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HEIMATLIEBE-BIGGESEE - Sonderausgabe 800-Jahre Attendorn

Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten. Somnderausgabe zum 800 jährigen Stadtjubiläum der Hansestadt Attendorn

Die Ausgabe für die Region Biggesee - Heimatliebe – Dein Magazin, Deine Region, Deine Geschichten.
Somnderausgabe zum 800 jährigen Stadtjubiläum der Hansestadt Attendorn

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SONDERAUSGABE<br />

<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />

<strong>800</strong>-jähriger Geburtstag<br />

Ein tolles Jubiläumsjahr<br />

Streifzug<br />

durch die Geschichte<br />

Aus Sicht eines Stadtführers


Jedes Teil ist ein Teil von uns.<br />

Jedes Jedes Teil Teil ist ist ein ein Teil Teil von von uns. uns.<br />

Bei GEDIA zählt jedes Teil und jeder Teil:<br />

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Jedes Teil – weil wir gemeinsam mit nahezu allen großen<br />

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nicht möglich 4.200 motivierten<br />

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wäre.<br />

und kompetenten Mitarbeiter nicht möglich wäre.<br />

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Wir freuen uns, ein Teil von <strong>Attendorn</strong> zu sein.<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> – <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong><br />

4 Grußworte<br />

Bürgermeister Christian Pospischil<br />

Arndt G. Kirchhoff<br />

Landrat Theo Melcher<br />

14 Ein Streifzug durch <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Attendorn</strong>er Stadtgeschichte<br />

14<br />

FREE BEARS<br />

30 Stadtfest <strong>Attendorn</strong> und<br />

39. Westfälischer Hansetag<br />

HEY KÖLLE<br />

10. + 11.9.<br />

WESTFÄLISCHER<br />

HANSETAG<br />

<strong>800</strong> JAHR FEIER<br />

48<br />

DAS WUNDER<br />

38 Baustelle Gildehaus<br />

FRAGILE MATT<br />

Herausforderungen für den Trägerverein<br />

ZWEI TAGE<br />

VOLLES<br />

PROGRAMM<br />

SCHLUCHTENKRACHER<br />

BONGENS<br />

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STEMARIK<br />

Ö-BAND<br />

42 WITAMY RAWICZ!<br />

BIG MAGGAS<br />

TOM T. MARSHALL<br />

<strong>Attendorn</strong> und die polnische Partnerstadt Rawicz<br />

46 „Warum Kattfiller?“<br />

48<br />

SCHRÄGLAGEDieter Auert<br />

MIT 18<br />

52 Werner Johannes<br />

Neubau, Sanierung, Renovierung?<br />

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54 50 <strong>Jahre</strong> Stadtsportverband<br />

<strong>Attendorn</strong><br />

Auch der Sport feiert einen runden Geburtstag<br />

STADT<br />

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MIT VERKAUFS-FEST<br />

OFFENEM SONNTAG<br />

30<br />

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HEY KÖLLE • SCHRÄGLAGE • FREE BEARS<br />

DAS WUNDER • TOM T MARSHALL • SUNNY SIDE UP<br />

BONGENS • SCHLUCHTENKRACHER • FRAGIL MATT<br />

STEMARIK • ATTENDORNER FANFARENZUG • U.V.M.<br />

58 Marlies Backhaus<br />

Zentrale Figur der <strong>Attendorn</strong>er Kunstszene<br />

60 Das ist <strong>Attendorn</strong> –<br />

aus Kinderaugen<br />

66 Jung und Alt<br />

Jugendparlament <strong>Attendorn</strong><br />

Seniorenrat <strong>Attendorn</strong><br />

42<br />

60<br />

70 Rückblick auf das Jubiläumsjahr<br />

Kommersabend<br />

Glockenguss zu <strong>Attendorn</strong><br />

Jubiläumsschützenfest<br />

7. <strong>Attendorn</strong>er Kultursommer<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Grußwort<br />

Christian Pospischil<br />

Liebe <strong>Attendorn</strong>erinnen und <strong>Attendorn</strong>er,<br />

viele Menschen haben an der Geschichte unserer Stadt<br />

mitgewirkt, berühmt gewordene und unbekannt gebliebene.<br />

Gemeinsam werfen wir einen Blick zurück auf unsere wechselhafte<br />

Stadthistorie mit ihren vielen Geschichten. <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Stadt <strong>Attendorn</strong> – das ist nicht nur ein geeigneter Anlass, um<br />

die Jahrhunderte Revue passieren zu lassen. Es ist vor allem<br />

ein Grund zum Feiern. Denn das Feiern lieben wir hier in<br />

unserer Stadt. Und damit meine ich nicht nur unser vielfältiges<br />

Brauchtum, das uns alle <strong>Jahre</strong> wieder einen guten Grund<br />

dazu liefert.<br />

Ich freue mich riesig, im <strong>800</strong>. Jahr der Stadtgeschichte hier<br />

in <strong>Attendorn</strong> Bürgermeister zu sein. Sicher ist es eine Ehre, in<br />

einem solchen Jahr das Amt inne zu haben. Viel entscheidender<br />

ist es für mich aber, dass wir in diesem Jahr – gerade nach<br />

den Entbehrungen durch die Corona-Pandemie – wieder zusammenkommen<br />

und gemeinsam ein wunderbares Jubiläum<br />

erleben. Viele Menschen, große wie auch schon die kleinen, in<br />

der Stadt wie in den Dörfern, haben über einen langen Zeitraum<br />

hinweg Pläne geschmiedet und etwas vorbereitet, um die<br />

<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Geschichte anschaulich zu machen und 2022 Festtagslaune<br />

zu verbreiten. Ihnen und Euch allen möchte ich für<br />

die Mitwirkung ganz herzlich danken.<br />

<strong>Attendorn</strong> ist so weit gekommen, weil seine Unternehmen,<br />

Geschäfte und Banken zu ihrem Standort stehen und<br />

vor allem, weil sich die Menschen in „ihrer Stadt“ engagieren.<br />

<strong>Attendorn</strong> ist eine sehr dynamische und lebendige Stadt –<br />

wer gemeinsam die Ärmel hochkrempelt wie wir in <strong>Attendorn</strong>,<br />

der kann zusammen viel bewegen. In den letzten <strong>Jahre</strong>n<br />

hat die Umgestaltung der Innenstadt für neue Aufbruchstimmung<br />

in der Stadt gesorgt und dafür, dass wir in einer frisch<br />

renovierten Innenstadt den runden Geburtstag unserer Stadt<br />

feiern können.<br />

4<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


PIEPER<br />

ARCHITEKTUR<br />

Schließlich ist <strong>Attendorn</strong> die Heimat und der Ort, zu dem<br />

wir uns zugehörig fühlen und den wir lieben. Das gilt für alle,<br />

die hier leben und arbeiten. Für die Bewohner der Kernstadt<br />

gleichermaßen wie für die Bewohner der schmucken Dörfer<br />

rundherum. Für die Familien, die ihren Stammbaum weit zurückverfolgen<br />

können, genauso wie für die neuen und alten<br />

Buiterlinge, die hierhergezogen sind.<br />

Über die zahlreichen besonderen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr<br />

habe ich mich wie viele von Ihnen und Euch sehr<br />

gefreut. Und ich freue mich sehr über die, die noch kommen<br />

und bei denen wir uns bestimmt wieder sehen werden.<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zu <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

<strong>Attendorn</strong>!<br />

Ihr<br />

Christian Pospischil<br />

Bürgermeister<br />

zum langen acker 6<br />

57439 attendorn<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />

pieper-architektur.de


Grußwort<br />

Arndt G. Kirchhoff<br />

Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />

sehr herzlich gratuliere ich der Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />

zu ihrem <strong>800</strong>. Geburtstag. Als Inhaber eines der ältesten<br />

Unternehmen unserer schönen Stadt ist mir dies eine besondere<br />

Freude.<br />

<strong>Attendorn</strong>, als industriestärkste Stadt im Kreis Olpe, beheimatet<br />

viele Familienunternehmen und Weltmarktführer. Dort<br />

sind fast 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein im<br />

produzierenden Gewerbe beschäftigt – mitten in Südwestfalen<br />

liegend, in einer der stärksten Industrieregionen Deutschlands.<br />

33 % der Bruttowertschöpfung Südwestfalens werden im Produzierenden<br />

Gewerbe erwirtschaftet. Insbesondere Automobilzulieferer,<br />

Armaturenhersteller und der Sanitär- und Heizungsbau<br />

prägen heute <strong>Attendorn</strong>s produzierendes Gewerbe.<br />

Unsere Familienunternehmen haben sich aus unseren Traditionen<br />

heraus erfolgreich weiterentwickelt. Tradition und<br />

Innovation prägen die Kultur hier gleichermaßen.<br />

Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, sind<br />

Innovationen wichtiger denn je. Nur wer mit Produkten, Produktionsprozessen,<br />

Dienstleistungen und Vermarktung auf<br />

dem neuesten Stand ist, wird auch in Zukunft erfolgreich sein.<br />

Gerade Familienunternehmen können sich keinen Stillstand<br />

leisten. Hier ist der Wandel Programm. Der Brückenschlag<br />

zwischen lieb gewonnener Tradition und Fortschritt – zwischen<br />

Herkunft und Zukunft.<br />

Familienunternehmer schaffen durch ihre ganz spezielle<br />

DNA einen Mehrwert für die Region.<br />

6<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Familienunternehmer denken langfristig, in Jahrzehnten,<br />

in Generationen. Nachhaltigkeit ist kein Modewort, sondern<br />

war schon immer Grundprinzip. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

werden nicht als Kostenfaktoren betrachtet, sondern<br />

als Beschäftigte, die den Karren kräftig mitziehen. Ausbildung<br />

hatte schon immer einen besonderen Stellenwert.<br />

Die generationsübergreifende Weitergabe von Werten und<br />

Erfahrungen sowie Weitsicht und unternehmerisches Geschick<br />

sind die Grundlage des Erfolgs von heute und morgen.<br />

Für Familienunternehmer ist Heimatverbundenheit ein<br />

wichtiger Wert. Sie schafft Vertrauen und zeigt Kontinuität.<br />

Menschen können Wurzeln schlagen und unseren Unternehmen<br />

bleiben qualifizierte Mitarbeiter erhalten.<br />

Die Orientierung an tradierten Werten fördert nicht nur<br />

die Verwurzelung am heimischen Standort, sondern gibt auch<br />

Halt für die Bewältigung der großen Zukunftsfragen der Unternehmen:<br />

Globalisierung, Klimaneutralität, Digitalisierung,<br />

demographischer Wandel und mit ihm der drohende Fachkräftemangel.<br />

Wenn wir hier erfolgreich sind, dann haben wir<br />

viel geschafft für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region<br />

und damit auch für die Zukunftsfähigkeit von Betrieben und<br />

Arbeitsplätzen am Standort <strong>Attendorn</strong>. Dies gelingt uns nur<br />

gemeinsam. Genau wie der Austausch zwischen Politik und<br />

Wirtschaft auf Bundes- und Landesebene erfolgt, so muss<br />

auch das Gespräch auf kommunaler Ebene die Basis für den<br />

gemeinsamen Erfolg sein.<br />

Liebe Bürgerinnen und Bürger, lassen Sie uns alles dafür<br />

tun, dass <strong>Attendorn</strong> auch weiterhin ein attraktiver Lebensund<br />

Wirtschaftsstandort bleibt, damit wir auch in den nächsten<br />

Jahrzehnten und Jahrhunderten gemeinsam erfolgreich<br />

sein können und Wohlstand sichern können.<br />

Ich freue mich auf die Zukunft!<br />

Ad multos annos! Glück auf!<br />

Herzliche Grüße<br />

Arndt G. Kirchhoff<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 7


Grußwort<br />

Theo Melcher<br />

Liebe <strong>Attendorn</strong>erinnen und <strong>Attendorn</strong>er, liebe Gäste,<br />

zu ihrem <strong>800</strong>-jährigen Bestehen wünsche ich der Hansestadt<br />

<strong>Attendorn</strong> im Namen des Kreises Olpe alles Gute und<br />

viel Erfolg für die nächsten <strong>Jahre</strong> und Jahrhunderte. Ich bin<br />

stolz darauf, dass die <strong>Attendorn</strong>er trotz der zwei <strong>Jahre</strong> andauernden<br />

Pandemie ein sehenswertes Jubiläum auf die Beine<br />

gestellt haben und freue mich auf die noch kommenden Veranstaltungen.<br />

<strong>Attendorn</strong> ist eine Stadt mit – zu Recht – großem Selbstbewusstsein.<br />

Als industriestärkste Kommune im Kreis Olpe<br />

hat <strong>Attendorn</strong> eine große Bedeutung für das Arbeitsplatzangebot<br />

in der gesamten Region Südwestfalen.<br />

Doch gab es im Lauf ihrer langen Geschichte auch magere<br />

und trostlose Zeiten zu bestehen. Das wurde mir noch einmal<br />

vor Augen geführt, als ich kürzlich das umfangreiche Werk „200<br />

<strong>Jahre</strong> Geschichte des Kreises Olpe“ wieder in den Händen hielt.<br />

Sehr detailliert wird darin beschrieben, wie unser Kreis vor über<br />

200 <strong>Jahre</strong>n zusammenwuchs – und die Geschichte dieser Anfänge<br />

lässt sich ohne <strong>Attendorn</strong> nicht erzählen.<br />

Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass<br />

seinen Einwohnern im Jahr 1818 das Wasser bis zum Hals<br />

steht: Die Stadt befindet sich auf einem absteigenden Ast.<br />

Erst wenige <strong>Jahre</strong> zuvor hat sie ihr Gymnasium und das Augustinerkloster<br />

Ewig verloren; die Schließung des Franziskanerklosters<br />

steht bevor.<br />

In diese niedergedrückte Stimmung platzt das Gerücht,<br />

das Landgericht solle nach Olpe umsiedeln und auch die<br />

Kreisverwaltung von Bilstein nach Olpe – und nicht etwa nach<br />

<strong>Attendorn</strong> – verlegt werden. Denn Olpe liegt an der damals<br />

einzigen modernen Straße im Kreisgebiet, während fast alle<br />

anderen Orte nur über unbefestigte Wege erreichbar sind.<br />

Dennoch sind sich die <strong>Attendorn</strong>er einig: Ihre Stadt wäre<br />

als Sitz der künftigen Kreisverwaltung weitaus besser geeignet<br />

als Olpe. Von alters her war es Behördensitz gewesen; der<br />

drohende Bedeutungsverlust löst Protest aus. Die Stadtväter<br />

wenden sich an die preußische Staatsregierung in Berlin. Als<br />

sie dort keine Unterstützung finden, suchen sie nach prominenten<br />

Fürsprechern und finden einen in Reichsfreiherr<br />

Theodor von Fürstenberg.<br />

Der Freiherr appelliert an den Oberpräsidenten in Münster<br />

– Ludwig Freiherr von Vincke –, <strong>Attendorn</strong> zum Verwaltungssitz<br />

zu machen. Die Stadt befinde sich in einer schweren Not-<br />

8<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


lage. Weitere Briefe ähnlichen Inhalts erreichen von Vincke<br />

später aus dem örtlichen Justizamt und vom Stadtschultheiß.<br />

Der Oberpräsident macht sich die Entscheidung nicht<br />

leicht. 1818 bereist er wochenlang die Provinz und macht<br />

auch in <strong>Attendorn</strong> Station. Doch am Ende steht für die Hansestadt<br />

eine Niederlage: „Leider wenig Trost für den von allen<br />

Nahrungsquellen beraubten Ort gefunden“, notiert von Vincke<br />

in seinem Tagebuch. Die Stadt sei zwar hübsch gelegen,<br />

aber der Weg dorthin sehr beschwerlich. Die neue Kreisstadt<br />

heißt Olpe.<br />

Diese alte Geschichte hat alles, was auch heute noch Bürgerinnen<br />

und Bürger, Politik und Verwaltungen bewegt und<br />

beschäftigt: Bedeutung und Ausbau moderner Infrastruktur,<br />

zukunftsfähige Wirtschaftsentwicklung, Erhalt und Weiterentwicklung<br />

lebenswerter, lebendiger Städte.<br />

Heute, über 200 <strong>Jahre</strong> später, ist es gut zu sehen, dass die<br />

harte Zeit für <strong>Attendorn</strong> nicht von Dauer war. Weit davon entfernt,<br />

in die Bedeutungslosigkeit abzusinken, präsentiert sich<br />

Ihre alte Hansestadt zum <strong>800</strong>-jährigen Bestehen als selbstbewusste,<br />

wirtschaftlich sehr erfolgreiche Stadt und eines der<br />

Zentren unseres zusammengewachsenen Kreises.<br />

Das Beispiel von damals kann uns gute Lehren geben, wie<br />

wir mit Entwicklungen unserer eigenen Zeit umgehen können.<br />

Diskutieren, einstehen für seine Überzeugungen, sich einsetzen<br />

und wo nötig auch Protest einlegen – das sind Grundpfeiler<br />

unseres demokratischen Zusammenlebens. Das Engagement<br />

jedes und jeder Einzelnen ist wertvoll und wichtig.<br />

Auch wenn nicht immer das gewünschte Ergebnis am Ende<br />

stehen kann: Solange diskutiert, verhandelt und Kompromisse<br />

gefunden werden können, bleiben alle gemeinsam auf einem<br />

zukunftsfähigen Weg. Dann können langfristig gemeinsame<br />

Erfolge erzielt werden. Die Stadtgeschichte <strong>Attendorn</strong>s und<br />

die Geschichte unseres Kreises Olpe sind gute Beispiele dafür.<br />

Allen Feiernden in <strong>Attendorn</strong> wünsche ich viel Freude und<br />

eine schöne Zeit.<br />

Ihr<br />

Theo Melcher<br />

Landrat des Kreises Olpe<br />

AUGENBLICKE GENIESSEN KANNST!<br />

MOMENTE.<br />

EINSETZEN, DAMIT DU EINZIGARTIGE<br />

HANDWERK WOLLEN WIR FÜR DEINE AUGEN<br />

DANKE FÜR<br />

ALL DIE EIN-<br />

ZIGARTIGEN<br />

OFFEN UND EHRLICH. UNSER GESUNDHEITS-<br />

WIR BERATEN INDIVIDUELL, FACHKOMPETENT,<br />

ATTENDORN,<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />

AUGENMEISTEREI.DE<br />

AUGENMEISTEREI.DE


HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH<br />

UNSEREN WEITEREN JUBILAREN!<br />

Ohne ihr großartiges Engagement wäre unsere Stadt weniger lebenswert und sozial,<br />

weniger reich an Kultur, Sport und Solidarität, weniger bunt und glücklich.<br />

950<br />

JAHRE<br />

Katholische Kirchengemeinde<br />

St. Johannes Baptist<br />

www.attendorn-katholisch.de<br />

75<br />

JAHRE<br />

Karnevalsverein<br />

Neu-Listernohl 1947 e.V.<br />

www.kvnl.de<br />

90<br />

JAHRE<br />

Karnevalsgesellschaft<br />

Neuenhof e.V.<br />

www.kg-neuenhof.de<br />

35<br />

JAHRE<br />

KDK <strong>Attendorn</strong> e.V.<br />

Taekwondo<br />

www.kdk-attendorn.de<br />

<strong>800</strong><br />

JAHRE<br />

Schützengesellschaft <strong>Attendorn</strong><br />

1222 e.V.<br />

www.1222ev.de<br />

70<br />

JAHRE<br />

Kammerorchester<br />

<strong>Attendorn</strong><br />

75<br />

www.kammerorchester-attendorn.de<br />

Spürst Du sie, die ?<br />

Heimat ist eine Adresse<br />

Heimat ist Zukunft<br />

Heimat ist Anker<br />

JAHRE<br />

Sozialverband VdK<br />

Ortsverein <strong>Attendorn</strong><br />

www.vdk.de/ov-attendorn<br />

25<br />

JAHRE<br />

Heimat ist ein Fremdwort<br />

Heimat ist Landschaft<br />

Heimat ist eine Geschichte<br />

Heimat ist ein Geschmack<br />

Heimat ist Moderne<br />

Heimat ist Familie<br />

Heimat ist Stimme …<br />

125<br />

MGV Sauerlandia e.V. <strong>Attendorn</strong> 1913<br />

– Weinkreis –<br />

www.mgv-sauerlandia.de<br />

JAHRE<br />

MGV „Liederkranz“<br />

Neu-Listernohl 1897 e.V.<br />

www.mgv-neu-listernohl.de<br />

50<br />

JAHRE<br />

Stadtsportverband<br />

<strong>Attendorn</strong> e.V.<br />

www.attendorn.de<br />

Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss.<br />

Johann Gottfried von Herder<br />

10<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


in allen Abteilungen<br />

Seit 1932 gibt es Möbel König im Repetal. Mit einer kleinen Tischlerei<br />

und einem Verkaufsraum von 25 Quadratmetern fing alles an.<br />

Heute ist das Haus, das Kathrin König in dritter Generation leitet,<br />

renommierter Einrichtungsspezialist in der Region.<br />

90 <strong>Jahre</strong> Möbel König, das sind 90 <strong>Jahre</strong> Erfahrung in Beratung,<br />

Planung und hochwertiger Einrichtung. Und natürlich 90 <strong>Jahre</strong><br />

zufriedene Kunden. Großvater Franz und Vater Andreas haben es<br />

vorgemacht, Kathrin hat es weiterentwickelt: das Credo, das<br />

Besondere zu schaffen mit einem Plus an Exklusivität und<br />

Individualität. „Räume sind Ausdruck von Lebensgefühl und<br />

spiegeln die Seele ihrer Bewohner“, sagt Kathrin König. Bis<br />

heute führt König neben exklusiven Kollektionen für<br />

Wohnwelten aller Art eine eigene Massivholzschreinerei, um<br />

meisterhafte Einzelmöbel herzustellen.<br />

90 <strong>Jahre</strong> sind für Möbel König ein guter Grund, sich bei den<br />

