26.08.2022 Aufrufe

BC Consulting Letter #02-2022

Der Newsletter der Bayern Consult Unternehmensberatung inkl. Special zur Stadtsparkasse München. Schwerpunktthemen darin sind Immobilienwirtschaft, Unternehmenskunden, Marktfolge und Unternehmensnachfolge. Dazu Beiträge der Landesbank Hessen-Thüringen zu personalisierter Digitalisierung und Gespräche mit VertreterInnen der Stadtsparkasse Augsburg, Kreissparkasse Miesbach Tegernsee und Sparkasse Passau zu aktuellen Herausforderungen. Gastartikel von SGP Schneider Geiwitz zur Krisenbewältigung in wirtschaftlicher Schieflage und Marlies Mirbeth, ehem. Vorständin der SKM zu Stresstests und der gemeinsamen Erarbeitung von Handlungsoptionen runden den Themenreigen des aktuellen Bayern Consult Newsletters ab.

Der Newsletter der Bayern Consult Unternehmensberatung inkl. Special zur Stadtsparkasse München. Schwerpunktthemen darin sind Immobilienwirtschaft, Unternehmenskunden, Marktfolge und Unternehmensnachfolge. Dazu Beiträge der Landesbank Hessen-Thüringen zu personalisierter Digitalisierung und Gespräche mit VertreterInnen der Stadtsparkasse Augsburg, Kreissparkasse Miesbach Tegernsee und Sparkasse Passau zu aktuellen Herausforderungen. Gastartikel von SGP Schneider Geiwitz zur Krisenbewältigung in wirtschaftlicher Schieflage und Marlies Mirbeth, ehem. Vorständin der SKM zu Stresstests und der gemeinsamen Erarbeitung von Handlungsoptionen runden den Themenreigen des aktuellen Bayern Consult Newsletters ab.

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SPECIAL STADTSPARKASSE MÜNCHEN<br />

STADTSPARKASSE MÜNCHEN 3|4<br />

FOKUSBRANCHE BAU & IMMOBILIEN 4|4<br />

erhöht, könnte das Auswirkungen auf das deutsche<br />

Zinsniveau haben.<br />

»Wohin soll ein 10 Jahre laufender<br />

Bundestitel bei jetzt 0,13% Verzinsung<br />

noch fallen?«<br />

40 % aller gewerblichen Immobilien werden von<br />

ausländischen Investoren erworben. Die Abnehmer<br />

von Gewerbeimmobilien sind meist institutionelle<br />

Anleger (Versicherungen, geschlossene<br />

Fonds) mit entsprechenden Renditeansprüchen.<br />

Die gehen dorthin, wo der Markt am attraktivsten<br />

ist und ausländische Investoren könnten sich<br />

Richtung USA orientieren. Das hätte Auswirkungen<br />

auf den Münchner Immobilienmarkt.<br />

Die Inflationsrate ist stark gestiegen. Ist das<br />

das Signal für das Ende der Niedrigzinsen<br />

und der EZB-induzierten Kreditschwemme?<br />

Was bedeutet das für Menschen, die eine<br />

Immobilie kaufen wollen?<br />

Klar gibt es einen Zusammenhang von Inflationsrate<br />

und Zinsentwicklung. Dieser wird<br />

durch die EZB mit der Geldpolitik aushebelt.<br />

Heute sind die Zinsen niedrig. Jeder Kaufinteressent<br />

sollte sich die Frage stellen: ‚Wie<br />

wahrscheinlich ist es, dass die Zinsen auf heutigem<br />

Niveau bleiben oder sinken?‘ Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass sie steigen, liegt um ein<br />

