HEIMATLIEBE-BIGGESEE - Sonderausgabe 800-Jahre Attendorn
Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten. Somnderausgabe zum 800 jährigen Stadtjubiläum der Hansestadt Attendorn
Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.
Somnderausgabe zum 800 jährigen Stadtjubiläum der Hansestadt Attendorn
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
SONDERAUSGABE<br />
<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />
<strong>800</strong>-jähriger Geburtstag<br />
Ein tolles Jubiläumsjahr<br />
Streifzug<br />
durch die Geschichte<br />
Aus Sicht eines Stadtführers
Jedes Teil ist ein Teil von uns.<br />
Jedes Jedes Teil Teil ist ist ein ein Teil Teil von von uns. uns.<br />
Bei GEDIA zählt jedes Teil und jeder Teil:<br />
Bei GEDIA zählt jedes Teil und jeder Teil:<br />
Bei GEDIA zählt jedes Teil und jeder Teil:<br />
Jedes Teil – weil wir gemeinsam mit nahezu allen großen<br />
Jedes<br />
Automobilherstellern Jedes Teil – weil wir gemeinsam<br />
Teil – weil wir gemeinsam<br />
innovative mit<br />
mit<br />
Strukturteile nahezu allen<br />
nahezu allen<br />
für großen<br />
großen<br />
den<br />
Automobilherstellern<br />
Karosserieleichtbau Automobilherstellern entwickeln innovative<br />
innovative<br />
und Strukturteile<br />
Strukturteile<br />
fertigen. für den<br />
für den<br />
Und Karosserieleichtbau<br />
Karosserieleichtbau<br />
jeder Teil – weil das entwickeln<br />
entwickeln<br />
ohne unsere und fertigen.<br />
und fertigen.<br />
4.200 motivierten<br />
Und<br />
und Und kompetenten jeder Teil – weil<br />
jeder Teil – weil<br />
Mitarbeiter das ohne unsere<br />
das ohne unsere<br />
nicht möglich 4.200 motivierten<br />
4.200 motivierten<br />
wäre.<br />
und kompetenten Mitarbeiter nicht möglich wäre.<br />
und kompetenten Mitarbeiter nicht möglich wäre.<br />
Wir freuen uns, ein Teil von <strong>Attendorn</strong> zu sein.<br />
Wir freuen uns, ein Teil von <strong>Attendorn</strong> zu sein.<br />
Wir freuen uns, ein Teil von <strong>Attendorn</strong> zu sein.<br />
GEDIA Automotive Gruppe<br />
Röntgenstraße GEDIA Automotive 2-4 Gruppe · D-57439 <strong>Attendorn</strong><br />
GEDIA Automotive Gruppe<br />
www.gedia.com<br />
Röntgenstraße 2-4 · D-57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Röntgenstraße www.gedia.com2-4 · D-57439 <strong>Attendorn</strong><br />
www.gedia.com<br />
Trust automotive experience.<br />
Trust automotive experience.
<strong>Sonderausgabe</strong> – <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong><br />
4 Grußworte<br />
Bürgermeister Christian Pospischil<br />
Arndt G. Kirchhoff<br />
Landrat Theo Melcher<br />
14 Ein Streifzug durch <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Attendorn</strong>er Stadtgeschichte<br />
14<br />
FREE BEARS<br />
30 Stadtfest <strong>Attendorn</strong> und<br />
39. Westfälischer Hansetag<br />
HEY KÖLLE<br />
10. + 11.9.<br />
WESTFÄLISCHER<br />
HANSETAG<br />
<strong>800</strong> JAHR FEIER<br />
48<br />
DAS WUNDER<br />
38 Baustelle Gildehaus<br />
FRAGILE MATT<br />
Herausforderungen für den Trägerverein<br />
ZWEI TAGE<br />
VOLLES<br />
PROGRAMM<br />
SCHLUCHTENKRACHER<br />
BONGENS<br />
TOM BROWNE BAND<br />
STEMARIK<br />
Ö-BAND<br />
42 WITAMY RAWICZ!<br />
BIG MAGGAS<br />
TOM T. MARSHALL<br />
<strong>Attendorn</strong> und die polnische Partnerstadt Rawicz<br />
46 „Warum Kattfiller?“<br />
48<br />
SCHRÄGLAGEDieter Auert<br />
MIT 18<br />
52 Werner Johannes<br />
Neubau, Sanierung, Renovierung?<br />
Unser Sortiment:<br />
Der Katzenschuss in Bilstein<br />
Schalter/Steckdosen<br />
Installationsmaterial<br />
Verteilerbau<br />
Zähleranlagen<br />
Kabel + Leitungen<br />
Mehr <strong>Attendorn</strong> geht nicht<br />
Mann der ersten Stunde<br />
Türsprechanlagen<br />
Beleuchtung<br />
Hausautomation<br />
www.elektro-wandelt.de<br />
Sicherheitstechnik<br />
Sat+Kabel-TV<br />
Funksysteme<br />
Netzwerktechnik<br />
Werkzeuge<br />
Ihr Onlineshop für Elektroartikel in <strong>Attendorn</strong><br />
Wir suchen Unterstützung — Jetzt bewerben!<br />
Fachkraft für Lagerlogistik, Lagerhelfer, Handelsfachpacker,<br />
Kommissionierer in <strong>Attendorn</strong> (M/W/D)<br />
HITSKÖPFE<br />
Elektrohandel Wandelt GmbH, Askay 28, 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Wir wünschen viel Vergnügen beim Olper Stadtfest!<br />
www.bigge-energie.de<br />
54 50 <strong>Jahre</strong> Stadtsportverband<br />
<strong>Attendorn</strong><br />
Auch der Sport feiert einen runden Geburtstag<br />
STADT<br />
FEST<br />
MIT VERKAUFS-FEST<br />
OFFENEM SONNTAG<br />
30<br />
BOLLNBACHER MUSIKVEREIN • MIT18 WESTERNHAGEN<br />
COVERBAND • Ö-BAND GRÖNEMEYER TRIBUTE<br />
ZDF LÖWENZAHN • VIER GEWINNT FANTA 4 TRIBUTE<br />
TOM BROWNE BAND • HITSKÖPFE • BIG MAGGAS<br />
HEY KÖLLE • SCHRÄGLAGE • FREE BEARS<br />
DAS WUNDER • TOM T MARSHALL • SUNNY SIDE UP<br />
BONGENS • SCHLUCHTENKRACHER • FRAGIL MATT<br />
STEMARIK • ATTENDORNER FANFARENZUG • U.V.M.<br />
58 Marlies Backhaus<br />
Zentrale Figur der <strong>Attendorn</strong>er Kunstszene<br />
60 Das ist <strong>Attendorn</strong> –<br />
aus Kinderaugen<br />
66 Jung und Alt<br />
Jugendparlament <strong>Attendorn</strong><br />
Seniorenrat <strong>Attendorn</strong><br />
42<br />
60<br />
70 Rückblick auf das Jubiläumsjahr<br />
Kommersabend<br />
Glockenguss zu <strong>Attendorn</strong><br />
Jubiläumsschützenfest<br />
7. <strong>Attendorn</strong>er Kultursommer<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Grußwort<br />
Christian Pospischil<br />
Liebe <strong>Attendorn</strong>erinnen und <strong>Attendorn</strong>er,<br />
viele Menschen haben an der Geschichte unserer Stadt<br />
mitgewirkt, berühmt gewordene und unbekannt gebliebene.<br />
Gemeinsam werfen wir einen Blick zurück auf unsere wechselhafte<br />
Stadthistorie mit ihren vielen Geschichten. <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong><br />
Stadt <strong>Attendorn</strong> – das ist nicht nur ein geeigneter Anlass, um<br />
die Jahrhunderte Revue passieren zu lassen. Es ist vor allem<br />
ein Grund zum Feiern. Denn das Feiern lieben wir hier in<br />
unserer Stadt. Und damit meine ich nicht nur unser vielfältiges<br />
Brauchtum, das uns alle <strong>Jahre</strong> wieder einen guten Grund<br />
dazu liefert.<br />
Ich freue mich riesig, im <strong>800</strong>. Jahr der Stadtgeschichte hier<br />
in <strong>Attendorn</strong> Bürgermeister zu sein. Sicher ist es eine Ehre, in<br />
einem solchen Jahr das Amt inne zu haben. Viel entscheidender<br />
ist es für mich aber, dass wir in diesem Jahr – gerade nach<br />
den Entbehrungen durch die Corona-Pandemie – wieder zusammenkommen<br />
und gemeinsam ein wunderbares Jubiläum<br />
erleben. Viele Menschen, große wie auch schon die kleinen, in<br />
der Stadt wie in den Dörfern, haben über einen langen Zeitraum<br />
hinweg Pläne geschmiedet und etwas vorbereitet, um die<br />
<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Geschichte anschaulich zu machen und 2022 Festtagslaune<br />
zu verbreiten. Ihnen und Euch allen möchte ich für<br />
die Mitwirkung ganz herzlich danken.<br />
<strong>Attendorn</strong> ist so weit gekommen, weil seine Unternehmen,<br />
Geschäfte und Banken zu ihrem Standort stehen und<br />
vor allem, weil sich die Menschen in „ihrer Stadt“ engagieren.<br />
<strong>Attendorn</strong> ist eine sehr dynamische und lebendige Stadt –<br />
wer gemeinsam die Ärmel hochkrempelt wie wir in <strong>Attendorn</strong>,<br />
der kann zusammen viel bewegen. In den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />
hat die Umgestaltung der Innenstadt für neue Aufbruchstimmung<br />
in der Stadt gesorgt und dafür, dass wir in einer frisch<br />
renovierten Innenstadt den runden Geburtstag unserer Stadt<br />
feiern können.<br />
4<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
PIEPER<br />
ARCHITEKTUR<br />
Schließlich ist <strong>Attendorn</strong> die Heimat und der Ort, zu dem<br />
wir uns zugehörig fühlen und den wir lieben. Das gilt für alle,<br />
die hier leben und arbeiten. Für die Bewohner der Kernstadt<br />
gleichermaßen wie für die Bewohner der schmucken Dörfer<br />
rundherum. Für die Familien, die ihren Stammbaum weit zurückverfolgen<br />
können, genauso wie für die neuen und alten<br />
Buiterlinge, die hierhergezogen sind.<br />
Über die zahlreichen besonderen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr<br />
habe ich mich wie viele von Ihnen und Euch sehr<br />
gefreut. Und ich freue mich sehr über die, die noch kommen<br />
und bei denen wir uns bestimmt wieder sehen werden.<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
zu <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
<strong>Attendorn</strong>!<br />
Ihr<br />
Christian Pospischil<br />
Bürgermeister<br />
zum langen acker 6<br />
57439 attendorn<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />
pieper-architektur.de
Grußwort<br />
Arndt G. Kirchhoff<br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />
sehr herzlich gratuliere ich der Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />
zu ihrem <strong>800</strong>. Geburtstag. Als Inhaber eines der ältesten<br />
Unternehmen unserer schönen Stadt ist mir dies eine besondere<br />
Freude.<br />
<strong>Attendorn</strong>, als industriestärkste Stadt im Kreis Olpe, beheimatet<br />
viele Familienunternehmen und Weltmarktführer. Dort<br />
sind fast 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein im<br />
produzierenden Gewerbe beschäftigt – mitten in Südwestfalen<br />
liegend, in einer der stärksten Industrieregionen Deutschlands.<br />
33 % der Bruttowertschöpfung Südwestfalens werden im Produzierenden<br />
Gewerbe erwirtschaftet. Insbesondere Automobilzulieferer,<br />
Armaturenhersteller und der Sanitär- und Heizungsbau<br />
prägen heute <strong>Attendorn</strong>s produzierendes Gewerbe.<br />
Unsere Familienunternehmen haben sich aus unseren Traditionen<br />
heraus erfolgreich weiterentwickelt. Tradition und<br />
Innovation prägen die Kultur hier gleichermaßen.<br />
Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, sind<br />
Innovationen wichtiger denn je. Nur wer mit Produkten, Produktionsprozessen,<br />
Dienstleistungen und Vermarktung auf<br />
dem neuesten Stand ist, wird auch in Zukunft erfolgreich sein.<br />
Gerade Familienunternehmen können sich keinen Stillstand<br />
leisten. Hier ist der Wandel Programm. Der Brückenschlag<br />
zwischen lieb gewonnener Tradition und Fortschritt – zwischen<br />
Herkunft und Zukunft.<br />
Familienunternehmer schaffen durch ihre ganz spezielle<br />
DNA einen Mehrwert für die Region.<br />
6<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Familienunternehmer denken langfristig, in Jahrzehnten,<br />
in Generationen. Nachhaltigkeit ist kein Modewort, sondern<br />
war schon immer Grundprinzip. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
werden nicht als Kostenfaktoren betrachtet, sondern<br />
als Beschäftigte, die den Karren kräftig mitziehen. Ausbildung<br />
hatte schon immer einen besonderen Stellenwert.<br />
Die generationsübergreifende Weitergabe von Werten und<br />
Erfahrungen sowie Weitsicht und unternehmerisches Geschick<br />
sind die Grundlage des Erfolgs von heute und morgen.<br />
Für Familienunternehmer ist Heimatverbundenheit ein<br />
wichtiger Wert. Sie schafft Vertrauen und zeigt Kontinuität.<br />
Menschen können Wurzeln schlagen und unseren Unternehmen<br />
bleiben qualifizierte Mitarbeiter erhalten.<br />
Die Orientierung an tradierten Werten fördert nicht nur<br />
die Verwurzelung am heimischen Standort, sondern gibt auch<br />
Halt für die Bewältigung der großen Zukunftsfragen der Unternehmen:<br />
Globalisierung, Klimaneutralität, Digitalisierung,<br />
demographischer Wandel und mit ihm der drohende Fachkräftemangel.<br />
Wenn wir hier erfolgreich sind, dann haben wir<br />
viel geschafft für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region<br />
und damit auch für die Zukunftsfähigkeit von Betrieben und<br />
Arbeitsplätzen am Standort <strong>Attendorn</strong>. Dies gelingt uns nur<br />
gemeinsam. Genau wie der Austausch zwischen Politik und<br />
Wirtschaft auf Bundes- und Landesebene erfolgt, so muss<br />
auch das Gespräch auf kommunaler Ebene die Basis für den<br />
gemeinsamen Erfolg sein.<br />
Liebe Bürgerinnen und Bürger, lassen Sie uns alles dafür<br />
tun, dass <strong>Attendorn</strong> auch weiterhin ein attraktiver Lebensund<br />
Wirtschaftsstandort bleibt, damit wir auch in den nächsten<br />
Jahrzehnten und Jahrhunderten gemeinsam erfolgreich<br />
sein können und Wohlstand sichern können.<br />
Ich freue mich auf die Zukunft!<br />
Ad multos annos! Glück auf!<br />
Herzliche Grüße<br />
Arndt G. Kirchhoff<br />
DIE BESSERE ENERGIE<br />
FÜR DIE HEIMAT.<br />
Ihr starker regionaler Partner<br />
für Strom, Erdgas und Wasser.<br />
www.bigge-energie.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 7
Grußwort<br />
Theo Melcher<br />
Liebe <strong>Attendorn</strong>erinnen und <strong>Attendorn</strong>er, liebe Gäste,<br />
zu ihrem <strong>800</strong>-jährigen Bestehen wünsche ich der Hansestadt<br />
<strong>Attendorn</strong> im Namen des Kreises Olpe alles Gute und<br />
viel Erfolg für die nächsten <strong>Jahre</strong> und Jahrhunderte. Ich bin<br />
stolz darauf, dass die <strong>Attendorn</strong>er trotz der zwei <strong>Jahre</strong> andauernden<br />
Pandemie ein sehenswertes Jubiläum auf die Beine<br />
gestellt haben und freue mich auf die noch kommenden Veranstaltungen.<br />
<strong>Attendorn</strong> ist eine Stadt mit – zu Recht – großem Selbstbewusstsein.<br />
Als industriestärkste Kommune im Kreis Olpe<br />
hat <strong>Attendorn</strong> eine große Bedeutung für das Arbeitsplatzangebot<br />
in der gesamten Region Südwestfalen.<br />
Doch gab es im Lauf ihrer langen Geschichte auch magere<br />
und trostlose Zeiten zu bestehen. Das wurde mir noch einmal<br />
vor Augen geführt, als ich kürzlich das umfangreiche Werk „200<br />
<strong>Jahre</strong> Geschichte des Kreises Olpe“ wieder in den Händen hielt.<br />
Sehr detailliert wird darin beschrieben, wie unser Kreis vor über<br />
200 <strong>Jahre</strong>n zusammenwuchs – und die Geschichte dieser Anfänge<br />
lässt sich ohne <strong>Attendorn</strong> nicht erzählen.<br />
Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass<br />
seinen Einwohnern im Jahr 1818 das Wasser bis zum Hals<br />
steht: Die Stadt befindet sich auf einem absteigenden Ast.<br />
Erst wenige <strong>Jahre</strong> zuvor hat sie ihr Gymnasium und das Augustinerkloster<br />
Ewig verloren; die Schließung des Franziskanerklosters<br />
steht bevor.<br />
In diese niedergedrückte Stimmung platzt das Gerücht,<br />
das Landgericht solle nach Olpe umsiedeln und auch die<br />
Kreisverwaltung von Bilstein nach Olpe – und nicht etwa nach<br />
<strong>Attendorn</strong> – verlegt werden. Denn Olpe liegt an der damals<br />
einzigen modernen Straße im Kreisgebiet, während fast alle<br />
anderen Orte nur über unbefestigte Wege erreichbar sind.<br />
Dennoch sind sich die <strong>Attendorn</strong>er einig: Ihre Stadt wäre<br />
als Sitz der künftigen Kreisverwaltung weitaus besser geeignet<br />
als Olpe. Von alters her war es Behördensitz gewesen; der<br />
drohende Bedeutungsverlust löst Protest aus. Die Stadtväter<br />
wenden sich an die preußische Staatsregierung in Berlin. Als<br />
sie dort keine Unterstützung finden, suchen sie nach prominenten<br />
Fürsprechern und finden einen in Reichsfreiherr<br />
Theodor von Fürstenberg.<br />
Der Freiherr appelliert an den Oberpräsidenten in Münster<br />
– Ludwig Freiherr von Vincke –, <strong>Attendorn</strong> zum Verwaltungssitz<br />
zu machen. Die Stadt befinde sich in einer schweren Not-<br />
8<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
lage. Weitere Briefe ähnlichen Inhalts erreichen von Vincke<br />
später aus dem örtlichen Justizamt und vom Stadtschultheiß.<br />
Der Oberpräsident macht sich die Entscheidung nicht<br />
leicht. 1818 bereist er wochenlang die Provinz und macht<br />
auch in <strong>Attendorn</strong> Station. Doch am Ende steht für die Hansestadt<br />
eine Niederlage: „Leider wenig Trost für den von allen<br />
Nahrungsquellen beraubten Ort gefunden“, notiert von Vincke<br />
in seinem Tagebuch. Die Stadt sei zwar hübsch gelegen,<br />
aber der Weg dorthin sehr beschwerlich. Die neue Kreisstadt<br />
heißt Olpe.<br />
Diese alte Geschichte hat alles, was auch heute noch Bürgerinnen<br />
und Bürger, Politik und Verwaltungen bewegt und<br />
beschäftigt: Bedeutung und Ausbau moderner Infrastruktur,<br />
zukunftsfähige Wirtschaftsentwicklung, Erhalt und Weiterentwicklung<br />
lebenswerter, lebendiger Städte.<br />
Heute, über 200 <strong>Jahre</strong> später, ist es gut zu sehen, dass die<br />
harte Zeit für <strong>Attendorn</strong> nicht von Dauer war. Weit davon entfernt,<br />
in die Bedeutungslosigkeit abzusinken, präsentiert sich<br />
Ihre alte Hansestadt zum <strong>800</strong>-jährigen Bestehen als selbstbewusste,<br />
wirtschaftlich sehr erfolgreiche Stadt und eines der<br />
Zentren unseres zusammengewachsenen Kreises.<br />
Das Beispiel von damals kann uns gute Lehren geben, wie<br />
wir mit Entwicklungen unserer eigenen Zeit umgehen können.<br />
Diskutieren, einstehen für seine Überzeugungen, sich einsetzen<br />
und wo nötig auch Protest einlegen – das sind Grundpfeiler<br />
unseres demokratischen Zusammenlebens. Das Engagement<br />
jedes und jeder Einzelnen ist wertvoll und wichtig.<br />
Auch wenn nicht immer das gewünschte Ergebnis am Ende<br />
stehen kann: Solange diskutiert, verhandelt und Kompromisse<br />
gefunden werden können, bleiben alle gemeinsam auf einem<br />
zukunftsfähigen Weg. Dann können langfristig gemeinsame<br />
Erfolge erzielt werden. Die Stadtgeschichte <strong>Attendorn</strong>s und<br />
die Geschichte unseres Kreises Olpe sind gute Beispiele dafür.<br />
Allen Feiernden in <strong>Attendorn</strong> wünsche ich viel Freude und<br />
eine schöne Zeit.<br />
Ihr<br />
Theo Melcher<br />
Landrat des Kreises Olpe<br />
AUGENBLICKE GENIESSEN KANNST!<br />
MOMENTE.<br />
EINSETZEN, DAMIT DU EINZIGARTIGE<br />
HANDWERK WOLLEN WIR FÜR DEINE AUGEN<br />
DANKE FÜR<br />
ALL DIE EIN-<br />
ZIGARTIGEN<br />
OFFEN UND EHRLICH. UNSER GESUNDHEITS-<br />
WIR BERATEN INDIVIDUELL, FACHKOMPETENT,<br />
ATTENDORN,<br />
WIR BERATEN INDIVIDUELL, FACHKOMPETENT,<br />
OFFEN UND EHRLICH. UNSER GESUNDHEITS-<br />
HANDWERK WOLLEN WIR FÜR DEINE AUGEN<br />
EINSETZEN, DAMIT DU EINZIGARTIGE<br />
AUGENBLICKE GENIESSEN KANNST!<br />
ATTENDORN,<br />
DANKE FÜR<br />
ALL DIE EIN-<br />
ZIGARTIGEN<br />
MOMENTE.<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />
AUGENMEISTEREI.DE<br />
AUGENMEISTEREI.DE
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH<br />
UNSEREN WEITEREN JUBILAREN!<br />
Ohne ihr großartiges Engagement wäre unsere Stadt weniger lebenswert und sozial,<br />
weniger reich an Kultur, Sport und Solidarität, weniger bunt und glücklich.<br />
950<br />
JAHRE<br />
Katholische Kirchengemeinde<br />
St. Johannes Baptist<br />
www.attendorn-katholisch.de<br />
75<br />
JAHRE<br />
Karnevalsverein<br />
Neu-Listernohl 1947 e.V.<br />
www.kvnl.de<br />
90<br />
JAHRE<br />
Karnevalsgesellschaft<br />
Neuenhof e.V.<br />
www.kg-neuenhof.de<br />
35<br />
JAHRE<br />
KDK <strong>Attendorn</strong> e.V.<br />
Taekwondo<br />
www.kdk-attendorn.de<br />
<strong>800</strong><br />
JAHRE<br />
Schützengesellschaft <strong>Attendorn</strong><br />
1222 e.V.<br />
www.1222ev.de<br />
70<br />
JAHRE<br />
Kammerorchester<br />
<strong>Attendorn</strong><br />
75<br />
www.kammerorchester-attendorn.de<br />
Spürst Du sie, die ?<br />
Heimat ist eine Adresse<br />
Heimat ist Zukunft<br />
Heimat ist Anker<br />
JAHRE<br />
Sozialverband VdK<br />
Ortsverein <strong>Attendorn</strong><br />
www.vdk.de/ov-attendorn<br />
25<br />
JAHRE<br />
Heimat ist ein Fremdwort<br />
Heimat ist Landschaft<br />
Heimat ist eine Geschichte<br />