Kunden für das Vertrauen zu bedanken. Mit immer wieder<br />

neuen Aktionswochen und unschlagbaren Angeboten. Und verbunden<br />

mit einem Versprechen: Für jeden Möbeleinkauf ab 1000<br />

Euro pflanzt König einen Baum und unterstützt die Stiftung<br />

„Unternehmen Wald“.<br />

Möbel König GmbH & Co. KG | Repetalstraße 329 | 57439 <strong>Attendorn</strong>-Röllecken | Tel.: 02721/60 32-0<br />

info@moebelkoenig.de | www.moebelkoenig.de


Es war einmal ... 1222<br />

Vor <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong>n erhob Erzbischof Engelbert I. <strong>Attendorn</strong><br />

durch Bewidmung mit Soester Recht zur Stadt,<br />

womit sich Köln eine Machtposition im südlichen Westfalen schuf.<br />

In deutscher Übersetzung liest sich das lateinische Schreiben so.<br />

Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit. Wir,<br />

Engelbert, von Gottes gütiger Gnade der heiligen kölnischen<br />

Kirche Erzbischof, wünschen allen, an die gegenwärtiges<br />

Schreiben gelangt, für alle Zeit Heil und Segen.<br />

Wiewohl wir auf Grund des übernommenen Herrscheramtes<br />

auf die Einrichtungen, den Schutz und das Glück aller<br />

Bewohner unserer Diözese und unseres Herzogtums unser<br />

Augenmerk zu richten verpflichtet sind, so müssen wir doch<br />

mit größerer Sorgfalt auf die Förderung und Ruhe derjenigen<br />

Bedacht nehmen und denjenigen unsere Gnadengunst mit<br />

größerer Geneigtheit zuwenden, die uns und der kölnischen<br />

Kirche vor den übrigen durch das Band größerer Geneigtheit<br />

und Treue verbunden sind.<br />

Deswegen wünschen wir durch die Kundgebung gegenwärtigen<br />

Schreibens allen bekannt zu machen, dass wir in der Absicht,<br />

unsere Stadt Attendarre, die wir von neuem mit Gräben<br />

und Mauerwerk haben befestigen lassen, zur Vermehrung<br />

ihres Ansehens zu heben und sie in väterlicher Fürsorge zu<br />

fördern, unseren in ihr lebenden Bürgern Freiheit und alle<br />

Rechte, welche unsere Stadt Soest bekanntlich von alters her<br />

besitzt, für immer verliehen haben, wobei wir unter der Strafe<br />

des Bannes mit aller Strenge verbieten, dass irgendjemand<br />

sich in verwegener Kühnheit unterfange, sie in selbiger Freiheit<br />

zu belästigen oder ihre Rechte zu schmälern.<br />

Damit nun diese unsere wohl überlegte Bewilligung die nötige<br />

Sicherheit erlange, haben wir gegenwärtige Urkunde daraufhin<br />

schreiben und mit unserem und des Domes Siegel besiegeln<br />

lassen. Geschehen im <strong>Jahre</strong> der Menschwerdung des<br />

Herrn eintausendzweihundertzweiundzwanzig.<br />

(Aus der „Festschrift zum 700-jährigen Bestehen der Stadt<br />

<strong>Attendorn</strong>, Juni 1922“.)<br />

12<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


WILLKOMMEN AUF<br />

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und Tagungsräume, Beauty- und Spabereich, Burgkapelle und<br />

Außenstelle des Standesamt <strong>Attendorn</strong> für Eure Trauung.<br />

Egal, ob Du Deinen Urlaub, Deine Feier, Deine Tagung, Deinen Restaurantbesuch<br />

oder Geselligkeit bei einer kulinarischen Veranstaltung<br />

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Bilsing Hotelbetrieb GmbH & Co. KG<br />

Burg Schnellenberg 1 · 57439 <strong>Attendorn</strong><br />

Telefon 02722 694-0<br />

info@burg-schnellenberg.de


EIN STREIFZUG DURCH<br />

<strong>800</strong> JAHRE ATTENDORNER<br />

STADTGESCHICHTE<br />

von Otto Höffer<br />

Die Stadt <strong>Attendorn</strong> entwickelte sich im 8./9. Jahrhundert am Schnittpunkt<br />

der damals wichtigen „Heidenstraße“, von Köln über <strong>Attendorn</strong> nach Kassel<br />

führend, und dem „Königsweg“, über den man von Lübeck über Soest<br />

und <strong>Attendorn</strong> nach Frankfurt gelangte. Das mittelalterliche Erscheinungsbild<br />

zeigt in der Mitte die Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Die Stadt ist von<br />

Mauern, Gräben und Wällen umgeben. Dieses Erscheinungsbild hat sich im<br />

Grunde genommen bis 1812 nicht verändert.<br />

Dreifaltigkeitsbild um 1620: Stadt von Süden (Foto: Ralf Breer)<br />

14<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Die günstige Verkehrslage <strong>Attendorn</strong>s<br />

mag die Ursache für die Gründung<br />

einer Taufkirche durch Karl den Großen<br />

um 820 gewesen sein. Somit wurde<br />

<strong>Attendorn</strong> eine der Urpfarreien des<br />

ehemaligen kurkölnischen Herzogtums<br />

Westfalen. Bei den archäologischen<br />

Ausgrabungen in der Pfarrkirche 1974<br />

fand man die Grundrisse von drei Vorgängerbauten<br />

sowie eine Siedlungsschicht,<br />

die noch älter war als der karolingische<br />

Gründungsbau. Diese Funde<br />

wurden bei den 2021 durchgeführten<br />

Untersuchungen an der Nordseite der<br />

Kirche bestätigt.<br />

Schon im 12. Jahrhundert begegnet<br />

uns erstmals die Waldenburg, die drei<br />

Kilometer südwestlich vor den Toren<br />

der Stadt das Biggetal beherrschte.<br />

1248, im Jahr der Grundsteinlegung<br />

zum gotischen Kölner Dom, kaufte<br />

der Kölner Erzbischof Konrad von<br />

Hochstaden die Burg und befestigte<br />

sie als Grenzburg zwischen Kurköln<br />

und der Grafschaft Mark. Im 17. Jahrhundert<br />

war die Burg eine Komturei<br />

des Deutschen Ordens und gelangte<br />

1691 in den Besitz der Familie von<br />

Fürstenberg. Um 1715 zerstörte ein<br />

Brand die Burganlage, die 1750 durch<br />

einen Teilabriss endgültig zur Ruine<br />

wurde. Diese wurde 1989/90 mit hohem<br />

finanziellen Aufwand restauriert<br />

und ist heute das älteste erhaltene<br />

Baudenkmal im Kreis Olpe.<br />

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Ausgrabung Pfarrkirche 1974: Gesamtbefund nach Westen (Norbert Jüttner)<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 15


Mit der Verleihung des Soester Stadtrechts<br />

erlaubte der Kölner Erzbischof<br />

gleichzeitig die Errichtung von Mauern,<br />

Gräben und Wällen. Von den ursprünglich<br />

vier vorhandenen Torbauten und<br />

zwölf Türmen haben sich Bieketurm<br />

und Pulverturm als letzte Reste der einst<br />

stolzen Befestigungsanlagen erhalten.<br />

Die Befestigung wurde 1812 als Folge<br />

des Stadtbrandes von 1783 niedergelegt,<br />

da die Bürgerschaft dringend Steinmaterial<br />

für den Wiederaufbau ihrer Häuser<br />

benötigte. Der Bieketurm wird heute<br />

als Zeughaus der Schützengesellschaft<br />

von 1222 e.V. genutzt.<br />

Unmittelbar mit der Verleihung der<br />

Stadtrechte ist auch die um 1220 erfolgte<br />

Errichtung der kölnischen Burg<br />

Schnellenberg zu sehen, die der Stadt<br />

zusätzlichen Schutz bieten sollte.<br />

Eine Blütezeit erlebte die Burg unter<br />

dem westfälischen Landdrosten Caspar<br />

von Fürstenberg, der die Burg 1594<br />

kaufte und in der Folgezeit zu einer<br />

prächtigen Residenz umbaute. Da Caspar<br />

von Fürstenberg als direkter Gesandter<br />

des Römischen Kaisers an den<br />

Reichstagen in Regensburg, Nürnberg,<br />

Frankfurt und Worms teilnahm, sah die<br />

Burgruine Waldenburg 1915 (Ansichtskarte Theo Frey)<br />

Schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts<br />

hatte die Siedlung, vor allem durch die<br />

zentrale Rolle von Pfarrei und Sitz des<br />

gleichnamigen Dekanates <strong>Attendorn</strong><br />

und durch das Recht zur Herstellung<br />

eigener Münzen, derart an Bedeutung<br />

gewonnen, dass Erzbischof Engelbert<br />

von Köln sie 1222 zur Stadt erhob. Hoheitszeichen<br />

der Stadt war von jeher das<br />

Kurkölner Kreuz mit dem Halbmond<br />

als Symbol des Kirchenpatrons Johannes<br />

des Täufers. Dieses auch heute noch gültige<br />

Wappen der Stadt sehen wir hier am<br />

unteren Ende des gotischen Stadtsiegels.<br />

Es zeigt den damaligen Stadtpatron Petrus,<br />

der gleichzeitig Patron der Mutterstadt<br />

Köln war und ist.<br />

Stadtsiegel, 15. Jahrhundert<br />

Pulverturm um 1900 (Foto: Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong>)<br />

16<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Burg während seiner Amtszeit zahlreiche<br />

geistliche und weltliche Würdenträger<br />

von überregionalem Rang. Heute ist<br />

die Burg Schnellenberg die größte noch<br />

erhaltene Burganlage Südwestfalens.<br />

Wer in klassischer Burgatmosphäre wie<br />

ein Ritter in historischem Ambiente leben<br />

möchte, sollte es nicht versäumen,<br />

die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der<br />

Burg zur Kenntnis zu nehmen. Hierzu<br />

gehört in erster Linie die Georgskapelle,<br />

die von Caspar von Fürstenberg und seinem<br />

Bruder Dietrich, Bischof von Paderborn,<br />

eingerichtet und in den 1980er<br />

<strong>Jahre</strong>n mit hohem Aufwand restauriert<br />

wurde. Ein Schmuckstück dieser Kapelle<br />

ist der persönliche Betstuhl des Burgherrn;<br />

eine Besonderheit ist aber auch<br />

die Tatsache, dass sich Bischof Dietrich<br />

als begeisterter Verehrer des Apostels<br />

Jakobus selbst als solcher darstellen ließ.<br />

Hierzu muss man wissen, dass ein Teil<br />

des berühmten Jakobs-Pilgerweges unmittelbar<br />

vor der Burg Schnellenberg<br />

verlief.<br />

Schnellenberg: grünes Plätzchen am Turmrest (Foto: Otto Höffer)<br />

Burg Schnellenberg: Oberburg Turmtreppe<br />

(Foto: Otto Höffer)<br />

Schnellenberg: Pilger (Detail in der Kapelle)<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 17


Urkunde 1329: Nicolai-Konfraternität<br />

Eine Ursache des wachsenden Wohlstandes<br />

war die Zugehörigkeit <strong>Attendorn</strong>s<br />

zur Hanse. So wurden vornehmlich<br />

<strong>Attendorn</strong>er Tuche über<br />

Heidenstraße und Königsweg nach<br />

Köln und Frankfurt transportiert. Von<br />

Köln ging es über den Rhein bis zur<br />

Nordsee, von dort aus nach England und<br />

über die Ostsee weiter bis nach Riga. So<br />

waren <strong>Attendorn</strong>er Familien im Rat der<br />

Hansestadt Lübeck ebenso vertreten wie<br />

in Riga, Stralsund, Wismar und Köln, ja<br />

Eberhard von <strong>Attendorn</strong> war gar Lübecker<br />

Bischof in den <strong>Jahre</strong>n um 1320.<br />

der Bau der gotischen<br />

Pfarrkirche St. Johannes<br />

Baptist, aber auch<br />

eine Stiftung des <strong>Attendorn</strong>er<br />

Hansekaufmanns<br />

Heinrich Weke, der 1420<br />

das Augustinerchorherrenstift<br />

Ewig gründete.<br />

Teile des mittelalterlichen<br />

Hochaltares der<br />

ehemaligen Stiftskirche haben<br />

sich bis heute im Südsauerlandmuseum<br />

erhalten.<br />

in seinem Innern eines der imposantesten<br />

Glockengeläute des Sauerlandes, bestehend<br />

aus acht Glocken, von denen die<br />

schwerste fast 80 Zentner wiegt.<br />

Die enge Wasserstraße, ehemalige<br />

Hauptstraße der Stadt, führt direkt zur<br />

imposanten Fassade des Sauerländer<br />

Domes, und wird flankiert vom Stufengiebel<br />

des ebenfalls aus gotischer Zeit<br />

stammenden Rathauses.<br />

Ein Blick in das Innere des dreischiffigen<br />

gotischen Langhauses zeigt die<br />

schlichte, aber gleichsam beeindruckende<br />

Gliederung von Gotik im Sauerland.<br />

Die Bedeutung der Kirche spiegelt sich<br />

auch in ihrer künstlerischen Ausstattung<br />

wider. So sind trotz zahlreicher Stadtbrände<br />

eindrucksvolle Zeugnisse künstlerischen<br />

Schaffens aus einem Zeitraum<br />

von fast 1000 <strong>Jahre</strong>n erhalten geblieben.<br />

Folge des durch diese Hansetätigkeiten<br />

nach <strong>Attendorn</strong> zurückfließenden<br />

Reichtums waren schließlich einerseits<br />

Pfarrkirche: Außenansicht von Süden um 1<strong>800</strong>.<br />

Ewiger Retabel (Foto: Ralf Breer)<br />

Wahrzeichen der Stadt war und ist die<br />

Pfarrkirche St. Johannes Baptist, die<br />

seit den zwanziger <strong>Jahre</strong>n des vorigen<br />

Jahrhunderts auch „Sauerländer Dom“<br />

genannt wird. Diese Bezeichnung ist sicherlich<br />

vor dem Hintergrund der reichhaltigen<br />

Geschichte zu verstehen. Denn<br />

nicht ohne Grund war <strong>Attendorn</strong> eine<br />

der bedeutendsten Pfarreien des alten<br />

Erzbistums Köln.<br />

Stolz ragt wie eh und je der mächtige<br />

romanische Turm in den Himmel. Seine<br />

Ursprünge stammen aus dem 13. Jahrhundert.<br />

Die Zwiebelhaube ist erstmals<br />

in der Barockzeit nachzuweisen. Der<br />

Turm hat eine Höhe von 67 m und hat<br />

Pfarrkirche: Hochaltar 1944<br />

(Foto: Heinrich Mentrop)<br />

Bemerkenswert ist zum Beispiel das romanische<br />

Vortragekreuz aus der Zeit um<br />

1200, von dessen Typus es im gesamten<br />

Rhein-Maas-Gebiet nur noch drei vollständig<br />

erhaltene Exemplare gibt. Das<br />

Kreuz wurde vermutlich in Köln hergestellt<br />

und zur Fertigstellung der romanischen<br />

Dreikonchenbasilika übergeben.<br />

18<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Pfarrkirche: Gotisches Altarkreuz<br />

(Foto: Ralf Breer)<br />

Nicht weniger bedeutend<br />

ist ein gotisches Altarkreuz<br />

aus dem 14. Jahrhundert, in<br />

dessen oberen Ende sich ein<br />

kleines Zedernholzkreuzchen<br />

erhalten hat. Dieses Kreuzchen<br />

muss eine hohe Verehrung<br />

genossen haben, da es<br />

von den vier Evangelistensymbolen<br />

eingerahmt wird.<br />

Außerdem zeigt die Handstellung<br />

Christi, dass dieses<br />

kleine Kreuzchen bereits im 11. Jahrhundert entstand und später<br />

in das Altarkreuz eingearbeitet wurde.<br />

Auch kostbare Gemälde gehören zur Ausstattung der Kirche,<br />

so zum Beispiel die äußerst qualitätvolle Darstellung des Martyriums<br />

des Heiligen Sebastian. Das Bild entstand nach einer<br />

Vorlage des Meisters Hans von Aachen um 1670, der Altar ist<br />

nach neuesten Erkenntnissen im Herdringer Archiv eine Stiftung<br />

des Dompropstes Johann Adolf von Fürstenberg.<br />

Bedeutend ist auch der Silberschatz der Kirche. Hier ist vor allem<br />

die Stiftung von sechs Leuchtern mit Kreuz, Lavabogarnitur,<br />

Kelch und Messgewändern zu nennen, die 1724 Heinrich<br />

Freiherr von Heuell der <strong>Attendorn</strong>er Kirche vermachte. Heuell<br />

war um 1640 in <strong>Attendorn</strong> geboren. Nach Studien in Köln und<br />

Mainz avancierte er zum kurmainzischen Kanzler in Kempten<br />

und wurde Reichshofrat in Wien. In seinem Testament bedachte<br />

er schließlich seine Taufkirche in <strong>Attendorn</strong> mit diesem<br />

ungewöhnlichen Silberschatz, der sich bis heute erhalten hat.<br />

Marktplatz 1971 (Foto: Otto Höffer)<br />

Betrachtet man die Kirche als geistliches Zentrum, so könnte<br />

man den Marktplatz mit Rathaus als weltliches Zentrum bezeichnen.<br />

So zeigt dieser Blick vom Turm des Sauerländer Domes<br />

das gotische Rathaus, das ebenfalls ein stolzes Relikt aus<br />

der Hansezeit ist. In damaliger Zeit gehörte es sicherlich zum<br />

Prestige heimischer Hansekaufleute, ein ebenbürtiges Rathaus<br />

zu besitzen. Der Marktplatz war im Mittelalter doppelt<br />

so groß, wurde aber in der Barockzeit und im 19. Jahrhundert<br />

mit zwei quer zu Rathaus und Kirche stehenden Bürgerhäusern<br />

bebaut.<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 19


Das Rathaus wurde in seinem ursprünglichen<br />

Erscheinungsbild in den <strong>Jahre</strong>n<br />

1961 bis 1967 wiederhergestellt und<br />

beherbergt seit 1967 das Südsauerlandmuseum.<br />

Schwerpunkte musealer<br />

Sammlungstätigkeit sind die Stadt- und<br />

Kirchengeschichte, Geologie, Jagd im<br />

Sauerland, altes Handwerk sowie ein<br />

Zinnfigurenkabinett.<br />

Neben dem Südsauerlandmuseum sind<br />

sehenswert das Zeughaus der Schützengesellschaft<br />

im Bieketurm und das<br />

reichhaltige Feuerwehrmuseum.<br />

Die Zeit des Wohlstandes in <strong>Attendorn</strong><br />

dauerte etwa bis zum <strong>Jahre</strong> 1600.<br />

Danach erfolgte ein permanenter Verfall,<br />

der durch Pestepidemien und allein<br />

sieben Stadtbrände beschleunigt wurde.<br />

Die größte Katastrophe ereignete sich<br />

1783, als 220 Häuser, die Kirche, das<br />

Franziskanerkloster und das Rathaus<br />

mit dem historischen Stadtarchiv ein<br />

Raub von Flammen wurde. Schließlich<br />

änderte sich auch das bis dahin konstant<br />

gebliebene mittelalterliche Er-<br />

Nach dem Bombardement vom 28.03.1945: der Spindelsburggraben (Foto: Theodor Frey)<br />

scheinungsbild der Stadt, indem 1812 Ziel der Flugzeuge hätte sein sollen. So<br />

die historischen Befestigungsanlagen starben über 130 Menschen einen grauenvollen<br />

Tod, die Gebäude der Stadt<br />

niedergelegt wurden.<br />

wurden zu 70 % zerstört.<br />

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden<br />

zahlreiche neue und stadtbildprägende<br />

Gebäude, so auch die ehemalige ten nach dem Einmarsch am 11. April<br />

Unglücklicherweise befahlen die Alliier-<br />

Villa Kutsch, die durch die westfälische 1945 die Einlagerung sämtlicher Munitionsreste<br />

in den Keller des Rathau-<br />

Adelsfamilie von Bischopinck errichtet<br />

wurde und Ursprung des heute noch ses. Somit war eine weitere Katastrophe<br />

existierenden ältesten Industriebetriebes<br />

im Kreis Olpe wurde. Heute steht mittelkartenausgabe am 15. Juni 1945<br />

vorprogrammiert: Während der Lebens-<br />

an dieser Stelle das Seniorenzentrum St. explodierte der Munitionsbestand; noch<br />

Liborius.<br />

einmal starben 37 Personen.<br />

Einschneidendes Ereignis des 20. Jahrhunderts<br />

war das Bombardement am<br />

28. März 1945. Völlig unerwartet<br />

wurde <strong>Attendorn</strong> noch fast zum<br />

Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

angegriffen, obwohl<br />

eigentlich der nahe gelegene<br />

Bahnknotenpunkt<br />

Finnentrop<br />

Aufbruchstimmung und Wirtschaftswachstum<br />

waren in den folgenden Jahrzehnten<br />

die Garanten für einen neuen<br />

Aufschwung der Stadt. Der Biggetalsperrenbau<br />

schaffte zusätzliche Arbeitsplätze,<br />

das Südsauerland wurde mehr<br />

und mehr als Ferienregion angenommen.<br />

Damit vollzog sich auch ein steter<br />

Wandel der Stadt. Dieser gipfelte<br />

Stadtbrand 1783: Ausmaß der Zerstörung (Grafik: Otto Höffer)<br />

Biggetalsperre: Bau Listertalbrücke (Foto: Wilfrid Müller)<br />

20<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


schließlich in einer völligen Neugestaltung der Altstadt, die<br />

heute bis auf wenige Ausnahmen abgeschlossen ist.<br />

In den <strong>Jahre</strong>n 1984 und 1985 wurde mit einem Kostenaufwand<br />

von etwa 10 Millionen DM das Rathaus erweitert. Dabei<br />

hat man den im Krieg schwer beschädigten historischen<br />

Gymnasialbau von 1874 originalgetreu rekonstruiert. In ihm<br />

befindet sich heute der Ratstrakt des Rathauses. Südlich davon<br />

der „Altbau“ von 1955, nördlich der kleingliedrig gehaltene<br />

Erweiterungsbau von 1984/85.<br />

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Rathaus: Neubau 01.10.1953 (Foto: Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong>)<br />

In den <strong>Jahre</strong>n vor der <strong>800</strong>-Jahr-Feier beschloss der Rat der<br />

Stadt, die Vorschläge der Verwaltung zur Runderneuerung der<br />

historischen Altstadt im Rahmen eines „Innenstadtentwicklungskonzeptes“<br />

umzusetzen. Inzwischen sind die Maßnahmen<br />

weitestgehend abgeschlossen und die Stadt präsentiert<br />

sich rechtzeitig zu ihrem stolzen Jubiläum in einem neuen Gewand,<br />

mit dem eine hohe Lebensqualität eingeläutet wurde.<br />

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Die Stadt präsentiert im Laufe des <strong>Jahre</strong>s ein reichhaltiges<br />

