmatisierung kann genauso wie die<br />

eigene Scham dazu führen, dass Betroffene sich<br />

erst nach Jahren mit ihrem vermeintlichen Makel<br />

in eine fachärztliche Praxis trauen. Dabei gibt es<br />

zum Beispiel im Fall der Schamlippen auch medizinische<br />

Gründe für eine Verkleinerung, etwa<br />

Schmerzen beim Sitzen oder Radfahren.<br />

Individuelle, fachliche Beratung<br />

Für Fachleute im Bereich Intimchirurgie sind<br />

auch solche Eingriffe kein <strong>Tabu</strong>thema, sondern<br />

Alltag. Wie Dr. Hilpert betont, sei die beste<br />

Informationsquelle immer noch das aufklärende<br />

Facharztgespräch, insbesondere bei operativen<br />

Eingriffen. Dabei geht es auch um das transparente<br />

Aufzeigen von Risiken und die Klärung<br />

der Frage, ob die Patientin oder der Patient real<strong>ist</strong>ische<br />

Erwartungen an den Eingriff hat. Kommt<br />

am Ende ein ärztliches Go, dann steht einer<br />

„Selbstoptimierung“, ob aus ästhetischen oder<br />

medizinischen Gründen, nichts im Wege. <br />

iStock / Oleksandr But<br />

1,1 %<br />

Verbesserungen der<br />

Berufschancen<br />

Quelle: DGÄPC, 2021


5<br />

Darf sie das? Mama beim Schönheitschirurgen<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Therapieporträt<br />

