Ausstellungdokumentation der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal

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Inhalt Vorwort 05 Die wandernde Bevölkerung 06 Obdachlosigkeit in Berlin 07 Bodelschwinghs Traum 08 Bodelschwinghs Baumeister 09 Mission und Gemeinschaft 10 Arbeit statt Almosen 11 Die Hoffnungstaler Anstalten 12 Paul Gerhard Braune (1887-1954) 13 Aktion T4 (1939-1940) 14 Denkschrift gegen die „Euthanasie“ 15 Jüdische Menschen in Lobetal 16 Lobetaler im Warschauer Ghetto 17 Ermordung Homosexueller 18 „Volksgemeinschaft“ und Kriegsende 19 Selbstbehauptung 20 Anpassung 21 Epilepsiearbeit mit Unterstützung Bethels 22 Paradigmenwechsel von der Versorgung zur Rehabilitation 23 Lobetal – eine gute Adresse 24 Miteinander leben 25 Wir sind da für Menschen 26 Bereich Teilhabe 27 Teilhabe durch Arbeit 28 Wir sind da für ältere Menschen 29 Leben bis zuletzt 30 Wir sind da für Kinder, Jugendliche und ihre Familien 31 Wir sind da für Geflüchtete und für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung 32 Epilepsieklinik Tabor und Medizinisches Versorgungszentrum 33 Wir qualifizieren für den sozialen Bereich 34 Die Feste und der Glaube 35 Mit Lobetal verbunden – Gutes tun, kann so vielfältig sein 36 Lobetal ein inklusiver Ort 37 Impressum 38 4
Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser, „Dass Ihr mir Niemanden abweist.“ Das hat unser Gründer, Pastor Friedrich v. Bodelschwingh (1831-1910) der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal in das Stammbuch geschrieben. Ende des 19. Jahrhunderts wandte er sich verstärkt den obdachlosen Menschen zu. Zunächst in Westfalen, später in Berlin. Sie sollten in Arbeiterkolonien leben, dort arbeiten, in die Gesellschaft zurückfinden und dabei den christlichen Glauben kennen lernen. Andrea Wagner-Pinggéra Theologische Geschäftsfüherin Martin Wulff Geschäftsführer Um dieses Ziel zu erreichen, gründete er 1905 den Verein Hoffnungstal e.V. Dieser gab den organisatorischen Rahmen, um in Brandenburg für Berliner Obdachlose Arbeiterkolonien zu gründen. In Rüdnitz entstand mit Hoffnungstal die erste Kolonie dieser Art. 1906 folgte Lobetal. Weitere kamen in Dreibrück und Blütenberg dazu. Lobetal wuchs. In allen Eirichtungen waren bedürftige Menschen willkommen und fanden Hilfe und Begleitung. „Dass ihr mir Niemanden abweist.“ Das Credo Bodelschwinghs war prägend in den Jahren des NS-Staats. Der Anstaltsleiter Pastor Paul Braune kämpfte gegen die Krankenmorde im Rahmen der sogenannten Euthanasie. Er protestierte mit einer Denkschrift gegen die „planmäßige Verlegung“ in die Tötungsanstalten. Ihm gelang es, den Abtransport von Frauen in Erkner zu verhindern. Dieser Kampf gegen die Euthanasie führte zu seiner dreimonatigen Inhaftierung durch die Gestapo. Später widersetzte er sich erfolgreich der geplanten Enteignung Lobetals durch die DDR-Behörden in den 1950er Jahren. „Dass Ihr mir Niemanden abweist.“ Das ist der rote Faden in der wechselvollen Geschichte der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal. Die Einrichtungen verstehen sich als Orte zum Leben und als Orte der Hilfe. In Berlin, Bremen, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt stellen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Engagement und Zuwendung in den Dienst ihrer Mitmenschen. Ob in Berlin, Bernau, Brandenburg a. d. H., Eberswalde und Cottbus, in Bad Kösen oder im Zittauer Gebirge – um nur einige Standorte zu nennen – begleiten sie Menschen mit geistiger, seelischer oder Mehrfachbehinderung sowie mit einer Suchterkrankung. Epilepsiepatienten finden umfassende medizinische Versorgung. Sie unterstützen Menschen mit Pflege- oder Hilfebedarf, geben ihr Fachwissen an Auszubildende, Schülerinnen und Schüler weiter, bieten Kindern und Jugendlichen Raum zur Entfaltung. Menschen mit Beeinträchtigungen erhalten Unterstützung, Qualifikation und Arbeit. In verschiedenen Wohnformen finden pflegebedürftige ältere Menschen ein Zuhause. Das aus christlicher Haltung getragene Handeln gilt darüber hinaus der Hilfe für Geflüchtete und der Hospizarbeit. Das Lobetaler Wahrzeichen ist der einladende Christus am Ort der ersten Lobetaler Wohnbaracken. Dort empfängt die Figur mit einladender Geste die Menschen damals wie heute, so als wolle sie sagen: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will Euch erquicken.“ Wir sind da für Menschen, die auf Hilfe und Begleitung angewiesen sind. Wir reichen ihnen die Hand. Sie sind Teil von uns und Teil unserer Gemeinschaft. Ganz im Sinne von Friedrich v. Bodelschwingh: „Dass Ihr mir Niemanden abweist.“ Ihre Ihr Andrea Wagner-Pinggéra Theologische Geschäftsführerin Martin Wulff Vorschlag: Geschäftsführer Hier Foto (Hochformat) vom Ausstellungsraum. 5
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Seite 38: Bildnachweis: Archiv der UdK Berlin

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