Brauchtum. Der Reigen wird traditionell durch den Karneval<br />

eröffnet, der bereits für das Jahr 1600 urkundlich erwähnt<br />

wird. Seit 1863 finden in <strong>Attendorn</strong> prächtige Veilchendienstagsumzüge<br />

statt. Am Dienstag deshalb, weil die <strong>Attendorn</strong>er<br />

früher selbst am Rosenmontagszug in Köln teilnahmen. Nicht<br />

umsonst führt die Stadt den Beinamen „Klein Köln“. Alljähr-<br />

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Älteste Erwähnung Karneval 1600 (Foto: Otto Höffer)<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 21


lich besuchen ca. 30.000 Besucher den<br />

<strong>Attendorn</strong>er Veilchendienstagszug.<br />

Unmittelbar nach Karneval beginnt das<br />

einmalige Osterbrauchtum der Hansestadt.<br />

Diese Bräuche suchen sicherlich<br />

ihresgleichen weit und breit. So ziehen<br />

an den Wochenenden der Fastenzeit<br />

die Männer und Kinder in den Wald,<br />

um das Osterholz zu sammeln. Am<br />

Osterbrauchtum: Karsamstag 1933<br />

existieren die silbernen Königsketten<br />

von Vogel- und Scheibenkönig. Auch<br />

heute noch stiftet jeder König eine silberne<br />

Plakette zur Königskette.<br />

Über die Grenzen <strong>Attendorn</strong>s hinaus<br />

sind Triller- und Bügeltanz bekannt.<br />

Während der Bügeltanz Ähnlichkeiten<br />

in den süddeutschen Schefflertänzen<br />

findet, hat sich der Trillertanz als mittelnoch<br />

als Hoheitszeichen des Hauptmanns<br />

getragen wird.<br />

<strong>Attendorn</strong> hat aber nicht nur jahreszeitlich<br />

begrenzte Attraktionen. So ist<br />

die 1965 eingestaute Biggetalsperre mit<br />

einem Fassungsvolumen von 144 Mill.<br />

cbm zu einem festen Garanten der<br />

„weißen Industrie“ geworden. Zahllose<br />

Urlauber treiben hier im Sommer Wassersport,<br />

viele Einheimische nutzen die<br />

Schönheit der Talsperre für ausgedehnte<br />

Spaziergänge oder Radfahrten. So ist<br />

denn auch die Erholungsanlage Waldenburger<br />

Bucht ein Markenzeichen<br />

dieser Talsperre und gewann mehrfach<br />

die goldene Auszeichnung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Hauptattraktion der Stadt ist nach<br />

wie vor die <strong>Attendorn</strong>er Tropfsteinhöhle,<br />

die durch Zufall 1907 entdeckt<br />

werden konnte. Mit ihrem Artenreichtum<br />

an Tropfsteingebilden und<br />

Sinterfahnen ist sie die größte begehbare<br />

Schauhöhle Deutschlands.<br />

Karsamstag werden nach altem Brauch<br />

(erstmals 1658 erwähnt) die Ostersemmel<br />

gesegnet. Dabei handelt es sich um<br />

kümmeldurchsetztes Weißbrot, das an<br />

beiden Enden eingekerbt ist. Die so entstehenden<br />

Hörner erinnern an Fischflossen<br />

und damit an ein frühchristlichs<br />

Symbol. <strong>Attendorn</strong>er Ostersemmel werden<br />

schon 1550 in den Waldenburger<br />

<strong>Jahre</strong>srechnungen erwähnt.<br />

alterlicher Moriskentanz einzigartig in<br />

Deutschland tradiert.<br />

Als eine der ältesten Schützengesellschaften<br />

im damaligen Deutschen Reich<br />

verlieh Kaiser Wilhelm II. der <strong>Attendorn</strong>er<br />

Schützengesellschaft 1910 den<br />

Goldenen Schützenadler, der heute<br />

So ist denn <strong>Attendorn</strong> reich an Geschichte,<br />

aber auch reich an lebendig<br />

gebliebenen Traditionen und reich an<br />

Sehenswürdigkeiten. Es wird eine vornehme<br />

Aufgabe sein, diese Werte zu<br />

erhalten und immer wieder neu in die<br />

jeweilige Zeit einzubetten.<br />

Auch das Schützenfest hat in <strong>Attendorn</strong><br />

eine lange Tradition. So konnte<br />

vor einigen <strong>Jahre</strong>n bewiesen werden,<br />

dass die Schützengesellschaft bereits mit<br />

der Stadtgründung existent war. Schon<br />

1256 wurde <strong>Attendorn</strong> als einzige Stadt<br />

des Sauerlandes in den Rheinischen<br />

Städtebund aufgenommen. Dies war damals<br />

nur einer Stadt erlaubt, die eigene<br />

Schutzmannschaften aufweisen konnte.<br />

Seit 1599 ist das eigentliche Schützenfest<br />

urkundlich überliefert, seit 1693<br />

Alte Schützenhalle 1907 (Foto: Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong>)<br />

22<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 23


EINE AUSWAHL BERÜHMTER<br />

ATTENDORNER PERSÖNLICHKEITEN<br />

Caspar von Fürstenberg (1545-1618)<br />

Droste u.a. von Bilstein, Fredeburg, Waldenburg, neunfacher<br />

Gesandter des Kaisers bei den Reichstagen; erwarb<br />

1594 die Burg Schnellenberg und baute sie aufwendig aus<br />

und um.<br />

Johannes Sasse (* um 1640 – nach 1705)<br />

Bedeutendster Bildhauer <strong>Attendorn</strong> während der Barock-<br />

Zeit; schuf u.a. die Komplettausstattungen für die <strong>Attendorn</strong>er<br />

Pfarrkirche und die Reichsabtei Corvey.<br />

Heinrich Freiherr von Heuell (1648 – 1724)<br />

<strong>Attendorn</strong>er Shooting-Star der Barockzeit. Sohn einer<br />

Schuhmacherfamilie, Studium in Köln, Kanzler in Kempten,<br />

1707 geadelt, Mitglied des Reichshofrates in Wien.<br />

Anna Catharina Schnütgen († nach 1788)<br />

<strong>Attendorn</strong>er „Berühmtheit“ im schlechtesten Sinn. Als<br />

Geisteskranke zündete sie am 13.07.1783 ihr Haus an und<br />

löste damit den größten Stadtbrand aller Zeiten aus.<br />

Domkapitular Prof. Dr.<br />

Alexander Schnütgen (1843-1918)<br />

Ehrenbürger des Amtes <strong>Attendorn</strong>, Stifter der Kirchen in<br />

Ennest, Lichtringhausen, Listerscheid und Alt-Listernohl;<br />

bedeutender Kunstsammler, Gründer des Kölner Schnütgenmuseums.<br />

Gerhard Gabriel Stern (1913-1983)<br />

Jüdischer Journalist und Schriftsteller, erhielt zahlreiche<br />

Auszeichnungen für seine Bemühungen um Verständigung<br />

zwischen Juden, Christen und Moslems; in <strong>Attendorn</strong><br />

wurde eine Straße nach ihm benannt.<br />

Alfred Schnüttgen (1930-1990)<br />

Franziskanerpater, arbeitete seit 1956 als Missionar und<br />

Entwicklungshelfer in Nordbrasilien. Sein Lebenswerk ist<br />

die Fischerpastoral in Olinda; mit finanzieller Unterstützung<br />

seiner Heimat erbaute er dort ein Krankenhaus.<br />

Walter Viegener (1922-2006)<br />

Herausragender Unternehmer, der sein eigenes Unternehmen<br />

mit über 2000 Mitarbeitern zum führenden Systemanbieter<br />

von Installationstechnik entwickelte. Ehrenbürger<br />

von <strong>Attendorn</strong>.<br />

Carl Josef Hoffmann (1925-2017)<br />

Bedeutender heimischer Bildhauer, ausgezeichnet mit dem<br />

August-Macke-Preis und dem Kulturpreis des Kreises<br />

Olpe. Spuren seines Schaffens sind in <strong>Attendorn</strong> reichlich<br />

zu sehen.<br />

Georg Zeppenfeld (* 1970)<br />

Bedeutender Bassist, der als Opernsänger auf allen berühten<br />

Bühnen der Welt zu Gast ist. Seine musikalische Heimat<br />

ist die Semperoper in Dresden, deren Ehrenmitglied<br />

er ist.<br />

Das <strong>Attendorn</strong>er Original<br />

Ferdinand Bellebaum (1846-1917)<br />

saß jahrzehntelang täglich<br />

am Pulverturm und röstete Zichorien<br />

als Ersatz für Kaffee<br />

24<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Jetzt zum berühmtesten <strong>Attendorn</strong>er Bürger:<br />

Johannes Rivius (1500-1553)<br />

Bedeutender Humanist, der als Pädagoge und Theologe<br />

arbeitete und eine Vielzahl von Schriften veröffentlichte.<br />

Nach seinem Studium in Köln ging er zunächst nach<br />

Leipzig, danach wurde er 1524 Lehrer in Zwickau.<br />

1531 wurde er Rektor des Stadtgymnasiums in Annaberg.<br />

Nach weiteren Stationen in Marienberg, Schneeberg<br />

und Freiberg berief ihn 1540 Herzog Heinrich<br />

zum Erzieher des Prinzen August von Sachsen. 1544<br />

bestellte ihn Herzog Moritz zum Inspektor der sächsischen<br />

Fürstenschulen.<br />

1553 starb Rivius in Meißen an der Pest.<br />

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Detektei & Security<br />

58840 Plettenberg<br />

Telefon: 02391/3945<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 25


DR. SANGERMANN, KRÖNING UND PARTNER mbB<br />

Wir blicken auf 64 <strong>Jahre</strong> anwaltliche Tätigkeit<br />

zurück und sind auch im Jubiläumsjahr<br />

für Ihre Rechtsfragen immer da!<br />

DR. SANGERMANN, KRÖNING UND PARTNER mbB · www.anwaelte-attendorn.de


Die Kanzlei „Dr. Sangermann, Kröning und Partner<br />

mbB“ blickt auf über sechs Jahrzehnte anwaltliche<br />

Tätigkeit in <strong>Attendorn</strong> zurück. Es war das Jahr<br />

1958, als sich der 2020 verstorbene Rechtsanwalt<br />

Gerhard Geene – drei <strong>Jahre</strong> später wurde er zum<br />

Notar ernannt – im Ostwall 93 niederließ. Im Jahr<br />

1979 gründete dieser dann mit Dr. Hubertus Sangermann<br />

– 1981 zum Notar berufen – eine Sozietät.<br />

Die Kanzlei expandierte in den Folgejahren und in der<br />

ehemaligen Villa Isphording in der Finnentroper Straße<br />

15 fand man Anfang der 1980er folgerichtig neue größere<br />

Räumlichkeiten.<br />

1987 nahm Rechtsanwalt Harald Kröning seine Tätigkeit<br />

als Rechtsanwalt der Kanzlei auf und trat fünf<br />

<strong>Jahre</strong> später der Sozietät bei. Seit 1995 übt Rechtsanwalt<br />

Jens Sonderkamp seine anwaltliche Tätigkeit gemeinsam<br />

mit den Kollegen aus und wurde 2001 in die<br />

Sozietät aufgenommen. 2006 stieß Rechtsanwältin<br />

Petra Frey hinzu, nachdem sie als Referendarin ihre<br />

anwaltliche Ausbildung in der Kanzlei absolviert hatte.<br />

2016 wurde sie Partnerin des Teams und im Dezember<br />

desselben <strong>Jahre</strong>s zur Notarin ernannt.<br />

Mit ihren personellen und fachlichen Kapazitäten ist<br />

die Kanzlei „Dr. Sangermann, Kröning und Partner<br />

mbB“ für ihre Mandanten in einem vielfältigen Spektrum<br />

des Rechts tätig. Rechtsanwalt Kröning führt<br />

in den Gebieten des Verkehrsrechts, Miet- und Wohnungseigentumsrechts<br />

sowie Verwaltungsrecht den<br />

Titel des Fachanwalts. Rechtsanwalt Sonderkamp<br />

deckt die Fachanwaltsbereiche des Bau- und Architektenrechts,<br />

Familienrechts und Arbeitsrechts ab.<br />

Die Kanzlei ist auch weiterhin darauf ausgerichtet, ihre<br />

Kapazitäten zu erweitern. So ist seit Mai 2022 Carina<br />

Florath als Rechtsanwältin in der Sozietät tätig. „Wir<br />

blicken auf immerhin 64 <strong>Jahre</strong> anwaltliche Tätigkeit in<br />

unserer Stadt zurück und sind stolz auf unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Ohne deren Engagement<br />

wäre der jahrzehntelange Erfolg nicht möglich gewesen<br />

und kann auch die Zukunft nicht gestaltet werden“,<br />

so Rechtsanwalt Harald Kröning.<br />

DR. JUR. HUBERTUS<br />

SANGERMANN<br />

Rechtsanwalt und Notar a.D.<br />

HARALD<br />

KRÖNING<br />

Rechtsanwalt, Fachanwalt<br />

für Verkehrsrecht,<br />

Verwaltungsrecht und<br />

Miet- und WEG-Recht<br />

JENS<br />

SONDERKAMP<br />

Rechtsanwalt, Fachanwalt<br />

für Familienrecht,<br />

Arbeitsrecht und<br />

Bau- und Architektenrecht<br />

PETRA<br />

FREY<br />

Rechtsanwältin und Notarin<br />

mit Amtssitz in <strong>Attendorn</strong><br />

CARINA<br />

FLORATH<br />

angestellte Rechtsanwältin<br />

Finnentroper Straße 15 · 57439 <strong>Attendorn</strong> · Tel.: 02722 9568-0 · Fax: 02722 9568-10


950 JAHRE KATHOLISCHE<br />

KIRCHENGEMEINDE<br />

ST. JOHANNES BAPTIST<br />

von Otto Höffer<br />

Als vor 1200 <strong>Jahre</strong>n im Auftrag Karls<br />

des Großen das Sauerland missioniert<br />

wurde, errichteten die ersten<br />

Missionare in <strong>Attendorn</strong> um 820<br />

eine erste Kirche. Eine zweite Kirche<br />

wurde um 1100 gebaut, eine dritte<br />

um 1220, zeitgleich mit der Verleihung<br />

der Stadtrechte durch Erzbischof<br />

Engelbert. Von dieser Kirche<br />

steht heute noch der <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> alte<br />

Turm. Er ist das Wahrzeichen der<br />

Stadt.<br />

Um 1330 wurde mit dem Neubau einer dreischiffigen gotischen<br />

Hallenkirche begonnen; vielleicht hatten <strong>Attendorn</strong>er<br />

Kaufleute in England oder entlang der Ostseeküste die ersten<br />

gotischen Kathedralen gesehen und brachten diese Ideen mit<br />

in die Heimat. Jedenfalls stiftete einer dieser Kaufleute, Robert<br />

von der Becke, 1353 seinen wertvollen Holzbesitz zum Neubau<br />

der Kirche.<br />

Wertvolle Ausstattungsstücke wurden im Verlauf der Jahrhunderte<br />

geschaffen; diese sind größtenteils heute im benachbarten<br />

Südsauerlandmuseum zu besichtigen.<br />

Die Kirche musste aber auch zahlreiche Schicksalsschläge verkraften.<br />

So ist bereits 1253 ein verheerender Brand überliefert;<br />

weitere Brände, vor allem im 17. und 18. Jahrhundert, zerstörten<br />

immer wieder Turm und Kirchenschiff. Kriege taten ihr<br />

Übriges: So erhielt der Turm während des Bombardements am<br />

28. März 1945 einen Volltreffer, in dessen Folge der Turmhelm<br />

und das Kirchendach abbrannten.<br />

28<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Und doch steht an dieser Stelle seit 1200 <strong>Jahre</strong>n immer noch<br />

die Kirche, die, von den <strong>Attendorn</strong>ern liebevoll Sauerländer<br />

Dom genannt, in seiner Eigenschaft als weithin sichtbares<br />

Wahrzeichen eine doppelte Funktion erfüllt:<br />

In erster Linie war und ist das Bauwerk als Gotteshaus jahrhundertelang<br />

Zeuge christlichen Lebens in <strong>Attendorn</strong>. Gegensätze<br />

unterschiedlichster Gattungen prägten einst und jetzt das religiöse<br />

Leben dieses Domes: Taufe und Begräbnis, Tod und Auferstehung,<br />

Karfreitag und Ostern sind wohl die Extreme, welche<br />

die <strong>Attendorn</strong>er immer wieder in ihrer Kirche zusammenkommen<br />

ließen. Doch wäre die Kirche sicherlich nicht Wahrzeichen,<br />

wenn nur die bedeutenden Ereignisse ihn belebten.<br />

Gerade die alltägliche Verbundenheit der <strong>Attendorn</strong>er zu ihrer<br />

Pfarrkirche haben ihr den Stellenwert zukommen lassen, der<br />

mit unantastbar und würdevoll zu bezeichnen ist.<br />

Die jahrhundertealte Liebe der Bevölkerung zu ihrem Sauerländer<br />

Dom hat immer wieder dazu geführt, dass bekannte<br />

und unbekannte Zeitgenossen ihrer Kirche wertvolle Andachtsgegenstände<br />

und Ausstattungsstücke schenkten, die immer<br />

zuerst zur Verehrung Gottes und seiner Kirche gedacht<br />

waren, deren Kunstwert auf den zweiten Blick aber nicht zu<br />

unterschätzen ist.<br />

Dreh- und Angelpunkt des kirchlichen Lebens innerhalb<br />

der katholischen Kirchengemeinde war und ist der Gottesdienst.<br />

In <strong>Attendorn</strong> haben sich im Verlauf der Jahrhunderte<br />

durch die regelmäßig wiederkehrenden kirchlichen Feste im<br />

<strong>Jahre</strong>skreis Gewohnheiten entwickelt, die als Brauchtum die<br />

Klammer des Zusammenhalts innerhalb der <strong>Attendorn</strong>er Bevölkerung<br />

bildete. Ob es das traditionsreiche Osterbrauchtum,<br />

die großartige Fronleichnamsprozession oder die festlich gestalteten<br />

Gottesdienste zu den Hochfesten des Kirchenjahres<br />

waren – immer gab es eine große Zahl von Gläubigen, die dieses<br />

Brauchtum von Generation zu Generation weitergegeben<br />

haben.<br />

Nicht vergessen werden darf eine intensive Marienverehrung<br />

in <strong>Attendorn</strong>, die vor allem ihre Intensität vor zahlreichen<br />

wertvollen Marienbildern sichtbar macht. Hierzu gehört seit<br />

nun fast 300 <strong>Jahre</strong>n die Wallfahrtskapelle Waldenburg, ein besonderes<br />

Heiligtum, dem jährlich zahllose Pilger von Nah und<br />

Fern ihre Referenz erweisen.<br />

Die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte manchen Sturm<br />

erlebt. Es bleibt zu wünschen, dass der christliche Glaube stark<br />

genug ist, um auch den aktuellen Sturm aushalten zu können.<br />

Bei aller Kritik darf man nicht vergessen, was die christlichen<br />

Gemeinden in <strong>Attendorn</strong> bewegen und bewegt haben. Dies<br />

gilt vor allem für die Einrichtungen für Senioren und Menschen<br />

mit geistigen und körperlichen Behinderungen, das gilt<br />

für die christlichen Kindergärten und Schulen in der Stadt und<br />

das gilt letztlich für das immer noch existente Heer von Ehrenamtlichen,<br />

die sich tagtäglich um den Nächsten und seine<br />

Nöte kümmern.<br />

Pergite – Fahret fort!


