18.10.2022 Aufrufe

Lobetal aktuell Ausgabe 4/2022 erschienen

Unsere Stiftung ist voller Vielfalt und Menschlichkeit. Sie ist ein Ort großartiger Geschichten und besonderer Engagements. Das verdient es, darüber zu berichten.

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Magazin der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

LOBETAL<br />

<strong>aktuell</strong><br />

<strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2022</strong><br />

Allerlei<br />

Veranstaltungen:<br />

Empfang, Erntedank,<br />

Sommerfeste.<br />

Seiten 12 - 15<br />

Voll mit Leben:<br />

30 Jahre Ambulanter Lazarus Hospizdienst.<br />

Das Fest, ein Interview und Aktuelles<br />

aus der Hospizarbeit<br />

Seiten 22 - 26<br />

Einblicke:<br />

Rund um GPVA*<br />

in Berlin<br />

Seiten 40 - 44<br />

*Gemeindepsychiatrischer<br />

Verbund und Arbeitsprojekte<br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

1


Inhalt<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Inhalt<br />

04<br />

10<br />

Impressum:<br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong> - Magazin der<br />

Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong><br />

für Mitarbeitende und Freunde.<br />

Herausgegeben vom Bereich<br />

Kommunikation und Spenden<br />

im Auftrag der Geschäftsführung.<br />

Erscheint fünfmal jährlich.<br />

www: lobetal.de<br />

www: facebook.com/lobetal<br />

Erklärt:<br />

Stille Zeit im November<br />

<strong>Lobetal</strong>er Empfang:<br />

Inspiration und Impulse<br />

V.i.S.d.P.: Wolfgang Kern<br />

Bodelschwinghstr. 27<br />

16321 Bernau<br />

Telefon: 03338 - 66 17 81<br />

Autoren: soweit nicht anders<br />

bezeichnet Wolfgang Kern,<br />

Namenskürzel: wk - Wolfgang Kern<br />

ag - Andreas Gerlof<br />

mr - Mechthild Rieffel<br />

rm - Renate Meliß<br />

Fotos: soweit nicht anders<br />

bezeichnet © HSt <strong>Lobetal</strong><br />

Layout: Carsten Wienhold<br />

Druck: Druckerei Nauendorf<br />

Redaktionsschluss: 19. Sept. <strong>2022</strong><br />

Redaktionsschluss:<br />

<strong>Ausgabe</strong> 5/<strong>2022</strong>: 18. Nov. <strong>2022</strong><br />

Spendenkonto:<br />

IBAN: DE22 3506 0190 0000 2222 24 BIC: GENO DE D1 DKD<br />

Bank für Kirche und Diakonie eG (KD-Bank)<br />

Titelfoto:<br />

So lecker und gesund kann Schokoaufstrich schmecken.<br />

Das Rezept aus der Kita Biesenthal St. Marien finden Sie auf Seite 52.<br />

Foto: © Mechthild Rieffel<br />

ich bin in Gedanken schon bei der nächsten <strong>Ausgabe</strong> von<br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong>. Bis zum Erscheinen der Advents- und<br />

Weihnachtsausgabe, haben die meisten Veranstaltungen<br />

des Jahres stattgefunden. Auch Sie werden sich auf den<br />

Abschluss des Jahres und vor allem auf die Advents- und<br />

Weihnachtszeit vorbereiten, die eine oder andere Weihnachtsfeier<br />

planen. Kerzen werden aufgestellt. Die Dekoration<br />

wird hervorgeholt und aufgestellt. Gut, dass es diese<br />

Traditionen gibt, um die dunkle, kalte und nasse Jahreszeit<br />

etwas erträglicher, wärmer und heller zu machen.<br />

Ich bin neugierig. Wie feiern Sie in den Diensten und Einrichtungen<br />

Advent und Weihnachten? Backen Sie Plätzchen?<br />

Wenn ja, welche? Verraten Sie mir das Lieblingsrezept?<br />

Schmücken Sie die Räume, die Fenster, die Haustüren? Gibt<br />

es eine Weihnachtskrippe, die Sie aufstellen? Seit wann ist<br />

diese im Haus? Wissen Sie noch, wie die Krippe ins Haus<br />

gekommen ist?<br />

Vielleicht haben Sie Zeit und Lust, die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

mitzugestalten und einen Beitrag zu liefern, zu schreiben,<br />

was Sie mit Advent und Weihnachten verbinden, mir Ihr<br />

Lieblingslied oder -gedicht hereinzureichen. Der Redaktionsschluss<br />

ist der 18. November, und ich freue mich über<br />

Beiträge und Fotos. Sie möchten, dass jemand vorbeischaut<br />

und Ihre Gedanken aufschreibt? Dann einfach mal nachfragen.<br />

Wir schauen vorbei und machen auch ein Foto. Ich<br />

freue mich!<br />

Wolfgang Kern<br />

Leiter Kommunikation und Spenden<br />

Haben Sie eine Geschichte, einen Gedanken, eine Idee? Was<br />

tut sich bei Ihnen, von dem die Leserinnen und Leser erfahren<br />

sollten? Ich bin immer auf der Suche nach dem, was die Vielfalt<br />

unserer Stiftung zum Ausdruck bringt. Schreiben Sie mir.<br />

E-Mail: w.kern@lobetal.de. Oder rufen Sie mich an. Telefon:<br />

03338- 66 783. Ich freue mich!<br />

12<br />

Erntedankfeste<br />

22<br />

30-jähriges<br />

Erklärt:<br />

an allen Standorten<br />

Jubiläum:<br />

Ambulanter Lazarus Hospizdienst<br />

04 Erklärt:<br />

Stille Zeit im Novenber<br />

06 Nachgedacht:<br />

Am Anfang steht die Vielfalt<br />

Aus der Geschäftsführung<br />

08 Bericht der<br />

Geschäftsführung<br />

Aus der Stiftung<br />

09 Ausgezeichnet:<br />

Kronenkreuz verliehen<br />

10 Inspiration und Impulse:<br />

<strong>Lobetal</strong>er Jahresempfang<br />

12 Impressionen: Erntedankfeste<br />

Aus den Einrichtungen<br />

16 30+2 Jahre: Diakonisches Werk<br />

Niederlausitz<br />

20 Start und willkommen:<br />

Neues Ausbildungsjahr<br />

21 Festival „Rockende Eiche“<br />

32<br />

Gefeiert:<br />

16<br />

30+2<br />

22 30-jähriges Jubiläum:<br />

Ambulanter Lazarus Hospizdienst<br />

24 Interview zum Jubiläum:<br />

Ein intensives Ehrenamt<br />

25 Baustart: Stationäres Hospiz<br />

in Bad Kösen<br />

26 Vorgestellt: Leitbild Lazarus<br />

Hospiz<br />

27 Altenpflegeheim Freudenquell:<br />

Leo Scholz: einen besseren Ort<br />

gibt es nicht.<br />

28 Kreative Werkstatt : Blick zurück<br />

31 Begegnungsstätte Aufwind:<br />

Besuch Ministerin Nonnemacher<br />

32 Jubiläum: 15 Jahre<br />

Diakoniezentrum Werneuchen<br />

34 Servicewohnen Werneuchen:<br />

Mieterinnen und Mieter begrüßt<br />

35 Gestartet: Gemeinschaftsunterkunft<br />

in Biesenthal<br />

36 Impressionen: Sommerfeste<br />

38 Seniorenpark Am Kirschberg:<br />

Kirschbergpokal und Oktoberfest<br />

39 und eine tierische Neuaufnahme<br />

Jahre Diakonische Werk<br />

Niederlausitz<br />

15 Jahre Diakoniezentrum Werneuchen<br />

40 Vorgestellt:<br />

Gemeindepsychiatrischer Verbund<br />

und Arbeitsprojekte (GPVA)<br />

42 Café Ida: Kreative Foto AG<br />

44 Vorgestellt:<br />

GPVA-Urgestein Steffen Zeising<br />

45 Müllerberg-Obstwiese:<br />

Gemeinsamen Obsternte<br />

Termine und Personalia<br />

46 Personalia/Termine<br />

47 Herzlichen Glückwunsch<br />

48 Kurz berichtet<br />

Bewußt leben<br />

49 Heute schon gelacht?<br />

50 Kalenderbestellung:<br />

<strong>Lobetal</strong>er Kalender 2023<br />

51 Rezeptvorschlag BKK Diakonie:<br />

Overnight-Oats mit Apfel<br />

und Walnüssen<br />

52 Rezept des Monats:<br />

Schokoaufstrich<br />

54 Tipps zum Energiesparen<br />

2 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

3


Foto: © Pixabay<br />

Erklärt<br />

Stille Zeit<br />

im November<br />

Erklärt: Stille Zeit im November<br />

Die Stille Zeit im November bildet den Abschluss<br />

des Kirchenjahres und wird vom<br />

katholischen Totengedenken (Allerheiligen,<br />

Allerseelen) sowie vom Ewigkeitssonntag<br />

(Totensonntag) eingerahmt. Der<br />

November ist ein Monat der Besinnung,<br />

der Einkehr. Es ist die Zeit, um über das<br />

Leben nachzudenken. Werden und Vergehen,<br />

der Wechsel der Jahreszeiten, Buße<br />

und Neuanfang prägen diesen Monat.<br />

Diese Ausrichtung entstand durch die<br />

sonntäglichen Lesungen im Gottesdienst,<br />

die in der Mitte des 1. Jahrtausends ihren<br />

Anfang nahmen. Für den November<br />

wurden Passagen alttestamentlicher<br />

Weissagungen vom Untergang der Welt<br />

ausgewählt. Damit wurde an die Themen<br />

Himmel und Hölle, Tod und das Jüngste<br />

Gericht erinnert.<br />

Allerheiligen (1. November)<br />

Ein zentrales Datum ist der 1. November.<br />

Im 9. Jahrhundert brachten irisch-schottische<br />

Missionare das Fest, das in der katholischen<br />

Kirche als Feiertag begangen<br />

wird, auf den Kontinent. An diesem Tag<br />

wird aller Heiligen und Märtyrer gedacht,<br />

daher der Name. Es ist ein Hochfest im<br />

katholischen Kirchenkalender. Das Fest<br />

wird im Zeichen der Besinnung begangen<br />

und nimmt damit direkten Bezug zur<br />

herbstlichen Jahreszeit, der zunehmenden<br />

Dunkelheit und zum Rhythmus der Natur<br />

zwischen Leben und Vergänglichkeit. Dieser<br />

ernsten Grundstimmung hat die Kirche<br />

stets Rechnung getragen.<br />

Ewigkeitssonntag/<br />

Totensonntag<br />

Am Ewigkeitssonntag, Ende November,<br />

gedenkt die Evangelische Kirche der Toten.<br />

Deshalb wird dieser Tag auch Totensonntag<br />

genannt. In allen Kulturen,<br />

Religionen und Konfessionen nimmt das<br />

Totengedenken einen wichtigen Platz ein<br />

und gehört zum menschlichen Zusammenleben.<br />

Die Reformatoren lehnten den<br />

katholischen Seelenkult ab und schafften<br />

das Allerseelenfest (2. November) sowie<br />

Allerheiligen in den evangelischen Kirchen<br />

ab. Dennoch sollte es weiterhin einen Tag<br />

geben, an dem aller Toten gedacht wird.<br />

Der Protestant König Friedrich Wilhelm III.<br />

von Preußen ordnete 1816 an, jeweils am<br />

letzten Sonntag des Kirchenjahres, dem<br />

letzten Sonntag vor dem 1. Advent, der<br />

Verstorbenen zu gedenken. Anlass waren<br />

möglicherweise die vielen Gefallenen der<br />

Befreiungskriege 1813, förderlich sicher<br />

auch die Welle der Empfindsamkeit im<br />

Zeitalter der Romantik, die das Gedenken<br />

an die Verstorbenen verstärkt in Mode<br />

brachte. Das geistliche Totengedenken<br />

wurde außerhalb Preußens von anderen<br />

protestantischen Kirchen später übernommen<br />

und sehr populär.<br />

Bräuche am Totensonntag<br />

Am Toten- bzw. Ewigkeitssonntag besuchen<br />

die Menschen die Friedhöfe und<br />

schmücken die Gräber ihrer Angehörigen.<br />

Die Verstorbenen des ausgehenden Kirchenjahres<br />

werden namentlich im Gottesdienst<br />

genannt und zusammen mit ihren<br />

Angehörigen in das Fürbittengebet mit<br />

aufgenommen. Der Dank für das Leben<br />

und der Trost für die Trauernden verbinden<br />

sich in der christlichen Hoffnung auf<br />

die Auferstehung von den Toten.<br />

Quelle: Gekürzt nach<br />

www.ekd.de.stille-zeit-51980.htm<br />

4 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

5


Nachgedacht<br />

Foto: © Pixabay<br />

Nachgedacht:<br />

Am Anfang steht die Vielfalt<br />

„Guter Gott, du liebst die Vielfalt. Sonst hättest du<br />

deine Schöpfung nicht so bunt gemacht. Hilf uns<br />

auch dabei zu lieben, was anders ist, als wir.“ Ein<br />

kurzes Gebet. In dem manches gesagt wird. Vieles<br />

nur gedacht. Darüber will ich schreiben, was bei<br />

diesem Gebet nur gedacht ist. Weil das fast mehr<br />

sagt als die Worte des Gebets.<br />

Am Anfang steht die Vielfalt. Gott liebt sie. Mehr<br />

noch. Ich würde behaupten: Gott ist die Vielfalt.<br />

Denn wenn man behauptet, dass Gott diese Erde<br />

geschaffen hat, alles, was in ihr ist, auf ihr wächst,<br />

die belebte und die unbelebte Natur, die Tiere und<br />

wir Menschen, dann kann er nur vielfältig sein.<br />

Pfarrerin Andrea Wagner-Pinggéra<br />

Theologische Geschäftsführerin<br />

Man spürt direkt seine Lust an den unzähligen Möglichkeiten<br />

und Varianten, den Nuancen und dem feinen<br />

Zusammenspiel. Ich nenne das Schöpfung. Das<br />

hat mit meinem Glauben an Gott zu tun. Schöpfung<br />

heißt: Alles, was ist, ist nicht nur eine Laune. Zufall.<br />

Sondern alles hat mit Gott zu tun, weil Gott mit allem<br />

zu tun hat. Gott und Welt, Gott und Mensch<br />

– das gehört zusammen.<br />

Weil alles nun so vielfältig ist, in 1001 Variation existiert,<br />

kann der, der an Gott glaubt, davon ausgehen:<br />

Das ist Absicht. In der Vielfalt spiegelt sich Gott. Sie<br />

ist schön. Bunt. Abwechslungsreich. Aber eben auch<br />

anstrengend. Gerade, wenn es um Menschen geht.<br />

Denn Vielfalt heißt: Der andere, die andere ist anders<br />

als ich. Das kann inspirierend sein. Anregend.<br />

Es gibt kaum etwas Schöneres als die angeregte<br />

Diskussion mit einem Menschen, der einen anderen<br />

als den eigenen Horizont hat. Das erweitert das eigene<br />

Denken, öffnet den Blick. Hilft im besten Fall,<br />

die eigene, enge Sicht hinter sich zu lassen. Weit zu<br />

werden.<br />

Aber, wie schon gesagt, das Anderssein der anderen,<br />

des anderen ist auch anstrengend. Selbst bei<br />

Menschen, die einem sehr nah sind, bleibt diese Differenz:<br />

Du bist nicht ich. Du bist Nicht-Ich. Der an-<br />

Foto: Pixabay<br />

dere Mensch, und sei es Partner oder Partnerin, seien<br />

es die eigenen Kinder oder die eigenen Eltern, bleibt<br />

immer ein Stück fremd.<br />

Nun gibt es ein Fremd-Sein, das kann man ganz gut<br />

ertragen. Weil man über weite Strecken übereinstimmt.<br />

Weil die Fremdheit des anderen ins eigene<br />

Bild, auch ins eigene Weltbild passt. Aber es gibt auch<br />

das: Dinge und Menschen, die auf Dauer fremd bleiben.<br />

Es gibt eine Grenze dessen, was ich an Vielfalt<br />

und an Fremdheit, aushalte.<br />

Hier kommt die Toleranz ins Spiel, das Aushalten,<br />

Ertragen, Zulassen. Es gibt Menschen, die sind von<br />

Hause aus tolerant. Das hat etwas mit dem eigenen<br />

Temperament, dem Charakter zu tun. Ganz sicher<br />

auch mit der Erziehung. Auch spielt eine Rolle, wie<br />

ich mich im Leben verorte, was mein Grundgefühl<br />

ist. Wenn es meiner Lebenserfahrung entspricht, dass<br />

mir das Leben letzten Endes mehr gibt als nimmt,<br />

muss ich an dem, was ich habe, nicht ängstlich festhalten.<br />

Sondern kann mit den Grenzen spielen. Den<br />

Rahmen über das hinaus, was mir gefällt, auch mal<br />

weiter stecken.<br />

Erziehung, Temperament, Charakter lässt sich nicht<br />

verändern, wohl aber kann man am eigenen Lebensgefühl<br />

arbeiten. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.<br />

Ich habe irgendwann begonnen, mich auf das zu<br />

konzentrieren, was mir an Gutem im Leben widerfährt.<br />

Wo sich das Blatt zum Guten gewendet hat,<br />

obwohl ich mich zunächst auf das Schlimmste gefasst<br />

gemacht hatte. Der Lerneffekt: Ich kann dem Leben<br />

trauen. Und siehe da: Dieses positive Lebensgefühl<br />

führt automatisch zu mehr Toleranz.<br />

Weil mir die Toleranz wichtig ist und ich sozusagen<br />

auch in Übung bleiben will, mache ich mit mir gelegentlich<br />

einen Feldversuch, in dem ich herausfinden<br />

will: Wieviel Vielfalt, wieviel Fremdheit ist mir möglich?<br />

Oder anders gesprochen: Ich nehme bewusst<br />

eine andere Perspektive ein, gehe dabei aus meiner<br />

eigenen Komfortzone heraus, dehne meinen Radius.<br />

Ich finde, das Leben wird sehr viel einfacher, wenn<br />

meine persönlichen Grenzen weit gesteckt sind.<br />

Das ist scheint mir wichtig, gerade wenn man wie ich<br />

viel mit anderen Menschen zu tun hat. Dann kommt<br />

man nicht darum herum, sich mit der Vielfalt anzufreunden.<br />

Ja, mehr noch: sie als Gewinn zu betrachten.<br />

Denn wer die Vielfalt liebt, dessen Leben wird<br />

bunter und gelassener.<br />

Zurück zum Gebet des Beginns. Damit ende ich und<br />

verändere es nur ein klein wenig. Den ersten Satz setze<br />

ich an den Anfang. Dann klingt das Ganze so:<br />

„Guter Gott, hilf uns zu lieben, was anders ist als wir.<br />

Denn du liebst die Vielfalt. Sonst hättest du deine<br />

Schöpfung nicht so bunt gemacht.“<br />

Andrea Wagner-Pinggéra<br />

Theologische Geschäftsführerin<br />

Foto: © Pixabay<br />

6 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

7


Aus der Geschäftsführung<br />

Aus der Stiftung<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

liebe Mitarbeitende,<br />

„Jede Arbeit soll zuerst mit dem Herzen, dann mit den Händen<br />

oder mit der Zunge geschehen.” Das sagte einst der Gründer der<br />

heutigen Diakonie, Johann Hinrich Wichern. Dieses Zitat bringt<br />

es auf den Punkt, was diakonisches Handeln ausmacht. Diakonie<br />

ist: Gott zu loben und für Menschen da zu sein mit Herzen, Mund<br />

und Händen.<br />

Beim Jubiläum des Diakonischen<br />

Werkes Niederlausitz ist dieser Satz<br />

immer wieder zitiert worden. Engagement<br />

mit Herzen, Mund und Händen.<br />

Das ist, was den Herzschlag<br />

der rund 350 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

sowie in Beschäftigungsmaßnahmen<br />

Tätigen ausmacht. Sie<br />

alle stehen in der Tradition vieler<br />

engagierter Cottbusserinnen und<br />

Cottbusser, die in den 1970er Jahren<br />

damit begonnen haben, in der<br />

dortigen Klostergemeinde alleinstehende<br />

ältere Menschen an Weihnachten<br />

in die Schlosskirche zu einer<br />

kleinen Feier einzuladen. Es sind<br />

die Anfänge der Stadtmission, die<br />

sich bis heute um einsame und obdachlose<br />

Menschen kümmert und<br />

die sich wie viele andere kirchliche<br />

Dienste für Menschen unter dem<br />

Dach der Diakonie Cottbus zusammengefunden<br />

hat.<br />

Für Menschen da zu sein ist gemeinsame Aufgabe von Kirche und<br />

Diakonie. Das leben wir in Cottbus, das geschieht ebenso an anderen<br />

Diensten unserer Stiftung. Wir blicken dabei nach Eberswalde,<br />

wo wir enge Beziehungen zur Stadtkirchengemeinde pflegen.<br />

Wir blicken nach Berlin-Mitte. Dort verabreden wir uns mit den<br />

benachbarten Kirchengemeinden zu gemeinsamen Gottesdiensten.<br />

In Werneuchen, Reichenwalde oder Bremen, um nur einige<br />

weitere Beispiele zu nennen, leben wir in guter Nachbarschaft<br />

mit der Ortsgemeinde. Dieses Prinzip der guten Nachbarschaft<br />

werden wir weiter entwickeln und uns mit den Gemeinden dazu<br />

austauschen, wie wir gemeinsam Feste feiern und Verantwortung<br />

für den Sozialraum übernehmen.<br />

Noch verwöhnt uns der Spätherbst mit seinen milden Temperaturen.<br />

Doch das wird nicht von Dauer sein. Der Winter steht vor der<br />

Tür, und niemand kann präzise vorhersagen, wie sich die Versorgung<br />

mit Energie gestaltet. Expertinnen und Experten überbieten<br />

sich mit Horrorszenarien. Doch Angst und Panik sind bekanntlich<br />

schlechte Ratgeber.<br />

In der Stiftung haben wir deshalb eine Arbeitsgruppe eingesetzt,<br />

die sich mit der Versorgungssicherheit beschäftigt. Besonders die<br />

Energieversorgung ist im Blick, aber auch ausreichende Reserven<br />

von Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Die Arbeitsgruppe verfolgt<br />

die Entwicklungen, bewertet diese und trifft notwendige<br />

Entscheidungen. Natürlich ist jede Einrichtung, ist jeder Standort,<br />

gefordert, mit Weitblick zu handeln.<br />

Gemeinschaft, gegenseitige Fürsorge, rechtzeitig Entscheidungen<br />

treffen und verantwortlich handeln: Das ist unsere Richtschnur,<br />

und das erwarten wir auch von unseren Partnern. Wir erwarten,<br />

dass alle soziale Verantwortung zeigen und einen Beitrag für das<br />

Gemeinwohl leisten. Denn: Es steht nicht nur die warme Wohnung,<br />

sondern der Friede in unserer Gesellschaft auf dem Spiel.<br />

Wir wissen, weil es schon zu allen Krisenzeiten so war und ist:<br />

Wenn alle zusammen helfen, Energie gespart wird und denen, die<br />

auf Hilfe angewiesen sind, auch unter die Arme gegriffen wird, ja<br />

dann hätte diese schwierige Lage tatsächlich etwas Gutes, dann<br />

kommen wir gemeinsam durch die Zeit. Der Text von Hans-Jürgen<br />

Netz aus dem Gesangbuch (EG 648) bringt diesen Gedanken treffend<br />

zum Ausdruck:<br />

Wo ein Mensch Vertrauen gibt,<br />

nicht nur an sich selber denkt,<br />

fällt ein Tropfen von dem Regen,<br />

der aus Wüsten Gärten macht.<br />

Wo ein Mensch den andern sieht,<br />

nicht nur sich und seine Welt,<br />

fällt ein Tropfen von dem Regen,<br />

der aus Wüsten Gärten macht.<br />

Wo ein Mensch sich selbst verschenkt,<br />

und den alten Weg verlässt,<br />

fällt ein Tropfen von dem Regen,<br />

der aus Wüsten Gärten macht.<br />

In diesem Sinne: Miteinander kommen wir durch die Krise.<br />

Ihre<br />

Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra<br />

Theologische Geschäftsführerin<br />

Martin Wulff<br />

Geschäftsführer<br />

Höchste Auszeichnung der Diakonie verliehen<br />

Am 5. und 15. September erhielten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> das Goldene Kronenkreuz<br />

der Diakonie. Mitglieder des Diakonischen Rates des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz überreichte<br />

die höchste Auszeichnung der Diakonie. Mit dem Kronenkreuz verbunden sind Dank und Wertschätzung für die Treue und den<br />

