EWKA 22-15
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13. April 20<strong>22</strong> Regional<br />
7<br />
Nach 20 Jahren Abschied genommen<br />
Eisbär Lloyd wechselt in den Stadtgarten Karlsruhe<br />
BREMERHAVEN re ∙ Lange<br />
Jahre war er ein Wahrzeichen<br />
wie die „Alexander<br />
von Humboldt“, jetzt hat er<br />
Bremerhaven verlassen. Die<br />
Rede ist von Eisbär Lloyd,<br />
der am Montag auf den<br />
Weg nach Karlsruhe geschickt<br />
wurde, wo er im Zoologischen<br />
Stadtgarten sein<br />
neues Lebensumfeld erhält.<br />
Im Frühjahr 2002 kam Lloyd<br />
mit seiner Mutter Olinka<br />
aus dem Schönbrunner Tiergarten<br />
Wien in den Zoo am<br />
Meer. Aus dem Jungtier von<br />
damals ist ein stattlicher Eisbär<br />
geworden, der mit Eisbärin<br />
Valeska vier Jungtiere<br />
zeugte: 2013 Lale, 20<strong>15</strong> Lili<br />
und 2019 Anna und Elsa.<br />
Die Zucht der Eisbären in<br />
Zoologischen Gärten wird<br />
über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm<br />
(EEP)<br />
koordiniert, um eine möglichst<br />
genetisch vielfältige<br />
Zoopopulation zu erhalten.<br />
Von dem Paar Valeska<br />
und Lloyd gibt es jetzt vier<br />
Jungtiere. Weitere Jungtiere<br />
sollen in der Kombination<br />
Valeska/Lloyd nicht mehr<br />
dazu kommen.<br />
Valeska lebt zurzeit mit ihren<br />
Jungtieren Anna und<br />
Elsa zusammen. Anders als<br />
bei Lili, die sie schon nach<br />
<strong>15</strong> Monaten vertrieben hat,<br />
säugt sie die beiden jetzt sogar<br />
noch. Der Grund könnte<br />
darin liegen, dass die beiden<br />
Jungtiere viel miteinander<br />
toben und Valeska ihre<br />
Ruhe hat. Bei Lale und Lili<br />
war sie als Spielkameradin<br />
deutlich mehr gefordert.<br />
Da in europäischen Zoos<br />
Eisbären mittlerweile gut<br />
gezüchtet werden, hat das<br />
EEP zurzeit für bis auf ganz<br />
wenige Paare einen Zuchtstopp<br />
erlassen, da für die<br />
Jungtiere nach der Trennung<br />
von der Mutter auch<br />
geeignete Haltungen zur<br />
Verfügung stehen müssen.<br />
Hier spielt der Krieg in der<br />
Ukraine auch eine wichtige<br />
Rolle, da Eisbärenhaltungen<br />
in Russland und der Ukraine<br />
für eine Jungtierübernahme<br />
zurzeit nicht zur Verfügung<br />
stehen. Die Koordinatorin<br />
des Eisbären-EEPs arbeitet<br />
im Zoo Moskau.<br />
Die Vorgabe des EEPs ist es<br />
also, die eigenen Jungtiere<br />
so lange wie möglich zu halten.<br />
Da eine weitere Zucht<br />
mit Lloyd in Bremerhaven<br />
ausgeschlossen ist, und<br />
um Valeska mit den Zwillingen<br />
mehr Platz zur Verfügung<br />
zu stellen, ist Lloyd<br />
Lloyd in seinem alten Revier<br />
auf Empfehlung des EEPs<br />
in den Zoo Karlsruhe umgezogen.<br />
Dort lebt die Bärin<br />
Charlotte alleine auf einer<br />
großen Anlage. Die Zucht<br />
mit den beiden Tieren ist<br />
nicht vorgesehen.<br />
„So wie wir uns damals<br />
über die Übernahme von<br />
Lloyd und Valeska gefreut<br />
haben, die auch vom EEP<br />
empfohlen wurde, sind wir<br />
jetzt alle sehr traurig, Lloyd<br />
abzugeben, der uns so lange<br />
begleitet hat. Wir sehen<br />
es mit einem weinenden<br />
und einem lachenden Auge:<br />
Lloyd wird in eine sehr gute<br />
Haltung mit viel Platz abgegeben<br />
und Valeska und die<br />
Zwillinge freuen sich über<br />
mehr Spielfläche. Als wissenschaftlich<br />
geleiteter Zoo<br />
liegt uns natürlich auch die<br />
Gesunderhaltung und die<br />
genetische Vielfalt der Zoopopulation<br />
am Herzen“, betont<br />
Zoodirektorin Dr. Heike<br />
Kück.<br />
Foto: Zoo am Meer<br />
Meine Woche<br />
Der Rückspiegel von Stefan Hackenberg<br />
