EWKD 22-35
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Regional 3. September 20<strong>22</strong><br />
St. Joost und Huskys<br />
Radtour zur Pilgerstätte & Zucht<br />
WINGST re ∙ Der Verein<br />
„Rund um die Wingst“ setzt<br />
die Reihe seiner informativen<br />
Radtouren ins Wingster<br />
Umland auch im September<br />
fort. Diesmal bleibt am<br />
Samstag, 10. September, die<br />
Wingst im Rücken, denn es<br />
geht in „südliche Gefilde“:<br />
Balksee, Eichhofsberg, die<br />
Pilgerstätte St. Joost in der<br />
Nähe des Hadler Kanals<br />
zwischen Odisheim und<br />
Stinstedt sowie der Besuch<br />
bei der Musher-Familie<br />
Pannenberg sind die Stationen,<br />
bevor es dann über<br />
Mittelstenahe und Bröckelbeck<br />
zurück in die Wingst<br />
geht. Der Streckenverlauf<br />
beträgt rund 40 Kilometer.<br />
Im Mittelalter entwickelte<br />
sich Sankt Joost zum weithin<br />
beliebten Wallfahrtsort,<br />
der von Pilgern aus vielen<br />
norddeutschen Städten besucht<br />
wurde. Ziel der Wanderer<br />
war die kleine reich<br />
ausgestattete Jodokuskapelle,<br />
die bereits 1367 erwähnt<br />
wird. Heute lädt dort eine<br />
kirchenartige Holzkonstruktion<br />
die Mitfahrer in<br />
einem herbstlichen Birkenhain<br />
zum Verweilen ein.<br />
Der Besuch bei den Husky-Züchtern<br />
in Stinstedt verspricht<br />
neben einer Stärkung<br />
auch interessante Einblicke<br />
in den Hunde-Alltag und das<br />
Training der ausdauernden<br />
Hunde, die in 6er-Gespannen<br />
auf den Strecken im Moor<br />
gerne eine Geschwindigkeit<br />
von bis 30 km/h erreichen.<br />
Beginn der vom Verein<br />
„Rund um die Wingst“ organisierten<br />
Radtour ist um<br />
14 Uhr bei der Tourist-Information<br />
Wingst-Dobrock,<br />
Hasenbeck-Allee.<br />
Um Anmeldung unter rundum-die-wingst@ewe.net<br />
oder (01520) 38 749 49 (AB)<br />
wird gebeten. Bei Schlechtwetter<br />
wird die Fahrt auf<br />
einen späteren Zeitpunkt<br />
verschoben.<br />
Einer der besonderen Orte im Landkreis Cuxhaven ist die Pilgerstätte<br />
St. Joost<br />
Foto: jt<br />
Für Milchviehbetriebe<br />
Sommerweideprämie kommt 2023<br />
HANNOVER re ∙ Niedersachsen<br />
führt in der<br />
neuen EU-Förderperiode ab<br />
2023 eine Sommerweideprämie<br />
für Milchkühe ein.<br />
Dies teilte Landwirtschaftsministerin<br />
Barbara Otte-Kinast<br />
in einem Gespräch<br />
mit Verbandsvertretern der<br />
Milchwirtschaft mit. Die<br />
Prämienhöhe beträgt 75<br />
Euro je Milchkuh in der konventionellen<br />
Landwirtschaft<br />
sowie 51 Euro je Milchkuh in<br />
der ökologischen Landwirtschaft.<br />
Otte-Kinast: „Mit der<br />
Sommerweideprämie setze<br />
ich auf eine verlässliche Förderung<br />
der Milchkuhhalter.<br />
Niedersachsen hat die<br />
Sommerweideprämie daher<br />
in der nächsten EU-Förderperiode<br />
fest in der zweiten<br />
Säule der Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik verankert.“ Sie<br />
freue sich über die breite<br />
Unterstützung der Verbände,<br />
gemeinsam habe man<br />