DAS ATTENDORNER STADTFEST<br />

... wird ein ganz besonderes Highlight im Jubiläumsjahr.<br />

Mit Kunst und Kultur auf drei Bühnen. Mit den heimischen Vereinen,<br />

Gewerbetreibenden und Gastronomiebetrieben. Und nicht zuletzt mit<br />

dem Westfälischen Hansetag. Also: hingehen, mitfeiern, mitmachen.<br />

d<br />

tadtfest<br />

Fürstenau<br />

PROGRAMM<br />

Sparkassen Bühne<br />

VIEGA<br />

PROGRAMM<br />

Bigge Energie Bühne<br />

Wir wünschen viel Vergnügen beim Olper Stadtfest!<br />

www.bigge-energie.de<br />

P<br />

10. + 11. 9.<br />

WESTFÄLISCHER<br />

HANSETAG<br />

PROGRAMM<br />

Volksbank<br />

Sparkassen<br />

Bühne<br />

Bühne<br />

SAMSTAG FREE BEARS 10. SEPTEMBER 2022 HEY KÖLLE FREITAG 9. SEPTEMBER 2022<br />

SAMSTAG 10. SEPTEMBER 2022<br />

FAIRTRADE SAMSTAG 10. SEPTEMBER 2022<br />

DAS WUNDER<br />

11.00 Uhr <strong>Attendorn</strong>er Fanfarenzug e.V.<br />

19.00 Uhr Festakt – nur auf dem Alter Markt Stadtfest<br />

MARKT11.00 Uhr <strong>Attendorn</strong>er Fanfarenzug e.V.<br />

12.00 Uhr Tom T. Marshall – Countryhits<br />

Theateraufführung PARKHAUS<br />

12.00 Uhr Eröffnung mit Fassanstich<br />

P<br />

Gelände<br />

12.00 Uhr Eröffnung mit Fassanstich<br />

HANSASTRASSE<br />

P<br />

durch den Bürgermeister Christian Pospischil<br />

15.00 Uhr Fragile Matt – Irish Folk<br />

Zeitreise <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong><br />

durch den Bürgermeister Christian Pospischil<br />

Begrüßung der Gäste aus dem Hansekontor<br />

Kirche 18.00 Uhr Sunny Begrüßung Side Up – der Oldies, Gäste Blues, aus dem RockHansekontor<br />

Volksbank<br />

Musikalischer Auftakt der Schützenvereine<br />

SAMSTAG 10. SEPTEMBER 2022<br />

21.00 Uhr Bongens wcMusikalischer – Singer Songwriter Auftakt der / Schützenvereine<br />

Indie Rock PARKPLATZ<br />

Bühne P<br />

11.30 Uhr Bollnbacher Musikverein<br />

ALLEECENTER<br />

12.30 Uhr Abmarsch der Schützenvereine zum Vogelschießen<br />

12.30<br />

14.00 Uhr FairTrade-Auszeichnung der LEADER-Region BiggeLand<br />

SONNTAG KINDERMEILE<br />

Uhr Abmarsch der Schützenvereine zum Vogelschießen<br />

11. SEPTEMBER 2022 KINDER<br />

13.30 Uhr Biggesterne KG <strong>Attendorn</strong><br />

PARKPLATZ<br />

Alter Markt 13.30 Uhr Biggesterne KG <strong>Attendorn</strong><br />

STADTFEST<br />

PARKP<br />

P KÖLNER diverse Musikdarbietungen<br />

TOR<br />

12.00 Uhr wc Schluchtenkracher – Alpenländische Volksmusik<br />

SCHLUCHTENKRACH P KÖLNE<br />

13.45 DAS Uhr WUNDER Prinzengarde KG <strong>Attendorn</strong><br />

FRAGILE MATT<br />

13.45 Uhr Prinzengarde KG <strong>Attendorn</strong><br />

15.30 Uhr The Blind Hollow Rathaus<br />

ORGABÜRO<br />

16.00 Uhr Stemarik – Akustik Rock/Pop<br />

14.00 Uhr Firlitanz – Historische Tanz- und Musikgruppe aus Soest<br />

Bigge 14.00 Uhr Energie Firlitanz – Historische Tanz- und Musikgruppe aus PARKPLATZ<br />

Soest<br />

16.30 Uhr Musikschule Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />

15.15 Bühne<br />

P<br />

15.15 Uhr Tom Browne Band – Jazz, Blues, Funk, Rock<br />

Uhr Tom Browne Band – Jazz, Blues, Funk, Rock MÜHLWIESE<br />

diverse Musikdarbietungen<br />

16.15 Uhr Proklamation der Schützenkönigin<br />

Sparkassen<br />

17.00 Uhr Musikalischer Marsch der Schützenvereine über das Stadtfest<br />

16.15 Uhr Proklamation der Schützenkönigin<br />

wc Bühne<br />

Weitere Darbietungen<br />

16.30 Uhr Musikalischer Marsch der Schützenvereine über das Stadtfest<br />

17.30 Uhr Siiri – Singer Songwriter<br />

16.30 Uhr Musikalischer Marsch der Schützenvereine über das Stadtfest<br />

16.30 Uhr Tom Browne Band – Jazz, Blues, Funk, Rock<br />

DRK<br />

16.30 Uhr Tom Browne Band – Jazz, Blues, Funk, Rock<br />

SAMSTAG<br />

BONGENS<br />

18.00 Uhr Hitsköpfe – Schlagerpartyband<br />

20.00 Uhr Ö-Band – Herbert Grönemeyer Tribute Band<br />

18.00 Uhr Hitsköpfe – Schlagerpartyband<br />

PARKPLATZ<br />

Musikalische Walkacts der Musikschule Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />

PA<br />

20.30 Uhr Big Maggas – Die schönste Boygroup der Welt<br />

P<br />

22.30 Uhr<br />

P<br />

Mit18 MUHR – Westernhagen & SÖHNE Coverband<br />

20.30 Uhr PARKPLATZ Big Maggas – Die schönste ALLE INFOS Boygroup AUF der Welt<br />

MU<br />

PARKPLATZ Tradition P& Handwerk SCHELMESKAMP<br />

– Bauzünfte aus WWW.STADTFEST-ATTENDORN.DE<br />

<strong>Attendorn</strong> am Kirchplatz<br />

22.30 Uhr Hey Kölle – Partymusik Kölner Rock & Popsongs<br />

P HAGEBAU 22.30 Uhr Hey Kölle – Partymusik Kölner Rock & Popsongs<br />

SONNTAG 11. SEPTEMBER 2022<br />

SAMSTAG & SONNTAG<br />

SONNTAG 11. SEPTEMBER 2022<br />

11.00 Uhr Gottesdienst in der Pfarrkirche mit Glockenweihe<br />

SONNTAG 11. SEPTEMBER 2022<br />

SCHLUCHTENKRACHER<br />

BIG MAGGAS<br />

11 – 18 Uhr Westfälischer Hansetag am Feuerteich<br />

TOM BROWNE BAND<br />

11.00 Uhr Schräglage – Dixiland Jazzband<br />

12.00 Uhr ZDF Löwenzahn – Kindershow<br />

11.00 Uhr Schräglage – Dixiland Jazzband<br />

13.00 Uhr Übergabe Bronzeskulptur der Stiftung der Sparkasse<br />

12.30 Uhr Begrüßung der Gäste aus der Partnerstadt Rawicz<br />

Neubau, SAMSTAG 13.00 Uhr & Sanierung,<br />

Übergabe SONNTAG<br />

Bronzeskulptur der<br />

Renovierung?<br />

Stiftung der Sparkasse<br />

für <strong>Attendorn</strong>, Lennestadt und Kirchhundem<br />

13.30 Uhr Bornzero – psychedelic freestyle guitar<br />

für <strong>Attendorn</strong>, Lennestadt und Kirchhundem<br />

Fair Trade Meile BOLLNBACHER in der MUSIKVEREIN Ennester HERDORF Straße E.V.<br />

14.00 Uhr Free Bears – Country & Rock´n Roll<br />

14.30 Uhr ZDF Löwenzahn – Kindershow<br />

14.00 Uhr Free Bears – Country & Rock´n Roll<br />

Kinderstadtfest rund um’s Allee-Center<br />

16.30 Uhr Das Wunder – Rock & Pop Coverband 14.45 Uhr Herford im Takt<br />

16.30 Uhr Das Wunder – Rock & Pop Coverband Veranstalter:<br />

ZDF LÖWENZAHN<br />

SUNNY SIDE UP<br />

STEMARIK ZDF LÖWENZA<br />

Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />

15.30 Uhr ZDF Löwenzahn – Kindershow<br />

SONNTAG<br />

Amt für Bildung, Sport,<br />

16.15 Uhr Begrüßung Hanseradler aus Medebach<br />

16 Uhr „Spirit of Hanse“ Konzert des Kulturrings in der Pfarrkirche Kultur & Stadtmarketing<br />

16.30 Uhr Festakt Hansestädte – Übergabe der Hanseflagge an Fürstenau<br />

Unser Sortiment:<br />

Beleuchtung<br />

Kölner Straße 12<br />

57439 <strong>Attendorn</strong><br />

17.00 Uhr Vier Gewinnt – Die Fanta 4 Tribute Band<br />

Alle Angaben ohne Gewähr,<br />

Schalter/Steckdosen Hausautomation<br />

der Rechtsweg ist<br />

BONGENS<br />

TOM T. MARSHALL<br />

ausgeschlossen.<br />

VIER GEWINNT<br />

ATTENDORNER FANFARENZUG<br />

VIER GEWINN<br />

TOM BROWNE BAND<br />

Volksbank Bühne<br />

PROGRAMM<br />

SCHRÄGLAGE<br />

Kölner Str.<br />

FREE BEARS<br />

PARKHAUS<br />

wc<br />

Ennester Str.<br />

Niederste Str.<br />

Wasserstr.<br />

PARKPLATZ<br />

P STADTHALLE<br />

Installationsmaterial<br />

Verteilerbau<br />

Zähleranlagen<br />

HEY KÖLLE<br />

Kabel + Leitungen<br />

Türsprechanlagen<br />

STADT<br />

FEST<br />

TAGE<br />

VOLLES<br />

FESTZWEI<br />

PROGRAMM<br />

Niederste Str.<br />

Sicherheitstechnik<br />

Sat+Kabel-TV<br />

Funksysteme<br />

Netzwerktechnik<br />

Werkzeuge<br />

FREE BEARS<br />

Ö-BAND<br />

SAMSTAG STEMARIK 10. SEPTEMBER 2022 MIT 18<br />

12.00 Uhr Tom T. Marshall – Countryhits<br />

15.00 Uhr Fragile Matt – Irish Folk<br />

18.00 Uhr Sunny Side Up – Oldies, Blues, Rock<br />

21.00 Uhr Bongens – Singer Songwriter / Indie Rock<br />

SONNTAG 11. SEPTEMBER 2022<br />

Ö-BAND<br />

HITSKÖPFE<br />

12.00 Uhr Schluchtenkracher – Alpenländische Volksmusik<br />

16.00 Uhr Stemarik – Akustik Rock/Pop<br />

30<br />

Weitere Darbietungen<br />

DAS WUNDER<br />

www.elektro-wandelt.de<br />

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BIG MAGGAS<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />

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10. + 11. 9.<br />

WESTFÄLISCHER<br />

HANSETAG<br />

P<br />

PARKHAUS<br />

VIEGA<br />

wc<br />

P<br />

PARKPLATZ<br />

STADTHALLE<br />

STADT<br />

FEST<br />

TAGE<br />

VOLLES<br />

FESTZWEI<br />

PROGRAMM<br />

Ennester Str.<br />

P<br />

P<br />

PARKPLATZ<br />

KÖLNER TOR<br />

PARKHAUS<br />

HANSASTRASSE<br />

wc<br />

Rathaus<br />

Sparkassen<br />

Bühne<br />

Stadtfest<br />

Gelände<br />

Kölner Str.<br />

ORGABÜRO<br />

Kirche<br />

Niederste Str.<br />

Wasserstr.<br />

FAIRTRADE<br />

MARKT<br />

Alter Markt<br />

wc<br />

wc<br />

Bigge Energie<br />

Bühne<br />

Volksbank<br />

Bühne<br />

Niederste Str.<br />

P<br />

PARKPLATZ<br />

ALLEECENTER<br />

KINDER<br />

STADTFEST<br />

P<br />

PARKPLATZ<br />

MÜHLWIESE<br />

DRK<br />

P<br />

PARKPLATZ<br />

MUHR & SÖHNE<br />

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PARKPLATZ<br />

HAGEBAU<br />

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PARKPLATZ<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 31


39. WESTFÄLISCHER HANSETAG<br />

Sie wollten immer schon einmal eine westfälische Hansestadt kennenlernen?<br />

Dann besuchen Sie den Westfälischen Hansetag!<br />

Auf dem Hansemarkt stellen sich die Städte mit ihren Attraktionen und Köstlichkeiten vor.<br />

Da hat man die Qual der Wahl, wohin die nächste Reise denn gehen soll.<br />

Mit einem bunten Bühnenprogramm präsentieren sich junge und junggebliebene Städte<br />

mit Musik und Spaß. Da wird in die Hände geklatscht und mit den Füßen gewippt.<br />

Oder man verfolgt gespannt, was sich die Kids so zur Unterhaltung ausgedacht haben.<br />

ATTENDORN<br />

<strong>Attendorn</strong> – dreimalig einmalig<br />

Ursprünglich gegründet als Interessenvertretung der Kaufleute und<br />

zum gegenseitigen Schutz, entwickelte sich die Hanse zu einem mächtigen<br />

Handelsbund, der seinen Mitgliedern das privilegierte Erschließen<br />

neuer Märkte ermöglichte. Im 14. Jahrhundert verlagerten sich die<br />

Haupthandelsrouten auf die Seewege, so dass die Westfalen zwangsläufig<br />

an den Rand des hanseatischen Handelns gerieten. Dennoch<br />

blieben viele westfälische Städte der Hanse bis zu ihrem Untergang<br />

1669 verbunden.<br />

www.westfaelische-hanse.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1222 97,85 km² 24.960 attendorn.de<br />

BRAKEL<br />

weltoffen, familienfreundlich und innovativ!<br />

BRECKERFELD<br />

Staatl. anerk. Erholungsort am Jakobsweg<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

836 174 km² 16.500 brakel.de<br />

BRILON<br />

Stadt des Waldes<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1220 229,16 km² 26.232 brilon.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1396 58,68 km² 9.004 breckerfeld.de<br />

FÜRSTENAU<br />

erstmals 1344 erwähnt<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1344 78,63 km² 9.400 fuerstenau.de<br />

Fotos und Informationen: www.westfaelische-hanse.de<br />

32<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


HALTERN AM SEE<br />

natürlich schön!<br />

HATTINGEN<br />

die Altstadt der Metropole Ruhr<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1289 159 km² 38.600 haltern-am-see.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1396 71,4 km² 56.347 hattingen.de<br />

HERFORD<br />

KAMEN<br />

Kamen - leben und mehr!<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

um <strong>800</strong> 79,00 km² 66.905 herford.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1050 40,95 km² 45.902 www.kamen.de<br />

KORBACH<br />

die einzige Hansestadt in Hessen<br />

LEMGO<br />

Geschichte zwischen Tradition und Zukunft<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

980 124 km² 24.000 hansestadt-korbach.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1190 100,86 km² 41.742 lemgo.de<br />

LIPPSTADT<br />

herzlich Willkommen im Venedig Westfalens<br />

MEDEBACH<br />

Sonnenseite des Sauerlandes<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1185 113,6 km² 72.824 lippstadt.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1144 129,95 km² ca. 7.900 medebach.de<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 33


MÜNSTER<br />

Münster – bezaubernd alt, aufregend jung<br />

OLPE<br />

die Stadt am Biggesee<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

793 303,28 km² 310.000 muenster.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1311 85,6 km² 25.710 olpe.de<br />

OSNABRÜCK<br />

überraschend, vielseitig und lebendig<br />

PADERBORN<br />

Großstadt zwischen Hightech und Mittelalter<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

um 780 120 km² ca. 165.000 osnabrueck.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

777 180 km² 152.746 paderborn.de<br />

RECKLINGHAUSEN<br />

Recklinghausen – Ruhrfestspielstadt<br />

RÜTHEN<br />

Rüthen – das Tor zum Sauerland.<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1236 66,40 km² 116.000 recklinghausen.de<br />

SOEST<br />

einmaliges Grünsandstein-Ensemble Altstadt<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

836 85,81 km² 49.264 wms-soest.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1200 158,15 km² 10.500 ruethen.de<br />

WARBURG<br />

lebens- und liebenswert Hansestadt<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1036 168,84 km² 25.269 warburg.de<br />

Fotos und Informationen: www.westfaelische-hanse.de<br />

34<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


WARENDORF<br />

Geschichte erleben in der dt. Pferdehauptstadt<br />

WERNE<br />

L(i)ebenswerte historische Altstadt an der Lippe<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1200 176,7 km² 38.059 warendorf.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

um <strong>800</strong> 76,03 km² 30.659 werne.de<br />

WESEL<br />

Hansestadt an Rhein und Lippe<br />

WIPPERFÜRTH<br />

Tradition spüren, Gastfreundschaft genießen,<br />

Natur erleben.<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1241 122,56 km² 62.973 wesel-tourismus.de<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1217 118,16 km² 22.266 wipperfuerth.de<br />

HARDERWIJK<br />

WEITERE<br />

AUSSTELLER<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1231 48,27 km² 48.859 besuchharderwijk.de<br />

RAWICZ<br />

Partnerstadt der Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />

BIGGE-/LISTERSEE<br />

Natur-Erlebns<br />

Gründung Größe Einwohner Homepage<br />

1638 7,81 km² 21.000 rawicz.pl<br />

Homepage<br />

biggesee-listersee.com<br />

Foto: Tobias Arhelger / Adobe Stock<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 35


Wohlfühlen<br />

im Dom Carré<br />

Im Dom Carré am Kirchplatz werden die klassischen<br />

5 Sinne des Menschen angesprochen. Mit<br />

Fisch Jakob, der Wein- und Spirituosenhandlung<br />

Nicole Kost und der Buchhandlung Frey präsentieren<br />

sich im Schatten des „Sauerländer Doms“<br />

drei Fachgeschäfte, die auf eine mehr als 317jährige<br />

Erfolgsgeschichte zurückblicken können.<br />

Die Betriebe werden bereits in der 3. bzw. 4.<br />

Familiengeneration geführt und verfügen als<br />

Gemeinschaft über eine Strahlkraft die weit über<br />

die Stadtgrenze hinausreicht. Mit ihrem jeweiligen<br />

Angebot in Sachen Lebensqualität haben sie<br />

sich weithin einen Namen gemacht. Die besten<br />

Zutaten für ein ausgewähltes Essen. Einen equistiten<br />

Tropfen für den Gaumen. Ein Buch für die<br />

Seele – all das gibt es im „Dom Carré“.<br />

Gemeinschaft wird im Dom Carré großgeschrieben.<br />

Werden doch seit mehr als 15 <strong>Jahre</strong>n<br />

gemeinsame Aktivitäten etwa zur HanseNacht<br />

mit einem OpenAir-Kino oder Livemusik organisiert.<br />

Besonders beliebt sind bei Besuchern und<br />

Gästen die Themenabende. Jeweils im Frühjahr<br />

und Herbst findet ein solcher Abend im Dom<br />

Carré statt. Am 15. Oktober 2022 ist es wieder<br />

soweit. Unter dem Titel „It´s Boarding time“<br />

laden die 3 Betriebe zu einer literarisch-kulinarischen<br />

Weltreise ein. Neben einem 4-Gang-<br />

Menü mit begleitenden Getränken, wird Melanie<br />

Wensing die Gäste mit Geschichten „Rund um<br />

die Welt“ unterhalten. Reservierungen sind<br />

bei Fisch Jakob (Tel. 02722-2396) möglich.<br />

Der Preis beträgt pro Person € 89.<br />

Foto: Björn Bernhardt<br />

Eine tolle Gemeinschaft am Kirchplatz<br />

v. l. n. r.: Bettina Jakob (Jakob Fischfachgeschäft),<br />

Nicole Kost (Wein- und Spirituosen Fachgeschäft),<br />

Michael Frey (Buchhandlung Frey), Sven Jakob<br />

und Dieter Jakob (Jakob Fischfachgeschäft)


BAUSTELLE GILDEHAUS<br />

Herausforderungen für den Trägerverein<br />

von Martin Droste<br />

Es ist ruhig geworden um das Projekt<br />

Gildehaus am Kleinen Markt,<br />

zumindest in der Öffentlichkeit.<br />

Das mag auch daran liegen, dass<br />

der im 19. Jahrhundert erbaute<br />

Turmspeicher etwas versteckt in<br />

einer kleinen Gasse in der Innenstadt<br />

liegt, neben der ehemaligen<br />

Pizzeria „Europa“ – nur einen<br />

Steinwurf vom Marktplatz und<br />

Südsauerlandmuseum entfernt.<br />

Für die Heimatliebe haben sich Schriftführer Claus Ortmann<br />

sowie Beiratsmitglied und Architekt Marius Hengstebeck<br />

Zeit genommen und erzählen, was sich auf der Baustelle<br />

Gildehaus getan hat. Um es vorweg zu sagen: eine ganze Menge.<br />

Dabei standen Architekt und Handwerker immer wieder<br />

vor besonderen Herausforderungen. So hat der Großbrand am<br />

11. Januar 1993, der vom benachbarten Doppelhaus Leitges/<br />

Brake auf Teile der Innenstadt überzugreifen drohte, Spuren in<br />

der Bausubstanz hinterlassen.<br />

Über mangelnde Arbeit können sich die Verantwortlichen des<br />

Trägervereins Gildehaus aber nicht beklagen. Die geplanten<br />

und laufenden Arbeiten des unter Denkmalschutz stehenden<br />

Gebäudes müssen mit den zuständigen Behörden abgestimmt<br />

werden. Das galt für die Erteilung der Baugenehmigung und<br />

gilt für die Abrechnung der Kosten. Und von den Problemen,<br />

vor denen fast jeder Bauherr steht, ist auch der Trägerverein<br />

mit Markus Harnischmacher, Sascha Koch und Claus Ortmann<br />

an der Spitze nicht verschont geblieben: Lieferengpässe,<br />

Materialverzögerungen, Preissteigerungen usw.<br />

38<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Beim Gespräch mit Marius Hengstebeck und Claus Ortmann<br />

zeigt der Malermeister eines der alten Fenster, die restauriert<br />

werden müssen. Die ursprünglichen Farben werden abgebeizt,<br />

das Holz gereinigt und vorgestrichen. Die Schreinerei Cramer<br />

aus Biekhofen übernimmt auch das Einglasen, sprich das Einsetzen<br />

der Glasscheiben. Zwei Fenster stammen aus der ersten<br />

Hälfte des 19. Jahrhunderts, drei weitere wurden wahrscheinlich<br />

in den 1930er-<strong>Jahre</strong>n eingebaut. „Die neuen Fenster sind<br />

der Optik der Bestandsfenster angepasst“, berichtet Architekt<br />

Marius Hengstebeck. Alle Arbeiten müssen mit dem Denkmalschutz<br />

abgestimmt werden.<br />

„Die Dacharbeiten sind abgeschlossen“, freut sich Marius<br />

Hengstebeck. Dachdeckermeister Karl-Georg Hoffmann und<br />

sein Team haben den alten Dachstuhl zurückgebaut und die<br />

neue Dachkonstruktion auf dem ehemaligen Speicherturm<br />

gerichtet. Der zwischengelagerte alte Dachstuhl soll später als<br />

Nachbildung wieder eingesetzt und optisch in Szene gesetzt<br />

werden – direkt unter den neuen Dachstuhl.<br />

Nach dem Einbau der Fenster geht es mit dem Innenausbau<br />

weiter. „Mit Volldampf“, hoffen Hengstebeck und Claus Ortmann.<br />

Bis zum <strong>Jahre</strong>sende wollen und müssen sie fertig sein.<br />

Die kleinen und größeren „Baustellen“ beim Wiederaufbau des<br />

Gildehauses waren noch in weiter Ferne, als NRW-Ministerin<br />

Ina Scharrenbach im Mai 2021 beim Besuch in <strong>Attendorn</strong> den<br />

Bescheid über eine Landesförderung von immerhin 520.000<br />

Euro überbrachte. Damals schrieb die Westfalenpost:<br />

„Der altehrwürdige Turmspeicher am Kleinen Markt in <strong>Attendorn</strong><br />