Heimat ist ein Geschmack<br />
Heimat ist Moderne<br />
Heimat ist Familie<br />
Heimat ist Stimme …<br />
125<br />
MGV Sauerlandia e.V. <strong>Attendorn</strong> 1913<br />
– Weinkreis –<br />
www.mgv-sauerlandia.de<br />
JAHRE<br />
MGV „Liederkranz“<br />
Neu-Listernohl 1897 e.V.<br />
www.mgv-neu-listernohl.de<br />
50<br />
JAHRE<br />
Stadtsportverband<br />
<strong>Attendorn</strong> e.V.<br />
www.attendorn.de<br />
Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss.<br />
Johann Gottfried von Herder<br />
10<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
in allen Abteilungen<br />
Seit 1932 gibt es Möbel König im Repetal. Mit einer kleinen Tischlerei<br />
und einem Verkaufsraum von 25 Quadratmetern fing alles an.<br />
Heute ist das Haus, das Kathrin König in dritter Generation leitet,<br />
renommierter Einrichtungsspezialist in der Region.<br />
90 <strong>Jahre</strong> Möbel König, das sind 90 <strong>Jahre</strong> Erfahrung in Beratung,<br />
Planung und hochwertiger Einrichtung. Und natürlich 90 <strong>Jahre</strong><br />
zufriedene Kunden. Großvater Franz und Vater Andreas haben es<br />
vorgemacht, Kathrin hat es weiterentwickelt: das Credo, das<br />
Besondere zu schaffen mit einem Plus an Exklusivität und<br />
Individualität. „Räume sind Ausdruck von Lebensgefühl und<br />
spiegeln die Seele ihrer Bewohner“, sagt Kathrin König. Bis<br />
heute führt König neben exklusiven Kollektionen für<br />
Wohnwelten aller Art eine eigene Massivholzschreinerei, um<br />
meisterhafte Einzelmöbel herzustellen.<br />
90 <strong>Jahre</strong> sind für Möbel König ein guter Grund, sich bei den<br />
Kunden für das Vertrauen zu bedanken. Mit immer wieder<br />
neuen Aktionswochen und unschlagbaren Angeboten. Und verbunden<br />
mit einem Versprechen: Für jeden Möbeleinkauf ab 1000<br />
Euro pflanzt König einen Baum und unterstützt die Stiftung<br />
„Unternehmen Wald“.<br />
Möbel König GmbH & Co. KG | Repetalstraße 329 | 57439 <strong>Attendorn</strong>-Röllecken | Tel.: 02721/60 32-0<br />
info@moebelkoenig.de | www.moebelkoenig.de
Es war einmal ... 1222<br />
Vor <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong>n erhob Erzbischof Engelbert I. <strong>Attendorn</strong><br />
durch Bewidmung mit Soester Recht zur Stadt,<br />
womit sich Köln eine Machtposition im südlichen Westfalen schuf.<br />
In deutscher Übersetzung liest sich das lateinische Schreiben so.<br />
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit. Wir,<br />
Engelbert, von Gottes gütiger Gnade der heiligen kölnischen<br />
Kirche Erzbischof, wünschen allen, an die gegenwärtiges<br />
Schreiben gelangt, für alle Zeit Heil und Segen.<br />
Wiewohl wir auf Grund des übernommenen Herrscheramtes<br />
auf die Einrichtungen, den Schutz und das Glück aller<br />
Bewohner unserer Diözese und unseres Herzogtums unser<br />
Augenmerk zu richten verpflichtet sind, so müssen wir doch<br />
mit größerer Sorgfalt auf die Förderung und Ruhe derjenigen<br />
Bedacht nehmen und denjenigen unsere Gnadengunst mit<br />
größerer Geneigtheit zuwenden, die uns und der kölnischen<br />
Kirche vor den übrigen durch das Band größerer Geneigtheit<br />
und Treue verbunden sind.<br />
Deswegen wünschen wir durch die Kundgebung gegenwärtigen<br />
Schreibens allen bekannt zu machen, dass wir in der Absicht,<br />
unsere Stadt Attendarre, die wir von neuem mit Gräben<br />
und Mauerwerk haben befestigen lassen, zur Vermehrung<br />
ihres Ansehens zu heben und sie in väterlicher Fürsorge zu<br />
fördern, unseren in ihr lebenden Bürgern Freiheit und alle<br />
Rechte, welche unsere Stadt Soest bekanntlich von alters her<br />
besitzt, für immer verliehen haben, wobei wir unter der Strafe<br />
des Bannes mit aller Strenge verbieten, dass irgendjemand<br />
sich in verwegener Kühnheit unterfange, sie in selbiger Freiheit<br />
zu belästigen oder ihre Rechte zu schmälern.<br />
Damit nun diese unsere wohl überlegte Bewilligung die nötige<br />
Sicherheit erlange, haben wir gegenwärtige Urkunde daraufhin<br />
schreiben und mit unserem und des Domes Siegel besiegeln<br />
lassen. Geschehen im <strong>Jahre</strong> der Menschwerdung des<br />
Herrn eintausendzweihundertzweiundzwanzig.<br />
(Aus der „Festschrift zum 700-jährigen Bestehen der Stadt<br />
<strong>Attendorn</strong>, Juni 1922“.)<br />
12<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
WILLKOMMEN AUF<br />
BURG<br />
SCHNELLENBERG<br />
© Adobe Stock / P.S.DES!GN<br />
<strong>800</strong> JAHRE BURG SCHNELLENBERG –<br />
KOMM UND<br />
<strong>800</strong> JAHRE STADT ATTENDORN<br />
GENIESSE UNSERE GASTLICHKEIT<br />
Die Burg Schnellenberg gehört zu den größten erhaltenen und schönsten<br />
Burganlagen Westfalens und präsentiert sich als Ort kulinarischer Gastlichkeit<br />
in einem historischen Ambiente.<br />
Das Burghotel verfügt über 42 Hotelzimmer unterschiedlicher Kategorien,<br />
das Restaurant Rittersaal mit vier Terrassenebenen im Innenhof, Veranstaltungs-<br />
und Tagungsräume, Beauty- und Spabereich, Burgkapelle und<br />
Außenstelle des Standesamt <strong>Attendorn</strong> für Eure Trauung.<br />
Egal, ob Du Deinen Urlaub, Deine Feier, Deine Tagung, Deinen Restaurantbesuch<br />
oder Geselligkeit bei einer kulinarischen Veranstaltung<br />
planst – das Hotel-Restaurant Burg Schnellenberg ist für alle Fälle die<br />
richtige Wahl.<br />
www.burg-schnellenberg.de<br />
Bilsing Hotelbetrieb GmbH & Co. KG<br />
Burg Schnellenberg 1 · 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Telefon 02722 694-0<br />
info@burg-schnellenberg.de
EIN STREIFZUG DURCH<br />
<strong>800</strong> JAHRE ATTENDORNER<br />
STADTGESCHICHTE<br />
von Otto Höffer<br />
Die Stadt <strong>Attendorn</strong> entwickelte sich im 8./9. Jahrhundert am Schnittpunkt<br />
der damals wichtigen „Heidenstraße“, von Köln über <strong>Attendorn</strong> nach Kassel<br />
führend, und dem „Königsweg“, über den man von Lübeck über Soest<br />
und <strong>Attendorn</strong> nach Frankfurt gelangte. Das mittelalterliche Erscheinungsbild<br />
zeigt in der Mitte die Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Die Stadt ist von<br />
Mauern, Gräben und Wällen umgeben. Dieses Erscheinungsbild hat sich im<br />
Grunde genommen bis 1812 nicht verändert.<br />
Dreifaltigkeitsbild um 1620: Stadt von Süden (Foto: Ralf Breer)<br />
14<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Die günstige Verkehrslage <strong>Attendorn</strong>s<br />
mag die Ursache für die Gründung<br />
einer Taufkirche durch Karl den Großen<br />
um 820 gewesen sein. Somit wurde<br />
<strong>Attendorn</strong> eine der Urpfarreien des<br />
ehemaligen kurkölnischen Herzogtums<br />
Westfalen. Bei den archäologischen<br />
Ausgrabungen in der Pfarrkirche 1974<br />
fand man die Grundrisse von drei Vorgängerbauten<br />
sowie eine Siedlungsschicht,<br />
die noch älter war als der karolingische<br />
Gründungsbau. Diese Funde<br />
wurden bei den 2021 durchgeführten<br />
Untersuchungen an der Nordseite der<br />
Kirche bestätigt.<br />
Schon im 12. Jahrhundert begegnet<br />
uns erstmals die Waldenburg, die drei<br />
Kilometer südwestlich vor den Toren<br />
der Stadt das Biggetal beherrschte.<br />
1248, im Jahr der Grundsteinlegung<br />
zum gotischen Kölner Dom, kaufte<br />
der Kölner Erzbischof Konrad von<br />
Hochstaden die Burg und befestigte<br />
sie als Grenzburg zwischen Kurköln<br />
und der Grafschaft Mark. Im 17. Jahrhundert<br />
war die Burg eine Komturei<br />
des Deutschen Ordens und gelangte<br />
1691 in den Besitz der Familie von<br />
Fürstenberg. Um 1715 zerstörte ein<br />
Brand die Burganlage, die 1750 durch<br />
einen Teilabriss endgültig zur Ruine<br />
wurde. Diese wurde 1989/90 mit hohem<br />
finanziellen Aufwand restauriert<br />
und ist heute das älteste erhaltene<br />
Baudenkmal im Kreis Olpe.<br />
Hausverwaltung<br />
Böhler Immobilien KG<br />
Die Hausverwaltung<br />
im Herzen <strong>Attendorn</strong>s -<br />
seit über 20 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Kölner Str. 9 | 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Telefon: 02722 51525<br />
info@boehler-hausverwaltung.de<br />
www.boehler-hausverwaltung.de<br />
Seit 30 <strong>Jahre</strong>n<br />
Ausgrabung Pfarrkirche 1974: Gesamtbefund nach Westen (Norbert Jüttner)<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 15
Mit der Verleihung des Soester Stadtrechts<br />
erlaubte der Kölner Erzbischof<br />
gleichzeitig die Errichtung von Mauern,<br />
Gräben und Wällen. Von den ursprünglich<br />
vier vorhandenen Torbauten und<br />
zwölf Türmen haben sich Bieketurm<br />
und Pulverturm als letzte Reste der einst<br />
stolzen Befestigungsanlagen erhalten.<br />
Die Befestigung wurde 1812 als Folge<br />
des Stadtbrandes von 1783 niedergelegt,<br />
da die Bürgerschaft dringend Steinmaterial<br />
für den Wiederaufbau ihrer Häuser<br />
benötigte. Der Bieketurm wird heute<br />
als Zeughaus der Schützengesellschaft<br />
von 1222 e.V. genutzt.<br />
Unmittelbar mit der Verleihung der<br />
Stadtrechte ist auch die um 1220 erfolgte<br />
Errichtung der kölnischen Burg<br />
Schnellenberg zu sehen, die der Stadt<br />
zusätzlichen Schutz bieten sollte.<br />
Eine Blütezeit erlebte die Burg unter<br />
dem westfälischen Landdrosten Caspar<br />
von Fürstenberg, der die Burg 1594<br />
kaufte und in der Folgezeit zu einer<br />
prächtigen Residenz umbaute. Da Caspar<br />
von Fürstenberg als direkter Gesandter<br />
des Römischen Kaisers an den<br />
Reichstagen in Regensburg, Nürnberg,<br />
Frankfurt und Worms teilnahm, sah die<br />
Burgruine Waldenburg 1915 (Ansichtskarte Theo Frey)<br />
Schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts<br />
hatte die Siedlung, vor allem durch die<br />
zentrale Rolle von Pfarrei und Sitz des<br />
gleichnamigen Dekanates <strong>Attendorn</strong><br />
und durch das Recht zur Herstellung<br />
eigener Münzen, derart an Bedeutung<br />
gewonnen, dass Erzbischof Engelbert<br />
von Köln sie 1222 zur Stadt erhob. Hoheitszeichen<br />
der Stadt war von jeher das<br />
Kurkölner Kreuz mit dem Halbmond<br />
als Symbol des Kirchenpatrons Johannes<br />
des Täufers. Dieses auch heute noch gültige<br />
Wappen der Stadt sehen wir hier am<br />
unteren Ende des gotischen Stadtsiegels.<br />
Es zeigt den damaligen Stadtpatron Petrus,<br />
der gleichzeitig Patron der Mutterstadt<br />
Köln war und ist.<br />
Stadtsiegel, 15. Jahrhundert<br />
Pulverturm um 1900 (Foto: Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong>)<br />
16<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Burg während seiner Amtszeit zahlreiche<br />
geistliche und weltliche Würdenträger<br />
von überregionalem Rang. Heute ist<br />
die Burg Schnellenberg die größte noch<br />
erhaltene Burganlage Südwestfalens.<br />
Wer in klassischer Burgatmosphäre wie<br />
ein Ritter in historischem Ambiente leben<br />
möchte, sollte es nicht versäumen,<br />
die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der<br />
Burg zur Kenntnis zu nehmen. Hierzu<br />
gehört in erster Linie die Georgskapelle,<br />
die von Caspar von Fürstenberg und seinem<br />
Bruder Dietrich, Bischof von Paderborn,<br />
eingerichtet und in den 1980er<br />
<strong>Jahre</strong>n mit hohem Aufwand restauriert<br />
wurde. Ein Schmuckstück dieser Kapelle<br />
ist der persönliche Betstuhl des Burgherrn;<br />
eine Besonderheit ist aber auch<br />
die Tatsache, dass sich Bischof Dietrich<br />
als begeisterter Verehrer des Apostels<br />
Jakobus selbst als solcher darstellen ließ.<br />
Hierzu muss man wissen, dass ein Teil<br />
des berühmten Jakobs-Pilgerweges unmittelbar<br />
vor der Burg Schnellenberg<br />
verlief.<br />
Schnellenberg: grünes Plätzchen am Turmrest (Foto: Otto Höffer)<br />
Burg Schnellenberg: Oberburg Turmtreppe<br />
(Foto: Otto Höffer)<br />
Schnellenberg: Pilger (Detail in der Kapelle)<br />
seit<br />
KARL 1880<br />
HOFFMANN<br />
Dach · Fassade · Abdichtung · Holzbau<br />
Wir schaffen Werte<br />
<strong>Attendorn</strong><br />
Die Zeit vergeht, der Tag ist da,<br />
jetzt sind es <strong>800</strong> Jahr.<br />
Blühe weiter in der Zeiten Flucht,<br />
bewahre das Alte und wage<br />
das Neue.<br />
KARL HOFFMANN GMBH • In der Stesse 11 • 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Telefon: 02722 2203 • info@dach-hoffmann.de • www.dach-hoffmann.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 17
Urkunde 1329: Nicolai-Konfraternität<br />
Eine Ursache des wachsenden Wohlstandes<br />
war die Zugehörigkeit <strong>Attendorn</strong>s<br />
zur Hanse. So wurden vornehmlich<br />
<strong>Attendorn</strong>er Tuche über<br />
Heidenstraße und Königsweg nach<br />
Köln und Frankfurt transportiert. Von<br />
Köln ging es über den Rhein bis zur<br />
Nordsee, von dort aus nach England und<br />
über die Ostsee weiter bis nach Riga. So<br />
waren <strong>Attendorn</strong>er Familien im Rat der<br />
Hansestadt Lübeck ebenso vertreten wie<br />
in Riga, Stralsund, Wismar und Köln, ja<br />
Eberhard von <strong>Attendorn</strong> war gar Lübecker<br />
Bischof in den <strong>Jahre</strong>n um 1320.<br />
der Bau der gotischen<br />
Pfarrkirche St. Johannes<br />
Baptist, aber auch<br />
eine Stiftung des <strong>Attendorn</strong>er<br />
Hansekaufmanns<br />
Heinrich Weke, der 1420<br />
das Augustinerchorherrenstift<br />
Ewig gründete.<br />
Teile des mittelalterlichen<br />
Hochaltares der<br />
ehemaligen Stiftskirche haben<br />
sich bis heute im Südsauerlandmuseum<br />
erhalten.<br />
in seinem Innern eines der imposantesten<br />
Glockengeläute des Sauerlandes, bestehend<br />
aus acht Glocken, von denen die<br />
schwerste fast 80 Zentner wiegt.<br />
Die enge Wasserstraße, ehemalige<br />
Hauptstraße der Stadt, führt direkt zur<br />
imposanten Fassade des Sauerländer<br />
Domes, und wird flankiert vom Stufengiebel<br />
des ebenfalls aus gotischer Zeit<br />
stammenden Rathauses.<br />
Ein Blick in das Innere des dreischiffigen<br />
gotischen Langhauses zeigt die<br />
schlichte, aber gleichsam beeindruckende<br />
Gliederung von Gotik im Sauerland.<br />
Die Bedeutung der Kirche spiegelt sich<br />
auch in ihrer künstlerischen Ausstattung<br />
wider. So sind trotz zahlreicher Stadtbrände<br />
eindrucksvolle Zeugnisse künstlerischen<br />
Schaffens aus einem Zeitraum<br />
von fast 1000 <strong>Jahre</strong>n erhalten geblieben.<br />
Folge des durch diese Hansetätigkeiten<br />
nach <strong>Attendorn</strong> zurückfließenden<br />
Reichtums waren schließlich einerseits<br />
Pfarrkirche: Außenansicht von Süden um 1<strong>800</strong>.<br />
Ewiger Retabel (Foto: Ralf Breer)<br />
Wahrzeichen der Stadt war und ist die<br />
Pfarrkirche St. Johannes Baptist, die<br />
seit den zwanziger <strong>Jahre</strong>n des vorigen<br />
Jahrhunderts auch „Sauerländer Dom“<br />
genannt wird. Diese Bezeichnung ist sicherlich<br />
vor dem Hintergrund der reichhaltigen<br />
Geschichte zu verstehen. Denn<br />
nicht ohne Grund war <strong>Attendorn</strong> eine<br />
der bedeutendsten Pfarreien des alten<br />
Erzbistums Köln.<br />
Stolz ragt wie eh und je der mächtige<br />
romanische Turm in den Himmel. Seine<br />
Ursprünge stammen aus dem 13. Jahrhundert.<br />
Die Zwiebelhaube ist erstmals<br />
in der Barockzeit nachzuweisen. Der<br />
Turm hat eine Höhe von 67 m und hat<br />
Pfarrkirche: Hochaltar 1944<br />
(Foto: Heinrich Mentrop)<br />
Bemerkenswert ist zum Beispiel das romanische<br />
Vortragekreuz aus der Zeit um<br />
1200, von dessen Typus es im gesamten<br />
Rhein-Maas-Gebiet nur noch drei vollständig<br />
erhaltene Exemplare gibt. Das<br />
Kreuz wurde vermutlich in Köln hergestellt<br />
und zur Fertigstellung der romanischen<br />
Dreikonchenbasilika übergeben.<br />
18<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Pfarrkirche: Gotisches Altarkreuz<br />
(Foto: Ralf Breer)<br />
Nicht weniger bedeutend<br />
ist ein gotisches Altarkreuz<br />
aus dem 14. Jahrhundert, in<br />
dessen oberen Ende sich ein<br />
kleines Zedernholzkreuzchen<br />
erhalten hat. Dieses Kreuzchen<br />
muss eine hohe Verehrung<br />
genossen haben, da es<br />
von den vier Evangelistensymbolen<br />
eingerahmt wird.<br />
Außerdem zeigt die Handstellung<br />
Christi, dass dieses<br />
kleine Kreuzchen bereits im 11. Jahrhundert entstand und später<br />
in das Altarkreuz eingearbeitet wurde.<br />
Auch kostbare Gemälde gehören zur Ausstattung der Kirche,<br />
so zum Beispiel die äußerst qualitätvolle Darstellung des Martyriums<br />
des Heiligen Sebastian. Das Bild entstand nach einer<br />
Vorlage des Meisters Hans von Aachen um 1670, der Altar ist<br />
nach neuesten Erkenntnissen im Herdringer Archiv eine Stiftung<br />
des Dompropstes Johann Adolf von Fürstenberg.<br />
Bedeutend ist auch der Silberschatz der Kirche. Hier ist vor allem<br />
die Stiftung von sechs Leuchtern mit Kreuz, Lavabogarnitur,<br />
Kelch und Messgewändern zu nennen, die 1724 Heinrich<br />
Freiherr von Heuell der <strong>Attendorn</strong>er Kirche vermachte. Heuell<br />
war um 1640 in <strong>Attendorn</strong> geboren. Nach Studien in Köln und<br />
Mainz avancierte er zum kurmainzischen Kanzler in Kempten<br />
und wurde Reichshofrat in Wien. In seinem Testament bedachte<br />
er schließlich seine Taufkirche in <strong>Attendorn</strong> mit diesem<br />
ungewöhnlichen Silberschatz, der sich bis heute erhalten hat.<br />
Marktplatz 1971 (Foto: Otto Höffer)<br />
Betrachtet man die Kirche als geistliches Zentrum, so könnte<br />
man den Marktplatz mit Rathaus als weltliches Zentrum bezeichnen.<br />
So zeigt dieser Blick vom Turm des Sauerländer Domes<br />
das gotische Rathaus, das ebenfalls ein stolzes Relikt aus<br />
der Hansezeit ist. In damaliger Zeit gehörte es sicherlich zum<br />
Prestige heimischer Hansekaufleute, ein ebenbürtiges Rathaus<br />
zu besitzen. Der Marktplatz war im Mittelalter doppelt<br />
so groß, wurde aber in der Barockzeit und im 19. Jahrhundert<br />
mit zwei quer zu Rathaus und Kirche stehenden Bürgerhäusern<br />
bebaut.<br />
Dein Baustoffhandel.<br />
für Profi & Privat<br />
Besuchen Sie uns!<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Pfarrkirche:<br />
Sebastiansaltar<br />
(Foto: Ralf Breer)<br />
…wir handeln.<br />
Baustoffhandel <strong>Attendorn</strong> . Am Eckenbach 16 . 57439 <strong>Attendorn</strong> . bauking.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 19
Das Rathaus wurde in seinem ursprünglichen<br />
Erscheinungsbild in den <strong>Jahre</strong>n<br />
1961 bis 1967 wiederhergestellt und<br />
beherbergt seit 1967 das Südsauerlandmuseum.<br />
Schwerpunkte musealer<br />
Sammlungstätigkeit sind die Stadt- und<br />
Kirchengeschichte, Geologie, Jagd im<br />
Sauerland, altes Handwerk sowie ein<br />
Zinnfigurenkabinett.<br />
Neben dem Südsauerlandmuseum sind<br />
sehenswert das Zeughaus der Schützengesellschaft<br />
im Bieketurm und das<br />
reichhaltige Feuerwehrmuseum.<br />
Die Zeit des Wohlstandes in <strong>Attendorn</strong><br />
dauerte etwa bis zum <strong>Jahre</strong> 1600.<br />
Danach erfolgte ein permanenter Verfall,<br />
der durch Pestepidemien und allein<br />
sieben Stadtbrände beschleunigt wurde.<br />
Die größte Katastrophe ereignete sich<br />
1783, als 220 Häuser, die Kirche, das<br />
Franziskanerkloster und das Rathaus<br />
mit dem historischen Stadtarchiv ein<br />
Raub von Flammen wurde. Schließlich<br />
änderte sich auch das bis dahin konstant<br />
gebliebene mittelalterliche Er-<br />
Nach dem Bombardement vom 28.03.1945: der Spindelsburggraben (Foto: Theodor Frey)<br />
scheinungsbild der Stadt, indem 1812 Ziel der Flugzeuge hätte sein sollen. So<br />
die historischen Befestigungsanlagen starben über 130 Menschen einen grauenvollen<br />
Tod, die Gebäude der Stadt<br />
niedergelegt wurden.<br />
wurden zu 70 % zerstört.<br />
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden<br />
zahlreiche neue und stadtbildprägende<br />
Gebäude, so auch die ehemalige ten nach dem Einmarsch am 11. April<br />
Unglücklicherweise befahlen die Alliier-<br />