Einsatz im diakonischen Dienst am Menschen. Das Goldene Kronenkreuz wird an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mindestens<br />

25 Jahre der Diakonie arbeiten, verliehen.<br />

Am 15.09.<strong>2022</strong> erhielten das Goldene Kronenkreuz der Diakonie in Berlin:<br />

Petra Ritter, GPVA; Gabriele Schaal, GPVA Berlin; Sabine Wittler-Uddin, GPVA-Arbeitsprojekt Berlin; Franz Spiekermann, Lazarus Haus Berlin; Katrin Runge, Lazarus-Haus Berlin; Ines<br />

Stehler, Lazarus Haus Berlin; Daniela Günther, Lazarus Haus Berlin; Hannelore Lauble, Lazarus Hospiz; Anja Öszoy, GPVA-Arbeitsprojekt Berlin; Uta Hüther, Wohnstätte Gottesschutz<br />

Erkner; Bianca Vergil, Wohnstätte Gottesschutz Erkner; Renate Jahn, Lazarus Haus Berlin; Elvira Peschke, Wohnstätte Gottesschutz Erkner, Anette Pohle, GPVA Berlin; Senada Joldic,<br />

GPVA Berlin; Mario Kriegel, Schrippenkirche; Daniela Müller, Schrippenkirche; Regina May, Stiftung Lazarus-Diakonie; Uta Kloppa, Reichenwalde; Heidrun Lange, Wohngruppe Woltersdorf,<br />

Erkner; Romy Holischek, Lazarus-Haus Berlin; Antje Kunzelmann, Gottesschutz Erkner; Lydia Saffrin, GPVA Berlin; Ilse Edinger, Wohnstätten Reichenwalde.<br />

Nicht auf dem Bild: Sylvia Woltag, Reichenwalde; Gudrun Weinert, Gottesschutz Erkner; Heidemarie Ewersbach, Lazarus Hospiz Berlin; Verena Krull, Lazarus Haus Berlin; Lutz Markgraf,<br />

Reichenwalde.<br />

Am 05.09.<strong>2022</strong> erhielten das Goldene Kronenkreuz der Diakonie in <strong>Lobetal</strong>:<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Marco Tschirschky, <strong>Lobetal</strong> Zentralküche; Michaela Meissner, Epilepsiklinik Tabor; Elke Lück, Epilepsiklinik Tabor; Elisabeth Maciej, Epilepsiklinik Tabor; Dorothea Hartmann, Kirchengemeinde<br />

<strong>Lobetal</strong>; Sylvia Vogelgesang, Verwaltung; Daniela Keck, Innenrevision; Kathrin Broszinski, Hoffnungstaler Werkstätten; Heike Lietz, Hoffnungstaler Werkstätten; Sabine<br />

Haase , Hoffnungstaler Werkstätten; Martina Schicker, Hoffnungstaler Werkstätten; Christine Probst, Zentralküche <strong>Lobetal</strong>; Lothar Glode, Hoffnungstaler Werkstätten; Jan Cantow,<br />

Stabsstelle Erinnerung/Historisches Archiv; Corina Runtschke, Kita Sonnenschein <strong>Lobetal</strong>; Alexander Voigt, Haus Horeb, <strong>Lobetal</strong>; Gabriela Maaß, Finanz- und Rechnungswesen;<br />

Margitta Feldmann-Marbes, Controlling; Holdine Berndt, Kostensicherung. Nicht auf dem Foto: Liane Mentzel, Hoffnungstaler Werkstätten, Rositha Franke, Zentralküche <strong>Lobetal</strong>.<br />

8 8 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong> heute<br />

9 9


Aus der Stiftung<br />

Im alten Gewächshaus der Hoffnungstaler Werkstätten fand<br />

der Empfang der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> statt.<br />

<strong>Lobetal</strong>er Empfang: Wenn Inspiration auf <strong>Lobetal</strong>er Geist trifft<br />

140 Gäste waren am 31. August der Einladung<br />

ins Alte Gewächshaus der Hoffnungstaler<br />

Werkstätten gefolgt. An diesem inspirierenden<br />

Ort fand der Jahresempfang der<br />

Stiftung statt.<br />

„Der <strong>Lobetal</strong>er Empfang soll ein Ereignis<br />

sein, das den <strong>Lobetal</strong>er Geist atmet,<br />

bei dem wir uns an einer langen Tafel<br />

zusammenfinden. Wir sind gekommen<br />

aus unterschiedlichen Orten. Wir<br />

bringen eine Vielfalt an Prägungen<br />

und Aufgaben mit. Wir engagieren<br />

uns in unterschiedlichen Feldern unserer<br />

Gesellschaft. Wir sind jung oder<br />

alt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

Menschen mit unterschiedlichen Möglichkeiten<br />

und Herausforderungen.“<br />

noch sind. Er blickte aber auch auf die Kontinuität<br />

in der Stiftung. So sagte er: „Trotz<br />

aller Wechselbäder der Gefühle, trotz<br />

aller Unklarheiten: Es gibt Kontinuität,<br />

es gibt einen roten Faden. Wir haben<br />

für Menschen da zu sein.“<br />

Impuls: Standhaft bleiben<br />

Den Impuls für diesen Abend setzte Christian<br />

Dopheide, langjähriger theologischer<br />

Vorstand der diakonischen Einrichtung Hephata<br />

in Mönchengladbach. Er zeigte auf,<br />

dass trotz aller Krisen die Gesellschaft sich<br />

<strong>Lobetal</strong>er Jahresempfang —<br />

Inspiration und Impulse<br />

in den letzten 200 Jahren positiv entwickelt<br />

habe. Das sei zweifelsfrei statistisch<br />

erwiesen. Er bezog sich dabei auf das Buch<br />

„Factfulness“ von Hans Rosling, der als<br />

Professor für Internationale Gesundheit am<br />

Karolinska Institutet und als Direktor der<br />

Gapminder-Stiftung in Stockholm lehrte.<br />

Krisen sei eigen, dass sie Entwicklungen<br />

einleiten oder gar beschleunigen, die nicht<br />

immer nur zum Nachteil der Menschheit<br />

seien. So könne man zugespitzt sagen,<br />

dass der Ukraine-Krieg die Umstellung auf<br />

erneuerbare Energien schneller voranbringe<br />

Foto: © Mechthild Rieffel<br />

als es dem Engagement von Greta Thunberg<br />

und der „Fridays for Future“-Bewegung<br />

gelänge. Sicher gäbe es bei dem Krieg<br />

nichts zu beschönigen und das Handeln<br />

Putins sei durch nichts zu rechtfertigen.<br />

Auch müsse das Engagement von Greta<br />

Thunberg ohne Abstriche gewürdigt werden.<br />

Dennoch folgen Entwicklungen nicht<br />

immer einfachen Logiken. Er verwies auf<br />

Paul Gerhardt, der in der Zeit des 30-jährigen<br />

Krieges als christlicher Liederdichter im<br />

17. Jahrhundert bleibende Texte schrieb. In<br />

schlimmen Zeiten habe er Lyrik geschaffen<br />

– unter anderem das Lied „Geh aus mein<br />

Herz und suche Freud“ –, die vielen Menschen<br />

durch Krisenzeiten hindurch Zuversicht<br />

und Hoffnung gegeben habe. Diese<br />

Haltung des Liederdichters sei ermutigend<br />

und helfe, schwierige Zeiten zu bewältigen.<br />

„Die Stiftung ist krisenerprobt<br />

und ein verlässlicher Partner<br />

über Höhen und<br />

Tiefen hinweg.“<br />

André Stahl<br />

Bernauer Bürgermeiser<br />

Stiftung ist krisenerprobt<br />

Grußworte kamen von Andrea Asch, Vorständin<br />

des Diakonischen Werkes Berlin-<br />

Brandenburg schlesische Oberlausitz sowie<br />

der Bernauer Bürgermeister André Stahl.<br />

Den Impuls für den Abend setzte Christian Dopheide, langjähriger theologischer Vorstand der<br />

diakonischen Einrichtung Hephata in Mönchengladbach. Das sorgte für angeregte Gespräche.<br />

Grußworte kamen von Andrea Asch, Vorständin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg<br />

schlesische Oberlausitz, sowie vom Bernauer Bürgermeister André Stahl.<br />

Asch würdigte das Engagement der Stiftung<br />

seit ihrer Gründung 1905 und dankte<br />

für die Verbundenheit. André Stahl, selbst<br />

in der Nähe des Gewächshauses groß geworden,<br />

überkamen Heimatgefühle. Er berichtete<br />

davon, wie er am Ort des Empfangs<br />

in der damaligen Baumschule sein Taschengeld<br />

mit Ostmark aufbesserte. Im Hinblick<br />

auf <strong>Lobetal</strong> sagte er: „Die Stiftung ist krisenerprobt<br />

und ein verlässlicher Partner<br />

über Höhen und Tiefen hinweg.“<br />

„Wir sind zusammen, um die Welt ein<br />

bisschen besser, ein wenig menschlicher<br />

zu machen. Wir sind zusammen,<br />

um uns zu stärken für die Aufgaben,<br />

die uns täglich erwarten. Wir sind<br />

zusammen, um uns Neues zu erzählen<br />

und um Pläne zu schmieden.<br />

Machen Sie diesen Abend zu einer<br />

inspirierten Zeit. Wir haben viel miteinander<br />

zu reden.“ Damit leitete Andrea<br />

Wagner-Pinggéra zum eigentlichen Inhalt<br />

des Abends über. Noch bis 23 Uhr war das<br />

Gewächshaus in warmes Licht getaucht<br />

und setzte einen Lichtpunkt in der dunklen<br />

Biesenthaler Nacht.<br />

wk<br />

Mit diesen Worten begrüßte Martin Wulff,<br />

Geschäftsführer der Hoffnungstaler Stiftung<br />

<strong>Lobetal</strong>, die rund 140 Gäste, die am<br />

31. August im alten Gewächshaus der Hoffnungstaler<br />

Werkstätten zum Empfang der<br />

Stiftung in Biesenthal zusammengekommen<br />

waren. Nach Coronapause konnte dieser<br />

endlich wieder stattfinden. Wulff lud in<br />

seiner Ansprache zu einem Streifzug durch<br />

die vergangenen Jahre ein, die eine herausfordernde<br />

Zeit gewesen seien, ja bis heute<br />

Groß war die Freude, ehemalige Kollegen wieder<br />

zu sehen.<br />

Pastor Pohl, Vorstand der v. Bodelschwingschen<br />

Stiftung Bethel, war von Bielefeld angereist.<br />

Das Dup Pippio Miller passte gut zur ländlichen<br />

Atmosphäre.<br />

140 Gäste nahmen an den langen Tafeln Platz und<br />

genossen einen schönen Spätsommerabend.<br />

Die <strong>Lobetal</strong>er Küche sorgte in bewährter<br />

Weise für das Catering.<br />

10 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

11


Danke sagen! Was sonst? Erntedankfeste<br />

in Bad Kösen, Blütenberg und <strong>Lobetal</strong><br />

Impressionen vom<br />

Erntedankfest in <strong>Lobetal</strong><br />

Erntedankfest an allen Standorten<br />

An allen Standorten der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> feiern die Menschen<br />

in Gottesdiensten und Andachten, mit geschmücktem Erntealtar,<br />

herbstlicher Dekoration und in der Ortschaft <strong>Lobetal</strong> mit dem Festumzug.<br />

Dieser war voller traditioneller Beigaben mit einem Pferdefuhrwerk, Oldtimer-Traktoren,<br />

Ernteschmuck, der Feuerwehr und dem Posaunenchor.<br />

„Wir danken Gott für alles, was wir haben.“ Das war die zentrale Botschaft.<br />

Im Gottesdienst in der <strong>Lobetal</strong>er Waldkirche berichtete der <strong>Lobetal</strong>er Landwirt<br />

Tobias Böttcher über das vergangene Erntejahr. Mit Sorge schaute er<br />

auf die große Trockenheit, die gleich nach der Saat im Frühjahr eingetreten<br />

war und auch dazu führte, dass weniger Grünfutter eingebracht werden<br />

konnte. Dennoch sei er dankbar, dass das Vorjahresergebnis bei der Getreideernte<br />

mit 23,4 Dezitonnen je Hektar erreicht wurde. Den Bericht verband<br />

er mit dem Dank an die fleißigen Helferinnen und Helfer der Landwirtschaft.<br />

Die <strong>Lobetal</strong>er Pastorin Elisabeth Kruse führte durch den Gottesdienst und<br />

betonte, wie vielfältig für sie der Dank ist. Es sei das kleine alltägliche Glück<br />

und dass sie trotz manchem Verzicht genug zum Leben habe. Diese Gedanken<br />

wurden von den Kindern der Christenlehre lebendig und unterhaltsam<br />

in Szene gesetzt. Mit einem Lied grüßten die in <strong>Lobetal</strong> aufgenommenen<br />

Geflüchteten aus der Ukraine und bedankten sich auf diese Weise für die<br />

wertvolle Unterstützung.<br />

„Wir danken Gott für alles, was wir haben.“ Das war die<br />

zentrale Botschaft. Im Gottesdienst in der <strong>Lobetal</strong>er<br />

Waldkirche berichtete der <strong>Lobetal</strong>er Landwirt<br />

Tobias Böttcher traditionell über das<br />

vergangene Erntejahr. Mit Sorge schaute<br />

er auf die große Trockenheit, die gleich<br />

nach der Saat im Frühjahr eingetreten<br />

ist und auch dazu führte, dass weniger<br />

Grünfutter eingebracht werden konnte.<br />

Dennoch ist er dankbar, dass das<br />

Vorjahresergebnis bei der Getreideernte<br />

mit 23,4 Dezitonnen je Hektar<br />

erreicht wurde. Den Bericht verband er<br />

mit dem Dank an die fleißigen Helferinnen<br />

und Helfer der Landwirt. Die <strong>Lobetal</strong>er<br />

Pastorin Elisabeth Kruse führte durch<br />

den Gottesdienst und betonte, wie vielfältig<br />

für sie der Dank ist. Es ist das kleine alltägliche<br />

Glück und dass sie trotz manchem Verzicht genug<br />

zum Leben hat. Diese Gedanken wurden von den<br />

Kindern der Christenlehre lebendig und unterhaltsam in Szene gesetzt. Mit<br />

einem Lied grüßten die in <strong>Lobetal</strong> aufgenommenen Flüchtlinge und bedankten<br />

sich auf diese Weise für die wertvolle Unterstützung.<br />

„Wir<br />

danken Gott<br />

für alles, was wir<br />

haben.“<br />

12 12 <strong>Lobetal</strong> heute <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

13


Impressionen vom<br />

Erntedankfest in Bad Kösen<br />

In Bad Kösen fand das Fest mit den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

statt. In seiner Predigt stellte Pastor Pohl, Vorstandsvorsitzender der v.<br />

Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die Früchte des Feldes in den<br />

Mittelpunkt und ging auf deren Symbolkraft ein: So sagte er: „Birnen<br />

und Kirschen kann man nicht lange aufheben. Sie verderben schnell. Sie<br />

stehen für alle glücklichen Momente unseres Lebens, die schnell vorübergegangen<br />

sind, die wir nicht festhalten konnten – und die in unserer<br />

Erinnerung lebendig bleiben.“ Am Rande der Feier gab es die Möglichkeit<br />

den Bauplatz für das geplante Hospiz zu besichtigen. Der erste Spatenstich<br />

soll noch in diesem Jahr erfolgen.<br />

Impressionen vom<br />

Erntedankfest in Blütenberg<br />

Auch in Blütenberg wurde gefeiert. Mitarbeitende und die dort wohnenden<br />

Männer und Frauen führten ein Theaterstück auf: „Die Krähe<br />

entdeckt das Danken.“ Gar nicht so einfach, aber am Ende hat es doch<br />

geklappt. Die Krähe hat das Danken gelernt. Gott sei Dank. Pastor Feldmann<br />

hielt dazu die Predigt: Danken fängt ganz klein an und ist doch ein<br />

so wichtiges Lebenselixier. In seinem Grußwort erinnerte Ortsvorsteher<br />

Matthias Gabriel (Lichterfelde) daran, dass viele Menschen auf der Erde<br />

nicht ausreichend zu essen haben. Er erinnerte an die Verantwortung der<br />

reichen Länder, sich hier zu engagieren. Der Klimaschutz sei dafür ein<br />

wichtiger Beitrag.<br />

14 14 <strong>Lobetal</strong> heute <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

15


Foto: © Wolfgang Kern<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Den beiden Geschäftsführerinnen Stefanie Fritzsche (rechts) und Helma Klausmeier war die Freude am Jubiläumstag deutlich anzumerken,<br />

mit dem gleichzeitig die Einweihung der modernisierten Räume des Albert-Schweizer-Hauses verbunden war.<br />

Dankbar. Erleichtert. Stolz: Diakonisches Werk Niederlausitz feierte Jubiläum<br />

und weiht modernisierte Räume in Cottbus ein<br />

Am 2. September <strong>2022</strong> feierte das Diakonische<br />

Werk Niederlausitz (DWNL) sein<br />

30-jähriges Jubiläum. Wie so viele Feste<br />

musste auch dies immer wieder verschoben<br />

werden, so dass es nun zwei Jahre<br />

später als geplant stattfand.<br />

„Wir sind dankbar, erleichtert, stolz.“<br />

Den beiden Geschäftsführerinnen Stefanie<br />

Fritzsche und Helma Klausmeier war die<br />

Freude am Jubiläumstag deutlich anzumerken,<br />

mit dem gleichzeitig die Einweihung<br />

der modernisierten Räume des Albert-<br />

Schweizer- Hauses verbunden war.<br />

30+2Jahre Diakonisches Werk Niederlausitz:<br />

de und viele Köpfe hätten zu diesem tollen<br />

Ergebnis beigetragen.<br />

Der Jubiläumstag ist<br />

ein Meilenstein<br />

„Wir sind dankbar, erleichtert, stolz."<br />

Das Diakonische Werk konnte am Jubiläumstag<br />

damit einen Meilenstein seiner Entwicklung<br />

feiern. So habe die Verschiebung<br />

des Jubiläums auch sein Gutes: „Nämlich,<br />

dass wir dies in diesem wunderbaren Raum<br />

tun können“, betonte Andrea Wagner-<br />

Pinggéra, Theologische Geschäftsführerin<br />

der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>.<br />

Überhaupt: Gut, dass es das Diakonische<br />

Werk gibt. Landkreis und Stadt würdigten<br />

in den Grußworten die Leistung der fast<br />

350 Mitarbeitenden für das soziale Miteinander<br />

in der Region. André Schneider, Jugendamtsleiter,<br />

sagte für die Stadt Cottbus:<br />

„Seit mehr als 30 Jahren prägen Sie das<br />

soziale Miteinander und leisten hervorragende<br />

Arbeit.“ Für den Cottbusser Superintendenten<br />

Georg Thimme hat die Diakonie<br />

Niederlausitz immer ein offenes Ohr und<br />

ein gutes Gespür für die Notwendigkeiten<br />

der Zeit. Im Grußwort des Diakonischen<br />

Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische<br />

Oberlausitz wies die Vorsitzende des Diakonischen<br />

Rates, Ulrike Menzel, auf die<br />

gute Zusammenarbeit hin. „Ich freue mich,<br />

was uns gemeinsam gelungen ist. Der Kirchenkreis,<br />

die v. Bodelschwinghschen Stiftungen<br />

Bethel (vBSB) mit der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> haben in schwierigen<br />

Zeiten dazu beigetragen, das Diakonische<br />

Werk wieder auf Kurs zu bringen.“<br />

Mitarbeitende verwirklichen<br />

den Herzschlag der Diakonie<br />

Aus Bielefeld war der Vorstandsvorsitzende<br />

der vBSB, Pastor Ulrich Pohl, angereist.<br />

In seiner Predigt bezog er sich auf die Erzählung<br />

vom Weltgericht im Matthäus-<br />

Evangelium. Diese beinhaltet die Werke<br />

der Gerechtigkeit, ein Leittext der Diakonie.<br />

Sein Fazit: „Jesus Christus gibt sechs<br />

„Seit mehr als 30 Jahren prägen<br />

Sie das soziale Miteinander und<br />

leisten hervorragende Arbeit.“<br />

André Schneider,<br />

Jugendamtsleiter<br />

Handlungsanweisungen: Hungrige speisen,<br />

Durstige tränken, Fremde aufnehmen,<br />

Nackte kleiden, Kranke und Gefangene<br />

besuchen. Jesus rückt Menschen in unser<br />

Blickfeld, um deren Wertschätzung wir uns<br />

Sitz der Geschäftsstelle ist die Ackerstraße 24 in Cottbus. Im großen<br />

Gebäude befinden sich Pflegeangebote.<br />

bemühen sollen. Auf den Punkt gebracht:<br />

Hier geht es um die Herstellung von Menschenwürde.<br />

Das also ist der Maßstab, mit<br />

dem unser Leben gemessen und bewertet<br />

wird: Nächstenliebe, Sorge für die Schwachen<br />

und Unterdrückten, Einsatz für die<br />

Geringsten. Das ist Diakonie. Das ist Nachfolge<br />

Jesu Christi.“ Und das sei das tägliche<br />

Tun der Mitarbeitenden. Sie verwirklichen<br />

den Herzschlag der Diakonie.<br />

Zu Beginn: das Engagement<br />

vieler Christinnen und Christen<br />

Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, blickte in seinem<br />

Grußwort auf die Anfänge zurück. Das<br />

Diakonische Werk Niederlausitz sei zwar<br />

vor 32 Jahren gegründet worden, „doch<br />

die Wurzeln liegen viel weiter in der Vergangenheit.<br />

Die Anfänge der Stadtmission,<br />

einem Arbeitsgebiet des Diakonischen<br />

Werkes, finden sich schon<br />

in den 1970er Jahren.“ Damals habe die<br />

Cottbusser Klostergemeinde alleinstehende<br />

ältere Menschen um die Weihnachtszeit<br />

in die Schlosskirche zu einer kleinen Feier<br />

eingeladen. Getragen wurde dieses Angebot<br />

von vielen engagierten Christinnen und<br />

Christen.<br />

Am 28. September 1990 fand dazu die<br />

Gründungsveranstaltung statt und hat im<br />

Laufe der Zeit eine Struktur geschaffen, aus<br />

„Die Räume schaffen die Voraussetzungen<br />

für ein Kompetenzzentrum für Menschen,<br />

in dem Beratung für den Sozialraum stattfinden<br />

kann“, so die beiden. Auch die Gemeinschaft<br />

Seniorinnen und Senioren hat<br />

nun einen ansprechenden Ort. Stefanie<br />

Fritzsche informierte: „In dem Multifunktionsraum<br />

mit Bühne finden künftig Andachten<br />

und Veranstaltungen statt. Es werden<br />

Feste gefeiert und Musik wird erklingen.<br />

Es ist ein Ort der Gemeinschaft, der Teilhabe<br />

und der Gastfreundschaft. Die Küche<br />

wurde modernisiert, Beratungsräume sind<br />

barrierefrei zugänglich, Büros sind nun in<br />

ausreichender Zahl vorhanden.“ Viele Hän-<br />

Der Posauenchor der benachbarten Kirchengemeinde<br />

umrahmte die Festveranstaltung.<br />

Für den Landkreis Spree-Neiße sprach<br />

Michael Koch, Dezernent für Soziales,<br />

Gesundheit, Jugend, Bildung und Kultur<br />

André Schneider, Jugendamtsleiter der Stadt Cottbus,<br />

sagte: „Seit mehr als 30 Jahren prägen Sie das soziale<br />

Miteinander und leisten hervorragende Arbeit.“<br />

Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, blickte in seinem Grußwort auf<br />

die Anfänge zurück.<br />

In dem Multifunktionsraum mit Bühne finden<br />

künftig Andachten, Feste und Veranstaltungen<br />

statt.<br />

16 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

17


Aus den Einrichtungen<br />

Foto: © Wolfgang Kern<br />

Wir gratulieren zur Auszeichnung<br />

Die Büste des Namensgebers ist im Foyer aufgestellt<br />

und grüßt die Besucherinnen und Besucher.<br />

Die neuen Räume schaffen beste Voraussetzungen, um das Albert Schweitzer- Haus als<br />