ist enorm widerstandsfähig. Er überlebte beide Weltkriege,<br />

hielt sich die Abrissbagger vom Leib und überstand<br />

Seit 1792<br />

Eine Herausforderung war die Sanierung der Fachwerk-Giebelwand<br />

zum Innenhof Brake/Leitges. Die auf einem Bruchsteinfundament<br />

stehende Hochseite wurde in sogenannter Ständerbauweise<br />

errichtet, ohne Querstreben. Hier bilden gebäudehohe<br />

Ständer das tragende System. „Das ist kein normales Fachwerk“,<br />

betonen Claus Ortmann und Marius Hengstebeck. Der Holzbalken,<br />

auf dem die Giebelwand aufliegt, war durchfeuchtet und<br />

nicht mehr tragfähig. Zimmermann Daniel Köster und sein<br />

Geselle Marius Graf ersetzten den alten Balken durch einen<br />

massiven Eichenbalken. Nach alter Bautradition wurden Holzverzapfungen<br />

als Verbindungsstücke verarbeitet.<br />

LÖWEN APOTHEKE<br />

Dr. Lukas Peiffer e.K.<br />

Die Hohlräume zwischen den Stützen hat die Firma Mees mit<br />

Lehmziegeln ausgemauert. Die Mauer am Fachwerk wurde<br />

abgebrochen, das Fachwerk war im Fußbereich durchfeuchtet.<br />

Auch das eine Spätfolge des Großbrandes von 1993. Das<br />

Erdgeschoss des ehemaligen Spiekerturms (Speicher) wurde<br />

mit der Hand 75 Zentimeter tief ausgeschachtet, darauf kamen<br />

Schotter, eine Wärmedämmung und eine Bodenplatte aus<br />

Stahlbeton.<br />

Seit 230 <strong>Jahre</strong>n sind wir dabei –<br />

wir gratulieren zu <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />

LÖWEN APOTHEKE | Dr. Lukas Peiffer e. K.<br />

Wasserstraße 12 | 57439 <strong>Attendorn</strong> | Tel: 02722-4088<br />

www.apotheke-attendorn.de<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 39


sogar einen Brand im Nachbargebäude in den 90er <strong>Jahre</strong>n.<br />

Und dennoch fristet das Spiekerhaus (Plattdeutsch), das Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts erbaut, zunächst als Schreinerei genutzt<br />

und später aufgestockt wurde, seit sieben Jahrzehnten<br />

ein einsames Dasein.“<br />

Doch das wird sich nun ändern. „Wir werden dieses Gebäude<br />

endlich aus dem Dornröschenschlaf wachküssen und aus<br />

ihm ein kleines Schmuckstück machen“, betonte Markus Harnischmacher,<br />

Vorsitzender des Trägervereins Gildehaus (…),<br />

im Beisein von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach,<br />

die einen Batzen Geld aus der Landeshauptstadt mitbrachte.<br />

Denn für den anstehenden Erwerb des dreistöckigen Turms,<br />

der sich aktuell noch im Privatbesitz befindet, sowie für die<br />

anschließenden Sanierungs- und Umbauarbeiten ist der 2019<br />

aus der Taufe gehobene Verein dringend auf Fördergelder angewiesen.<br />

Umso erfreulicher, dass die Ministerin satte 520.000<br />

Euro und damit 90 Prozent der Gesamtkosten im Gepäck hatte.<br />

Das Geld stammt aus dem Förderprogramm „Heimatzeugnis“<br />

des Landes NRW. Der Verein selbst muss laut Harnischmacher<br />

rund 50.000 bis 60.000 Euro beisteuern.<br />

(…) So sollen in dem kleinen Museum künftig die wertvollen<br />

Erinnerungsstücke der jahrhundertealten Zünfte, Gilden und<br />

Bruderschaften zusammengetragen werden – ein großer Teil<br />

dieses Erbes befindet sich derzeit noch im Privatbesitz und<br />

„droht dort verloren zu gehen“, weiß Schriftführer Claus Ortmann.<br />

Entstanden ist die Idee, aus dem Turm ein Zunft- und<br />

Gildemuseum zu machen, schon vor vielen <strong>Jahre</strong>n von Mitgliedern<br />

der Schmiedezunft St. Agatha, der Bauzunft St. Josef<br />

und der beiden Confraternitäten (Bruderschaften) St. Nicolai<br />

und St. Sebastian.<br />

„Dieses Projekt, das bekanntlich aus einer privaten Initiative<br />

entstanden ist, fügt sich wunderbar ein in unseren Stadtumbau,<br />

den wir betreiben. Wir wollen unsere alte Hansestadt weiter<br />

aufblühen lassen und die Historie unserer Stadt erlebbar machen“,<br />

erklärte Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) bei<br />

der Übergabe des Förderbescheids.<br />

Die Ministerin würdigte (…) das Engagement der <strong>Attendorn</strong>er<br />

Bürger, die hinter dem Projekt stünden: „Sie sind diejenigen,<br />

die mit Leidenschaft etwas für ihre Stadt tun. Mit<br />

diesem Engagement und der Pflege ihrer Traditionen haben<br />

sie uns überzeugt.“<br />

Eine Überzeugung, die dem Land NRW 520.000 Euro wert<br />

ist. Viel Geld, dass dem Trägerverein Gildehaus aber auch eine<br />

Menge Arbeit und Sorgenfalten bereitet hat und immer noch<br />

bereitet.<br />

40<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong><br />

127 <strong>Jahre</strong> ABA BEUL<br />

Eine Erfolgsgeschichte<br />

1222<br />

<strong>Attendorn</strong> erhält Stadtrechte. An der Kreuzung<br />

zweier Handelsstraßen leben noch nicht viele<br />

Menschen. Die meisten sind landwirtschaftliche<br />

Selbstversorger.<br />

Aber schon die frühen <strong>Attendorn</strong>er fühlen das<br />

Technik-Gen: in Rennöfen lösen sie Eisen aus<br />

dem Gestein – die Vorstufe des wirtschaftlichen<br />

Erfolgs späterer Zeiten.<br />

1895<br />

<strong>Attendorn</strong> hat etwa 3.000 Einwohner. Viele<br />

Männer arbeiten in der aufstrebenden metallverarbeitenden<br />

Industrie.<br />

August Beul gründet eine Armaturenfabrik.<br />

Die kleine Gießerei wächst kontinuierlich. Basis<br />

für den Erfolg sind Erfindergeist, handwerkliche<br />

Kompetenz, Kundennähe und Treue zum<br />

Standort <strong>Attendorn</strong>.<br />

2022<br />

<strong>Attendorn</strong> floriert. 25.000 Einwohner leben hier;<br />

in den Unternehmen arbeiten 15.000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte.<br />

ABA BEUL ist in vierter Generation inhabergeführt<br />

und produziert nach wie vor in <strong>Attendorn</strong>. Vier<br />

Produktlinien, von komplexen Kundenguss- bis hin<br />

zu elektronisch gesteuerten Bauteilen, machen den<br />

Hersteller zu einem bedeutenden Arbeitgeber an<br />

einem der wichtigsten Wirtschafts-Standorte NRWs.<br />

ABA BEUL<br />

gegründet 1895 in <strong>Attendorn</strong><br />

ababeul.de


Im Frühjahr 2019 lernten die Gäste aus Polen den <strong>Attendorn</strong>er Karneval kennen. Von links: Wirtschaftsvertreter Robert Askielowicz aus Rawicz, <strong>Attendorn</strong>s<br />

Bürgermeister Christian Pospischil und sein Amtskollege Grzegorz Kubik.<br />

WITAMY RAWICZ!<br />

von Tom Kleine<br />

Verlobung, Hochzeit, Flitterwochen: <strong>Attendorn</strong> und die<br />

polnische Partnerstadt Rawicz bleiben trotz Corona frisch verliebt<br />

<strong>Attendorn</strong> hat seit dem Jahr 2019<br />

endlich eine Städtepartnerschaft.<br />

Die erste in der <strong>800</strong>-jährigen Geschichte<br />

unserer Stadt. Kurz nach<br />

der „Verlobung“ und der „Hochzeit“<br />

mit der polnischen Partnerstadt<br />

Rawicz kam Corona. Doch auch der<br />

Virus konnte die jung entfachte<br />

Liebe nicht stoppen.<br />

Aus ihrer alten hanseatischen Tradition heraus und in dem Bewusstsein,<br />

ein Industriestandort mit global handelnden Weltmarktführern<br />

zu sein, waren und sind der Hanse- und Fairtradestadt<br />

<strong>Attendorn</strong> internationale Kontakte wichtig.<br />

Die Stadtverordnetenversammlung der Hansestadt <strong>Attendorn</strong><br />

beschloss daher am 17. Mai 2017 die Bildung einer Unterstützergruppe,<br />

die sich mit dem Aufbau freundschaftlicher Beziehungen<br />

zwischen der polnischen Stadt Rawicz und der Hansestadt<br />

<strong>Attendorn</strong> befassen sollte. Warum ausgerechnet Rawicz?<br />

Nun, die Kreisstadt der polnischen Woiwodschaft Großpolen<br />

war ebenfalls auf der Suche nach einer Beziehung und inserierte<br />

hierzu in einem Fachblatt. Auf diese „Kontaktanzeige“<br />

42<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


eagierte die Hansestadt <strong>Attendorn</strong>, denn schon dort waren die<br />

Gemeinsamkeiten beider Städte auffallend. Fast gleich groß,<br />

geprägt von Wirtschaft, Natur und Brauchtum. Die Kreisstadt<br />

Rawicz, die mit rund 21.000 Einwohnern eine ähnliche Größenordnung<br />

wie <strong>Attendorn</strong> hat, liegt nur 60 km von Breslau<br />

entfernt.<br />

Und das erstaunliche Ergebnis einer Recherche der Stadtverwaltung<br />

<strong>Attendorn</strong> ergab, dass von den 25.000 Einwohnern<br />

der Hansestadt knapp 1.000 ihre Wurzeln im heutigen Polen<br />

haben.<br />

Auch gibt es historische Verbindungen zwischen den Städten<br />

<strong>Attendorn</strong> und Rawicz, da die Adelsfamilie von Hatzfeldt<br />

aus der Region <strong>Attendorn</strong> 1641 mit der nur wenige Kilometer<br />

entfernten niederschlesischen Nachbarstadt Trachenberg<br />

Żmigród belehnt wurde und in deren heute im Staatsarchiv<br />

Breslau befindlichen Familienarchiv <strong>Attendorn</strong>er und Rawiczer<br />

Betreffe nebeneinander zu finden sind. Dies ist ein Beispiel<br />

einer frühen Verbindung zwischen beiden Regionen.<br />

So antwortete man in <strong>Attendorn</strong> schon etwas verliebt auf die<br />

Anzeige und bekam sofort Antwort aus Polen. Es folgten erste<br />

Besuche von Delegationen. So vertrat eine Läufergruppe aus<br />

<strong>Attendorn</strong> die Hansestadt beim berühmten 24-Stunden-Lauf<br />

in Rawicz. Acht Läuferinnen und Läufer der beiden Vereine<br />

TV und LC <strong>Attendorn</strong> – darunter <strong>Attendorn</strong>s zweiter stellvertretender<br />

Bürgermeister Uli Selter - waren zum 24-Stunden-Staffellauf<br />

angereist und hatten so gezeigt, dass der Sport<br />

wieder einmal ein perfekter Türöffner für ein gutes Miteinander<br />

ist.<br />

Fast zeitgleich präsentierten einige Schülerinnen und Schüler<br />

des herkunftssprachlichen Unterrichts Polnisch unter der Anleitung<br />

von Halina Böhm aus <strong>Attendorn</strong> in der Hanseschule<br />

Pläne, die ihre Gruppe für den Aufbau der Partnerschaft zwischen<br />

<strong>Attendorn</strong> und Rawicz entwickelt hatte. Daraus entstand<br />

im November 2018 in <strong>Attendorn</strong> der „Kreis der jungen Freunde“,<br />

der sich seitdem unter anderem an den Kunstwettbewerben<br />

„Zeit in Grau“ und „Meine Stadt-Deine Stadt“ ebenso beteiligte<br />

wie an dem Sprachprojekt „Gelebte Zweisprachigkeit“. In der<br />

Folgezeit und bis heute sind Halina Böhm und ihre motivierten<br />

Schülerinnen und Schüler ein sehr wertvollerer Baustein in der<br />

noch jungen Beziehung der beiden Städte.<br />

niederste straße 7 · 57439 attendorn<br />

tel. (02722) 2465 · info@hotel-attendorn.biz<br />

www.hotel-attendorn.biz<br />

gut essen, trinken und feste feiern!<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 43


Im September 2018 reiste eine Delegation von etwa 30 <strong>Attendorn</strong>erinnen<br />

und <strong>Attendorn</strong>ern zu einem ersten Bürgerbesuch<br />

in die Stadt Rawicz. Einhelliges Fazit: Begeisterung pur<br />

nach der polnischen Charme-Offensive. Der Gegenbesuch aus<br />

Rawicz erfolgte nur einen Monat später. Mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm verbrachten mehr als 40 Besucherinnen<br />

und Besucher aus Rawicz ein ereignisreiches Wochenende<br />

in <strong>Attendorn</strong>. Hier wurden sie zunächst offiziell durch Bürgermeister<br />

Pospischil und die Europaabgeordnete Birgit Sippel<br />

begrüßt. In den folgenden vier Tagen rückten die Bewohner<br />

beider Städte wiederum ein Stück näher zusammen.<br />

Im Frühjahr 2019 lernten die Freundinnen und Freunde aus<br />

Polen den <strong>Attendorn</strong>er Karneval kennen. Und spätestens da<br />

feierten die beiden Städte ihre „Verlobung“.<br />

Die „Hochzeit“ beider Städte erfolgte dann noch im gleichen<br />

Jahr. Nach fantastischen Besuchen und Gegenbesuchen von<br />

Delegationen unterzeichneten die Bürgermeister Grzegorz<br />

Kubik und Christian Pospischil am 1. Juni 2019 in Rawicz<br />

die erste Urkunde zur Besiegelung der Städtepartnerschaft.<br />

Die zweite Urkunde wurde dann am 12. Juli 2019 in <strong>Attendorn</strong><br />

unterzeichnet.<br />

Es folgten gemeinsame Kunstwettbewerbe und die Teilnahme<br />

an Fotoausstellungen und Spendenaktionen. Zudem vertrat<br />

eine fünfköpfige Delegation aus dem Rathaus die Hansestadt<br />

<strong>Attendorn</strong> auf dem Stadtfest in Rawicz. Die wiederum war<br />

dann mit einem Stand auf dem <strong>Attendorn</strong>er Weihnachtsmarkt<br />

2019 vertreten.<br />

Ebenfalls entstand ein reger Kontakt und Austausch zwischen<br />

dem Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong> und dem Museum in Rawicz.<br />

Eines der Ziele des <strong>Attendorn</strong>er Stadtarchivs ist es, digitale<br />

Kopien mit <strong>Attendorn</strong>er Betreffen aus polnischen Archiven<br />

zu erhalten. Dank der Unterstützung des Museums Rawicz ist<br />

dies dankenswerterweise möglich.<br />

Noch im Jahr 2019 wurde die Hansestadt <strong>Attendorn</strong> für ihre<br />

Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung mit dem<br />

Richeza-Preis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.<br />

Und dann kam Corona. Besuche und Projekte, die ab 2020<br />

geplant waren, mussten zum größten Teil abgesagt werden. In<br />

regelmäßigen Telefonaten und Videokonferenzen blieben beide<br />

Städte jedoch in Kontakt und tauschten sich aus. Immerhin<br />

konnte eine Delegation um Bürgermeister Kubik am großen<br />

Kommersabend in der Stadthalle <strong>Attendorn</strong> teilnehmen.<br />

Ebenfalls nutzten beide Städte und einige Vereine die sozialen<br />

Medien und ihre YouTube-Kanäle, um die jeweils andere Stadt<br />

mit Grüßen und Filmbeiträgen zu überraschen. Ganz so, wie<br />

es frisch Verliebte eben tun. So wurde eine fünfteilige Serie aus<br />

dem Südsauerlandmuseum produziert. Natürlich zweisprachig.<br />

Ach ja, die Sprache. Polnisch ist für einen Deutschen ohne Vorkenntnisse<br />

ganz gewiss eine hohe Hürde, umgekehrt natürlich<br />

genauso. Damit die <strong>Attendorn</strong>er jedoch bei einem Besuch in<br />

44<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Schützenfest verbindet!<br />

Polen zumindest grüßen und sich ein Bier bestellen können,<br />

bot die Hansestadt <strong>Attendorn</strong> einen vierteiligen „Crashkurs<br />

Polnisch“ im Studio A an der Kölner Straße an. Begleitet von<br />

polnischer Musik und einem gastronomisch angepassten Angebot<br />

an Speisen und Getränken und unter der Leitung der<br />

Lehrerin Sabina Hennen blieben bei den begeisterten Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern zumindest Worte und Sätze wie<br />

„dziękuję bardzo“ („Dankeschön“), „Smacznego“ („Guten Appetit“),<br />

„Ja jestem z <strong>Attendorn</strong>“ („Ich komme aus <strong>Attendorn</strong>“)<br />

und „Do widzenia“ („Auf Wiedersehen“) hängen. Und „Piwo“<br />

natürlich, das „Bier“.<br />

Eines ist sicher: Nach Verlobung, Hochzeit und Flitterwochen<br />

bleiben <strong>Attendorn</strong> und Rawicz trotz der Corona-Pandemie ein<br />

frisch verliebtes Paar. In beiden Städten ist die Vorfreude auf<br />

das langersehnte Wiedersehen groß.<br />

Die Schützenbruderschaft Rawicz war zu Gast beim diesjährigen<br />

Jubiläums-Schützenfest der Schützengesellschaft <strong>Attendorn</strong><br />

1222 e.V..<br />

Neben Gastvereinen aus Bocholt, Ahrweiler und Duderstadt<br />

nahm auch die neunköpfige Delegation aus <strong>Attendorn</strong>s polnischer<br />

Partnerstadt bei bester Stimmung an allen Feierlichkeiten<br />

und Umzügen in <strong>Attendorn</strong> teil. Die Schützenbruderschaft<br />

Rawicz feiert selbst in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Vor<br />

380 <strong>Jahre</strong>n wurde sie gegründet.<br />

Ach ja: während der Feierlichkeiten der Vertragsunterzeichnung<br />

der Städtepartnerschaft in Rawicz im Juni 2019 fand zu<br />

Ehren der Gäste aus <strong>Attendorn</strong> ein eigenes Schützenfest in Rawicz<br />

statt. Dabei schossen Ulla und Rolf Kaufmann den Vogel<br />

ab. So durften sich die beiden Sportler des TV <strong>Attendorn</strong> am<br />

Ende des Freundschaftsabends Schützenkönigspaar von Rawicz<br />

nennen.<br />

Sto lat!<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 45


„WARUM KATTFILLER?“<br />

Der Katzenschuss in Bilstein<br />

Es war im <strong>Jahre</strong> 1583, als der Kölner Erzbischof und Kurfürst<br />

Gebhard Truchseß von Waldburg sein gesamtes katholisches<br />

Erzbistum Köln zur Annahme des protestantischen Glaubens<br />

zwingen wollte. Viele Städte folgten auch seinem Aufruf, nicht<br />

aber das „erzkatholische” Sauerland.<br />

So blieb Truchseß nichts anderes übrig, als persönlich mit einer<br />

Streitmacht ins Sauerland zu reisen, um die Bürger zu zwingen,<br />

dem katholischen Glauben zu entsagen. Er kam so auch<br />

nach <strong>Attendorn</strong>, gelangte durch eine List in die Stadt und zerstörte<br />

sämtliche Kunstgegenstände in der Pfarrkirche.<br />

Die Bilsteiner hätten daraufhin spöttisch hinter den abziehenden<br />

<strong>Attendorn</strong>ern hergerufen:<br />

„<br />

Dort ziehen sie hin,<br />

die Kattfiller (Katzenmörder)!<br />

Seit dieser Zeit heißen die <strong>Attendorn</strong>er mit Beinamen „Kattfiller”,<br />

der Schlachtruf zu Karneval heißt dementsprechend:<br />

„<br />

Ein dreifaches<br />

Katt-filler, Katt-filler, Katt-filler!!<br />

“<br />

“<br />

An dieser Stelle setzt nun die Sage ein:<br />

Die <strong>Attendorn</strong>er hätten, so berichtet sie, den weiterziehenden<br />

Erzbischof in äußerster Wut zur nahegelegenen Burg Bilstein<br />

verfolgt. Eines Mittags habe einer der belagernden Schützen<br />

den vermeintlich schlafenden Erzbischof im Fenster der Burg<br />

gesehen. Er habe die Armbrust genommen, gezielt und …getroffen.<br />

Heruntergefallen sei aber nicht der tödlich verwundete<br />

Erzbischof, sondern eine schlohweiße Mauerkatze.<br />

46<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Kattfillers Rückzug von Bilstein<br />

und Siegesfeier in <strong>Attendorn</strong><br />

Diese Zeichnungen stammen aus der Feder<br />

von Dieter Auert, der sich die Originalzeichnungen<br />

von Ludwig Flusche zum „Katzenschuss<br />

in Bilstein“ aus dem Jahr 1938 zum<br />

Vorbild nahm. Die Figuren wurden nicht<br />

verändert, lediglich die Anordnung und Farben.<br />

Das Flusche-Original wurde seinerzeit<br />

auf Leinen gemalt und als Wandfries bei der<br />

Karnevalssitzung im Hotel Vaut in der Wasserstraße<br />

präsentiert. Das Original befindet<br />

sich heute im Südsauerlandmuseum.<br />

Übrigens: „Den Kindern zuliebe“ verzichtet<br />

Dieter Auert bis heute auf die Darstellung<br />

einer mit einem Pfeil durchbohrten Katze.<br />

UDO‘S<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 47


ATTENDORN, MIN HEYMESTÄDTCHEN<br />

Dieter Auert: mehr <strong>Attendorn</strong> geht nicht<br />

von Tom Kleine<br />

„Ich freue mich auf unser Jubiläumsjahr“.<br />

Sagt mit Dieter Auert<br />

der Mann, für den das Wort<br />

„Heimatliebe“ wohl erfunden<br />

wurde. Denn mehr <strong>Attendorn</strong><br />

in einem Menschen geht nicht.<br />

Karnevalist, Schützenbruder, Osterliebhaber, Stadtführer,<br />

Nachtwächter, Kneipier in „Jägerhaus“ und „Bürgerhaus“,<br />

Wanderfreund, Stadtschreiber, Maler und Zeichner, Plattdeutschsprecher,<br />

Heimatliebhaber. So viele Geschichten, so<br />

viele Dönekes. So viel Gesprächsstoff. Nach den Gesprächen<br />

mit diesem <strong>Attendorn</strong>er Urgestein pochte der Verfasser dieser<br />

