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der motor – Ausgabe 3/22 – Kommunikation für die Branche

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Mit freundlicher Unterstützung<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> | Schutzgebühr 7,90 €<br />

Verband <strong>der</strong> Motoren-<br />

Instandsetzungsbetriebe<br />

<strong>motor</strong><br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Kommunikation</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Branche</strong><br />

Gemeinsam auf dem<br />

Weg zu Net Zero<br />

Das mtu PowerGeneration-Symposium<br />

MANTHEY<br />

Der Porsche Markenpokal 20<strong>22</strong> <strong>–</strong><br />

Porsche Endurance Trophy Nürburgring<br />

MAHLE entwickelt<br />

ausdauerstärksten<br />

E-Motor<br />

Technologiesprung <strong>–</strong><br />

kompakt, leicht, effizient


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

sie halten ein weiteres Hauptmagazin von <strong>der</strong> <strong>motor</strong> in<br />

den Händen. Wer Motoren kennt und mit ihnen arbeitet,<br />

weiß so einiges über <strong>die</strong> Technik und Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong>selben zu berichten. Wir fangen <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

„Motoren-Gefühle“ ein. Menschen, welche das<br />

Lebensgefühl in und auf ihren <strong>motor</strong>isierten Fahrzeugen<br />

genießen und solche <strong>die</strong> abhängig sind von <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />

<strong>der</strong> Motoren in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen.<br />

Der Rennsport ist mit Sicherheit eine beson<strong>der</strong>s aufregende<br />

Nutzung von Hochleistungs<strong>motor</strong>en. Die „heißen“<br />

Motoren versprechen immer wie<strong>der</strong> aufregende Storys<br />

rund um Entwicklungen und Siege <strong>der</strong> Rennstars. Von<br />

daher liegt es auf <strong>der</strong> Hand, dass wir <strong>die</strong>sem Thema und<br />

den aktuellen Entwicklungen hieraus, immer wie<strong>der</strong> Aufmerksamkeit<br />

widmen.<br />

Ein weiteres viel diskutiertes Thema <strong>der</strong> <strong>Branche</strong>, dreht sich rund um <strong>die</strong> Energiewende und <strong>die</strong><br />

Alternativen zum Verbrenner. Momentan sind <strong>die</strong> Verbrennungs<strong>motor</strong>en noch immer <strong>die</strong> aktuellen<br />

Leistungsträger <strong>der</strong> Gesellschaft. E-Motoren sind zwar immer öfter anzutreffen, aber noch<br />

wurden <strong>die</strong> Möglichkeiten nicht vollends ausgeschöpft. Keiner weiß, ob <strong>die</strong> E-Motoren eine zukünftige<br />

Alternative werden o<strong>der</strong> ob <strong>der</strong> Energiemangel ein abruptes Ende bereitet und den Weg<br />

<strong>für</strong> alternative Kraftstoffe forciert. Eines aber ist sicher, <strong>die</strong> Forschungen und Entwicklungen in<br />

<strong>die</strong> unterschiedlichsten Richtungen werden weiter gehen und sind in jedem Fall interessant zu<br />

beobachten.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />

Ihr<br />

Thomas Cor<strong>die</strong>r<br />

(Geschäftsführer)


Inhalt<br />

Walter Röhrl <strong>–</strong> Ein Mann bleibt sich treu<br />

Manthey <strong>–</strong> Der Porsche Markenpokal 20<strong>22</strong> / Porsche Endurance Trophy Nürburgring<br />

Ölablassschrauben von Elring <strong>–</strong> Klein, aber oho<br />

Hyosung GV 125 S Aquila <strong>–</strong> Eine Ausnahmeerscheinung<br />

Literatur <strong>–</strong> Motoren: Technik, Praxis und Geschichte<br />

Welt<strong>motor</strong> VW 1,5 TSI Evo2 <strong>–</strong> Auch <strong>für</strong> Kraftstoffe mit regenerativen Anteilen<br />

Mahle entwickelt ausdauerstärksten E-Motor<br />

Literatur <strong>–</strong> Eberhard Mahle: 150 Siege bei 210 Rennen<br />

Verschleiß und Schäden nach Instandsetzung vermeiden <strong>–</strong> Mahle gibt Tipps<br />