Kompetenzzentrum zu etablieren.<br />

Das Goldene Kronenkreuz erhielten (v.l.n.r.):<br />

Solveig Reichwald, Angela Antonatus, Jürgen Balzar, Marlies Piepka und Barbara Scharfe.<br />

der Großes geworden ist. 1991 nehmen<br />

die Diakonie-Sozialstationen in Schmellwitz<br />

und Madlow den ambulanten Pflegebetrieb<br />

auf. Die weiteren Entwicklungen<br />

erfolgen im Jahrestakt. Im Januar 1992<br />

wird das Alten- und Pflegeheim, das heutige<br />

Diakonische Alten- und Pflegezentrum<br />

„Albert-Schweitzer-Haus“, übernommen.<br />

Im selben Jahr übernimmt der Verein „Diakonisches<br />

Werk Cottbus Stadt und Land“<br />

die Trägerschaft für die TelefonSeelsorge<br />

Cottbus. Im September wird das Arbeitsgebiet<br />

um die Kinder- und Jugendhilfe erweitert.<br />

Es vergeht kaum ein Jahr, in dem<br />

nicht ein neues Angebot oder Kooperationen<br />

hinzukommt.<br />

Kirche und Diakonie machen<br />

gemeinsame Sache<br />

In all den Jahren haben sich die Stadtmission<br />

und viele andere Dienste für Menschen<br />

unter dem Dach der Diakonie zusammengefunden.<br />

Seit 2014 begleitet die Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> das Diakonische<br />

Werk Niederlausitz und ist seit 2018 Mehrheitsgesellschafter.<br />

Ein wichtiges Anliegen<br />

ist bis heute, dass Kirche und Diakonie in<br />

Cottbus gemeinsame Sache machen. Dieser<br />

Geist ist in den Strukturen des Diakonischen<br />

Werkes Niederlausitz abgebildet.<br />

Das unterstrich Martin Wulff: „Ich freue<br />

mich, dass wir als Hoffnungstaler Stiftung<br />

<strong>Lobetal</strong> mit Bethel, mit dem Kirchenkreis,<br />

mit der Stadt und den Kommunen gemeinsam<br />

für die Menschen in Cottbus und in der<br />

Niederlausitz da sind.“<br />

Facettenreiche Hilfe<br />

Es gibt hier Angebote für Kinder und Jugendliche,<br />

Hilfe für Menschen mit besonderen<br />

sozialen Schwierigkeiten, soziale<br />

Dienste für Migranten und Geflüchtete<br />

sowie Angebote im Bereich Arbeit und Beschäftigungsförderung.<br />

In neun ambulanten,<br />

teilstationären und stationären Einrichtungen<br />

werden rund 200 Senioren und<br />

Pflegebedürftige, körperlich und seelisch<br />

Kranke sowie demente Menschen betreut.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

beiden Diakonie-Sozialstationen pflegen<br />

über 250 Pflegebedürftige zu Hause. Eine<br />

offene soziale Beratung steht in drei Beratungsstellen<br />

im Spree-Neiße-Kreis und in<br />

Cottbus Hilfesuchenden zur Seite.<br />

Goldenes Kronenkreuz an<br />

Mitarbeitende überreicht<br />

Im Rahmen der Feier überreichte Pfarrerin<br />

Ulrike Menzel das Goldene Kronenkreuz an<br />

Mitarbeitende. Mit dieser höchsten Auszeichnung<br />

der Diakonie verbunden sind<br />

Dank und Wertschätzung für die Treue<br />

und den Einsatz im diakonischen Dienst<br />

am Menschen. Das Goldene Kronenkreuz<br />

erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die mindestens 25 Jahre in der Diakonie<br />

arbeiten oder nach 15 Jahren in den Ruhestand<br />

gehen. Es ist gestaltet aus einem<br />

Kreuz und einer Krone. „Diese Zeichen<br />

stehen für Leben und Wertschätzung. Das<br />

Goldene Kronenkreuz zeigt die Kraftquelle,<br />

aus der wir in unserem Dienst der Diakonie<br />

schöpfen.“ Und im Hinblick auf die Jubilare<br />

fügte die Pfarrerin an: „Sie setzen der Diakonie<br />

die Krone auf. Sie haben ein Gefühl<br />

für königliche Würde. Sie verleihen königliche<br />

Würde.“<br />

wk<br />

Im Rahmen der Feier überreichte Pfarrerin und Vorsitzenden des Diakonischen Rates Ulrike Menzel das Goldene Kronenkreuz an Mitarbeitende. Mit dieser höchsten<br />

Auszeichnung der Diakonie verbunden sind Dank und Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im diakonischen Dienst am Menschen.<br />

Das Goldene Kronenkreuz erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mindestens 25 Jahre<br />

in der Diakonie arbeiten oder nach 15 Jahren in den Ruhestand gehen.<br />

Ein kleiner Gruß zum Jubiläum zeigt die<br />

Verbundenheit der zahlreichen Gäste.<br />

18 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

19


Fotos: © Wolfgang Kern<br />

Besonderen Beifall fand auch die bunte<br />

Mischung von Liedern, die die Andacht<br />

bereicherte, sowie ein Sketch, bei dem<br />

es um allerlei Vorurteile gegenüber Menschen<br />

aus anderen Kulturen ging. Mit ihm<br />

sollte ein Zeichen gesetzt und die Notwendigkeit<br />

verdeutlicht werden, gegen<br />

Rassismus und Vorverurteilung aufzustehen.<br />

Fotos: © KULTI<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Es ist gute Tradition, dass die neuen Schülerinnen und<br />

Schüler mit einer Feier begrüßt werden.<br />

Mit Freude an Vielfalt ins neue Schuljahr<br />

Bunte Eröffnungsandacht stimmte Schülerinnen und Schüler am Diakonischen Bildungszentrum<br />

<strong>Lobetal</strong> auf das kommende Ausbildungsjahr ein.<br />

„Heute ist ein besonders aufregender Tag.“<br />

So formulierte Max Benndorf seine Gefühle<br />

kurz vor Beginn der Eröffnungsandacht in<br />

der <strong>Lobetal</strong>er Waldkirche. Der angehende<br />

Erzieher einer Oberstufenklasse hatte die<br />

Andacht mitgestaltet und führte durch die<br />

Veranstaltung. „Es ist immerhin das letzte<br />

Ausbildungsjahr, das jetzt beginnt. Ich<br />

habe mich auf die vielen bekannten, aber<br />

auch unbekannten Gesichter gefreut, die<br />

ich heute sehen werde, und denke aber<br />

schon auch mit einem weinenden Auge an<br />

die Zeit des Abschiednehmens von Freunden<br />

zum Ende der Ausbildung.“<br />

So vielfältig wie die Gefühle von Max<br />

Benndorf war auch das Publikum. Insgesamt<br />

mehr als 140 neue Schülerinnen und<br />

Schüler in den Bildungsgängen Sozialassistenz,<br />

Sozialpädagogik sowie Heilerziehungspflege<br />

hatten sich mit den circa 260<br />

schon länger an der Beruflichen Schule <strong>Lobetal</strong><br />

Lernenden am Montag in der Waldkirche<br />

zur Schuljahreseröffnungsandacht<br />

getroffen.<br />

Mit dem Motto „Bunt leben statt Schwarz-<br />

Weiß“ ging es den Veranstaltenden vor<br />

Start des neuen Ausbildungsjahres -<br />

allem um eine Botschaftt, die „nicht nur<br />

jetzt, sondern immer <strong>aktuell</strong> ist“, so Max<br />

Benndorf. „Wir befinden uns in einem<br />

Wandel, der wichtig ist für die gesamte<br />

Gesellschaft, und da sollte jeder<br />

wissen: Ich kann so sein, wie ich will,<br />

ohne Vorurteile fürchten zu müssen.“<br />

Auch Schulleiter Dr. Johannes Plümpe griff<br />

in seiner Begrüßung das Thema Vielfalt<br />

und Diversity auf und ermutigte die Schülerinnen<br />

und Schüler: „Erhalten Sie sich<br />

den Blick für die Vielfalt und die schönen<br />

Erlebnisse, denken Sie aber beim Bewältigen<br />

der Herausforderungen auch daran,<br />

nicht im Schwarz-Weiß zu bleiben, sondern<br />

sich auf neue Wege und Kompromisse einzulassen.<br />

Erst damit, eben bewusst schöne<br />

Momente zu genießen, sich in schwierigen<br />

Situationen aber auch in andere Menschen<br />

hineinzuversetzen und sich für ihre Wahrnehmung<br />

und Lebenssituation zu interessieren,<br />

können auch viele bunte Momente<br />

in Ihrem, in unser aller Leben entstehen.“<br />

Vielfalt und Toleranz<br />

im Zeichen von Vielfalt und Toleranz<br />

Das nahm Andrea Wagner-Pinggéra, Theologische<br />

Geschäftsführerin der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, in ihrer Ansprache<br />

auf und schlug die Brücke zu den christlichen<br />

Werten: „Wer die Vielfalt liebt,<br />

dessen Leben wird bunter.“ Dabei sei<br />

es Gott, der die Vielfalt geschaffen und<br />

diese liebt. Gott selbst ist Vielfalt. Dies<br />

zeige sich in der großartigen Schöpfung.<br />

Doch um Vielfalt leben zu können, brauche<br />

es die Toleranz. Dies müsse man sich erarbeiten<br />

und einüben.<br />

„Wer die Vielfalt liebt, dessen Leben wird bunter.“<br />

Das war das Statement der Theologischen Geschäftsführerin<br />

Andrea Wagner-Pinggéra.<br />

Gelegenheit zum Kennenlernen kultureller<br />

Vielfalt bieten auch die langjährig<br />

gepflegten Partnerschaften über das<br />

EU-geförderte Austauschprogramm Erasmus+.<br />

Bereits in ein paar Tagen machen<br />

sich zwei Schülerinnen und ein Schüler<br />

auf die Reise nach Dänemark, um dort<br />

ihre Praxisphase zu absolvieren. Auch im<br />

Zuge der sich stetig weiterentwickelnden<br />

Digitalisierung am Diakonischen Bildungszentrum<br />

entwickelt sich Vielfalt: Allen<br />

Schülerinnen und Schülern stehen nun<br />

Notebooks zum kostenfreien Ausleihen<br />

während ihrer gesamten Ausbildungszeit<br />

zur Verfügung und auch die Lehrpersonen<br />

freuen sich über die nächste Generation<br />

modernster Laptops.<br />

„Ich freue mich auf das gemeinsame Lernen<br />

am Diakonischen Bildungszentrum.<br />

Wir sind gut vorbereitet“, fasste Schulleiterin<br />

Anett Nöthlings zusammen und gab<br />

den Startschuss: „Los gehts“.<br />

Katrin Wacker<br />

Die Regenbogenfahne bestimmt die Feier.<br />

450 Gäste feierten Nachwuchsbands<br />

Festival „Rockende Eiche“ zum 19. Mal im KULTI<br />

in Biesenthal<br />

Das Nachwuchsbandfestival „Rockende<br />

Eiche“ fand im August zum<br />

19. Mal auf dem Gelände des Jugendkulturzentrums<br />

„Kulti“ in Biesenthal<br />

statt. Träger des Jugendkulturzentrums<br />

KULTI in Biesenthal ist<br />

die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>.<br />

Rund 450 Musikfans kamen trotz<br />

anfänglichen Regens, um sich die verschiedensten<br />

Nachwuchsbands anzuhören<br />

und mit ihnen zu feiern.<br />

Mit einer Mischung aus Rock, Punk,<br />

Metal und Melodic erreichten und<br />

begeisterten die zehn Bands:<br />

The Future Died Last Night,<br />

Heavy End, Dinosound. Wolvgang,<br />

Park + Riot Vioce Break<br />

And The Earworms, Venterra,<br />

Frenemy Society, LDA auch dieses Jahr Groß und Klein und ließen es ordentlich<br />

krachen.<br />

„Den guten Sound von der Bühne haben wir in diesem Jahr den Veranstaltungstechnikern<br />

vom CONNEX Studio & Veranstaltungsservice zu verdanken“, betonten<br />

die Veranstalter vom Jugendkulturzentrum KULTI, die zugleich allen ehrenamtlichen<br />

Helfern und allen Sponsoren dankten, ohne die das Nachwuchsbandfestival<br />

„Rockende Eiche“ nicht möglich wäre. Die Kulti-Mitarbeiter äußerten sich ferner<br />

dankbar über die vielfältige Unterstützung durch die Stadt Biesenthal, den Landkreis<br />

Barnim, viele dankten den Spendern und Sponsoren der Veranstaltung, der<br />

TZMO Deutschland GmbH und der Sparkasse Barnim.<br />

Das Festival bot für den Jugendclub KULTI auch die Gelegenheit, sich als Jugendinformations-<br />

und Medienzentrum (JIM) zu präsentieren und damit die Berechtigung<br />

zur medienpädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nachzuweisen.<br />

Im nächsten Jahr steht „20 Jahre Rockende Eiche“ an. Heute ist schon klar: Das<br />

wird ein ganz besonders Event.<br />

Sebastian Henning<br />

20 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

21


Aus den Einrichtungen<br />

Fotos: Wolfgang Kern<br />

Die ambulante Sterbebegleitung wäre ohne die vielen Ehrenamtlichen nicht denkbar.<br />

Über 70 Freiwillige spenden ihre Zeit und ihre Kraft, um Menschen in der letzten<br />

Phase ihres Lebens zu begleiten.<br />

2500 Menschen begleitet:<br />

Erster Berliner ambulanter Hospizdienst feierte sein 30-jähriges Jubiläum<br />

„Ich danke Ihnen für die Arbeit im ambulanten<br />

Hospizdienst bei Lazarus – Sie waren<br />

eine Keimzelle der Hospiz- und Palliativarbeit<br />

in Berlin überhaupt.“ Mit diesen Worten<br />

würdigte der Geschäftsführer des Hospizund<br />

Palliativverbandes (HPV) Berlin, Markus<br />

Luther, die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen<br />

des Lazarus Hospizdienstes, die am 3.<br />

September auf 30 Jahre Engagement in der<br />

Sterbebegleitung zurückblickten.<br />

Der Ambulante Lazarus Hospizdienst in der<br />

Bernauer Straße in Berlin-Mitte startete<br />

1992 als erster ambulanter Hospizdienst in<br />

Berlin. Mit neun Ehrenamtlichen begann damals<br />

der erste Ausbildungskurs. In den 30<br />

Jahren wurden 332 ehrenamtlich Mitarbeitende<br />

ausgebildet. Derzeit engagieren sich<br />

76 Ehrenamtliche. Etwa 2500 Menschen<br />

wurden in den 30 Jahren durch den Hospizdienst<br />

begleitet.<br />

Erfahrungen aus England<br />

eingebracht<br />

22 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

30Jahre Hospiz- und Palliativarbeit —<br />

Wir sagen danke!<br />

Pfarrer Matthias Albrecht und der Lazarus<br />

Posaunen-Chor gaben der Jubiläumsveranstaltung<br />

einen feierlichen Rahmen. Martin<br />

Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, erinnerte in seinem Grußwort<br />

insbesondere an die Verdienste der<br />

Frauen und Männer der ersten Stunde. Pfarrer<br />

Wolfgang Weiß und Schwester Christa<br />

Lechner gaben den Impuls, die beide ihre,<br />

zuvor im Mutterland der Hospizarbeit England,<br />

gesammelten Erfahrungen einbrachten.<br />

Dass hier der erste ambulante Berliner<br />

Hospizdienst in der Hauptstadt entstand,<br />

zudem der erste konfessionelle, mache ihn<br />

stolz und sei für die Stiftung Bestätigung,<br />

neue Hospizprojekte in Wandlitz und in Bad<br />

Kösen zu entwickeln. Er erinnerte in dem<br />

Zusammenhang an die Worte des Gründers<br />

der heutigen Diakonie Johann Hinrich<br />

Wichern, dass jede Arbeit zuerst mit dem<br />

Herzen, dann mit den Händen oder der Zunge<br />

geschehen soll. Mit diesem Grundsatz<br />

wünschte er der Lazarus-Hospizarbeit viel<br />

Glück, Erfolg und Segen für die kommenden<br />

30 Jahre.<br />

Dank an Ehrenamtliche – Rosenquarz<br />

und Urkunde übergeben<br />

Dr. Christine Fuhrmann von der Senatsverwaltung<br />

für Wissenschaft, Gesundheit,<br />

Pflege und Gleichstellung unterstrich in ihrem<br />

Grußwort, dass die meisten Menschen<br />

zu Hause sterben möchten. Leider ist es nur<br />

einem Fünftel gegönnt. Für die Hälfte aller<br />

sei das Krankenhaus der Sterbeort. Deshalb<br />

müsse man weiterhin die ambulante Hospizarbeit<br />

stärken.<br />

Christoph Keller, Bezirksstadtrat von Berlin-<br />

Mitte für Jugend, Familie und Gesundheit,<br />

dankte für die Selbstverständlichkeit, mit<br />

der hier Sterbenden und ihren Angehörigen<br />

Halt und Entlastung gegeben wird. „Noch<br />

gibt es in großen Teilen der Gesellschaft<br />

eine Zurückhaltung, wenn es darum geht,<br />

sich mit dem Sterben als einem Teil des Lebens<br />

zu befassen“, so Keller.<br />

Elizabeth Schmidt-Pabst, Leiterin des Lazarus<br />

Hospizdienstes, dankte den engagierten<br />

ehrenamtlichen und hauptamtlichen Hospizmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeitern dafür,<br />

dass es ihnen eine Herzensangelegenheit<br />

sei, Menschen an ihrem Lebensende beizustehen<br />

und ihren Angehörigen zu helfen.<br />

„Ohne Euch gäbe es uns nicht“, sagte sie<br />

unter großem Applaus.<br />

Die anwesenden Ehrenamtlichen erhielten<br />

stellvertretend für alle Engagierten eine<br />

Ehrenurkunde und einen Rosenquarz, als<br />

Zeichen für die Nächstenliebe, die sie durch<br />

Ihren ehrenamtliches Engagement in die<br />

Welt tragen. „Dieser Stein gilt als Symbol<br />

Das Fest war eingebettet in das<br />

Kiezfest des Lazarus Campus.<br />

bedingungsloser Liebe und steht für mich<br />

für die große Menschlichkeit, die tiefgehende<br />

Ehrfurcht und die Demut in der Hospizarbeit,<br />

für die ich Ihnen danke“, sagte<br />

die Hospizleiterin. Auch den Pionieren der<br />

Lazarus-Hospizarbeit Christa Lechner, Wolfgang<br />

Weiß und Imme Bertheau, die 1996<br />

die Leitung des Dienstes übernommen hatte,<br />

dankte sie mit herzlichen Worten.<br />

Türen öffnen: Monat der Diakonie startete<br />

mit Gottesdienstreihe am 4. September in<br />

der Lazaruskapelle und erinnerte an das<br />

Jubiläum.<br />

Wir gratulieren und sagen<br />

DANKE für<br />

2500 mal den Tagen mehr Leben<br />

gegeben<br />

2500 Menschen begleitet<br />

2500 mal Trost<br />

2500 mal Menschlichkeit<br />

2500 mal Sterbebegleitung<br />

„Wir möchten an den Sonntagen im Monat<br />

der Diakonie Einblicke in die Arbeit der<br />

Nächstenliebe geben und Türen öffnen“,<br />

begrüßte Kreisdiakoniepfarrerin Ann-Kathrin<br />

Hasselmann die Gottesdienstgemeinde<br />

in der Lazaruskapelle am ersten Sonntag im<br />

September. Zu erzählen gab es genug, hatte<br />

man doch auch das Jubiläum des ambulanten<br />

Lazarus Hospizdienst im Fokus.<br />

Einblicke in die Anfänge gaben Gründerin<br />

Christa Lechner und Pionier Pfarrer Wolfgang<br />

Weiß. Frau Lechner berichtete, wie ihr<br />

Aufenthalt im Mutterland der Hospizarbeit,<br />

also England, ihre Augen für die Angehörigen<br />

geöffnet hat. Sie habe verstanden, dass<br />

es um den Patienten und um sein soziales<br />

Am 4. September stellte der Sonntag der Diakonie<br />

die Arbeit des Ambulanten Hospizdienstes in<br />

den Mittelpunkt. Mit dabei die Pionierinnen und<br />

Pioniere des Ambulanten Lazarus Hospizdienstes.<br />

Leiterin Elizabeth Schmidt-Pabst und<br />

Seelsorger Matthias Albrecht arbeiten<br />

in der Hospizarbeit eng zusammen.<br />

Umfeld gleichermaßen geht und beide begleitet<br />

werden müssen. Pfarrer Wolfgang<br />

Weiß ging in der Predigt darauf ein, wie<br />

existentiell Hospizarbeit für sterbende Menschen<br />

ist. „Was wird sein, wenn die Kräfte<br />

schwinden? Wer wird für mich da sein? Wer<br />

wird mich schützen und begleiten?“ Antwort<br />

findet Pfarrer Weiß in Psalm 71. Dort<br />

steht in Vers 9: „Verwirf mich nicht in den<br />

Tagen des Alters, verlass mich nicht, wenn<br />

ich schwach werde.“ Hospize seien Schutzorte,<br />

die das Leben angesichts des Todes<br />

schützen und den Tagen mehr Leben geben.<br />

wk<br />

Information<br />

Der Ambulante Lazarus Hospizdienst<br />

begleitet schwerstkranke und sterbende<br />

Menschen sowie deren Angehörigen.<br />

Ziel ist, dass die letzten Wochen<br />

und Monate des Lebens in der eigenen<br />

Wohnung verbracht werden können.<br />

Auch begleiten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter schwerstkranke<br />