Um die körperliche Unzufriedenheit<br />

von Frauen nach Schwangerschaft<br />

und Stillzeit wird in der<br />

Regel der Mantel des Schweigens<br />

gehüllt. Warum dies nicht zeitgemäß<br />

<strong>ist</strong> und wie ein Mommy Makeover<br />

die körperlichen Spuren beheben<br />

kann, darüber berichtet<br />

Prof. Dr. Nektarios Sinis von der<br />

SINIS KLINIK Berlin.<br />

Jede Frau hat das Recht darauf,<br />

sich im eigenen Körper wohl und<br />

glücklich zu fühlen. In weiten Teilen<br />

der westlichen Welt <strong>ist</strong> diese<br />

Tatsache Konsens. Doch Mütter<br />

scheinen von dieser Haltung ausgenommen<br />

zu sein, das erleben<br />

wir auch in der SINIS KLINIK Berlin.<br />

Wer Kinder und/oder einen<br />

Partner hat, sollte per se erfüllt<br />

sein. Wer sich als Mutter auf den<br />

eigenen Körper fokussiert, sexy<br />

und attraktiv sein möchte, wer zumindest<br />

in körperlicher Hinsicht<br />

bereut, schwanger gewesen zu<br />

sein, mit dem stimmt im Zweifelsfall<br />

etwas nicht ganz. Eine unzeitgemäße<br />

Haltung in einer modernen<br />

und gesundheitsbewussten<br />

Gesellschaft, die den Weg zum<br />

Schönheitschirurgen für viele<br />

Frauen unnötig schwer macht.<br />

Ausführliche Beratung<br />

Wenn der eigene Körper sich verändert<br />

und wenn diese Veränderungen<br />

eine Frau unglücklich<br />

machen, dann hat sie jedes Recht<br />

zu handeln. Viele Betroffene versuchen<br />

zunächst, den eigenen<br />

Körper nach Schwangerschaft<br />

und Stillzeit mit einer Ernährungsumstellung<br />

und regelmäßigem<br />

Sport wieder neu in Form zu bringen.<br />

Doch selbst wenn im Alltag<br />

mit Kind genug Zeit und Kraft für<br />

diese Maßnahmen bleiben, gibt es<br />

Veränderungen, die sich auf diese<br />

Weise nicht wieder rückgängig<br />

machen lassen. Die hormonelle<br />

Achterbahnfahrt und die starke<br />

Beanspruchung des Körpers hinterlassen<br />

nachhaltige und nachteilige<br />

Spuren.<br />

Um diese Spuren loszuwerden, <strong>ist</strong><br />

der Besuch bei erfahrenen Fachärztinnen<br />

und -ärzten für Plastische<br />

Chirurgie der einzige effektive Weg.<br />

Im Rahmen des sogenannten Mommy<br />

Makeovers erfolgt eine chirurgische<br />

Korrektur der schwangerschaftsbedingten<br />

Veränderungen<br />

des Körpers. Es handelt sich dabei<br />

um eine Kombination verschiedener<br />

Operationen. Welche Eingriffe<br />

sicher und erfolgreich zusammengefasst<br />

werden können, <strong>ist</strong> Teil einer<br />

detaillierten Beratung, für die<br />

wir uns in der SINIS KLINIK viel Zeit<br />

nehmen. Denn die Wünsche der<br />

Patientin müssen ebenso berücksichtigt<br />

werden wie ihre individuellen<br />

körperlichen Voraussetzungen.<br />

Generell stehen bei einem Mommy<br />

Makeover zwei Operationen im Fokus:<br />

die Brustkorrektur und die<br />

Bauchdeckenstraffung.<br />

Endlich wieder straffe Brüste<br />

Viele Frauen beobachten einige<br />

Wochen nach dem Abstillen, dass<br />

die Brüste an Volumen, Spannkraft<br />

und Fülle verlieren. Das <strong>ist</strong><br />

nicht ungewöhnlich, denn der physiologische<br />

Hormonspiegel kehrt<br />

nun auf das Level ohne Schwangerschaft<br />

zurück, und der Prozess<br />

des Stillens hat Spuren hinterlassen.<br />

Die prominentesten Umbauvorgänge<br />

der Brustform äußern<br />

sich in einem Volumenverlust insbesondere<br />

im oberen Brustpol, im<br />

zunehmenden Herabhängen der<br />

Brust und in einer Vergrößerung<br />

des Warzenhofs. Die Nippel sind<br />

nicht selten nach unten gerichtet,<br />

und die Straffheit der Drüse <strong>ist</strong><br />

herabgesetzt.<br />

Bei der Operation im Rahmen des<br />

Mommy Makeovers geht es darum,<br />

Volumen wiederherzustellen und<br />

gleichzeitig eine Straffung zu erreichen.<br />

Für ein nachhaltig schönes<br />

Ergebnis erfolgen beide Schritte<br />

bestenfalls zusammen, denn nach<br />

einer Schwangerschaft <strong>ist</strong> die<br />

langfr<strong>ist</strong>ige Perspektive der Brustdrüse<br />

eine andere. Das erneute<br />

Absinken muss in die Planung<br />

einkalkuliert werden. Aus diesem<br />

Grund <strong>ist</strong> sowohl die Straffung als<br />

auch die Wahl des richtigen Silikonimplantats<br />

entscheidend. Ein<br />

vielschichtiger Eingriff, der in erfahrene<br />

Hände gehört.<br />

Hallo flacher Bauch<br />

Gleiches gilt für die Straffung der<br />

Bauchdecke. Denn auch ein vorher<br />

flacher, straffer Bauch kommt<br />

nach der Schwangerschaft selten<br />

wieder in seinen Urzustand zurück.<br />

Das liegt nicht nur an der<br />

Größenordnung des Babys, das die<br />

Bauchdecke ausgeleiert hat. Das<br />

Hormon Östrogen, das während<br />

der Schwangerschaft für die nötige<br />

Elastizität sorgt, hat zugleich<br />

die Bänder, welche die Muskulatur<br />

der Bauchdecke verbinden, nachhaltig<br />

geschädigt. Die sogenannte<br />

Rektusdiastase wurde bis vor<br />

wenigen Jahren als Le<strong>ist</strong>ung der<br />

gesetzlichen Krankenkassen anerkannt,<br />

denn sie hinterlässt nicht<br />

nur optische Spuren, sondern<br />

schränkt Frauen auch beim Sport<br />

oder beim schweren Tragen ein.<br />

Die individuelle, ganzheitliche Beratung<br />

<strong>ist</strong> Grundlage eines Mommy Makeovers.<br />

Das Becken, die muskuläre Situation<br />

und auch der Gewichtsverlauf<br />

nach der Schwangerschaft sind<br />

bei jeder Patientin unterschiedlich.<br />

Sie haben individuellen Einfluss<br />

auf das Mommy Makeover.<br />

Je nach Umfang der Korrekturwünsche<br />

und der anatomischen<br />

Voraussetzungen empfiehlt sich<br />

eine große Bauchdeckenstraffung<br />

oder eine Mini-Abdominoplastik.<br />

Bei deutlichem Hautüberschuss<br />

und kräftigen Fetteinlagerungen<br />

im Bereich der Flanken kann der<br />

Hautschnitt der Bauchdeckenstraffung<br />

gegebenenfalls erweitert<br />

werden. Deutlich abgeschlafftes<br />

Bindegewebe wird gegebenenfalls<br />

durch ein inneres Korsett<br />

gestrafft. Hierbei wird der gerade<br />

Bauchmuskel in der Mittellinie so<br />

zusammengeführt, dass er durch<br />

eine kräftige Naht gestrafft und<br />

die Kontur der Bauchdecke wie<br />

bei einem Korsett tailliert wird.<br />

Zur optimalen Konturierung der<br />

Taille bietet sich eine ergänzende<br />

Fettabsaugung der Flankenbereiche<br />

an.<br />

Risiko Kombi-OP?<br />

Dass bei einem Mommy Makeover<br />

verschiedene Operationen zusammengefasst<br />

werden, birgt kein erhöhtes<br />

Risiko, sofern das Profil der<br />

Patientin zuvor genau analysiert<br />

wurde. Wissenschaftliche Studien<br />

zur Kombination haben grundsätzlich<br />

keine höheren Komplikationsraten<br />

aufgezeigt. Im Hinblick auf<br />

die kürzere Regenerationszeit <strong>ist</strong><br />

eine Kombinationsoperation sogar<br />

von Vorteil. Die Zusammenlegung<br />

von Brustkorrektur und Bauchdeckenstraffung<br />

bietet sich in besonderer<br />

Weise an, denn beide Operationen<br />

erfolgen in Rückenlage der<br />

Patientin. Auch Eingriffe wie die<br />

Straffung der Oberarme oder eine<br />

Vaginalkorrektur können ergänzt<br />

werden. Die Dauer eines Mommy<br />

Makeovers beträgt je nach Umfang<br />

zwischen zwei und sechs Stunden.<br />

Damit der Nachsorge- und Heilungsprozess<br />

nach der Kombi-OP<br />

ungestört verlaufen kann, <strong>ist</strong> es<br />

übrigens umso wichtiger, das Umfeld<br />

in die Pläne einzubeziehen.<br />

Sechs Wochen sollte sich die Patientin<br />

als Mutter schonen können<br />

<strong>–</strong> ein vergleichsweise kleines<br />

Zeitfenster für langfr<strong>ist</strong>ig mehr Lebensqualität<br />

und neues weibliches<br />

Selbstbewusstsein.<br />

www.sinis-aesthetics.de


6<br />

Sommer, Sonne, Scheidenpilz?<br />

Ursachen/Risikofaktoren für Scheidenpilz<br />

<strong>Tabu</strong><br />

VAGINALGESUNDHEIT I VON SARAH SCHROTH<br />

Steigt das Thermometer, beginnt für viele<br />

Keime, die sich im Intimbereich herumtreiben,<br />

die Hochsaison. Um einer Infektion entgegenzuwirken,<br />

<strong>ist</strong> neben einfachen Hygienemaßnahmen<br />

auch der rechtzeitige Gang zu Fachpersonen<br />

entscheidend.<br />

Welche Frau kennt das nicht? Der Bikini liegt<br />

bereit, und der verschwitzte Körper sehnt sich<br />

nach dem kühlen Nass. Nur leider juckt und<br />

brennt es im Schritt und die Laune <strong>ist</strong> <strong>–</strong> anders<br />

als die Temperaturen <strong>–</strong> im Keller. Entzündungen<br />

im Intimbereich sind nicht nur sehr nervig,<br />

sondern auch sehr häufig. So gut wie jede Frau<br />

leidet mindestens einmal in ihrem Leben an<br />

Infektionen wie der bakteriellen Vaginose oder<br />

dem Scheidenpilz, 70 Prozent davon sogar regelmäßig.<br />

Typisch für die bakterielle Entzündung<br />

sind weißlicher oder grauer Ausfluss, ein fischiger<br />

Geruch und Juckreiz. Pilzinfektionen gehen<br />

hingegen eher mit einem geruchlosen, körnigen<br />

Ausfluss sowie Schmerzen beim Wasserlassen<br />

und Geschlechtsverkehr einher. Oft handelt<br />

es sich aber auch um Mischformen, bei denen<br />

sowohl Pilze als auch Bakterien ihr Unwesen<br />

treiben. Eine sichere Diagnose und gezielte<br />

Behandlung können daher nur mittels ärztlich<br />

durchgeführtem Vaginalabstrich erfolgen.<br />

Natürliche Schutzbarriere<br />

In der Regel bildet die Scheidenflora mit ihrem<br />

hohen Anteil an Milchsäurebakterien einen<br />

idealen Schutzfilm gegen schädliche Keime.<br />

Ist das Immunsystem aber stress- oder krankheitsbedingt<br />

geschwächt, lässt auch der<br />

Schutz vor Schädlingen nach. Das Auftreten<br />

von Pilzinfektionen kann unter anderem durch<br />

Es <strong>ist</strong> wichtig, ärztlichen<br />

Rat einzuholen.<br />

die Einnahme von Antibiotika oder Hormonschwankungen<br />

befeuert werden. Weitere Risikofaktoren<br />

sind ein feuchtes Milieu <strong>–</strong> etwa durch<br />

Tragen nasser Swimwear <strong>–</strong> sowie falsche Intimhygiene.<br />

Statt Duschgel und Seifen <strong>ist</strong> eine<br />

oberflächliche, sanfte Reinigung der äußeren<br />

Vagina mit Wasser ideal, um die Scheidenflora<br />

nicht zu zerstören.<br />

Bloß keine falsche Scham<br />

Sollte es dennoch zu Symptomen kommen,<br />

keine Panik. Die oft schwerste, aber wichtigste<br />

Hürde <strong>ist</strong>, darüber zu sprechen und professionellen<br />

Rat einzuholen! Erfahrungsgemäß<br />

meiden viele Betroffene aus Scham den Gang<br />

in die Praxis. Das <strong>ist</strong> schade, denn besonders<br />

im frühen Stadium können Infektionen schnell<br />

und unkompliziert behandelt werden. Wird die<br />

Infektion hingegen durch langes Zuwarten und<br />

Fehlbehandlung mit frei verkäuflichen Präparaten<br />

verschleppt, kann es im schlimmsten Fall<br />

zu Entzündungen der Gebärmutter oder Eileiter<br />

sowie zu Unfruchtbarkeit kommen. <br />

Geschwächte Immunabwehr durch ...<br />

• Chemotherapie, Infektionen<br />

• die Einnahme bestimmter<br />

Medikamente wie Antibiotika,<br />

Kortikoide oder Zytostatika<br />

• Grunderkrankungen wie Aids oder<br />

Diabetes mellitus<br />

Gestörter Hormonhaushalt durch ...<br />

• Antiandrogene oder erhöhte<br />

Gestagenkonzentration<br />

• Über-/Unterfunktion der Schilddrüse<br />

• Schwangerschaft<br />

• übertriebene Intimhygiene<br />

• Stress<br />

Quelle: www.infomedizin.de/krankheiten/scheidenpilz; Zugriff: 22.6.2022<br />

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Infektion im Intimbereich?<br />

