29.07.2022 Aufrufe

Tabu – Reden ist Gold

Herzlich willkommen in der Tabuzone! Lassen Sie uns über Dinge sprechen, die bei vielen Menschen ein unangenehmes Gefühl auslösen. Zum Beispiel Ekel, wenn es um körperliche Ausscheidungen geht. Angst, wenn es sich um den Tod handelt. Neid beim Vergleich der Penisgröße. Scham, wenn es im Intimbereich juckt und brennt. Na, fühlen Sie sich ertappt? Auch wenn wir heute in einer Gesellschaft leben, die nicht müde wird zu betonen, dass für sie gar keine mehr existieren, gibt es sie immer noch zur Genüge: Tabuthemen. Meist fristen sie ein Dasein ohne große Erklärung, sondern basieren häufig auf dem seit der Kindheit vertrauten, peinlich berührten „Darüber spricht man nicht“. Damit ist jetzt Schluss – zumindest in dieser Lektüre. Wir laden Sie dazu ein, die Tabuzone tatsächlich und ohne komische Gefühle zu verlassen, indem wir aufklären, kein Blatt vor den Mund nehmen und vor allem zeigen, warum es für uns alle wichtig ist, über Tabuthemen zu sprechen.

Herzlich willkommen in der Tabuzone! Lassen Sie uns über Dinge sprechen, die bei vielen Menschen ein unangenehmes Gefühl auslösen. Zum Beispiel Ekel, wenn es um körperliche Ausscheidungen geht. Angst, wenn es sich um den Tod handelt. Neid beim Vergleich der Penisgröße. Scham, wenn es im Intimbereich juckt und brennt. Na, fühlen Sie sich ertappt? Auch wenn wir heute in einer Gesellschaft leben, die nicht müde wird zu betonen, dass für sie gar keine mehr existieren, gibt es sie immer noch zur Genüge: Tabuthemen. Meist fristen sie ein Dasein ohne große Erklärung, sondern basieren häufig auf dem seit der Kindheit vertrauten, peinlich berührten „Darüber spricht man nicht“. Damit ist jetzt Schluss – zumindest in dieser Lektüre.
Wir laden Sie dazu ein, die Tabuzone tatsächlich und ohne komische Gefühle zu verlassen, indem wir aufklären, kein Blatt vor den Mund nehmen und vor allem zeigen, warum es für uns alle wichtig ist, über Tabuthemen zu sprechen.

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12<br />

Hilfreiche Spuren hinterlassen<br />

<strong>Tabu</strong><br />

TOD I VON NADINE EFFERT<br />

Nach dem Tod erben die Hinterbliebenen.<br />

Nicht immer, sofern der Letzte Wille etwas anderes<br />

festlegt <strong>–</strong> zum Beispiel das Vermögen als<br />

Vermächtnis einem guten Zweck zukommen<br />

zu lassen. Immer mehr Menschen wollen über<br />

das Leben hinaus Gutes bewirken und so Zukunft<br />

gestalten.<br />

Der Tod <strong>ist</strong> ein Thema, über das nur wenige<br />

Menschen gerne und offen sprechen. Doch die<br />

Reise auf der Erde endet für uns alle irgendwann<br />

<strong>–</strong> manche verabschieden sich früh, manche sind<br />

länger unterwegs. Ratsam <strong>ist</strong> es, sich möglichst<br />

früh <strong>–</strong> und nicht erst aus der Not heraus <strong>–</strong> mit<br />

dem eigenen Tod auseinanderzusetzen. Dazu gehört<br />

auch die Regelung der Erbschaft. Heißt, die<br />

Möglichkeiten abzuwägen und den rechtlichen<br />

Rahmen zu bestimmen. Dies erspart letztlich<br />

den Angehörigen viel Zeit und vor allem Nerven<br />

in einer Zeit der Trauer.<br />

Prinzip Apfelbaum<br />

Eine Möglichkeit, für die sich immer mehr Menschen<br />

interessieren: mit dem Letzten Willen<br />

einen guten Zweck zu unterstützen. Laut Studie<br />

der Erbschaftsinitiative „Mein Erbe tut Gutes.<br />

Das Prinzip Apfelbaum“ befassen sich bereits<br />

28 Prozent aller Deutschen und die Hälfte der<br />

Kinderlosen mit dieser Idee <strong>–</strong> Tendenz steigend.<br />

Mit dem Erbe für den guten Zweck entstehe, so<br />

die Initiative, etwas auf der Erde Bleibendes,<br />

ähnlich einem Apfelbaum, der immer wieder<br />

Früchte trägt und symbolisch für den Zyklus von<br />

Leben, Tod, neuem Leben und Wachstum steht.<br />

Ob für Kinder in Not, zum Schutz der Tierwelt<br />

oder zugunsten der Forschung: Damit das Vermögen<br />

auch dort ankommt, wo man seinen<br />

persönlichen „Apfelbaum“ pflanzen möchte,<br />

braucht es unbedingt ein Testament. Ansonsten<br />

fällt das Erbe den gesetzlichen Erben, wie Ehepartner<br />

und Kindern, zu. Gibt es diese nicht<br />

(mehr) oder schlagen sie das Erbe aus, fällt der<br />

komplette Nachlass automatisch in die Hände<br />

des Staates.<br />

Rechtskräftiges Testament<br />

Daher gilt: rechtzeitig den letzten Willen nach<br />

den eigenen Vorstellungen festzuhalten. Wer sein<br />

Erbe oder einen Teil davon, sprich ein Vermächtnis,<br />

einem wohltätigen Zweck zukommen lassen<br />

möchte, muss dies in einem handschriftlichen<br />

Testament <strong>–</strong> mit oder ohne Unterstützung einer<br />

notariell arbeitenden Person <strong>–</strong> niederlegen,<br />

damit es rechtskräftig <strong>ist</strong>. Hier kann auch in<br />

Form einer Auflage bestimmt werden, wofür<br />

konkret die ausgewählte gemeinnützige Organisation<br />

oder Stiftung <strong>–</strong> es können auch mehrere<br />

bedacht werden <strong>–</strong> die Zuwendung einsetzen soll.<br />

Gut zu wissen: Es fällt keine Erbschafts- oder<br />

Schenkungssteuer an, sprich, der gesamte Betrag<br />

kommt den den jeweils bestimmten hilfreichen<br />

Spuren, die bleiben, zugute. <br />

SCHON GEWUSST?<br />

Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ hat<br />

im Jahr 2020 das Erbschaftssiegel „In<br />

guten Händen“ herausgegeben, das für<br />

Seriosität in diesem sensiblen Bereich<br />

steht. Die Organisationen und Stiftungen,<br />

die das Erbschaftssiegel tragen,<br />

verpflichten sich zu elf Richtlinien.<br />

Mehr Infos unter: www.mein-erbe-tutgutes.de/erbschaftssiegel<br />

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Verteidigen Sie die Menschenrechte<br />

mit Ihrem Testament.<br />

Für unseren kostenlosen Ratgeber für die<br />

Nachlassgestaltung senden Sie Ihre Adresse an<br />

Amnesty International, Stichwort: in Zukunft<br />

Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin<br />

oder bestellen Sie unter: www.amnesty.de/inzukunft

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