24 Stunden von LeMans <strong>–</strong> BMW fährt wie<strong>der</strong><br />

KTM 50 SX Factory Edition <strong>–</strong> Perfekt <strong>für</strong> kleine Champions<br />

Monterey 20<strong>22</strong> <strong>–</strong> McLaren erweckt Gran-Turismo-Vision zum Leben<br />

Ford <strong>–</strong> 60 Jahre Motoren aus Köln<br />

SUN-to-LIQUID <strong>–</strong> Solares Kerosin aus Sonnenlicht, Wasser und CO2<br />

Kommentar <strong>–</strong> Der Kampf ums kollektive Öko-Ego<br />

mtu PowerGeneration-Symposium <strong>–</strong> Der Weg zu Net Zero<br />

Reise nach Turin <strong>–</strong> Ein europäischer Ersatzteillieferant als Gastgeber<br />

Von Spezialisten lernen <strong>–</strong> Das Fortbildungskonzept des VMI<br />

Technische Reihe <strong>–</strong> Die T5-Baureihe und ihre Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Statistik <strong>–</strong> Motorschäden bei Neuwagen in zunehmen<strong>der</strong> Anzahl<br />

Me<strong>der</strong>er Motor <strong>–</strong> Der Knickpleuel<strong>motor</strong> eines fränkischen Erfin<strong>der</strong>s<br />

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IMPRESSUM<br />

Unternehmen<br />

BEPOINT Me<strong>die</strong>n GmbH<br />

Amselweg 3, D 53498 Bad Breisig<br />

Telefonkontakt: +49 (0)2633 47595 20<br />

E-Mail-Kontakt: redaktion@bepoint.de<br />

Webseite<br />

www.bepoint.de<br />

Herausgeber<br />

Geschäftsführer: Thomas Cor<strong>die</strong>r<br />

Gestaltung<br />

Me<strong>die</strong>n GmbH<br />

Druck<br />

Vulkan-Druckerei oHG<br />

August-Horch-Str. 15<br />

D 56736 Kottenheim<br />

Bildnachweise<br />

AdobeStock: S. 1-2, 12-13, 30, 34-35, 45,<br />

51, 52, 54-55; S. 4-7 Text + Fotos: amp.net;<br />

S. 8-11 Text + Fotos: Manthey; S. 12-13<br />

Text + Fotos: Elring; S. 14-16 Text + Fotos:<br />

amp.net; S. 17 Text + Fotos: jf BEPOINT<br />

Me<strong>die</strong>n; S. 18-19 Text + Fotos: amp.net; S.<br />

20-21 Text + Fotos: Mahle; S. <strong>22</strong>-23 Text:<br />

amp.net, Fotos: amp.net, Archiv Eberhard<br />

Mahle, Porsche AG, historisches Archiv;<br />

S. 24 Text + Fotos: Mahle; S. 26-28 Text<br />

+ Fotos: amp.net; S. 30-31 Text + Fotos:<br />

amp.net; S. 32-33 Text + Fotos: Deutsches<br />

Zentrum <strong>für</strong> Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)<br />

/ ARTTIC; S. 34 Text + Fotos: amp.net;<br />

S. 36-37 Text + Fotos: mtu / Rolls-Royce<br />

Power Systems; S. 38-41 Text: jf BEPOINT<br />

Me<strong>die</strong>n, Fotos: jf BEPOINT Me<strong>die</strong>n, MEC<br />

Diesel; S. 42-44 Text: Dieter Göllner,<br />

Fotos: Dieter Göllner, Wild, Steinmetz,<br />

Classic Remise; S. 46-51 Text: ts BEPOINT<br />

Me<strong>die</strong>n, Fotos: Motoren Henze, Elring ;<br />

S. 52 Text + Fotos: amp.net; S. 54-55 Text:<br />

mk BEPOINT Me<strong>die</strong>n<br />

<strong>Ausgabe</strong><br />

3/20<strong>22</strong><br />

Auflage<br />

Print und Digital<br />

Alle Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt, Reproduktionen bedürfen<br />

<strong>der</strong> schriftlichen Genehmigung.<br />

Eine Gewähr <strong>für</strong> <strong>die</strong> Richtigkeit <strong>der</strong><br />

Veröffentlichung kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung nicht übernommen werden.<br />