die gesellschaftlichen Forderungen<br />
nach mehr Tieren<br />
auf der Weide im Blick.<br />
Der Weidezeitraum wird<br />
für alle Betriebe einheitlich<br />
festgelegt: Möglich ist eine<br />
Förderung für Betriebe, die<br />
ihre Tiere vom 16. Mai bis<br />
zum 15. September für mindestens<br />
sechs Stunden pro<br />
Tag auf der Weide halten.<br />
Die Bemessungsgrundlage<br />
für die Zuwendung ist<br />
die Anzahl an Milchkühen,<br />
die im Weidezeitraum<br />
durchschnittlich gehalten<br />
wird. Außerdem ist den<br />
Weidetieren ein freier Zugang<br />
zu einer ausreichend<br />
großen und jederzeit zugänglichen<br />
Tränke zu gewähren.<br />
Eine Zufütterung<br />
auf der Weide ist untersagt.<br />
Pro Milchkuh müssen mindestens<br />
2.000 Quadratmeter<br />
Grünland (davon 1.000<br />
Quadratmeter Weidefläche)<br />
zur Verfügung stehen. Der<br />
Weidegang muss auf Dauergrünland,<br />
Dauerweideland<br />
oder Wechselgrünland<br />
erfolgen.<br />
Die Antragstellung soll vollständig<br />
digital erfolgen und<br />
ab 2023 in den Sammelantrag<br />
(ANDI) integriert werden.<br />
Die erste Zahlung ist<br />
für Anfang 2024 vorgesehen.<br />
Holger Banik (l.) und Dr. Bernd Althusmann präsentieren das Gutachten zur Fortschreibung der Beschäftigungswirkungen der niedersächsischen<br />
Seehäfen<br />
Foto: Burmann<br />
Niedersachsens Seehäfen schaffen Arbeitsplätze<br />
Studie ermittelt zehn Prozent mehr Beschäftigung in der Küstenregion<br />
OLDENBURG re ∙ 47.374<br />
Personen waren im Jahr<br />
2020 in der Region um die<br />
neun niedersächsischen<br />
Seehäfen hafenabhängig beschäftigt.<br />
Bezogen auf das<br />
gesamte Land Niedersachsen<br />
lag die Zahl bei 71.428<br />
hafenabhängig Beschäftigten.<br />
Anders gesagt: Diese<br />
Arbeitsplätze würden wegfallen,<br />
gäbe es die Seehäfen<br />
in Brake, Cuxhaven, Emden,<br />
Leer, Nordenham, Oldenburg,<br />
Papenburg, Stade und<br />
Wilhelmshaven nicht.<br />
Erstmalig wurde die Wertschöpfung<br />
über die Region<br />
hinaus für das gesamte<br />
Land Niedersachsen ermittelt.<br />
Im Jahr 2020 wurden<br />
eine Bruttowertschöpfung<br />
von 4,7 Milliarden Euro und<br />
594 Millionen Steuereinnahmen<br />
erzielt.<br />
„Unsere Seehäfen sind von<br />
großer Bedeutung für den<br />
Wirtschaftsstandort Niedersachsen:<br />
Sie sie sind nicht<br />
nur für die Energieversorgung<br />
Deutschlands von nationaler<br />
Bedeutung, sondern<br />
sind auch ein verlässlicher<br />
Arbeitgeber. Die steigenden<br />
Beschäftigungszahlen in<br />
der maritimen Wirtschaft<br />
zeigen das eindrucksvoll.<br />
Die Investitionen des Landes<br />
in die Hafeninfrastruktur<br />
und die Verkehrsanbindung<br />
unserer Häfen sind<br />
daher auch perspektivisch<br />
für die Leistungsfähigkeit<br />
des Standortes wichtig.<br />
Zudem flossen allein 2020<br />
rund 594 Millionen Euro<br />
an Steuereinnahmen aus<br />
der Wertschöpfung der Häfen<br />
zurück in die Kassen<br />
des Landes Niedersachsen.<br />
Das entspricht dem Zehnfachen<br />