Zeilen erfolglos auf ein Sonderheft eigens über Dieter<br />

Auert. Das war leider nicht möglich. Gehen wir also thematisch<br />

vor, um 87 <strong>Jahre</strong> leibhaftiges <strong>Attendorn</strong> auf diese zwei<br />

Seite zu pressen.<br />

Karneval<br />

„Ich bin gelernter Karnevalist!“. Das sagt Dieter Auert über<br />

sich selbst. Seit 65 <strong>Jahre</strong>n Mitglied der KG mit Aufgaben<br />

in Elferrat und Vorstand. Dazu Zeremonienmeister in den<br />

1960er-<strong>Jahre</strong>n. Und natürlich Prinz Karneval, die höchste<br />

Weihe eines waschechten Kattfillers. Das war im Jahr 1972.<br />

Ein Jahr später schmiedete er im Verbund mit „Frido“ Müller,<br />

Anselm Klewes, Karl Huhn und Robert Georg die Idee<br />

zur Gründung des Prinzenkomitees, welches dann im Februar<br />

1973 bei einer legendären Veranstaltung in „Micki’s Milchbar“<br />

gegründet wurde.<br />

Schützenfest<br />

Als Klaus-Walter Hoberg im Jahr 1978 als amtierender Scheibenkönig<br />

die Idee einer Schießscheibe wieder aufgriff, um<br />

diese langfristig in das Schützenwesen einzugliedern und die<br />

Scheibenkönigswürde aufzuwerten, rannte dieser bei seinem<br />

Freund Dieter Auert offene Türen ein. Das Ergebnis war eine<br />

Scheibe, die von Schreinermeister Pompe ausgeschnitten und<br />

von Dieter Auert mit Acrylfarben bemalt wurde. Bis heute hat<br />

sich die Tradition der individuell gestalteten Scheiben, die im<br />

Auftrag des jeweils aktuellen Scheibenkönigs als Stiftung an<br />

den kommenden König übergeben wird, fortgesetzt.<br />

Legendär waren auch die Büttenreden von Dieter Auert. Während<br />

seiner Lehrzeit als Maler und Anstreicher Anfang der<br />

1950er-<strong>Jahre</strong> bekam er von seinem Lehrmeister Gottfried Frey<br />

(„Frey’s Hoppit“) den Auftrag, die alte Schützenhalle (heute<br />

steht dort das Feuerwehrhaus) zu streichen. Das tat er mit viel<br />

Hingabe. Und dem Versprechen: „Irgendwann stehe ich hier<br />

auch auf der Bühne.“ 1957 war es dann soweit. Die erste Büttenrede<br />

kam so gut an, dass unzählige folgen sollten.<br />

Ostern<br />

„Als gebürtiger Kehlberger habe ich den Bezug zur Kölner<br />

Poorte. Groß geworden bin ich am Hahnbeul, also Ennester<br />

Pote. Aber mein Onkel Otto hat mich immer mit zur Waterpoote<br />

genommen. Ich hab sie also fast alle durch.“ Und nicht<br />

zu vergessen seine plattdeutschen Ansprachen beim Kreuze-<br />

messen auf dem Alten Markt.<br />

48<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Plattdeutscher Kreis<br />

Vor 40 <strong>Jahre</strong>n war Dieter Auert maßgeblich an der Gründung<br />

des Plattdeutschen Kreises beteiligt, verbunden mit unzähligen<br />

Heimatabenden und zweimal jährlich der plattdeutschen<br />

Messe an der Kapelle Waldenburg.<br />

SGV<br />

Seit sage und schreibe 70 <strong>Jahre</strong>n ist Dieter Auert schon Mitglied<br />

im Sauerländer Gebirgsverein. Doch „statt Wandern“ heißt es<br />

für ihn eher „Stadtwandern“, denn da wäre ja auch noch:<br />

Stadtführer und Nachtwächter<br />

Egal, ob als Stadtführer oder als „de Kall“: wer einmal als Teilnehmer<br />

in den Genuss einer Stadtführung mit Dieter Auert<br />

kommt, der wird mit dem <strong>Attendorn</strong>-Virus infiziert. Zudem erfand<br />

er den weit über <strong>Attendorn</strong> hinaus bekannten „Nachtwächter“<br />

und gilt heute als Gründungsvater der legendären Truppe,<br />

die alljährlich „zwischen den Tagen“ für besinnliche und spektakuläre<br />

Momente im nächtlichen <strong>Attendorn</strong> sorgt.<br />

Ach ja, die zwei Seiten in diesem Heft neigt sich hier dem<br />

Ende zu. Gerne hätte ich noch über seine Zeit als Vorsitzender<br />

und Ehrenvorsitzender des Verkehrsvereines geschrieben. Und<br />

über sein Wirken im Heimatverein. Und über seine Auftritte<br />

auf den Hansetagen in Nah und Fern. Und über seine Zeit<br />

als Schreiber für den Stadtanzeiger. Und über den Familienmensch<br />

Dieter Auert. Vielleicht klappt es ja doch noch mit<br />

einem Sonderheft zu Dieter Auert. Titel: „Mehr <strong>Attendorn</strong><br />

geht nicht!“<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 49


OSTERN IN ATTENDORN<br />

Einzigartiges Brauchtum<br />

© Jan Hüsing (www.janhuesing.com)<br />

Das intensivste Brauchtum der Stadt wird in den Ostertagen<br />

praktiziert. Um diese Bräuche alljährlich zu erleben, nimmt<br />

man sich als <strong>Attendorn</strong>er Urlaub, nimmt man als gebürtiger<br />

und auswärts lebender <strong>Attendorn</strong>er weite Anfahrtswege in<br />

Kauf. Kein Brauchtum der Stadt ist derart emotionsgeladen<br />

wie das Osterbrauchtum.<br />

Schon vier Wochen vor Ostern gehen die „Poskebrüder“ in<br />

den Wald, um das Osterholz zu sammeln. Dann folgt am<br />

Karfreitag und Karsamstag das historische Stundenblasen<br />

vom Kirchturm des Sauerländer Doms, gefolgt von der traditionellen<br />

Segnung der Ostersemmel, die bereits seit 1658<br />

bezeugt ist. Am Karsamstagnachmittag werden die vier Osterkreuze<br />

auf den Marktplatz gebracht und im Rahmen eines<br />

Wettbewerbs vermessen. Höhepunkte am Ostersonntag sind<br />

das Aufrichten der Osterkreuze sowie die Osterfeuer und die<br />

uralten Osterprozessionen am Osterabend.<br />

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Zum <strong>800</strong>-jährigen Jubiläum schenkte der Osterfeuerverein<br />

der Stadt eine Stele, die vom einzigartigen Osterbrauchtum<br />

in <strong>Attendorn</strong> erzählt. Sie hat die Form einer Osterfackel und<br />

zeigt zentrale Ostersymbole: Aschenkreuz, Bürde, Palmzweig,<br />

Kelch mit Hostie, Dornenkrone, Nachtwächterhorn,<br />

Ostersemmel, Osterkerze, Osterkreuz und Weihwasser sowie<br />

die Lüchten der vier Tore. Ihren Platz hat sie auf dem Kirchplatz<br />

des Sauerländer Doms.<br />

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Der Stricknadelmord<br />

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deutschen Buchmarkt, übersetzt in Olpe.<br />

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MANN DER ERSTEN STUNDE:<br />

WERNER JOHANNES<br />

von Birgit Engel<br />

Von der Sirene auf dem alten Rathaus bis zu historischen Helmen:<br />

Das <strong>Attendorn</strong>er Feuerwehr-Museum macht Feuerwehrgeschichte<br />

aus aller Welt lebendig.<br />

Wo wäre die Gesellschaft ohne<br />

Sammler? Ohne Menschen, die<br />

Geschichte mit Leidenschaft bewahren?<br />

Das <strong>Attendorn</strong>er Feuerwehr-Museum<br />

ist ein Ort, wo<br />

solche Dinge weiterleben können.<br />

Dass es ein solches in der Hansestadt<br />

überhaupt gibt, ist an allererster<br />

Stelle Werner Johannes<br />

zu verdanken. Der 85-Jährige ist<br />

Gründungsvater des in Südwestfalen<br />

einzigartigen Museums, das<br />

am 6. Juni 1986 offiziell eröffnet<br />

wurde. Er war der 1. Vorsitzende<br />

des Museumsvereins und ist heute<br />

Ehrenvorsitzender. Weit über<br />

10.000 Exponate – die meisten<br />

und später der „Stadtschänke“<br />

wohl kaum Zeit. Seine Freunde,<br />

Bekannten und Gäste unterstützten<br />

ihn, brachten aus aller Herren<br />

Länder ein Stück Feuerwehrgeschichte<br />

mit. „Willi Kemmerich<br />

hatte ein Haus in Spanien. Da<br />

fuhr er alle paar Wochen hin und<br />

kam nie ohne ein mögliches Museumsstück<br />

zurück. Oder Siegfried<br />

Sangermann, der durch seinen Beruf<br />

bei Kemmerich überall in der<br />

Welt war. Ich habe jedes Mal gefragt,<br />

was sie dafür haben wollen.<br />

Sie wollten nur ein Glas Bier. Ich<br />

habe ihnen mindestens zwei gegeben“,<br />

lacht Johannes.<br />

aus Johannes` Privatbesitz – sind<br />

hier auf 700 Quadratmetern über<br />

Zahlreiche Großexponate wie<br />

drei Etagen zu sehen und zeigen Werner Johannes vor der Sirene des alten Rathauses.<br />

Handdruckspritzen, Holzleitern<br />

die Entwicklung von Technik und<br />

Ausrüstung und eine schier unüberschaubare Zahl an Traditionsstücken.<br />

Und was noch besonders ist: Das Museum ist<br />

ein zertifizierter außerschulischer Lernort und ein Museum<br />

zum Anfassen.<br />

und Fahrzeuge sowie über 150<br />

Helme und Mützen von allen Kontinenten werden im Museum<br />

präsentiert. Das älteste Auto ist übrigens ein Mercedes<br />

von 1942 und stammt aus Jena. „Wir hatten auch mal einen,<br />

aber den haben die Amerikaner geklaut“, so Johannes. Unzählige<br />

Orden und Ehrenzeichen, Strahlrohre, Pumpen, Handfeuerlöscher,<br />

Im Jahr 1955, im Alter von 18 <strong>Jahre</strong>n – damals gab es noch<br />

keine Kinder- und Jugendfeuerwehr – wurde Werner Johannes<br />

Mitglied der <strong>Attendorn</strong>er Wehr. „Ich machte in der LEWA<br />

eine Lehre zum Werkzeugmacher. Alfred Roll war mein Arbeitskollege<br />

und ein alter Feuerwehrmann. Ich wollte da unbedingt<br />

mitmachen. Die roten Autos gefielen mir.“<br />

Bilddokumente und vieles mehr gehören eben-<br />

falls zur Ausstellung, die durch den regelmäßigen Wechsel<br />

an Exponaten immer wieder anders ist. Daneben gibt es auch<br />

Sonderausstellungen. So sammelte Johannes zum 750-jährigen<br />

Jubiläum der Stadt <strong>Attendorn</strong> sämtliche Plakate der Jubiläumsveranstaltungen<br />

samt Berichterstattung der Presse. Diese<br />

sowie ein Film über den historischen Jubiläumsfestzug vom 10.<br />

Mit seinem Eintritt in die Feuerwehr begann auch seine Sammelleidenschaft<br />

auf Lebenszeit. Er sammelte alles, was in Zusammenhang<br />

Juni 1972 können bis einschließlich Oktober im Feuerwehrmuseum<br />

besichtigt werden.<br />

mit der Geschichte der Feuerwehr steht. Und<br />

das rund um den Globus. Dabei war es nicht er selbst, der<br />

um die Welt tourte. Dazu hatte er als Gastwirt des „Löwen“<br />

Sammeln, das möchte Werner Johannes nicht mehr. Basteln<br />

– seine zweite Leidenschaft –, das tut er noch. Zum Beispiel<br />

52<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


historische Gebäude. So hat er die alte Schützenhalle, die einst<br />

dort stand, wo heute das Museum steht, nachgebaut. Ansonsten<br />

beschränkt Johannes sich darauf, „sein“ Museum zu besuchen.<br />

Dann schlendert er durch die Hallen, über die Etagen,<br />

lässt Feuerwehrgeschichte vor seinen Augen Revue passieren.<br />

So ganz ohne kann er eben nicht. Alles andere überlässt er seinem<br />

Sohn Uli, der heute Vereinsvorsitzender ist. „Ihm bleibt<br />

nichts anderes übrig. Es tut mir leid, dass ich ihm das an den<br />

Hals hängen muss. Aber ich bin auch sehr froh darüber“, sagt<br />

Werner Johannes mit seinem feinen Lächeln.<br />

Werner Johannes baute das alte Feuerwehrhaus vom Feuerteich nach.<br />

Ein Museum voll Feuerwehrgeschichte:<br />

hier eine Notrufsäule inmitten anderer Exponate.<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 53


50 JAHRE STADTSPORT-<br />

VERBAND ATTENDORN<br />

Auch der Sport feiert einen runden <strong>Jahre</strong>stag<br />

von Franz-Josef Sangermann<br />

Imposantes Bild auf der Bühne beim Ball des Sports in der Stadthalle: Stadtsportverbands-Chef Rüdiger König im Kreis (fast) aller <strong>Attendorn</strong>er Sportvereine<br />

1972 war in Deutschland ein Sportjahr der schlimmen Gegensätze:<br />

Die Fußballfans bejubelten die Europameister-Mannschaft<br />

rings um Franz Beckenbauer und Günter Netzer, die als<br />

bestes deutsches Nationalteam aller Zeiten gilt. National dagegen<br />

ächzte die Bundesliga unter den Folgen des Bestechungs-<br />

Skandals. Und die Olympiade in München zeigte der Welt<br />

ein fröhlich-lockeres Bild von Deutschland, brachte gefeierte<br />

Stars wie Heide Rosendahl und Ulrike Meyfarth hervor– um<br />

dann in einem furchtbaren terroristischen Blutbad zu enden.<br />

Zu enden? Nein, denn das IOC entschied, die Spiele fortzusetzen.<br />

Trauer ja, aber die Worte von Avery Brundage fehlen in<br />

keinem 70er-<strong>Jahre</strong>-Rückblick: „The games must go on!“<br />

„The games must start!“<br />

Das sagte sich dagegen eine Gruppe zielstrebiger <strong>Attendorn</strong>er<br />

am 21. April 1972 im Hotel Kaiserhof nahe dem Bahnhof und<br />

gründete den Stadtsportverband. Der gewählte Vorstand rings<br />

um den ersten Vorsitzenden Jürgen Kempkens und seinen<br />

Stellvertreter Adolf Reinen hatte sich zum Ziel gesetzt, dem<br />

Vereinssport eine starke gemeinsame Stimme gegenüber Politik,<br />

Verwaltung und potentiellen Sponsoren zu geben.<br />

Ziemlich sicher, dass sich die Initiatoren selbst nach dem x-ten<br />

Frischgezapften am Kaiserhof-Tresen nicht vorstellen konnten,<br />

welche Bedeutung ihr Stadtsportverband in der Folgezeit<br />

für die Sportförderung in <strong>Attendorn</strong> bekommen sollte. Was<br />

der Verband auf die Beine stellen und welche Summen er in<br />

50 erfolgreichen <strong>Jahre</strong>n unter den Vereinen verteilen würde.<br />

Geldsummen, für die die bestechlichen Bundesliga-Fußballer<br />

damals um die halbe Welt gelaufen wären. (Na ja, damals<br />

schon, heute nicht mehr …)<br />

Rüdiger König, der aktuelle erste Vorsitzende, weiß genau, was<br />

sein Stadtsportverband an Finanzmitteln für die 43 Sportvereine<br />

der Hansestadt generiert: „Unsere Hauptaufgabe ist es,<br />

Geld locker zu machen!“ Sein kurzes Credo klingt schlicht und<br />

einfach. Er sagt aber nur ungern, welche Heidenarbeit hinter<br />

diesem Lockermachen steckt:<br />

Welche Vereinswünsche<br />

sind förderwürdig?<br />

Die Renovierung des Kunstrasenplatzes? Der neue Barren für<br />

die Turnhalle? Das Weitenmessgerät für die Leichtathleten?<br />

Oder die Organisation des Radrennens? Oder …? Da heißt<br />

es, abzuwägen, den Vereinen bei der Antragstellung unter die<br />

Arme zu greifen, juristische Hilfestellung zu leisten. Aber<br />

wenn das alles wäre. Denn dann kommt die nächste Frage:<br />

Woher nehmen und<br />

nicht stehlen?<br />

Da arbeiten Rüdiger König und seine Mitstreiter auf einer<br />

sehr guten Basis: „Gott sei Dank sind Rat und Verwaltung<br />

in <strong>Attendorn</strong> traditionell sportbegeistert.“ Er findet im Rat-<br />

54<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


haus in aller Regel offene Ohren, wenn es um Sportförderung<br />

geht. Zumal man dort weiß, wie wertvoll Sport für das soziale<br />

Miteinander ist. Und wenn das Stadtsäckel doch nichts mehr<br />

hergibt, dann haben Rüdiger & Co. beste Kontakte zu weiteren<br />

Sponsoren: den heimischen Banken (Sparkasse ALK und<br />

Volksbank Bigge-Lenne) und den finanzstarken <strong>Attendorn</strong>er<br />

Weltmarktführern von Aquatherm bis Viega.<br />

Am Wochenende drauf wurde nur ein Buchstabe geändert,<br />

aber es ging nach draußen und in die Innenstadt: Beim „Wall<br />

des Sports“ stellten sich fast alle <strong>Attendorn</strong>er Sportvereine auf<br />

der Promenade vor. Zahllose Besucher waren begeistert von<br />

den Bewegungs-Angeboten – und von der Vielfalt, die der<br />

Sport bei uns zu bieten hat.<br />

1972 – 2022:<br />

Wenn das kein Grund zu feiern ist!<br />

Das dachten sich auch Rüdiger König und seine Helfer: „Unser<br />

Ziel war es, dem Sport in <strong>Attendorn</strong> eine dreifache Bühne zu<br />

geben.“ Dreimalig einmalig war sie, die Bühne. Zum einen die<br />

Stadthallen-Bühne, auf der am 25. Mai der „Ball des Sports“<br />

ein großes Publikum begeisterte. Wenige Reden, dafür eine<br />

durchdachte Inszenierung aus Musik, Video-Präsentationen,<br />

Live-Sport und Talkshows mit den Moderatoren Uli Selter<br />

und Pittjes Höffer. Der Mix stimmte. Und die, die dabei waren,<br />

reden heute noch darüber.<br />

Uli Selter (graue Haare) und Pittjes Höffer (keine Haare)<br />

im Talk mit Tanja Hennes und Christian Biele<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 55


Der unglaubliche Rekord<br />

Fast jeder <strong>Attendorn</strong>er hat schon seine Runden auf der<br />

18-Loch-Sterngolfanlage in Neu-Listernohl gedreht. Und war<br />

mächtig stolz, wenn sich auf seinem Zettel am Ende weniger<br />

als 50 Schläge summierten. Aber Helmut Lutz, der Chef der<br />

Sterngolfer, weiß, was sich jedes Vereinsmitglied sehnlichst<br />

wünscht: den Platz einmal unter 20 Schlägen zu schaffen.<br />

Denn der Bahnrekord liegt genau bei diesen wahnsinnigen 20<br />

Schlägen!<br />

MENSCHEN UND ZAHLEN<br />

Überraschendes vom Sport in <strong>Attendorn</strong><br />

Und für die, die lieber in Ruhe zu Hause über den Sport in<br />

<strong>Attendorn</strong> schmökern, wurde das Magazin „<strong>Attendorn</strong> bewegt<br />

sich“ aufgelegt. Über 100 Seiten, mit informativen und unterhaltsamen<br />

Texten, seltenen Bildern und exklusiven Interviews.<br />

Mittlerweile ist das Magazin übrigens schon fast vergriffen.<br />

Der Olympionike aus Biekhofen<br />

Seit den Siebzigern läuft Nikolaos Tamis. Und läuft sehr weit.<br />

Und läuft sogar Marathon. Und läuft mit über 70 den extremen<br />

Bergmarathon auf den 2.<strong>800</strong> m hohen Olymp, den heiligen<br />

Berg der griechischen Mythologie. In diesem Jahr verhinderte<br />

Corona den zweiten Olymp-Run des mittlerweile 73-jährigen<br />

laufverrückten Biekhofers.<br />

Der ewige Vorsitzende<br />

Im März 1988 – vor über 34<br />

<strong>Jahre</strong>n! – wird Rüdiger König<br />

zum 1. Vorsitzenden des Stadtsportverbands<br />

gewählt. Das<br />

Amt bekleidet er heute noch<br />

und managt damit in einer Liga<br />

mit Uli Hoeneß und Michael<br />

Zorc. Er ist DAS sportliche<br />

Schwergewicht in <strong>Attendorn</strong>.<br />

Der Uwe Seeler des SV 04<br />

Nein, es ist nicht bekannt,<br />

dass Timo Gärtner ein unmoralisches<br />

Angebot von Inter<br />

Mailand ausgeschlagen hat.<br />

Aber was Vereinstreue angeht,<br />

stimmt der Vergleich mit dem<br />

leider verstorbenen Uns Uwe.<br />

Timo spielt seit seinem 5. Lebensjahr<br />

für den SV 04; und<br />

2022/23 ist die 28. Saison, in<br />

der er ununterbrochen das Trikot<br />

seines Stammvereins trägt.<br />

Die Wimmelbild-Titelseite mit dem (nicht mehr)<br />

radfahrenden Bürgermeister und dem Schalker Pastor<br />

2022 ist in Deutschland und der ganzen Welt ein Jahr, in dem<br />

die schlechten Nachrichten überwiegen: Corona, Krieg in<br />

der Ukraine und Klimawandel beherrschen die Schlagzeilen.<br />

Die Reaktion vieler Mitmenschen auf diese Krisen wird von<br />

Trendforschern als „Cocooning“ (sich einspinnen) bezeichnet.<br />

Eine Tendenz also, sich aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückzuziehen<br />

und sich im häuslichen Privatleben einzuspinnen.<br />

Hoffen wir, dass es die Sportvereine bei uns in <strong>Attendorn</strong><br />

mit Hilfe des Stadtsportverbands schaffen, diesem Trend entgegenzuwirken<br />

und Jung und Alt weiter für den gemeinsamen<br />

Sport zu begeistern.<br />

Wimmelbild als Poster und Postkarte<br />

erhältlich bei Frey Buch & Papier.<br />

56<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


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ATTENDORN IST AUCH<br />

EINE STADT DER KUNST<br />

von Birgit Engel<br />

Kunst in der alten Hansestadt ist<br />

vielgestaltig und interdisziplinär –<br />

Marlies Backhaus ist eine zentrale<br />

Figur der Szene.<br />

Kunstszene in <strong>Attendorn</strong> und weit über die Grenzen der Stadt,<br />

des Kreises Olpe und Südwestfalens hinaus bekannt.<br />

In fast vier Jahrzehnten als Kunsterzieherin am St.-Ursula-<br />

Gymnasium war sie für Generationen von Lernenden Impulsgeberin<br />

zum künstlerischen Handeln, Probieren, Experimentieren<br />

und Forschen. Und natürlich führt sie ein Leben<br />

als Künstlerin selbst. Und sie ist auch Funktionärin für die<br />

Kunst. Engagiert sich im Künstlerbund Südsauerland, dessen<br />

Vorsitz sie mehrere <strong>Jahre</strong> innehatte und in dem sie das Kinderatelier<br />

gründete. Sie war aktiv im Frauenkunstforum Westfalen<br />

und ist im Vorstand des Bundesverbandes Bildender Künstler<br />

Westfalen. Darüber hinaus ist sie mehrfache Preisträgerin, erhielt<br />

den 1. Preis des Kunstvereins Siegen, den Kulturpreis des<br />

Kreises Olpe und den Heimatpreis für kulturelles Engagement<br />

in <strong>Attendorn</strong>. Kurzum: Marlies Backhaus prägt die Kultur und<br />

