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Sportclub Aktuell - Ausgabe September 2022

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Sektion | Kanu

EIN

WELLEN-

TANZ

AUF

DER

PASSER

Der 66. Internationale

Kanuslalom Meran

Das letzte Mai-Wochenende bot Besucher*innen

der Gilfpromenade ein beeindruckendes Schauspiel.

Teilnehmer*innen des 66. Internationalen Kanuslaloms

Meran zeigten all ihr sportlich-artistisches Können

im Wellen-Tanz der Passer. Ein dynamisches, in

seinen höchsten Entfaltungen des Könnens fast poetisch

anmutendes Zusammenspiel von menschlichem

Körper und bewegtem Wasser; ein faszinierender

Tanz in der Polarität der Passer-Wellen und

der gesetzten Slalomtore.

Seit den 1950er Jahren trägt der Sportclub Meran

internationale Kanu-Wettkämpfe auf der Passer aus.

Hierbei bildet der Internationale Kanu-Slalom die prä-

gende Konstante; jährlich findet dieses Event Ende

Mai - Anfang Juni im landschaftlich einzigartigen

Ambiente der Gilf-Klamm statt.

1953, 1971 und 1983 fanden auf der Passer sogar Weltmeisterschaften

statt.

Die Meraner Slalomstrecke ist eine der ganz wenigen

Kanu-Slalom-Strecken, welche noch auf einem Naturbach

ausgetragen werden - und dies im weltweit

wohl schönsten Ambiente des Kanu-Slalom-Zirkus. Die

Wettkampfstrecke befindet sich in der Nähe der Meraner

Altstadt, im Bereich der Winterpromenade zwischen

der Gilfklamm und dem Steinernen Steg. Diese

Tatsache, die Austragung auf einem Naturbach, birgt

naturgemäß Unwägbarkeiten in sich, welche Kunststrukturen

relativ leicht umgehen. Dies betrifft vor

allem die geplante und termingerechte Wasserführung

und -menge im Wettkampfbereich. Die im Internationalen

Kanu-Slalom-Renngeschehen mittlerweile

gängigen Kunstkanäle, gelegen meist an Staustufen

mittlerer und großer Flüsse, erlauben eben dies.

Aber gerade diese Besonderheit der Meraner Slalomstrecke

übt einen einzigartigen Reiz aus. Die Ursprünge

dieser faszinierenden Sportart, geboren als ein Sich-

Tummeln und Tanzen auf ungeregeltem Wildwasser,

werden in Meran alljährlich aus der Erinnerung gerufen.

Wenn auch Meran aus den genannten Gründen

im Internationalen Renn-Ranking nicht mehr die

Austragung von Wettkämpfen höchsten Niveaus, wie

Europa- und Weltmeisterschaften, zulässt, so erlebt

die Meraner Destination ein getreues „Classic-Feeling“

und lockt alljährlich leistungsstarke internationale

Athlet*innen in den Slalom-Parcours der Gilf.

So waren zur heurigen Ausgabe des Meraner Kanu-Slaloms

gut 140 Athlet*innen am Start und maßen

sich in den verschiedenen Disziplinen; darunter

ein hoher Anteil Mädchen und Frauen. Die Sportart

des Wildwasserkanus verbinden wir in der Regel

mit wilden, schluchtartigen Bachläufen und mit

„harten Männern“. Diesem gedanklichen Bild des

Wildwasserfahrens widersprechen all die Mädchen

und Frauen, die auf der Passer zu sehen waren. Entgegen

der landläufigen Meinung, das Wildwasser-

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