Menschen in Einrichtungen der<br />

Altenpflege, im Krankenhaus oder im<br />

stationären Hospiz.<br />

Auf den Urkunden steht: „Durch Deine<br />

ehrenamtliche Tätigkeit trägst Du<br />

Nächstenliebe in die Welt und setzt<br />

ein Zeichen für mehr Menschlichkeit,<br />

Mitgefühl, Ehrfurcht und Demut.“<br />

Pfarrer Wolfgang Weiß (mi.) und Schwester Christa<br />

Lechner (li.) gaben den Impuls zur Gründung. Beide<br />

hatten zuvor in England, dem Mutterland der Hospizarbeit<br />

Erfahrungen gesammelt.Imme Bertheau (re)<br />

hat 1996 die Leitung des Dienstes übernommen.<br />

Zu den weiteren<br />

Angeboten zählen:<br />

• Begleitung von Menschen mit<br />

Demenz am Lebensende<br />

• Begleitung von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund sowie<br />

aller kulturellen und religiösen<br />

Hintergründe<br />

• Palliativ Care Fachberatung<br />

• Trauercafé<br />

• Englische Trauergruppe<br />

„The Good Grief Group“<br />

• Lazarus Hospiz Forumabend<br />

jeden 2. Montag im Monat<br />

„Ohne<br />

Euch gäbe es uns<br />

nicht“.<br />

Elizabeth Schmidt-Pabst<br />

Leiterin Hospizdienst<br />

Die Angebote des Ambulanten Lazarus<br />

Hospizdienstes sind für Patientinnen<br />

und Patienten sowie deren Angehörige<br />

kostenfrei. Die Arbeit ist auf<br />

Spenden angewiesen.<br />

Kontakt:<br />

Ambulanter Lazarus Hospizdienst<br />

Elizabeth Schmidt-Pabst<br />

Telefon: 030 46 705-276<br />

E-Mail:<br />

lazarushospiz-ambulant@lobetal.de<br />

Immer dabei, wenn es auf dem<br />

Lazarus Gelände etwas zu feiern<br />

gibt: der Lazarus-Posaunenchor.<br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

23


Ambulanter Hospizdienst<br />

Im Mai gab Elizabeth Schmidt-Pabst, Leiterin des Ambulanten Lazarus Hospizdienstes, dem Sender<br />

Radio Paradiso bei einem Interview einen Einblick in die ambulante Sterbebegleitung.<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Ein Hospiz ist ein Ort, an dem Sterbende<br />

würdig betreut und begleitet<br />

werden. Das bieten Sie schon seit 30<br />

Jahren ambulant an. Wie funktioniert<br />

das genau?<br />

Eigentlich gibt es die ambulanten Hospizdienste<br />

länger als es die stationären Hospizdienste<br />

gibt. Das ist aus dem Wunsch<br />

entstanden, dass Menschen am Lebensende<br />

würdevoll begleitet werden. Der ambulante<br />

Hospizdienst begleitet Menschen,<br />

egal wo sie sich befinden: im Krankenhaus,<br />

im Pflegeheim, in Demenz-Wohngruppen,<br />

in Flüchtlingsunterkünften, in Gefängnissen,<br />

in Obdachlosenheimen, in Krankenhäusern<br />

oder stationären Hospizen – also<br />

dort, wo Menschen gerade leben, natürlich<br />

häufig auch in der Häuslichkeit. Dort, wo<br />

der Wunsch besteht oder eine Notwendigkeit<br />

existiert, dass die Menschen mehr<br />

Unterstützung durch externe Personen,<br />

geschulte Ehrenamtler oder Koordinatoren<br />

erhalten. Da gehen wir hin und bieten diese<br />

Begleitung bis zum Ende des Lebens.<br />

Wie viele sind da im Team und wer<br />

sind diese begleitenden Menschen?<br />

Wir sind vier hauptamtliche Koordinatorinnen<br />

und ungefähr 70 Ehrenamtliche. Das<br />

Tolle ist: Unsere Ehrenamtlichen sind so<br />

vielfältig wie die Menschen, die wir begleiten.<br />

Die Vorstellung, dass diese Ehrenamtlichen<br />

Rentner sind, das hat sich wirklich<br />

sehr verändert. Inzwischen gehören viele<br />

junge Leute dazu. Sie wollen nicht nur Konsum<br />

und Partys, sondern etwas weitergeben.<br />

Es gibt viele junge Menschen, deren<br />

Herz dafür brennt, andere zu unterstützen.<br />

Bekommen diese von ihnen eine Art<br />

Aus- oder Fortbildung?<br />

Ja, es gibt jährlich einen Kurs. In einem<br />

halben Jahr bieten wir 120 Unterrichtseinheiten.<br />

Das beinhaltet einen Wochenblock,<br />

vier Wochenenden und einige Abende.<br />

Dort ist man sehr intensiv mit seiner eigenen<br />

Motivation befasst: Warum will<br />

ich anderen Menschen helfen? Es ist ganz<br />

wichtig, dahin zu gucken: Was erwarte ich<br />

davon, was hat mich inspiriert, das zu tun,<br />

was sind meine Beweggründe. Wie kann<br />

ich lernen, in ein Familiensystem hineinzugehen,<br />

und nur da zu sein, ohne mich einzumischen?<br />

Sowas muss wirklich gelernt<br />

werden. Auch die Auseinandersetzung<br />

mit dem eigenen Tod. Die Ehrenamtlichen<br />

schreiben beispielsweise in der Schulung<br />

ihren eigenen Nachruf. Wie wünsche ich<br />

mir mein eigenes Ende, wenn ich es mir<br />

wünschen könnte? Es geht um ganz viel<br />

Selbstreflexion, Fragen wie Krankheitsbilder,<br />

Umgang mit Menschen mit Demenz,<br />

Begleitung von Menschen aus verschiedenen<br />

Kulturen.<br />

Ab wann ist es eigentlich klar, dass<br />

die- oder derjenige jetzt stirbt, es<br />

keine Heilungsmöglichkeit mehr gibt<br />

und der Hospizdienst nun nötig ist?<br />

Etwa 85 % aller Menschen, die wir begleiten,<br />

sind an Krebs erkrankt. Manche davon<br />

werden geheilt. Für diejenigen, die nicht<br />

mehr gesund werden, kommt irgendwann<br />

der Zeitpunkt, an dem alle Therapien nur<br />

noch dafür da sind, dass das Leid möglichst<br />

gelindert wird. Es gibt palliative Chemotherapie<br />

und Bestrahlung. Man weiß, dass<br />

man aufgrund der Krebserkrankung sterben<br />

wird. Ab diesem Zeitpunkt stehen alle<br />

palliativen Angebote zur Verfügung, und<br />

eines davon ist eben die ambulante Hospizarbeit.<br />

Diese kann zwei Jahre dauern, es<br />

gibt jedoch auch viele Begleitungen über<br />

einen sehr kurzen Zeitraum.<br />

Wie wird das finanziert? Das ist ja keine<br />

direkte Kassenleistung.<br />

Es ist insofern eine Kassenleistung, weil<br />

die Kassen große Teile unserer Kosten refinanzieren.<br />

Aber einen Überschuss gibt<br />

es nicht. Wir sind alle sehr auf Spenden<br />

angewiesen. Der Dienst entstand aus der<br />

Bürgerbewegung, der Graswurzelbewegung.<br />

Jeder Träger eines Hospizdienstes<br />

sieht diesen als Ausdruck einer ethischen<br />

Verpflichtung im Dienst an dem Nächsten.<br />

Wir sind froh, dass der Umgang mit den<br />

Krankenkassen im SGB V, Paragraf 39 a,<br />

fest verankert ist.<br />

Elizabeth Schmidt-Pabst ist Leiterin des<br />

Ambulanten Lazarus Hospizdienstes.<br />

Gibt es Situationen, in denen man im<br />

Hospizdienst überfordert sein kann?<br />

Wie bereiten Sie darauf vor?<br />

Man muss zuerst bei einer Bewerbung<br />

für den Hospizdienst einen sehr persönlichen<br />

Fragebogen ausfüllen. Das geht sehr<br />

in die Tiefe. Da erkennt man schon sehr<br />

gut, ob die Antworten ein weiterführendes<br />

Gespräch möglich machen. Dort klären<br />

wir dann offene Fragen. Es gibt klare<br />

Ausschlusskriterien. Jemand, der vor drei<br />

Monaten seine Ehefrau verloren hat, sollte<br />

Zeit haben, um zu trauern. Auch wer<br />

selbst schwer krebskrank ist oder andere<br />

schwerwiegende Probleme hat, kann nicht<br />

genommen werden. Es ist so ein intensives<br />

Ehrenamt, anders als beispielsweise das<br />

Vorlesen in Altenheimen. Man begegnet<br />

manchmal so großem Leid, das man selbst<br />

eine große Stabilität haben muss. Die Familien<br />

und Partner müssen das unterstützen,<br />

gut finden, so dass man nicht alleine<br />

damit ist. Wir bieten auch Supervision an,<br />

die im ersten Jahr sogar verpflichtend ist.<br />

Was ist eigentlich der Punkt an dieser<br />

Arbeit, der für die Betreuenden so<br />

positiv ist und dafür sorgt, dass man<br />

trotz der intensiven Beschäftigung<br />

mit dem Tod ein fröhlicher Mensch<br />

mit einem erfüllten Leben bleibt?<br />

Die Ehrenamtlichen sagen uns immer wieder,<br />

dass sie sich angemeldet haben, weil<br />

sie etwas geben wollten. In der Begleitung<br />

spüren sie dann, dass sie diejenigen<br />

sind, die so vieles durch die Begleitung<br />

geschenkt bekommen. Beispielsweise hat<br />

man als Begleitender nach gewisser Zeit<br />

weniger Angst vor dem Tod, der seinen<br />

Schrecken verliert, weil man das Sterben<br />

gesehen hat. Ich habe viele Menschen begleitet:<br />

einen Mörder im Gefängnis, eine<br />

Professorin, einen Diplomaten aus Saudi<br />

Arabien. Meine Erfahrung ist immer wieder,<br />

wie ein deutsches Sprichwort sagt: Im<br />

Sterben sind wir alle gleich.<br />

Im Sterbeprozess beobachte ich, dass das,<br />

was uns scheinbar unterschiedlich macht,<br />

immer mehr wegfällt. Und das, was tiefer<br />

ist als unser persönliches Wesen, das<br />

bleibt.<br />

Das, was bleibt, ist ein schwer atmender<br />

Mensch, der sich in einem Prozess, in einer<br />

Wandlung befindet. Zum Schluss sehen die<br />

meisten Menschen, die ich gesehen habe,<br />

entspannt aus. Da ist nichts, wovor wir uns<br />

fürchten müssten, dass zeigt mir Hospizarbeit<br />

immer wieder.<br />

Spielt Beten in der Begleitung eine<br />

Rolle oder geschieht das nur, wenn es<br />

die Sterbenden wollen?<br />

Die Ehrenamtlichen sind so vielfältig wie<br />

die Menschen, die uns brauchen. Wenn<br />

jemand sehr christlich ist und sich an uns<br />

wendet, weil wir ein christlicher Dienst<br />

sind, dann haben wir auch Ehrenamtliche,<br />

die dann selbstverständlich vorlesen und<br />

mit den Menschen beten.<br />

Die Ehrenamtlichen sagen zu ihrer Motivation, dass<br />

sie etwas geben wollen. In der Begleitung spüren<br />

sie dann, dass sie diejenigen sind, die so vieles<br />

durch die Begleitung geschenkt bekommen.<br />

Die Kurse sind schnell ausgebucht,<br />

aber man kann ja immer wieder mitmachen,<br />

oder?<br />

Es lohnt sich schon, sich bei Interesse im<br />

Januar anzumelden, die Kurse sind sehr<br />

schnell voll belegt. Das Schöne daran ist,<br />

dass es wirklich Herzensbildung ist. Wir<br />

merken angesichts des Krieges und vieler<br />

anderer Dinge, die wir jetzt durchmachen,<br />

dass wir Herzensbildung brauchen. Ich<br />

freue mich, dass sich so viele Menschen<br />

dafür interessieren.<br />

Bald Baustart für Hospiz in Bad Kösen<br />

Am Rande des Erntedankfestes in Bad Kösen (11. September <strong>2022</strong>) war<br />

Gelegenheit den Bauplatz für den Hospizneubau in der Elly-Kutscher-<br />

Straße in Augenschein zu nehmen. Mit dabei v.l.n.r.: Jens Hamann<br />

(Einrichtungsleiter), Daniela Heinrich (Pflegedienstleitung), Pastor Ulrich<br />

Pohl (Vorsitzender des Vorstands), Katja Möhlhenrich-Krüger (Bereichsleiterin<br />

Altenhilfe), Martin Wulff (Geschäftsführer) sowie der Posaunenchor<br />

der evangelischen Ortsgemeinde Bad Kösen.<br />

Umgeben von Natur und vor allem von Menschlichkeit: Das bietet das geplante stationäre<br />

Hospiz der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> in Bad Kösen ab Frühjahr 2024.<br />

Im Oktober ist der erste Spatenstich geplant. Das Hospiz wird Platz für 16 Gäste<br />

bereithalten. Der fast quadratische Flachbau ist nach ökologischen Gesichtspunkten<br />

konzipiert. Durch Dachbegrünung, Kräutergarten, Baumpflanzungen im Innenhof,<br />

viel Licht in den Zimmern durch zusätzliche Oberlichter finden sich die Gäste<br />

inmitten von Natur wieder. Die an jedes Gästezimmer angrenzenden Terrassen sind<br />

großzügig gestaltet, so dass auch die weniger mobilen Hospizgäste dieses schöne<br />

Umfeld in ihrem Pflegebett genießen können. Die Pflegebetten können von jedem<br />

Zimmer aus direkt auf die Terrasse geschoben werden. Geplant ist auch ein Veranstaltungsraum<br />

für Begegnung und zum Feiern in Gemeinschaft. Darüber hinaus engagieren<br />

sich immer wieder Künstler<br />

ehrenamtlich in der Hospizarbeit. So<br />

können dort kleinere Konzerte oder<br />

Lesungen stattfinden. Die geplante<br />

Zusammenarbeit mit dem Hospizverein<br />

Naumburg stellt sicher, dass<br />

sich das Netzwerk an ehrenamtlich<br />

begleitenden Menschen in Vorbereitung<br />

auf die anstehende Hospizarbeit<br />

in Bad Kösen erweitern kann.<br />

Der Standort bietet eine ruhige Atmosphäre<br />

am Rande der Wohnanlage<br />

für Seniorinnen und Senioren des<br />

Lazarus Hauses in Bad Kösen. Durch<br />

die Nähe zum Einkaufszentrum ist<br />

die Teilhabe am Leben und die Öffnung in die Gesellschaft in angemessenem Umfang<br />

möglich. Schon jetzt gibt es Menschen, die sich sehr auf dieses Hospiz freuen,<br />

sich einbringen und mitgestalten wollen sowie mit ihrer Bewerbung Interesse zeigen,<br />

die Hospizarbeit mitzugestalten.<br />

24 24 <strong>Lobetal</strong> heute <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

25


Leitbild Lazarus Hospiz entwickelt<br />

Im Januar dieses Jahres wurde das neue Leitbild des Lazarus Hospizes veröffentlicht. Es wurde innerhalb von vier Treffen entwickelt. Pfarrer und Seelsorger Matthias<br />

Albrecht hat den gesamten Prozess gesteuert und moderiert. Viele neue Kolleginnen und Kollegen war mit dabei, so dass der Prozess auch das Team zusammenführte.<br />

Anette Adam berichtet: „Uns wurde bewusst, wie wichtig die Fragen waren, die uns begleitet haben: Wie verstehen wir unsere Arbeit? Was ist uns wichtig? Wie<br />

wollen wir uns verstanden wissen? Auf welche gemeinsamen Nenner wollen wir uns verständigen?“ Jede und jeder konnte sich mit ihren und seinen Wert- und<br />

Moralvorstellungen einbringen. Das hatte auch zur Folge, dass sich die Mitarbeitenden untereinander besser kennen und verstehen lernten. Anette Adam fasst<br />

zusammen: „Der Prozess insgesamt hat uns als Team sehr gut getan, hat uns gestärkt und miteinander neu verbunden. Mir persönlich hat es einfach gut getan,<br />

meine Kolleginnen und Kollegen in ihrer Vielfalt besser kennenzulernen. Dabei hat mich die Offenheit aller Beteiligten überrascht und gefreut, es war deutlich zu<br />

spüren, wie viel Engagement – auch gedanklich – in diesem Team vorhanden ist.<br />

Foto: Mechthild Rieffel<br />

Was für ein<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Glück!<br />

Leo Scholz liebt Tomaten. Im Haus Freudenquell hat der Möglichkeit, diese anzupflanzen.<br />

Altenpflegeheim Freudenquell:<br />

„Besser als dies hier kann ein Heim für alte Leute gar nicht sein.“<br />

Eine Geschichte fast wie im Märchen:<br />

Es war einmal vor langer, langer Zeit<br />

ein Junge namens Leo. Er lebte in dem<br />

oberschlesischen Dorf Gross Stein und<br />

war glücklich, wenn er von Tieren umgeben<br />

war. In seiner Obhut gediehen die<br />

Schweine prächtig und begrüßten ihn mit<br />

freundlichem Grunzen, wann immer er<br />

den Stall betrat. In seiner Nachbarschaft<br />

wohnte ein Mädchen mit dem Namen<br />

Rita. Auch sie verstand sich auf Tiere und<br />

so wurde sie zum Schweinefutterkochen<br />

mit in den Stall geschickt.<br />

Dort geschah das Wunderbare. Beide<br />

verliebten sich. Erst ganz zart, aber mit<br />

der Zeit stark und kräftig genug, um ein<br />

Leben lang die Liebe zu erhalten.<br />

Rita und Leo feierten Hochzeit und lebten<br />

mehr als ein halbes Jahrhundert glücklich<br />

zusammen. Sie bekamen eine Tochter<br />

und einen Sohn und priesen Gott,<br />

dass sie einander hatten. Doch auch das<br />

glücklichste Leben geht einmal zu Ende,<br />

und so kam es, dass Rita eines Tages ihre<br />

Augen für immer schloss.<br />

Leo Scholz lebt inzwischen im schönen<br />

Eberswalde im Haus Freudenquell. Und<br />

da er nun mal ein Bauernjunge ist, kann<br />

er nicht sein, ohne sich um etwas Lebendiges<br />

zu kümmern. So sammelte er die<br />

Samenkörner von seinen Abendbrottomaten,<br />

trocknete sie und zog auf seiner<br />

Fensterbank herrliche Tomatenpflanzen.<br />

Als sie für sein Zimmer zu groß wurden,<br />

half ihm eine Mitarbeiterin, sie umzupflanzen.<br />

Nun schmiegen sich die Pflanzen<br />

an den Pavillon im Garten und tragen<br />

reiche Früchte.<br />

„Und wisst ihr was?“, fragt Leo Scholz,<br />

während ihm der Schalk aus den Augen<br />

blitzt „Diese Tomaten schmecken viel,<br />

viel besser als die, von denen ich die Samenkörner<br />

habe.“ Dann lehnt er sich in<br />

seinen Rollstuhl zurück und lacht, dass<br />

ihm die Augen tränen. „Besser als dies<br />

hier“, erklärt er und zeigt mit ausladender<br />

Geste auf das Haus „kann ein Heim<br />

für alte Leute gar nicht sein.“<br />

mr<br />

26 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

27


Fotos: © Wolfgang Kern<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Susan Päthke hat 15 Jahre die Kreative Werkstatt geleitet und viele Impulse eingebracht.<br />

Kunst kennt keine Behinderung:<br />

Eine Insiderin der Außenseiterkunst blickt zurück<br />

Susan Päthke stellt sich einer neuen Herausforderung<br />

und blickt nach 15 Jahren<br />

engagierter Arbeit in der Kreativen Werkstatt<br />

<strong>Lobetal</strong> zurück auf eine gute Zeit. Sie<br />

tut dies von einer Ausstellung mit Atelierarbeiten<br />

aus den Jahren 2006 bis 2010 in der<br />

Bernauer Galerie „aNdereRSeitS“.<br />

Es sind arbeitsreiche Tage für die Kulturmanagerin<br />

Susan Päthke, mit denen sie<br />

gut anderthalb arbeits- und erlebnisreiche<br />

Jahrzehnte in <strong>Lobetal</strong> beschließt: Für ihre<br />

letzte Galerieausstellung wählte sie aus<br />

rund 6.000 Werken im Kunstarchiv Arbeiten<br />

von neun verschiedenen Künstlerinnen<br />

und Künstlern aus. Diese sind seit dem 16.<br />

September in der Bernauer Galerie „aNdereRSeitS“<br />

zu sehen.<br />

Ausschließlich Grafiken und Gemälde, keine<br />

Skulpturen werden ausgestellt.. „Sehr<br />

schöne Arbeiten in Schwarz-Weiß, aber<br />

auch ausgesprochen farbige, bunte Werke<br />

werden es sein“, berichtet sie wenige Tage<br />

vor der Vernissage. In unterschiedlichen<br />

Formaten, auf unterschiedlichen Materialien<br />

und – bis auf die ungerahmten großen<br />

Leinwände – in schlichtem Holz- oder Metallrahmen<br />

werden die Werke präsentiert.<br />

Sie sollen einen Eindruck von der Vielfalt der<br />

Handschrift „Made in <strong>Lobetal</strong>“ vermitteln.<br />

Allerdings: Eine persönliche Bilanz ihrer<br />

langjährigen Galerie-, Atelier- und Werkstattleiterung<br />

ist die Ausstellung „Blick zurück“<br />

nicht. Dennoch eine Ausstellung mit<br />

subjektiver Note, deren Zusammenstellung<br />

sehr persönliche Erinnerungen zum Ausdruck<br />

bringt.<br />

Assistenz für Kunst<br />

Offenbart ein Rückblick Entwicklungsetappen<br />

bei den von Susan Päthke begleiteten<br />

Künstlerinnen und Künstlern? Die Fachfrau<br />

meint: Eine allgemeine Zäsur könne man<br />

Kreative Werkstatt -<br />

ein Blick zurück<br />

nicht finden, wohl aber individuelle Entwicklungen<br />

in künstlerischen Schaffensphasen.<br />

Was, so Susan Päthke, auch im besonderen<br />

Gegenstand und der Ausführung<br />

ihrer Arbeit liegt. Sie unterstreicht, dass sie<br />

nicht auf den künstlerischen Schaffensprozess<br />

einwirkte, sondern ihn organisatorisch<br />

und technisch unterstützte. In der direkten<br />

Arbeit mit den Künstlerinnen und Künstler<br />

mit individuellen Einschränkungen versteht<br />

sie sich als Assistenz. Diese Assistenz ist so<br />

unterschiedlich wie die Menschen selbst:<br />

„Die eine brauchte vielleicht einen akribisch<br />

und pünktlich mit Malutensilien<br />

Immer wieder gab und gibt es Ausstellungen in der Galerie aNdereRSeitS in der Bernauer Altstadt.<br />

vorbereiteten Platz, um sich künstlerisch<br />

zu verwirklichen, dem anderen<br />

stand man beispielsweise beim Bespannen<br />

von Leinwänden oder dem<br />

Mischen von Farben zur Seite.“ Einem<br />

taubblinden Künstler schrieb Susan Päthke<br />

mit ihrem Finger immer die Uhrzeit seines<br />

nächsten Ateliertermins auf die Hand. Als<br />

sie einige Wochen wegen einer OP ausfiel,<br />

konnte sie dem Mann auch das mit Gesten<br />

und Berührungen vermitteln. Der Künstler<br />

hatte später auch mitbekommen, dass sie<br />

wegen Elternzeit länger fehlen würde und<br />

fertigte ihr eine Skulptur „Mutter mit Kind“<br />

an, die jetzt in ihrer Neuköllner Wohnung<br />

steht und sie wohl lange Zeit an die Arbeit<br />

mit besonderen Menschen in <strong>Lobetal</strong> erinnern<br />

wird.<br />

Außenseiterkunst im Fokus<br />

Im Gespräch mit Susan Päthke wird deutlich,<br />

dass sie die Arbeit in <strong>Lobetal</strong> als ein<br />

künstlerisches Einlassen aufeinander, ein<br />

gegenseitiges Geben und Nehmen empfand.<br />

Sie erinnert sich an die Aufnahme ihrer<br />

Tätigkeit 2006. Es gab eine große Aufgeschlossenheit<br />

für ihren Ansatz, der stets<br />

das Potenzial von „Außenseiterkunst“ in<br />

den Mittelpunkt rücken und aus der Nische<br />

holen wollte.<br />

Für ihre letzte<br />

Galerieausstellung<br />

wählte Susan Päthke<br />

aus rund 6.000 Werken im<br />

Kunstarchiv Arbeiten von<br />

neun verschiedenen Künstlerinnen<br />

und Künstlern<br />

aus.<br />

2016 wurde das neue Atelier bezogen. Spenden haben den Neubau möglich gemacht.<br />