Villa Kutsch, die durch die westfälische 1945 die Einlagerung sämtlicher Munitionsreste<br />
in den Keller des Rathau-<br />
Adelsfamilie von Bischopinck errichtet<br />
wurde und Ursprung des heute noch ses. Somit war eine weitere Katastrophe<br />
existierenden ältesten Industriebetriebes<br />
im Kreis Olpe wurde. Heute steht mittelkartenausgabe am 15. Juni 1945<br />
vorprogrammiert: Während der Lebens-<br />
an dieser Stelle das Seniorenzentrum St. explodierte der Munitionsbestand; noch<br />
Liborius.<br />
einmal starben 37 Personen.<br />
Einschneidendes Ereignis des 20. Jahrhunderts<br />
war das Bombardement am<br />
28. März 1945. Völlig unerwartet<br />
wurde <strong>Attendorn</strong> noch fast zum<br />
Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
angegriffen, obwohl<br />
eigentlich der nahe gelegene<br />
Bahnknotenpunkt<br />
Finnentrop<br />
Aufbruchstimmung und Wirtschaftswachstum<br />
waren in den folgenden Jahrzehnten<br />
die Garanten für einen neuen<br />
Aufschwung der Stadt. Der Biggetalsperrenbau<br />
schaffte zusätzliche Arbeitsplätze,<br />
das Südsauerland wurde mehr<br />
und mehr als Ferienregion angenommen.<br />
Damit vollzog sich auch ein steter<br />
Wandel der Stadt. Dieser gipfelte<br />
Stadtbrand 1783: Ausmaß der Zerstörung (Grafik: Otto Höffer)<br />
Biggetalsperre: Bau Listertalbrücke (Foto: Wilfrid Müller)<br />
20<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
schließlich in einer völligen Neugestaltung der Altstadt, die<br />
heute bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen ist.<br />
In den <strong>Jahre</strong>n 1984 und 1985 wurde mit einem Kostenaufwand<br />
von etwa 10 Millionen DM das Rathaus erweitert. Dabei<br />
hat man den im Krieg schwer beschädigten historischen<br />
Gymnasialbau von 1874 originalgetreu rekonstruiert. In ihm<br />
befindet sich heute der Ratstrakt des Rathauses. Südlich davon<br />
der „Altbau“ von 1955, nördlich der kleingliedrig gehaltene<br />
Erweiterungsbau von 1984/85.<br />
Caritas. Nah. Am Nächsten.<br />
Wir sind offen für alle,<br />
die Information, Beratung oder<br />
Unterstützung suchen, für sich selbst oder ihre<br />
Angehörigen. Bei uns fi nden Sie vielfältige Hilfe!<br />
Service Wohnen im Alleecenter<br />
Caritas-Station<br />
Caritas-Tagespfl ege<br />
Caritas-Senioren-WG<br />
Am Alten Markt<br />
Seniorenhaus St. Liborius<br />
Haus Mutter Anna<br />
Rathaus: Neubau 01.10.1953 (Foto: Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong>)<br />
In den <strong>Jahre</strong>n vor der <strong>800</strong>-Jahr-Feier beschloss der Rat der<br />
Stadt, die Vorschläge der Verwaltung zur Runderneuerung der<br />
historischen Altstadt im Rahmen eines „Innenstadtentwicklungskonzeptes“<br />
umzusetzen. Inzwischen sind die Maßnahmen<br />
weitestgehend abgeschlossen und die Stadt präsentiert<br />
sich rechtzeitig zu ihrem stolzen Jubiläum in einem neuen Gewand,<br />
mit dem eine hohe Lebensqualität eingeläutet wurde.<br />
Bieketurmstraße 9 I 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
02722 9541-0 I www.caritas-olpe.de<br />
Sprache verbindet.<br />
Die Stadt präsentiert im Laufe des <strong>Jahre</strong>s ein reichhaltiges<br />
Brauchtum. Der Reigen wird traditionell durch den Karneval<br />
eröffnet, der bereits für das Jahr 1600 urkundlich erwähnt<br />
wird. Seit 1863 finden in <strong>Attendorn</strong> prächtige Veilchendienstagsumzüge<br />
statt. Am Dienstag deshalb, weil die <strong>Attendorn</strong>er<br />
früher selbst am Rosenmontagszug in Köln teilnahmen. Nicht<br />
umsonst führt die Stadt den Beinamen „Klein Köln“. Alljähr-<br />
Sprach -, Sprech-, Stimm- und Schlucktherapie<br />
für Kinder und Erwachsene.<br />
Älteste Erwähnung Karneval 1600 (Foto: Otto Höffer)<br />
Ivonne König Niederste Straße 18 <strong>Attendorn</strong><br />
Tel.: 02722/6319381 Fax: 02722/6319380<br />
www.attendorner-mundwerk.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 21
lich besuchen ca. 30.000 Besucher den<br />
<strong>Attendorn</strong>er Veilchendienstagszug.<br />
Unmittelbar nach Karneval beginnt das<br />
einmalige Osterbrauchtum der Hansestadt.<br />
Diese Bräuche suchen sicherlich<br />
ihresgleichen weit und breit. So ziehen<br />
an den Wochenenden der Fastenzeit<br />
die Männer und Kinder in den Wald,<br />
um das Osterholz zu sammeln. Am<br />
Osterbrauchtum: Karsamstag 1933<br />
existieren die silbernen Königsketten<br />
von Vogel- und Scheibenkönig. Auch<br />
heute noch stiftet jeder König eine silberne<br />
Plakette zur Königskette.<br />
Über die Grenzen <strong>Attendorn</strong>s hinaus<br />
sind Triller- und Bügeltanz bekannt.<br />
Während der Bügeltanz Ähnlichkeiten<br />
in den süddeutschen Schefflertänzen<br />
findet, hat sich der Trillertanz als mittelnoch<br />
als Hoheitszeichen des Hauptmanns<br />
getragen wird.<br />
<strong>Attendorn</strong> hat aber nicht nur jahreszeitlich<br />
begrenzte Attraktionen. So ist<br />
die 1965 eingestaute Biggetalsperre mit<br />
einem Fassungsvolumen von 144 Mill.<br />
cbm zu einem festen Garanten der<br />
„weißen Industrie“ geworden. Zahllose<br />
Urlauber treiben hier im Sommer Wassersport,<br />
viele Einheimische nutzen die<br />
Schönheit der Talsperre für ausgedehnte<br />
Spaziergänge oder Radfahrten. So ist<br />
denn auch die Erholungsanlage Waldenburger<br />
Bucht ein Markenzeichen<br />
dieser Talsperre und gewann mehrfach<br />
die goldene Auszeichnung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
Hauptattraktion der Stadt ist nach<br />
wie vor die <strong>Attendorn</strong>er Tropfsteinhöhle,<br />
die durch Zufall 1907 entdeckt<br />
werden konnte. Mit ihrem Artenreichtum<br />
an Tropfsteingebilden und<br />
Sinterfahnen ist sie die größte begehbare<br />
Schauhöhle Deutschlands.<br />
Karsamstag werden nach altem Brauch<br />
(erstmals 1658 erwähnt) die Ostersemmel<br />
gesegnet. Dabei handelt es sich um<br />
kümmeldurchsetztes Weißbrot, das an<br />
beiden Enden eingekerbt ist. Die so entstehenden<br />
Hörner erinnern an Fischflossen<br />
und damit an ein frühchristlichs<br />
Symbol. <strong>Attendorn</strong>er Ostersemmel werden<br />
schon 1550 in den Waldenburger<br />
<strong>Jahre</strong>srechnungen erwähnt.<br />
alterlicher Moriskentanz einzigartig in<br />
Deutschland tradiert.<br />
Als eine der ältesten Schützengesellschaften<br />
im damaligen Deutschen Reich<br />
verlieh Kaiser Wilhelm II. der <strong>Attendorn</strong>er<br />
Schützengesellschaft 1910 den<br />
Goldenen Schützenadler, der heute<br />
So ist denn <strong>Attendorn</strong> reich an Geschichte,<br />
aber auch reich an lebendig<br />
gebliebenen Traditionen und reich an<br />
Sehenswürdigkeiten. Es wird eine vornehme<br />
Aufgabe sein, diese Werte zu<br />
erhalten und immer wieder neu in die<br />
jeweilige Zeit einzubetten.<br />
Auch das Schützenfest hat in <strong>Attendorn</strong><br />
eine lange Tradition. So konnte<br />
vor einigen <strong>Jahre</strong>n bewiesen werden,<br />
dass die Schützengesellschaft bereits mit<br />
der Stadtgründung existent war. Schon<br />
1256 wurde <strong>Attendorn</strong> als einzige Stadt<br />
des Sauerlandes in den Rheinischen<br />
Städtebund aufgenommen. Dies war damals<br />
nur einer Stadt erlaubt, die eigene<br />
Schutzmannschaften aufweisen konnte.<br />
Seit 1599 ist das eigentliche Schützenfest<br />
urkundlich überliefert, seit 1693<br />
Alte Schützenhalle 1907 (Foto: Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong>)<br />
22<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Seit 50 <strong>Jahre</strong>n fest verwurzelt<br />
in unserer Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />
kompetent<br />
persönlich<br />
schnell<br />
vielfältig<br />
unitech Kühlschmierstoffe GmbH<br />
Röntgenstraße 7<br />
DE 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Tel.: +49 (0) 2722/9376-0<br />
E-Mail: info@unitech-kss.de<br />
www.unitech-kss.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 23
EINE AUSWAHL BERÜHMTER<br />
ATTENDORNER PERSÖNLICHKEITEN<br />
Caspar von Fürstenberg (1545-1618)<br />
Droste u.a. von Bilstein, Fredeburg, Waldenburg, neunfacher<br />
Gesandter des Kaisers bei den Reichstagen; erwarb<br />
1594 die Burg Schnellenberg und baute sie aufwendig aus<br />
und um.<br />
Johannes Sasse (* um 1640 – nach 1705)<br />
Bedeutendster Bildhauer <strong>Attendorn</strong> während der Barock-<br />
Zeit; schuf u.a. die Komplettausstattungen für die <strong>Attendorn</strong>er<br />
Pfarrkirche und die Reichsabtei Corvey.<br />
Heinrich Freiherr von Heuell (1648 – 1724)<br />
<strong>Attendorn</strong>er Shooting-Star der Barockzeit. Sohn einer<br />
Schuhmacherfamilie, Studium in Köln, Kanzler in Kempten,<br />
1707 geadelt, Mitglied des Reichshofrates in Wien.<br />
Anna Catharina Schnütgen († nach 1788)<br />
<strong>Attendorn</strong>er „Berühmtheit“ im schlechtesten Sinn. Als<br />
Geisteskranke zündete sie am 13.07.1783 ihr Haus an und<br />
löste damit den größten Stadtbrand aller Zeiten aus.<br />
Domkapitular Prof. Dr.<br />
Alexander Schnütgen (1843-1918)<br />
Ehrenbürger des Amtes <strong>Attendorn</strong>, Stifter der Kirchen in<br />
Ennest, Lichtringhausen, Listerscheid und Alt-Listernohl;<br />
bedeutender Kunstsammler, Gründer des Kölner Schnütgenmuseums.<br />
Gerhard Gabriel Stern (1913-1983)<br />
Jüdischer Journalist und Schriftsteller, erhielt zahlreiche<br />
Auszeichnungen für seine Bemühungen um Verständigung<br />
zwischen Juden, Christen und Moslems; in <strong>Attendorn</strong><br />
wurde eine Straße nach ihm benannt.<br />
Alfred Schnüttgen (1930-1990)<br />
Franziskanerpater, arbeitete seit 1956 als Missionar und<br />
Entwicklungshelfer in Nordbrasilien. Sein Lebenswerk ist<br />
die Fischerpastoral in Olinda; mit finanzieller Unterstützung<br />
seiner Heimat erbaute er dort ein Krankenhaus.<br />
Walter Viegener (1922-2006)<br />
Herausragender Unternehmer, der sein eigenes Unternehmen<br />
mit über 2000 Mitarbeitern zum führenden Systemanbieter<br />
von Installationstechnik entwickelte. Ehrenbürger<br />
von <strong>Attendorn</strong>.<br />
Carl Josef Hoffmann (1925-2017)<br />
Bedeutender heimischer Bildhauer, ausgezeichnet mit dem<br />
August-Macke-Preis und dem Kulturpreis des Kreises<br />
Olpe. Spuren seines Schaffens sind in <strong>Attendorn</strong> reichlich<br />
zu sehen.<br />
Georg Zeppenfeld (* 1970)<br />
Bedeutender Bassist, der als Opernsänger auf allen berühten<br />
Bühnen der Welt zu Gast ist. Seine musikalische Heimat<br />
ist die Semperoper in Dresden, deren Ehrenmitglied<br />
er ist.<br />
Das <strong>Attendorn</strong>er Original<br />
Ferdinand Bellebaum (1846-1917)<br />
saß jahrzehntelang täglich<br />
am Pulverturm und röstete Zichorien<br />
als Ersatz für Kaffee<br />
24<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Jetzt zum berühmtesten <strong>Attendorn</strong>er Bürger:<br />
Johannes Rivius (1500-1553)<br />
Bedeutender Humanist, der als Pädagoge und Theologe<br />
arbeitete und eine Vielzahl von Schriften veröffentlichte.<br />
Nach seinem Studium in Köln ging er zunächst nach<br />
Leipzig, danach wurde er 1524 Lehrer in Zwickau.<br />
1531 wurde er Rektor des Stadtgymnasiums in Annaberg.<br />
Nach weiteren Stationen in Marienberg, Schneeberg<br />
und Freiberg berief ihn 1540 Herzog Heinrich<br />
zum Erzieher des Prinzen August von Sachsen. 1544<br />
bestellte ihn Herzog Moritz zum Inspektor der sächsischen<br />
Fürstenschulen.<br />
1553 starb Rivius in Meißen an der Pest.<br />
· Objektschutz · Streifendienste · Ermittlungen<br />
· Event-Security · Sicherheitstechnik<br />
MK-WIRTSCHAFTSDIENST GMBH<br />
Detektei & Security<br />
58840 Plettenberg<br />
Telefon: 02391/3945<br />
www.mkw-security.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 25
DR. SANGERMANN, KRÖNING UND PARTNER mbB<br />
Wir blicken auf 64 <strong>Jahre</strong> anwaltliche Tätigkeit<br />
zurück und sind auch im Jubiläumsjahr<br />
für Ihre Rechtsfragen immer da!<br />
DR. SANGERMANN, KRÖNING UND PARTNER mbB · www.anwaelte-attendorn.de
Die Kanzlei „Dr. Sangermann, Kröning und Partner<br />
mbB“ blickt auf über sechs Jahrzehnte anwaltliche<br />
Tätigkeit in <strong>Attendorn</strong> zurück. Es war das Jahr<br />
1958, als sich der 2020 verstorbene Rechtsanwalt<br />
Gerhard Geene – drei <strong>Jahre</strong> später wurde er zum<br />
Notar ernannt – im Ostwall 93 niederließ. Im Jahr<br />
1979 gründete dieser dann mit Dr. Hubertus Sangermann<br />
– 1981 zum Notar berufen – eine Sozietät.<br />
Die Kanzlei expandierte in den Folgejahren und in der<br />
ehemaligen Villa Isphording in der Finnentroper Straße<br />
15 fand man Anfang der 1980er folgerichtig neue größere<br />
Räumlichkeiten.<br />
1987 nahm Rechtsanwalt Harald Kröning seine Tätigkeit<br />
als Rechtsanwalt der Kanzlei auf und trat fünf<br />
<strong>Jahre</strong> später der Sozietät bei. Seit 1995 übt Rechtsanwalt<br />
Jens Sonderkamp seine anwaltliche Tätigkeit gemeinsam<br />
mit den Kollegen aus und wurde 2001 in die<br />
Sozietät aufgenommen. 2006 stieß Rechtsanwältin<br />
Petra Frey hinzu, nachdem sie als Referendarin ihre<br />
anwaltliche Ausbildung in der Kanzlei absolviert hatte.<br />
2016 wurde sie Partnerin des Teams und im Dezember<br />
desselben <strong>Jahre</strong>s zur Notarin ernannt.<br />
Mit ihren personellen und fachlichen Kapazitäten ist<br />
die Kanzlei „Dr. Sangermann, Kröning und Partner<br />
mbB“ für ihre Mandanten in einem vielfältigen Spektrum<br />
des Rechts tätig. Rechtsanwalt Kröning führt<br />
in den Gebieten des Verkehrsrechts, Miet- und Wohnungseigentumsrechts<br />
sowie Verwaltungsrecht den<br />
Titel des Fachanwalts. Rechtsanwalt Sonderkamp<br />
deckt die Fachanwaltsbereiche des Bau- und Architektenrechts,<br />
Familienrechts und Arbeitsrechts ab.<br />
Die Kanzlei ist auch weiterhin darauf ausgerichtet, ihre<br />
Kapazitäten zu erweitern. So ist seit Mai 2022 Carina<br />
Florath als Rechtsanwältin in der Sozietät tätig. „Wir<br />
blicken auf immerhin 64 <strong>Jahre</strong> anwaltliche Tätigkeit in<br />
unserer Stadt zurück und sind stolz auf unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Ohne deren Engagement<br />
wäre der jahrzehntelange Erfolg nicht möglich gewesen<br />
und kann auch die Zukunft nicht gestaltet werden“,<br />
so Rechtsanwalt Harald Kröning.<br />
DR. JUR. HUBERTUS<br />
SANGERMANN<br />
Rechtsanwalt und Notar a.D.<br />
HARALD<br />
KRÖNING<br />
Rechtsanwalt, Fachanwalt<br />
für Verkehrsrecht,<br />
Verwaltungsrecht und<br />
Miet- und WEG-Recht<br />
JENS<br />
SONDERKAMP<br />
Rechtsanwalt, Fachanwalt<br />
für Familienrecht,<br />
Arbeitsrecht und<br />
Bau- und Architektenrecht<br />
PETRA<br />
FREY<br />
Rechtsanwältin und Notarin<br />
mit Amtssitz in <strong>Attendorn</strong><br />
CARINA<br />
FLORATH<br />
angestellte Rechtsanwältin<br />
Finnentroper Straße 15 · 57439 <strong>Attendorn</strong> · Tel.: 02722 9568-0 · Fax: 02722 9568-10
950 JAHRE KATHOLISCHE<br />
KIRCHENGEMEINDE<br />
ST. JOHANNES BAPTIST<br />
von Otto Höffer<br />
Als vor 1200 <strong>Jahre</strong>n im Auftrag Karls<br />
des Großen das Sauerland missioniert<br />
wurde, errichteten die ersten<br />
Missionare in <strong>Attendorn</strong> um 820<br />
eine erste Kirche. Eine zweite Kirche<br />
wurde um 1100 gebaut, eine dritte<br />
um 1220, zeitgleich mit der Verleihung<br />
der Stadtrechte durch Erzbischof<br />
Engelbert. Von dieser Kirche<br />
steht heute noch der <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> alte<br />
Turm. Er ist das Wahrzeichen der<br />
Stadt.<br />
Um 1330 wurde mit dem Neubau einer dreischiffigen gotischen<br />
Hallenkirche begonnen; vielleicht hatten <strong>Attendorn</strong>er<br />
Kaufleute in England oder entlang der Ostseeküste die ersten<br />
gotischen Kathedralen gesehen und brachten diese Ideen mit<br />
in die Heimat. Jedenfalls stiftete einer dieser Kaufleute, Robert<br />
von der Becke, 1353 seinen wertvollen Holzbesitz zum Neubau<br />
der Kirche.<br />
Wertvolle Ausstattungsstücke wurden im Verlauf der Jahrhunderte<br />
geschaffen; diese sind größtenteils heute im benachbarten<br />
Südsauerlandmuseum zu besichtigen.<br />
Die Kirche musste aber auch zahlreiche Schicksalsschläge verkraften.<br />
So ist bereits 1253 ein verheerender Brand überliefert;<br />
weitere Brände, vor allem im 17. und 18. Jahrhundert, zerstörten<br />
immer wieder Turm und Kirchenschiff. Kriege taten ihr<br />
Übriges: So erhielt der Turm während des Bombardements am<br />
28. März 1945 einen Volltreffer, in dessen Folge der Turmhelm<br />
und das Kirchendach abbrannten.<br />
28<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Und doch steht an dieser Stelle seit 1200 <strong>Jahre</strong>n immer noch<br />
die Kirche, die, von den <strong>Attendorn</strong>ern liebevoll Sauerländer<br />
Dom genannt, in seiner Eigenschaft als weithin sichtbares<br />
Wahrzeichen eine doppelte Funktion erfüllt:<br />
In erster Linie war und ist das Bauwerk als Gotteshaus jahrhundertelang<br />
Zeuge christlichen Lebens in <strong>Attendorn</strong>. Gegensätze<br />
unterschiedlichster Gattungen prägten einst und jetzt das religiöse<br />
Leben dieses Domes: Taufe und Begräbnis, Tod und Auferstehung,<br />
Karfreitag und Ostern sind wohl die Extreme, welche<br />
die <strong>Attendorn</strong>er immer wieder in ihrer Kirche zusammenkommen<br />
ließen. Doch wäre die Kirche sicherlich nicht Wahrzeichen,<br />
wenn nur die bedeutenden Ereignisse ihn belebten.<br />
Gerade die alltägliche Verbundenheit der <strong>Attendorn</strong>er zu ihrer<br />
Pfarrkirche haben ihr den Stellenwert zukommen lassen, der<br />
mit unantastbar und würdevoll zu bezeichnen ist.<br />
Die jahrhundertealte Liebe der Bevölkerung zu ihrem Sauerländer<br />
Dom hat immer wieder dazu geführt, dass bekannte<br />
und unbekannte Zeitgenossen ihrer Kirche wertvolle Andachtsgegenstände<br />
und Ausstattungsstücke schenkten, die immer<br />
zuerst zur Verehrung Gottes und seiner Kirche gedacht<br />
waren, deren Kunstwert auf den zweiten Blick aber nicht zu<br />
unterschätzen ist.<br />
Dreh- und Angelpunkt des kirchlichen Lebens innerhalb<br />
der katholischen Kirchengemeinde war und ist der Gottesdienst.<br />
In <strong>Attendorn</strong> haben sich im Verlauf der Jahrhunderte<br />
durch die regelmäßig wiederkehrenden kirchlichen Feste im<br />
<strong>Jahre</strong>skreis Gewohnheiten entwickelt, die als Brauchtum die<br />
Klammer des Zusammenhalts innerhalb der <strong>Attendorn</strong>er Bevölkerung<br />
bildete. Ob es das traditionsreiche Osterbrauchtum,<br />
die großartige Fronleichnamsprozession oder die festlich gestalteten<br />
Gottesdienste zu den Hochfesten des Kirchenjahres<br />
waren – immer gab es eine große Zahl von Gläubigen, die dieses<br />
Brauchtum von Generation zu Generation weitergegeben<br />
haben.<br />
Nicht vergessen werden darf eine intensive Marienverehrung<br />
in <strong>Attendorn</strong>, die vor allem ihre Intensität vor zahlreichen<br />
wertvollen Marienbildern sichtbar macht. Hierzu gehört seit<br />
nun fast 300 <strong>Jahre</strong>n die Wallfahrtskapelle Waldenburg, ein besonderes<br />
Heiligtum, dem jährlich zahllose Pilger von Nah und<br />
Fern ihre Referenz erweisen.<br />
Die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte manchen Sturm<br />
erlebt. Es bleibt zu wünschen, dass der christliche Glaube stark<br />
genug ist, um auch den aktuellen Sturm aushalten zu können.<br />
Bei aller Kritik darf man nicht vergessen, was die christlichen<br />
Gemeinden in <strong>Attendorn</strong> bewegen und bewegt haben. Dies<br />
gilt vor allem für die Einrichtungen für Senioren und Menschen<br />
mit geistigen und körperlichen Behinderungen, das gilt<br />
für die christlichen Kindergärten und Schulen in der Stadt und<br />
das gilt letztlich für das immer noch existente Heer von Ehrenamtlichen,<br />
die sich tagtäglich um den Nächsten und seine<br />
Nöte kümmern.<br />
Pergite – Fahret fort!