Warenzeichen werden auch ohne<br />

ausdrückliche Kennzeichnung anerkannt.<br />

Druckfehler und Irrtümer nicht<br />

ausgeschlossen.<br />

Mit freundlicher Unterstützung<br />

Verband <strong>der</strong> Motoren-<br />

Instandsetzungsbetriebe


Walter Röhrl.<br />

Ein Mann bleibt sich treu.<br />

Walter Röhrl ließ sich Zeit. Zwar war mit seinem Arbeitgeber<br />

Audi ein Treffen im französischen Wintersportort Flaine verabredet,<br />

doch offensichtlich hatte er kein großes Verlangen<br />

danach, <strong>die</strong> Journalisten vom „Stern“ zu treffen und ließ sie<br />

schmoren. Tag um Tag verging, nur Röhrl kam nicht. Flaine<br />

ist eine <strong>der</strong> typischen französischen Bausünden <strong>der</strong> 1970er<br />

Jahre, und so verbrachten sie <strong>die</strong> Zeit zwischen trostlosen<br />

verschneiten Betonburgen <strong>–</strong> und warteten.<br />

Alle an<strong>der</strong>en Piloten, <strong>die</strong> Michelin-Experten und natürlich<br />

auch <strong>die</strong> Audi-Mannschaft waren vor Ort und testeten <strong>die</strong><br />

Reifen, <strong>die</strong> einige Wochen später bei <strong>der</strong> Rallye Monte<br />

Carlo zum Einsatz kommen sollten. Nur Röhrl ließ sich<br />

Zeit. Der zweifache Rallye-Weltmeister, <strong>der</strong> jetzt 75 Jahre<br />

alt wird, hatte stets ein ambivalentes Verhältnis zu seinen<br />

Sponsoren. Ihm ging es allein um den Wettbewerb, und<br />

Termine, bei denen er Einblick in seine Person geben sollte,<br />

waren ihm ein Greul.<br />

Irgendwann tauchte er doch auf, schließlich musste er <strong>die</strong><br />

Reifen ja auch kennenlernen und war sichtlich überrascht,<br />

dass sie einfach gewartet hatten und überschüttete <strong>die</strong><br />

Stern-Mannschaft direkt mit einer heftigen Kritik. Wenige<br />

Wochen zuvor hatte ein Kollege gewagt, den Audi 200<br />

Turbo, damals das schnellste Modell <strong>der</strong> Ingolstädter, zu<br />

kritisieren, und das passte nun gar nicht in das Weltbild<br />

des Mannes aus Regensburg. „So kann man nicht über<br />

<strong>die</strong>se technische Meisterleistung schreiben“, war seine<br />

4 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Walter Röhrl <strong>–</strong> Ein Mann bleibt sich treu<br />

Opel Ascona B 400 von Walter Röhrl und Christan Geistdörfer,<br />

1981. Vierzylin<strong>der</strong>, 2.390 ccm, 177 kW / 240 PS, je nach<br />

Achsübersetzung bis zu <strong>22</strong>5 km/h Höchstgeschwindigkeit.<br />

1982 gewannen Walter Röhrl und Christian Geistdörfer mit<br />

<strong>die</strong>sem Ascona <strong>die</strong> Rallye-Weltmeisterschaft. <strong>–</strong> Mit einem<br />

Hecktriebler gegen <strong>die</strong> starke Allrad-Konkurrenz.<br />

Überzeugung. Irgendwann allerdings waren <strong>die</strong> Wogen geglättet,<br />

und Röhrl sprach mit ihnen, ließ auch <strong>die</strong> Wünsche<br />

des Fotografen über sich ergehen, und das Portrait war<br />

im Kasten. Unvergesslich war danach <strong>die</strong> Beifahrt im Rallye-Quattro<br />

über <strong>die</strong> verschneiten Pisten. Der Mann hatte<br />

und hat wahrscheinlich immer noch, ein einmaliges Gen,<br />

um Rennwagen zu bewegen.<br />

Walter Röhrl am Porsche Cayman GT4 Rallye.<br />

Röhrl und seine Sponsoren <strong>–</strong> ein endloses Thema. Als<br />

Opel sich von einem englischen Tabakkonzern unterstützen<br />

ließ, liefen <strong>die</strong> Kontakte eigentlich über eine strenge<br />

PR-Frau, <strong>die</strong> versuchte, alle Kontakte mit <strong>der</strong> Presse zu<br />

kontrollieren. Für Röhrl war das keine Option, und seine<br />

Kommentare über <strong>die</strong> Dame und das Unternehmen, das<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 5