Der Begriff „Außenseiterkunst“ tauchte<br />

vor etwa 50 Jahren auf, als man eine Bezeichnung<br />

für die autodidaktische Kunst<br />

von Laien, Kindern, psychisch Erkrankten<br />

oder Menschen mit geistiger Behinderung<br />

suchte. Aber auch Kunstgattungen wie<br />

Dadaismus und Kubismus und die Werke<br />

Picassos werden zuweilen in diesem Zusammenhang<br />

genannt. Mittlerweile steht<br />

der Begriff wohl vor allem für Werke von<br />

Künstlerinnen und Künstlern, die weder<br />

eine traditionelle Ausbildung durchlaufen<br />

haben, noch sich den Marktmechanismen<br />

des Kunstbetriebes unterordnen wollen und<br />

können. Und die eben sehr häufig aufgrund<br />

von Handicaps Assistenz für die Ausübung<br />

ihrer künstlerischen Tätigkeit von anderen<br />

Menschen benötigen.<br />

Öffentlichkeit schafft<br />

Akzeptanz<br />

Unterstützung bestand für Susan Päthke<br />

auch darin, für die Kunst von Menschen,<br />

die oft nicht standardisiert kommunizieren<br />

können, Öffentlichkeit herzustellen. Sie er-<br />

Schon viele Jahre ist Günther Krug mit seinen Werken in der Kreativen<br />

Werkstatt vertreten.<br />

28 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

29


Aus den Einrichtungen<br />

Susan Päthke hat immer wieder Aussstellungen vorbereitet<br />

und damit Außerseiterkunst öffentlich gemacht.<br />

innert sich an viele Reisen mit Künstlerinnen<br />

und Künstlern an Ausstellungsorte in<br />

der ganzen Bundesrepublik und auch zu<br />

Preisverleihungen. „So wird es möglich,<br />

voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu<br />

inspirieren. Das war lange Zeit eher ungewöhnlich<br />

und mit Hürden verbunden, wird<br />

aber alltäglicher“, resümiert sie. Es sind<br />

keine Kunst-Etappen, die sie hier erlebt hat,<br />

sondern viele kleine Schritte der Normalisierung,<br />

der Gleichstellung von Außenseiterkunst<br />

mit anderen, von der Allgemeinheit<br />

akzeptierten künstlerischen Prozessen<br />

und Werken.<br />

Diese Möglichkeiten der Entwicklung und<br />

der Akzeptanz boten über die unmittelbare<br />

individuelle Arbeit im Atelier hinaus<br />

auch übergreifende Projekte. Sie nennt<br />

als Beispiele Workshops mit Künstlerinnen<br />

und Künstlern mit und ohne Handicap, mit<br />

Partnern wie der Kunstwerkstatt Mosaik<br />

oder der Thikwa-Werkstatt für Theater und<br />

Kunst in Berlin sowie mit Gästen aus Polen.<br />

Mit der Galerie „aNdereRSeitS“ in Bernaus<br />

ältestem Stadthaus in der Brauerstraße 9<br />

besitzt die Ateliergemeinschaft seit Ende<br />

2014 geeignete Räume, um die künstlerischen<br />

Werke einer breiteren regionalen<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren – wie jetzt<br />

in einer Retrospektive. „Man muss Außenseiterkunst<br />

aus der Nische holen, sie einer<br />

breiten Öffentlichkeit anbieten, wenn wir<br />

Inklusion ernst meinen. Das gilt auch für die<br />

Präsenz in digitalen und sozialen Medien“,<br />

ist Susan Päthke überzeugt.<br />

„Täglich entdeckte ich in der Arbeit mit den<br />

Künstlerinnen und Künstlern, aber auch im<br />

Betrieb der Galerie, aufs Neue, wie wichtig<br />

die künstlerische Ausdrucksweise, eine<br />

Äußerung jenseits des Wortes und der<br />

Sprache, für den Einzelnen ist. Dem unbedingten<br />

Willen, sich auszudrücken, eine<br />

Möglichkeit geben zu können – das ist ein<br />

sehr befriedigender Aspekt meiner Arbeit in<br />

der Stiftung gewesen“, blicket sie zurück.<br />

Sie ist stolz darauf, in einer Zeit die Kreative<br />

Werkstatt in <strong>Lobetal</strong> geleitet zu haben,<br />

in der sich nicht nur die Ausstellungsmöglichkeiten<br />

für Außenseiterkunst verbessert<br />

haben, sondern auch die räumlichen Bedingungen<br />

für das künstlerische Schaffen. Aus<br />

einem sehr engen Stallgebäude konnten die<br />

rund 35 Künstlerinnen und Künstler 2016 in<br />

einen lichten und hellen Neubau ziehen,<br />

der es ermöglicht, auch im Rollstuhl oder<br />

mit dem Rollator dabei zu sein.<br />

Alleine wäre das nie und nimmer möglich<br />

gewesen. Susan Päthke betont, wie wichtig<br />

die Unterstützung war: „Die Umsetzung<br />

besonderer Projekte und Veranstaltungen<br />

war nur möglich durch eine konstruktive<br />

Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen<br />

verschiedenster Bereiche“, sagt sie. Sie<br />

ist überzeugt davon, dass das – neben den<br />

Künstlerinnen und Künstlern – die wichtigste<br />

Voraussetzung für eine gute Arbeit war<br />

und um der Außenseiterkunst einen Ort zu<br />

geben und eine Bühne zu bereiten.<br />

Was bleibt? Susan Päthke: „Außenseiterkunst,<br />

wie sie hier in den letzten Jahren<br />

unterstützt und entwickelt wurde, kann<br />

im besten Sinne des Wortes ein „Antreiber“<br />

von Inklusion insgesamt sein – als<br />

Ergebnis eines schöpferischen Prozesses,<br />

der von Innen kommt, von Außen unterstützt<br />

wird und so Grenzen überwindet.“<br />

AKTUELLE AUSSTELLUNGEN:<br />

„Blick zurück“<br />

aNdereRSeitS-Galerie<br />

Brauerstr. 9<br />

16321 Bernau bei Berlin<br />

Beteiligte Künstler*innen:<br />

Karl Beil, Ilse Berner, Inge Graumann,<br />

Regina Hofmann, Frank Neumann,<br />

Hans-Jürgen Radecke, Hans-Joachim<br />

Raschke, Frank Treu, Gudrun Weckel<br />

Geöffnet bis 26.2.2023 jeweils<br />

samstags 11:00 - 17:00 Uhr und<br />

sonntags 12:00 - 16:00 Uhr<br />

Ansprechpartner in der Kreativen<br />

Werkstatt sind Anja Baron und<br />

Ana Isabel Fernandez Furelos.<br />

Beide teilen sich die Aufgaben<br />

unter der Teamleitung von<br />

Claudia Böhnisch.<br />

In einer gemeinsamen Projektwoche erkunden im August 2019 Künstlerinnen und Künstler der Kreativen<br />

Werkstatt <strong>Lobetal</strong>und der Thikwa Werkstatt Berlin künstlerische Ausdrucksweisen rund um das Thema<br />

LandArt. Entstandensind direkte und spontane Interventionen in der Natur auf dem Gelände in <strong>Lobetal</strong>,<br />

viele Arbeiten mit Naturmaterialien im Atelier waren ebenfalls darunter.<br />

ag<br />

Aufwind für die Pflege. Ministerin Nonnemacher besuchte <strong>Lobetal</strong>er<br />

Begegnungsstätte in Eberswalde<br />

Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher<br />

schaute am 18. Juli in der <strong>Lobetal</strong>er<br />

Begegnungsstätte Aufwind vorbei.<br />

Dort informierte sie sich über die Umsetzung<br />

des Programms „Pflege vor Ort“.<br />

Dieses Programm wurde vom Land Brandenburg<br />

initiiert, um Kommunen zu unterstützen,<br />

sich mit Themen rund um das Alter<br />

auseinanderzusetzen. Dies geschieht in<br />

Zusammenarbeit mit sozialen Trägern, die<br />

diese Aufgabe im Auftrag der Kommune<br />

übernehmen.<br />

„Die Pflege der Zukunft ist eine ‚Pflege im<br />

Quartier‘. Genau dort, wo die Menschen<br />

leben, zuhause sind und alt werden möchten“,<br />

sagte die Ministerin zum Auftakt ihrer<br />

Sommertour.<br />

Sie freute sich über die guten Ergebnisse<br />

in Eberswalde und in vielen weiteren Kommunen.<br />

Das Konzept, die Pflege vor Ort zu<br />

stärken und nachhaltig zu gestalten, gehe<br />

auf.<br />

Schwerpunkte dabei: die Unterstützung<br />

und Entlastung pflegender Angehöriger,<br />

die Unterstützung bei der Gestaltung altersgerechter<br />

Sozialräume sowie die Verbesserung<br />

der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen<br />

in der Pflege.<br />

Die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> hat<br />

bisher mit sechs Kommunen Kooperationen<br />

geschlossen, zwei weitere Kooperationen<br />

stehen kurz vor dem Start. „Wir können<br />

nur positive Rückmeldungen geben“,<br />

sagt Katja Möhlhenrich-Krüger, Bereichsleiterin<br />

Altenhilfe bei der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>. Die Angebote werden<br />

gut angenommen. Knapp 280.000 Euro<br />

Förderung sind über das Projekt bereits<br />

in den Barnim geflossen. „Es geht darum,<br />

die Angehörigen zu stärken. Ihnen Wissen<br />

und Kenntnisse zu vermitteln und auch, sie<br />

zu vernetzen“, erklärt Projektmitarbeiterin<br />

Sandra Santos.<br />

Selbstbestimmt ins hohe Alter<br />

Generell sei es ein großes Problem, dass<br />

sich zu wenig junge Menschen für einen<br />

Pflegeberuf begeistern lassen, sagte Non-<br />

Sandra Santos (rechts), Mitarbeiterin des Projekts „Aufwind vor Ort“, erklärt Brandenburgs<br />

Sozialministerin Ursula Nonnemacher anhand von Übungen, wie schwer sich an Demenz<br />

erkrankte Personen zurechtfinden<br />

nemacher. Zugleich nehme aber die Zahl<br />

zu pflegender Personen massiv zu: „Diese<br />

Aufforderung ‚Schafft mal 30.000 neue<br />

Pflegestellen bis 2030‘, das wird so nicht<br />

funktionieren.“<br />

Daher sei es wichtig, pflegebedürftige<br />

Menschen solange wie möglich in ihrer<br />

gewohnten Umgebung zu belassen. Für sie<br />

wolle man „durch vielfältige und flexible<br />

Angebote und Hilfen ein möglichst selbstbestimmtes<br />

Leben bis ins hohe Alter und<br />

Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“,<br />

so die Ministerin.<br />

Pflege für ältere Menschen habe nur eine<br />

Zukunft, wenn man Angehörige und zivilgesellschaftliche<br />

Strukturen stärke. Darin<br />

sind sich Land, Landkreis, Kommune und<br />

Stiftung einig. Dabei seien die beiden Pfeiler<br />

– Entlastung und Stärkung von Angehörigen<br />

– über das Jahr 2023 abzusichern.<br />

Die Ministerin machte Hoffnung.<br />

Besuch von Carla Kniestedt<br />

Auch Carla Kniestedt (MdL BÜNDNIS 90/<br />

DIE GRÜNEN) schaute im Rahmen ihrer<br />

Sommertour am 8. August in der <strong>Lobetal</strong>er<br />

Begegnungs- und Beratungsstätte Aufwind<br />

in Eberswalde vorbei.<br />

Carla Kniestedt, gleichzeitig Mitglied im<br />

Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Integration<br />

und Verbraucherschutz, sagte zum<br />

Anlass des Besuches: „Alle Themen rund<br />

um die Pflege sind mir äußerst wichtig.<br />

Auch die persönlichen Erfahrungen motivieren<br />

mich, meine Möglichkeiten zur Ver-<br />

besserung der Bedingungen in der Pflege<br />

zu nutzen. Es müssen endlich entscheidende<br />

Weichen für eine auskömmliche<br />

Finanzierung gestellt werden. Die steigenden<br />

Eigenanteile landen bei den betroffenen<br />

Pflegebedürftigen, deren Renten in<br />

vielen Fällen nicht ausreichen sind und<br />

der Weg zum Sozialamt vorgezeichnet ist.<br />

Das muss anders werden, und dafür setze<br />

ich mich ein.“<br />

wk<br />

Infos und mehr:<br />

Begegnungs- und<br />

Beratungsstätte Aufwind<br />

Eisenbahnstraße 84<br />

16225 Eberswalde<br />

Telefon: 03334 - 20 59 55<br />

Mobil: 0151 - 22 36 35 76<br />

E-Mail: aufwind@lobetal.de<br />

Carla Kniestedt (mi.) ist Abgeordnete im Brandenburger<br />

Landtag und Mitglied im Ausschuss für<br />

Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz.<br />

Sie macht sich immer gerne ein Bild<br />

vor Ort über Angebote zum Thema Gesundheit.<br />

30 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

31


Aus den Einrichtungen<br />

Das Diakoniezentrum Werneuchen feierte<br />

am 1. September sein 15-jähriges Bestehen.<br />

Der Garten war hübsch hergerichtet,<br />

die Tische festlich geschmückt. Gleich drei<br />

Geburtstagstorten standen bereit und warteten<br />

darauf, angeschnitten zu werden.<br />

Am Ende der Veranstaltung fielen die<br />

wichtigsten Sätze, gesprochen von Eirichtungsleiterin<br />

Peggy Mieth: „Sie machen alle<br />

einen Superjob und das seit 15 Jahren. Peggy<br />

Mieth weiß, was sie an den Mitarbeiterinnen<br />

hat. Spontan meldet sich daraufhin<br />

Bewohnerin Eva Maria Zscharnack zu Wort:<br />

„Ich lebe seit 8 Jahren hier und kann sagen,<br />

dass es mir gut geht.“ Der Applaus zeigte,<br />

dass sie mit dieser Erfahrung nicht alleine<br />

war.<br />

schlossen werden sollte. Im Jahr 2003 hatten<br />

sich die Stadt Werneuchen, deren Wohnungsbaugesellschaft,<br />

die Evangelische<br />

Kirchengemeinde und die Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong> (damals noch Hoffnungstaler<br />

Anstalten) zusammengefunden, um<br />

im Hinblick auf die alternde Bevölkerung<br />

eine moderne Pflegeeinrichtung der so genannten<br />

„vierten Generation“ zu errichten.<br />

Am 6. Juli 2007 konnte der Neubau eingeweiht<br />

werden. Einen wesentlichen Anteil<br />

daran hatte die Wohnungsbaugesellschaft.<br />

Mit ihr wurde der Pachtvertrag unterschrieben,<br />

und sie hat den Bau geplant und umgesetzt.<br />

Selbstständigkeit in Gemeinschaft<br />

leben<br />

Gefeiert:<br />

15Jahre Diakoniezentrum Werneuchen<br />

(v.l.n.r.) Mitarbeiterin Kerstin Piontek, Pfarrerin Elke Unterdörfel und Einrichtungsleiterin Peggy Mieth eröffnen das Fest mit dem<br />

Anschnitt der Geburtstagstorte.<br />

Diakoniezentrum Werneuchen feierte Jubiläum: „Superjob seit 15 Jahren“<br />

Wohnen stehen im Mittelpunkt des Konzeptes.<br />

Gemeinschaft erleben, ohne dass<br />

das notwendige Maß an Selbstständigkeit<br />

verloren geht. Zum Ausdruck kommt dies<br />

im Hausgemeinschaftsmodell, es ist bis<br />

heute richtungsweisend. Sechs solcher Gemeinschaften<br />

befinden sich im Haus mit je<br />

12 Bewohnerinnen und Bewohnern. Jede<br />

verfügt über einen großzügigen Gemeinschaftsraum<br />

mit offener Küche. So kann<br />

Fotos: © Wolfgang Kern<br />

jede Bewohnerin und jeder Bewohner am<br />

Kochen beteiligt sein, und sei es nur, dass<br />

die Düfte und Gerüche durch den Gemeinschaftsraum<br />

ziehen und schon mal Appetit<br />

wecken. Darüber hinaus steht jeweils eine<br />

schöne, überdachte Terrasse zur Verfügung.<br />

Ein Garten lädt zum Verweilen ein.<br />

Er konnte dank einer großzügigen Spende<br />

aus Bethel vor Jahren neu gestaltet werden.<br />

Die Einrichtung liegt mitten in der Stadt.<br />

Das Rathaus und der Marktplatz befinden<br />

sich gegenüber, die Kirche St. Michael ist in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft. Besser kann<br />

es nicht sein. Die Seniorinnen und Senioren<br />

sind bestens in den Sozialraum eingebunden.<br />

Martin Wulff, Geschäftsführer der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, betonte:<br />

„Wenn alle am gleichen Ziel arbeiten, das<br />

gleiche im Sinn haben, dann kommt etwas<br />

Vernünftiges und Gutes dabei heraus.“ Das<br />

zeige sich am Diakoniezentrum Werneuchen,<br />

und auch an den neuen Angeboten,<br />

die in Werneuchen verwirklicht werden. Einen<br />

Steinwurf weit entfernt ist gerade eine<br />

Seniorenwohnanlage durch die Stiftung errichtet<br />

worden. Am Markt 4 eröffnete der<br />

<strong>Lobetal</strong>Treff, ein Ort der Gemeinschaft und<br />

Anlaufpunkt für ältere Menschen, und in<br />

der Freienwalder Straße steht die Evangelische<br />

Kita, in Trägerschaft der Stiftung, kurz<br />

vor der Fertigstellung.<br />

Das Foto zeigt das Diakoniezentrum Werneuchen unmittelbar nach dessen Fertigstellung im Juli 2007.<br />

Bereichsleiter Altenhilfe der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, Frank Wernecke, stieß<br />

beim Stöbern in der Geschichte auf eine<br />

gemeinsame kulinarische Aktion aus dem<br />

Jahre 2007. Der damalige Vorsitzende der<br />

Geschäftsführung, Pastor Dr. Johannes<br />

Feldmann, und Reinhard Dellmann, zu<br />

dieser Zeit Brandenburgs Minister für Infrastruktur<br />

und Raumordnung, verwöhnten<br />

die Bewohnerinnen und Bewohner mit ihren<br />

Kochkünsten. Das brachte ihn auf eine<br />

außergewöhnliche Idee: „Als Wertschätzung<br />

dieses Beispiels verspreche ich,<br />

in diesem Winter gemeinsam mit Frau<br />

Mieth und der Gemeinschaft der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner und den<br />

Mitarbeitenden vor Ort für das Diakoniezentrum<br />

Werneuchen Weihnachtsplätzchen<br />

zu backen.“ Dann steht ja dem<br />

großen Fest nichts mehr im Wege.<br />

wk<br />

Eine Freundin des Hauses ist Pfarrerin Elke Unterdörfel.<br />

Regelmäßig hält sie im Diakoniezentrum Andachten, so<br />

auch am Jubiläumstag.<br />

Foto: Archivbild<br />

Der Einladung zum Fest waren viele gefolgt,<br />

die an der Entstehung der Einrichtung<br />

beteiligt waren. Darunter Stephan Lochner,<br />

Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft<br />

Werneuchen. Er erinnerte an die<br />

Anfänge der Planungen, als es darum ging,<br />

wie die Baulücke am jetzigen Standort ge-<br />

Bei einer Einrichtung der „vierten Generation“<br />

handelt es sich um eine Empfehlung des<br />

Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), für<br />

ältere und pflegebedürftige Menschen lebenswerten<br />

Wohnraum zu schaffen, ohne<br />

dass die Aspekte für Unterstützungsmaßnahmen<br />

vergessen werden. Leben und<br />

Das Jubiläum wurde groß im schönen Garten gefeiert<br />

mit Gute-Laune-Musik,<br />

Beiträgen der Mitarbeitenden sowie Grußworten, unter anderem von Geschäftsführer<br />

Martin Wulff.<br />

„Wenn alle<br />

am gleichen Ziel<br />

arbeiten, das gleiche im<br />

Sinn haben, dann kommt etwas<br />

Vernünftiges und Gutes<br />

dabei heraus.“<br />

Martin Wulff<br />

Geschäftsführer<br />

32 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

33


Fotos: © Wolfgang Kern<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Fotos: © Wolfgang Kern<br />

Neue Mieterinnen und Mieter begrüßt<br />

Ralf Klinghammer, Leiter des Bereichs Migration der Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>, begrüßt<br />

die rund 50 Nachbarinnen und Nachbarn der neuen Gemeinschaftsunterkunft am<br />

Sydower Feld.<br />

Neue Gemeinschaftsunterkunft<br />

am Start<br />

Beim Fest der Mieterinnen und Mieter der neuen Seniorenwohnanlage begrüßte Peggy Mieth (li.) Frau Post (mi.). Sie zog als erste Mieterin<br />

bereits im Juli ein. Peggy Mieth konnte auch die Koordinatorin für das Servicewohnen, Nadine Adams (re.), willkommen heißen.<br />