Murmeltiertag<br />
Die letzte Woche machte<br />
müde. Es kommt einem ein<br />
wenig wie ein sich ewig wiederholender<br />
Murmeltiertag in<br />
Punxsutawney vor, nur dass<br />
gerade auf das Murmeltier<br />
scharf geschossen<br />
wird. Die Ukraine<br />
muss einen Krieg<br />
aushalten, den sie<br />
nicht gewollt hat.<br />
Und der Stillstand<br />
in fast aller Hinsicht<br />
gebiert.<br />
Lediglich in der<br />
Brutalität und<br />
Menschenverachtung<br />
ist eine stetige<br />
Weiterentwicklung<br />
festzustellen. Waren es vor<br />
einem Monat noch angeblich<br />
versehentlich getroffene<br />
Ziele wie Krankenhäuser,<br />
Theater und Schulen, ist spätestens<br />
seit letzter Woche<br />
klar, dass Absicht hinter der<br />
Unmenschlichkeit steckt. Perfide<br />
Mordlust macht sprachlos.<br />
Sprachlos, aber sie sollte<br />
nicht handlungsunfähig machen.<br />
Also wäre es wohl aus<br />
deutscher Sicht nun endlich<br />
an der Zeit, nicht nur von<br />
Unterstützung zu moralisieren,<br />
sondern sie mit durchaus<br />
schmerzhaften Folgen<br />
für Deutschland auch über<br />
alle Maße hinaus zu geben.<br />
Ein Militärexperte sprach in<br />
diesem Zusammenhang bei<br />
der jüngst von der deutschen<br />
Bundesregierung abgelehnten<br />
Panzerlieferung „Laden direkt<br />
ganz dichtmachen“. Unschön,<br />
aber treffend. Als ob die momentan<br />
ohnehin nicht gerade<br />
wehrhafte Bundeswehr nicht<br />
dringend etwas ganz anderes<br />
braucht als Schützenpanzer.<br />
Zu Anfang wäre da mal ein<br />
Plan sinnvoll. Mit einer mit<br />
Stöckelschuh bewaffneten<br />
Verteidigungsministerin<br />
beim Besuch letzte Woche in<br />
Mali auf nicht asphaltiertem<br />
Geläuf gewinnt man den Eindruck,<br />
dass daraus allerdings<br />
so schnell nichts wird.<br />
Ebenfalls nicht so richtig<br />
schnell setzt sich die Erkenntnis<br />
durch, dass Corona uns<br />
noch eine ganze Weile begleiten<br />
wird. Als Schnecke zeigt<br />
sich da die Politik. Ein wahres<br />
Kabinettstück lieferte das ohnehin<br />
nicht arm an Peinlichkeiten<br />
agierende Parlament in<br />
Berlin. Aus der „Impfpflicht“<br />
wurde Schall und Rauch, aus<br />
der „Maskenpflicht“ selbiges<br />
und aus politischer Überzeugung<br />
ein „vielleicht<br />
geht es<br />
auch anders“.<br />
Wenn auch andere<br />
politische<br />
Überzeugungen<br />
sich den<br />
Realitäten anpassen<br />
würden,<br />
bekäme<br />
die Ukraine sicher<br />
ganz andere<br />
deutsche<br />
Unterstützung als bislang.<br />
Beim Virus jedoch und den<br />
gut 300 Corona-Toten täglich<br />
sollte eine Diskussion über<br />
Überzeugungen eigentlich<br />
überflüssig sein. Nur gut, dass<br />
die Bevölkerung in großen<br />
Teilen weiter freiwillig auf die<br />
Maske setzt und Dreiviertel<br />
der Deutschen geimpft sind.<br />
Wenn die jetzt noch lernen,<br />
dass Öl, Toilettenpapier und<br />
Mehl nicht knapp, sondern<br />
lediglich durchs Hamstern<br />
schwer zu bekommen sind,<br />
könnte man ja mal über ein<br />
Tempolimit - und sei es nur<br />
zeitlich begrenzt - wegen<br />
des putinischen Treibstoffes<br />
nachdenken.<br />
Rasenmäher, Mähroboter & Co.<br />
Tier- und Insektenfreundlich<br />
Tipps für mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität<br />
djd ∙ In seinem grünen Paradies<br />
ist der Mensch nicht<br />
allein: Passionierte Gartenbesitzer<br />
freuen sich über lebendige<br />
Vielfalt und leisten<br />
ihren Beitrag. Oft zeigen<br />
beim nachhaltigen Gärtnern<br />
bereits kleine Maßnahmen<br />
große Wirkung.<br />
Blühende und bunte Vielfalt:<br />
Blühinseln inmitten von<br />