DAS ATTENDORNER STADTFEST<br />
... wird ein ganz besonderes Highlight im Jubiläumsjahr.<br />
Mit Kunst und Kultur auf drei Bühnen. Mit den heimischen Vereinen,<br />
Gewerbetreibenden und Gastronomiebetrieben. Und nicht zuletzt mit<br />
dem Westfälischen Hansetag. Also: hingehen, mitfeiern, mitmachen.<br />
d<br />
tadtfest<br />
Fürstenau<br />
PROGRAMM<br />
Sparkassen Bühne<br />
VIEGA<br />
PROGRAMM<br />
Bigge Energie Bühne<br />
Wir wünschen viel Vergnügen beim Olper Stadtfest!<br />
www.bigge-energie.de<br />
P<br />
10. + 11. 9.<br />
WESTFÄLISCHER<br />
HANSETAG<br />
PROGRAMM<br />
Volksbank<br />
Sparkassen<br />
Bühne<br />
Bühne<br />
SAMSTAG FREE BEARS 10. SEPTEMBER 2022 HEY KÖLLE FREITAG 9. SEPTEMBER 2022<br />
SAMSTAG 10. SEPTEMBER 2022<br />
FAIRTRADE SAMSTAG 10. SEPTEMBER 2022<br />
DAS WUNDER<br />
11.00 Uhr <strong>Attendorn</strong>er Fanfarenzug e.V.<br />
19.00 Uhr Festakt – nur auf dem Alter Markt Stadtfest<br />
MARKT11.00 Uhr <strong>Attendorn</strong>er Fanfarenzug e.V.<br />
12.00 Uhr Tom T. Marshall – Countryhits<br />
Theateraufführung PARKHAUS<br />
12.00 Uhr Eröffnung mit Fassanstich<br />
P<br />
Gelände<br />
12.00 Uhr Eröffnung mit Fassanstich<br />
HANSASTRASSE<br />
P<br />
durch den Bürgermeister Christian Pospischil<br />
15.00 Uhr Fragile Matt – Irish Folk<br />
Zeitreise <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong><br />
durch den Bürgermeister Christian Pospischil<br />
Begrüßung der Gäste aus dem Hansekontor<br />
Kirche 18.00 Uhr Sunny Begrüßung Side Up – der Oldies, Gäste Blues, aus dem RockHansekontor<br />
Volksbank<br />
Musikalischer Auftakt der Schützenvereine<br />
SAMSTAG 10. SEPTEMBER 2022<br />
21.00 Uhr Bongens wcMusikalischer – Singer Songwriter Auftakt der / Schützenvereine<br />
Indie Rock PARKPLATZ<br />
Bühne P<br />
11.30 Uhr Bollnbacher Musikverein<br />
ALLEECENTER<br />
12.30 Uhr Abmarsch der Schützenvereine zum Vogelschießen<br />
12.30<br />
14.00 Uhr FairTrade-Auszeichnung der LEADER-Region BiggeLand<br />
SONNTAG KINDERMEILE<br />
Uhr Abmarsch der Schützenvereine zum Vogelschießen<br />
11. SEPTEMBER 2022 KINDER<br />
13.30 Uhr Biggesterne KG <strong>Attendorn</strong><br />
PARKPLATZ<br />
Alter Markt 13.30 Uhr Biggesterne KG <strong>Attendorn</strong><br />
STADTFEST<br />
PARKP<br />
P KÖLNER diverse Musikdarbietungen<br />
TOR<br />
12.00 Uhr wc Schluchtenkracher – Alpenländische Volksmusik<br />
SCHLUCHTENKRACH P KÖLNE<br />
13.45 DAS Uhr WUNDER Prinzengarde KG <strong>Attendorn</strong><br />
FRAGILE MATT<br />
13.45 Uhr Prinzengarde KG <strong>Attendorn</strong><br />
15.30 Uhr The Blind Hollow Rathaus<br />
ORGABÜRO<br />
16.00 Uhr Stemarik – Akustik Rock/Pop<br />
14.00 Uhr Firlitanz – Historische Tanz- und Musikgruppe aus Soest<br />
Bigge 14.00 Uhr Energie Firlitanz – Historische Tanz- und Musikgruppe aus PARKPLATZ<br />
Soest<br />
16.30 Uhr Musikschule Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />
15.15 Bühne<br />
P<br />
15.15 Uhr Tom Browne Band – Jazz, Blues, Funk, Rock<br />
Uhr Tom Browne Band – Jazz, Blues, Funk, Rock MÜHLWIESE<br />
diverse Musikdarbietungen<br />
16.15 Uhr Proklamation der Schützenkönigin<br />
Sparkassen<br />
17.00 Uhr Musikalischer Marsch der Schützenvereine über das Stadtfest<br />
16.15 Uhr Proklamation der Schützenkönigin<br />
wc Bühne<br />
Weitere Darbietungen<br />
16.30 Uhr Musikalischer Marsch der Schützenvereine über das Stadtfest<br />
17.30 Uhr Siiri – Singer Songwriter<br />
16.30 Uhr Musikalischer Marsch der Schützenvereine über das Stadtfest<br />
16.30 Uhr Tom Browne Band – Jazz, Blues, Funk, Rock<br />
DRK<br />
16.30 Uhr Tom Browne Band – Jazz, Blues, Funk, Rock<br />
SAMSTAG<br />
BONGENS<br />
18.00 Uhr Hitsköpfe – Schlagerpartyband<br />
20.00 Uhr Ö-Band – Herbert Grönemeyer Tribute Band<br />
18.00 Uhr Hitsköpfe – Schlagerpartyband<br />
PARKPLATZ<br />
Musikalische Walkacts der Musikschule Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />
PA<br />
20.30 Uhr Big Maggas – Die schönste Boygroup der Welt<br />
P<br />
22.30 Uhr<br />
P<br />
Mit18 MUHR – Westernhagen & SÖHNE Coverband<br />
20.30 Uhr PARKPLATZ Big Maggas – Die schönste ALLE INFOS Boygroup AUF der Welt<br />
MU<br />
PARKPLATZ Tradition P& Handwerk SCHELMESKAMP<br />
– Bauzünfte aus WWW.STADTFEST-ATTENDORN.DE<br />
<strong>Attendorn</strong> am Kirchplatz<br />
22.30 Uhr Hey Kölle – Partymusik Kölner Rock & Popsongs<br />
P HAGEBAU 22.30 Uhr Hey Kölle – Partymusik Kölner Rock & Popsongs<br />
SONNTAG 11. SEPTEMBER 2022<br />
SAMSTAG & SONNTAG<br />
SONNTAG 11. SEPTEMBER 2022<br />
11.00 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche mit Glockenweihe<br />
SONNTAG 11. SEPTEMBER 2022<br />
SCHLUCHTENKRACHER<br />
BIG MAGGAS<br />
11 – 18 Uhr Westfälischer Hansetag am Feuerteich<br />
TOM BROWNE BAND<br />
11.00 Uhr Schräglage – Dixiland Jazzband<br />
12.00 Uhr ZDF Löwenzahn – Kindershow<br />
11.00 Uhr Schräglage – Dixiland Jazzband<br />
13.00 Uhr Übergabe Bronzeskulptur der Stiftung der Sparkasse<br />
12.30 Uhr Begrüßung der Gäste aus der Partnerstadt Rawicz<br />
Neubau, SAMSTAG 13.00 Uhr & Sanierung,<br />
Übergabe SONNTAG<br />
Bronzeskulptur der<br />
Renovierung?<br />
Stiftung der Sparkasse<br />
für <strong>Attendorn</strong>, Lennestadt und Kirchhundem<br />
13.30 Uhr Bornzero – psychedelic freestyle guitar<br />
für <strong>Attendorn</strong>, Lennestadt und Kirchhundem<br />
Fair Trade Meile BOLLNBACHER in der MUSIKVEREIN Ennester HERDORF Straße E.V.<br />
14.00 Uhr Free Bears – Country & Rock´n Roll<br />
14.30 Uhr ZDF Löwenzahn – Kindershow<br />
14.00 Uhr Free Bears – Country & Rock´n Roll<br />
Kinderstadtfest rund um’s Allee-Center<br />
16.30 Uhr Das Wunder – Rock & Pop Coverband 14.45 Uhr Herford im Takt<br />
16.30 Uhr Das Wunder – Rock & Pop Coverband Veranstalter:<br />
ZDF LÖWENZAHN<br />
SUNNY SIDE UP<br />
STEMARIK ZDF LÖWENZA<br />
Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />
15.30 Uhr ZDF Löwenzahn – Kindershow<br />
SONNTAG<br />
Amt für Bildung, Sport,<br />
16.15 Uhr Begrüßung Hanseradler aus Medebach<br />
16 Uhr „Spirit of Hanse“ Konzert des Kulturrings in der Pfarrkirche Kultur & Stadtmarketing<br />
16.30 Uhr Festakt Hansestädte – Übergabe der Hanseflagge an Fürstenau<br />
Unser Sortiment:<br />
Beleuchtung<br />
Kölner Straße 12<br />
57439 <strong>Attendorn</strong><br />
17.00 Uhr Vier Gewinnt – Die Fanta 4 Tribute Band<br />
Alle Angaben ohne Gewähr,<br />
Schalter/Steckdosen Hausautomation<br />
der Rechtsweg ist<br />
BONGENS<br />
TOM T. MARSHALL<br />
ausgeschlossen.<br />
VIER GEWINNT<br />
ATTENDORNER FANFARENZUG<br />
VIER GEWINN<br />
TOM BROWNE BAND<br />
Volksbank Bühne<br />
PROGRAMM<br />
SCHRÄGLAGE<br />
Kölner Str.<br />
FREE BEARS<br />
PARKHAUS<br />
wc<br />
Ennester Str.<br />
Niederste Str.<br />
Wasserstr.<br />
PARKPLATZ<br />
P STADTHALLE<br />
Installationsmaterial<br />
Verteilerbau<br />
Zähleranlagen<br />
HEY KÖLLE<br />
Kabel + Leitungen<br />
Türsprechanlagen<br />
STADT<br />
FEST<br />
TAGE<br />
VOLLES<br />
FESTZWEI<br />
PROGRAMM<br />
Niederste Str.<br />
Sicherheitstechnik<br />
Sat+Kabel-TV<br />
Funksysteme<br />
Netzwerktechnik<br />
Werkzeuge<br />
FREE BEARS<br />
Ö-BAND<br />
SAMSTAG STEMARIK 10. SEPTEMBER 2022 MIT 18<br />
12.00 Uhr Tom T. Marshall – Countryhits<br />
15.00 Uhr Fragile Matt – Irish Folk<br />
18.00 Uhr Sunny Side Up – Oldies, Blues, Rock<br />
21.00 Uhr Bongens – Singer Songwriter / Indie Rock<br />
SONNTAG 11. SEPTEMBER 2022<br />
Ö-BAND<br />
HITSKÖPFE<br />
12.00 Uhr Schluchtenkracher – Alpenländische Volksmusik<br />
16.00 Uhr Stemarik – Akustik Rock/Pop<br />
30<br />
Weitere Darbietungen<br />
DAS WUNDER<br />
www.elektro-wandelt.de<br />
FRAGILE MATT<br />
Ihr Onlineshop für Elektroartikel in <strong>Attendorn</strong><br />
Wir suchen Unterstützung — Jetzt bewerben!<br />
Fachkraft für Lagerlogistik, Lagerhelfer, Handelsfachpacker,<br />
Kommissionierer in <strong>Attendorn</strong> (M/W/D)<br />
Elektrohandel Wandelt GmbH, Askay 28, 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
SCHLUCHTENKRACHER<br />
BIG MAGGAS<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />
Wir wünschen viel Vergnügen b<br />
www.bigge-energie.de
10. + 11. 9.<br />
WESTFÄLISCHER<br />
HANSETAG<br />
P<br />
PARKHAUS<br />
VIEGA<br />
wc<br />
P<br />
PARKPLATZ<br />
STADTHALLE<br />
STADT<br />
FEST<br />
TAGE<br />
VOLLES<br />
FESTZWEI<br />
PROGRAMM<br />
Ennester Str.<br />
P<br />
P<br />
PARKPLATZ<br />
KÖLNER TOR<br />
PARKHAUS<br />
HANSASTRASSE<br />
wc<br />
Rathaus<br />
Sparkassen<br />
Bühne<br />
Stadtfest<br />
Gelände<br />
Kölner Str.<br />
ORGABÜRO<br />
Kirche<br />
Niederste Str.<br />
Wasserstr.<br />
FAIRTRADE<br />
MARKT<br />
Alter Markt<br />
wc<br />
wc<br />
Bigge Energie<br />
Bühne<br />
Volksbank<br />
Bühne<br />
Niederste Str.<br />
P<br />
PARKPLATZ<br />
ALLEECENTER<br />
KINDER<br />
STADTFEST<br />
P<br />
PARKPLATZ<br />
MÜHLWIESE<br />
DRK<br />
P<br />
PARKPLATZ<br />
MUHR & SÖHNE<br />
P<br />
PARKPLATZ<br />
HAGEBAU<br />
P<br />
PARKPLATZ<br />
SCHELMESKAMP<br />
ALLE INFOS AUF<br />
WWW.STADTFEST-ATTENDORN.DE<br />
Starke<br />
Marken in<br />
www.maiworm-mode.de<br />
Am Alleecenter<br />
Kölner Str. 6<br />
Im Alleecenter<br />
2022-05-18-Maiworm-Heimatliebe1/2Seite.indd 1 18.05.22 14:43<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 31
39. WESTFÄLISCHER HANSETAG<br />
Sie wollten immer schon einmal eine westfälische Hansestadt kennenlernen?<br />
Dann besuchen Sie den Westfälischen Hansetag!<br />
Auf dem Hansemarkt stellen sich die Städte mit ihren Attraktionen und Köstlichkeiten vor.<br />
Da hat man die Qual der Wahl, wohin die nächste Reise denn gehen soll.<br />
Mit einem bunten Bühnenprogramm präsentieren sich junge und junggebliebene Städte<br />
mit Musik und Spaß. Da wird in die Hände geklatscht und mit den Füßen gewippt.<br />
Oder man verfolgt gespannt, was sich die Kids so zur Unterhaltung ausgedacht haben.<br />
ATTENDORN<br />
<strong>Attendorn</strong> – dreimalig einmalig<br />
Ursprünglich gegründet als Interessenvertretung der Kaufleute und<br />
zum gegenseitigen Schutz, entwickelte sich die Hanse zu einem mächtigen<br />
Handelsbund, der seinen Mitgliedern das privilegierte Erschließen<br />
neuer Märkte ermöglichte. Im 14. Jahrhundert verlagerten sich die<br />
Haupthandelsrouten auf die Seewege, so dass die Westfalen zwangsläufig<br />
an den Rand des hanseatischen Handelns gerieten. Dennoch<br />
blieben viele westfälische Städte der Hanse bis zu ihrem Untergang<br />
1669 verbunden.<br />
www.westfaelische-hanse.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1222 97,85 km² 24.960 attendorn.de<br />
BRAKEL<br />
weltoffen, familienfreundlich und innovativ!<br />
BRECKERFELD<br />
Staatl. anerk. Erholungsort am Jakobsweg<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
836 174 km² 16.500 brakel.de<br />
BRILON<br />
Stadt des Waldes<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1220 229,16 km² 26.232 brilon.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1396 58,68 km² 9.004 breckerfeld.de<br />
FÜRSTENAU<br />
erstmals 1344 erwähnt<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1344 78,63 km² 9.400 fuerstenau.de<br />
Fotos und Informationen: www.westfaelische-hanse.de<br />
32<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
HALTERN AM SEE<br />
natürlich schön!<br />
HATTINGEN<br />
die Altstadt der Metropole Ruhr<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1289 159 km² 38.600 haltern-am-see.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1396 71,4 km² 56.347 hattingen.de<br />
HERFORD<br />
KAMEN<br />
Kamen - leben und mehr!<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
um <strong>800</strong> 79,00 km² 66.905 herford.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1050 40,95 km² 45.902 www.kamen.de<br />
KORBACH<br />
die einzige Hansestadt in Hessen<br />
LEMGO<br />
Geschichte zwischen Tradition und Zukunft<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
980 124 km² 24.000 hansestadt-korbach.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1190 100,86 km² 41.742 lemgo.de<br />
LIPPSTADT<br />
herzlich Willkommen im Venedig Westfalens<br />
MEDEBACH<br />
Sonnenseite des Sauerlandes<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1185 113,6 km² 72.824 lippstadt.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1144 129,95 km² ca. 7.900 medebach.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 33
MÜNSTER<br />
Münster – bezaubernd alt, aufregend jung<br />
OLPE<br />
die Stadt am Biggesee<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
793 303,28 km² 310.000 muenster.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1311 85,6 km² 25.710 olpe.de<br />
OSNABRÜCK<br />
überraschend, vielseitig und lebendig<br />
PADERBORN<br />
Großstadt zwischen Hightech und Mittelalter<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
um 780 120 km² ca. 165.000 osnabrueck.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
777 180 km² 152.746 paderborn.de<br />
RECKLINGHAUSEN<br />
Recklinghausen – Ruhrfestspielstadt<br />
RÜTHEN<br />
Rüthen – das Tor zum Sauerland.<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1236 66,40 km² 116.000 recklinghausen.de<br />
SOEST<br />
einmaliges Grünsandstein-Ensemble Altstadt<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
836 85,81 km² 49.264 wms-soest.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1200 158,15 km² 10.500 ruethen.de<br />
WARBURG<br />
lebens- und liebenswert Hansestadt<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1036 168,84 km² 25.269 warburg.de<br />
Fotos und Informationen: www.westfaelische-hanse.de<br />
34<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
WARENDORF<br />
Geschichte erleben in der dt. Pferdehauptstadt<br />
WERNE<br />
L(i)ebenswerte historische Altstadt an der Lippe<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1200 176,7 km² 38.059 warendorf.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
um <strong>800</strong> 76,03 km² 30.659 werne.de<br />
WESEL<br />
Hansestadt an Rhein und Lippe<br />
WIPPERFÜRTH<br />
Tradition spüren, Gastfreundschaft genießen,<br />
Natur erleben.<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1241 122,56 km² 62.973 wesel-tourismus.de<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1217 118,16 km² 22.266 wipperfuerth.de<br />
HARDERWIJK<br />
WEITERE<br />
AUSSTELLER<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1231 48,27 km² 48.859 besuchharderwijk.de<br />
RAWICZ<br />
Partnerstadt der Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />
BIGGE-/LISTERSEE<br />
Natur-Erlebns<br />
Gründung Größe Einwohner Homepage<br />
1638 7,81 km² 21.000 rawicz.pl<br />
Homepage<br />
biggesee-listersee.com<br />
Foto: Tobias Arhelger / Adobe Stock<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 35
Wohlfühlen<br />
im Dom Carré<br />
Im Dom Carré am Kirchplatz werden die klassischen<br />
5 Sinne des Menschen angesprochen. Mit<br />
Fisch Jakob, der Wein- und Spirituosenhandlung<br />
Nicole Kost und der Buchhandlung Frey präsentieren<br />
sich im Schatten des „Sauerländer Doms“<br />
drei Fachgeschäfte, die auf eine mehr als 317jährige<br />
Erfolgsgeschichte zurückblicken können.<br />
Die Betriebe werden bereits in der 3. bzw. 4.<br />
Familiengeneration geführt und verfügen als<br />
Gemeinschaft über eine Strahlkraft die weit über<br />
die Stadtgrenze hinausreicht. Mit ihrem jeweiligen<br />
Angebot in Sachen Lebensqualität haben sie<br />
sich weithin einen Namen gemacht. Die besten<br />
Zutaten für ein ausgewähltes Essen. Einen equistiten<br />
Tropfen für den Gaumen. Ein Buch für die<br />
Seele – all das gibt es im „Dom Carré“.<br />
Gemeinschaft wird im Dom Carré großgeschrieben.<br />
Werden doch seit mehr als 15 <strong>Jahre</strong>n<br />
gemeinsame Aktivitäten etwa zur HanseNacht<br />
mit einem OpenAir-Kino oder Livemusik organisiert.<br />
Besonders beliebt sind bei Besuchern und<br />
Gästen die Themenabende. Jeweils im Frühjahr<br />
und Herbst findet ein solcher Abend im Dom<br />
Carré statt. Am 15. Oktober 2022 ist es wieder<br />
soweit. Unter dem Titel „It´s Boarding time“<br />
laden die 3 Betriebe zu einer literarisch-kulinarischen<br />
Weltreise ein. Neben einem 4-Gang-<br />
Menü mit begleitenden Getränken, wird Melanie<br />
Wensing die Gäste mit Geschichten „Rund um<br />
die Welt“ unterhalten. Reservierungen sind<br />
bei Fisch Jakob (Tel. 02722-2396) möglich.<br />
Der Preis beträgt pro Person € 89.<br />
Foto: Björn Bernhardt<br />
Eine tolle Gemeinschaft am Kirchplatz<br />
v. l. n. r.: Bettina Jakob (Jakob Fischfachgeschäft),<br />
Nicole Kost (Wein- und Spirituosen Fachgeschäft),<br />
Michael Frey (Buchhandlung Frey), Sven Jakob<br />
und Dieter Jakob (Jakob Fischfachgeschäft)
BAUSTELLE GILDEHAUS<br />
Herausforderungen für den Trägerverein<br />
von Martin Droste<br />
Es ist ruhig geworden um das Projekt<br />
Gildehaus am Kleinen Markt,<br />
zumindest in der Öffentlichkeit.<br />
Das mag auch daran liegen, dass<br />
der im 19. Jahrhundert erbaute<br />
Turmspeicher etwas versteckt in<br />
einer kleinen Gasse in der Innenstadt<br />
liegt, neben der ehemaligen<br />
Pizzeria „Europa“ – nur einen<br />
Steinwurf vom Marktplatz und<br />
Südsauerlandmuseum entfernt.<br />
Für die Heimatliebe haben sich Schriftführer Claus Ortmann<br />
sowie Beiratsmitglied und Architekt Marius Hengstebeck<br />
Zeit genommen und erzählen, was sich auf der Baustelle<br />
Gildehaus getan hat. Um es vorweg zu sagen: eine ganze Menge.<br />
Dabei standen Architekt und Handwerker immer wieder<br />
vor besonderen Herausforderungen. So hat der Großbrand am<br />
11. Januar 1993, der vom benachbarten Doppelhaus Leitges/<br />
Brake auf Teile der Innenstadt überzugreifen drohte, Spuren in<br />
der Bausubstanz hinterlassen.<br />
Über mangelnde Arbeit können sich die Verantwortlichen des<br />
Trägervereins Gildehaus aber nicht beklagen. Die geplanten<br />
und laufenden Arbeiten des unter Denkmalschutz stehenden<br />
Gebäudes müssen mit den zuständigen Behörden abgestimmt<br />
werden. Das galt für die Erteilung der Baugenehmigung und<br />
gilt für die Abrechnung der Kosten. Und von den Problemen,<br />
vor denen fast jeder Bauherr steht, ist auch der Trägerverein<br />
mit Markus Harnischmacher, Sascha Koch und Claus Ortmann<br />
an der Spitze nicht verschont geblieben: Lieferengpässe,<br />
Materialverzögerungen, Preissteigerungen usw.<br />
38<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Beim Gespräch mit Marius Hengstebeck und Claus Ortmann<br />
zeigt der Malermeister eines der alten Fenster, die restauriert<br />
werden müssen. Die ursprünglichen Farben werden abgebeizt,<br />
das Holz gereinigt und vorgestrichen. Die Schreinerei Cramer<br />
aus Biekhofen übernimmt auch das Einglasen, sprich das Einsetzen<br />
der Glasscheiben. Zwei Fenster stammen aus der ersten<br />
Hälfte des 19. Jahrhunderts, drei weitere wurden wahrscheinlich<br />
in den 1930er-<strong>Jahre</strong>n eingebaut. „Die neuen Fenster sind<br />
der Optik der Bestandsfenster angepasst“, berichtet Architekt<br />
Marius Hengstebeck. Alle Arbeiten müssen mit dem Denkmalschutz<br />
abgestimmt werden.<br />
„Die Dacharbeiten sind abgeschlossen“, freut sich Marius<br />
Hengstebeck. Dachdeckermeister Karl-Georg Hoffmann und<br />
sein Team haben den alten Dachstuhl zurückgebaut und die<br />
neue Dachkonstruktion auf dem ehemaligen Speicherturm<br />
gerichtet. Der zwischengelagerte alte Dachstuhl soll später als<br />
Nachbildung wieder eingesetzt und optisch in Szene gesetzt<br />
werden – direkt unter den neuen Dachstuhl.<br />
Nach dem Einbau der Fenster geht es mit dem Innenausbau<br />
weiter. „Mit Volldampf“, hoffen Hengstebeck und Claus Ortmann.<br />
Bis zum <strong>Jahre</strong>sende wollen und müssen sie fertig sein.<br />
Die kleinen und größeren „Baustellen“ beim Wiederaufbau des<br />
Gildehauses waren noch in weiter Ferne, als NRW-Ministerin<br />
Ina Scharrenbach im Mai 2021 beim Besuch in <strong>Attendorn</strong> den<br />
Bescheid über eine Landesförderung von immerhin 520.000<br />
Euro überbrachte. Damals schrieb die Westfalenpost:<br />
„Der altehrwürdige Turmspeicher am Kleinen Markt in <strong>Attendorn</strong><br />
ist enorm widerstandsfähig. Er überlebte beide Weltkriege,<br />
hielt sich die Abrissbagger vom Leib und überstand<br />
Seit 1792<br />
Eine Herausforderung war die Sanierung der Fachwerk-Giebelwand<br />
zum Innenhof Brake/Leitges. Die auf einem Bruchsteinfundament<br />
stehende Hochseite wurde in sogenannter Ständerbauweise<br />
errichtet, ohne Querstreben. Hier bilden gebäudehohe<br />
Ständer das tragende System. „Das ist kein normales Fachwerk“,<br />
betonen Claus Ortmann und Marius Hengstebeck. Der Holzbalken,<br />