Timo Bernhard, Norbert Singer und Walter Röhrl<br />

am Porsche 924 GTP Le Mans.<br />

immerhin sein Gehalt zahlte, waren nicht gerade druckreif.<br />

So traf man sich am Rande <strong>der</strong> Rallye San Remo 1982<br />

unkontrolliert zu einem Gespräch, was <strong>die</strong> Dame danach<br />

in Rage brachte. Am Ende <strong>der</strong> Saison waren <strong>die</strong> Verpflichtungen<br />

gegenüber dem Sponsor auch <strong>der</strong> entscheidende<br />

Grund, warum Röhrl mit seinem Beifahrer Christian Geistdörfer<br />

zu Lancia wechselte.<br />

Damals kämpfte er gegen <strong>die</strong> Französin Michelle Mouton,<br />

<strong>die</strong> sich anschickte, mit dem Audi Quattro <strong>die</strong> Rallye-Weltmeisterschaft<br />

zu gewinnen. „Mit dem Auto kann<br />

je<strong>der</strong> dressierte Affe gewinnen“, hatte er sich über <strong>die</strong><br />

Erfolge <strong>der</strong> Kollegin geäußert. Der gebürtige Oberpfälzer<br />

fand <strong>die</strong> Vorstellung, dass ihn eine Frau überholen<br />

konnte, nicht sehr reizvoll. Am Ende <strong>der</strong> Saison stand<br />

dann dank eines Fahrfehlers <strong>der</strong> Französin bei <strong>der</strong> Rallye<br />

Elfenbeinküste doch <strong>der</strong> WM-Titel, und <strong>die</strong> Welt war<br />

wie<strong>der</strong> in Ordnung. Gleichzeitig wurde er auch afrikanischer<br />

Rallyemeister, obwohl er <strong>die</strong> Veranstaltungen dort<br />

überhaupt nicht schätzte.<br />

Röhrl begann seine automobile Karriere als Chauffeur<br />

im Bischöflichen Ordinariat Regensburg, wo er einen<br />

Verwaltungsbeamten durch das Bistum<br />

fuhr. In <strong>der</strong> Boulevardpresse wurde daraus<br />

dann <strong>der</strong> „Chauffeur des Bischofs“. Klingt<br />

gut, ist aber falsch. Obwohl sein ältester<br />

Bru<strong>der</strong> bei einem Autounfall ums Leben<br />

gekommen war, startete Röhrl 1973 seine<br />

Karriere als Profi-Rallye-Pilot. Er hätte<br />

möglicherweise auch als Skirennläufer<br />

erfolgreich sein können, doch eine Verletzung<br />

machte <strong>die</strong>sen Weg zunichte. Immerhin<br />

wurde er staatlich geprüfter Skilehrer.<br />

Die Karriere des Walter Röhrl nahm einen<br />

spektakulären Verlauf. Ob er nun Boliden<br />

von Opel, Lancia, Fiat, Audi o<strong>der</strong> Porsche<br />

lenkte, am Ende stand immer <strong>der</strong> Erfolg.<br />

Zweifacher Rallye-Weltmeister in einer Epoche,<br />

als <strong>die</strong> Veranstaltungen noch deutlich<br />

anspruchsvoller waren als heute, Rallye-Europameister<br />

und Siege bei Rundstreckenrennen<br />

reihen sich aneinan<strong>der</strong>. Wobei dem<br />

Regensburger das Kunststück gelang, nicht<br />

nur bei Rallyes ganz oben zu stehen, son<strong>der</strong>n auch bei<br />

Rundstreckenrennen, was den wenigstens Rennfahrern<br />

gelungen ist. Geholfen hat ihm bei den Erfolgen seine<br />

fast schon an Pedanterie heranreichende Vorbereitung.<br />

Röhrl überließ nichts dem Zufall. Für den Mann aus Regensburg<br />

ging es stets um <strong>die</strong> optimale Verbindung von<br />

Mensch und Maschine. Von <strong>die</strong>sem Wesenszug profitiert<br />

heute Porsche, wo Röhrl als Teil <strong>der</strong> Entwicklungsabteilung<br />