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AUCH FÜR SCHWANGERE


Ein echtes Thema<br />

für Frauen<br />

HARNWEGSINFEKTION I VON MARK KRÜGER<br />

Ständiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen<br />

und Schmerzen im Unterleib: Wer jemals<br />

an einer Blasenentzündung <strong>–</strong> im Fachjargon<br />

Zystitis genannt <strong>–</strong> gelitten hat, kennt die<br />

unangenehmen Symptome nur allzu gut. Was<br />

sind die Auslöser? In welchen Fällen sollte eine<br />

Arztpraxis aufgesucht werden?<br />

Im Fokus bei Blasenentzündungen: die für eine<br />

gesunde Darmflora essenziellen Escherichiacoli-Bakterien.<br />

Sie sind für rund vier Fünftel<br />

der Harnwegsinfektionen verantwortlich. Die<br />

Keime gelangen in der Regel von außen über<br />

die Harnröhre in die Blase und lösen dort eine<br />

Entzündung und Reizung der Blasenwand aus.<br />

Harnwegsinfektionen können in jedem Alter auftreten.<br />

Frauen sind viermal häufiger betroffen als<br />

Männer. Warum? Beim weiblichen Geschlecht<br />

liegen Harnröhren- und Darmausgang dicht beieinander.<br />

Hinzu kommt, dass die weibliche Harnröhre<br />

nur vier Zentimeter lang <strong>ist</strong> (beim Mann<br />

sind es zwischen 20 und 25 Zentimeter), weshalb<br />

die Bakterien rasch die benachbarte Blase erreichen<br />

können. Hinzu kommen hormonelle Veränderungen,<br />

etwa während der Schwangerschaft<br />

und der Menstruation, die zu geweiteten Harnwegen<br />

führen, sodass Keime leichter in die Harnröhre<br />

eindringen können. Weitere geschlechtsunabhängige<br />

Risikofaktoren sind Harnstau in der<br />

Blase, häufiger Geschlechtsverkehr und Stoffwechselerkrankungen<br />

wie Diabetes mellitus.<br />

Komplikationen möglich<br />

Nach einer Woche <strong>ist</strong> eine Blasenentzündung<br />

bei etwa der Hälfte der Betroffenen wieder verschwunden.<br />

Unterstützend sollten pro Tag zwei<br />

Das Wasserlassen kann bei einer<br />

Blasenentzündung schmerzhaft sein.<br />

bis drei Liter getrunken werden <strong>–</strong> am besten Nieren-<br />

und Blasentees. Wärme hilft, die Schmerzen<br />

zu lindern. Bei starken Beschwerden, Fieber oder<br />

länger als drei Tage anhaltenden Symptomen <strong>ist</strong><br />

ein Arztbesuch angeraten. Bleibt eine Zystitis<br />

unbehandelt, kann die Entzündung über die<br />

Harnleiter aufsteigen und die Nieren befallen <strong>–</strong><br />

Nierenbeckenentzündung respektive bleibende<br />

Nierenschäden sind möglich. Bei Schwangeren<br />

können vorzeitige Wehen und damit eine Frühoder<br />

Fehlgeburt ausgelöst werden.<br />

Alternative zu Antibiotikum<br />

Eine schnelle Heilung verspricht bei hartnäckigen<br />

oder komplizierten bakteriellen<br />

Blasenentzündungen ein Antibiotikum. Doch<br />

Vorsicht: Werden Antibiotika vorschnell und<br />

zu häufig eingesetzt, können die Bakterien dagegen<br />

res<strong>ist</strong>ent werden, und die Medikamente<br />

verlieren ihre Wirkung. Pflanzliche Mittel (zum<br />

Beispiel aus Bärentraubenblättern, Kapuzinerkressekraut<br />

oder Meerrettichwurzel) sowie die<br />

Einnahme von Mannose, einem bestimmten Zucker,<br />

können durch ihre keimreduzierende, entzündungshemmende<br />

oder harntreibende Wirkung<br />

die Dauer einer akuten Blasenentzündung<br />

in vielen Fällen ebenso verkürzen <strong>–</strong> und auch<br />

einer erneuten Infektion vorbeugen. <br />

ZAHL ZUM STAUNEN<br />

10 von 100<br />

Frauen bekommen<br />

mindestens einmal<br />

im Jahr eine Blasenentzündung.<br />

Quelle: gesund.bund.de/blasenentzuendungharnwegsinfektion,<br />

Zugriff: 24.06.2022<br />

iStock / globalmoments<br />

7<br />

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8<br />

<strong>Tabu</strong><br />

Tote Hose muss<br />

nicht sein<br />

Bei Vorliegen einer erektilen Dysfunktion<br />

leidet nicht nur der betroffene Mann,<br />

sondern auch die Partnerschaft.<br />

EREKTILE DYSFUNKTION I VON MARK KRÜGER<br />

Viele Männer sind gehemmt, aufgrund ihrer<br />

Erektionsstörung eine Praxis aufzusuchen.<br />

Schamgefühle sind jedoch fehl am Platz <strong>–</strong> weil<br />

auf Sexualmedizin spezialisierte Fachleute<br />

alltäglich mit Betroffenen zu tun haben und<br />

ihnen geholfen werden kann.<br />

Die sexuelle Erregung <strong>ist</strong> da, doch unter der<br />

Gürtellinie tut sich nichts? Eine für Männer<br />

äußerst unangenehme Situation. Dass eine<br />

Erektion ausbleibt, kann jedem mal passieren.<br />

Schließlich <strong>ist</strong> deren Zustandekommen ein<br />

komplexes Zusammenspiel von Nerven- und<br />

Gefäßsystem, das zudem von den männlichen<br />

Geschlechtshormonen beeinflusst wird.<br />

Wenn es allerdings über einen Zeitraum von mindestens<br />

sechs Monaten nicht möglich <strong>ist</strong>, eine<br />

für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr<br />

ausreichende Erektion des Penis zu erreichen<br />

und aufrechtzuerhalten, spricht der Mediziner<br />

von einer erektilen Dysfunktion, kurz ED.<br />

Die umgangssprachlich auch als Impotenz bezeichnete<br />

Funktionsstörung kommt häufiger vor<br />

als gedacht: Etwa jeder fünfte Mann <strong>ist</strong> davon<br />

betroffen. Und: Sie <strong>ist</strong> keine Schwäche, sondern<br />

ein Krankheitsbild.<br />

Wichtig: nicht schweigen<br />

Die Ursachen sind sehr vielfältig. Fachleute<br />

gehen davon aus, dass etwa die Hälfte der<br />

Erektionsstörungen eine rein organische<br />

Ursache hat <strong>–</strong> am häufigsten in Form einer<br />

Begleiterscheinung von Diabetes mellitus,<br />

Arteriosklerose und Gefäßanomalien. Bei den<br />

über 50-Jährigen geht man sogar von 80 Prozent<br />

aus. Psychische Ursachen können eine<br />

Erektionsstörung begünstigen, wobei bei nur<br />

etwa einem Drittel der Betroffenen rein psychogene<br />

Ursachen vorliegen.<br />

Wichtig <strong>ist</strong> es, der Ursache auf den Grund zu<br />

gehen, denn eine ED <strong>ist</strong> nicht immer heil-, aber<br />

