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Du bist ein Gott, der mich sieht – Tischkalender – Jahreslosung 2023 (Leseprobe)

Das Leben ist mehr als der tägliche Alltagstrubel in Saus und Braus. Gott sei Dank. Seit fast hundert Jahren begleitet ein jährliches Bibelwort Christen auf ihrem Weg durchs Jahr und lädt, zusammen mit den Tageslosungen, immer wieder zum Innehalten und Neujustieren des eigenen Lebens ein. Unsere Produkte zur Jahreslosung sind nützliche, schöne und inspirierende Alltagsbegleiter durch das Jahr 2023. Ideal zum Verschenken an Lieblingsmenschen – oder an sich selbst.

Das Leben ist mehr als der tägliche Alltagstrubel in Saus und Braus. Gott sei Dank. Seit fast hundert Jahren begleitet ein jährliches Bibelwort Christen auf ihrem Weg durchs Jahr und lädt, zusammen mit den Tageslosungen, immer wieder zum Innehalten und Neujustieren des eigenen Lebens ein. Unsere Produkte zur Jahreslosung sind nützliche, schöne und inspirierende Alltagsbegleiter durch das Jahr 2023. Ideal zum Verschenken an Lieblingsmenschen – oder an sich selbst.

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WIE EIN BAUM<br />

IM STURM<br />

Andrea Schnei<strong>der</strong><br />

Das Leben ist nicht fair!“, so hat es Herbert Grönemeyer angesichts des unzeitigen Krebstodes s<strong>ein</strong>er<br />

Frau in s<strong>ein</strong>em Song „Der Weg“ auf den Punkt gebracht. Und er hat recht: Es ist nicht fair, dass <strong>ein</strong>e<br />

Frau mit Mitte vierzig ihrem Mann und ihren zwei Kin<strong>der</strong>n wegstirbt. Das Stück vom Himmel. Der Plan<br />

vom Glück.<br />

Und die Frage kreist in Kopf und Herz, bohrt sich fest: Warum? Warum ich? Warum sie, er? Seit <strong>ein</strong>igen Jahren<br />

beschäftigt sich die Psychologie mit <strong>der</strong> Frage, was Menschen befähigt, nicht unterzugehen in <strong>der</strong> Flut und Wut<br />

dieser Warum-Frage, nicht kaputtzugehen an <strong>ein</strong>em Schicksalsschlag, nicht aufzugeben, son<strong>der</strong>n sogar gestärkt<br />

herauszuwachsen. Es ist die Kraft <strong>der</strong> Resilienz. Der Begriff <strong>–</strong> vom lat<strong>ein</strong>ischen „resilire“: abprallen, zurückspringen<br />

<strong>–</strong> bezog sich ursprünglich auf hochelastische Werkstoffe, die nach <strong>ein</strong>er Verformung schnell wie<strong>der</strong> die<br />

ursprüngliche Form annehmen. Er wurde übertragen auf den Menschen und s<strong>ein</strong>e Erfahrungen und zuweilen<br />

erklärt mit dem Bild vom Stehaufmännchen: Das kriegt <strong>ein</strong>en Schlag, kippt um und <strong>–</strong> schwupps! <strong>–</strong> ploppt es<br />

wie<strong>der</strong> hoch!<br />

Aber wir Menschen sind k<strong>ein</strong>e Stehaufmännchen. Krisen hinterlassen Spuren, verän<strong>der</strong>n uns. Mir gefällt als<br />

Vergleich das Bild vom Baum im Sturm besser: Der Sturm rüttelt am Baum. Der wird fast umgerissen, entwurzelt,<br />

aber bleibt doch stehen. Nicht mehr so normgerecht gerade, vielleicht etwas schief. Mit abgebrochenen Ästen.<br />

Knorrig, aber kraftvoll.<br />

Resilienz, wi<strong>der</strong>stehen im Sturm des Lebens, kann man <strong>ein</strong>üben, beispielsweise so: Die Situation akzeptieren. Die<br />

Opferrolle verlassen. Beziehungen pflegen. Sich kl<strong>ein</strong>e Ziele setzen. Die Hoffnung nicht aufgeben. Die richtige<br />

Perspektive wahren. Auch mal Humor zeigen. Vielleicht löst sich dann allmählich die unlösbare Warum-Frage.<br />

Sie wandelt sich, dreht sich ins Positive: Warum? Warum ging es mir eigentlich bisher gut? Auch jetzt, in m<strong>ein</strong>em<br />

Unglück, trotz allem: Freunde und Familie, Fürsorge und Fortschritte <strong>–</strong> womit habe ich das alles verdient? Mit gar<br />

nichts, denn das Leben ist nicht fair. Es ist <strong>ein</strong> Geschenk.<br />

<strong>Gott</strong> <strong>sieht</strong> <strong>mich</strong> <strong>–</strong> und m<strong>ein</strong> Blick weitet sich. Für Neues, für Schönes. Der Baum wächst. Auch im Sturm.

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