neue Modelle testet.<br />

Walter Röhrl ist stets ein bodenständiger Mensch geblieben.<br />

Homestories in Magazinen gibt es nicht und sein<br />

Privatleben ist genau das <strong>–</strong> eben privat. Und deshalb gab<br />

es auch keine großen Feiern zu seinem 75. Geburtstag.<br />

Stattdessen ging er Skifahren.//<br />

Walter Röhrl und <strong>der</strong> Porsche 924<br />

Carrera GTS Rallye von 1981.<br />

6 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Walter Röhrl <strong>–</strong> Ein Mann bleibt sich treu<br />

Walter Röhrl in jungen Jahren:<br />

1982 wurde er mit dem<br />

Opel Ascona 400<br />

Rallye-Weltmeister.<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 7


MANTHEY<br />

Der Porsche Markenpokal 20<strong>22</strong> <strong>–</strong><br />

Porsche Endurance Trophy Nürburgring<br />

Meuspath. In <strong>der</strong> Saison 20<strong>22</strong> wird es mit <strong>der</strong> „Porsche<br />

Endurance Trophy Nürburgring“ einen neuen Markenpokal<br />

am Nürburgring geben. Das Championat wird im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Nürburgring Langstrecken-Serie ausgetragen und ist in<br />

zwei Klassen unterglie<strong>der</strong>t: <strong>die</strong> Porsche Endurance Trophy<br />

Nürburgring Cup 3 sowie <strong>die</strong> Porsche Endurance Trophy<br />

Nürburgring Cup 2. Mit <strong>die</strong>sem neuen Markenpokal möchte<br />

Manthey an <strong>die</strong> Erfolgsgeschichte <strong>der</strong> Cayman GT4 Trophy<br />

by Manthey-Racing anknüpfen.<br />

Die Porsche Endurance Trophy wird im Rahmen aller acht<br />

Läufe <strong>der</strong> NLS-Saison 20<strong>22</strong> ausgetragen. Aus <strong>der</strong> Cayman<br />

GT4 Trophy by Manthey-Racing wird nun <strong>die</strong> Klasse<br />

Porsche Endurance Trophy Nürburgring Cup 3. Wie in den<br />

vergangenen Jahren ist sowohl <strong>der</strong> Porsche 718 Cayman<br />

GT4 Clubsport (Typ 982) als auch das Vorgängermodell<br />

Porsche Cayman GT4 Clubsport (Typ 981) in den Einstufungen<br />

Permit A und Permit B des Clubsport-Renners<br />

startberechtigt. Dadurch können <strong>die</strong> Fahrer mit beiden Modellreihen<br />

<strong>die</strong> nötigen Nordschleifen-Runden zum Erwerb<br />

einer Nordschleifen-Permit A sammeln.<br />

„Nach sechs Jahren Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing<br />

wollen wir ihre Erfolgsgeschichte auf eine neue Stufe<br />

bringen. Wir möchten unseren Teams und Fahrern eine<br />

Entwicklungsmöglichkeit bieten, <strong>die</strong> es so noch nicht gab:<br />

8 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Manthey Racing<br />

vom Erlangen <strong>der</strong> A-Permit über <strong>die</strong> ersten Zweikämpfe<br />

auf <strong>der</strong> Nordschleife im Cayman GT4 bis hin zum ersten<br />

Rennen in einem 911 GT3 Cup. Und das mit <strong>der</strong> gleichen<br />

technischen und organisatorischen Betreuung. Wenn<br />

man <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Fahrer, <strong>die</strong> uns seit den Anfängen<br />

<strong>der</strong> Cayman GT4 Trophy begleiten, beobachtet, war<br />

<strong>der</strong> Ausbau unserer Rennserie ein logischer Schritt“, sagt<br />

Julia Klee, organisatorische Leitung <strong>der</strong> Porsche Endurance<br />

Trophy Nürburgring.<br />

Ergänzend kommt <strong>die</strong> Klasse Porsche Endurance Trophy<br />

Nürburgring Cup 2 hinzu, in <strong>der</strong> ausschließlich <strong>der</strong> Porsche<br />