behandelbar. Ein offenes Gespräch über Sexualität,<br />

Lebensstil und das soziale sowie partnerschaftliche<br />

Umfeld <strong>ist</strong> dabei unerlässlich, da<br />

nicht nur körperliche Untersuchungen und<br />

Labordiagnostik zur Diagnose und darauf basierenden<br />

Behandlung führen. Auch kann eine ED<br />

umgekehrt Hinweise auf eine noch unentdeckte<br />

Gefäßerkrankung geben <strong>–</strong> mit schwerwiegenden<br />

Folgen für die Herzgesundheit.<br />

Potenzmittel nicht immer erste Wahl<br />

In vielen Fällen genügt die Einnahme von PDE-<br />

5-Hemmern, welche die Durchblutung des Penis<br />

steigern. Diese Potenzmittel beheben allerdings<br />

nicht die Ursache des Problems, sind nicht frei<br />

von Nebenwirkungen und können nicht von allen<br />

Patienten eingenommen werden. Daher sollte<br />

die behandelnde Person stets Alternativen<br />

aufzeigen, wie beispielweise die Schwellkörperautoinjektion<br />

(SKAT), bei der sich der Betroffene<br />

vor dem Geschlechtsverkehr gefäßerweiternde<br />

Wirkstoffe in den Schwellkörper des Penis<br />

spritzt, oder Vakuumpumpen.<br />

<br />

SCHON GEWUSST?<br />

Seit Ende 2021 gibt es eine „Potenz-<br />

App“ auf Rezept. Das 12-wöchige digitale<br />

Coaching-Programm besteht<br />

aus Beckenbodentraining, physiotherapeutischen<br />

Übungen, kardiovaskulärem<br />

Ausdauertraining und<br />

Übungen zur Achtsamkeit und Körpererfahrung<br />

sowie sexualtherapeutischen<br />

Inhalten.<br />

iStock / stefanamer<br />

Langfr<strong>ist</strong>ig mehr Potenz dank der Heilkräfte der Natur<br />

ÜBERBLICK<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Produktporträt<br />

Die Ursachen und Auslöser von<br />

Erektionsstörungen, der erektilen<br />

Dysfunktion, sind vielfältig.<br />

Viele Betroffene wünschen sich<br />

daher eine nebenwirkungsarme<br />

Therapiemöglichkeit, welche das<br />

komplexe Beschwerdebild der<br />

erektilen Dysfunktion ganzheitlich<br />

und langfr<strong>ist</strong>ig lindert.<br />

EMASEX® bietet eine nachhaltige<br />

Therapie als Arzneimittel und<br />

zusätzlich als neues Nahrungsergänzungsmittel:<br />

Das Arzneimittel<br />

Langfr<strong>ist</strong>ig das sexuelle Lustempfinden<br />

stimulieren<br />

EMASEX®-A vitex mit dem pflanzlichen<br />

Wirkstoff Vitex agnus castus<br />

kann den männlichen Hormonspiegel<br />

gemäß dem homöopathischen<br />

Arzneimittelbild schonend zurück<br />

ins Gleichgewicht bringen und bewirkt<br />

dadurch eine Erhöhung des<br />

Testosteron-Spiegels. Der natürliche<br />

Wirkstoff soll so langfr<strong>ist</strong>ig das<br />

sexuelle Lustempfinden stimulieren.<br />

Das Nahrungsergänzungsmittel<br />

EMASEX® L-Arginin aktiv enthält<br />

eine hochwertige Nährstoffkombination<br />

mit der Aminosäure L-Arginin<br />

aktiv, welche unter anderem zur<br />

Verbesserung der Durchblutung<br />

beiträgt, dazu Folsäure und die<br />

Vitamine B6 und B12, welche die<br />

Normalisierung des Homocystein-<br />

Spiegels unterstützen.<br />

Wie wirkt EMASEX®-A vitex?<br />

Der in EMASEX®-A vitex in der<br />

homöopathischen Verdünnung D2<br />

eingesetzte Mönchspfeffer kann<br />

den männlichen Hormonspiegel<br />

ausgleichen und bestimmte Botenstoffe<br />

im Gehirn ansprechen. So<br />

kann die Einnahme von EMASEX®-<br />

A vitex dazu führen, dass der Prolaktin-Spiegel<br />

gesenkt wird. Dabei<br />

handelt es sich um ein Hormon,<br />

das bei Männern mitverantwortlich<br />

für die Beschwerden der erektilen<br />

Dysfunktion <strong>ist</strong>.<br />

Das Ergebnis: ein gesteigertes sexuelles<br />

Verlangen sowie eine verbesserte<br />

Potenz und mehr Lebensfreude<br />

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entsprechend dem<br />

homöopathischen Arzneimittelbild. Dazu<br />

gehören: sexuelle Störungen bei Männern.<br />

Zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />

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und B12<br />

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Durchblutung<br />

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vegan


Eingriff statt Wunderpillen<br />

9<br />

PENISVERGRÖSSERUNG I VON MARK KRÜGER<br />

Wenn es um das Thema Männlichkeit geht,<br />

steht er im Zentrum des Interesses: der Penis<br />

<strong>–</strong> seine Form, Größe und Länge. Wer unter<br />

einem zu kleinen Glied sehr leidet, sollte sich<br />

nicht verstecken, sondern fachkundigen Rat<br />

einholen. Denn es gibt Abhilfe.<br />

Jemand fährt einen Sportwagen? Klar, damit<br />

wird <strong>–</strong> zumindest umgangssprachlich <strong>–</strong> immer<br />

ein kleiner Penis kompensiert. Und in Erotikfilmen?<br />

Da sind in der Regel nur sehr gut ausgestattete<br />

Darsteller zu sehen. Kein Wunder,<br />

dass das männliche Geschlechtsorgan viel zum<br />

Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl beiträgt.<br />

Auch wenn es darum geht, die Partnerin<br />

oder auch den Partner zu befriedigen. Does size<br />

Ein operativer Eingriff bringt drei<br />

bis sechs Zentimeter mehr Länge.<br />

matter? Auf diese Frage gibt es keine pauschale<br />

Antwort, auch nicht in Studien, in denen Frauen<br />

dazu befragt worden sind. Mal lautet das Resultat,<br />

dass es nicht auf die Größe ankäme, mal,<br />

dass eine bestimmte Größe nötig sei, um sexuelle<br />

Befriedigung beim Geschlechtsverkehr zu erfahren.<br />

Verunsicherten Männern hilft dies nicht.<br />

Und mit männlichen Artgenossen sich über das<br />

Ausmaß des besten Stücks austauschen? Ausgeschlossen.<br />

Hoher Leidensdruck<br />

Fakt <strong>ist</strong> jedoch, dass bei Betroffenen<br />

durch ein als zu klein empfundenes<br />

Glied ein enormer psychischer Druck<br />

ausgelöst werden kann. Angst vor Ablehnung<br />

und sexuellem Versagen führen<br />

häufig zu Rückzug. Das betrifft vor allem<br />

Männer mit einem sogenannten Mikropenis,<br />

der im erigierten Zustand unter sieben<br />

Zentimeter lang <strong>ist</strong>. Ursache <strong>ist</strong> ein angeborener<br />