Kunst in der hiesigen Region, sichtbar ist sie vor allem in der<br />

alten Hansestadt.<br />

Marlies Backhaus freut sich und fühlt sich geehrt,<br />

in der <strong>Attendorn</strong>er Kulturszene angenommen zu sein.<br />

„Heimat, süße Heimat“, titelte die Ausstellung, die von<br />

März bis Mai 2022 im Südsauerlandmuseum zu sehen war.<br />

Die Projektidee stammt von Marlies Backhaus, der Titel von<br />

der Malerin Uta Hoffmann: Zum <strong>800</strong>-jährigen Jubiläum der<br />

Stadt <strong>Attendorn</strong> stellten dabei acht Kunstschaffende – für<br />

jedes Jahrhundert einer – ihre Kunstwerke aus. Sie alle sind<br />

in <strong>Attendorn</strong> geboren und/oder aufgewachsen oder haben<br />

die Stadt als neue Heimat gewählt und zeigten ihre Auseinandersetzung<br />

mit der hiesigen Natur und Landschaft,<br />

Geschichte und Gesellschaft, der eigenen Kindheit und dem<br />

aktuellen Umfeld. Damit gelang eine großartige Zusammenschau<br />

von Malereien, Fotografien, Skulpturen, Installationen<br />

und Bewegtbildarbeiten, die mit ihrer individuellen Formsprache<br />

manchmal ganz offensichtlich, manchmal hintergründig<br />

mit dem Thema faszinierten. Und die einmal mehr<br />

offenbarten, wie vielgestaltig und interdisziplinär Kunst sein<br />

kann und in <strong>Attendorn</strong> auch ist.<br />

Marlies Backhaus kam als junge Kunstlehrerin aus Mönchengladbach<br />

1968 zum St.-Ursula-Gymnasium nach <strong>Attendorn</strong>,<br />

wobei sie sich nach anfänglichem „Kultur-Schock“ schnell mit<br />

ihrer neuen Wahlheimat identifizierte. Im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit<br />

entwickelte sie Projekte, Kalender und Ausstellungen<br />

zum Thema <strong>Attendorn</strong>. Anlässlich des 775-jährigen Stadtjubiläums<br />

entwarf sie das Plakat „Impressionen einer Stadt“.<br />

„Mit dem Willen, etwas Besonderes zu schaffen, findet man<br />

auch Wege“, sagt Marlies Backhaus, zentrales Gesicht der<br />

Blick in die Ausstellung „Heimat, süße Heimat“ –<br />

vorne die Installation „Buiterlinge“ (Foto: Hendrik Feiereis).<br />

58<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Die fünfteilige Fotocollage „Hansestadt <strong>Attendorn</strong>“ (160 x 205 cm)<br />

hängt seit 2017 in der Rathausgalerie.<br />

Es hängt heute in vielen Haushalten und wurde von ihr nun<br />

zum <strong>800</strong>-jährigen Jubiläum aktualisiert und neu aufgelegt.<br />

Das Cover der vorliegenden <strong>Sonderausgabe</strong> der HEIMAT-<br />

LIEBE zeigt das Plakat. Auch der Bilder-Zyklus „K(l)eine<br />

Sehenswürdigkeiten - Ansichten (m)einer Stadt“, der einen<br />

Platz beim Bürgermeister gefunden hat, ist ein Backhaus-<br />

Projekt. Seit <strong>Jahre</strong>n vertritt sie zudem „ihre“ Stadt mit ihren<br />

Werken bei den internationalen Hanse-Ausschreibungen als<br />

Preisträgerin. So fertigte sie eine große <strong>Attendorn</strong>-Fotocollage<br />

für das Jubiläum der Hansestadt Rostock 2017 an. Diese<br />

und eine weitere Collage mit Kindern aus <strong>Attendorn</strong> „Das<br />

neue Gold der Hanse“ haben einen Platz in der Rathaus-<br />

Galerie gefunden. Und für die Hansetage vor zwei <strong>Jahre</strong>n gestaltete<br />

sie mit ihrem Sohn Jan den Film „<strong>Attendorn</strong> - Stadt<br />

der Hoffnung für (Kinder-) Träume“.<br />

Nach ihrer Pensionierung bot Backhaus zusammen mit ihrem<br />

Sohn Jan zudem ehrenamtlich ihre professionelle Mitarbeit<br />

im Bereich Kultur- und Kunstförderung an und entwickelte<br />

mit dem Jugendzentrum mehrere Projekte unter dem Slogan<br />

„Fühl Dich zuhause in <strong>Attendorn</strong> – Mach die Stadt zu Deiner<br />

Stadt“, um die Identifikation der jüngerern Bewohner mit ihrer<br />

Heimatstadt durch spannende Aktivitäten zu stärken.<br />

Die Projekte „Weg der Kinderrechte“ und die Mauerbemalung<br />

„Musterhaft zum Biggesee“ sind im Stadtbild bekannt.<br />

Und auch das großartige Projekt „We Remember“, in dem eine<br />

virtuelle Begegnung in Bildern von acht <strong>Attendorn</strong>er Jugendlichen<br />

aus der Jetztzeit mit jüdischen jungen Menschen von<br />

damals stattfindet, erregte Aufmerksamkeit. <strong>Attendorn</strong> ist übrigens<br />

auch die einzige Stadt, in der es einen „Weg der Kinderrechte“<br />

gibt. Für Backhaus ist diese kulturrelevante Kunst-<br />

installation der von Kindern gestalteten „Lolli“-Schilder eine<br />

der wichtigsten und umfangreichsten Aktionen überhaupt.<br />

Die farbenfrohen Hingucker sind Träger persönlicher und<br />

zugleich universeller Botschaften: Wünsche und Rechte von<br />

jungen Menschen, angelehnt an die Genfer Kinderrechtskonvention.<br />

Der Weg erstreckt sich über die Wälle und setzt eine<br />

ebenso künstlerische wie kritische Marke.<br />

Noch viele mögliche Projekte schwimmen in Marlies Backhaus‘<br />

schier unerschöpflichem Ideenpool. Sie hat tausend<br />

Ideen und findet tausend Wege, sie umzusetzen. Die jüngste<br />

Backhaus-Landmarke ist das Kunstwerk „Feuer löschen“ am<br />

Feuerteich als Teil des neuen Skulpturenweges zum Thema<br />

<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Brauchtum und Stadtgeschichte.<br />

WE<br />

RE<br />

ME<br />

MB<br />

ER<br />

Junge <strong>Attendorn</strong>er erinnern an jüdische Kinder ihrer Heimatstadt,<br />

die in der Zeit des Nationalsozialismus vertrieben wurden.<br />

Sie gestalten eine virtuelle Patenschaft in Fotocollage und Malerei.<br />

Ein Kunstprojekt des Jugendzentrums <strong>Attendorn</strong> im Rahmen der Jugendkulturnacht NRW<br />

in Zusammenarbeit mit der Initiative „Jüdisch in <strong>Attendorn</strong>“.<br />

Mein Name ist LEA WIETHOFF<br />

und ich bin 14 <strong>Jahre</strong> alt. Ich spiele<br />

gerne Geige und liebe die Musik.<br />

Über mein virtue les Patenkind<br />

MARGARET URSELL kann<br />

ich mir vorstellen, dass sie diese<br />

Leidenschaft mit mir geteilt hätte.<br />

Auf der Fotoco lage scheint sie<br />

Freude an meinem Geigenspiel zu<br />

haben.<br />

Mein Name ist<br />

PAULINE HILLESHEIM und bin<br />

17 <strong>Jahre</strong> alt. Ich habe die Patenschaft<br />

für JULIUS BÖHEIMER<br />

übernommen. Uns beide verbindet,<br />

dass wir Schüler auf dem Rivius<br />

Gymnasium waren. Er hat den<br />

Holocaust dank Freunden in einem<br />

Versteck im Bergischen Land<br />

überlebt.<br />

Gemälde erhältlich als Poster und<br />

Leinwand bei Frey Buch & Papier.<br />

Konzentriertes Arbeiten im Atelier auf Zeit beim Gestalten der kunstvollen<br />

Bild- und Textseiten für die Schilder auf dem Weg der Kinderrechte (Foto: privat).<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 59


DAS IST ATTENDORN –<br />

AUS KINDERAUGEN<br />

Amir, Leonard, Tracy, Clara und Mika haben zusammen mit ihren Klassenkameraden der HEIMATLIBE von ihren Lieblingsplätzen in ihrer Stadt erzählt.<br />

Eine charmante Altstadt mit außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. Heimelige<br />

Dörfer in ländlicher Kulisse. Eine erfolgreiche Wirtschaft. Eine engagierte Bürgerschaft.<br />

Und nicht zuletzt gelegen inmitten in einer wundervollen Landschaft<br />

in unmittelbarer Nähe zum Biggesee – das alles ist <strong>Attendorn</strong>!<br />

<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong>, das bedeutet <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> voll mit Geschichte, mit Erzählungen,<br />

mit Traditionen. <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong> bedeutet immer einen Blick in die<br />

Vergangenheit. Doch wir wollen auch in die Gegenwart und Zukunft schauen.<br />

Dazu haben wir die Kinder der vierten Klassen 2021/2022 der Gemeinschaftsgrundschule<br />

Attandarra gefragt, was sie an ihrer Stadt lieben und was sie sich<br />

wünschen. Und damit das keine Buchstabenwüste ist, haben sie für uns gemalt.<br />

60<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Sport und viele Möglichkeiten zum Toben spielt für die<br />

Kinder in <strong>Attendorn</strong> eine ganz große Rolle: Die Fußballplätze,<br />

der Skaterplatz und das Hallenbad sind ganz<br />

besonders wichtige Ort für Ben Noah, Matti, Sara und<br />

Lena. Weil man im Verein trainieren kann, Freunde<br />

trifft und ganz einfach jede Menge Spaß hat.<br />

Wir leben in einer der schönsten Regionen. Inmitten<br />

einer wunderbaren Natur und direkt am Biggesee, einer<br />

der größten Stauseen Deutschlands. Genau das finden<br />

Elmedin, Maria und Julie großartig: die vielen weißen<br />

Segel auf dem Wasser, wenn der Wind geht, schwimmen,<br />

sonnen, Fahrrad fahren oder auf den Biggedampfer<br />

steigen und dabei ganz viel Pommes, Eis und Waffeln<br />

essen.<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 61


„Ich finde die Burgruine toll, weil es ein schöner Ort<br />

zum Lesen und Spielen ist. Und die umliegenden<br />

Wälder sind schön“, sagt Maximilian. Dass der Biggesee<br />

einfach insgesamt ein ganz toller Ort ist, findet<br />

Tom. Und Luis schreibt: „Mein Lieblingsort ist der<br />

Skywalk, weil ich dort die Aussicht und die Ruhe<br />

cool finde. Im Sommer fahre ich gerne mit dem<br />

Fahrrad dorthin und erlebe Abenteuer.“<br />

Das Rathaus mit dem Wasserspiel und der Eisdiele<br />

um die Ecke sowie das Museum mit seinen vielen<br />

verschiedenen und interessanten Ausstellungen mögen<br />

Luca und Luca und Kira ganz besonders gern.<br />

Julius hat sein Zuhause gemalt: „Weil meine Familie<br />

hier ist und ich mich hier wohl fühle. Es ist 239 <strong>Jahre</strong><br />

alt und ein Fachwerkhaus.“ Für Nico ist das Kino absoluter<br />

Lieblingsort: „Hier gibt es immer spannende<br />

Filme, die ich mir gerne anschaue.“<br />

Ganz viele schöne Orte und Lieblingsplätze kennen<br />

Anton, Alessandro, Nancy, Dailyn, Marvin und<br />

Stefan. Aber sie würden sich auch gerne etwas wünschen:<br />

vor allem mehr Spielplätze. Aber auch, dass<br />

die Natur und der See sauber bleiben und einen Natur<br />

Parcours an der Schafsbrücke.<br />

62<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Becky sagt: „Der schönste Ort für mich wäre eine Trampolinhalle.“<br />

Nisa hingegen liebt die Burg Schnellenberg mit dem<br />

Hotel, den vielen Bäumen und Blumen. Und Gabriela mag es,<br />

wenn am Rathaus die Kinder beim Spielen so fröhlich sind<br />

und ganz viel lachen.<br />

Wir gratulieren zum<br />

<strong>800</strong>-jährigem Jubiläum<br />

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Für Leandro, Lennard, Ömer, Mirac, Michael,<br />

Volkan und Luca ist es ganz wichtig, Fußball spielen zu können.<br />

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„Überhaupt die ganze Stadt <strong>Attendorn</strong> als Ort, an dem man lebt<br />

und Familie und Freunde hat“, mögen Anastasia, Livia, Jana, Ghaidaa<br />

und Melhia. Ganz besonders schätzen sie die vielen Möglichkeiten.<br />

Zum Beispiel das Wandern durch die Wälder und Tiere beobachten<br />

oder Spazieren gehen am See und Steine flitschen. Was<br />

sie sich wünschen: Nicht so viel Müll und dass im Wald hoffentlich<br />

bald nicht mehr so viele Bäume gefällt werden müssen.<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 63


<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Die <strong>HEIMATLIEBE</strong> bedankt sich bei der Schulleitung und dem Kollegium sowie allen Schülerinnen und Schülern der vierten<br />

Klassen der Gemeinschaftsgrundschule Attandarra. Leider konnten wir bei so vielen fleißigen Künstlern nicht alle Bilder zeigen.<br />

Aber ein Kompliment schicken wir an dieser Stelle an jedes einzelne Kind! Ihr seid toll!!!<br />

Foto: © Björn Bernhardt<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 65


EINE STADT FÜR<br />

ALLE LEBENSALTER<br />

von Sarah Sinzig<br />

Das Jugendparlament stellt sich vor: Jung – offen – bereit<br />

Viele hörten in den letzten <strong>Jahre</strong>n das erste Mal vom Jugendparlament<br />

<strong>Attendorn</strong>: „Wir haben ein Jugendparlament?“ oder<br />

„Ich wusste gar nicht, dass unsere Stadt ein Jugendparlament<br />

hat!“ waren häufig gehörte Aussagen, wenn wir uns präsentierten<br />

oder an neuen Projekten mitwirkten. Das Schöne daran<br />

war, dass wir jedes Mal von Neuem zeigen konnten, was uns<br />

bewegt und was wir bewegen, denn das Jugendparlament hat<br />

einen großen Vorteil: Wir sind offen für alles!<br />

Angefangen hat es 2007, als das Jugendparlament zum ersten<br />

Mal eine offizielle <strong>Jahre</strong>shauptversammlung hatte. Damals<br />

war es ein eingetragener Verein und hatte dadurch auch die<br />

Verpflichtung von Wahlen, regelmäßigen Sitzungen und Beschlüssen.<br />

Durch fehlenden Nachwuchs und alternde Gründungsmitglieder<br />

wurde der Verein jedoch aufgelöst und bestand<br />

fortan nicht mehr. Jedoch gab es Menschen wie Jana<br />

Geyer, die die Hoffnung nicht aufgegeben haben. Sie startete<br />

einen Neuanfang, eine Gruppe ohne Pflichten, ohne Vorschriften,<br />

einfach ein freies Umfeld mit Jugendlichen, die sich<br />

zusammenschließen, um die Stadt und das Leben in ihr zu<br />

verbessern und zu verschönern. Seitdem sind wir stetig gewachsen<br />

und arbeiten mit großem Erfolg an vielen Projekten.<br />

Innerhalb der Gruppe sind alle gleichberechtigt. Zur besseren<br />

Planung von detaillierteren Projekten haben wir Arbeitskreise<br />

gebildet. Unterstützung bekommen wir dabei von dem Beauftragten<br />

Patrick Schauerte aus dem <strong>Attendorn</strong>er Rathaus. Als<br />

Ansprechpartnerin hat sich Sarah Sinzig zur Verfügung gestellt.<br />

Dadurch entstehen annäherungsweise Strukturen eines<br />

eingetragenen Vereins, jedoch ohne die Verpflichtungen, die<br />

den Verein seinerzeit in den Ruin stürzten.<br />

Die Teilnahme an Arbeitskreisen beschränkt sich jedoch nicht<br />

nur auf das Jugendparlament, da wir auch in Ausschüssen und<br />

anderen Arbeitskreisen unseren Beitrag leisten. Dadurch bilden<br />

wir eine Art Sprachrohr zwischen dem Rathaus, älteren<br />

Bürgern und den Jugendlichen. Im Zusammenhang damit<br />

arbeiten wir auch oft mit dem Seniorenrat zusammen, zum<br />

Beispiel bei dem Projekt „Jung hilft Alt im digitalen Wald“,<br />

wo wir gemeinsam mit Freunden älteren Menschen helfen, mit<br />

digitalen Geräten besser zurechtzukommen.<br />

Andere Projekte wie der Newcomer-Abend richten sich eher<br />

an Gleichaltrige. Dabei beschränken wir uns aber nicht nur<br />

auf einzelne Tage oder Wochenenden, die wir Jugendliche und<br />

Kinder planen, sondern es sind auch längerfristige Projekte,<br />

die vielen die sogenannten letzten Nerven geraubt haben, beispielsweise<br />

die Durchsetzung des Mountainbike Parks oder<br />

der Wunsch, ein Kino nach <strong>Attendorn</strong> zu holen. Beides waren<br />

Projekte des Jugendparlamentes, die wir in enger Zusammenarbeit<br />

mit der „großen“ Politik unserer Stadt gemeistert haben.<br />

Wie man sehen kann, sind sowohl das Kino als auch der<br />

Mountainbike Park ein voller Erfolg.<br />

All diese Projekte, die wir geschafft haben, motivieren uns,<br />

weiterzumachen und neue Sachen auszuprobieren. Selbst aus<br />

Fehlschlägen ziehen wir unsere Rückschlüsse, lernen daraus<br />

und verhalten uns beim nächsten Mal besser. Aus der Liebe zu<br />

unserer Heimatstadt entstehen Gedanken und Verbesserungswünsche.<br />

Dinge oder Projekte, die uns oder anderen in unserem<br />

Alter fehlen, tragen dann zur endgültigen Entscheidung<br />

bei, was wir angehen und was nicht.<br />

Wenn ihr dazu beitragen wollt, unsere Stadt schöner zu machen,<br />

dann macht mit! Wir freuen uns auf neue Mitglieder, die<br />

wir mitnehmen auf dem schönen Weg hinein in das politische,<br />

planerische Dasein.<br />

66<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong> –<br />

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EINE STADT FÜR<br />

ALLE LEBENSALTER<br />

Der Seniorenrat <strong>Attendorn</strong> –<br />

Ein großes Team, in dem jeder wichtig ist<br />

von Birgit Engel<br />

Der im November 2021 neu gewählte Seniorenrat der Hansestadt <strong>Attendorn</strong>.<br />

Seit 2006 gibt es den Seniorenrat der Stadt <strong>Attendorn</strong>. Damit<br />

folgt man einer Entwicklung in Deutschland, deren zarten<br />

Anfänge in den 1970er <strong>Jahre</strong>n liegen und die ab den 1990er<br />

<strong>Jahre</strong>n an Dynamik gewannen. Heute sind allein in Nordrhein-Westfalen<br />