911 GT3 Cup <strong>der</strong> neuesten Generation startberechtigt ist.<br />

Das Fahrzeug hat seine Langstreckentauglichkeit bereits<br />

im September 2021 im Rahmen eines NLS-Rennens<br />

unter Beweis gestellt. Die Modifikationen <strong>für</strong> den Einsatz<br />

in <strong>der</strong> „Grünen Hölle“ fielen erwartungsgemäß gering aus,<br />

sodass das Basisfahrzeug mit einem Zusatzpaket <strong>für</strong> den<br />

Einsatz auf <strong>der</strong> Nordschleife kostengünstig umgerüstet<br />

werden kann.<br />

In erster Linie sind <strong>die</strong>s eine Abgasanlage, <strong>die</strong> strengeren<br />

Geräuschanfor<strong>der</strong>ungen gerecht wird, ein modifiziertes<br />

Tankbefüllungssystem und eine Anpassung <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong>raten,<br />

<strong>die</strong> sehr gut mit dem Dämpfersystem harmonieren,<br />

sowie ein entsprechendes Aerodynamikpaket. Zudem<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 9


geht <strong>der</strong> 911 GT3 Cup auf <strong>der</strong> Nordschleife mit Traktionskontrolle<br />

(TC) und einem Antiblockier-Bremssystem (ABS)<br />

auf <strong>die</strong> Strecke. Das ABS und <strong>die</strong> TC können <strong>für</strong> das Fahrzeug<br />

direkt ab Werk bestellt o<strong>der</strong> nachgerüstet werden<br />

und lassen sich elektronisch aktivieren sowie deaktivieren.<br />

Damit steht dem wechselnden Einsatz <strong>der</strong> Fahrzeuge bei<br />

Sprint- und Langstreckenwettbewerben nichts im Wege.<br />

Beide Klassen zusammen bilden den neuen Markenpokal<br />

Porsche Endurance Trophy Nürburgring mit einer<br />

gemeinsamen Wertung sowie Klassenwertungen mit<br />

attraktiven Preisgel<strong>der</strong>n. In den Wertungen wird Chancengleichheit<br />

großgeschrieben. Auf identischen Fahrzeugen<br />

sind Profi-Rennfahrer und Amateure, <strong>die</strong> sogenannten<br />

Gentleman-Driver, auf <strong>der</strong> Nordschleife unterwegs.<br />

Michelin, bereits Serienpartner <strong>der</strong> Cayman GT4 Trophy<br />

by Manthey-Racing, wird zur Porsche Endurance Trophy<br />

Nürburgring identische Rennreifen <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Fahrzeuge an <strong>die</strong> Rennstrecke bringen. So finden sowohl<br />

etablierte Teams als auch Einsteiger in <strong>der</strong> Porsche Endurance<br />

Trophy <strong>die</strong> perfekte Anlaufstelle <strong>für</strong> eine spannende<br />

und erfolgreiche Rennsaison. Der begleitende<br />

Technik- und Teilesupport steht den Teams während den<br />

Rennveranstaltungen und abseits <strong>der</strong> Strecke wie gewohnt<br />

zur Verfügung.<br />

Zudem können alle Teilnehmer, analog zu den letzten<br />

Jahren, mit <strong>der</strong> gleichen Fahrzeugkonfiguration am<br />

24-Stunden-Rennen am Nürburgring sowie am Qualifikationsrennen<br />

teilnehmen. Beide Veranstaltungen gelten als<br />

Einzelevent und fließen nicht in <strong>die</strong> Jahreswertung des<br />

Markenpokals ein. Manthey präsentierte ein Fahrzeug <strong>der</strong><br />

Porsche Endurance Trophy Nürburgring Cup 2 im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Essen Motor Show 2021 auf dem Stand <strong>der</strong> Nürburgring<br />