Testosteronmangel oder eine Testosteronres<strong>ist</strong>enz.<br />

Während im Zuge der Entwicklung<br />

eine Substitution des männlichen Geschlechtshormons<br />

helfen kann, <strong>ist</strong> eine Vergrößerung im<br />

Erwachsenenalter nur durch eine OP möglich,<br />

deren Kosten in diesem Spezialfall von den<br />

Krankenkassen übernommen werden.<br />

Verlängerung und Verdickung<br />

Kein Mann sollte unter einem kleinen Penis<br />

leiden und auch nicht aus Verzweiflung zu<br />

wirkungslosen, teils zu Wucherpreisen angebotenen<br />

„Wachstumsmitteln“ wie Pillen<br />

greifen müssen. Heutzutage gibt es medizinisch<br />

anerkannte Methoden, um die Form des<br />

13,12<br />

Zentimeter<br />

lang <strong>ist</strong> der durchschnittliche<br />

Penis im<br />

erigierten Zustand.<br />

Quelle: „Am I normal? A systematic review and<br />

construction of nomograms for flaccid and erect penis<br />

length and circumference in up to 15 521 men”, BJU Int. 2015<br />

Glieds anzupassen. Zum Beispiel durch die Injektion<br />

mit Eigenfett, wodurch eine Umfangsvergrößerung<br />

von etwa 2,8 Zentimetern möglich<br />

<strong>ist</strong>. Bei einer Penisverlängerung werden die<br />

vorderen inneren Haltebänder durchtrennt und<br />

so der versteckte Teil des Penisschaftes sichtbar<br />

gemacht. Ergebnis: ein Längenzuwachs von<br />

drei bis sechs Zentimetern. Oft werden beide<br />

Methoden kombiniert. Zu den potenziellen Risiken<br />

der OP gehören etwa Nachblutungen und<br />

Vernarbungen. Umso wichtiger, sein bestes<br />

Stück den erfahrenen Händen eines auf Penisvergrößerung<br />

spezialisierten Plastischen Chirurgen<br />

anzuvertrauen.<br />

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Weitere Informationen unter www.gesunder-mann-info.de<br />

„Der Penis betrifft immer BEIDE Partner”<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Interview<br />

Dr. med. Chr<strong>ist</strong>oph Jethon vom<br />

Deutschen Zentrum für Urologie<br />

<strong>ist</strong> seit 20 Jahren auf die operative<br />

Penisvergrößerung spezialisiert<br />

und gilt als führender Experte<br />

in Europa.<br />

Herr Dr. Jethon, die Frage, ob<br />

eine Penisvergrößerung sinnvoll<br />

<strong>ist</strong>, hören Sie bekanntlich nicht<br />

gerne <strong>–</strong> warum? Ganz einfach, wer<br />

infrage stellt, dass ein Penis für<br />

die individuelle Partnerin zu klein<br />

sein könnte, der schreibt dieser<br />

Partnerin vor, dass sie mit egal,<br />

was gefälligst zufrieden zu sein<br />

habe. Der Frau werden jegliche<br />

eigene Sexualität und eigene Wünsche<br />

an das Geschlechtsorgan des<br />

Partners abgesprochen. Eine Frau<br />

hat offenbar jeden Penis, egal, wie<br />

er aussieht, grundsätzlich toll zu<br />

finden und darf keine eigene Meinung<br />

haben. In Sachen Sexualität<br />

scheint es in Deutschland noch so<br />

zu sein, dass die Frau als nachrangige<br />

Person ohne eigene Stimme<br />

angesehen wird, denn anders <strong>ist</strong><br />

die Frage nicht zu verstehen. Zudem<br />

als eine Art genormter Baukasten<br />

im Intimbereich.<br />

Ein interessanter Aspekt, können<br />

Sie diesen bitte genauer erläutern?<br />

Die Bürger unserer Gesellschaft<br />

haben im Durchschnitt<br />

zwei Kinder, aber durchschnittlich<br />

6.000 Mal Sex. Kann es also sein,<br />

dass der Penis nicht primär der<br />

Fortpflanzung dient, sondern mehr<br />

der Freude in einer Partnerschaft?<br />

Und dürfen dann nicht beide Partner<br />

Freude daran haben?!<br />

Daraus folgt? Die Frage, ob eine<br />

Penisvergrößerung sinnvoll <strong>ist</strong>,<br />

muss mit Ja beantwortet werden,<br />

denn was wäre denn die Alternative?<br />

Nein, sie <strong>ist</strong> nicht sinnvoll, viel<br />

besser <strong>ist</strong> es, wenn die Partnerin<br />

die nächsten 40 oder 50 Jahre keine<br />

wirkliche Freude beim sexuellen<br />

Verkehr empfindet?<br />

Man hört oft, die Penisgröße sei<br />

nicht wichtig? Das <strong>ist</strong> großer Unsinn.<br />

Dabei wird unterschlagen,<br />

dass Frauen erstens ihren Partner<br />

öffentlich nicht kritisieren, und<br />

zweitens wird vergessen, dass nach<br />

wie vor eine Frau durchschnittlich<br />

fünf Sexualpartner in ihrem Leben<br />

hat, aber nur ein Mann von<br />

zehn Männern einen kleinen Penis<br />

aufwe<strong>ist</strong>. Die Durchschnittsfrau<br />

kann also die Frage, ob die Penisgröße<br />

von Bedeutung <strong>ist</strong>, überhaupt<br />

nicht beantworten. Aber<br />

das ändert sich gerade: durch das<br />

große Angebot an Sexspielzeug und<br />

das Austesten größerer Spielzeuge.<br />

Was sollen Männer zur Abwehr also<br />

zukünftig machen? Frauen den Erwerb<br />

von Sexspielzeug verbieten?<br />

Die Emanzipation setzt also auch<br />

Männer bezüglich ihres Penis<br />

unter Druck? Zwangsläufig. Es <strong>ist</strong><br />

ohnehin sehr deutsch, dass die<br />

Emanzipation sich gefühlt nur in<br />

wirtschaftlichen Forderungen abspielt,<br />

als sei die Freude am Leben<br />

und an sexuellem Verkehr unwichtig<br />

und zweitrangig.<br />

www.deutsches-zentrumurologie.com


10<br />

Arztbesuch nicht auf die lange Bank schieben<br />

<strong>Tabu</strong><br />

HÄMORRIDALLEIDEN I VON MARK KRÜGER<br />

Es <strong>ist</strong> wohl die größte <strong>Tabu</strong>zone des menschlichen<br />

Körpers: der Analbereich. Ob Darmbeschwerden<br />

oder Krankheiten rund um den<br />

After, darüber spricht man möglichst nicht <strong>–</strong><br />

so auch nicht über Hämorriden. Sobald diese<br />

Beschwerden verursachen, <strong>ist</strong> jedoch ein<br />

Arztbesuch angesagt, nicht nur, um ein Fortschreiten<br />

der Krankheit zu verhindern.<br />

Jucken, Brennen und Nässen am After? Typische<br />

Anzeichen für Hämorriden. Viele Menschen<br />

halten sie für ungebetene Gäste, die man<br />

schnell wieder loswerden möchte. Doch was<br />

kaum jemand weiß: Alle haben sie <strong>–</strong> und das <strong>ist</strong><br />