der Zuschüsse, die<br />
wir für NPorts und die Unterstützung<br />
der kommunalen<br />
Seehäfen in diesem<br />
Jahr investiert haben - ein<br />
starker Beleg für die Bedeutung<br />
des Hafenstandortes<br />
Niedersachsen“, betont Dr.<br />
Bernd Althusmann, Niedersächsischer<br />
Minister für<br />
Wirtschaft, Arbeit, Verkehr<br />
und Digitalisierung sowie<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Niedersachsen Ports<br />
GmbH & Co. KG (NPorts).<br />
Das Gutachten hat die Hafengesellschaft<br />
Niedersachsen<br />
Ports in Auftrag gegeben.<br />
In der Studie wurden<br />
die Ergebnisse aus dem<br />
Jahr 2012 fortgeschrieben<br />
und für das Jahr 2020 ermittelt.<br />
Untersucht wurden<br />
die Beschäftigtenzahlen in<br />
der maritimen Wirtschaft.<br />
Zu ihnen gehören u.a. die<br />
Branchen Schiffbau, Hafenund<br />
Terminalbetrieb, Fischerei<br />
sowie Forschung &<br />
Lehre, Verwaltung, Marine,<br />
Hinterlandtransport und<br />
Logistik.<br />
„Für uns ist dieses Ergebnis<br />
die Bestätigung unserer<br />
Arbeit der letzten Jahre.<br />
Es ist zugleich eine starke<br />
Motivation, weiterhin die<br />
Häfen vorausschauend zu<br />
entwickeln. Die Zahlen verdeutlichen<br />
die konstante<br />
wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Bedeutung der<br />
niedersächsischen Seehäfen<br />
als Arbeitgeber“, betont Holger<br />
Banik, Geschäftsführer<br />
der Niedersachsen Ports<br />
GmbH & Co. KG sowie der<br />
JadeWeserPort Realisierungs<br />
GmbH & Co. KG.<br />
Der Beschäftigungszuwachs<br />
um fast zehn Prozent beruht<br />
insbesondere auf dem Umschlag<br />
arbeitsintensiverer<br />
und höherwertigerer Güter<br />
in den Häfen. Beispiele sind<br />
Container, Automobile oder<br />
Windenergieanlagen. Der<br />
Umschlag und die Produktion<br />
dieser Güter erfordert<br />
mehr Arbeitseinsatz als beispielsweise<br />
der Umschlag<br />
von Massengütern.<br />
Besonders stark gewachsen<br />
ist die Hafenregion<br />
Wilhelmshaven mit 44,6<br />
Prozent durch den Betrieb<br />
des JadeWeserPort und die<br />
Ansiedlungen im Güterverkehrszentrum.<br />
In der Region<br />
Cuxhaven hat im Wesentlichen<br />
die Ansiedlung<br />
der Fabrik für Offshore-Turbinen<br />
von Siemens-Gamesa<br />
zu einem Wachstum von<br />
rund 17 Prozent geführt.<br />
Brake ist durch<br />
den Ausbau<br />
des Hafens mit<br />
einem zweiten<br />
Großschiffsliegeplatz<br />
für Agrargüter<br />
sowie dem<br />
signifikanten<br />
Ausbau der Silokapazitäten<br />
der<br />
Firma J. Müller<br />
gestärkt. Diese<br />
Maßnahmen trugen<br />
zum Anstieg<br />
von 15 Prozent<br />
bei.<br />
Einen leichten<br />
Rückgang um<br />
ein Prozent verzeichnet<br />
Emden.<br />
Gründe liegen<br />
im Ausfall der<br />
Produktion und im Transport<br />
von Offshore- und<br />
Onshore-Windkomponenten.<br />
Als Umschlaghafen für<br />
Automobile ist der Seehafen<br />
an der Ems zudem von den<br />
Brexit-Folgen und Produktionsumstellungen<br />
betroffen.<br />
Der Abbau von Arbeitsplätzen<br />