Langstrecken-Serie.//<br />

10 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Manthey Racing<br />

1B<br />

Rennwagen<br />

PORSCHE<br />

911 GT3 CUP (992)<br />

Hubraum<br />

Leistung<br />

Gewicht<br />

Tankinhalt<br />

Getriebe<br />

Zylin<strong>der</strong><br />

3.996 cm³<br />

375 kW (510 PS)<br />

1.300 kg<br />

110 Liter<br />

6-Gang sequenziell<br />

6<br />

NLS-Termine 20<strong>22</strong><br />

25. - 26.03.20<strong>22</strong> - NLS 1<br />

08. - 09.04.20<strong>22</strong> - NLS 2<br />

<strong>22</strong>. - 23.04.20<strong>22</strong> - NLS 3<br />

24. - 25.06.20<strong>22</strong> - NLS 4<br />

08. - 09.07.20<strong>22</strong> - NLS 5 (6-Stunden-Rennen)<br />

09. - 11.09.20<strong>22</strong> - NLS 6 (12-Stunden-Rennen)<br />

07. - 08.10.20<strong>22</strong> - NLS 7<br />

21. - <strong>22</strong>.10.20<strong>22</strong> - NLS 8<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 11


Ölablassschrauben<br />

Klein aber oho.<br />

Die Abdichtung des gesamten Verbrenner<strong>motor</strong>s ist Elrings<br />

Metier in seiner über 140 Jahre langen Geschichte. Daher<br />

dürfen Ölablassschrauben im Produktsortiment neben Teilen<br />

wie Zylin<strong>der</strong>kopfdichtungen und Radialwellendichtringen<br />

nicht fehlen. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Dichtungstechniken<br />

und unterschiedlichen Materialien. Die Palette<br />

reicht hier von <strong>der</strong> einfachen Sechskantschraube bis hin<br />

zu Stopfen aus Polyamid.<br />

In <strong>die</strong>sem Fall wird <strong>die</strong> Abdichtung durch einen Elastomer-O-<br />

Ring mit einer Aussparung erreicht, <strong>die</strong> sich perfekt an den<br />

Schraubenkopf anschmiegt. Eine an<strong>der</strong>e Möglichkeit ist eine<br />

Die Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt<br />

Die langfristige Abdichtung <strong>der</strong> Ölablassöffnung ist ein absolutes<br />

Muss. Ein winziger Tropfen kann 1000 Liter Grundwasser<br />

verunreinigen, weshalb man kein Risiko mit einem<br />

preiswerten aber qualitativ min<strong>der</strong>wertigen Produkt eingehen<br />

sollte. Am Ende dankt es Ihnen nicht nur <strong>die</strong> Umwelt,<br />

son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Endkunde.<br />

Verschiedene Dichtungsarten<br />

Ein Blick auf <strong>die</strong> Details von Ölablassschrauben erklärt, warum<br />

<strong>die</strong> Dichtungselemente mit <strong>der</strong> Zeit verschleißen. Der<br />

Dichtring besteht aus NBR, das mit synthetischen Fasern<br />

verbunden ist. Dieses Material saugt eine begrenzte und<br />

definierte Menge an Motoröl auf und kann daher nicht ein<br />

zweites Mal verwendet werden.<br />

Metall-Elastomer-Kombination, eine Verbunddichtung. Jedes<br />

Elastomer verliert mit <strong>der</strong> Zeit an Spannung und Form,<br />

vor allem durch <strong>die</strong> Hitzeeinwirkung des Motors.<br />

12 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Anzeige<br />

Auch bei <strong>die</strong>sem Stecker aus Polyamid wird ein Elastomer-Ring<br />

verwendet. Warum Polyamid? Ganz einfach, weil<br />

<strong>die</strong> Ölwanne aus demselben Material hergestellt ist. Der<br />

Schließmechanismus ist weltweit patentiert.<br />

Als Dichtungsstandard hat<br />

sich im Laufe <strong>der</strong> Jahre <strong>die</strong><br />

Verwendung von Aluminiumo<strong>der</strong><br />

Kupferringen durchgesetzt.<br />

Die Abdichtung wird<br />

dadurch erreicht, dass beide<br />

Metalle weicher sind als <strong>die</strong><br />

Schraube und das entsprechende<br />

Material <strong>der</strong> Ölwanne.<br />

Kupferringe werden <strong>für</strong><br />

Stahlölwannen und Aluminiumringe <strong>für</strong> Ölwannen aus Magnesium<br />

o<strong>der</strong> Aluminium verwendet.<br />

Die Befestigung von Ölablassschrauben<br />

Am wichtigsten ist <strong>die</strong> Einhaltung des geltenden Drehmoments<br />