auf dem die Giebelwand aufliegt, war durchfeuchtet und<br />
nicht mehr tragfähig. Zimmermann Daniel Köster und sein<br />
Geselle Marius Graf ersetzten den alten Balken durch einen<br />
massiven Eichenbalken. Nach alter Bautradition wurden Holzverzapfungen<br />
als Verbindungsstücke verarbeitet.<br />
LÖWEN APOTHEKE<br />
Dr. Lukas Peiffer e.K.<br />
Die Hohlräume zwischen den Stützen hat die Firma Mees mit<br />
Lehmziegeln ausgemauert. Die Mauer am Fachwerk wurde<br />
abgebrochen, das Fachwerk war im Fußbereich durchfeuchtet.<br />
Auch das eine Spätfolge des Großbrandes von 1993. Das<br />
Erdgeschoss des ehemaligen Spiekerturms (Speicher) wurde<br />
mit der Hand 75 Zentimeter tief ausgeschachtet, darauf kamen<br />
Schotter, eine Wärmedämmung und eine Bodenplatte aus<br />
Stahlbeton.<br />
Seit 230 <strong>Jahre</strong>n sind wir dabei –<br />
wir gratulieren zu <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />
LÖWEN APOTHEKE | Dr. Lukas Peiffer e. K.<br />
Wasserstraße 12 | 57439 <strong>Attendorn</strong> | Tel: 02722-4088<br />
www.apotheke-attendorn.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 39
sogar einen Brand im Nachbargebäude in den 90er <strong>Jahre</strong>n.<br />
Und dennoch fristet das Spiekerhaus (Plattdeutsch), das Anfang<br />
des 19. Jahrhunderts erbaut, zunächst als Schreinerei genutzt<br />
und später aufgestockt wurde, seit sieben Jahrzehnten<br />
ein einsames Dasein.“<br />
Doch das wird sich nun ändern. „Wir werden dieses Gebäude<br />
endlich aus dem Dornröschenschlaf wachküssen und aus<br />
ihm ein kleines Schmuckstück machen“, betonte Markus Harnischmacher,<br />
Vorsitzender des Trägervereins Gildehaus (…),<br />
im Beisein von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach,<br />
die einen Batzen Geld aus der Landeshauptstadt mitbrachte.<br />
Denn für den anstehenden Erwerb des dreistöckigen Turms,<br />
der sich aktuell noch im Privatbesitz befindet, sowie für die<br />
anschließenden Sanierungs- und Umbauarbeiten ist der 2019<br />
aus der Taufe gehobene Verein dringend auf Fördergelder angewiesen.<br />
Umso erfreulicher, dass die Ministerin satte 520.000<br />
Euro und damit 90 Prozent der Gesamtkosten im Gepäck hatte.<br />
Das Geld stammt aus dem Förderprogramm „Heimatzeugnis“<br />
des Landes NRW. Der Verein selbst muss laut Harnischmacher<br />
rund 50.000 bis 60.000 Euro beisteuern.<br />
(…) So sollen in dem kleinen Museum künftig die wertvollen<br />
Erinnerungsstücke der jahrhundertealten Zünfte, Gilden und<br />
Bruderschaften zusammengetragen werden – ein großer Teil<br />
dieses Erbes befindet sich derzeit noch im Privatbesitz und<br />
„droht dort verloren zu gehen“, weiß Schriftführer Claus Ortmann.<br />
Entstanden ist die Idee, aus dem Turm ein Zunft- und<br />
Gildemuseum zu machen, schon vor vielen <strong>Jahre</strong>n von Mitgliedern<br />
der Schmiedezunft St. Agatha, der Bauzunft St. Josef<br />
und der beiden Confraternitäten (Bruderschaften) St. Nicolai<br />
und St. Sebastian.<br />
„Dieses Projekt, das bekanntlich aus einer privaten Initiative<br />
entstanden ist, fügt sich wunderbar ein in unseren Stadtumbau,<br />
den wir betreiben. Wir wollen unsere alte Hansestadt weiter<br />
aufblühen lassen und die Historie unserer Stadt erlebbar machen“,<br />
erklärte Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) bei<br />
der Übergabe des Förderbescheids.<br />
Die Ministerin würdigte (…) das Engagement der <strong>Attendorn</strong>er<br />
Bürger, die hinter dem Projekt stünden: „Sie sind diejenigen,<br />
die mit Leidenschaft etwas für ihre Stadt tun. Mit<br />
diesem Engagement und der Pflege ihrer Traditionen haben<br />
sie uns überzeugt.“<br />
Eine Überzeugung, die dem Land NRW 520.000 Euro wert<br />
ist. Viel Geld, dass dem Trägerverein Gildehaus aber auch eine<br />
Menge Arbeit und Sorgenfalten bereitet hat und immer noch<br />
bereitet.<br />
40<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong><br />
127 <strong>Jahre</strong> ABA BEUL<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
1222<br />
<strong>Attendorn</strong> erhält Stadtrechte. An der Kreuzung<br />
zweier Handelsstraßen leben noch nicht viele<br />
Menschen. Die meisten sind landwirtschaftliche<br />
Selbstversorger.<br />
Aber schon die frühen <strong>Attendorn</strong>er fühlen das<br />
Technik-Gen: in Rennöfen lösen sie Eisen aus<br />
dem Gestein – die Vorstufe des wirtschaftlichen<br />
Erfolgs späterer Zeiten.<br />
1895<br />
<strong>Attendorn</strong> hat etwa 3.000 Einwohner. Viele<br />
Männer arbeiten in der aufstrebenden metallverarbeitenden<br />
Industrie.<br />
August Beul gründet eine Armaturenfabrik.<br />
Die kleine Gießerei wächst kontinuierlich. Basis<br />
für den Erfolg sind Erfindergeist, handwerkliche<br />
Kompetenz, Kundennähe und Treue zum<br />
Standort <strong>Attendorn</strong>.<br />
2022<br />
<strong>Attendorn</strong> floriert. 25.000 Einwohner leben hier;<br />
in den Unternehmen arbeiten 15.000 sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte.<br />
ABA BEUL ist in vierter Generation inhabergeführt<br />
und produziert nach wie vor in <strong>Attendorn</strong>. Vier<br />
Produktlinien, von komplexen Kundenguss- bis hin<br />
zu elektronisch gesteuerten Bauteilen, machen den<br />
Hersteller zu einem bedeutenden Arbeitgeber an<br />
einem der wichtigsten Wirtschafts-Standorte NRWs.<br />
ABA BEUL<br />
gegründet 1895 in <strong>Attendorn</strong><br />
ababeul.de
Im Frühjahr 2019 lernten die Gäste aus Polen den <strong>Attendorn</strong>er Karneval kennen. Von links: Wirtschaftsvertreter Robert Askielowicz aus Rawicz, <strong>Attendorn</strong>s<br />
Bürgermeister Christian Pospischil und sein Amtskollege Grzegorz Kubik.<br />
WITAMY RAWICZ!<br />
von Tom Kleine<br />
Verlobung, Hochzeit, Flitterwochen: <strong>Attendorn</strong> und die<br />
polnische Partnerstadt Rawicz bleiben trotz Corona frisch verliebt<br />
<strong>Attendorn</strong> hat seit dem Jahr 2019<br />
endlich eine Städtepartnerschaft.<br />
Die erste in der <strong>800</strong>-jährigen Geschichte<br />
unserer Stadt. Kurz nach<br />
der „Verlobung“ und der „Hochzeit“<br />
mit der polnischen Partnerstadt<br />
Rawicz kam Corona. Doch auch der<br />
Virus konnte die jung entfachte<br />
Liebe nicht stoppen.<br />
Aus ihrer alten hanseatischen Tradition heraus und in dem Bewusstsein,<br />
ein Industriestandort mit global handelnden Weltmarktführern<br />
zu sein, waren und sind der Hanse- und Fairtradestadt<br />
<strong>Attendorn</strong> internationale Kontakte wichtig.<br />
Die Stadtverordnetenversammlung der Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />
beschloss daher am 17. Mai 2017 die Bildung einer Unterstützergruppe,<br />
die sich mit dem Aufbau freundschaftlicher Beziehungen<br />
zwischen der polnischen Stadt Rawicz und der Hansestadt<br />
<strong>Attendorn</strong> befassen sollte. Warum ausgerechnet Rawicz?<br />
Nun, die Kreisstadt der polnischen Woiwodschaft Großpolen<br />
war ebenfalls auf der Suche nach einer Beziehung und inserierte<br />
hierzu in einem Fachblatt. Auf diese „Kontaktanzeige“<br />
42<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
eagierte die Hansestadt <strong>Attendorn</strong>, denn schon dort waren die<br />
Gemeinsamkeiten beider Städte auffallend. Fast gleich groß,<br />
geprägt von Wirtschaft, Natur und Brauchtum. Die Kreisstadt<br />
Rawicz, die mit rund 21.000 Einwohnern eine ähnliche Größenordnung<br />
wie <strong>Attendorn</strong> hat, liegt nur 60 km von Breslau<br />
entfernt.<br />
Und das erstaunliche Ergebnis einer Recherche der Stadtverwaltung<br />
<strong>Attendorn</strong> ergab, dass von den 25.000 Einwohnern<br />
der Hansestadt knapp 1.000 ihre Wurzeln im heutigen Polen<br />
haben.<br />
Auch gibt es historische Verbindungen zwischen den Städten<br />
<strong>Attendorn</strong> und Rawicz, da die Adelsfamilie von Hatzfeldt<br />
aus der Region <strong>Attendorn</strong> 1641 mit der nur wenige Kilometer<br />
entfernten niederschlesischen Nachbarstadt Trachenberg<br />
Żmigród belehnt wurde und in deren heute im Staatsarchiv<br />
Breslau befindlichen Familienarchiv <strong>Attendorn</strong>er und Rawiczer<br />
Betreffe nebeneinander zu finden sind. Dies ist ein Beispiel<br />
einer frühen Verbindung zwischen beiden Regionen.<br />
So antwortete man in <strong>Attendorn</strong> schon etwas verliebt auf die<br />
Anzeige und bekam sofort Antwort aus Polen. Es folgten erste<br />
Besuche von Delegationen. So vertrat eine Läufergruppe aus<br />
<strong>Attendorn</strong> die Hansestadt beim berühmten 24-Stunden-Lauf<br />
in Rawicz. Acht Läuferinnen und Läufer der beiden Vereine<br />
TV und LC <strong>Attendorn</strong> – darunter <strong>Attendorn</strong>s zweiter stellvertretender<br />
Bürgermeister Uli Selter - waren zum 24-Stunden-Staffellauf<br />
angereist und hatten so gezeigt, dass der Sport<br />
wieder einmal ein perfekter Türöffner für ein gutes Miteinander<br />
ist.<br />
Fast zeitgleich präsentierten einige Schülerinnen und Schüler<br />
des herkunftssprachlichen Unterrichts Polnisch unter der Anleitung<br />
von Halina Böhm aus <strong>Attendorn</strong> in der Hanseschule<br />
Pläne, die ihre Gruppe für den Aufbau der Partnerschaft zwischen<br />
<strong>Attendorn</strong> und Rawicz entwickelt hatte. Daraus entstand<br />
im November 2018 in <strong>Attendorn</strong> der „Kreis der jungen Freunde“,<br />
der sich seitdem unter anderem an den Kunstwettbewerben<br />
„Zeit in Grau“ und „Meine Stadt-Deine Stadt“ ebenso beteiligte<br />
wie an dem Sprachprojekt „Gelebte Zweisprachigkeit“. In der<br />
Folgezeit und bis heute sind Halina Böhm und ihre motivierten<br />
Schülerinnen und Schüler ein sehr wertvollerer Baustein in der<br />
noch jungen Beziehung der beiden Städte.<br />
niederste straße 7 · 57439 attendorn<br />
tel. (02722) 2465 · info@hotel-attendorn.biz<br />
www.hotel-attendorn.biz<br />
gut essen, trinken und feste feiern!<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 43
Im September 2018 reiste eine Delegation von etwa 30 <strong>Attendorn</strong>erinnen<br />
und <strong>Attendorn</strong>ern zu einem ersten Bürgerbesuch<br />
in die Stadt Rawicz. Einhelliges Fazit: Begeisterung pur<br />
nach der polnischen Charme-Offensive. Der Gegenbesuch aus<br />
Rawicz erfolgte nur einen Monat später. Mit einem abwechslungsreichen<br />
Programm verbrachten mehr als 40 Besucherinnen<br />
und Besucher aus Rawicz ein ereignisreiches Wochenende<br />
in <strong>Attendorn</strong>. Hier wurden sie zunächst offiziell durch Bürgermeister<br />
Pospischil und die Europaabgeordnete Birgit Sippel<br />
begrüßt. In den folgenden vier Tagen rückten die Bewohner<br />
beider Städte wiederum ein Stück näher zusammen.<br />
Im Frühjahr 2019 lernten die Freundinnen und Freunde aus<br />
Polen den <strong>Attendorn</strong>er Karneval kennen. Und spätestens da<br />
feierten die beiden Städte ihre „Verlobung“.<br />
Die „Hochzeit“ beider Städte erfolgte dann noch im gleichen<br />
Jahr. Nach fantastischen Besuchen und Gegenbesuchen von<br />
Delegationen unterzeichneten die Bürgermeister Grzegorz<br />
Kubik und Christian Pospischil am 1. Juni 2019 in Rawicz<br />
die erste Urkunde zur Besiegelung der Städtepartnerschaft.<br />
Die zweite Urkunde wurde dann am 12. Juli 2019 in <strong>Attendorn</strong><br />
unterzeichnet.<br />
Es folgten gemeinsame Kunstwettbewerbe und die Teilnahme<br />
an Fotoausstellungen und Spendenaktionen. Zudem vertrat<br />
eine fünfköpfige Delegation aus dem Rathaus die Hansestadt<br />
<strong>Attendorn</strong> auf dem Stadtfest in Rawicz. Die wiederum war<br />
dann mit einem Stand auf dem <strong>Attendorn</strong>er Weihnachtsmarkt<br />
2019 vertreten.<br />
Ebenfalls entstand ein reger Kontakt und Austausch zwischen<br />
dem Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong> und dem Museum in Rawicz.<br />
Eines der Ziele des <strong>Attendorn</strong>er Stadtarchivs ist es, digitale<br />
Kopien mit <strong>Attendorn</strong>er Betreffen aus polnischen Archiven<br />
zu erhalten. Dank der Unterstützung des Museums Rawicz ist<br />
dies dankenswerterweise möglich.<br />
Noch im Jahr 2019 wurde die Hansestadt <strong>Attendorn</strong> für ihre<br />
Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung mit dem<br />
Richeza-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.<br />
Und dann kam Corona. Besuche und Projekte, die ab 2020<br />
geplant waren, mussten zum größten Teil abgesagt werden. In<br />
regelmäßigen Telefonaten und Videokonferenzen blieben beide<br />
Städte jedoch in Kontakt und tauschten sich aus. Immerhin<br />
konnte eine Delegation um Bürgermeister Kubik am großen<br />
Kommersabend in der Stadthalle <strong>Attendorn</strong> teilnehmen.<br />
Ebenfalls nutzten beide Städte und einige Vereine die sozialen<br />
Medien und ihre YouTube-Kanäle, um die jeweils andere Stadt<br />
mit Grüßen und Filmbeiträgen zu überraschen. Ganz so, wie<br />
es frisch Verliebte eben tun. So wurde eine fünfteilige Serie aus<br />
dem Südsauerlandmuseum produziert. Natürlich zweisprachig.<br />
Ach ja, die Sprache. Polnisch ist für einen Deutschen ohne Vorkenntnisse<br />
ganz gewiss eine hohe Hürde, umgekehrt natürlich<br />
genauso. Damit die <strong>Attendorn</strong>er jedoch bei einem Besuch in<br />
44<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Schützenfest verbindet!<br />
Polen zumindest grüßen und sich ein Bier bestellen können,<br />
bot die Hansestadt <strong>Attendorn</strong> einen vierteiligen „Crashkurs<br />
Polnisch“ im Studio A an der Kölner Straße an. Begleitet von<br />
polnischer Musik und einem gastronomisch angepassten Angebot<br />
an Speisen und Getränken und unter der Leitung der<br />
Lehrerin Sabina Hennen blieben bei den begeisterten Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern zumindest Worte und Sätze wie<br />
„dziękuję bardzo“ („Dankeschön“), „Smacznego“ („Guten Appetit“),<br />
„Ja jestem z <strong>Attendorn</strong>“ („Ich komme aus <strong>Attendorn</strong>“)<br />
und „Do widzenia“ („Auf Wiedersehen“) hängen. Und „Piwo“<br />
natürlich, das „Bier“.<br />
Eines ist sicher: Nach Verlobung, Hochzeit und Flitterwochen<br />
bleiben <strong>Attendorn</strong> und Rawicz trotz der Corona-Pandemie ein<br />
frisch verliebtes Paar. In beiden Städten ist die Vorfreude auf<br />
das langersehnte Wiedersehen groß.<br />
Die Schützenbruderschaft Rawicz war zu Gast beim diesjährigen<br />
Jubiläums-Schützenfest der Schützengesellschaft <strong>Attendorn</strong><br />
1222 e.V..<br />
Neben Gastvereinen aus Bocholt, Ahrweiler und Duderstadt<br />
nahm auch die neunköpfige Delegation aus <strong>Attendorn</strong>s polnischer<br />
Partnerstadt bei bester Stimmung an allen Feierlichkeiten<br />
und Umzügen in <strong>Attendorn</strong> teil. Die Schützenbruderschaft<br />
Rawicz feiert selbst in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Vor<br />
380 <strong>Jahre</strong>n wurde sie gegründet.<br />
Ach ja: während der Feierlichkeiten der Vertragsunterzeichnung<br />
der Städtepartnerschaft in Rawicz im Juni 2019 fand zu<br />
Ehren der Gäste aus <strong>Attendorn</strong> ein eigenes Schützenfest in Rawicz<br />
statt. Dabei schossen Ulla und Rolf Kaufmann den Vogel<br />
ab. So durften sich die beiden Sportler des TV <strong>Attendorn</strong> am<br />
Ende des Freundschaftsabends Schützenkönigspaar von Rawicz<br />
nennen.<br />
Sto lat!<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 45
„WARUM KATTFILLER?“<br />
Der Katzenschuss in Bilstein<br />
Es war im <strong>Jahre</strong> 1583, als der Kölner Erzbischof und Kurfürst<br />
Gebhard Truchseß von Waldburg sein gesamtes katholisches<br />
Erzbistum Köln zur Annahme des protestantischen Glaubens<br />
zwingen wollte. Viele Städte folgten auch seinem Aufruf, nicht<br />
aber das „erzkatholische” Sauerland.<br />
So blieb Truchseß nichts anderes übrig, als persönlich mit einer<br />
Streitmacht ins Sauerland zu reisen, um die Bürger zu zwingen,<br />
dem katholischen Glauben zu entsagen. Er kam so auch<br />
nach <strong>Attendorn</strong>, gelangte durch eine List in die Stadt und zerstörte<br />
sämtliche Kunstgegenstände in der Pfarrkirche.<br />
Die Bilsteiner hätten daraufhin spöttisch hinter den abziehenden<br />
<strong>Attendorn</strong>ern hergerufen:<br />
„<br />
Dort ziehen sie hin,<br />
die Kattfiller (Katzenmörder)!<br />
Seit dieser Zeit heißen die <strong>Attendorn</strong>er mit Beinamen „Kattfiller”,<br />
der Schlachtruf zu Karneval heißt dementsprechend:<br />
„<br />
Ein dreifaches<br />
Katt-filler, Katt-filler, Katt-filler!!<br />
“<br />
“<br />
An dieser Stelle setzt nun die Sage ein:<br />
Die <strong>Attendorn</strong>er hätten, so berichtet sie, den weiterziehenden<br />
Erzbischof in äußerster Wut zur nahegelegenen Burg Bilstein<br />
verfolgt. Eines Mittags habe einer der belagernden Schützen<br />
den vermeintlich schlafenden Erzbischof im Fenster der Burg<br />
gesehen. Er habe die Armbrust genommen, gezielt und …getroffen.<br />
Heruntergefallen sei aber nicht der tödlich verwundete<br />
Erzbischof, sondern eine schlohweiße Mauerkatze.<br />
46<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Kattfillers Rückzug von Bilstein<br />
und Siegesfeier in <strong>Attendorn</strong><br />
Diese Zeichnungen stammen aus der Feder<br />
von Dieter Auert, der sich die Originalzeichnungen<br />
von Ludwig Flusche zum „Katzenschuss<br />
in Bilstein“ aus dem Jahr 1938 zum<br />
Vorbild nahm. Die Figuren wurden nicht<br />
verändert, lediglich die Anordnung und Farben.<br />
Das Flusche-Original wurde seinerzeit<br />
auf Leinen gemalt und als Wandfries bei der<br />
Karnevalssitzung im Hotel Vaut in der Wasserstraße<br />
präsentiert. Das Original befindet<br />
sich heute im Südsauerlandmuseum.<br />
Übrigens: „Den Kindern zuliebe“ verzichtet<br />
Dieter Auert bis heute auf die Darstellung<br />
einer mit einem Pfeil durchbohrten Katze.<br />
UDO‘S<br />
FashionWerkstatt<br />
NEU IN DER FASHION-<br />
WERKSTATT: ANZÜGE VON<br />
Wasserstraße 9 | 57439 <strong>Attendorn</strong> | Telefon: 02722 – 6382414 | Mobil: 0151 – 52377701<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 47
ATTENDORN, MIN HEYMESTÄDTCHEN<br />
Dieter Auert: mehr <strong>Attendorn</strong> geht nicht<br />
von Tom Kleine<br />
„Ich freue mich auf unser Jubiläumsjahr“.<br />
Sagt mit Dieter Auert<br />
der Mann, für den das Wort<br />
„Heimatliebe“ wohl erfunden<br />
wurde. Denn mehr <strong>Attendorn</strong><br />
in einem Menschen geht nicht.<br />
Karnevalist, Schützenbruder, Osterliebhaber, Stadtführer,<br />
Nachtwächter, Kneipier in „Jägerhaus“ und „Bürgerhaus“,<br />
Wanderfreund, Stadtschreiber, Maler und Zeichner, Plattdeutschsprecher,<br />
Heimatliebhaber. So viele Geschichten, so<br />
viele Dönekes. So viel Gesprächsstoff. Nach den Gesprächen<br />
mit diesem <strong>Attendorn</strong>er Urgestein pochte der Verfasser dieser<br />
Zeilen erfolglos auf ein Sonderheft eigens über Dieter<br />
Auert. Das war leider nicht möglich. Gehen wir also thematisch<br />
vor, um 87 <strong>Jahre</strong> leibhaftiges <strong>Attendorn</strong> auf diese zwei<br />
Seite zu pressen.<br />
Karneval<br />
„Ich bin gelernter Karnevalist!“. Das sagt Dieter Auert über<br />
sich selbst. Seit 65 <strong>Jahre</strong>n Mitglied der KG mit Aufgaben<br />
in Elferrat und Vorstand. Dazu Zeremonienmeister in den<br />
1960er-<strong>Jahre</strong>n. Und natürlich Prinz Karneval, die höchste<br />
Weihe eines waschechten Kattfillers. Das war im Jahr 1972.<br />
Ein Jahr später schmiedete er im Verbund mit „Frido“ Müller,<br />
Anselm Klewes, Karl Huhn und Robert Georg die Idee<br />
zur Gründung des Prinzenkomitees, welches dann im Februar<br />
1973 bei einer legendären Veranstaltung in „Micki’s Milchbar“<br />
gegründet wurde.<br />
Schützenfest<br />
Als Klaus-Walter Hoberg im Jahr 1978 als amtierender Scheibenkönig<br />
die Idee einer Schießscheibe wieder aufgriff, um<br />
diese langfristig in das Schützenwesen einzugliedern und die<br />
Scheibenkönigswürde aufzuwerten, rannte dieser bei seinem<br />
Freund Dieter Auert offene Türen ein. Das Ergebnis war eine<br />
Scheibe, die von Schreinermeister Pompe ausgeschnitten und<br />
von Dieter Auert mit Acrylfarben bemalt wurde. Bis heute hat<br />
sich die Tradition der individuell gestalteten Scheiben, die im<br />
Auftrag des jeweils aktuellen Scheibenkönigs als Stiftung an<br />
den kommenden König übergeben wird, fortgesetzt.<br />
Legendär waren auch die Büttenreden von Dieter Auert. Während<br />
seiner Lehrzeit als Maler und Anstreicher Anfang der<br />
1950er-<strong>Jahre</strong> bekam er von seinem Lehrmeister Gottfried Frey<br />
(„Frey’s Hoppit“) den Auftrag, die alte Schützenhalle (heute<br />