auch gut so. Denn durch Anschwellen verhindern<br />

Hämorriden, dass unkontrolliert Stuhl aus dem<br />

Darm austritt. Ohne das ringförmig unter der<br />

Enddarmschleimhaut nahe dem Darmausgang<br />

liegende Gefäßpolster könnte der Schließmuskel<br />

diese Aufgabe nicht bewältigen.<br />

ZAHL ZUM STAUNEN<br />

50 Prozent<br />

Bei so vielen Deutschen<br />

über 30 Jahren kommt es<br />

im Laufe des Lebens zu<br />

einem Hämorridalleiden.<br />

Eine Frage des Drucks<br />

Doch wie kommt es auf einmal zu Beschwerden,<br />

zu denen auch ein wiederkehrendes Fremdkörpergefühl<br />

und Blutungen beim Stuhlgang gehören?<br />

Hämorriden werden erst dann krankhaft,<br />

wenn sie sich von innen nach außen vorwölben<br />

und es zu einem Blutstau kommt <strong>–</strong> Mediziner<br />

sprechen dann von einem Hämorridalleiden.<br />

Häufigste Ursache hierfür <strong>ist</strong> starkes Pressen<br />

bei der Darmentleerung und ein damit verbundener<br />

Druck auf die Gefäße im Analbereich.<br />

Tipp: Ein Toilettenhocker, der für einen veränderten<br />

Sitzwinkel sorgt, kann den Abgang<br />

des Stuhls erleichtern und somit Druck aus der<br />

„Sitzung“ nehmen. Aber auch eine angeborene<br />

Bindegewebsschwäche, welche die Schließmuskeln<br />

erschlaffen lässt, Übergewicht und eine<br />

Schwangerschaft können Hämorridalleiden begünstigen.<br />

Abhilfe schaffen<br />

Viele Betroffene rennen förmlich in die Apotheke,<br />

um mit einer Salbe, Zäpfchen oder Sitzbädern<br />

schnell Linderung zu erfahren. Fakt <strong>ist</strong> jedoch:<br />

Die Ursachen beheben diese Maßnahmen<br />

nicht, und von selbst bilden sich Hämorriden<br />

nicht zurück. Im schlimmsten Fall kann sich im<br />

Endstadium eine Stuhlinkontinenz einstellen.<br />

Beschwerden im Afterbereich<br />

sind unangenehm.<br />

Daher <strong>ist</strong> eine proktologische Untersuchung<br />

mehr als ratsam. Denn hinter den Symptomen<br />

können auch andere Krankheiten wie eine Analfissur<br />

oder Darmkrebs stecken. Also: Bloß keine<br />

falsche Scham! Wird das Hämorridalleiden frühzeitig<br />

behandelt <strong>–</strong> zum Beispiel im Anfangsstadium<br />

mit Medikamenten, die injiziert werden<br />

<strong>–</strong>, <strong>ist</strong> man es in der Regel schnell und schmerzlos<br />

wieder los. Stärker vergrößerte Hämorriden<br />

können verödet oder abgebunden werden. Bei<br />

fortgeschrittener Krankheit hilft me<strong>ist</strong> nur eine<br />

Operation, bei der das überschüssige Gewebe<br />

entfernt wird.<br />

<br />

iStock / Ivan-balvan<br />

Quelle: www.patientenberatung.de/de/<br />

informationen/gesundheit/vergroessertehaemorrhoiden,<br />

Zugriff: 08.07.2022<br />

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Volkskrankheit<br />

Hämorridalleiden<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Therapieporträt<br />

Am Übergang vom Mastdarm zum<br />

Analkanal befinden sich ringförmig<br />

angelegte Blutgefäßpolster.<br />

Sind diese krankhaft erweitert<br />

und verursachen Beschwerden,<br />

spricht man vom Hämorridalleiden.<br />

Dr. Petra Gliem, Head of<br />

Medical Marketing, Chemische<br />

Fabrik Kreussler & Co. GmbH,<br />

klärt auf.<br />

Wussten Sie schon, dass …<br />

• Sie beim Hämorridalleiden eine<br />

operative Therapie verhindern<br />

können, wenn Sie frühzeitig zum<br />

Arzt gehen?<br />

• in frühen Stadien mit der Sklerotherapie<br />

eine wirksame und<br />

ambulante Behandlungsmethode<br />

zur Verfügung steht, nach der<br />

Sie schnell Ihre Alltagsaktivitäten<br />

wieder aufnehmen können?<br />

Frühe Stadien können gut mit<br />

Sklerotherapie behandelt werden.<br />

• bei der Sklerotherapie ein Arzneimittel<br />

in die vergrößerten Blutgefäßpolster<br />

injiziert wird, man vom<br />

Einstich aber gar nichts spürt,<br />

da es in diesem Bereich keine<br />

Schmerznerven gibt?<br />

• Sie mit der Sklerotherapie in<br />

Verbindung mit einem gesunden<br />

Lebensstil eine große Chance haben,<br />

das Hämorridalleiden in den<br />

Griff zu bekommen?<br />

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Neue Lasertherapie bei Steißbein-,<br />

Analf<strong>ist</strong>eln und Hämorrhoiden<br />

Minimal-invasiv und schmerzarm<br />

Maximale Erhaltung der Muskelfunktionen zur Vermeidung<br />

von Inkontinenz<br />

Schnellere Wundheilung und damit schnellere Rückkehr<br />

zu alltäglichen Aktivitäten<br />

Stark vermindertes Infektionsrisiko aufgrund möglicher<br />

ambulanter Behandlung und kurzer Erholungszeit<br />

Die LHP®-Lasertherapien gibt es auch in Ihrer Nähe:<br />

info-haemorrhoiden.de/arztfinder<br />

Informieren Sie sich auch unter:<br />

info-haemorrhoiden.de<br />

Infotelefon: 01805 / 010276<br />

(14 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz)