Herzlich willkommen:<br />

Mieterinnen und Mieter im Servicewohnen Werneuchen begrüßt<br />

Im August fand nach zwei Jahren endlich<br />

wieder ein Seniorenkreis im Garten des Diakoniezentrums<br />

Werneuchen statt. Eingeladen<br />

waren auch die Mieterinnen und<br />

Mieter des neuen Servicewohnens Werneuchen,<br />

das sich in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

befindet.<br />

„Wir freuen uns sehr über die Nachbarschaft“,<br />

begrüßte Peggy Mieth, Leiterin<br />

des Diakoniezentrums Werneuchen. Ein besonderer<br />

Gruß galt Frau Post. Sie zog als<br />

erste Mieterin bereits am ersten Juli in Servicewohnen<br />

ein. „Ich fühle mich hier sehr<br />

wohl“, berichtet sie. Es sei eine gute Ent-<br />

Eine herzliches Willkommen galt Nadine Adams (re.),<br />

Koordinatorin für das Servicewohnen.<br />

scheidung gewesen, diesen Schritt zu wagen.<br />

Immerhin hat sie die 80 Jahre schon<br />

überschritten.<br />

Peggy Mieth konnte auch die Koordinatorin<br />

für das Servicewohnen, Nadine Adams,<br />

willkommen heißen. Sie begann hier am<br />

1. August und kümmert sich um die Belange<br />

der Mieterinnen und Mieter. Sie ist<br />

das Bindeglied zwischen den Mieterinnen<br />

und Mietern sowie der Wohnungsbaugesellschaft,<br />

vermittelt Dienstleistungen,<br />

baut ein Ehrenamtsnetz auf, organisiert<br />

Veranstaltungen und das<br />

Begegnungszentrum, das im<br />

„Ich fühle mich<br />

hier sehr wohl“,<br />

Frau Post,<br />

erste Miererin<br />

September auch in der Altstadt Am Markt<br />

4 öffnet.<br />

Mit dabei war auch die Werneuchener<br />

Pfarrerin Elke Unterdörfel. Sie schaut regelmäßig<br />

vorbei und ist die Initiatorin<br />

des Seniorenkreises. Auch diesmal brachte<br />

sie eine Andacht mit und ihre Gitarre.<br />

In der Andacht erzählte sie, wie ein Blick<br />

der Nächstenliebe Menschen gut tut und<br />

ermunterte, mit liebevollen Augen auf die<br />

Menschen zu blicken. Mit der Gitarre begleitete<br />

sie die gemeinsamen Lieder<br />

wie „Nun danket alle Gott“, die<br />

freudig mitgesungen wurden.<br />

Die Seniorenwohnanlage ist nicht nur ein Blickfang in Werneuchen.<br />

Sie verbessert auch die Lebensqualität der Stadt.<br />

wk<br />

Start ab Oktober: Neue Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen<br />

in Biesenthal im Sydower Feld<br />

Am 13. September informierten der Landkreis<br />

Barnim, die Stadt Biesenthal sowie<br />

die Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> über<br />

den Start der Gemeinschaftsunterkunft für<br />

geflüchtete Menschen in Biesenthal im Sydower<br />

Feld.<br />

„Wir unterstützen hier Menschen, die auf<br />

der Flucht und auf der Suche nach einer<br />

neuen Heimat sind.“ Mit diesem klaren<br />

Statement begrüßte Ralf Klinghammer, Leiter<br />

des Bereichs Migration der Hoffnungstaler<br />

Stiftung <strong>Lobetal</strong>, am 13. September<br />

die rund 50 Nachbarinnen und Nachbarn<br />

der neuen Gemeinschaftsunterkunft am<br />

Sydower Feld 3a. Stiftung, Stadt Biesenthal<br />

und Landkreis Barnim informierten bei der<br />

Veranstaltung darüber, dass ab Oktober 60<br />

geflüchtete Menschen an diesem Ort einziehen<br />

werden.<br />

Das Gebäude wurde bis vor einem Jahr von<br />

den Hoffnungstaler Werkstätten als Förderund<br />

Beschäftigungsbereich genutzt und ab<br />

April <strong>2022</strong> zur Gemeinschaftsunterkunft<br />

entsprechend den Standards des Landes<br />

Brandenburg umgebaut. Entstanden sind<br />

Wohnungen unterschiedlicher Größe, Gemeinschaftsräume,<br />

Küchen und Sanitärräume.<br />

Hintergrund dieser Maßnahme: Im<br />

Landkreis Barnim besteht Bedarf für Unterkunftsplätze,<br />

um die Zuweisungen durch<br />

das Land Brandenburg bedienen zu können.<br />

Die soziale Betreuung übernimmt die<br />

Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong>.<br />

Ort des Miteinanders<br />

Dieser Ort verfüge über eine gute Infrastruktur,<br />

wie Einkaufsmöglichkeiten oder eine<br />

fußläufig erreichbare Bahnanbindung nach<br />

Eberswalde, Bernau und Berlin. „Wichtig ist<br />

für uns, dass wir alle in guter Nachbarschaft<br />

leben“, betont Ralf Klinghammer. Immerhin<br />

sei es ein besonderer Ort, wo schon lange<br />

das Miteinander von ganz verschiedenen<br />

Menschen gelebt wird. Damit seien viele<br />

Chancen der Integration verbunden. Die<br />

Nachbarn zeigten Interesse und Bereitschaft,<br />

sich zu engagieren, beispielsweise<br />

in gemeinsamen Freizeitaktionen.<br />

Der Bürgermeister der Stadt Biesenthal,<br />

Carsten Bruch, sagte in seinem Grußwort<br />

die Unterstützung der Stadt zu. Im Vorfeld<br />

fand eine Abstimmung mit dem Landkreis<br />

Barnim statt. Die Stadt hält mit den neu<br />

ausgebauten Kitaplätzen und freien Kapazitäten<br />

an der Grundschule sowie den<br />

differenzierten Einkaufsmöglichkeiten in<br />

der Stadt und den vielfältigen Sport- und<br />

Freizeitvereinen eine gute Infrastruktur<br />

vor. „Die geflüchteten Menschen aus allen<br />

Nationen sind bei uns willkommen und wir<br />

wünschen uns eine gute Integration in der<br />

Stadt Biesenthal“, sagte Bruch. Dazu will<br />

die Stadt einen Beitrag leisten und freut sich<br />

über eine gute Willkommenskultur durch<br />

die Bürgerinnen und Bürger.<br />

Für die Beratung und Betreuung bringt die<br />

Stiftung langjährige Erfahrung mit. Mit dieser<br />

Unterkunft sind es nun 200 geflüchtete<br />

Menschen, die im Barnim begleitet werden.<br />

Man achte darauf, dass die Unterkünfte<br />

überschaubare Wohnangebote bieten und<br />

eher familiären Charakter haben.<br />

Man wird den Menschen Sozial- und Bildungsangebote<br />

unterbreiten. Dazu gehören<br />

unter anderem Sprachkurse. Vor Ort sind<br />

ein 24-Stunden Sicherheitsdienst sowie Sozialarbeiter,<br />

die mit Rat und Tat den Menschen<br />

zur Seite stehen und auch ein offenes<br />

Ohr für die Fragen und Anregungen der<br />

Nachbarinnen und Nachbarn haben. wk<br />

Hier leben künftig 60 Menschen, die nach Deutschland<br />

geflüchtet sind. Das Gebäude wurde bis vor einem<br />

Jahr von den Hoffnungstaler Werkstätten als Förderund<br />

Beschäftigungsbereich genutzt und dann zur<br />

Gemeinschaftsunterkunft umgebaut.<br />

34 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

35


Impressionen vom<br />

Sommerfesten<br />

S O<br />

TE<br />

M M R<br />

F E S<br />

Feste feiern, wie sie fallen.<br />

In den Einrichtungen der Stiftung wird gerne und viel gefeiert. Ein paar Eindrücke haben wir für Sie gesammelt.<br />

Wir danken für die Fotos und Berichte, die wir erhalten und drucken diese gerne ab.<br />

Sommerfest:<br />

Große Freude im<br />

Wilhelmine-Striedieck-<br />

Haus in <strong>Lobetal</strong><br />

Die Mieterinnen und Mieter aus dem<br />

Wilhelmine-Striedieck-Haus feierten<br />

am 1. September ihr Sommerfest.<br />

Nach einer gemeinsamen Andacht mit<br />

Diakon Hartwin Schulz gab es eine<br />

tolle Unterhaltung, wie den Auftritt<br />

von Clown WIDU, Alpakas zum Streicheln,<br />

Kreativangebote, Büchsenwerfen,<br />

Tombola und Tanz. Auch wurde<br />

für das leibliche Wohl gesorgt. So gab<br />

es leckeren Kuchen und Herzhaftes<br />

vom Grill.<br />

Sommerfest der<br />

Suchthilfe<br />

Nach langer Vorfreude und bei herrlichstem<br />

Sonnenschein feierte die Suchthilfe ihr<br />

Sommerfest mit Klientinnen und Klienten<br />

sowie und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

aus dem Haus Horeb in <strong>Lobetal</strong>, dem<br />

Christophorus Hof in Rüdnitz und dem ambulanten<br />

Wohn- und Betreuungsverbund.<br />

Viele Spiel- und Unterhaltungseinlagen<br />

prägten den Nachmittag.<br />

Großen Anklang fand eine Führung durch<br />

die <strong>Lobetal</strong>er Landwirtschaft mit Einblicken<br />

in die Aufzucht von Kälbern und<br />

Milchkühen sowie die <strong>Lobetal</strong>er Bio-Milchproduktion.<br />

Selbstgebackener Kuchen zum Nachmittag<br />

und Spanferkel zum Abendbrot rundeten<br />

das Festprogramm kulinarisch ab.<br />

Gemeinsam hatten die Mieterinnen,<br />

Mieter und Mitarbeitende liebevoll<br />

das Fest vorbereitet und konnten es<br />

bei sonnigen Temperaturen genießen.<br />

Das Wilhelmine-Striedieck Haus ist<br />

Teil der <strong>Lobetal</strong>er Dorfgemeinschaft<br />

und bietet 36 Mietern Wohn-und<br />

Entwicklungsraum. Das Haus ist umgeben<br />

von großzügigen Grünflächen,<br />

einem Garten und einer großen Terrasse.<br />

Diese werden für Freizeitaktivitäten,<br />

gemeinsames Beisammensein,<br />

Feierlichkeiten und Gruppenaktivitäten<br />

genutzt.<br />

Kerstin Sasse, Teamleiterin<br />

36 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

37


Fotos: © Uta Rehaag<br />

Fotos: Mechthild Rieffel<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Fotos: ©Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Neue Bewohnerin Am Kirschberg<br />

Im Seniorenwohnpark Am Kirschberg ist immer was los. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

organisierten ein Sportfest, das nahtlos in das Oktoberfest überging.<br />

Oktoberfest und<br />

Kirschberg pokal<br />

Spaß, Humor, flotte Musik und ein Pokal<br />

Sportlicher Tag im Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Anfang September ging es wieder um den<br />

Gewinn des Kirschbergpokals. Vier Teams<br />

der Bewohnerschaft, unter anderem die<br />

„Flinken Mäuse“ und die „Schnelle Truppe“,<br />

waren am Start, um die meisten Punkte<br />

an den von unseren Physiotherapeutinnen<br />

Petra und Jule liebevoll hergerichteten<br />

Stationen Fußballtorschießen, Kegeln, Zielwerfen<br />

und Seilspiel zu erkämpfen.<br />

Zuvor hatte Herr Maciej mit einer<br />

sportlichen Andacht alle gut<br />

eingestimmt und so manch eine<br />

Erinnerung an die eigene Schulzeit<br />

und deren Sportfeste wachgerufen.<br />

Unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter begleiteten „ihre“<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

an allen Stationen mit lautstarken<br />

Anfeuerungsrufen, und so war die<br />

spannende Frage, welches Team<br />

den Pokal nun für das kommende<br />

Jahr ins Haus holt.<br />

Bevor die Siegerehrung aber das Geheimnis<br />

lüftete, waren all unsere Sportler zum<br />

Mittagessen an urige Bierzelttische geladen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

hatten sich für diesen Tag etwas Besonderes<br />

ausgedacht: frisch frittierte knusprige<br />

Pommes und Bratwurst. So etwas hatten<br />

die meisten Bewohnerinnen und Bewohner<br />

schon sehr lange nicht mehr gegessen und<br />

es schmeckte wohl jedem. Das Equipment<br />

hierfür stellten uns die Kollegen des Bonhoefferrestaurants<br />

zur Verfügung. Gut, sich<br />

untereinander zu helfen – das ist auch ein<br />

Signal für Teamgeist. Dafür hier ein besonderer<br />

Dank für die verlässliche Zusammenarbeit!<br />

Haus Tabea siegte<br />

Mit neuer Energie konnte anschließend bei<br />

der Siegerehrung das Team mit den grellorangenen<br />

Westen aus dem Haus Tabea<br />

jubelnd den Pokal vom Haus Bethanien<br />

übernehmen. Voller Stolz wird dieser nun<br />

bis mindestens zum nächsten Jahr seinen<br />

ehrwürdigen Platz im Haus erhalten. Alle<br />

Teilnehmenden erhielten eine Urkunde und<br />

die besten Einzelwertungen wurden mit einem<br />

Präsent belohnt.<br />

Nur kurze Zeit später eröffneten die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Kirschbergs<br />

die diesjährige Oktoberfestsaison. Unter<br />

dem geschmückten Festzelt stand schon<br />

eine deftige bayrische Brotzeit auf den<br />

Tischen bereit. Frau Mieth, Einrichtungsleiterin<br />

des Seniorenwohnparks<br />

Am Kirschberg, begrüßte gemeinsam<br />

mit den Pflegedienstleiterinnnen Frau<br />

Sommer und Frau Büssow die Gäste,<br />

und brachte ihren Stolz gegenüber allen<br />

Mitarbeitenden für die geleistete<br />

Arbeit des vergangenen Jahres zum<br />

Ausdruck. Es war rückblickend wieder<br />

mit vielen bekannten Einschränkungen<br />

für jeden Einzelnen nicht einfach: „Wir<br />

sind gut, wir sind ein Team und unsere<br />

Bewohner danken es uns. So wollen<br />

wir weitermachen auch wenn die Zeiten<br />

gerade schwierig sind“.<br />

Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Kirschbergs folgten der Einladung, in<br />

Dirndl oder Lederhose zu kommen und so<br />

wurde bis zum späteren Abend bei deftigem<br />

bayrischen Essen oktoberfestmäßig<br />

gefeiert, getanzt und gelacht.<br />

Uta Rehaag<br />

Lotte (li.) hat sich bereits mit Cindy bestens angefreundet.<br />

Tierische Neuaufnahme im <strong>Lobetal</strong>er Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Im August konnte das Team des <strong>Lobetal</strong>er<br />

Seniorenwohnparks Am Kirschberg eine<br />

neue Bewohnerin begrüßen. Es handelt sich<br />

um die Eselstute Lotte. Heimkoordinatorin<br />

Uta Rehaag freute sich, dass damit Eselstute<br />

Cindy, deren fröhliches und vor allem lautes<br />

„IA“ weit über <strong>Lobetal</strong> bekannt ist, nun<br />

eine „gleichsprachige“ Gefährtin erhielt.<br />

Bei der Suche nach der Gefährtin traf man<br />

auf Lotte, die seit zehn Jahren auf dem<br />

Ponyhof Neuholland lebte. Leider verstarb<br />

dort ihr Partner Kurt vor zwei Jahren. Seitdem<br />

wurde eine Herde von Rentnerponys<br />

ihre Familie, aber die Kommunikation mit<br />

den Pferden sei schwierig gewesen. Nur<br />

deshalb gab der Ponyhof Neuholland Lotte<br />

schweren Herzens ab und alle hoffen nun<br />

auf ein Happy End für die beiden Eselstuten,<br />

die nun in <strong>Lobetal</strong> glücklich werden sollen.<br />

„Wir laden alle ein, die beiden zu besuchen.“<br />

Die Einladung verbindet Uta Rehaag<br />

mit einer herzlichen Bitte: Die Esel dürfen<br />

auf keinen Fall gefüttert werden, auch<br />

nicht mit noch so gut gemeinten Möhren,<br />

Äpfeln oder Sonstigem, da Esel aus kargen<br />

Gebieten kommen und nur Heu, Gräser<br />

und gerne auch Äste benötigen, die sie bei<br />

uns ausreichend finden. Es bestehe auch<br />

die Gefahr, dass Esel Koliken bekommen,<br />

die schlimmstenfalls schnell tödlich enden.<br />

Pflege und Versorgung organisiert ein ehrenamtlicher<br />

Tierpfleger. Der Esel ist Tier<br />

des Jahres <strong>2022</strong>.<br />

Im September wird nun auch das Außentiergehege<br />

mit einer neuen Einzäunung<br />

versehen, das den Seniorenwohnpark Am<br />

Kirschberg deutlich aufwertet.<br />

Uta Rehaag<br />

Dazu noch ein wenig Eselswissen<br />

• Esel können die Farben gelb,<br />

grün und bau unterscheiden,<br />

sie sehen aber kein rot.<br />

• Esel können über viele Kilometer<br />

miteinander kommunizieren.<br />

• Esel haben oft einen besten<br />

Freund – sie werden traurig<br />

und suchen ihren Freund,<br />

wenn sie getrennt werden.<br />

• Esel können ihre Ohren um<br />

180 Grad drehen, um auch<br />

hinten gut zu hören.<br />

• Esel können mit ihren Augen<br />

alle vier Hufe auf einmal<br />

sehen.<br />

• Esel können sich 25 Jahre<br />

lang an Menschen, Orte und<br />

andere Dinge erinnern.<br />

Die „Flinken Mäuse“, die „Schnelle Truppe“ und zwei weitere Teams waren am Start, um die meisten Punkte and den Stationen Fußballtorschießen, Kegeln,<br />

Zielwerfen und Seilspiel zu erkämpfen.<br />

38 38 <strong>Lobetal</strong> <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>aktuell</strong><br />

Monique Krause (li,) und Uta Rehaag freuen sich über die neue Bewohnerin Lotte.<br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

39


Fotos: Mechthild Rieffel<br />

Aus den Einrichtungen<br />

•<br />

Haus Erlengrund<br />

GPVA in Berlin. Schon davon gehört? Zunächst<br />

ist die Abkürzung zu klären: „Gemeindepsychiatrischer<br />

Verbund und Arbeitsprojekte“<br />

Das ist derjenige Bereich der<br />

Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> in Berlin,<br />

der Menschen mit psychischer Beeinträchtigung<br />

ambulant begleitet und betreut.<br />

Falls diese Arbeit noch nicht so bekannt ist,<br />

so verwundert das Timo Siefkes und Johanna<br />

Klusch nicht. Beide leiten diesen Verbund<br />

und wissen: „Das was wir tun, und für<br />

wen wir da sind, ist nicht so bekannt.“ Das<br />

Thema sei stark tabuisiert, deutlich stärker<br />

als bei anderen Erkrankungen geistiger und<br />

körperlicher Art. Darüber spreche in unserer<br />

Gesellschaft niemand gerne.<br />

•<br />

Johanna Klusch und<br />

Timo Siefkes,<br />

Bereichsleitung GPVA<br />

Vorgestellt: Gemeindepsychiatrischer<br />

Verbund und Arbeitsprojekte (GPVA)<br />

Ambulante Begleitung in Berlin: für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung<br />

Die Angebote der einzigen Einrichtung<br />

der Stiftung mit einem rein ambulanten<br />

Angebot für Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung befinden sich in Lichtenberg,<br />

Charlottenburg und Wilmersdorf. Im Haus<br />

Erlengrund in Charlottenburg nahm vor<br />

mehr als 60 Jahren mit einem Sonderkrankenhaus<br />

des Roten Kreuzes alles seinen<br />

Anfang. In den 90er Jahren wurde dieses<br />

als ambulantes Wohnangebot für psychisch<br />

kranke Menschen vom GPVA übernommen.<br />

„Das ist unsere Wurzel, aus der ein bedeutendes<br />

Arbeitsgebiet wurde mit inzwischen<br />

über 200 Klientinnen und Klienten. Das<br />

Haus Erlengrund und die damit verbundene<br />

Arbeitsqualität haben uns bekannt gemacht.<br />

Auch heute heiße es noch: GPVA?<br />

Sind das die vom Haus Erlengrund?“, berichtet<br />

Timo Siefkes. Das Haus Erlengrund<br />

ist eine 1999 umgebaute Villa, in der 23<br />

schwer chronisch-psychisch beeinträchtigten<br />

Menschen eine gemeindenahe Versorgung<br />

angeboten wird. Es sind Klientinnen<br />

und Klienten, die intensiv begleitet werden<br />

und einen großen Hilfebedarf haben. Das<br />

Haus ist umgeben von einem wildromantischen<br />

Garten. Im Haus befinden sich drei<br />

Küchen, eine Werkstatt, Gruppenräume,<br />

ein Wintergarten, drei Terrassen. Es bietet<br />

also optimale Bedingungen für eine<br />

24-Stunden-Betreuung.<br />

Viele Orte, breites Spektrum<br />

Lichtenberg ist im Verbund der jüngste<br />

Standort. Start war 2018 mit zehn Plätzen,<br />

jetzt sind es 60. Tendenz steigend. Weitere<br />

70 Plätze sind im Standort Ilsenburger Straße<br />

sowie eine Beschäftigungstagesstätte<br />

mit 25 Plätzen in Charlottenburg ansässig,<br />

50 Plätze in der Auguste-Viktoria-Straße in<br />

Wilmersdorf. Diese nahezu 200 Klientinnen<br />

und Klienten leben in einer eigenen Wohnung,<br />

die Hälfte davon selbst angemietet,<br />

die andere Hälfte sind sogenannte Trägerwohnungen,<br />

also über die Stiftung angemietet.<br />

„Das Spektrum der psychischen Beeinträchtigung<br />

ist breit gefächert“, erklärt<br />

Johanna Klusch. Die Erkrankung sei nicht<br />

immer für Außenstehende zu erkennen:<br />

„Das können hoch begabte Menschen<br />

sein, Menschen wie Du und ich, die<br />

aber in schweren Krisen regelmäßig<br />

auf intensive Unterstützung angewiesen<br />

sind.“<br />

In der Regel wenden sich Dritte an den<br />

Sozialpsychiatrischen Dienst des Bezirkes,<br />

wenn in ihrem Umfeld eine untragbare Situation<br />

eintritt. Oft sind es chaotische Zustände<br />

im persönlichen Umfeld des Menschen<br />

oder in der Familie. Wenn eine diagnostizierte<br />

psychische Erkrankung vorliegt, wird<br />

im Vorfeld einer Betreuung ein Gutachten<br />

erstellt. Auf dieser Grundlage erfolgt eine<br />

Einstufung in eine der so genannten Hilfebedarfsgruppen,<br />

festgelegt vom Sozialpsychiatrischen<br />

Dienst des Bezirkes. Jede<br />

der zwölf Stufen, die wiederum mit einer<br />

Schwere der Erkrankung einhergehen, ist<br />

mit einer Stundenzahl wöchentlicher Betreuung<br />

hinterlegt. In sogenannte Fallkon-<br />

Standort Ilsenburger Straße<br />

ferenzen wird die Person vorgestellt. Träger<br />

können sich bewerben, so es denn räumlich<br />

und inhaltlich passt.<br />

Kleine Schritte und große<br />

Herausforderungen<br />

„Wenn ein Klient oder eine Klientin<br />

bei uns einzieht, klären wir vorher in<br />

intensiven Gesprächen: Was brauchen<br />

Sie an Unterstützung“, erklärt Frau<br />

Klusch. Daraufhin wird der Betreuungsplan<br />

erstellt. Der Bezugsbetreuer arbeitet an den<br />

Themen und gemeinsam werden die verabredeten<br />

Ziele angegangen, ggf. auch angepasst.<br />

„Wir erleben nach Einzug in eine eigene<br />

Wohnung, dass der Hilfebedarf nach<br />

und nach sinkt. Dazu tragen die verlässliche<br />

Betreuung, das veränderte Lebensumfeld<br />

und der geordnete Tagesablauf bei. Ziel der<br />

Begleitung ist, fit für ein selbstständiges<br />

Leben zu machen. Oft leben Menschen mit<br />

psychischer Erkrankung zurückgezogen,<br />

sind antriebsarm, depressiv, überfordert<br />

mit alltäglichen Dingen und Erledigungen,<br />

wie unterwegs sein in der Öffentlichkeit,<br />

Einkaufen, Arztbesuchen. Genau solche<br />

Dinge werden besprochen und trainiert.<br />

„Erfolge werden oftmals mit kleinen<br />

Schritten erzielt. Wenn eine Klientin<br />

oder ein Klient eine alltägliche Hürde<br />

selbstständig meistert, eine Krise gut<br />

überstehen konnte oder sich einer<br />

Gruppe anschließt oder an Nachbarschaftstreffen<br />

teilnimmt, ist viel erreicht.“<br />

„Das Spektrum<br />

der psychischen<br />

Beeinträchtigung<br />

ist breit gefächert.“<br />

Johanna Klusch und<br />

Timo Siefkes,<br />

Verbundleitung<br />

Standort Auguste-Viktoria-Straße<br />

Wo liegen die Herausforderungen? Personalgewinnung<br />

sei noch kein großes Problem<br />

berichtet Timo Siefkes. Die Bezahlung<br />

und die Arbeitszeiten seien attraktiv.<br />

Derzeit sind es 94 Mitarbeitende, die die<br />

Klientinnen und Klienten betreuen. Limitierend<br />

sei das Anmieten oder der Kauf von<br />

Wohnungen. Das verwundert kaum, ist die<br />

Lage in Berlin doch sehr angespannt und<br />

verfügbarer Wohnraum oft für die Stiftung<br />

nicht finanzierbar. So sei man ständig auf<br />

der Suche, um Wohnraum zu finden. Man<br />

entwickle Kooperationen mit den großen<br />

Bauträgern und Wohnungsbaugenossenschaften.<br />

Man appelliere an deren soziales<br />

Gewissen, was auch schon mal funktioniert.<br />

Unterstützend sei dabei der gute Ruf<br />

des GPVA. Auch die Gewinnung von Wohnungen<br />

über Nachlässe, die die Stiftung<br />

erhält, sei eine gute Möglichkeit.<br />

Vertrautes Umfeld auch<br />

im Alter<br />

Die beiden bewegt die Frage: „Wer pflegt<br />

die Klientinnen und Klienten, wenn sie äl-<br />

Café Ida<br />

Standort Lichtenberg<br />

ter werden.“ Schon länger ist deshalb in<br />

den Köpfen die Idee, einen spezialisierten<br />

Pflegedienst aufzubauen, der direkt an den<br />

GPVA angebunden ist. Es gibt davon zu<br />

wenige in Berlin, so dass das eine sinnvolle<br />

Erweiterung darstellt. „Für die Klientinnen<br />

und Klienten, die schon lange mit uns verbunden<br />

sind, wäre dies ein wichtiger Teil<br />

ihrer Lebensqualität. Wir könnten so sicherstellen,<br />

dass sie so lange wie möglich<br />

in ihrem vertrauten Lebensumfeld bleiben<br />

können“, so Johanna Klusch. Ein Wunsch,<br />

der allen älteren Menschen nicht fremd ist.<br />

Eines kann man heute schon sagen: Der<br />

GPVA wird sich weiterentwickeln, auch<br />

wenn es eher im Verborgenen stattfindet.<br />

Für die Menschen mit psychischer Erkrankung<br />

wird dies wirkungsvoll sein, oder um<br />

es anders zu sagen: Der GPVA ist ein Segen<br />

für Berlin.<br />

wk<br />

40 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

41


Fotos: © Wolfgang Kern<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Was macht ein gutes Foto aus? Schärfe,<br />