über 170 Seniorenvertretungen aus 396 Kommunen<br />

unter dem Dach der Landesseniorenvertretung vereint.<br />

Der überparteiliche und konfessionslose Seniorenrat in <strong>Attendorn</strong><br />

besteht aus sieben Köpfen. Dazu kommen 23 weitere<br />

stellvertretende Mitglieder, die sich in verschiedenen Arbeitskreisen<br />

engagieren. Warum aber gibt es den Seniorenrat überhaupt?<br />

Was sind seine Aufgaben und Ziele? Demographischer<br />

Wandel ist hier das Stichwort. Die Alterspyramide ändert sich,<br />

auch in der Stadt <strong>Attendorn</strong>, die grundsätzlich und zunächst<br />

von ihrer Altersstruktur her sehr jung ist und über dem Landesdurchschnitt<br />

liegt.<br />

Jeder kann es beobachten, auch an sich selbst: Die Lebenserwartung<br />

steigt. Mit über 60 einen Marathon laufen? Oder<br />

eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela? Oder vielleicht<br />

auch noch einmal ganz neu durchstarten? Für so manchen kein<br />

Problem. Kurzum: Ältere Menschen sind gesünder, fitter, agiler,<br />

wohlhabender, gebildeter, mobiler und leistungsfähiger als<br />

in vorangegangenen Generationen. Damit der demographische<br />

Wandel jedoch auch nachhaltig und erfolgreich gestaltet<br />

werden kann, ist es wichtig, dass ältere Menschen aktiv an der<br />

Gesellschaft teilhaben, dass sie ihre Interessen, ihre Wünsche<br />

und Bedürfnisse einbringen können.<br />

Älteren Menschen eine Stimme geben – das ist also die Intention,<br />

das Ziel und die Aufgabe von Seniorenräten. Sie sind<br />

direkt vor Ort wichtige Bindeglieder und Impulsgeber zwischen<br />

und in Politik und Gesellschaft. Sie leisten ihren Beitrag,<br />

gemeindliche Strukturen zeitgemäß mitzugestalten. Und<br />

sie bringen ihre wertvollen Erfahrungen ein, damit alle Generationen<br />

davon profitieren.<br />

„Unser Gremium möchte mit Angeboten verschiedenster Aktivitäten<br />

und sozialer Teilnahme sowie der Unterstützung in<br />

vielen Lebensbereichen einen Beitrag dazu leisten, dass ältere<br />

68<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Menschen in unserer Stadt so lange wie möglich in der Mitte<br />

des Lebens bleiben“, erklären Walter Müller (75), 1. Vorsitzender<br />

des <strong>Attendorn</strong>er Seniorenrates, und dessen Vertreter<br />

Wolfgang Dröge (68). „Zudem arbeiten wir mit dem Jugendparlament<br />

zusammen. Der Meinungsaustausch führt zu vielen<br />

neuen kreativen Ideen. Wir lernen gut voneinander.“<br />

Was Müller und Dröge zudem freut: „Wir erhalten von allen<br />

Seiten, den Dezernaten und dem Baubetriebshof viel Unterstützung.<br />

Und das Interesse auf Seiten der Bürger und Bürgerinnen<br />

ist riesig.“<br />

Um die diversen Projekte auf breiten Schultern zu tragen,<br />

hat der Seniorenrat die verschiedenen Arbeitskreise gebildet:<br />

Es geht um Infrastruktur, Sport, Klima und Digitalisierung,<br />

um Öffentlichkeits- und Pressearbeit, um kriminelle Handlungen<br />

gegenüber Senioren, medizinische Versorgung sowie<br />

Pflegeberatung und Seniorenbegleitung und aktuell auch um<br />

das Stadtjubiläum.<br />

Viele Projekte wurden in der Vergangenheit schon angestoßen.<br />

Viele Ideen wollen noch umgesetzt werden. So gibt es<br />

beispielsweise die Notfallbox „Hilfe aus dem Kühlschrank“, die<br />

im Übrigen erste in der Region und mit 3000 Boxen ein wahres<br />

Erfolgsmodell. Gemeinsam mit dem TV <strong>Attendorn</strong> bietet<br />

man Fitnesstests an. Angeschafft hat man auch zwei E-Bikes,<br />

die kostenlos an Senioren verliehen werden. Großen Zuspruch<br />

findet das Seniorenkino im JAC und unter dem Titel<br />

„Jung hilft Alt im digitalen Wald“ gibt es für Senioren digitale<br />

Unterstützung in Zusammenarbeit mit Lernpaten der <strong>Attendorn</strong>er<br />

Gymnasien. „Das Thema Digitalisierung steht bei uns<br />

ganz oben auf der Prioritätenliste, nicht zuletzt auch, damit<br />

Oma und Opa mit ihren Enkeln mithalten können“, so Müller.<br />

Der Vorstand von links: Georg Schulte, Renate Biecker-Klaas, Norbert Blum,<br />

Renate Jung, Walter Müller, Brigitte Jäkel und Wolfgang Dröge.<br />

Einen sehr großen Erfolg verbuchte man weiter mit der 1. <strong>Attendorn</strong>er<br />

Seniorenmesse. Diese ging im Rahmen des <strong>800</strong>-jährigen<br />

Stadtjubiläums in die zweite Runde. Den Besucherinnen<br />

und Besuchern wurde mit 48 Ausstellern wieder ein abgerundetes<br />

Beratungsspektrum geboten. Und dem Jubiläum Rechnung<br />

tragend gab es ein interessantes Angebot an diversen<br />

Aktionen und Workshops. Damit konnte der Veranstaltung<br />

zusätzliche Attraktivität verliehen werden.<br />

Einen Preis für seine Arbeit hat der Seniorenrat auch schon<br />

bekommen: Der Arbeitskreis „Bänker“, bestehend aus elf<br />

Menschen, kümmert sich um die Instandhaltung von über 500<br />

Ruhebänken im Umland von <strong>Attendorn</strong>. Alle Bänke wurden<br />

zudem mit einem Hinweis ausgestattet, was im Notfall getan<br />

werden muss. Für das Engagement gab es den „Heimatpreis“<br />

2020 der Stadt! „Wir sind ein großes Team, in dem jeder wichtig<br />

ist“, betonen Müller und Dröge.<br />

Sicher wohnen – ein Leben lang – seit 1902<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 69


KOMMERSABEND<br />

<strong>800</strong> JAHRE STADT ATTENDORN<br />

Am 10. Juni 1222 erhielt <strong>Attendorn</strong> aus den Händen von Erzbischof Engelbert von Köln die<br />

Urkunde zur Verleihung der Stadtrechte. Auf den Tag genau <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> später lud<br />

die alte Hansestadt zum Kommersabend ein und feierte sich und seine Vorfahren.<br />

Dabei wurden die Besucher mit einem spektakulären Bühnenprogramm, das es in seiner Art<br />

in <strong>Attendorn</strong> noch nie gegeben hat, auf eine spannende und aufschlussreiche Reise in die<br />

Vergangenheit mitgenommen. Und damit allen <strong>Attendorn</strong>erinnen und <strong>Attendorn</strong>ern die<br />

Möglichkeit gegeben wurde, an dieser besonderen Feier teilzunehmen,<br />

übertrug man die komplette Veranstaltung live über den eigenen YouTube-Kanal.<br />

Fotos: Stefan Burghaus


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HEIMATSCHLUCK<br />

Am Anfang stehen die aromareichen Triebe junger<br />

frischer Fichten, geerntet im Monat Mai aus familieneigener<br />

Naturverjüngung. Mit heimischem Korn und<br />

ein paar streng geheim gehaltenen Zutaten<br />

reifen sie ein Jahr lang zum „Sauerländer<br />

Tannenspitz“. Ganz nach alter Väter Sitte,<br />

denn das hinter den Burgmauern gehütete<br />

Rezept gibt es seit fast 100 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Wie für seinen Großvater Norbert,<br />

ist für Thomas Bilsing das Schnapsmachen<br />

immer noch Handwerk, wenn<br />

auch mit moderner Technik umgesetzt.<br />

Und das hochveredelte Produkt<br />

nicht nur ein exquisiter Tropfen, sondern<br />

ein echter Schluck Heimat.<br />

Fotos: Gerrit Cramer<br />

Mit ihren mächtigen Mauern und<br />

hoch aufragenden Türmen<br />

thront die Burg Schnellenberg<br />

majestätisch über den<br />

sanften Hügeln des Sauerlandes.<br />

Südwestfalens einzige<br />

noch erhaltene Höhenburg,<br />

heute bekannt als<br />

exzellentes Hotel, wird<br />

bereits 1222 genannt. Schon<br />

1928, als Norbert Bilsing die<br />

Burg pachtete und diese in mehreren<br />

Generationen dann zu dem wurde,<br />

was sie heute ist, wurde der Tannenspitz<br />

ausgeschenkt. Natürlich nur im kleinen<br />

Stil und nur an Hausgäste. Heute denkt<br />

man globaler. Thomas Bilsing hat sich<br />

die Markenrechte gesichert. Aufgesetzten<br />

aus Tannenspitzen herzustellen, hat<br />

auch abseits der Burg Tradition. Denn<br />

das Sauerland mit seinen kargen Böden<br />

ist Tannenbaumland. So trinken zu<br />

Ostern die Poskebrüder an den verschieden<br />

Po(or)ten gerne einen aufgesetzten<br />

Tannenschnaps.<br />

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Burg Schnellenberg, <strong>Attendorn</strong><br />

Wein & Sprituosen Kost, <strong>Attendorn</strong><br />

Dornseifers Frischemärkte, <strong>Attendorn</strong> und Olpe<br />

Der „Sauerländer Tannenspitz“ von der<br />

Burg Schnellenberg – ebenso mild wie<br />

kräftig im Geschmack und fast schon<br />

ein Likör – ist nicht nur durch seine<br />

Qualität ein handwerkliches Spitzenprodukt.<br />

Auch die Ingredienzen drumherum<br />

drücken aus, was er ist: Ein Stück<br />

frisches grünes Sauerland. Ganz viel<br />

Bewusstsein und Engagement für die<br />

Heimat. Und nicht zuletzt die Burg<br />

selbst mit ihrem hohen Anspruch an<br />

stilvolle Gastlichkeit und eigener<br />

Denke in der Balance von Tradition<br />

und Moderne.<br />

www.tannenspitz.com<br />

21


GLOCKENGUSS ZU ATTENDORN<br />

Am 28. März 1945, während des Luftangriffs auf die Stadt<br />

<strong>Attendorn</strong>, wurde der Dachstuhl der Pfarrkirche Sankt Johannes<br />

Baptist so stark beschädigt, dass er neu errichtet<br />

werden musste. Im Dachreiter über dem Chor befand sich<br />

damals eine „Kleppglocke“. Diese wurde nicht neu installiert<br />

und ging verloren.<br />

Im Jubiläumsjahr 2022 soll diese fehlende Glocke nun wieder<br />

das Geläut der Pfarrkirche vervollständigen.<br />

Funktionen der Glocke<br />

In diesem Schmelztiegel wurde die Bronze auf ca. 1300 Grad erhitzt.<br />

Rechts im Bild Seniorchef Hermann Schmitt, daneben sein Sohn<br />

Christoph (mit Hitzeschutzschild). (Foto: Meinolf Lüttecke)<br />

Die „Kleppglocke“ ist eine Sologlocke, die kurz vor Beginn<br />

des Gottesdienstes geläutet wird. Diesen Vorgang nennt man<br />

„kleppen“.<br />

In früheren Zeiten war es dem Küster vor der Messe nicht<br />

möglich, das große Geläut im Turm nochmals zu betätigen.<br />

Deshalb wurde die kleine Glocke über dem Altarraum kurz vor<br />

Messbeginn geläutet.<br />

Die neue Glocke kann nicht nur zum Kleppen betrieben werden,<br />

sondern auch als Wandlungsglocke oder als Geläut für<br />

Gilde- und Zunftmessen.<br />

Anlässlich der Jubiläen „950 <strong>Jahre</strong><br />

Pfarrei Sankt Johannes Baptist“ und<br />

„<strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>“ stifteten<br />

die Confraternität St. Nicolai, die<br />

Confraternität St. Sebastian,<br />

die Schmiedezunft St. Agatha und<br />

die Bauzunft St. Josef eine neue<br />

Glocke für die Pfarrkirche.<br />

Die Inhaber und Mitarbeiter der Glockengießerei Hermann Schmitt<br />

aus der Vulkaneifel beim Gießvorgang. (Foto: Meinolf Lüttecke)<br />

72<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Die Stifter<br />

In <strong>Attendorn</strong> haben sich zwei spätmittelalterliche<br />

Gilden und zwei Zünfte bis auf kleinere Unterbrechungen<br />

erhalten können. Ihre heutigen Aufgaben sind<br />

Traditionspflege und karitative Zwecke.<br />

Confraternitas Sancti Nicolai 1328<br />

Gilde der Fernkaufleute oder Hansekaufleute<br />

Bruderschaft St. Nikolaus<br />

Gestaltung der Glocke<br />

Die neue Glocke nimmt Bezug auf den letzten großen Glockenguss<br />

in <strong>Attendorn</strong> im 19. Jahrhundert.<br />

Confraternitas Sancti Sebastiani 1484<br />

Gilde der Schützen<br />

Bruderschaft St. Sebastian<br />

Haupttext:<br />

VENITE ATTENDORIENSES<br />

LAUDATE DOMINUM<br />

<strong>Attendorn</strong>er kommt, lobet den Herren.<br />

FUSA SUM ATTENDORNAE IN NAT S<br />

IOANNIS BAPT A D MMXXII<br />

Ich wurde in <strong>Attendorn</strong>, auf St. Johannes Baptist<br />

im <strong>Jahre</strong> des Herrn 2022 gegossen.<br />

Collegium Sanctae Agathae 1455<br />

Schmiedezunft St. Agatha<br />

Collegium Sancti Iosephi<br />

Bauzunft St. Josef<br />

Zierde:<br />

Vier Embleme und Bezeichnungen der zwei Bruderschaften<br />

und zwei Zünfte. Vier Weihekreuze als sogenannte Kreuzfibel<br />

des Erzbistums Paderborn aus dem 8. Jahrhundert.<br />

Die Sage nach den Gebrüdern Grimm ist online nachzulesen.<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong> 73


GROSSES<br />

Jubiläumsschützenfest<br />

Nicht nur die Stadt <strong>Attendorn</strong>, sondern auch die Schützengesellschaft <strong>Attendorn</strong> feiert in diesem Jahr ihr <strong>800</strong>-jähriges Bestehen.<br />

Von ihrer einzigartigen Geschichte und jahrhundertealten Traditionen – sie gilt als der zehntälteste Schützenverein<br />

in Deutschland – erzählt sie in einer neuen Festschrift. Aber es wurde auch ganz kräftig gefeiert. Am ersten Juliwochenende<br />

wartete auf alle Schützen sowie interessierten Bürger und Gäste ein ganz besonderes Programm zu diesem großartigen Geburtstag.<br />

Dem Anlass entsprechend begannen die Feierlichkeiten bereits einen Tag vorher. Und es gab ein Jubiläums-Vogel-<br />

und Scheibenschießen, an dem alle ehemaligen Vogel- und Scheibenkönige teilnehmen konnten.<br />

Das Fazit der Schützengesellschaft: Wir sind überwältigt von der Resonanz, Atmosphäre und Stimmung in unserer schönen<br />

Stadt. Das war der Wahnsinn! Wir danken EUCH, liebe Schützenbrüder, für die rege Teilnahme an allen Festtagen, den Gästen<br />

und allen Bürgerinnen und Bürgern für die schöne Kulisse, den Musikern für die tolle musikalische Begleitung.<br />

74 <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Spedition • Transport • Logistik<br />

STOLZER<br />

ATTENDORNER.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zu <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Attendorn</strong>!<br />

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JECK AUF<br />

SCHÜTZENFEST<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />

75


Fotos: Christopher Finke (www.c-finke.photo)<br />

www.1222ev.de<br />

76<br />

<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Seitdem es<br />

Automobile gibt,<br />

sorgen wir für<br />

sichere Mobilität<br />

1894 legte Friedrich Kirchhoff den Grundstein. Als<br />

damaliger Produzent von Nähnadeln errichtete er<br />

in Iserlohn ein Presswerk und wagte damit den<br />

Einstieg in die aufkommende Automobilindustrie.<br />

90 <strong>Jahre</strong> später wurde mit dem Erwerb der Metallwarenfabrik<br />

M. Kutsch in <strong>Attendorn</strong> der Weg zum<br />

heute größten Geschäftsbereich der Unternehmensgruppe<br />

fortgesetzt.<br />

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Unsere neue Presse (1894)<br />

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Die Sparkasse <strong>Attendorn</strong>-Lennestadt-Kirchhundem gratuliert<br />

der Hansestadt <strong>Attendorn</strong> zum <strong>800</strong>-jährigen Bestehen


Verbundenheit<br />

ist einfach.<br />

„Heimvorteil“ für die Menschen dank starker Gemeinschaft aus Stadt und Sparkasse<br />

Starke Gemeinschaften werden zu etwas Besonderem, wenn Sie aktiv mit Leben gefüllt werden. Die Stadt <strong>Attendorn</strong> und<br />

die Sparkasse <strong>Attendorn</strong>-Lennestadt-Kirchhundem leben diese starke Gemeinschaft bereits seit Jahrzehnten. Durch ihren<br />

gemeinsamen Einsatz schaffen sie einen klaren „Heimvorteil“ für die Menschen und die Region.<br />

Wir als Sparkasse sind tief mit der Stadt verwurzelt. Das lässt sich schon an unserer Namensgebung erkennen. Diese Verbundenheit<br />

reicht weit über die formelle Schriftform hinaus und ist über Jahrzehnte gewachsen. Wir verstehen uns als<br />

festen Bestandteil in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens in <strong>Attendorn</strong>. Seit <strong>Jahre</strong>n fördern wir das Miteinander<br />

in der Stadt und ihren Dörfern. Wir sind starker Partner der lokalen Wirtschaft und der Vereinswelt. Und nicht zuletzt tragen<br />

wir auf vielfältige Weise unseren Teil zum Wohlergehen der Region bei. Kulturelle Leuchtturmprojekte der Sparkassenstiftung,<br />

wie zum Beispiel der Biggeblick oder die Nixe am Biggesee, haben <strong>Attendorn</strong> über die Stadtgrenzen hinaus bekannter<br />

gemacht. Den Nachwuchs fördern die Sparkasse und ihre Stiftung mit dem jährlichen Schülerpreis. Es gibt viele<br />

Beispiele mehr, die wir als Teil der Stadt liebend gern ins Leben gerufen haben.<br />

Die Sparkasse <strong>Attendorn</strong>-Lennestadt-Kirchhundem gratuliert der Hansestadt <strong>Attendorn</strong> herzlich zum <strong>800</strong>. Geburtstag. Wir<br />

wünschen allen Bürgern dieser wunderbaren Hansestadt <strong>Attendorn</strong>, dass sie auch künftig ein attraktives Lebensumfeld<br />

mit vielen Angeboten und sicheren Arbeitsplätzen bietet. Auch wir werden unseren Teil weiterhin dazu beitragen, dass dies<br />

so bleibt.<br />

Sparkasse<br />

<strong>Attendorn</strong> Lennestadt Kirchhundem


7. ATTENDORNER<br />

KULTURSOMMER<br />

Es war der bereits siebte <strong>Attendorn</strong>er Kultursommer, den die alte Hansestadt in ihrem Jubiläumsjahr<br />

erlebte. Zweifellos ein Erfolgsformat, das zum <strong>800</strong>. Geburtstag richtig Fahrt aufnahm.<br />

Mit hochkarätigen Musikern und allerbester Stimmung an jedem Mittwochabend in den Sommerferien<br />

und immer an einer anderen tollen Location. Und davon gibt es eine ganze Menge in der Geburtstagsstadt.<br />

Den Anfang machte die Beatles Revival Band auf dem Kinovorplatz. Den Pilzköpfen folgte Schlagerqueen<br />

Beatrice Egli auf dem Parkplatz der Attahöhle. Und der Singer-Songwriter Michael Schulte setzte Akzente<br />

auf dem Alten Markt. In der einzigartigen Atmosphäre der Burg Schnellenberg erlebten dann Fans<br />

schottisch-gälischen Folkrock mit Beat The Drum. Der Schlussakkord dieser großartigen Jubiläumsreihe<br />

oblag Zoff am Strandbad Waldenburg. Das Fazit versteht sich da fast von selbst:<br />

„Sauerland, mein Herz schlägt für das Sauerland“!<br />

Fotos: Stefan Burghaus<br />

80 <strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong>


Herzlichen Gluckwunsch<br />

<strong>Attendorn</strong> zum <strong>800</strong>. Geburtstag<br />

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· Technische Sicherheit<br />

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<strong>Sonderausgabe</strong> | <strong>800</strong> <strong>Jahre</strong> Stadt <strong>Attendorn</strong><br />

81


Aus Liebe<br />

zur Heimat<br />

geben wir<br />

alles!<br />

Impressum<br />

Redaktionsanschrift: Heimatliebe-Magazin<br />

FREY PRINT + MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Bieketurmstr. 2, 57439 <strong>Attendorn</strong><br />

Telefon: 02722/9265-0<br />

heimatliebe@freymedia.de<br />

heimatliebe-biggesee.de<br />

Herausgeber:<br />

FREY PRINT + MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Gisbert Scheffer<br />

Arnsberg . Sundern<br />

Markus Frey<br />

<strong>Attendorn</strong> . Olpe . Drolshagen . Wenden<br />

Pascal Möhrke<br />

Winterberg . Hallenberg . Medebach<br />

Druck:<br />

Titelmotiv:<br />

Redaktion/Fotografie:<br />

FREY PRINT + MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Marlies Backhaus<br />

Birgit Engel, Martin Droste, Otto Höffer, Tom Kleine, Meinolf Lüttecke,<br />

Franz Josef Sangermann, Sarah Sinzig<br />

Stadtarchiv <strong>Attendorn</strong>, shutterstock, Adobe Stock sowie Fotonachweise<br />

am Bild.<br />

Auflage: 3.500<br />

Nikola Greitemann<br />

Kirchhundem . Lennestadt . Finnentrop<br />

Magazine erscheinen<br />

in diesen Regionen<br />

NRW<br />

<strong>Attendorn</strong><br />

Olpe<br />

Drolshagen<br />

Wenden<br />

Arnsberg<br />

Sundern<br />

Kirchhundem<br />

Lennestadt<br />

Finnentrop<br />

Lennert Krüger<br />

Winterberg . Hallenberg . Medebach<br />

Winterberg<br />

Hallenberg<br />

Medebach<br />

Wegen der Verbesserung der Lesbarkeit verzichten einige Autoren auf<br />

mehrgeschlechtliche Schreibweisen.<br />

Björn Bernhardt [Foto]<br />

Heimatliebe beschreibt das Lebensgefühl<br />

einer ganzen Region. Es vereint<br />

das Dorf, die Stadt, zeigt Menschen,<br />

Vereine, Unternehmen:<br />

alle miteinander.<br />

Heimatliebe erzählt Geschichten<br />

mit Hingabe, Lust und Laune und<br />

präsentiert Heimat zeitgemäß und<br />

lebenswert. Das Print-Magazin erscheint<br />

dreimal jährlich in regional<br />

zugeordneten Ausgaben.<br />

Viele weitere Informationen täglich<br />

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Martin Pursian<br />

m.pursian@heimatliebe-magazin.de<br />

Telefon: 02722/656648<br />

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<strong>Attendorn</strong> | Am Bahnhof | 57439 <strong>Attendorn</strong> | Öffnungszeiten: Mo.-Sa. 7-20 Uhr<br />

<strong>Attendorn</strong> Center | Auf der Tränke 1 | 57439 <strong>Attendorn</strong> | Öffnungszeiten: Mo.-Sa. 7-22 Uhr


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