steht dort das Feuerwehrhaus) zu streichen. Das tat er mit viel<br />
Hingabe. Und dem Versprechen: „Irgendwann stehe ich hier<br />
auch auf der Bühne.“ 1957 war es dann soweit. Die erste Büttenrede<br />
kam so gut an, dass unzählige folgen sollten.<br />
Ostern<br />
„Als gebürtiger Kehlberger habe ich den Bezug zur Kölner<br />
Poorte. Groß geworden bin ich am Hahnbeul, also Ennester<br />
Pote. Aber mein Onkel Otto hat mich immer mit zur Waterpoote<br />
genommen. Ich hab sie also fast alle durch.“ Und nicht<br />
zu vergessen seine plattdeutschen Ansprachen beim Kreuze-<br />
messen auf dem Alten Markt.<br />
48<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Plattdeutscher Kreis<br />
Vor 40 <strong>Jahre</strong>n war Dieter Auert maßgeblich an der Gründung<br />
des Plattdeutschen Kreises beteiligt, verbunden mit unzähligen<br />
Heimatabenden und zweimal jährlich der plattdeutschen<br />
Messe an der Kapelle Waldenburg.<br />
SGV<br />
Seit sage und schreibe 70 <strong>Jahre</strong>n ist Dieter Auert schon Mitglied<br />
im Sauerländer Gebirgsverein. Doch „statt Wandern“ heißt es<br />
für ihn eher „Stadtwandern“, denn da wäre ja auch noch:<br />
Stadtführer und Nachtwächter<br />
Egal, ob als Stadtführer oder als „de Kall“: wer einmal als Teilnehmer<br />
in den Genuss einer Stadtführung mit Dieter Auert<br />
kommt, der wird mit dem <strong>Attendorn</strong>-Virus infiziert. Zudem erfand<br />
er den weit über <strong>Attendorn</strong> hinaus bekannten „Nachtwächter“<br />
und gilt heute als Gründungsvater der legendären Truppe,<br />
die alljährlich „zwischen den Tagen“ für besinnliche und spektakuläre<br />
Momente im nächtlichen <strong>Attendorn</strong> sorgt.<br />
Ach ja, die zwei Seiten in diesem Heft neigt sich hier dem<br />
Ende zu. Gerne hätte ich noch über seine Zeit als Vorsitzender<br />
und Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereines geschrieben. Und<br />
über sein Wirken im Heimatverein. Und über seine Auftritte<br />
auf den Hansetagen in Nah und Fern. Und über seine Zeit<br />
als Schreiber für den Stadtanzeiger. Und über den Familienmensch<br />
Dieter Auert. Vielleicht klappt es ja doch noch mit<br />
einem Sonderheft zu Dieter Auert. Titel: „Mehr <strong>Attendorn</strong><br />
geht nicht!“<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 49
OSTERN IN ATTENDORN<br />
Einzigartiges Brauchtum<br />
© Jan Hüsing (www.janhuesing.com)<br />
Das intensivste Brauchtum der Stadt wird in den Ostertagen<br />
praktiziert. Um diese Bräuche alljährlich zu erleben, nimmt<br />
man sich als <strong>Attendorn</strong>er Urlaub, nimmt man als gebürtiger<br />
und auswärts lebender <strong>Attendorn</strong>er weite Anfahrtswege in<br />
Kauf. Kein Brauchtum der Stadt ist derart emotionsgeladen<br />
wie das Osterbrauchtum.<br />
Schon vier Wochen vor Ostern gehen die „Poskebrüder“ in<br />
den Wald, um das Osterholz zu sammeln. Dann folgt am<br />
Karfreitag und Karsamstag das historische Stundenblasen<br />
vom Kirchturm des Sauerländer Doms, gefolgt von der traditionellen<br />
Segnung der Ostersemmel, die bereits seit 1658<br />
bezeugt ist. Am Karsamstagnachmittag werden die vier Osterkreuze<br />
auf den Marktplatz gebracht und im Rahmen eines<br />
Wettbewerbs vermessen. Höhepunkte am Ostersonntag sind<br />
das Aufrichten der Osterkreuze sowie die Osterfeuer und die<br />
uralten Osterprozessionen am Osterabend.<br />
OSTERFEUERVEREIN<br />
ENNESTER POTE<br />
www.ennesterpote.de<br />
OSTERFEUERVEREIN<br />
NIEDERSTE POORTE<br />
www.niederstepoorte.de<br />
Zum <strong>800</strong>-jährigen Jubiläum schenkte der Osterfeuerverein<br />
der Stadt eine Stele, die vom einzigartigen Osterbrauchtum<br />
in <strong>Attendorn</strong> erzählt. Sie hat die Form einer Osterfackel und<br />
zeigt zentrale Ostersymbole: Aschenkreuz, Bürde, Palmzweig,<br />
Kelch mit Hostie, Dornenkrone, Nachtwächterhorn,<br />
Ostersemmel, Osterkerze, Osterkreuz und Weihwasser sowie<br />
die Lüchten der vier Tore. Ihren Platz hat sie auf dem Kirchplatz<br />
des Sauerländer Doms.<br />
OSTERFEUERVEREIN<br />
WATERPOOTE<br />
www.waterpoote.de<br />
OSTERFEUERVEREIN<br />
KÖLNER POORTE<br />
www.koelner-poorte.de<br />
50<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Schutzgebühr 3,80 €<br />
SCHNELL INDIVIDUELL PREISWERT<br />
BEDARFSGERECHTE<br />
PRODUKTION<br />
ÜBRIGENS: Flexibler Digitaldruck überzeugt bei Kleinauflagen<br />
durch seine Schnelligkeit und erstklassige Qualität.<br />
NACHHALTIGE & ÖKOLOGISCHE<br />
DRUCKSACHEN<br />
AKZENTE SETZEN MIT<br />
WEISSDRUCK<br />
<strong>Attendorn</strong> . Olpe . Drolshagen . Wenden<br />
<strong>Attendorn</strong> . Olpe . Drolshagen . Wenden<br />
<strong>Attendorn</strong> . Olpe . Drolshagen . Wenden<br />
Der Biggesee hat es in sich<br />
Erstklassige Wasserqualität, erstklassiger Fischbestand<br />
Der Stricknadelmord<br />
Jetzt kommt ein neuer Krimi auf den<br />
deutschen Buchmarkt, übersetzt in Olpe.<br />
Geliebtes Blech<br />
Die Oldtimer-Ra lye im Sauerland<br />
ist eine Herzblut-Geschichte<br />
Schau mal, wo die Elfen wohnen<br />
Eine Geschichte nicht nur für Kinder<br />
Marita, Grata<br />
und der Ackersegen<br />
Lecker, lecker . Kartoffeln<br />
Abenteuer Eisklettern<br />
Herausforderung im Pitztal<br />
Schutzgebühr 3,80 €<br />
Die Ackerhelden von Ennest<br />
Drei Männer betreiben historische Feldarbeit<br />
Lust auf Wandern<br />
Gute Luft und gute Aussicht: Fußreisen in der Heimat<br />
Abtauchen und Durchatmen<br />
Tauchsport im Sauerland<br />
Schutzgebühr 3,80 €<br />
UMSATZSTEIGERUNG MIT<br />
MAILINGS<br />
UNSER MAGAZIN<br />
<strong>HEIMATLIEBE</strong><br />
Weil wir die schönen Dinge lieben. Sie auch? Sprechen Sie uns doch einfach an!<br />
FREY PRINT + MEDIA GMBH & CO. KG | Bieketurmstr. 2 | 57439 <strong>Attendorn</strong> | Tel.: 02722 9265 0 | www.freymedia.de
MANN DER ERSTEN STUNDE:<br />
WERNER JOHANNES<br />
von Birgit Engel<br />
Von der Sirene auf dem alten Rathaus bis zu historischen Helmen:<br />
Das <strong>Attendorn</strong>er Feuerwehr-Museum macht Feuerwehrgeschichte<br />
aus aller Welt lebendig.<br />
Wo wäre die Gesellschaft ohne<br />
Sammler? Ohne Menschen, die<br />
Geschichte mit Leidenschaft bewahren?<br />
Das <strong>Attendorn</strong>er Feuerwehr-Museum<br />
ist ein Ort, wo<br />
solche Dinge weiterleben können.<br />
Dass es ein solches in der Hansestadt<br />
überhaupt gibt, ist an allererster<br />
Stelle Werner Johannes<br />
zu verdanken. Der 85-Jährige ist<br />
Gründungsvater des in Südwestfalen<br />
einzigartigen Museums, das<br />
am 6. Juni 1986 offiziell eröffnet<br />
wurde. Er war der 1. Vorsitzende<br />
des Museumsvereins und ist heute<br />
Ehrenvorsitzender. Weit über<br />
10.000 Exponate – die meisten<br />
und später der „Stadtschänke“<br />
wohl kaum Zeit. Seine Freunde,<br />
Bekannten und Gäste unterstützten<br />
ihn, brachten aus aller Herren<br />
Länder ein Stück Feuerwehrgeschichte<br />
mit. „Willi Kemmerich<br />
hatte ein Haus in Spanien. Da<br />
fuhr er alle paar Wochen hin und<br />
kam nie ohne ein mögliches Museumsstück<br />
zurück. Oder Siegfried<br />
Sangermann, der durch seinen Beruf<br />
bei Kemmerich überall in der<br />
Welt war. Ich habe jedes Mal gefragt,<br />
was sie dafür haben wollen.<br />
Sie wollten nur ein Glas Bier. Ich<br />
habe ihnen mindestens zwei gegeben“,<br />
lacht Johannes.<br />
aus Johannes` Privatbesitz – sind<br />
hier auf 700 Quadratmetern über<br />
Zahlreiche Großexponate wie<br />
drei Etagen zu sehen und zeigen Werner Johannes vor der Sirene des alten Rathauses.<br />
Handdruckspritzen, Holzleitern<br />
die Entwicklung von Technik und<br />
Ausrüstung und eine schier unüberschaubare Zahl an Traditionsstücken.<br />
Und was noch besonders ist: Das Museum ist<br />
ein zertifizierter außerschulischer Lernort und ein Museum<br />
zum Anfassen.<br />
und Fahrzeuge sowie über 150<br />
Helme und Mützen von allen Kontinenten werden im Museum<br />
präsentiert. Das älteste Auto ist übrigens ein Mercedes<br />
von 1942 und stammt aus Jena. „Wir hatten auch mal einen,<br />
aber den haben die Amerikaner geklaut“, so Johannes. Unzählige<br />
Orden und Ehrenzeichen, Strahlrohre, Pumpen, Handfeuerlöscher,<br />
Im Jahr 1955, im Alter von 18 <strong>Jahre</strong>n – damals gab es noch<br />
keine Kinder- und Jugendfeuerwehr – wurde Werner Johannes<br />
Mitglied der <strong>Attendorn</strong>er Wehr. „Ich machte in der LEWA<br />
eine Lehre zum Werkzeugmacher. Alfred Roll war mein Arbeitskollege<br />
und ein alter Feuerwehrmann. Ich wollte da unbedingt<br />
mitmachen. Die roten Autos gefielen mir.“<br />
Bilddokumente und vieles mehr gehören eben-<br />
falls zur Ausstellung, die durch den regelmäßigen Wechsel<br />
an Exponaten immer wieder anders ist. Daneben gibt es auch<br />
Sonderausstellungen. So sammelte Johannes zum 750-jährigen<br />
Jubiläum der Stadt <strong>Attendorn</strong> sämtliche Plakate der Jubiläumsveranstaltungen<br />
samt Berichterstattung der Presse. Diese<br />
sowie ein Film über den historischen Jubiläumsfestzug vom 10.<br />
Mit seinem Eintritt in die Feuerwehr begann auch seine Sammelleidenschaft<br />
auf Lebenszeit. Er sammelte alles, was in Zusammenhang<br />
Juni 1972 können bis einschließlich Oktober im Feuerwehrmuseum<br />
besichtigt werden.<br />
mit der Geschichte der Feuerwehr steht. Und<br />
das rund um den Globus. Dabei war es nicht er selbst, der<br />
um die Welt tourte. Dazu hatte er als Gastwirt des „Löwen“<br />
Sammeln, das möchte Werner Johannes nicht mehr. Basteln<br />
– seine zweite Leidenschaft –, das tut er noch. Zum Beispiel<br />
52<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
historische Gebäude. So hat er die alte Schützenhalle, die einst<br />
dort stand, wo heute das Museum steht, nachgebaut. Ansonsten<br />
beschränkt Johannes sich darauf, „sein“ Museum zu besuchen.<br />
Dann schlendert er durch die Hallen, über die Etagen,<br />
lässt Feuerwehrgeschichte vor seinen Augen Revue passieren.<br />
So ganz ohne kann er eben nicht. Alles andere überlässt er seinem<br />
Sohn Uli, der heute Vereinsvorsitzender ist. „Ihm bleibt<br />
nichts anderes übrig. Es tut mir leid, dass ich ihm das an den<br />
Hals hängen muss. Aber ich bin auch sehr froh darüber“, sagt<br />
Werner Johannes mit seinem feinen Lächeln.<br />
Werner Johannes baute das alte Feuerwehrhaus vom Feuerteich nach.<br />
Ein Museum voll Feuerwehrgeschichte:<br />
hier eine Notrufsäule inmitten anderer Exponate.<br />
Professionelle Rundum-Beratung<br />
Sie suchen den besonderen Service,<br />
der auf Ihre individuellen Bedürfnisse<br />
abgestimmt ist?<br />
Dann sind Sie bei Sport Falkenberg<br />
richtig: Weil Inhaber Dennis Falkenberg<br />
ein großes Sortiment an<br />
professioneller Fitness- und Outdoorkleidung<br />
bereithält.<br />
Und weil es hier mit TECNICA –<br />
bekannt durch sein Know-how in<br />
der Skischuh-Anpassung – den<br />
perfekt sitzenden Outdoor-Schuh<br />
nach maßgenauer Anpassung gibt.<br />
TECNICA C.A.S. – CUSTOM<br />
ADAPTIVE SHAP heißt die<br />
Technik, die mit dem anpassbaren<br />
Wanderschuh präzisen Halt an<br />
Ferse, Knöcheln, Fußgewölbe und<br />
Fußbett bietet. „Die Anpassung<br />
findet direkt vor Ort statt. Schuh<br />
und Fußbett werden erwärmt und<br />
mit Hilfe von Kompression an den<br />
Fuß geformt“, erklärt Falkenberg<br />
den Schuh, der innovative Technologie,<br />
modernes Design und perfekte<br />
Passform vereint.<br />
Dennis Falkenberg<br />
„Präzise Wanderschuh-<br />
Anpassung“<br />
www.sport-falkenberg.de<br />
Niederste Straße 16 · 57439 <strong>Attendorn</strong> · Tel.: 02722/6562890 · info@sport-falkenberg.de<br />
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10.00 Uhr - 18.00 Uhr · Sa 09.30 Uhr - 14.00 Uhr<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 53
50 JAHRE STADTSPORT-<br />
VERBAND ATTENDORN<br />
Auch der Sport feiert einen runden <strong>Jahre</strong>stag<br />
von Franz-Josef Sangermann<br />
Imposantes Bild auf der Bühne beim Ball des Sports in der Stadthalle: Stadtsportverbands-Chef Rüdiger König im Kreis (fast) aller <strong>Attendorn</strong>er Sportvereine<br />
1972 war in Deutschland ein Sportjahr der schlimmen Gegensätze:<br />
Die Fußballfans bejubelten die Europameister-Mannschaft<br />
rings um Franz Beckenbauer und Günter Netzer, die als<br />
bestes deutsches Nationalteam aller Zeiten gilt. National dagegen<br />
ächzte die Bundesliga unter den Folgen des Bestechungs-<br />
Skandals. Und die Olympiade in München zeigte der Welt<br />
ein fröhlich-lockeres Bild von Deutschland, brachte gefeierte<br />
Stars wie Heide Rosendahl und Ulrike Meyfarth hervor– um<br />
dann in einem furchtbaren terroristischen Blutbad zu enden.<br />
Zu enden? Nein, denn das IOC entschied, die Spiele fortzusetzen.<br />
Trauer ja, aber die Worte von Avery Brundage fehlen in<br />
keinem 70er-<strong>Jahre</strong>-Rückblick: „The games must go on!“<br />
„The games must start!“<br />
Das sagte sich dagegen eine Gruppe zielstrebiger <strong>Attendorn</strong>er<br />
am 21. April 1972 im Hotel Kaiserhof nahe dem Bahnhof und<br />
gründete den Stadtsportverband. Der gewählte Vorstand rings<br />
um den ersten Vorsitzenden Jürgen Kempkens und seinen<br />
Stellvertreter Adolf Reinen hatte sich zum Ziel gesetzt, dem<br />
Vereinssport eine starke gemeinsame Stimme gegenüber Politik,<br />
Verwaltung und potentiellen Sponsoren zu geben.<br />
Ziemlich sicher, dass sich die Initiatoren selbst nach dem x-ten<br />
Frischgezapften am Kaiserhof-Tresen nicht vorstellen konnten,<br />
welche Bedeutung ihr Stadtsportverband in der Folgezeit<br />
für die Sportförderung in <strong>Attendorn</strong> bekommen sollte. Was<br />
der Verband auf die Beine stellen und welche Summen er in<br />
50 erfolgreichen <strong>Jahre</strong>n unter den Vereinen verteilen würde.<br />
Geldsummen, für die die bestechlichen Bundesliga-Fußballer<br />
damals um die halbe Welt gelaufen wären. (Na ja, damals<br />
schon, heute nicht mehr …)<br />
Rüdiger König, der aktuelle erste Vorsitzende, weiß genau, was<br />
sein Stadtsportverband an Finanzmitteln für die 43 Sportvereine<br />
der Hansestadt generiert: „Unsere Hauptaufgabe ist es,<br />
Geld locker zu machen!“ Sein kurzes Credo klingt schlicht und<br />
einfach. Er sagt aber nur ungern, welche Heidenarbeit hinter<br />
diesem Lockermachen steckt:<br />
Welche Vereinswünsche<br />
sind förderwürdig?<br />
Die Renovierung des Kunstrasenplatzes? Der neue Barren für<br />
die Turnhalle? Das Weitenmessgerät für die Leichtathleten?<br />
Oder die Organisation des Radrennens? Oder …? Da heißt<br />
es, abzuwägen, den Vereinen bei der Antragstellung unter die<br />
Arme zu greifen, juristische Hilfestellung zu leisten. Aber<br />
wenn das alles wäre. Denn dann kommt die nächste Frage:<br />
Woher nehmen und<br />
nicht stehlen?<br />
Da arbeiten Rüdiger König und seine Mitstreiter auf einer<br />
sehr guten Basis: „Gott sei Dank sind Rat und Verwaltung<br />
in <strong>Attendorn</strong> traditionell sportbegeistert.“ Er findet im Rat-<br />
54<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
haus in aller Regel offene Ohren, wenn es um Sportförderung<br />
geht. Zumal man dort weiß, wie wertvoll Sport für das soziale<br />
Miteinander ist. Und wenn das Stadtsäckel doch nichts mehr<br />
hergibt, dann haben Rüdiger & Co. beste Kontakte zu weiteren<br />
Sponsoren: den heimischen Banken (Sparkasse ALK und<br />
Volksbank Bigge-Lenne) und den finanzstarken <strong>Attendorn</strong>er<br />
Weltmarktführern von Aquatherm bis Viega.<br />
Am Wochenende drauf wurde nur ein Buchstabe geändert,<br />
aber es ging nach draußen und in die Innenstadt: Beim „Wall<br />
des Sports“ stellten sich fast alle <strong>Attendorn</strong>er Sportvereine auf<br />
der Promenade vor. Zahllose Besucher waren begeistert von<br />
den Bewegungs-Angeboten – und von der Vielfalt, die der<br />
Sport bei uns zu bieten hat.<br />
1972 – 2022:<br />
Wenn das kein Grund zu feiern ist!<br />
Das dachten sich auch Rüdiger König und seine Helfer: „Unser<br />
Ziel war es, dem Sport in <strong>Attendorn</strong> eine dreifache Bühne zu<br />
geben.“ Dreimalig einmalig war sie, die Bühne. Zum einen die<br />
Stadthallen-Bühne, auf der am 25. Mai der „Ball des Sports“<br />
ein großes Publikum begeisterte. Wenige Reden, dafür eine<br />
durchdachte Inszenierung aus Musik, Video-Präsentationen,<br />
Live-Sport und Talkshows mit den Moderatoren Uli Selter<br />
und Pittjes Höffer. Der Mix stimmte. Und die, die dabei waren,<br />
reden heute noch darüber.<br />
Uli Selter (graue Haare) und Pittjes Höffer (keine Haare)<br />
im Talk mit Tanja Hennes und Christian Biele<br />
Anzeige<br />
Die Ernst Meister GmbH ist ein zuverlässiger Partner, der seit Jahrzehnten<br />
in den Bereichen SCHMIERSTOFFE, ENERGIE und RECYC-<br />
LING erfolgreich ist.<br />
Effektiv, effizient und vertrauensvoll unterstützen wir unsere Kunden<br />
bei der Beratung und Beschaffung von Schmierstoffen, Heizölen, bei<br />
der Ölaufbereitung und der Entsorgung von Bauschutt, Gewerbeabfall<br />
und Grünschnitt.<br />
Mit unseren GREENLINE Schmierstoffen, unserer hauseigenen Ölaufbereitung<br />
und unserem Schmierstoffmanagement engagieren wir<br />
uns für Mensch und Umwelt.<br />
Unser Qualitätsversprechen beinhaltet eine faire, kompetente und<br />
transparente Beratung, den Einsatz hochwertiger Produkte, eine zeitnahe<br />
und zuverlässige Abwicklung und eine kunden- und lösungsorientierte<br />
Kommunikation mit unseren Kunden und Partnern.<br />
Schmierstoffe von TOTAL und FUCHS sind hochmoderne, innovative,<br />
leistungsfähige und umweltfreundliche Industrieschmierstoffe die<br />
für Effizienz, Zuverlässigkeit und Ausdauer stehen und die Produktivität<br />
von Maschinen und Anlagen in Ihrem Unternehmen unterstützen.<br />
Die Ernst Meister GmbH ist nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert und<br />
ein zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb gemäß § 56 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
in Verbindung mit der Entsorgungsfachbetriebeverordnung.<br />
Gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft!<br />
GF: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Thorsten Henze und Christoph Schulte<br />
Ernst Meister GmbH<br />
Daimlerstraße 14<br />
58840 Plettenberg<br />
Tel.: 02391-9280-0<br />
Fax: 02391-9280-10<br />
info@meister-oele.de<br />
www.meister-oele.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 55
Der unglaubliche Rekord<br />
Fast jeder <strong>Attendorn</strong>er hat schon seine Runden auf der<br />
18-Loch-Sterngolfanlage in Neu-Listernohl gedreht. Und war<br />
mächtig stolz, wenn sich auf seinem Zettel am Ende weniger<br />
als 50 Schläge summierten. Aber Helmut Lutz, der Chef der<br />
Sterngolfer, weiß, was sich jedes Vereinsmitglied sehnlichst<br />
wünscht: den Platz einmal unter 20 Schlägen zu schaffen.<br />
Denn der Bahnrekord liegt genau bei diesen wahnsinnigen 20<br />
Schlägen!<br />
MENSCHEN UND ZAHLEN<br />
Überraschendes vom Sport in <strong>Attendorn</strong><br />
Und für die, die lieber in Ruhe zu Hause über den Sport in<br />
<strong>Attendorn</strong> schmökern, wurde das Magazin „<strong>Attendorn</strong> bewegt<br />
sich“ aufgelegt. Über 100 Seiten, mit informativen und unterhaltsamen<br />
Texten, seltenen Bildern und exklusiven Interviews.<br />
Mittlerweile ist das Magazin übrigens schon fast vergriffen.<br />
Der Olympionike aus Biekhofen<br />
Seit den Siebzigern läuft Nikolaos Tamis. Und läuft sehr weit.<br />
Und läuft sogar Marathon. Und läuft mit über 70 den extremen<br />
Bergmarathon auf den 2.<strong>800</strong> m hohen Olymp, den heiligen<br />
Berg der griechischen Mythologie. In diesem Jahr verhinderte<br />
Corona den zweiten Olymp-Run des mittlerweile 73-jährigen<br />
laufverrückten Biekhofers.<br />
Der ewige Vorsitzende<br />
Im März 1988 – vor über 34<br />
<strong>Jahre</strong>n! – wird Rüdiger König<br />
zum 1. Vorsitzenden des Stadtsportverbands<br />
gewählt. Das<br />
Amt bekleidet er heute noch<br />
und managt damit in einer Liga<br />
mit Uli Hoeneß und Michael<br />
Zorc. Er ist DAS sportliche<br />
Schwergewicht in <strong>Attendorn</strong>.<br />
Der Uwe Seeler des SV 04<br />
Nein, es ist nicht bekannt,<br />
dass Timo Gärtner ein unmoralisches<br />
Angebot von Inter<br />
Mailand ausgeschlagen hat.<br />
Aber was Vereinstreue angeht,<br />
stimmt der Vergleich mit dem<br />
leider verstorbenen Uns Uwe.<br />
Timo spielt seit seinem 5. Lebensjahr<br />
für den SV 04; und<br />
2022/23 ist die 28. Saison, in<br />
der er ununterbrochen das Trikot<br />
seines Stammvereins trägt.<br />
Die Wimmelbild-Titelseite mit dem (nicht mehr)<br />
radfahrenden Bürgermeister und dem Schalker Pastor<br />