Rasenflächen bieten zum<br />
Beispiel Insekten dringend<br />
benötigte Nahrungsquellen.<br />
„Das nutzt nicht nur<br />
der Natur, sondern auch die<br />
Gartenliebhaber profitieren“,<br />
erklärt Stihl-Gartenexperte<br />
Jens Gärtner: „Schließlich<br />
bestäuben die Insekten unsere<br />
Pflanzen. Und intakte<br />
Mini-Biotope fördern insgesamt<br />
ein gesundes Pflanzenwachstum<br />
und beugen<br />
Schädlingsproblemen vor.“<br />
Auch das Aufstellen eines<br />
Insektenhotels und das<br />
Aufhängen von Nisthilfen<br />
für Vögel sind schnell erledigt<br />
und haben nachhaltige<br />
Wirkung. „Ökologisch<br />
verantwortungsbewusste<br />
Gartenbesitzer denken auch<br />
an eine Wasserstelle für die<br />
Vogelwelt“, so Gärtner. Ein<br />
weiterer Tipp des Experten:<br />
Hecken anstelle von Zäunen<br />
ermöglichen Igeln und anderen<br />
Kleintieren den Zugang<br />
und auch den einfachen<br />
Wechsel zwischen den Gärten<br />
der Nachbarschaft bei<br />
Bunte Vielfalt statt monotoner Flächen: Blühstreifen und Blühinseln<br />
aus heimischen Pflanzen tragen zu mehr Biodiversität im eigenen<br />
Garten bei<br />
Fotos: djd/STIHL<br />
der Nahrungs- und Partnersuche.<br />
Laub- und Reisighaufen<br />
eignen sich als<br />
stille Rückzugsorte oder als<br />
Winterquartier.<br />
Mähverhalten unterstützt<br />
Biodiversität: Eine gemeinsam<br />
mit Stihl entstandene<br />
Studie der Universität Hohenheim<br />
zeigt: Das Blütenangebot<br />
auf dem Rasen wird<br />
verbessert, wenn dieser stets<br />
mit maximaler Schnitthöhe<br />
gemäht wird. So können<br />
Rasenkräuter besser gedeihen<br />
und mehr Blüten als<br />
Nahrung für Bienen und Co.<br />
bereitstellen. Dabei spricht<br />
auch nichts gegen den Einsatz<br />
eines Mähroboters,<br />
denn laut Studie schneiden<br />
diese bezüglich der Biodiversität<br />
von Rasenflächen<br />
sogar besser ab als Handmäher<br />
mit Fangkorb. „Um<br />
nachtaktive Tiere zu schützen,<br />
sollten Besitzer von<br />
Mährobotern ihre Geräte allerdings<br />
so programmieren,<br />
dass diese nicht nachts oder<br />
in der Dämmerung fahren“,<br />
rät Jens Gärtner.<br />
Zum nachhaltigen Gärtnern<br />
gehört zudem, bewusst<br />
mit den Ressourcen<br />
der Natur umzugehen und<br />
Rohstoffe sinnvoll zu nutzen:<br />
Gartenabfälle kann<br />
man kompostieren oder als<br />
Mulchmaterial wiederverwenden,<br />
Gartenhäcksler<br />
wie der „GHE 140 L“ mit<br />
leisem Elektroantrieb helfen<br />
beim Zerkleinern des Grünschnitts<br />
etwa von Hecken<br />
und Bäumen.<br />
Vertikutieren für<br />
neues Wachstum<br />
djd∙ Für einen sattgrünen<br />
und dichten Teppich<br />
kommt es auf dreierlei an:<br />
Düngen, wässern und mähen<br />
- und zwar alles zum<br />
passenden Zeitpunkt sowie<br />
in der richtigen Dosierung,<br />
erklärt der Stihl-Gartenexperte<br />
Jens Gärtner. „Bevor<br />
der Rasenmäher - abhängig<br />
von Witterung und Wachstum<br />
- erstmals ab Mitte-Ende<br />
März zum Einsatz<br />
kommt, sollten dem Rasen<br />
zeitig im Frühjahr die notwendigen<br />
Nährstoffe in<br />
Form eines stickstoffbetonten<br />
Rasendüngers zugeführt<br />
werden.“ Falls der<br />
Rasen stark verfilzt und<br />
von Moos durchsetzt ist,<br />
empfiehlt sich der Einsatz<br />
eines Vertikutierers: „Ein<br />
guter Zeitpunkt dafür ist<br />
gekommen, wenn der Rasen<br />
dank der Düngung bereits<br />
wieder etwas nachgewachsen<br />
ist sowie das erste<br />
Mal gemäht wurde und<br />
die Temperaturen konstant<br />
über zehn Grad Celsius<br />
liegen“, schildert Gärtner<br />
weiter.<br />
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