OBERÖSTERREICH: „Bioregion Mühlviertel“ angekündigt - UBV ...
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SALZBURG / <strong>OBERÖSTERREICH</strong><br />
– 10 –<br />
Ich hasse Intrigen und Verleumdungen. Ich habe Probleme mit Menschen, die solche Vorgangsweisen<br />
bevorzugen um über ihre eigenen Fehler und Schwächen hinwegzutäuschen. Wenn unser<br />
Kammerpräsident behauptet es würde schwierig in Wien Ausgleichszahlungen für Salzburg durchzusetzen<br />
weil führende <strong>UBV</strong>-Funktionäre sagen „wir bräuchten keine mehr“, dann glaube ich, dass<br />
er mit den von mir gehassten Eigenschaften ausgestattet ist und eine gute Zusammenarbeit sehr<br />
schwierig wird.<br />
<strong>UBV</strong>-Fraktionssprecher LKR Georg Eßl<br />
Es läuft vieles falsch<br />
44 Prozent meiner Berufskollegen in Salzburg sind Biobauern und Gentechnik-Gegner. Dazu<br />
kommen noch die vielen Bäuerinnen und Bauern die zwar wie Biobauern wirtschaften, aber am<br />
Papier keine sind. Ich bin der Meinung, dass nur diese Wirtschaftsweise der österreichischen<br />
Kulturlandschaft eine Überlebenschance gewähren kann. Natürlich weiß ich, dass BIO nicht jedermanns<br />
Sache ist. Trotzdem bin ich felsenfest davon überzeugt, je mehr Biobauern es gibt, desto<br />
besser ist dies auch für die gentechnikfrei produzierenden Konventionellen.<br />
Ich meine es wäre die Pflicht der Politik, für ein gentechnikfreies Österreich nicht nur bei Futtermitteln,<br />
sondern auch bei Lebensmitteln für Gentechnik-Freiheit zu sorgen. Aber anstatt diese Linie<br />
weiter zu verfolgen, fordert unser Ex-Landwirtschaftsminister, dass der Anbau von gentechnisch<br />
manipuliertem Saatgut für Biogasanlagen erlaubt werden sollte. So ganz nach dem Motto „einmal<br />
da – immer da“.<br />
Weiters wäre es doch Aufgabe, ja Pflicht der Politik, gerade in Zeiten wie diesen, die Eigenversorgung<br />
an Grundnahrungsmitteln für die heimische Bevölkerung sicherzustellen. Laut „Zahlen<br />
& Fakten 2009“ wies diese schon 2008 beträchtliche Mängel auf. Bei Geflügel 75%, Eier 77%,<br />
Butter 77%, Gemüse 60%, Ölsaaten 34% und Zucker 90% (stark fallend). Bei vielen Agrarerzeugnissen<br />
besteht bei Fortführung unserer derzeitigen Agrarpolitik die Gefahr, auch hier die<br />
Eigenversorgung zu verlieren.<br />
Laut einer Studie der Landwirtschaftskammer hatten wir schon 2004 Produktionskosten bei<br />
Milch von 44 Cent/kg und diese sind seither gestiegen. Der derzeitige Auszahlungspreis der<br />
„Alpenmilch Salzburg“ beträgt nur 31 Cent. Trotz dieser Einkommenssituation hofft unser<br />
LK-Präsident, der Milchpreis möge sich nur langsam erholen. Obwohl Österreichs Bauern 2009 ein<br />
Einkommensminus von 20,4% – die Milchbauern 28% – hatten, stimmte ER den Einsparungsplänen<br />
unseres Ex-Landwirtschafts- und derzeitigen Finanzministers – 120 Mio. Euro 2011, ansteigend<br />
auf 160 Mio. bis 2013, zu. Trotz dieser verantwortungslosen Zustimmung verspricht unser<br />
LK-Präsident, „er werde in Wien um jeden Cent für die Bauern kämpfen“. In der Bauernbund-<br />
Zeitung behauptet er dann ganz frech, dass IG-Milch und <strong>UBV</strong> verantwortlich dafür seien.<br />
Verantwortungsvolle Politiker müssten, wie von vielen Fachleuten gefordert, Mindest- aber auch<br />
Höchstpreise für Lebensmittel einführen. Zum Schutze der Verbraucher und der Produzenten.<br />
Dies ist wohl noch Zukunftsmusik. Weit und breit sehe ich keinen solchen Politiker. Ja sogar die<br />
Arbeiterkammer fordert die Konsumenten auf im billigeren Bayern einzukaufen, auch wenn dies<br />
hunderte Arbeitsplätze gefährdet.<br />
Georg Eßl, auch Ortsbauernobmann in Kuchl<br />
OBERÖ STERREICH:<br />
<strong>„Bioregion</strong> <strong>Mühlviertel“</strong> <strong>angekündigt</strong><br />
Mehr als die Hälfte aller oö Biobauern sind im Mühlviertel zu Hause. „Das ist eine solide Basis auf<br />
der wir die ‚Bioregion Mühlviertel‘ – die erste Qualitätsadresse in Europa – aufbauen können“, sagte<br />
Landesrat Dr. Josef STOCKINGER Mitte Mai 2010. Sieben Mühlviertler Leader Regionen hatten<br />
sich mit seiner Nachhilfe zusammengetan und gemeinsame Ziele formuliert. Am 7. Juni d.J. wurde<br />
am „Roadlhof“ in Reichenau unüberhörbar von ihm die Region offiziell aus der Taufe gehoben mit<br />
dem Ziel: „Wer Mühlviertel hört, muss an Bio denken“. – Zwei Jahre habe man nun Zeit, ein<br />
einheitliches und stimmiges Bild dieser Bioregion zu zeichnen, denn 2013 beginnen wieder neue<br />
Agrarförderprogramme. Dann gibt es auch wieder Geld, schrieben die OÖ Nachrichten.