in der hafenabhängigen<br />
Industrie (z.B. Rotorblattherstellung)<br />
hat zu einem Minus<br />
von rund 14 Prozent für den<br />
Standort Stade geführt.<br />
Für Nordenham ergibt sich<br />
der Zuwachs von 26,6 Prozent,<br />
die auf Firmenansiedlungen<br />
in Hafennähe, bei<br />
denen der Hafen die Logistik<br />
übernahm, zurückgehen.<br />
Weitere Gründe für<br />
die Entwicklung liegen in<br />
zunehmenden Schiffsanläufen<br />
und somit gesteigertem<br />
Umschlag. Der Zuwachs<br />
von 23,2 Prozent in der Hafenregion<br />
um Papenburg<br />
deckt sich mit der allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Entwicklung<br />
am Standort. Die<br />
auftragsstarken Jahre im<br />
Kreuzfahrt-Schiffbau spielen<br />
eine maßgebliche Rolle.<br />
Die positive Entwicklung<br />
mit einem Zuwachs von 12,6<br />
Prozent hafenabhängiger<br />
Beschäftigter in der Region<br />
um den Seehafen Leer begründet<br />
sich durch Einstellungen<br />
in den ansässigen<br />
Reedereien.<br />
Die Hafenregion Oldenburg<br />
geht deutlich über die Stadt<br />
hinaus. In dieser Hafenregion<br />
angesiedelte Unternehmen<br />
der Speditions- und<br />
Logistikbranche - oft mit Fokus<br />
auf die außenhandelsabhängige<br />
Agrarindustrie<br />
oder Behälterlogistik - haben<br />
sich mit 25 Prozent sehr<br />
positiv entwickelt. Dies gilt<br />
Die Aufteilung der Beschäftigten in den Standorten<br />
insbesondere in den Jahren<br />
2012-2015 und ebenso<br />
für Hafenbauunternehmen<br />
und Reedereien mit Sitz im<br />
Oldenburgischen.<br />
Der Standort Emden hat im<br />
Jahr 2020 mit 23,8 Prozent<br />
die meisten hafenabhängig<br />
Beschäftigten, das sind 9.725<br />
Personen, gefolgt von Wilhelmshaven<br />
mit 19,9 Prozent<br />
(7.629 Personen), Papenburg<br />
15,5 Prozent (5.934 Personen),<br />
Stade 12,5 Prozent<br />
(4.813 Personen), Cuxhaven<br />
8,5 Prozent (3.248 Personen),<br />
Brake 6,6 Prozent (2.534 Personen)<br />
Oldenburg 6,1 Prozent<br />
(2.324 Personen), Nordenham<br />
5,0 Prozent (1.908<br />
Personen), Leer 2,2 Prozent<br />
(859 Personen). Weitere 9.000<br />
Beschäftigte werden ohne<br />
eine Zuordnung zu einem<br />
Standort bei der Marine und<br />
den Behörden gezählt<br />
Wie haben einzelne Branchen<br />
abgeschnitten?<br />
Bei den größeren Teilbranchen<br />
fällt das Wachstum<br />
überaus positiv aus. Im Vergleich<br />
der Jahre 2012 und<br />
2020 haben Logistikunternehmen<br />
+37 Prozent, Schiffund<br />
Bootsbauunternehmen<br />
20 Prozent und Hafenunternehmen<br />
im engeren (z.B.<br />
Umschlagsbetriebe) Sinne 33<br />
Prozent mehr Beschäftigung.<br />
Aufgrund ihres Anteils an<br />
den maritimen Teilbrachen<br />
von über einem Drittel haben<br />
sie großen Einfluss auf<br />
die Beschäftigungsentwicklung<br />
in diesem Zeitraum.<br />
Weitere maritime Teilbranchen<br />
sind beispielsweise Behörden<br />
und Verwaltung, zu<br />
der auch die Marine zählt,<br />
Reedereien, Offshore-Windenergie<br />
sowie Automobilhersteller<br />
und -exporteure.