18. September 2022
- Stadt Graz will Kernstockwarte übernehmen - Neue SP-Chefin Doris Kampus im Interview - Aufnahme-Stopp bei der mobilen Betreuung in GU - Die Platte wird barrierefrei - Grazer Lendwiese wird jetzt verbaut - In Graz-Weinzödl sollen tausend Bäume fallen
- Stadt Graz will Kernstockwarte übernehmen
- Neue SP-Chefin Doris Kampus im Interview
- Aufnahme-Stopp bei der mobilen Betreuung in GU
- Die Platte wird barrierefrei
- Grazer Lendwiese wird jetzt verbaut
- In Graz-Weinzödl sollen tausend Bäume fallen
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6 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> SEPTEMBER <strong>2022</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Verena<br />
Leitold<br />
✏ verena.leitold@grazer.at<br />
Raus aus der<br />
Stadt – raus in<br />
die Natur<br />
R<br />
und ein Viertel des Grazer<br />
Stadtgebiets ist<br />
versiegelt. In manchen<br />
Bezirken – etwa in Gries, Lend<br />
oder der Inneren Stadt – sind<br />
es sogar zwischen 55 und 60<br />
Prozent. Gleichzeitig zeichnet<br />
sich seit Jahren ein Trend zu<br />
immer kleineren Wohnungen<br />
ab. Klar, dass man da einmal<br />
raus muss: raus aus den<br />
eigenen vier Wänden, raus<br />
aus der verbauten City – raus<br />
in die Natur. In Graz stehen<br />
dafür pro Einwohner etwas<br />
mehr als zehn Quadratmeter<br />
Freizeitflächen zur Verfügung.<br />
Besonders weit kann man<br />
sich die Füße da nicht<br />
vertreten – oder man steigt<br />
den anderen fast 300.000<br />
Einwohnern auf die Füße. Die<br />
Stadt ist deshalb gut beraten,<br />
weitere Flächen für das Wohl<br />
ihrer Bewohner zu sichern<br />
(siehe Seiten 4/5). Denn der<br />
Bedarf wird in den nächsten<br />
Jahren unweigerlich noch<br />
weiter steigen: Nicht nur, dass<br />
es immer mehr Grazer, dafür<br />
immer weniger Grünflächen<br />
gibt. Wenn es mit Teuerungen,<br />
Personalmangel,<br />
Pandemie, Energie- und sonstigen<br />
Krisen so weitergeht,<br />
wird die Erholung eine noch<br />
wichtigere Rolle spielen und<br />
spielen müssen. Viele stoßen<br />
jetzt schon an die Grenzen<br />
der Belastbarkeit. Ein<br />
Nachmittag in der Natur, ein<br />
gemütlicher Spaziergang oder<br />
eine schöne Aussicht kann da<br />
eine ganz neue Perspektive<br />
auf Probleme liefern.<br />
„Ich will Grazer<br />
Bürgermeisterin<br />
werden“<br />
IM GESPRÄCH. Landesrätin Doris Kampus wurde zur neuen Vorsitzenden der<br />
Grazer SPÖ gewählt und erklärt u. a., wie sie Bürgermeisterin werden will.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Sie haben bei Ihrer Wahl zur<br />
SP-Chefin angekündigt, die<br />
Sozialdemokraten in zehn<br />
Jahren zur Nummer eins in Graz<br />
machen zu wollen. Wie soll das<br />
funktionieren?<br />
Doris Kampus: Das wird ein<br />
langer, harter Weg sein. Ich will die<br />
SPÖ in der Mitte positionieren und<br />
Bürgermeisterin werden. Wir sind<br />
in Graz derzeit stark mit dem Sozialen<br />
beschäftigt, das ist auch wichtig.<br />
Aber Graz ist mehr. Es muss uns<br />
auch wieder wichtig sein, mit der<br />
Wirtschaft und der Bildung stärker<br />
in Kontakt zu kommen. Das ist mir<br />
ein wirkliches Anliegen.<br />
Und sollten Sie bei der nächsten<br />
Wahl 2026 den Einzug in den<br />
Stadtsenat verfehlen?<br />
Kampus: Dann werde ich<br />
selbstverständlich im Amt bleiben,<br />
wenn die Partei das möchte.<br />
Ich bin niemand, der davonrennt,<br />
wenn es schwierig wird. Ich lege<br />
die Funktion längerfristig an.<br />
Wie stehen Sie denn persönlich<br />
zur Koalitionsbeteiligung der SPÖ<br />
in Graz? Landes- und Stadtpartei<br />
waren sich in diesem Punkt ja nicht<br />
unbedingt einig.<br />
Kampus: Ich habe ein ausgezeichnetes<br />
Verhältnis zu Anton<br />
Lang und bin jetzt eben auch im<br />
Team mit Michael Ehmann, der<br />
ja bis 2023 Klubobmann bleibt.<br />
Wir sind in einer großen Parteienfamilie,<br />
da muss man sich gegenseitig<br />
helfen und an einem Strang<br />
ziehen.<br />
Jetzt sind Sie sowohl in der Stadt als<br />
auch im Land in Regierungskoalitionen<br />
und an diese auch gebunden.<br />
Das wird unweigerlich zu Interessenskonflikten<br />
führen. Sehen Sie da<br />
keine Unvereinbarkeit?<br />
Doris<br />
Kampus<br />
ist ab<br />
sofort<br />
nicht nur<br />
Landesrätin,<br />
sondern<br />
auch<br />
Grazer<br />
SP-Chefin.<br />
Sie möchte<br />
ihre<br />
Sozialdemokraten<br />
über die<br />
Mitte<br />
zurück an<br />
die Spitze<br />
führen.<br />
DRECHSLER<br />
Kampus: Das ist eine sehr berechtigte<br />
Frage, aber ich glaube,<br />
dass alle Probleme, die die Menschen<br />
heute haben, mit den Teuerungen,<br />
hohen Mieten, Strom,<br />
Gas und so weiter, alle Ebenen<br />
betreffen. Sowohl Bund, Land als<br />
auch Stadt müssen da zusammenhalten.<br />
Aber Sie werden dennoch in die Situation<br />
kommen, in der die Stadt A<br />
sagt und das Land B. Wie werden<br />
Sie damit umgehen?<br />
Kampus: Dann werde ich mit<br />
all meinem Verantwortungsgefühl<br />
hoffentlich das Richtige tun.<br />
Das operative Tagesgeschäft wird<br />
aber nicht von mir, sondern vom<br />
Klubobmann erledigt. Bis 2023 ist<br />
das Michi Ehmann, dann folgt<br />
voraussichtlich Daniela Schlüsselberger.<br />
Aber ich werde mit<br />
Experten reden und mit meinen<br />
Teams diskutieren. Diese Doppelfunktion<br />
wird möglich sein.<br />
derGrazer<br />
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