Lichtverhältnisse und Motivwahl sind dabei<br />

wichtige Kriterien.“<br />

•<br />

Nach der Fototour werden die Werke mit Beamer an die Wand projiziert,<br />

gesichtet, gewürdigt, bearbeitet und gesichert.<br />

Mit Fotolinse durch die Stadt: Foto AG im Café Ida<br />

„Bilder sagen mehr als tausend Worte“,<br />

das ist das Lebenselixier von Kunsttherapeutin<br />

Federica Falconi. In Rom studierte<br />

sie Filmwissenschaft und beschäftigte sich<br />

intensiv mit Edgar Reiz und seinen Heimatfilmen.<br />

Im Café Ida arbeitet die Römerin<br />

seit zwei Jahren.<br />

Sie weiß, dass viele Menschen gerne fotografieren.<br />

Mit dem Smartphone ist die<br />

Fototechnik auch unkompliziert für alle<br />

Interessentinnen und Interessenten verfügbar.<br />

„Mich reizt schon immer, wie man<br />

mit Fotografie und Video auch therapeutische<br />

Aspekte vermitteln kann. So kommt<br />

es nicht von ungefähr, dass sie eine Foto<br />

AG angeregt hat. Mit Erfolg. Der Vorschlag<br />

stieß sofort auf Zustimmung. Eine Gruppe<br />

fand sich schnell. Im August stellten die<br />

Teilnehmer Norman Pelz, André Bauers,<br />

Torsten Wolff mit Frau Falconi die Foto AG<br />

der GPVA Beschäftigungstagesstätte Café<br />

Ida vor.<br />

„Wir sind regelmäßig unterwegs und erkunden<br />

mit der Fotolinse die Stadt“, berichten<br />

sie. „Ich lerne dabei zum ersten<br />

Mal so richtig Berlin kennen mit allen seinen<br />

Facetten“, ist Norman Pelz begeistert.<br />

Das sei spannend und reizvoll. Torsten<br />

Wolff hat früher schon gerne fotografiert,<br />

zu der Zeit als es noch den Farbfilm gab.<br />

„Das lag lange brach und durch die Foto<br />

AG habe ich wieder Lust zum Fotografieren<br />

bekommen.“<br />

Vorgestellt :<br />

Die Foto AG im Café Ida<br />

Ein Highlight war das Comic-Posing, das im vergangenen Jahr stattfand.<br />

Die Liste der Ausflugsziele ist lang. Darunter<br />

finden sich das Technikmuseum, der<br />

Zoo und der Tierpark, das Berliner Stadtschloss<br />

und das Museum für Naturkunde.<br />

Aber auch eine Kräuterführung mit Verkostung<br />

im Schlosspark Charlottenburg war<br />

kürzlich im Programm.<br />

In der Werkstatt werden die Werke anschließend<br />

mit Beamer an die Wand projiziert,<br />

gesichtet, gewürdigt, bearbeitet und<br />

gesichert. „Wir schauen uns immer alle<br />

Fotos gemeinsam an und reden über das<br />

Erlebte. Natürlich wird auch gefachsimpelt:<br />

„Ich habe viel dazu gelernt, was die technische<br />

Seite der Fotografie betrifft“, freut<br />

sich André Bauers. Er fotografiert nun auch<br />

außerhalb der Zeiten der Fotogruppe und<br />

hat sich privat eine Kamera gekauft. Federica<br />

Falconi fühlt sich bestätigt. Sie rechnete<br />

damit, dass auch Klienten dazu stoßen,<br />

die Lust auf Unternehmungen haben und<br />

technisch affin sind.<br />

Die Foto AG ist auch in die anderen Bereiche<br />

des Café Ida eingebunden. Bei<br />

Veranstaltungen wird auch schon mal ein<br />

Fotoalbum erstellt oder ein Kalender produziert.<br />

Fotos entstanden für den digitalen<br />

Produktekatalog und Fotos finden sich<br />

auch an einer Tafel im Café Ida, wo die<br />

Fotogruppe auf sich aufmerksam macht.<br />

Jüngstes Produkt ist das Video, das die<br />

Beschäftigungsangebote im Arbeitsprojekt<br />

zeigt. Ein Highlight war das Fotografieren<br />

mit einer Polaroid-Kamera beim Sommerfest<br />

oder das Comic-Posing, das im vergangenen<br />

Jahr stattfand.<br />

Die Ideen gehen nicht aus. Auf dem Plan<br />

stehen die Produktion eines ein Stopmotion-Videos,<br />

den Teufelsberg das Pergamon<br />

Museum zu besuchen sowie Dateien für<br />

Virtual Reality Brillen zu erstellen. Für Federica<br />

Falconi wird es immer etwas geben,<br />

dass es wert ist, fotografiert zu werden:<br />

„Trotz aller Probleme ist das Leben schön.<br />

Es lohnt sich, diese Schönheit einzufangen<br />

und weiterzugeben. Mit unserer Fotografie<br />

kann das gelingen.“<br />

Information<br />

Das GPVA Arbeitsprojekt Café Ida wurde<br />

1995 im Tegeler Weg gegründet und zog im<br />

Jahr 2006 an den heutigen Standort in die<br />

Norman Pelz ist begeistert. Er sagt: „Ich lerne dabei zum ersten Mal so richtig Berlin kennen<br />

mit allen seinen Facetten.“<br />

Torsten Wolff fotografiert nun auch außerhalb der Zeiten der Fotog AG und hat sich<br />

eine Kamera gekauft.<br />

Kaiser-Friedrich-Straße 103. Etwa 40 Menschen<br />

finden hier stunden- oder tageweise<br />

angeleitete Beschäftigung in Einzel- oder<br />

Gruppenaktivitäten.<br />

Es steht psychisch kranken Menschen des<br />

Bezirks zur Verfügung, die sonst kaum eine<br />

Möglichkeit haben, Arbeit und Beschäftigung<br />

zu erhalten. Zum Arbeitsprojekt gehört<br />

das Café Ida, in dem die vielfältigen und<br />

hochwertigen Erzeugnisse verkauft werden,<br />

die in den kunsthandwerklichen Bereichen<br />

hergestellt werden.<br />

wk<br />

„Bilder sagen<br />

mehr als tausend<br />

Worte“,<br />

Federica Falconi<br />

Kunsttherapeutin<br />

42 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

43


Fotos: © Wolfgang Kern<br />

Aus den Einrichtungen<br />

Einer der Lieblingsorte von Steffen Zeising ist der GPVA-Garten mitten im Kiez<br />

in Berlin-Charlottenburg an der Grenze zu Moabit.<br />

GPVA-Urgestein Steffen Zeising:<br />

„Das Leben hat eine gute Wendung genommen“<br />

Einer der Lieblingsorte von Steffen Zeising<br />

ist ein Garten mitten im Kiez in Berlin-<br />

Charlottenburg an der Grenze zu Moabit.<br />

Wir sitzen unter dem mit Früchten brechend<br />

vollen Apfelbaum, die Vögel zwitschern,<br />

die Tomaten sind reif, eine Tischtennisplatte<br />

steht an der Seite und das Gartenhaus<br />

im hinteren Teil kann bei schlechtem Wetter<br />

als Treffpunkt genutzt werden.<br />

„Der GPVA ist für mich ein Glücksfall“, berichtet<br />

er. Seit Bestehen des GPVA hat er<br />

dort eine dauerhafte Begleitung gefunden.<br />

Diesem Dienst hat er seine Wohnung zu<br />

verdanken, in der er seit elf Jahren mit einem<br />

weiteren Bewohner in einer WG lebt.<br />

Sie liegt ganz in der Nähe der Ilsenburger<br />

Straße 34. Diese ist Anlaufpunkt vieler<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung, die<br />

durch das Angebot der Hoffnungstaler Stiftung<br />

<strong>Lobetal</strong> begleitet werden.<br />

Beim Gespräch deutet er seine Geschichte<br />

an: 1986 sei er von seinem Vater weggezogen<br />

und lebte dann zwei Jahre als Obdachloser<br />

am Bahnhof Zoo. Alkoholmissbrauch<br />

und Drogen gehörten zum Alltag und drohten<br />

seinen Körper zu zerstören. „Meiner<br />

Mutter habe ich zu verdanken, dass ich<br />

noch lebe. Sie hat mich aus dieser Situation<br />

herausgeholt“, erinnert er sich.<br />

Zunächst wurde er in einem Altenpflegeheim<br />

untergebracht, dann fand er Begleitung<br />

bei dem gemeinnützigen Verein Pinell<br />

e.V. und Beschäftigung im Café Pinio. Das<br />

strengte ihn sehr an. Als sein allerbester<br />

Freund starb, kam für ihn erneut eine<br />

sehr schwierige Zeit. Sein damaliger Betreuer<br />

vermittelte ihn dann an den GPVA.<br />

Dort ging es aufwärts und seitdem wohnt<br />

er in der Zweier-WG. „Das gute Wohnen,<br />

die gute Nachbarschaft, die Gemeinschaft<br />

so unterschiedlicher Menschen in diesem<br />

Haus, das hat mir sehr geholfen“, blickt er<br />

zurück.<br />

Arbeit und Urlaub genießen<br />

Im Café Ida arbeitet er in der industriellen<br />

Fertigung. Dort verpackt er Produkte in<br />

Kartons und macht diese versandfertig. Um<br />

sieben Uhr beginnt sein Tag. Geweckt wird<br />

er von einem GPVA-Mitarbeiter durch einen<br />

Telefonanruf. Um 9:00 Uhr ist er an seinem<br />

Arbeitsplatz, um 12:30 Uhr ist Feierabend.<br />

„Die Arbeit macht mir großen Spaß“, sagt<br />

er. Zu verabredeten Zeiten schaut sein Betreuer<br />

vorbei. Dann wird besprochen, was<br />

so alles anliegt und in den Blick kommen<br />

muss.<br />

Angekommen -<br />

Steffen Zeising<br />

Jetzt denkt er mit Freude an den letzten Urlaub<br />

zurück. Ende August ging es mit einer<br />

kleinen Gruppe nach Misdroy, einer kleinen<br />

Stadt auf der polnischen Insel Wollin, einem<br />

der bekanntesten Badeorte der Ostseeküste.<br />

Auch war er schon mal in Schweden, in<br />

der Schweiz, in Slowenien und mehrmals<br />

in Italien. „Ich reise gerne“, erzählt er. Das<br />

seien wichtige Highlights in seinem Leben,<br />

von denen er lange zehrt: „Mal rauskommen,<br />

mal etwas Anderes erleben.“ Das sei<br />

wichtig. Das fördere die Selbstständigkeit.<br />

Jeder brauche mal Tapetenwechsel. Jedoch<br />

ist das nicht selbstverständlich. Nur wenn<br />

Spenden vorhanden sind, kann solch eine<br />

„Der<br />

GPVA ist für<br />

mich ein Glücksfall.“<br />

Steffen Zeising<br />

Reise durchgeführt werden. In dem Fall hat<br />

das Café um die Ecke das Geld gespendet.<br />

Am liebsten mag er Italien. Er liebt italienische<br />

Musik, gesungen von Umberto Tozzi<br />

oder der Rockröhre Gianna Nannini, und<br />

natürlich die italienische Küche. Um das zu<br />

unterstreichen trägt er ein T-Shirt der italienischen<br />

Fußball-Nationalmannschaft.<br />

Der GPVA legt großen Wert auf aktive und<br />

abwechslungsreiche Freizeitgestaltung.<br />

Das zeigt sich in einer breiten Palette von<br />

Angeboten wie der Gartengruppe, der<br />

Koch und Foto AG, dem gemeinsamen<br />

Fahrradfahrfahren oder Aktivtäten wie<br />

Tischtennis und Billard.<br />

Und <strong>aktuell</strong>? Was geht ihm durch den Sinn?<br />

Er hofft sehr, dass der Krieg nicht übergreift,<br />

bald zu Ende ist und dass Corona<br />

bald vorbei ist. Das war eine schlimme Zeit,<br />

dieses Eingesperrt-Sein, nicht arbeiten zu<br />

können. Immerhin gab es Angebote an der<br />

frischen Luft, bei Spaziergängen habe man<br />

die Dinge besprochen und der Garten sei in<br />

dieser Zeit sehr wertvoll gewesen.<br />

Alles in allem: Steffen Zeising ist GPVA-Urgestein,<br />

ein alter Hase. Er engagiert sich als<br />

Interessensvertreter. Warum? „Ich verstehe<br />

mich mit allen gut“, sagt er. Auch mit den<br />

Betreuern: „Das sind alles nette Leute.“<br />

Und er ist dankbar: „Das Leben hat eine<br />

gute Wendung genommen.“ Steffen Zeising<br />

hat dazu selbst viel beigetragen.<br />

wk<br />

Ernteeinsatz auf der Müllerberg-Obstwiese<br />

Auch in diesem Jahr trafen sich wieder Treffpunkt Vielfalt, TreVie, aus Ladeburg,<br />

Bereich Beschäftigung und Bildung aus Blütenberg und Leistungsberechtigte und<br />

Mitarbeiter vom Müllerhof zur gemeinsamen Obsternte.<br />

Reichlich gab es Äpfel und Birnen, Pflaumen und einige Quitten. Nun werden aus<br />

dem Obst Saft, Gelee und Marmelade hergestellt. Und zur Überraschung für alle<br />

schaute das Therapiepferd Jack vorbei.<br />

Vielen Dank den helfenden Händen und bis zum nächsten Jahr!<br />

Daniela Seyfarth Wendt<br />

44 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

45


Personalia/Termine<br />

Wir gratulieren zur Verleihung der<br />

Wichern-Medaille!<br />

Elizabeth Schmidt-Pabst (links auf dem Bild), Leiterin des Ambulanten Lazarus<br />

Hospizdienstes unserer Stiftung, wurde beim Jahresempfang des Berlin-<br />

Brandenburger Diakonischen Werkes mit der Wichern-Plakette ausgezeichnet.<br />

Sie nahm die Auszeichnung stellvertretend für das Team entgegen.<br />

Gewürdigt wurde ihr Engagement für das Good Grief Café, das Trauercafé<br />

für englischsprachige Hinterbliebene in Berlin.<br />

Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Freiwillige des Lazarus Hospizes bieten einen<br />

Ort, an dem Menschen, die um einen geliebten Menschen trauern, Raum<br />

haben, um nachzudenken, zuzuhören und gehört zu werden. Teilnehmen<br />

kann jede und jeder, der Englisch spricht, unabhängig von Muttersprache<br />

oder Herkunftsland.<br />

Herzlichen Glückwunsch: Heidi Kubasch<br />

als Nazareth Diakonin eingesegnet<br />

Am 25. September wurde in der<br />

Betheler Zionskirche Heidi Kubasch<br />

als Diakonin eingesegnet und zuvor<br />

in die Nazareth Gemeinschaft<br />

aufgenommen. Heidi Kubasch leitet<br />

gemeinsam mit Arne Breder<br />

den Verbund Teilhabe Nord-West-<br />

Brandenburg. Bereits im Vorjahr<br />

sind neun Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter diesen Schritt gegangen.<br />

Damals kommentierte Martin<br />

Wulff diesen Tag als „historisch“.<br />

Seit über 60 Jahren sei es zum ersten<br />

Mal wieder der Fall, dass Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der<br />

Hoffnungstaler Stiftung <strong>Lobetal</strong> als<br />

Diakoninnen und Diakone eingesegnet<br />

und Mitglied der Nazareth-<br />

Gemeinschaft wurden.<br />

<strong>Lobetal</strong>er Adventsund<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Am 25.11.<strong>2022</strong> findet vor und in der<br />

Alten Schmiede <strong>Lobetal</strong> der traditionelle<br />

<strong>Lobetal</strong>er Advents-und Weihnachtsmarkt<br />

statt.<br />

Die Stände bieten allerlei Weihnachtsdekoration,<br />

die in den Werkstätten<br />

und Einrichtungen von Menschen mit<br />

Behinderung in Handarbeit angefertigt<br />

wurden. Darunter Holz- und Keramikprodukte,<br />

Filzarbeiten, Lichterlandschaften<br />

und Baumschmuck. Mit<br />

Kaffee und Kuchen, Bratwurst, Suppe,<br />

Punsch und heißen Waffeln ist für das<br />

leibliche Wohl bestens gesorgt.<br />

Der Erlös des Weihnachtsmarktes<br />

dient einem guten Zweck.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Veranstaltungsort:<br />

An der Schmiede 2<br />

16321 Bernau OT <strong>Lobetal</strong><br />

Personalia<br />

Dienstjubiläen<br />

Name Vorname Eintritt Jahre Bereich<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Thiele Agneta 01.09.1977 45 Jahre Teilhabe – Nord-West-Brandenburg - Brandenburg<br />

Klaus Ursula 16.08.1982 40 jahre Altenhilfe – „Viktoria Luise“ Zehdenick<br />

Schiersch Christiane 01.09.1982 40 jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Weiland Andrea 01.09.1982 40 jahre Teilhabe – Nord-West-Brandenburg - Brandenburg<br />

Finke Kerstin 14.09.1982 40 jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH - AB Baumschule<br />

Machhein Dirk 17.08.1987 35 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Schön Katharina 01.09.1987 35 Jahre Teilhabe - Nord-West-Brandenburg - Brandenburg<br />

Schulz Petra 07.09.1987 35 Jahre Altenhilfe – „Viktoria Luise“ Zehdenick<br />

Zeitz Ralf-Peter 14.09.1987 35 Jahre Bereich Arbeit - Zentralküche <strong>Lobetal</strong><br />

Buchholz Katrin 01.08.1992 30 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - Blütenberg Verbund<br />

Vergil Bianca 01.08.1992 30 Jahre Teilhabe – Süd-Ost-Brandenburg - Erkner<br />

Rentsch Bodo 01.08.1992 30 Jahre Hoffnungstaler Werkstätten gGmbH - Betriebsleitung LOS<br />

Ewert Doreen 01.09.1992 30 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Conrad Margitta 01.09.1992 30 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Neubauer Gabriele 01.09.1992 30 Jahre Teilhabe – Nord-West-Brandenburg - Brandenburg<br />

Kahl Claudia 01.09.1992 30 Jahre Altenhilfe – Lazarus-Haus Berlin<br />

Böhmer Elke 01.08.1997 25 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Köhler Bärbel 01.09.1997 25 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Bielicke Cerstin 01.09.1997 25 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - Blütenberg Verbund<br />

Heine Doreen 15.09.1997 25 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Schulze Sabine 01.08.2002 20 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - Ackerstraße<br />

Czech Angelika 05.08.2002 20 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Richter Tino 08.08.2002 20 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Richter Erika 01.09.2002 20 Jahre Teilhabe – Nord-West-Brandenburg - Dreibrück<br />

Groegor Sylke 01.09.2002 20 Jahre Teilhabe – Süd-Ost-Brandenburg - Reichenwalde<br />

Duraj Ute 01.09.2002 20 Jahre Altenhilfe – Lazarus-Haus Berlin<br />

Wickardt Yvonne 01.09.2002 20 Jahre Altenhilfe – Lazarus-Haus Berlin<br />

Spotak Krystyna 01.09.2002 20 Jahre Altenhilfe – Lazarus-Haus Berlin<br />

Schröder Elke 01.09.2002 20 Jahre Altenhilfe – Lazarus Altenpflegeheim Bad Kösen<br />

Berndt Yvonne 01.08.2007 15 Jahre Altenhilfe – Lazarus Altenpflegeheim Bad Kösen<br />

Ender Janna 15.08.2007 15 Jahre Altenhilfe – Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Rausch Peggy 01.09.2007 15 Jahre DW Niederlausitz gGmbH<br />

Mehlhase Andy 01.09.2007 15 Jahre Altenhilfe – Freudenquell gGmbH<br />

Steindorf Marcus 01.09.2007 15 Jahre Altenhilfe – Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Heinhaupt Patrick 01.09.2007 15 Jahre Verwaltung – Personalwesen<br />

Buske Mario 01.09.2007 15 Jahre Altenhilfe – Haus Fichtenberg<br />

Ernst Marina 03.09.2007 15 Jahre Altenhilfe – Barbara von Renthe-Fink Haus<br />

Pionschek Wiebke 01.08.2012 10 Jahre <strong>Lobetal</strong>er Inklusionsbetriebe gGmbH<br />

Kamin Horst 01.08.2012 10 Jahre Teilhabe – Süd-Ost-Brandenburg - Erkner<br />

Schmidt Sabine 01.08.2012 10 Jahre Diakonisches Bildungszentrum <strong>Lobetal</strong><br />

Bostanci Sebiha 01.08.2012 10 Jahre Teilhabe Berlin – Verbund Soziales WS Schrippenkirche<br />

Wittkampf Thomas 01.08.2012 10 Jahre Schrippenkirche - Wohnstätte<br />

Hartmann Maik 06.08.2012 10 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

Mensch Andreas 15.08.2012 10 Jahre Kinder- und Jugenhilfe - Wendepunkt<br />

Ege Emanuel 15.08.2012 10 Jahre Altenhilfe – Lazarus-Haus Berlin<br />

Ivers Jeannette 20.08.2012 10 Jahre Altenhilfe – Seniorenwohnpark Am Kirschberg<br />

Dombrowski Susanne 22.08.2012 10 Jahre DW Niederlausitz gGmbH<br />

Pinkpank Ines 01.09.2012 10 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - ALuW<br />

Rösler Yvette 01.09.2012 10 Jahre Altenhilfe – Lazarus Altenpflegeheim Waltersdorf<br />

Wobser Ilona 01.09.2012 10 Jahre Altenhilfe – Lazarus Altenpflegeheim Waltersdorf<br />

Wenzel Sylke 01.09.2012 10 Jahre Altenhilfe – Lazarus Altenpflegeheim Waltersdorf<br />