Ein Verschluss für<br />

mehr Lebensqualität<br />

STOMA I VON TOBIAS LEMSER<br />

Deutschlandweit leben rund 150.000 Menschen<br />

mit einem künstlichen Darmausgang.<br />

Für Betroffene ändert sich durch das Tragen<br />

eines Stomas der Alltag abrupt <strong>–</strong> sowohl physisch<br />

als auch psychisch. Trotz Dankbarkeit <strong>ist</strong><br />

die Angst vor Stigmatisierung groß, wie eine<br />

neue US-Studie zeigt.<br />

87 Prozent der Erkrankten<br />

fühlen sich stigmatisiert.<br />

Wer an Blasen- oder Darmkrebs erkrankt <strong>ist</strong>,<br />

kommt in der Regel nicht um eine Operation<br />

herum. In vielen Fällen kann damit den Betroffenen<br />

geholfen werden, die Tumorerkrankung<br />

in den Griff zu bekommen. Trotz dieser wichtigen<br />

Nachricht bleibt ein Wermutstropfen, gerade<br />

wenn tumorbedingt der Schließmuskel ebenso<br />

entfernt werden muss und der Stuhlgang<br />

nicht mehr zurückgehalten werden kann. Um<br />

ein Herauslaufen zu vermeiden, wird der Anus<br />

dauerhaft verschlossen und der Dickdarm über<br />

eine operativ geschaffene kleine künstliche Öffnung<br />

in der Bauchdecke ausgeleitet <strong>–</strong> auch Colostoma<br />

genannt.<br />

Hygienisch bedenkenlos<br />

Bei rund 70 Prozent aller Betroffenen <strong>ist</strong> eine<br />

Krebserkrankung der Grund für einen künstlichen<br />

Darmausgang. Ein Stoma <strong>–</strong> das Wort<br />

kommt aus dem Griechischen und bedeutet<br />

„Mund“ oder „Öffnung“ <strong>–</strong> kann jedoch auch<br />

nach Unfällen mit Verletzung der Blase (Urostoma)<br />

oder bei Morbus Crohn zum Einsatz<br />

kommen. Bei dieser chronisch-entzündlichen<br />

Darmerkrankung kann es notwendig werden,<br />

den betroffenen Darmabschnitt temporär auszuschalten,<br />

damit dieser sich von der Entzündung<br />

Der Stomabeutel fängt die<br />

Ausscheidungen auf.<br />

erholt. Ein sogenanntes Ileostoma <strong>ist</strong> eine operativ<br />

angelegte Öffnung in der Bauchdecke,<br />

durch die ein kleines Stück des Dünndarms (Ileo)<br />

nach außen auf die Hautoberfläche geführt wird.<br />

Wichtig zu wissen: Grundsätzlich verfügen Stomas<br />

an der Austrittsstelle über einen an der Haut<br />

haftenden geruchsundurchlässigen, flachen<br />

Auffangbeutel, in dem sich der Stuhlgang sammelt.<br />

Alternativ dazu besteht die Möglichkeit,<br />

mit einem bis zu 48-stündigen Einlauf über das<br />

Stoma den Darm anzuregen, sich zu entleeren.<br />

So kann in vielen Fällen das Stoma mit einer flachen<br />

Kappe abgedeckt und ein bis zwei Tage auf<br />

das Tragen eines Beutels verzichtet werden.<br />

Selbstbewusstes Auftreten<br />

Klar <strong>ist</strong>: Das Tragen eines künstlichen Darmausgangs<br />

oder einer Harnableitung bedeutet einen<br />

immensen Einschnitt im Leben. Neben dem<br />

veränderten körperlichen Aussehen haben die<br />

Betroffenen Furcht, nicht mehr vollwertige Partner<br />

in Familie, Beruf und Gesellschaft sein zu<br />

können und stigmatisiert zu werden. Laut einer<br />

im Mai veröffentlichten US-Studie von Wakefield<br />

Research und Convatec unter 200 Patientinnen<br />

und Patienten und 200 Krankenschwestern<br />

empfinden 87 Prozent der Erkrankten ein gewisses<br />

Maß an Stigmatisierung. Zudem <strong>ist</strong> es 44<br />

Prozent der Befragten peinlich, wenn sie über<br />

ihren aktuellen Gesundheitszustand sprechen.<br />

43 Prozent bedauern, dass ihre Erkrankung kaum<br />

in den Medien vorkommt <strong>–</strong> Ergebnisse, die laut<br />

Karim Bitar, CEO von Convatec, verdeutlichen,<br />

dass mehr im Kampf gegen die Stigmatisierung<br />

zu tun <strong>ist</strong>. „Dies geht am besten, indem wir aufzeigen,<br />

wie unsere Patienten selbstbewusst<br />

leben, indem wir gegenseitige Unterstützung<br />

anbieten und wir Gespräche zwischen Freunden,<br />

Familie und Pflegeteams erleichtern.” <br />

SCHON GEWUSST?<br />

Es gibt Selbsthilfegruppen für<br />

Menschen mit Stoma. Hier ein paar<br />

Anlaufstellen:<br />

Deutsche ILCO e. V.<br />

www.ilco.de/stoma/stomatraegerweltweit/<br />

Selbsthilfe Stoma-Welt e. V.<br />

www.selbsthilfe-stoma-welt.de<br />

Hilfelotse Berlin<br />

www.hilfelotse-berlin.de/detail/selbsthilfegruppe-fuer-menschen-mit-einemkuenstlichen-darmausgang-undoder-einer<br />

iStock / Sheila Alonso<br />

11<br />

Weitere Informationen unter www.reflex-portal.de<br />

„Rettungsschwimmen und Stoma<br />

schließen sich nicht aus”<br />

Werbebeitrag <strong>–</strong> Interview<br />

Melanie Landsberg lebt seit ihrem<br />

15. Lebensjahr mit Morbus Crohn.<br />

Die heute 42-jährige DLRG-Rettungsschwimmerin<br />

und Bloggerin<br />

hat seit sechs Jahren einen künstlichen<br />

Dünndarmausgang, ein sogenanntes<br />

Ileostoma.<br />

Ist ein künstlicher Darmausgang<br />

und das damit verbundene Tragen<br />

eines Stomabeutels ein <strong>Tabu</strong>thema?<br />

Ja, das <strong>ist</strong> es. Aber ich sehe<br />

eine Tendenz zu mehr Offenheit.<br />

Ich wünsche mir, dass uns mehr<br />

Menschen ansprechen. Am Strand<br />

fragte mich ein Kind einmal ganz<br />

direkt nach dem Beutel auf meinem<br />

Bauch. Ich habe es kindgerecht<br />

erklärt. Genau so können wir<br />

das <strong>Tabu</strong> brechen.<br />

Heute bloggen Sie über Ihre Erfahrungen.<br />

Sind Sie schon immer<br />

so offen damit umgegangen? Natürlich<br />

war es ein Prozess. Aber<br />

bereits drei Monate nachdem ich<br />

aus dem Krankenhaus entlassen<br />

wurde, stand ich zum ersten Mal<br />

am Strand. Ich wollte mein altes<br />

Leben zurück, und dazu gehörte<br />

das Rettungsschwimmen <strong>–</strong> das<br />

war mein Antrieb. Trotzdem fühlte<br />

ich mich in Badesachen anfangs<br />

unwohl, alle Augen schienen auf<br />

mich gerichtet zu sein. Ich musste<br />

lernen, dass dies meine eigene<br />

Einbildung war.<br />

Was und wer hat Ihnen geholfen?<br />

Mir hat mein engster Familien- und<br />

Freundeskreis sehr geholfen, die<br />

Situation anzunehmen. Darüber hinaus<br />

habe ich durch meine Stomatherapeutin<br />

der GHD GesundHeits<br />

GmbH Deutschland den Kontakt<br />

zur Patientengruppe „Orchideen-<br />

Treff” erhalten. Der Austausch mit<br />

Betroffenen <strong>ist</strong> für mich enorm<br />

wertvoll. Ich habe gelernt, dass<br />

mein Stoma mich nur begleitet und<br />

nicht definiert. Ich möchte, dass<br />

auch andere Betroffene schnell erkennen,<br />

dass das Leben mit einem<br />

Stoma lebenswert <strong>ist</strong> <strong>–</strong> aus diesem<br />

Grund habe ich meinen Stoma-<br />

Blog gestartet.<br />

Melanie Landsberg bloggt hier:<br />

www.gesundheitsgmbh.de/blogs/<br />

melanies-stoma-blog


12<br />

Hilfreiche Spuren hinterlassen<br />

<strong>Tabu</strong><br />

TOD I VON NADINE EFFERT<br />

Nach dem Tod erben die Hinterbliebenen.<br />

Nicht immer, sofern der Letzte Wille etwas anderes<br />

festlegt <strong>–</strong> zum Beispiel das Vermögen als<br />

Vermächtnis einem guten Zweck zukommen<br />

zu lassen. Immer mehr Menschen wollen über<br />

das Leben hinaus Gutes bewirken und so Zukunft<br />

gestalten.<br />

Der Tod <strong>ist</strong> ein Thema, über das nur wenige<br />

Menschen gerne und offen sprechen. Doch die<br />

Reise auf der Erde endet für uns alle irgendwann<br />

<strong>–</strong> manche verabschieden sich früh, manche sind<br />

länger unterwegs. Ratsam <strong>ist</strong> es, sich möglichst<br />

früh <strong>–</strong> und nicht erst aus der Not heraus <strong>–</strong> mit<br />