2022 ist in Deutschland und der ganzen Welt ein Jahr, in dem<br />
die schlechten Nachrichten überwiegen: Corona, Krieg in<br />
der Ukraine und Klimawandel beherrschen die Schlagzeilen.<br />
Die Reaktion vieler Mitmenschen auf diese Krisen wird von<br />
Trendforschern als „Cocooning“ (sich einspinnen) bezeichnet.<br />
Eine Tendenz also, sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückzuziehen<br />
und sich im häuslichen Privatleben einzuspinnen.<br />
Hoffen wir, dass es die Sportvereine bei uns in <strong>Attendorn</strong><br />
mit Hilfe des Stadtsportverbands schaffen, diesem Trend entgegenzuwirken<br />
und Jung und Alt weiter für den gemeinsamen<br />
Sport zu begeistern.<br />
Wimmelbild als Poster und Postkarte<br />
erhältlich bei Frey Buch & Papier.<br />
56<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
DER HEIMAT<br />
VERBUNDEN.<br />
DEM TRINKWASSER<br />
VERPFLICHTET.<br />
BEULCO GmbH & Co. KG<br />
Kölner Straße 92 · 57439 <strong>Attendorn</strong> · www.beulco.de<br />
Trinkwasser ist unser höchstes Gut.<br />
Um es zu schützen, sorgen wir mit unseren<br />
Ideen und Innovationen für eine sichere Versorgung<br />
mit sauberem Trinkwasser.<br />
Heute und in Zukunft.<br />
#trinkwasserliebe
ATTENDORN IST AUCH<br />
EINE STADT DER KUNST<br />
von Birgit Engel<br />
Kunst in der alten Hansestadt ist<br />
vielgestaltig und interdisziplinär –<br />
Marlies Backhaus ist eine zentrale<br />
Figur der Szene.<br />
Kunstszene in <strong>Attendorn</strong> und weit über die Grenzen der Stadt,<br />
des Kreises Olpe und Südwestfalens hinaus bekannt.<br />
In fast vier Jahrzehnten als Kunsterzieherin am St.-Ursula-<br />
Gymnasium war sie für Generationen von Lernenden Impulsgeberin<br />
zum künstlerischen Handeln, Probieren, Experimentieren<br />
und Forschen. Und natürlich führt sie ein Leben<br />
als Künstlerin selbst. Und sie ist auch Funktionärin für die<br />
Kunst. Engagiert sich im Künstlerbund Südsauerland, dessen<br />
Vorsitz sie mehrere <strong>Jahre</strong> innehatte und in dem sie das Kinderatelier<br />
gründete. Sie war aktiv im Frauenkunstforum Westfalen<br />
und ist im Vorstand des Bundesverbandes Bildender Künstler<br />
Westfalen. Darüber hinaus ist sie mehrfache Preisträgerin, erhielt<br />
den 1. Preis des Kunstvereins Siegen, den Kulturpreis des<br />
Kreises Olpe und den Heimatpreis für kulturelles Engagement<br />
in <strong>Attendorn</strong>. Kurzum: Marlies Backhaus prägt die Kultur und<br />
Kunst in der hiesigen Region, sichtbar ist sie vor allem in der<br />
alten Hansestadt.<br />
Marlies Backhaus freut sich und fühlt sich geehrt,<br />
in der <strong>Attendorn</strong>er Kulturszene angenommen zu sein.<br />
„Heimat, süße Heimat“, titelte die Ausstellung, die von<br />
März bis Mai 2022 im Südsauerlandmuseum zu sehen war.<br />
Die Projektidee stammt von Marlies Backhaus, der Titel von<br />
der Malerin Uta Hoffmann: Zum <strong>800</strong>-jährigen Jubiläum der<br />
Stadt <strong>Attendorn</strong> stellten dabei acht Kunstschaffende – für<br />
jedes Jahrhundert einer – ihre Kunstwerke aus. Sie alle sind<br />
in <strong>Attendorn</strong> geboren und/oder aufgewachsen oder haben<br />
die Stadt als neue Heimat gewählt und zeigten ihre Auseinandersetzung<br />
mit der hiesigen Natur und Landschaft,<br />
Geschichte und Gesellschaft, der eigenen Kindheit und dem<br />
aktuellen Umfeld. Damit gelang eine großartige Zusammenschau<br />
von Malereien, Fotografien, Skulpturen, Installationen<br />
und Bewegtbildarbeiten, die mit ihrer individuellen Formsprache<br />
manchmal ganz offensichtlich, manchmal hintergründig<br />
mit dem Thema faszinierten. Und die einmal mehr<br />
offenbarten, wie vielgestaltig und interdisziplinär Kunst sein<br />
kann und in <strong>Attendorn</strong> auch ist.<br />
Marlies Backhaus kam als junge Kunstlehrerin aus Mönchengladbach<br />
1968 zum St.-Ursula-Gymnasium nach <strong>Attendorn</strong>,<br />
wobei sie sich nach anfänglichem „Kultur-Schock“ schnell mit<br />
ihrer neuen Wahlheimat identifizierte. Im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit<br />
entwickelte sie Projekte, Kalender und Ausstellungen<br />
zum Thema <strong>Attendorn</strong>. Anlässlich des 775-jährigen Stadtjubiläums<br />
entwarf sie das Plakat „Impressionen einer Stadt“.<br />
„Mit dem Willen, etwas Besonderes zu schaffen, findet man<br />
auch Wege“, sagt Marlies Backhaus, zentrales Gesicht der<br />
Blick in die Ausstellung „Heimat, süße Heimat“ –<br />
vorne die Installation „Buiterlinge“ (Foto: Hendrik Feiereis).<br />
58<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Die fünfteilige Fotocollage „Hansestadt <strong>Attendorn</strong>“ (160 x 205 cm)<br />
hängt seit 2017 in der Rathausgalerie.<br />
Es hängt heute in vielen Haushalten und wurde von ihr nun<br />
zum <strong>800</strong>-jährigen Jubiläum aktualisiert und neu aufgelegt.<br />
Das Cover der vorliegenden <strong>Sonderausgabe</strong> der HEIMAT-<br />
LIEBE zeigt das Plakat. Auch der Bilder-Zyklus „K(l)eine<br />
Sehenswürdigkeiten - Ansichten (m)einer Stadt“, der einen<br />
Platz beim Bürgermeister gefunden hat, ist ein Backhaus-<br />
Projekt. Seit <strong>Jahre</strong>n vertritt sie zudem „ihre“ Stadt mit ihren<br />
Werken bei den internationalen Hanse-Ausschreibungen als<br />
Preisträgerin. So fertigte sie eine große <strong>Attendorn</strong>-Fotocollage<br />
für das Jubiläum der Hansestadt Rostock 2017 an. Diese<br />
und eine weitere Collage mit Kindern aus <strong>Attendorn</strong> „Das<br />
neue Gold der Hanse“ haben einen Platz in der Rathaus-<br />
Galerie gefunden. Und für die Hansetage vor zwei <strong>Jahre</strong>n gestaltete<br />
sie mit ihrem Sohn Jan den Film „<strong>Attendorn</strong> - Stadt<br />
der Hoffnung für (Kinder-) Träume“.<br />
Nach ihrer Pensionierung bot Backhaus zusammen mit ihrem<br />
Sohn Jan zudem ehrenamtlich ihre professionelle Mitarbeit<br />
im Bereich Kultur- und Kunstförderung an und entwickelte<br />
mit dem Jugendzentrum mehrere Projekte unter dem Slogan<br />
„Fühl Dich zuhause in <strong>Attendorn</strong> – Mach die Stadt zu Deiner<br />
Stadt“, um die Identifikation der jüngerern Bewohner mit ihrer<br />
Heimatstadt durch spannende Aktivitäten zu stärken.<br />
Die Projekte „Weg der Kinderrechte“ und die Mauerbemalung<br />
„Musterhaft zum Biggesee“ sind im Stadtbild bekannt.<br />
Und auch das großartige Projekt „We Remember“, in dem eine<br />
virtuelle Begegnung in Bildern von acht <strong>Attendorn</strong>er Jugendlichen<br />
aus der Jetztzeit mit jüdischen jungen Menschen von<br />
damals stattfindet, erregte Aufmerksamkeit. <strong>Attendorn</strong> ist übrigens<br />
auch die einzige Stadt, in der es einen „Weg der Kinderrechte“<br />
gibt. Für Backhaus ist diese kulturrelevante Kunst-<br />
installation der von Kindern gestalteten „Lolli“-Schilder eine<br />
der wichtigsten und umfangreichsten Aktionen überhaupt.<br />
Die farbenfrohen Hingucker sind Träger persönlicher und<br />
zugleich universeller Botschaften: Wünsche und Rechte von<br />
jungen Menschen, angelehnt an die Genfer Kinderrechtskonvention.<br />
Der Weg erstreckt sich über die Wälle und setzt eine<br />
ebenso künstlerische wie kritische Marke.<br />
Noch viele mögliche Projekte schwimmen in Marlies Backhaus‘<br />
schier unerschöpflichem Ideenpool. Sie hat tausend<br />
Ideen und findet tausend Wege, sie umzusetzen. Die jüngste<br />
Backhaus-Landmarke ist das Kunstwerk „Feuer löschen“ am<br />
Feuerteich als Teil des neuen Skulpturenweges zum Thema<br />
<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Brauchtum und Stadtgeschichte.<br />
WE<br />
RE<br />
ME<br />
MB<br />
ER<br />
Junge <strong>Attendorn</strong>er erinnern an jüdische Kinder ihrer Heimatstadt,<br />
die in der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben wurden.<br />
Sie gestalten eine virtuelle Patenschaft in Fotocollage und Malerei.<br />
Ein Kunstprojekt des Jugendzentrums <strong>Attendorn</strong> im Rahmen der Jugendkulturnacht NRW<br />
in Zusammenarbeit mit der Initiative „Jüdisch in <strong>Attendorn</strong>“.<br />
Mein Name ist LEA WIETHOFF<br />
und ich bin 14 <strong>Jahre</strong> alt. Ich spiele<br />
gerne Geige und liebe die Musik.<br />
Über mein virtue les Patenkind<br />
MARGARET URSELL kann<br />
ich mir vorstellen, dass sie diese<br />
Leidenschaft mit mir geteilt hätte.<br />
Auf der Fotoco lage scheint sie<br />
Freude an meinem Geigenspiel zu<br />
haben.<br />
Mein Name ist<br />
PAULINE HILLESHEIM und bin<br />
17 <strong>Jahre</strong> alt. Ich habe die Patenschaft<br />
für JULIUS BÖHEIMER<br />
übernommen. Uns beide verbindet,<br />
dass wir Schüler auf dem Rivius<br />
Gymnasium waren. Er hat den<br />
Holocaust dank Freunden in einem<br />
Versteck im Bergischen Land<br />
überlebt.<br />
Gemälde erhältlich als Poster und<br />
Leinwand bei Frey Buch & Papier.<br />
Konzentriertes Arbeiten im Atelier auf Zeit beim Gestalten der kunstvollen<br />
Bild- und Textseiten für die Schilder auf dem Weg der Kinderrechte (Foto: privat).<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 59
DAS IST ATTENDORN –<br />
AUS KINDERAUGEN<br />
Amir, Leonard, Tracy, Clara und Mika haben zusammen mit ihren Klassenkameraden der HEIMATLIBE von ihren Lieblingsplätzen in ihrer Stadt erzählt.<br />
Eine charmante Altstadt mit außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. Heimelige<br />
Dörfer in ländlicher Kulisse. Eine erfolgreiche Wirtschaft. Eine engagierte Bürgerschaft.<br />
Und nicht zuletzt gelegen inmitten in einer wundervollen Landschaft<br />
in unmittelbarer Nähe zum Biggesee – das alles ist <strong>Attendorn</strong>!<br />
<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong>, das bedeutet <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> voll mit Geschichte, mit Erzählungen,<br />
mit Traditionen. <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong> bedeutet immer einen Blick in die<br />
Vergangenheit. Doch wir wollen auch in die Gegenwart und Zukunft schauen.<br />
Dazu haben wir die Kinder der vierten Klassen 2021/2022 der Gemeinschaftsgrundschule<br />
Attandarra gefragt, was sie an ihrer Stadt lieben und was sie sich<br />
wünschen. Und damit das keine Buchstabenwüste ist, haben sie für uns gemalt.<br />
60<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Sport und viele Möglichkeiten zum Toben spielt für die<br />
Kinder in <strong>Attendorn</strong> eine ganz große Rolle: Die Fußballplätze,<br />
der Skaterplatz und das Hallenbad sind ganz<br />
besonders wichtige Ort für Ben Noah, Matti, Sara und<br />
Lena. Weil man im Verein trainieren kann, Freunde<br />
trifft und ganz einfach jede Menge Spaß hat.<br />
Wir leben in einer der schönsten Regionen. Inmitten<br />
einer wunderbaren Natur und direkt am Biggesee, einer<br />
der größten Stauseen Deutschlands. Genau das finden<br />
Elmedin, Maria und Julie großartig: die vielen weißen<br />
Segel auf dem Wasser, wenn der Wind geht, schwimmen,<br />
sonnen, Fahrrad fahren oder auf den Biggedampfer<br />
steigen und dabei ganz viel Pommes, Eis und Waffeln<br />
essen.<br />
Bauunternehmung & Bauträgergesellschaft<br />
Wir bauen, planen, projektieren<br />
und sanieren für Sie.<br />
Sprechen Sie uns gerne an,<br />
damit wir gemeinsam<br />
Ihr nächstes Projekt realisieren.<br />
Sabisch Bauunternehmung GmbH & Co. KG und Bauträger GmbH | Oberveischeder Str. 8 |<br />
57462 Olpe-Oberveischede | Telefon: 02722/8673 | info@sabisch.de | www.sabisch.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 61
„Ich finde die Burgruine toll, weil es ein schöner Ort<br />
zum Lesen und Spielen ist. Und die umliegenden<br />
Wälder sind schön“, sagt Maximilian. Dass der Biggesee<br />
einfach insgesamt ein ganz toller Ort ist, findet<br />
Tom. Und Luis schreibt: „Mein Lieblingsort ist der<br />
Skywalk, weil ich dort die Aussicht und die Ruhe<br />
cool finde. Im Sommer fahre ich gerne mit dem<br />
Fahrrad dorthin und erlebe Abenteuer.“<br />
Das Rathaus mit dem Wasserspiel und der Eisdiele<br />
um die Ecke sowie das Museum mit seinen vielen<br />
verschiedenen und interessanten Ausstellungen mögen<br />
Luca und Luca und Kira ganz besonders gern.<br />
Julius hat sein Zuhause gemalt: „Weil meine Familie<br />
hier ist und ich mich hier wohl fühle. Es ist 239 <strong>Jahre</strong><br />
alt und ein Fachwerkhaus.“ Für Nico ist das Kino absoluter<br />
Lieblingsort: „Hier gibt es immer spannende<br />
Filme, die ich mir gerne anschaue.“<br />
Ganz viele schöne Orte und Lieblingsplätze kennen<br />
Anton, Alessandro, Nancy, Dailyn, Marvin und<br />
Stefan. Aber sie würden sich auch gerne etwas wünschen:<br />
vor allem mehr Spielplätze. Aber auch, dass<br />
die Natur und der See sauber bleiben und einen Natur<br />
Parcours an der Schafsbrücke.<br />
62<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Becky sagt: „Der schönste Ort für mich wäre eine Trampolinhalle.“<br />
Nisa hingegen liebt die Burg Schnellenberg mit dem<br />
Hotel, den vielen Bäumen und Blumen. Und Gabriela mag es,<br />
wenn am Rathaus die Kinder beim Spielen so fröhlich sind<br />
und ganz viel lachen.<br />
Wir gratulieren zum<br />
<strong>800</strong>-jährigem Jubiläum<br />
Zum langen Acker 14<br />
57439 <strong>Attendorn</strong>-Ennest<br />
info@kurt-schmelzer.de<br />
Tel.: 02722 51701<br />
Fax: 02722-632376<br />
www.kurt-schmelzer.de<br />
Für Leandro, Lennard, Ömer, Mirac, Michael,<br />
Volkan und Luca ist es ganz wichtig, Fußball spielen zu können.<br />
DACHDECKERMEISTER ZIMMEREI<br />
WIR<br />
SUCHEN<br />
DACHDECKER-<br />
GESELLEN /-HELFER<br />
QUALITÄT<br />
GANZ OBEN<br />
„Überhaupt die ganze Stadt <strong>Attendorn</strong> als Ort, an dem man lebt<br />
und Familie und Freunde hat“, mögen Anastasia, Livia, Jana, Ghaidaa<br />
und Melhia. Ganz besonders schätzen sie die vielen Möglichkeiten.<br />
Zum Beispiel das Wandern durch die Wälder und Tiere beobachten<br />
oder Spazieren gehen am See und Steine flitschen. Was<br />
sie sich wünschen: Nicht so viel Müll und dass im Wald hoffentlich<br />
bald nicht mehr so viele Bäume gefällt werden müssen.<br />
Fachbetrieb<br />
für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik<br />
Gerüstbau Bauklempnerei Kranverleih<br />
Zimmerei Kernbohrungen<br />
RUDOLF HOFFMANN GMBH<br />
Bremger Weg 10 · 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Tel.: 02722 52436 · Mobil: 0171 7208952<br />
rudolfhoffmann@t-online.de · www.rudolf-hoffmann-dach.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 63
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Die <strong>HEIMATLIEBE</strong> bedankt sich bei der Schulleitung und dem Kollegium sowie allen Schülerinnen und Schülern der vierten<br />
Klassen der Gemeinschaftsgrundschule Attandarra. Leider konnten wir bei so vielen fleißigen Künstlern nicht alle Bilder zeigen.<br />
Aber ein Kompliment schicken wir an dieser Stelle an jedes einzelne Kind! Ihr seid toll!!!<br />
Foto: © Björn Bernhardt<br />
Bereit für das<br />
E-Rezept!<br />
Rezepte einscannen, Medikamente & mehr<br />
bequem bestellen, abholen oder liefern lassen!<br />
Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne!<br />
schnell . einfach . unkompliziert<br />
DIE APOTHEKE FÜR DIE GANZE FAMILIE<br />
Apotheker Christian Springob<br />
Ennester Straße 20 · 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Telefon 02722 2031<br />
Shop: meine-nicolai-apotheke.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 65
EINE STADT FÜR<br />
ALLE LEBENSALTER<br />
von Sarah Sinzig<br />
Das Jugendparlament stellt sich vor: Jung – offen – bereit<br />
Viele hörten in den letzten <strong>Jahre</strong>n das erste Mal vom Jugendparlament<br />
<strong>Attendorn</strong>: „Wir haben ein Jugendparlament?“ oder<br />
„Ich wusste gar nicht, dass unsere Stadt ein Jugendparlament<br />
hat!“ waren häufig gehörte Aussagen, wenn wir uns präsentierten<br />
oder an neuen Projekten mitwirkten. Das Schöne daran<br />
war, dass wir jedes Mal von Neuem zeigen konnten, was uns<br />
bewegt und was wir bewegen, denn das Jugendparlament hat<br />
einen großen Vorteil: Wir sind offen für alles!<br />
Angefangen hat es 2007, als das Jugendparlament zum ersten<br />
Mal eine offizielle <strong>Jahre</strong>shauptversammlung hatte. Damals<br />
war es ein eingetragener Verein und hatte dadurch auch die<br />
Verpflichtung von Wahlen, regelmäßigen Sitzungen und Beschlüssen.<br />
Durch fehlenden Nachwuchs und alternde Gründungsmitglieder<br />
wurde der Verein jedoch aufgelöst und bestand<br />
fortan nicht mehr. Jedoch gab es Menschen wie Jana<br />
Geyer, die die Hoffnung nicht aufgegeben haben. Sie startete<br />
einen Neuanfang, eine Gruppe ohne Pflichten, ohne Vorschriften,<br />
einfach ein freies Umfeld mit Jugendlichen, die sich<br />
zusammenschließen, um die Stadt und das Leben in ihr zu<br />
verbessern und zu verschönern. Seitdem sind wir stetig gewachsen<br />
und arbeiten mit großem Erfolg an vielen Projekten.<br />
Innerhalb der Gruppe sind alle gleichberechtigt. Zur besseren<br />
Planung von detaillierteren Projekten haben wir Arbeitskreise<br />
gebildet. Unterstützung bekommen wir dabei von dem Beauftragten<br />
Patrick Schauerte aus dem <strong>Attendorn</strong>er Rathaus. Als<br />
Ansprechpartnerin hat sich Sarah Sinzig zur Verfügung gestellt.<br />
Dadurch entstehen annäherungsweise Strukturen eines<br />
eingetragenen Vereins, jedoch ohne die Verpflichtungen, die<br />
den Verein seinerzeit in den Ruin stürzten.<br />
Die Teilnahme an Arbeitskreisen beschränkt sich jedoch nicht<br />
nur auf das Jugendparlament, da wir auch in Ausschüssen und<br />
anderen Arbeitskreisen unseren Beitrag leisten. Dadurch bilden<br />
wir eine Art Sprachrohr zwischen dem Rathaus, älteren<br />
Bürgern und den Jugendlichen. Im Zusammenhang damit<br />
arbeiten wir auch oft mit dem Seniorenrat zusammen, zum<br />
Beispiel bei dem Projekt „Jung hilft Alt im digitalen Wald“,<br />
wo wir gemeinsam mit Freunden älteren Menschen helfen, mit<br />
digitalen Geräten besser zurechtzukommen.<br />
Andere Projekte wie der Newcomer-Abend richten sich eher<br />
an Gleichaltrige. Dabei beschränken wir uns aber nicht nur<br />
auf einzelne Tage oder Wochenenden, die wir Jugendliche und<br />
Kinder planen, sondern es sind auch längerfristige Projekte,<br />
die vielen die sogenannten letzten Nerven geraubt haben, beispielsweise<br />
die Durchsetzung des Mountainbike Parks oder<br />
der Wunsch, ein Kino nach <strong>Attendorn</strong> zu holen. Beides waren<br />
Projekte des Jugendparlamentes, die wir in enger Zusammenarbeit<br />
mit der „großen“ Politik unserer Stadt gemeistert haben.<br />
Wie man sehen kann, sind sowohl das Kino als auch der<br />
Mountainbike Park ein voller Erfolg.<br />
All diese Projekte, die wir geschafft haben, motivieren uns,<br />
weiterzumachen und neue Sachen auszuprobieren. Selbst aus<br />
Fehlschlägen ziehen wir unsere Rückschlüsse, lernen daraus<br />
und verhalten uns beim nächsten Mal besser. Aus der Liebe zu<br />
unserer Heimatstadt entstehen Gedanken und Verbesserungswünsche.<br />
Dinge oder Projekte, die uns oder anderen in unserem<br />
Alter fehlen, tragen dann zur endgültigen Entscheidung<br />
bei, was wir angehen und was nicht.<br />
Wenn ihr dazu beitragen wollt, unsere Stadt schöner zu machen,<br />
dann macht mit! Wir freuen uns auf neue Mitglieder, die<br />
wir mitnehmen auf dem schönen Weg hinein in das politische,<br />
planerische Dasein.<br />
66<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong> –<br />
In Tradition vereint !<br />
Elmar Tillmann<br />
Augenoptiker<br />
<strong>Attendorn</strong><br />
Kölner Straße 19<br />
Telefon 02722 4342<br />
Mo. bis Fr. 9-13 Uhr &<br />
14-18 Uhr | Sa. 9-13 Uhr<br />
optik-raring.de |
EINE STADT FÜR<br />
ALLE LEBENSALTER<br />
Der Seniorenrat <strong>Attendorn</strong> –<br />
Ein großes Team, in dem jeder wichtig ist<br />
von Birgit Engel<br />
Der im November 2021 neu gewählte Seniorenrat der Hansestadt <strong>Attendorn</strong>.<br />
Seit 2006 gibt es den Seniorenrat der Stadt <strong>Attendorn</strong>. Damit<br />
folgt man einer Entwicklung in Deutschland, deren zarten<br />
Anfänge in den 1970er <strong>Jahre</strong>n liegen und die ab den 1990er<br />
<strong>Jahre</strong>n an Dynamik gewannen. Heute sind allein in Nordrhein-Westfalen<br />
über 170 Seniorenvertretungen aus 396 Kommunen<br />
unter dem Dach der Landesseniorenvertretung vereint.<br />
Der überparteiliche und konfessionslose Seniorenrat in <strong>Attendorn</strong><br />
besteht aus sieben Köpfen. Dazu kommen 23 weitere<br />
stellvertretende Mitglieder, die sich in verschiedenen Arbeitskreisen<br />
engagieren. Warum aber gibt es den Seniorenrat überhaupt?<br />
Was sind seine Aufgaben und Ziele? Demographischer<br />
Wandel ist hier das Stichwort. Die Alterspyramide ändert sich,<br />