Müller Marco 15.09.2012 10 Jahre DW Niederlausitz gGmbH<br />

Oßwald Katja 15.09.2012 10 Jahre Teilhabe – Süd-Ost-Brandenburg - Reichenwalde<br />

Möller Kerstin 17.09.2012 10 Jahre Teilhabe – Nord-Ost-Brandenburg - <strong>Lobetal</strong> Verbund<br />

46 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

47


Kurz berichtet<br />

Ratgeber: Bewußt leben<br />

„Spremberger Stützstrümpfe“<br />

beim Drachenbootrennen<br />

am Start<br />

Neues Lieferauto im Gemeindepsychiatrischen Verbund und<br />

Arbeitsprojekte (GPVA) eingetroffen<br />

Lachen ist gesund! Und wer lacht, hat mehr vom Leben. Das wissen wir auch in unseren Tagespflegen, zum Beispiel in<br />

Eberswalde. Dort schaut regelmäßig Clown WIDU vorbei.<br />

Wir haben für Sie liebe Leserinnen und Leser von <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong> die passenden Sprichwörter herausgesucht.<br />

Heute schon gelacht?<br />

Im August ging unter dem Teamnamen<br />

„Spremberger Stützstrümpfe“ das Christliches<br />

Seniorenheim Spremberg beim Drachenbootturnier<br />

vom Spremberger Bootshaus<br />

an den Start.<br />

Mit Teamgeist und Schlagkraft ging es auf<br />

der Spree zügig voran. Dank des Motivationsfeuers<br />

der Kolleginnen und Kollegen<br />

konnte stets in vollen Paddelzügen das Boot<br />

bewegt werden.<br />

Trotz völliger Erschöpfung waren sich alle<br />

einig: Nächstes Jahr wieder!<br />

Hurra, endlich ist es da! Unser neues Lieferauto. Oft mehrmals die Woche müssen wir Ware<br />

für unsere industrielle Fertigung von Firmen abholen und auch nach Bearbeitung durch uns,<br />

wieder liefern. Mit unserem bisherigen Auto war das sehr beschwerlich, da wir nur gebückt<br />

Be- und Entladen konnten. Das führte oft zu Rückenbeschwerden. Das Auto war einfach zu<br />

niedrig. Diese Zeiten sind jetzt vorbei, das neue Fahrzeug ist viel höher und wir können aufrecht<br />

darin stehen. Wir freuen uns sehr.<br />

Tagespflege Zehdenick informiert<br />

Die Tagespflege Zehdenick war Ende September mit einem Infostand auf dem Marktplatz in<br />

Zehdenick vertreten. Leiterin Anke Sandow informierte mit ihrem Team über die Angebote der<br />

Tagespflege, die Möglichkeiten der Betreuung und Beratung sowie über den Kaffeeklatsch als<br />

einen Treffpunkt am Nachmittag.<br />

„Wer den<br />

Tag mit Lachen<br />

beginnt, hat ihn<br />

bereits gewonnen.“<br />

Sprichwort aus<br />

Osteuropa<br />

„Das Glück<br />

kommt zu<br />

denen, die lachen.“<br />

Japanisches Sprichwort<br />

„Wer singen<br />

und lachen kann,<br />

der erschrecket sein<br />

Unglück.“<br />

Sprichwort<br />

„Wer<br />

Tränen lacht,<br />

braucht sie nicht zu<br />

weinen.“<br />

Sprichwort<br />

„Die Lacherinnen<br />

und Lacher hat<br />

Gott lieb.“<br />

Deutsches<br />

Sprichwort<br />

„Wer einen<br />

Menschen zum<br />

Lachen bringt, tut ein<br />

gutes Werk.“<br />

Aus Indonesien<br />

„Lachen<br />

reinigt die Seele,<br />

und wenn man lacht,<br />

bekommt man ein<br />

Lachen zurück.“<br />

Afrikanisches<br />

Sprichwort<br />

„„Jede Minute,<br />

die man lacht,<br />

verlängert das Leben<br />

um eine Stunde.“<br />

Aus China<br />

„Wer viel lacht<br />

und viel weint,<br />

wird sehr alt.“<br />

Sprichwort<br />

„Solange man<br />

lacht, befindet man<br />

sich in der Gesellschaft<br />

der Götter.“<br />

Aus Japan<br />

„Lachen ist<br />

eine körperliche<br />

Übung von großem<br />

Wert für die<br />

Gesundheit.“<br />

Aristoteles<br />

48 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

49


Ratgeber: Bewußt leben<br />

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement<br />

informiert und gibt Tipps:<br />

Ratgeber: Bewußt leben<br />

Spendenaufruf<br />

Foto: pixabay<br />

Oktober bis Dezember <strong>2022</strong><br />

Diese Events warten auf Sie:<br />

20.10. – 15.12.22<br />

„Fit mit Peter“<br />

(immer donnerstags von 19:00 bis 20:00 Uhr)<br />

Ein funktionelles Ganzkörpertraining für alle, die Lust haben,<br />

sportlich aktiv zu sein und die Muskulatur zu stärken.<br />

Foto: Mechthild Rieffel<br />

In der Ukraine wird unsere Hilfe mehr<br />

denn je gebraucht<br />

Der Verein Ukraine Hilfe <strong>Lobetal</strong> bittet weiter um Sachspenden für<br />

die Menschen in der Ukraine. Für den nahenden Winter werden<br />

besonders dringend folgende Dinge benötigt:<br />

03.11.<strong>2022</strong><br />

„Plätzchen backen“<br />

Neue Rezepte und gesunde Alternativen<br />

ausprobieren.<br />

• Warme Schlafsäcke, warme Unterwäsche und Bekleidung,<br />

Socken, Jogginganzüge etc. in allen Größen,<br />

Winterjacken und warme Schuhe (besonders auch<br />

für Männer). Decken und Schlafsäcke.<br />

Gesund durch den Herbst:<br />

Overnight-Oats mit Apfel und<br />

Walnüssen<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

75 g Buchweizenflocken<br />

1 TL Zimt<br />

Salz<br />

250 ml Milch (3,5 % Fett)<br />

1 EL Apfelmus (15 g, ohne Zuckerzusatz)<br />

2 EL Chiasamen (10 g)<br />

1 Apfel<br />

1 EL Ahornsirup (15 g)<br />

2 EL Walnusskerne (30 g)<br />

Anleitung:<br />

1.<br />

Buchweizenflocken mit etwas Zimt und einer<br />

Prise Salz vermengen. Milch, Apfelmus und 1<br />

EL Chiasamen zugeben, gründlich verrühren<br />

und für mindestens 2 Stunden, besser über<br />

Nacht, in den Kühlschrank stellen.<br />

2.<br />

Am nächsten Morgen Apfel waschen, vierteln<br />

und entkernen. Die eine Hälfte in feine<br />

Spalten, die andere in Würfel schneiden. Apfelwürfel<br />

mit Ahornsirup und restlichem Zimt<br />

in einen Topf geben, erhitzen und 2–3 Minuten<br />

karamellisieren lassen.<br />

3.<br />

Inzwischen Walnusskerne grob hacken. Overnight-Oats<br />

in zwei Schälchen oder verschließbare<br />

Gläser geben.<br />

4.<br />

Apfelspalten, karamellisierte Apfelwürfel<br />

und Walnusskerne darüber geben und die<br />

Overnight-Oats mit Apfel und Walnüssen mit<br />

restlichen Chiasamen betreuen.<br />

01.12.<strong>2022</strong><br />

„Weihnachtsmenü“<br />

Inspiration für gesunde und leckere<br />

Weihnachten.<br />

02.11.<strong>2022</strong><br />

09.11.<strong>2022</strong><br />

„Achtsamkeit“<br />

Erfahren Sie, wie Sie in Ihrem Alltag Stress reduzieren<br />

und Gelassenheit gewinnen können.<br />

29.11.<strong>2022</strong><br />

„Spiritualität“<br />

Entdecken Sie Ihre eigene Spiritualität als<br />

Bewältigungsstrategie für Ihren Alltag.<br />

Jetzt kostenlos anmelden!<br />

www.gesund-sozial-arbeiten.de/events<br />

Daneben besteht nach wie vor Bedarf an:<br />

• haltbaren Lebensmitteln (z.B. Suppen in Dosen, Fleisch<br />

und Fisch in Büchsen, ohne Kühlung haltbarer Käse,<br />

Haferflocken, Reis, Nudeln, Nuss- oder Schokoaufstrich,<br />

Rosinen, Nüsse, Salz, Zucker, Tomatenmark in der Tube,<br />

Kaffee, Tee, Tassensuppen, Brühwürfel, Kekse, Schokolade,<br />

Müsliriegel, Energieriegel, Kakaopulver...)<br />

• Hygieneartikeln (Seife, Zahnpasta und -bürste, Haarwäsche,<br />

Handcreme, Damenbinden, Inkontinenzmaterial,<br />

Windeln für Klein und Groß, Waschpulver)<br />

• Kerzen und Feuerzeugen<br />

• Verbandstoffen, Arznei<br />

• Ganz besonders: T-Shirts und Boxershorts für Verletzte<br />

im Krankenhaus,<br />

• Haushaltsbedarf wie Töpfen, Pfannen, Geschirr, Besteck,<br />

Wasserkocher, Nähzeug, Werkzeug<br />

• Rehabilitationsbedarf, z.B. Rollstühle, Unterarmstützen,<br />

Rollatoren, Toilettenstühle und Funktionsbetten<br />

• Möbel - Grundbedarf<br />

(Betten, Tische, Stühle, kleine! Schränke o.ä.)<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag: 8:00 - 16:00 Uhr<br />

Mittwoch bis 18:00 Uhr<br />

Am 1. Samstag im Monat von 10:00 bis 14:00 Uhr<br />

Anschrift und Abgabe:<br />

Bodelschwinghstr.5<br />

16321 Bernau OT <strong>Lobetal</strong><br />

Telefon: 03338-66-461<br />

mail@ukrainehilfe.de<br />

<strong>Lobetal</strong><br />

hilft der Ukraine<br />

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<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

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Ratgeber: Bewußt leben<br />

Schokoaufstrich<br />

- 250 g Butter<br />

- 250 g Haselnussmus<br />

- 200 g Akazienhonig<br />

- ¼ TL Steinsalz<br />

- 2 EL Kakao<br />

Butter schaumig rühren, mit den restlichen<br />

Zutaten vermengen. Fertig! In einem fest<br />

verschlossenen Glas bleibt der<br />

Aufstrich 2 – 3 Wochen haltbar.<br />

•<br />

Einfach lecker –<br />

Schokoaufstrich<br />

Fotos: Mechthild Rieffel<br />

Kita Biesenthal: Immer eine gute Adresse für Leckereien<br />

Das leckere Rezept für den Schokoaufstrich<br />

entstand in der Kita Biesenthal Sankt Martin.<br />

Kochen und backen gehört dort zum<br />

Programm, und immer wieder lassen sich<br />

die Erzieherinnen und Erzieher etwas Neues<br />

einfallen. Diesmal war es der Klassiker und<br />

Liebling aller Kinder: der Schokoaufstrich.<br />

Die Evangelische Kindertagesstätte Sankt<br />

Martin befindet sich im Zentrum von Biesenthal.<br />

Dort finden bis zu 150 Kinder Platz<br />

von der neunten Lebenswoche bis zum<br />

Schuleintritt. In guter evangelischer Tradition<br />

feiert die Kita-Gemeinschaft die kirchlichen<br />

Feste. Höhepunkt im Jahreskreis sind<br />

die Veranstaltungen zum Erntedankfest und<br />

zum Martinsfest.<br />

Besonderheiten sind die hauseigene Sauna<br />

zu besuchen, der Snoezelenraum sowie die<br />

Teilnahme am Bundesprogramm „Sprachkita“.<br />

wk<br />

Die Kids zeigen, wie‘s geht: Schokoaufstrich à la Kita Sankt Martin Marien Biesenthal.<br />

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<strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

53


Ratgeber: Bewußt leben<br />

Foto: pixabay<br />

Mehr geht meistens: Glossar Energiesparen<br />

Energie sparen ist in aller Munde. Beatrix<br />

Waldmann zeigt uns, wie es geht. Mehr<br />

geht immer!<br />

Im Haushalt verbrauchen wir die meiste<br />

Energie (71 %) für Raumwärme. Die Warmwasserbereitung<br />

benötigt 15 % Energie,<br />

14 % verbrauchen Elektrogeräte, Licht<br />

und Prozesse wie Kochen, Reinigen und<br />

Trocknen. Durch Nutzungsplanung und<br />

-änderung kann im Wohnen der Energieverbrauch<br />

erheblich optimiert werden.<br />

Beleuchtung<br />

Tipp: Leuchtmittel tauschen auf<br />

LED -> 80 %. Stromeinsparung!<br />

• Höhere Anschaffungskosten refinan<br />

zieren sich schon im ersten Jahr<br />

• LEDs sind das energieeffizienteste<br />

Leuchtmittel und können mehr als<br />

50.000 Schaltzyklen im Gegensatz<br />

zu Glühlampen, Energiesparlampen<br />

und Leuchtstoffröhren vertragen!<br />

• Deckenfluter mit Halogen: extrem<br />

hohe Stromverbräuche auch im gedimmten<br />

Zustand! 70€ Stromkosten<br />

pro Jahr möglich<br />

Dämmung<br />

Tipp: Wärmedämmungen<br />

installieren<br />

• Kellerdeckendämmung durch einfache<br />

Dämmplatten: 5-10 % Einsparungen<br />

möglich<br />

• Dämmung des obersten Dachgeschos-<br />

ses durch Dämmmatten oder Dämmplatten:<br />

10-30 % Einsparung<br />

• Leitungen und Rohre durch einfache<br />

Maßnahmen dämmen: 2-5 % Einsparung<br />

des Wärmeverlustes<br />

• Dämmung hinter Heizkörpern an Außenmauern<br />

anbringen, das verhindert<br />

Strahlung und Wärmeverlust nach<br />

außen<br />

Elektronische Geräte<br />

Tipp: Abschaltbare<br />

Steckdosenleisten<br />

• Fernseher, Computer & Co. nicht nur<br />

mit der Fernbedienung abschalten.<br />

Viele dieser Geräte verbrauchen auch<br />

nach dem Ausschalten noch Strom;<br />

Ein Vier-Personen-Haushalt kann so<br />

50 bis 100 € pro Jahr einsparen<br />

• voreingestellte Spar-/Eco-Optionen<br />

einstellen<br />

• Helligkeit von Fernsehern und Monitoren<br />

beeinflusst Stromverbrauch: Dimmen<br />

der Bildschirme, kann Stromverbrauch<br />

um über 50 % senken!<br />

Heizen<br />

Tipp: Beim Heizen erhöht jedes zusätzliche<br />

Grad den Wärmeenergieverbrauch<br />

um 6-12 %.<br />

• Jedes Grad zählt! Bei Heiztemperaturen<br />

über 20 Grad gilt: Wenn ich 1 °C<br />

Temperatur absenke, dann spare ich<br />

ca. 6 % Heizkosten ein.<br />

• Thermostatventil nicht höher als auf<br />

Tipps zum<br />

•<br />

Energiesparen<br />

die gewünschte Stufe einstellen! Auf 5<br />

wird es nicht schneller warm. Nachts<br />

und bei längerer Abwesenheit auch<br />

tagsüber: Heizung auf 14-15°C herunterdrehen<br />

• Heizkörper sollen frei stehen -> Wärme<br />

optimal im Raum verteilt: 1 %<br />

Einsparung möglich, Staub entfernen<br />

->1-2 mm Ablagerungen bis 6 % Verlust<br />

der Wärmestrahlung<br />

• Heizkörper regelmäßig entlüften:<br />

ca. 1-2 % Einsparung<br />

• Fenster mit Dichtungsband abdichten:<br />

hilft gegen Zugluft und Wärmeverlust<br />

• Thermostatventile nicht entfernen, da<br />

eine Temperaturmessung nicht mehr<br />

möglich ist -> heizt dann dauerhaft!<br />

Tipp: Anlagentechnik von Fachleuten<br />

einstellen lassen -><br />

Einsparungen bis ca. 20 %!<br />

• Hydraulischer Abgleich des Heizsystems:<br />

3 % Einsparung möglich<br />

• Zeitpläne anpassen (Nachtabsenkung<br />

und während längerer Abwesenheitszeiten<br />

Temperatur drosseln): 5-10 %<br />

Einsparungen möglich<br />

• Absenkung der Vorlauftemperatur:<br />

5-10 % Einsparung möglich<br />

Kochen und Backen<br />

Tipp: energieeffizienter kochen<br />

• Kochen mit Deckeln und passende<br />

Größe zur Platte: spart 30 % Strom<br />

• Schnellkochtopf: spart 50 % Strom<br />

• Kochen mit wenig Wasser ist energieeffizient,<br />

da Dampf auch 100 °C<br />

heiß ist!<br />

• Nachhitze nutzen: spart 15% Strom<br />

• Kein Vorheizen beim Backofen notwendig:<br />

spart 20% Strom<br />

• Wasserkocher nutzen und Mengen<br />

genau anpassen: 30-50 % Ersparnis<br />

im Vergleich zum Elektroherd<br />

Kühlen und Gefrieren<br />

Tipp: regelmäßig Gefrierfach<br />

abtauen!<br />

• Eine 5 mm dicke Eisschicht erhöht den<br />

Stromverbrauch bereits um bis zu 30 %.<br />

• Auftauen im Kühlschrank -> Kälte<br />

nutzen<br />

• Abgekühlte Speisen nur kurz öffnen,<br />

Dichtungen warten, kaputte Klappen<br />

reparieren<br />

• Temperaturen mit Thermometern<br />

überwachen: Kühlschrank 7 °C;<br />

Gefrierfach -18 °C,<br />

5 cm Abstand zu Wand,<br />

Seiten zum Wärmetauscher<br />

staubfrei halten<br />

Lüften<br />

Tipp: Fenster ganz öffnen; Querlüftung<br />

(gegenüberliegende Fenster<br />

weit geöffnet) oder Stoßlüftung<br />

(weit geöffnetes Fenster) anwenden<br />

• drei bis viermal täglich fünf bis zehn<br />

Minuten (auch bei Regen), Feuchtigkeit<br />

sofort weglüften<br />

• Heizkörperventile dabei schließen:<br />

spart 10-30 % der Heizenergie<br />

• Thermohygrometer in Wohnräumen<br />

nutzen und < 60 % Raumfeuchtigkeit<br />

regulieren<br />

Warmwasser<br />

• Bei elektrischer Warmwasseraufbereitung:<br />

27 % des gesamten Stromverbrauchs<br />

entfällt auf „Warmwasser“.<br />

• Duschen spart gegenüber Baden etwa<br />

zwei Drittel Wasser, Energie und Geld.<br />

• Duschzeit & Duschtemperatur < 40 °C<br />

anpassen<br />

Tipp: Sparduschsparkopf und Strahlregler<br />

benutzen (sparen 60 % Wasser<br />

und Energie)<br />

• Absenkung der Temperaturen bei elektrischen<br />

Warmwasserspeichern nicht<br />

unter 60 °C vornehmen, Zirkulation<br />

nicht ausschalten: Gesundheitsgefahr<br />

durch Legionellen<br />

Tipp: Kaltes Wasser anstatt warmes<br />

Wasser verwenden (Hinweise<br />

anbringen), Hebel der Mischbatterie<br />

immer auf „kalt“ stellen.<br />

Waschen und Trocknen<br />

• Voll ist besser: Waschmaschine sollte<br />

immer voll beladen laufen.<br />

• Programmfunktion „½“ reduziert<br />

zwar den Wasser- und Stromverbrauch,<br />

nicht aber um die Hälfte.<br />

• Waschen bei über 60 °C vermeiden,<br />

30 °C ist oft ausreichend, ECO-Programme<br />

nutzen!<br />

• Der Trockner gehört zu den stromintensivsten<br />

Haushaltsgeräten, daher<br />

möglichst draußen an der Luft tro -<br />

cken! Sonst nur Wärmepumpentrockner<br />

einsetzen!<br />

Für das gemeinsame Lernen von Mitarbeitenden<br />

und Leistungsberechtigten stehen<br />

hier Präsentationen in Leichter Sprache zur<br />

Verfügung.<br />

Hier geht es zu<br />

den Präsentationen<br />

Beatrix Waldmann<br />

Durch<br />

Nutzungsplanung<br />

und -änderung kann im<br />

Wohnen der Energieverbrauch<br />

erheblich optimiert<br />

werden.<br />

54 <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>Lobetal</strong> <strong>aktuell</strong><br />

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<strong>Lobetal</strong>er Kalender 2023 kann bestellt werden.<br />

„Essen wie zu Großmutters Zeiten“<br />

<strong>Lobetal</strong>er Kalender 2023 kann bestellt werden<br />

Der <strong>Lobetal</strong>er Kalender 2023 ist viel mehr als nur eine Rezeptesammlung.<br />

Für die Menschen, die sich daran beteiligt haben, ist er vor allem ein<br />

Ereignis, ein Event, häufig geradezu ein Höhepunkt im Alltag. Unter dem<br />

Motto „Essen wie zu Großmutters Zeiten“ haben sich die Bewohnerinnen,<br />

Bewohner, Klientinnen, Klienten, Beschäftigten und Mitarbeitenden<br />

inspirieren und mit viel Kreativität alte Zeiten lebendig werden lassen.<br />

Es wurden nicht nur Großmutters Rezepte, sondern auch Großvaters Hosenträger,<br />

alte Hüte, Teller, Pfannen und Besteck hervorgekramt und ins<br />

recht Licht gesetzt. Es wurde gemeinsam geplant, gemeinsam gekocht<br />

und gemeinsam gegessen. Denn die Gemeinschaft ist das verbindende<br />

Element - damals wie heute.<br />

Neu in dieser <strong>Ausgabe</strong> ist, dass das ausführliche Rezeptverzeichnis im<br />

Internet zur Verfügung gestellt wird. Die Seite kann entweder über den<br />

QR Code oder unter der Adresse www.lobetal/kalender2023 aufgerufen<br />

werden. Auch lässt sich der Kalender aufgeschlagen in doppelter Größe<br />

verwenden.<br />

Wir freuen uns, wenn wieder viele von Ihnen den Kalender für sich entdecken<br />

und Kolleginnen und Kollegen, Bekannten, der Familie oder die<br />

Freundinnen und Freunden damit eine Freude machen.<br />

Fotos: Mechthild Rieffel<br />

Format<br />

Das Format beträgt 34(b) cm x 24(h) cm, doppelt aufgeschlagen sind es<br />

34(b) cm x 48(h) cm<br />

Kosten und Preisstaffelung<br />

8 Euro pro Exemplar; ab 3 Exemplare: 7,50 Euro; ab 10 Exemplare: 7<br />

Euro; ab 50 Exemplare: 6,50 Euro; ab 100 Exemplare: 6 Euro (MwSt.<br />

enthalten, ggf. zzgl. Versand)<br />

Bestellung<br />

Bestellung bei Julia Ender: 03338 / 66789 oder j.ender@lobetal.de. Der<br />

Versand erfolgt im Laufe des Novembers.<br />

Bestellabschnitt per E-Mail bitte senden an j.ender@lobetal.de oder<br />

internes Postfach in <strong>Lobetal</strong> 2.1.3 (Kommunikation, Spenden, Agentur<br />

Ehrenamt)<br />

Einrichtung oder Adresse:<br />

Name:<br />

Anzahl:<br />

Kostenstelle (nur bei Diensten der Stiftung):<br />

Anschrift (privater Bestellung):<br />

Lust auf den Trailer zum<br />

<strong>Lobetal</strong>er Kalender 2023?<br />

Hier aufrufen:

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