dem eigenen Tod auseinanderzusetzen. Dazu gehört<br />

auch die Regelung der Erbschaft. Heißt, die<br />

Möglichkeiten abzuwägen und den rechtlichen<br />

Rahmen zu bestimmen. Dies erspart letztlich<br />

den Angehörigen viel Zeit und vor allem Nerven<br />

in einer Zeit der Trauer.<br />

Prinzip Apfelbaum<br />

Eine Möglichkeit, für die sich immer mehr Menschen<br />

interessieren: mit dem Letzten Willen<br />

einen guten Zweck zu unterstützen. Laut Studie<br />

der Erbschaftsinitiative „Mein Erbe tut Gutes.<br />

Das Prinzip Apfelbaum“ befassen sich bereits<br />

28 Prozent aller Deutschen und die Hälfte der<br />

Kinderlosen mit dieser Idee <strong>–</strong> Tendenz steigend.<br />

Mit dem Erbe für den guten Zweck entstehe, so<br />

die Initiative, etwas auf der Erde Bleibendes,<br />

ähnlich einem Apfelbaum, der immer wieder<br />

Früchte trägt und symbolisch für den Zyklus von<br />

Leben, Tod, neuem Leben und Wachstum steht.<br />

Ob für Kinder in Not, zum Schutz der Tierwelt<br />

oder zugunsten der Forschung: Damit das Vermögen<br />

auch dort ankommt, wo man seinen<br />

persönlichen „Apfelbaum“ pflanzen möchte,<br />

braucht es unbedingt ein Testament. Ansonsten<br />

fällt das Erbe den gesetzlichen Erben, wie Ehepartner<br />

und Kindern, zu. Gibt es diese nicht<br />

(mehr) oder schlagen sie das Erbe aus, fällt der<br />

komplette Nachlass automatisch in die Hände<br />

des Staates.<br />

Rechtskräftiges Testament<br />

Daher gilt: rechtzeitig den letzten Willen nach<br />

den eigenen Vorstellungen festzuhalten. Wer sein<br />

Erbe oder einen Teil davon, sprich ein Vermächtnis,<br />

einem wohltätigen Zweck zukommen lassen<br />

möchte, muss dies in einem handschriftlichen<br />

Testament <strong>–</strong> mit oder ohne Unterstützung einer<br />

notariell arbeitenden Person <strong>–</strong> niederlegen,<br />

damit es rechtskräftig <strong>ist</strong>. Hier kann auch in<br />

Form einer Auflage bestimmt werden, wofür<br />

konkret die ausgewählte gemeinnützige Organisation<br />

oder Stiftung <strong>–</strong> es können auch mehrere<br />

bedacht werden <strong>–</strong> die Zuwendung einsetzen soll.<br />

Gut zu wissen: Es fällt keine Erbschafts- oder<br />

Schenkungssteuer an, sprich, der gesamte Betrag<br />

kommt den den jeweils bestimmten hilfreichen<br />

Spuren, die bleiben, zugute. <br />

SCHON GEWUSST?<br />

Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ hat<br />

im Jahr 2020 das Erbschaftssiegel „In<br />

guten Händen“ herausgegeben, das für<br />

Seriosität in diesem sensiblen Bereich<br />

steht. Die Organisationen und Stiftungen,<br />

die das Erbschaftssiegel tragen,<br />

verpflichten sich zu elf Richtlinien.<br />

Mehr Infos unter: www.mein-erbe-tutgutes.de/erbschaftssiegel<br />

Anzeige<br />

Verteidigen Sie die Menschenrechte<br />

mit Ihrem Testament.<br />

Für unseren kostenlosen Ratgeber für die<br />

Nachlassgestaltung senden Sie Ihre Adresse an<br />

Amnesty International, Stichwort: in Zukunft<br />

Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin<br />

oder bestellen Sie unter: www.amnesty.de/inzukunft


13<br />

© arche noVa/Axel Fassio<br />

Weitere Informationen unter www.gesunde-frau-info.de<br />

Nothilfe <strong>ist</strong> gut <strong>–</strong> Vorsorge <strong>ist</strong> besser<br />

Aktion Deutschland Hilft le<strong>ist</strong>et Nothilfe nach schweren Katastrophen<br />

und hilft Familien, sich besser zu schützen. Erdbebensicheres Bauen rettet<br />

Leben. Getreidespeicher wappnen gegen Hunger. Und Hygieneprojekte<br />

bekämpfen Seuchen wie Corona. Das verhindert Leid, noch bevor es<br />

geschieht. Helfen Sie uns, zu helfen <strong>–</strong> jetzt mit Ihrer Spende!<br />

Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30<br />

Jetzt Förderer werden: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de


14<br />

<strong>Tabu</strong><br />

KOMMENTAR<br />

Umdenken erforderlich<br />

Hat diese Lektüre bezüglich des Umgangs mit <strong>Tabu</strong>themen<br />

Ihr Denken darüber etwas verändert? Würden<br />

Sie mir nunmehr verraten, dass Sie sich einer<br />

Schönheitsoperation unterzogen haben? Wie<br />

würden Sie nun reagieren, wenn Ihr Kumpel<br />

sich mit seinen Erektionsproblemen<br />

Ihnen anvertraut? Sind die Hemmungen<br />

für Sie als Frau beseitigt, offen<br />

über den Gesundheitszustand Ihrer<br />

Vagina zu sprechen? Machen Sie sich<br />

Gedanken über Ihren eigenen Tod?<br />

Ich hoffe, wenigstens der Umgang mit <strong>Tabu</strong>themen<br />

fällt Ihnen etwas einfacher und Sie hinterfragen des<br />

Öfteren das Stillschweigen in Ihrem Umfeld. Nur<br />

Mut! Im Prinzip können Sie nur profitieren<br />

und anderen Betroffenen mit einem offenen<br />

Umgang helfen. Denn Schweigen<br />

kann auch Vorurteile schüren und zu<br />

Diskriminierung führen. Und Fakt<br />

<strong>ist</strong>: Eine Enttabuisierung kann nicht<br />

in der Stille stattfinden. Daher gilt:<br />

<strong>Reden</strong> <strong>ist</strong> <strong>Gold</strong>!<br />

Nadine Effert<br />

Chefredakteurin<br />

IMPRESSUM<br />

Projektmanager Karoline Koesling, karoline.koesling@reflex-media.net,<br />

Myriam Krämer, myriam.kraemer@reflex-media.net Redaktion Nadine<br />

Effert, Mark Krüger, Tobias Lemser, Sarah Schroth Layout Lydia Krüger,<br />

lydia.krueger@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild<br />

iStock / Oleksandr Shchus Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH<br />

V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Nadine Effert, redaktion@reflex-media.net<br />

Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net,<br />

Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2<strong>–</strong>3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200<br />

8949 0, www.reflex-media.net<br />

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 30. Juli 2022 im Focus.<br />

Der Reflex Verlag und die Focus Magazin Verlag GmbH sind rechtlich getrennte<br />

und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen<br />

wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen<br />

sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten<br />

Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion <strong>ist</strong> für die<br />

Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei<br />

den jeweiligen Unternehmen.<br />

Wir sind dabei<br />

BVMed <strong>–</strong> Bundesverband<br />

Medizintechnologie e. V. 3<br />

Reinhardtstraße 29 b<br />

10117 Berlin<br />

www.bvmed.de<br />

Sinis Klinik Berlin GmbH 5<br />

Rheinbabenallee 18<br />

14199 Berlin<br />

www.sinis-aesthetics.de<br />

Marckyrl Pharma GmbH 6<br />

Hauptkanal Links 36<br />

26871 Papenburg<br />

www.marckyrl-pharma.de<br />

Allpharm Vertriebs-GmbH 7<br />

Langgasse 63<br />

64409 Messel<br />

www.allpharm.de<br />

Anstalt für Zellforschung 8<br />

Zollstraße 34<br />

9490 Vaduz (Liechtenstein)<br />

www.emasex.de<br />

Deutsches Zentrum für Urologie<br />

und Phalloplastische Chirurgie 9<br />

Heidelberger Landstraße 7<br />

64297 Darmstadt<br />

www.deutsches-zentrum-urologie.com<br />

Chemische Fabrik<br />

Kreussler & Co. GmbH 10<br />

Rheingaustraße 87-93<br />

65203 Wiesbaden<br />

www.kreussler.com<br />

biolitec® AG 10<br />

Untere Viaduktgasse 6/9<br />

A-1030 Wien<br />

www.biolitec.de<br />

GHD GesundHeits GmbH<br />

Deutschland11<br />

Bogenstraße 28 a<br />

22926 Ahrensburg<br />

www.gesundheitsgmbh.de<br />

Amnesty International<br />

Deutschland e. V. 12<br />

Zinnowitzer Straße 8<br />

10115 Berlin<br />

www.amnesty.de<br />

Aktion Deutschland Hilft e. V. <strong>–</strong><br />

Bündnis deutscher Hilfsorganisationen13<br />

Willy-Brandt-Allee<br />

53113 Bonn<br />

www.aktion-deutschland-hilft.de

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