Vielfaches höher! Wohin soll ein 10 Jahre laufender<br />

Bundestitel bei jetzt 0,13 % Verzinsung<br />

noch fallen? Jedem Kaufwilligen kann ich nur<br />

raten, eine lange Zinsbindung einzugehen, um<br />

künftige Zinserhöhungen abzufedern.<br />

MARKUS KREMPL ÜBER STRESS UND<br />

ANPASSUNGEN BEI DEN UNTERNEHMEN<br />

Die Unternehmen in München sind noch nicht<br />

im Vorkrisenmodus, aber man kann durchaus<br />

von einer generellen Belebung sprechen. Erfreulich<br />

ist, dass sich die Unternehmen sehr rasch<br />

gewandelt haben. Strukturelle Veränderungen<br />

wurden durchgeführt, um durch die Zeiten der<br />

Lockdowns zu kommen. Inzwischen drückt der<br />

Schuh an anderen Stellen: Der Fachkräftemangel<br />

ist allgegenwärtig und die Unterbrechung<br />

der Lieferketten wie der Rohstoffversorgung ist<br />

zu großen Thema geworden. Das betrifft ganz<br />

besonders auch die Bauunternehmen, über die<br />

Kollege Andreas Zanner ausführlich berichtet.<br />

In der Planung für das heurige Jahr zeigte sich,<br />

dass es einen ganz zentraler Faktor für eine gute<br />

Entwicklung gibt: Es ist ausreichend Liquidität<br />

vorhanden. Geholfen haben dabei die Fördermittel<br />

und Überbrückungsdarlehen. Die Tilgungen<br />

rückzahlbarer Gelder hat weitgehend problemlos<br />

begonnen. Wir rechnen im laufenden Jahr<br />

damit, dass da oder dort Engpässe entstehen<br />

könnten, vor allem in den Branchen, die Covid<br />

besonders getroffen hat. Das war in München<br />

in erster Linie die Tourismuswirtschaft. Weder<br />

in der Hotellerie, noch der Gastronomie ist der<br />

Regelbetrieb gegeben. Selbst im vergangenen<br />

Sommer, der den Eindruck vermittelte, dass der<br />

Tourismus wieder boomt, und die Stadt voll ist<br />

von Gästen, lag man nicht auf Vorkrisenniveau.<br />

ENG BEI BRANCHEN, DIE VON CORONA<br />

BESONDERS BETROFFEN SIND<br />

Wie viele Unternehmenskunden mit welchem<br />

Ausleihungsvolumen haben Sie in Ihrem<br />

Kundenportefeuille und wie viele davon<br />

werden Ihrer Meinung nach <strong>2022</strong> ein<br />

Sanierungsprojekt starten müssen?<br />

Die Stadtsparkasse München hat ein Ausleihungsvolumen<br />

von 15,5 Milliarden Euro, 5<br />

Milliarden bei gewerblichen Ausleihungen.<br />

Wir sehen kein Risiko, das über das Maß hinausgeht,<br />

was auch in „normalen Jahren“ in den<br />

Büchern ist. Einige Kunden müssen ihre Geschäftsmodelle<br />

verändern. Wenn das gelingt,<br />

gibt es auch langfristig kein größeres Risiko.<br />

Wir sind seit Ausbruch der Pandemie in engem<br />

Kontakt mit den Branchen gestanden, die besonders<br />

betroffen waren. Insbesondere waren<br />

das Hoteliers und Gastronomen, um festzustellen,<br />

wie wir helfen können. Es ist die große Stärke<br />

der Sparkasse, dass wir nahe am Kunden sind<br />

und den permanenten Austausch pflegen.<br />

KOOPERATIONSBEREITSCHAFT IST WICHTIG<br />

Wie kann ein Sanierungsverfahren positiv<br />

über die Bühne gebracht werden? Welche<br />

Rolle spielen dabei auf Seiten Ihrer Unternehmenskunden<br />

die weichen Faktoren?<br />

Erfreulicherweise musste in meinem Geschäftsbereich<br />

2021 kein einziges Sanierungsverfahren<br />

gestartet werden. Der wichtigste „weiche Faktor“<br />

ist die Mitwirkung des Unternehmers. Es<br />

gibt gerade bei älteren Eigentümern den einen<br />

oder anderen, der beratungsresistent ist. Das ist<br />

in einer schwierigen Situation problematisch.<br />

Allerdings muss man auch den Vorteil sehen,<br />

dass oft schon mehrere Krisen im Laufe der Jahre<br />

gemeistert wurden. Grundsätzlich sind junge<br />

Unternehmen sehr dynamisch und deutlich<br />

veränderungsbereiter. Bei Sanierungen ist die<br />

Bereitschaft zur Kooperation wichtig. Hier sehe<br />

ich eine zentrale Aufgabe externer Unternehmensberater<br />

wie der Bayernconsult: Sie bringen<br />

des objektiven Blick von außen ein und können<br />

beiden Seiten – Unternehmer und Sparkasse –<br />

einen objektiven Eindruck der Lage vermitteln.<br />

Was hat Corona intern verändert?<br />

Wir schauen heute viel mehr auf die Tragfähigkeit<br />

der Unternehmenskonzepte: ‚Ist es zukunftsträchtig?‘<br />

‚Wie hat das Unternehmen auf die<br />

Herausforderungen reagiert?‘ Intern haben wir<br />

sehr rasch und flexibel die Möglichkeit im Homeoffice<br />

zu arbeiten technisch ermöglicht. Das<br />

gesamte Team wurde mit Tablet-PCs ausgestattet.<br />

Wir haben Schulungen für den richtigen<br />

Umgang mit Onlinemedien und Videokonferenzen<br />

durchgeführt. In kurzer Zeit hat sich das<br />

eingespielt. Heute haben wir eine ausgewogene<br />

Mischung aus Präsenz und medialer Verbindung<br />

aufgebaut, die Bestand haben wird.<br />

ÜBER ANDREAS ZANNER<br />

Der Leiter des gewerblichen Immobiliencenters<br />

der Stadtsparkasse München ist zuständig für<br />

Bauträger, Projektentwickler und Immobilienbestandshalter.<br />

Andreas Zanner ist seit 1980 bei<br />

der Stadtsparkasse München, zwischenzeitlich<br />

war er zwei Jahre bei einer Commerzbanktochter<br />

und der Deutschen Bank. Seit 30 Jahren in<br />

leitender Funktion im Firmenkundengeschäft<br />

tätig, leitet er seit 2015 die Abteilung Bauträger<br />

und Immobilienkunden. Vom Ausleihungsvolumen<br />

der Stadtsparkasse München entfallen<br />

zwei Drittel auf Unternehmen, davon fließen<br />

40 % in die klassische Investitionsfinanzierung.<br />

60 % des Finanzierungsvolumens werden<br />

für den Wohnungs- und Gewerbeimmobilienbau<br />

verwendet.<br />

ÜBER MARKUS KREMPL<br />

Der Leiter der Abteilung Unternehmenskunden<br />

ist seit 30 Jahren für die Stadtsparkasse<br />

München tätig. Von Beginn an war er in allen<br />

Stationen, die er durchlaufen hat, immer im<br />

Vertrieb tätig. Seit zwei Jahrzehnten arbeitet<br />

Markus Krempl im Bereich Firmenkunden,<br />

seit 17 Jahren als Führungskraft. Sein Team<br />

mit 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist<br />

für 2.000 Kunden zuständig. Insgesamt beschäftigt<br />

die Stadtsparkasse München 2.000<br />

Menschen und bildet 260 junge Leute zu<br />

Bankkaufleuten aus.<br />

<strong>#02</strong>-22 S.22 www.bayernconsult.de<br />

<strong>#02</strong>-22 S.23 www.bayernconsult.de

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