auch in der Stadt <strong>Attendorn</strong>, die grundsätzlich und zunächst<br />
von ihrer Altersstruktur her sehr jung ist und über dem Landesdurchschnitt<br />
liegt.<br />
Jeder kann es beobachten, auch an sich selbst: Die Lebenserwartung<br />
steigt. Mit über 60 einen Marathon laufen? Oder<br />
eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela? Oder vielleicht<br />
auch noch einmal ganz neu durchstarten? Für so manchen kein<br />
Problem. Kurzum: Ältere Menschen sind gesünder, fitter, agiler,<br />
wohlhabender, gebildeter, mobiler und leistungsfähiger als<br />
in vorangegangenen Generationen. Damit der demographische<br />
Wandel jedoch auch nachhaltig und erfolgreich gestaltet<br />
werden kann, ist es wichtig, dass ältere Menschen aktiv an der<br />
Gesellschaft teilhaben, dass sie ihre Interessen, ihre Wünsche<br />
und Bedürfnisse einbringen können.<br />
Älteren Menschen eine Stimme geben – das ist also die Intention,<br />
das Ziel und die Aufgabe von Seniorenräten. Sie sind<br />
direkt vor Ort wichtige Bindeglieder und Impulsgeber zwischen<br />
und in Politik und Gesellschaft. Sie leisten ihren Beitrag,<br />
gemeindliche Strukturen zeitgemäß mitzugestalten. Und<br />
sie bringen ihre wertvollen Erfahrungen ein, damit alle Generationen<br />
davon profitieren.<br />
„Unser Gremium möchte mit Angeboten verschiedenster Aktivitäten<br />
und sozialer Teilnahme sowie der Unterstützung in<br />
vielen Lebensbereichen einen Beitrag dazu leisten, dass ältere<br />
68<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Menschen in unserer Stadt so lange wie möglich in der Mitte<br />
des Lebens bleiben“, erklären Walter Müller (75), 1. Vorsitzender<br />
des <strong>Attendorn</strong>er Seniorenrates, und dessen Vertreter<br />
Wolfgang Dröge (68). „Zudem arbeiten wir mit dem Jugendparlament<br />
zusammen. Der Meinungsaustausch führt zu vielen<br />
neuen kreativen Ideen. Wir lernen gut voneinander.“<br />
Was Müller und Dröge zudem freut: „Wir erhalten von allen<br />
Seiten, den Dezernaten und dem Baubetriebshof viel Unterstützung.<br />
Und das Interesse auf Seiten der Bürger und Bürgerinnen<br />
ist riesig.“<br />
Um die diversen Projekte auf breiten Schultern zu tragen,<br />
hat der Seniorenrat die verschiedenen Arbeitskreise gebildet:<br />
Es geht um Infrastruktur, Sport, Klima und Digitalisierung,<br />
um Öffentlichkeits- und Pressearbeit, um kriminelle Handlungen<br />
gegenüber Senioren, medizinische Versorgung sowie<br />
Pflegeberatung und Seniorenbegleitung und aktuell auch um<br />
das Stadtjubiläum.<br />
Viele Projekte wurden in der Vergangenheit schon angestoßen.<br />
Viele Ideen wollen noch umgesetzt werden. So gibt es<br />
beispielsweise die Notfallbox „Hilfe aus dem Kühlschrank“, die<br />
im Übrigen erste in der Region und mit 3000 Boxen ein wahres<br />
Erfolgsmodell. Gemeinsam mit dem TV <strong>Attendorn</strong> bietet<br />
man Fitnesstests an. Angeschafft hat man auch zwei E-Bikes,<br />
die kostenlos an Senioren verliehen werden. Großen Zuspruch<br />
findet das Seniorenkino im JAC und unter dem Titel<br />
„Jung hilft Alt im digitalen Wald“ gibt es für Senioren digitale<br />
Unterstützung in Zusammenarbeit mit Lernpaten der <strong>Attendorn</strong>er<br />
Gymnasien. „Das Thema Digitalisierung steht bei uns<br />
ganz oben auf der Prioritätenliste, nicht zuletzt auch, damit<br />
Oma und Opa mit ihren Enkeln mithalten können“, so Müller.<br />
Der Vorstand von links: Georg Schulte, Renate Biecker-Klaas, Norbert Blum,<br />
Renate Jung, Walter Müller, Brigitte Jäkel und Wolfgang Dröge.<br />
Einen sehr großen Erfolg verbuchte man weiter mit der 1. <strong>Attendorn</strong>er<br />
Seniorenmesse. Diese ging im Rahmen des <strong>800</strong>-jährigen<br />
Stadtjubiläums in die zweite Runde. Den Besucherinnen<br />
und Besuchern wurde mit 48 Ausstellern wieder ein abgerundetes<br />
Beratungsspektrum geboten. Und dem Jubiläum Rechnung<br />
tragend gab es ein interessantes Angebot an diversen<br />
Aktionen und Workshops. Damit konnte der Veranstaltung<br />
zusätzliche Attraktivität verliehen werden.<br />
Einen Preis für seine Arbeit hat der Seniorenrat auch schon<br />
bekommen: Der Arbeitskreis „Bänker“, bestehend aus elf<br />
Menschen, kümmert sich um die Instandhaltung von über 500<br />
Ruhebänken im Umland von <strong>Attendorn</strong>. Alle Bänke wurden<br />
zudem mit einem Hinweis ausgestattet, was im Notfall getan<br />
werden muss. Für das Engagement gab es den „Heimatpreis“<br />
2020 der Stadt! „Wir sind ein großes Team, in dem jeder wichtig<br />
ist“, betonen Müller und Dröge.<br />
Sicher wohnen – ein Leben lang – seit 1902<br />
Schützenstraße 2 • 57462 Olpe<br />
Tel.: +49 27 61 / 96 49-0<br />
Web: www.wg-olpe.de<br />
E-Mail: info@wg-olpe.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 69
KOMMERSABEND<br />
<strong>800</strong> JAHRE STADT ATTENDORN<br />
Am 10. Juni 1222 erhielt <strong>Attendorn</strong> aus den Händen von Erzbischof Engelbert von Köln die<br />
Urkunde zur Verleihung der Stadtrechte. Auf den Tag genau <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> später lud<br />
die alte Hansestadt zum Kommersabend ein und feierte sich und seine Vorfahren.<br />
Dabei wurden die Besucher mit einem spektakulären Bühnenprogramm, das es in seiner Art<br />
in <strong>Attendorn</strong> noch nie gegeben hat, auf eine spannende und aufschlussreiche Reise in die<br />
Vergangenheit mitgenommen. Und damit allen <strong>Attendorn</strong>erinnen und <strong>Attendorn</strong>ern die<br />
Möglichkeit gegeben wurde, an dieser besonderen Feier teilzunehmen,<br />
übertrug man die komplette Veranstaltung live über den eigenen YouTube-Kanal.<br />
Fotos: Stefan Burghaus
Anzeige<br />
HEIMATSCHLUCK<br />
Am Anfang stehen die aromareichen Triebe junger<br />
frischer Fichten, geerntet im Monat Mai aus familieneigener<br />
Naturverjüngung. Mit heimischem Korn und<br />
ein paar streng geheim gehaltenen Zutaten<br />
reifen sie ein Jahr lang zum „Sauerländer<br />
Tannenspitz“. Ganz nach alter Väter Sitte,<br />
denn das hinter den Burgmauern gehütete<br />
Rezept gibt es seit fast 100 <strong>Jahre</strong>n.<br />
Wie für seinen Großvater Norbert,<br />
ist für Thomas Bilsing das Schnapsmachen<br />
immer noch Handwerk, wenn<br />
auch mit moderner Technik umgesetzt.<br />
Und das hochveredelte Produkt<br />
nicht nur ein exquisiter Tropfen, sondern<br />
ein echter Schluck Heimat.<br />
Fotos: Gerrit Cramer<br />
Mit ihren mächtigen Mauern und<br />
hoch aufragenden Türmen<br />
thront die Burg Schnellenberg<br />
majestätisch über den<br />
sanften Hügeln des Sauerlandes.<br />
Südwestfalens einzige<br />
noch erhaltene Höhenburg,<br />
heute bekannt als<br />
exzellentes Hotel, wird<br />
bereits 1222 genannt. Schon<br />
1928, als Norbert Bilsing die<br />
Burg pachtete und diese in mehreren<br />
Generationen dann zu dem wurde,<br />
was sie heute ist, wurde der Tannenspitz<br />
ausgeschenkt. Natürlich nur im kleinen<br />
Stil und nur an Hausgäste. Heute denkt<br />
man globaler. Thomas Bilsing hat sich<br />
die Markenrechte gesichert. Aufgesetzten<br />
aus Tannenspitzen herzustellen, hat<br />
auch abseits der Burg Tradition. Denn<br />
das Sauerland mit seinen kargen Böden<br />
ist Tannenbaumland. So trinken zu<br />
Ostern die Poskebrüder an den verschieden<br />
Po(or)ten gerne einen aufgesetzten<br />
Tannenschnaps.<br />
VERKAUFSSTELLEN:<br />
Burg Schnellenberg, <strong>Attendorn</strong><br />
Wein & Sprituosen Kost, <strong>Attendorn</strong><br />
Dornseifers Frischemärkte, <strong>Attendorn</strong> und Olpe<br />
Der „Sauerländer Tannenspitz“ von der<br />
Burg Schnellenberg – ebenso mild wie<br />
kräftig im Geschmack und fast schon<br />
ein Likör – ist nicht nur durch seine<br />
Qualität ein handwerkliches Spitzenprodukt.<br />
Auch die Ingredienzen drumherum<br />
drücken aus, was er ist: Ein Stück<br />
frisches grünes Sauerland. Ganz viel<br />
Bewusstsein und Engagement für die<br />
Heimat. Und nicht zuletzt die Burg<br />
selbst mit ihrem hohen Anspruch an<br />
stilvolle Gastlichkeit und eigener<br />
Denke in der Balance von Tradition<br />
und Moderne.<br />
www.tannenspitz.com<br />
21
GLOCKENGUSS ZU ATTENDORN<br />
Am 28. März 1945, während des Luftangriffs auf die Stadt<br />
<strong>Attendorn</strong>, wurde der Dachstuhl der Pfarrkirche Sankt Johannes<br />
Baptist so stark beschädigt, dass er neu errichtet<br />
werden musste. Im Dachreiter über dem Chor befand sich<br />
damals eine „Kleppglocke“. Diese wurde nicht neu installiert<br />
und ging verloren.<br />
Im Jubiläumsjahr 2022 soll diese fehlende Glocke nun wieder<br />
das Geläut der Pfarrkirche vervollständigen.<br />
Funktionen der Glocke<br />
In diesem Schmelztiegel wurde die Bronze auf ca. 1300 Grad erhitzt.<br />
Rechts im Bild Seniorchef Hermann Schmitt, daneben sein Sohn<br />
Christoph (mit Hitzeschutzschild). (Foto: Meinolf Lüttecke)<br />
Die „Kleppglocke“ ist eine Sologlocke, die kurz vor Beginn<br />
des Gottesdienstes geläutet wird. Diesen Vorgang nennt man<br />
„kleppen“.<br />
In früheren Zeiten war es dem Küster vor der Messe nicht<br />
möglich, das große Geläut im Turm nochmals zu betätigen.<br />
Deshalb wurde die kleine Glocke über dem Altarraum kurz vor<br />
Messbeginn geläutet.<br />
Die neue Glocke kann nicht nur zum Kleppen betrieben werden,<br />
sondern auch als Wandlungsglocke oder als Geläut für<br />
Gilde- und Zunftmessen.<br />
Anlässlich der Jubiläen „950 <strong>Jahre</strong><br />
Pfarrei Sankt Johannes Baptist“ und<br />
„<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>“ stifteten<br />
die Confraternität St. Nicolai, die<br />
Confraternität St. Sebastian,<br />
die Schmiedezunft St. Agatha und<br />
die Bauzunft St. Josef eine neue<br />
Glocke für die Pfarrkirche.<br />
Die Inhaber und Mitarbeiter der Glockengießerei Hermann Schmitt<br />
aus der Vulkaneifel beim Gießvorgang. (Foto: Meinolf Lüttecke)<br />
72<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Die Stifter<br />
In <strong>Attendorn</strong> haben sich zwei spätmittelalterliche<br />
Gilden und zwei Zünfte bis auf kleinere Unterbrechungen<br />
erhalten können. Ihre heutigen Aufgaben sind<br />
Traditionspflege und karitative Zwecke.<br />
Confraternitas Sancti Nicolai 1328<br />
Gilde der Fernkaufleute oder Hansekaufleute<br />
Bruderschaft St. Nikolaus<br />
Gestaltung der Glocke<br />
Die neue Glocke nimmt Bezug auf den letzten großen Glockenguss<br />
in <strong>Attendorn</strong> im 19. Jahrhundert.<br />
Confraternitas Sancti Sebastiani 1484<br />
Gilde der Schützen<br />
Bruderschaft St. Sebastian<br />
Haupttext:<br />
VENITE ATTENDORIENSES<br />
LAUDATE DOMINUM<br />
<strong>Attendorn</strong>er kommt, lobet den Herren.<br />
FUSA SUM ATTENDORNAE IN NAT S<br />
IOANNIS BAPT A D MMXXII<br />
Ich wurde in <strong>Attendorn</strong>, auf St. Johannes Baptist<br />
im <strong>Jahre</strong> des Herrn 2022 gegossen.<br />
Collegium Sanctae Agathae 1455<br />
Schmiedezunft St. Agatha<br />
Collegium Sancti Iosephi<br />
Bauzunft St. Josef<br />
Zierde:<br />
Vier Embleme und Bezeichnungen der zwei Bruderschaften<br />
und zwei Zünfte. Vier Weihekreuze als sogenannte Kreuzfibel<br />
des Erzbistums Paderborn aus dem 8. Jahrhundert.<br />
Die Sage nach den Gebrüdern Grimm ist online nachzulesen.<br />
DAS RICHTIGE BAUEN.<br />
HENGSTEBECK ARCHITEKTEN PART GMBB<br />
DAS RICHTIGE BAUEN.<br />
WWW.HENGSTEBECK.DE<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 73
GROSSES<br />
Jubiläumsschützenfest<br />
Nicht nur die Stadt <strong>Attendorn</strong>, sondern auch die Schützengesellschaft <strong>Attendorn</strong> feiert in diesem Jahr ihr <strong>800</strong>-jähriges Bestehen.<br />
Von ihrer einzigartigen Geschichte und jahrhundertealten Traditionen – sie gilt als der zehntälteste Schützenverein<br />
in Deutschland – erzählt sie in einer neuen Festschrift. Aber es wurde auch ganz kräftig gefeiert. Am ersten Juliwochenende<br />
wartete auf alle Schützen sowie interessierten Bürger und Gäste ein ganz besonderes Programm zu diesem großartigen Geburtstag.<br />
Dem Anlass entsprechend begannen die Feierlichkeiten bereits einen Tag vorher. Und es gab ein Jubiläums-Vogel-<br />
und Scheibenschießen, an dem alle ehemaligen Vogel- und Scheibenkönige teilnehmen konnten.<br />
Das Fazit der Schützengesellschaft: Wir sind überwältigt von der Resonanz, Atmosphäre und Stimmung in unserer schönen<br />
Stadt. Das war der Wahnsinn! Wir danken EUCH, liebe Schützenbrüder, für die rege Teilnahme an allen Festtagen, den Gästen<br />
und allen Bürgerinnen und Bürgern für die schöne Kulisse, den Musikern für die tolle musikalische Begleitung.<br />
74 <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Spedition • Transport • Logistik<br />
STOLZER<br />
ATTENDORNER.<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zu <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong>!<br />
Dennis Kost Transporte GmbH & Co. KG · Kölner Straße 46 · 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Tel. 0 27 22 / 6 57 36-0 · www.kost-transporte.de<br />
JECK AUF<br />
SCHÜTZENFEST<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />
75
Fotos: Christopher Finke (www.c-finke.photo)<br />
www.1222ev.de<br />
76<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Seitdem es<br />
Automobile gibt,<br />
sorgen wir für<br />
sichere Mobilität<br />
1894 legte Friedrich Kirchhoff den Grundstein. Als<br />
damaliger Produzent von Nähnadeln errichtete er<br />
in Iserlohn ein Presswerk und wagte damit den<br />
Einstieg in die aufkommende Automobilindustrie.<br />
90 <strong>Jahre</strong> später wurde mit dem Erwerb der Metallwarenfabrik<br />
M. Kutsch in <strong>Attendorn</strong> der Weg zum<br />
heute größten Geschäftsbereich der Unternehmensgruppe<br />
fortgesetzt.<br />
KIRCHHOFF Automotive – seit über 125 <strong>Jahre</strong>n<br />
Automobilzulieferer aus Südwestfalen. Garant für<br />
sichere Mobilität.<br />
Unsere neue Presse (1894)<br />
www.kirchhoff-automotive.com
Die Sparkasse <strong>Attendorn</strong>-Lennestadt-Kirchhundem gratuliert<br />
der Hansestadt <strong>Attendorn</strong> zum <strong>800</strong>-jährigen Bestehen
Verbundenheit<br />
ist einfach.<br />
„Heimvorteil“ für die Menschen dank starker Gemeinschaft aus Stadt und Sparkasse<br />
Starke Gemeinschaften werden zu etwas Besonderem, wenn Sie aktiv mit Leben gefüllt werden. Die Stadt <strong>Attendorn</strong> und<br />
die Sparkasse <strong>Attendorn</strong>-Lennestadt-Kirchhundem leben diese starke Gemeinschaft bereits seit Jahrzehnten. Durch ihren<br />
gemeinsamen Einsatz schaffen sie einen klaren „Heimvorteil“ für die Menschen und die Region.<br />
Wir als Sparkasse sind tief mit der Stadt verwurzelt. Das lässt sich schon an unserer Namensgebung erkennen. Diese Verbundenheit<br />
reicht weit über die formelle Schriftform hinaus und ist über Jahrzehnte gewachsen. Wir verstehen uns als<br />
festen Bestandteil in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in <strong>Attendorn</strong>. Seit <strong>Jahre</strong>n fördern wir das Miteinander<br />
in der Stadt und ihren Dörfern. Wir sind starker Partner der lokalen Wirtschaft und der Vereinswelt. Und nicht zuletzt tragen<br />
wir auf vielfältige Weise unseren Teil zum Wohlergehen der Region bei. Kulturelle Leuchtturmprojekte der Sparkassenstiftung,<br />
wie zum Beispiel der Biggeblick oder die Nixe am Biggesee, haben <strong>Attendorn</strong> über die Stadtgrenzen hinaus bekannter<br />
gemacht. Den Nachwuchs fördern die Sparkasse und ihre Stiftung mit dem jährlichen Schülerpreis. Es gibt viele<br />
Beispiele mehr, die wir als Teil der Stadt liebend gern ins Leben gerufen haben.<br />
Die Sparkasse <strong>Attendorn</strong>-Lennestadt-Kirchhundem gratuliert der Hansestadt <strong>Attendorn</strong> herzlich zum <strong>800</strong>. Geburtstag. Wir<br />
wünschen allen Bürgern dieser wunderbaren Hansestadt <strong>Attendorn</strong>, dass sie auch künftig ein attraktives Lebensumfeld<br />
mit vielen Angeboten und sicheren Arbeitsplätzen bietet. Auch wir werden unseren Teil weiterhin dazu beitragen, dass dies<br />
so bleibt.<br />
Sparkasse<br />
<strong>Attendorn</strong> Lennestadt Kirchhundem
7. ATTENDORNER<br />
KULTURSOMMER<br />
Es war der bereits siebte <strong>Attendorn</strong>er Kultursommer, den die alte Hansestadt in ihrem Jubiläumsjahr<br />
erlebte. Zweifellos ein Erfolgsformat, das zum <strong>800</strong>. Geburtstag richtig Fahrt aufnahm.<br />
Mit hochkarätigen Musikern und allerbester Stimmung an jedem Mittwochabend in den Sommerferien<br />
und immer an einer anderen tollen Location. Und davon gibt es eine ganze Menge in der Geburtstagsstadt.<br />
Den Anfang machte die Beatles Revival Band auf dem Kinovorplatz. Den Pilzköpfen folgte Schlagerqueen<br />
Beatrice Egli auf dem Parkplatz der Attahöhle. Und der Singer-Songwriter Michael Schulte setzte Akzente<br />
auf dem Alten Markt. In der einzigartigen Atmosphäre der Burg Schnellenberg erlebten dann Fans<br />
schottisch-gälischen Folkrock mit Beat The Drum. Der Schlussakkord dieser großartigen Jubiläumsreihe<br />
oblag Zoff am Strandbad Waldenburg. Das Fazit versteht sich da fast von selbst:<br />
„Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland“!<br />
Fotos: Stefan Burghaus<br />
80 <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Herzlichen Gluckwunsch<br />
<strong>Attendorn</strong> zum <strong>800</strong>. Geburtstag<br />
..<br />
· Arbeitsicherheit<br />
· Brandschutz<br />
· Technische Sicherheit<br />
· Prüfen und Messen<br />
· Umweltschutz<br />
· Baustellensicherheit<br />
Finde uns unter:<br />
www.risiconsulting.de<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />
81
Aus Liebe<br />
zur Heimat<br />
geben wir<br />
alles!<br />
Impressum<br />
Redaktionsanschrift: Heimatliebe-Magazin<br />
FREY PRINT + MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Bieketurmstr. 2, 57439 <strong>Attendorn</strong><br />
Telefon: 02722/9265-0<br />
heimatliebe@freymedia.de<br />
heimatliebe-biggesee.de<br />
Herausgeber:<br />
FREY PRINT + MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Gisbert Scheffer<br />
Arnsberg . Sundern<br />
Markus Frey<br />
<strong>Attendorn</strong> . Olpe . Drolshagen . Wenden<br />
Pascal Möhrke<br />
Winterberg . Hallenberg . Medebach<br />
Druck:<br />
Titelmotiv:<br />
Redaktion/Fotografie:<br />
FREY PRINT + MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Marlies Backhaus<br />
Birgit Engel, Martin Droste, Otto Höffer, Tom Kleine, Meinolf Lüttecke,<br />
Franz Josef Sangermann, Sarah Sinzig<br />
Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong>, shutterstock, Adobe Stock sowie Fotonachweise<br />
am Bild.<br />
Auflage: 3.500<br />
Nikola Greitemann<br />
Kirchhundem . Lennestadt . Finnentrop<br />
Magazine erscheinen<br />
in diesen Regionen<br />
NRW<br />
<strong>Attendorn</strong><br />
Olpe<br />
Drolshagen<br />
Wenden<br />
Arnsberg<br />
Sundern<br />
Kirchhundem<br />
Lennestadt<br />
Finnentrop<br />
Lennert Krüger<br />
Winterberg . Hallenberg . Medebach<br />
Winterberg<br />
Hallenberg<br />
Medebach<br />
Wegen der Verbesserung der Lesbarkeit verzichten einige Autoren auf<br />
mehrgeschlechtliche Schreibweisen.<br />
Björn Bernhardt [Foto]<br />
Heimatliebe beschreibt das Lebensgefühl<br />
einer ganzen Region. Es vereint<br />
das Dorf, die Stadt, zeigt Menschen,<br />
Vereine, Unternehmen:<br />
alle miteinander.<br />
Heimatliebe erzählt Geschichten<br />
mit Hingabe, Lust und Laune und<br />
präsentiert Heimat zeitgemäß und<br />
lebenswert. Das Print-Magazin erscheint<br />
dreimal jährlich in regional<br />
zugeordneten Ausgaben.<br />
Viele weitere Informationen täglich<br />
aktuell auf:<br />
www.heimatliebe-magazin.de<br />
Sie möchten in der <strong>HEIMATLIEBE</strong><br />
eine Anzeige platzieren?<br />
Medienberater<br />
Martin Pursian<br />
m.pursian@heimatliebe-magazin.de<br />
Telefon: 02722/656648<br />
Mobil: 0173/2713677<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>
Für Dich<br />
gemacht!<br />
<strong>800</strong>JAHRE<br />
HEIMAT<br />
WIR<br />
GRATULIEREN!<br />
AUS DER REGION, FÜR DIE REGION & IMMER FÜR EUCH DA!<br />
FÜR DICH GEMACHT!<br />
www.dornseifer.de<br />
<strong>Attendorn</strong> | Am Bahnhof | 57439 <strong>Attendorn</strong> | Öffnungszeiten: Mo.-Sa. 7-20 Uhr<br />
<strong>Attendorn</strong> Center | Auf der Tränke 1 | 57439 <strong>Attendorn</strong> | Öffnungszeiten: Mo.-Sa. 7-22 Uhr
Das ist unsere<br />
N atur.<br />
Und das ist ihr<br />
Bier.<br />
Mit Felsquellwasser ® gebraut.<br />
Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot • Krombacher Privatbrauerei<br />
57223 Krombach • Am Rothaargebirge • www.krombacher.de<br />
Eine Perle der Natur.