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4. August 2022

- Stadtrechnungshof: Grazer verbrauchen Jahres-Ressourcen schon bis Februar - Mit Pistole gedroht: Grazer in Anstalt eingewiesen - Hotels für Insekten am Schloßberg & für Jugend - Sommer-Bildflug über Graz - Mr. Voice startet Comedy-Show

- Stadtrechnungshof: Grazer verbrauchen Jahres-Ressourcen schon bis Februar
- Mit Pistole gedroht: Grazer in Anstalt eingewiesen
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2 graz<br />

www.grazer.at <strong>4.</strong> AUGUST <strong>2022</strong><br />

Analyse des Stadtrechnungshofs:<br />

Peter Gspaltl, Anton Lang und<br />

Dieter Fleck (v.l.).<br />

HARRY SCHIFFER<br />

Wanderbuch mit<br />

Öffis für‘s Klima<br />

■ Das neue Wanderbuch „Mit<br />

den Öffis fürs Klima wandern“<br />

der Verbund Linie, das in Zusammenarbeit<br />

mit dem Wanderexperten<br />

Dieter Fleck verfasst<br />

wurde, führt mit 12 Touren<br />

durch die Steiermark – von den<br />

Alpen der Obersteiermark bis in<br />

die sanften Hügellandschaften<br />

der Südsteiermark. Alle Wanderungen<br />

können in Kombination<br />

mit dem öffentlichen Verkehr<br />

absolviert werden. Enthalten<br />

sind leichtere Wanderungen,<br />

aber auch anspruchsvolle, für<br />

geübtere Geher.<br />

Die Zahl der Corona-Fälle geht in<br />

Graz und GU zurück.<br />

GETTY<br />

Corona-Zahlen in<br />

Graz und GU<br />

■ Die Corona-Zahlen sind in<br />

Graz seit gestern deutlich zurückgegangen<br />

und liegen aktuell<br />

bei einer Sieben-Tage-Inzidenz<br />

von 520,2 (gestern: 554,2).<br />

In Graz-Umgebung sind es 442,5<br />

Fälle pro 100.000 Einwohner<br />

(gestern: 451,2). Der Steiermark-<br />

Durchschnitt liegt momentan<br />

bei 390,2. Die AGES vermeldet<br />

159 Fälle auf steirischen Normalstationen,<br />

acht auf Intensiv. Bisher<br />

sind in Graz 539 Menschen<br />

mit Corona verstorben, 418 in<br />

Graz-Umgebung.<br />

Grazer verbrauchen<br />

Jahres-Ressourcen<br />

schon bis Februar<br />

Graz muss Emissionen sparen um klimaneutral zu werden. Allein 18 Prozent des Energieverbrauchs entfallen auf den Verkehr.<br />

SPANNEND. Der Stadtrechnungshof veröffentlichte einen Bericht zum Grazer<br />

Klima. Mit dramatischen Zahlen und mehreren Handlungsempfehlungen.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Der Klimawandel ist die<br />

größte Herausforderung<br />

der letzten 80 Jahre –<br />

menschlich und finanziell“. So leitet<br />

Hans-Georg Windhaber, Leiter<br />

des Grazer Stadtrechnungshofs<br />

(StRH), den heute veröffentlichten<br />

Bericht „Was geht Graz das Klima<br />

an“ ein. Denn die Klimakrise entfaltet<br />

ihre Wirkung zunehmend<br />

auch in Graz merklich, Stichwort<br />

Hitze, Stichwort Starkregen/Hagel.<br />

Nicht zuletzt deshalb hat der<br />

Grazer Gemeinderat einstimmig<br />

beschlossen, bis 2040 klimaneutral<br />

zu werden. Allerdings, der Bericht<br />

des Stadtrechnungshofs belegt:<br />

Der Weg ist noch weit.<br />

Dramatische Zahlen<br />

Das belegen die Zahlen. Der StRH<br />

hat einen „Erschöpfungstag“ für<br />

Graz errechnet. Das Ergebnis ist<br />

erschreckend: Die Grazer verbrauchen<br />

ihre Ressourcen für ein<br />

Jahr demnach schon Ende Februar.<br />

Windhaber: „Um bis 2030 CO ²<br />

-neutral zu werden, müssen die<br />

Grazer gemeinsam 10 (!) Monate<br />

aufholen.“ Graz müsste also jedenfalls<br />

rund 85 Prozent der Treibhausgasemissionen<br />

einsparen, um<br />

das Ziel der Klimaneutralität bis<br />

2040 zu erreichen. Das Haus Graz,<br />

mit allen Beteiligungen, trifft hier<br />

schon Maßnahmen – macht allerdings<br />

nur drei Prozent der Emissionen<br />

aus. Um die jährlichen Emissionen<br />

auszugleichen, würde jeder<br />

Grazer rund 1.140 ausgewachsene<br />

Bäume benötigen. Da wird es eng<br />

am Balkon.<br />

Um allein den produktionsbasierten<br />

Energiebedarf in Graz abzudecken,<br />

bräuchte es laut StRH<br />

rund 68 Murkraftwerke, oder eine<br />

Photovoltaik-Fläche von 56 km 2 ,<br />

was einer Fläche der ersten zehn<br />

Grazer Bezirke entspricht. Gleichzeitig<br />

ist neben dem produktionsbasierten<br />

Energiebedarf auch der<br />

konsumbasierte entscheidend.<br />

Die Datenlage gibt laut StRH hier<br />

noch keine genaue Aufstellung her,<br />

daher wir empfohlen, künftig auch<br />

den konsumbasierten Energiebedarf<br />

der Stadt im Sinne der Transparenz<br />

zu berechnen.<br />

Empfehlungen<br />

Was also tun? Der Stadtrechnungshof<br />

gibt einige Empfehlungen<br />

ab, die zur Besserung beitragen<br />

sollen. Es brauche, so heißt es im<br />

Bericht, einen kontinuierlichen<br />

Steuerungskreislauf zwischen dem<br />

Gemeinderat, den Stadtsenatsrefe-<br />

LUEF<br />

renten und den Organisationseinheiten.<br />

Grundlage bilden die Steuerungsrichtline<br />

die Hauses Graz,<br />

das Stadtentwicklungskonzept<br />

und der neue Klimaschutzplan.<br />

Dieser Steuerungskreislauf funktionierte<br />

in der Vergangenheit aber<br />

nur eingeschränkt. „Aus Sicht des<br />

StRH sind deutliche Emissionsreduktionen<br />

alternativlos, um die<br />

menschlichen Lebensgrundlagen<br />

zu erhalten“, hält man im Bericht<br />

fest – der Gemeinderat würde auch<br />

über die nötigen Werkzeuge verfügen,<br />

das zu erreichen.<br />

So wird empfohlen, städtische<br />

Förderungen hinsichtlich ihrer Klimawirkung<br />

zu überprüfen, die Datenerfassung<br />

des Hauses Graz zu<br />

verbessern, um Effekte des Energiemasterplans<br />

prognostizieren zu<br />

können und die Steuerungslinie<br />

strikt einzuhalten. Außerdem solle<br />

ine vollständige Einspeisung der<br />

technisch nutzbaren Wärme aus<br />

dem Gas- und Dampfkraftwerk<br />

Mellach möglich gemacht werden.<br />

„Die Verankerung des Ziels der<br />

Klimaneutralität werden wir im<br />

Zuge der geplanten Revision des<br />

Stadtentwicklungskonzeptes berücksichtigen“,<br />

so Vizebürgermeisterin<br />

Judith Schwentner, die sich<br />

im Ziel der Klimaneutralität bestärkt<br />

sieht.

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