gemäß <strong>der</strong> OE-Spezifikation. Bis auf <strong>die</strong> Polyamid-Variante<br />

sind alle Stopfen aus Stahl gefertigt, welches eindeutig<br />

ein härteres Material ist als das <strong>der</strong> Ölwanne. Daher kann es<br />

bei einem zu hohem Anzugsmoment <strong>die</strong> Gewinde <strong>der</strong> Ölwanne<br />

ruinieren.//<br />

Bewährtes noch besser:<br />

das Elring-Dichtmassenprogramm<br />

www.elring.de<br />

Dichthalten <strong>–</strong> ganz gleich, was kommt.<br />

Ob <strong>für</strong> Pkw, Nkw, Motorrä<strong>der</strong>,<br />

Oldtimer, Renn- o<strong>der</strong> Wassersport:<br />

Wo immer es darum geht, Bauteile<br />

zuverlässig abzudichten,<br />

bietet Elring ein umfangreiches,<br />

millionenfach in <strong>der</strong> Praxis<br />

erprobtes Sortiment. Diese hochleistungsfähigen<br />

Dichtmassen<br />

haben sich im Profi- und „Do-ityourself“-Bereich<br />

bewährt.<br />

Elring-Dichtmassenberater:<br />

in 3 Schritten zu<br />

Ihrem Produkt<br />

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PRAXISTEST<br />

Hyosung GV 125 S Aquila:<br />

Ausnahmeerscheinung<br />

Hyosung, das waren einmal 650er aus Korea, denen <strong>der</strong><br />

Ruf anhaftete, eine verkappte Suzuki SV 650 zu sein.<br />

Es gab noch das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Modell mehr, und<br />

zum Beispiel auch eine flotte 250er mit 28 PS. Doch vor<br />

einigen Jahren war erst einmal wie<strong>der</strong> Schluss. Erst einmal.<br />

Denn nun meldet sich <strong>die</strong> Marke auf dem deutschen<br />

Markt zurück. Die Modellbezeichnung Aquila <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Chopper <strong>der</strong> Marke<br />

ist noch geläufig,<br />

<strong>die</strong> Neuinterpretation<br />

sticht dennoch in<br />

mindestens zweierlei<br />

Hinsicht hervor.<br />

Da ist er also: Der<br />

erste Bobber im<br />

Leichtkraftsegment.<br />

Während heuer Naked<br />

Bikes, Enduros<br />

und 125er-Supersportlerinnen<br />

<strong>die</strong> kleine Klasse prägen, gibt es nicht einmal<br />

mehr einen Chopper <strong>für</strong> den Motorradnachwuchs.<br />

Aber eben jetzt wenigstens eine Alternative. Und <strong>die</strong><br />

kann sich optisch schon einmal von vornherein sehen<br />

lassen. Das Styling mit kleinem Tank, dickem Luftfilterkasten,<br />

knappem Fen<strong>der</strong> und fettem Vor<strong>der</strong>rad ist absolut<br />

gelungen und stimmig. Und damit auch keine Zweifel<br />

aufkommen, trägt <strong>die</strong> Hyosung ihren Gattungsbegriff zur<br />

Sicherheit auch noch einmal in erhabenen Buchstaben<br />

auf dem Seitendeckel.<br />

Aber ups, was ist das? Erst auf den zweiten Blick fällt ein<br />

weiteres Alleinstellungsmerkmal <strong>der</strong> GV 125 S Aquila im<br />

Kreise <strong>der</strong> Konkurrenz auf <strong>–</strong> <strong>der</strong> zum Fahrzeugkonzept<br />

passende V2-Motor. Das sah man in <strong>der</strong> Einstiegsklasse<br />

zuletzt vor zehn Jahren bei <strong>der</strong> Honda XL 125 V Vara<strong>der</strong>o.<br />

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Überraschung ist Hyosung<br />

gelungen. Und da man schon einmal dabei war,<br />

gibt es den Bobber auch gleich noch als 300er (das nur<br />

nebenbei).<br />

14 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Hyosung GV 125 S Aquila<br />

„GET READY“ begrüßt das Display<br />

<strong>der</strong> kleinen Aqulia den Fahrer nach<br />

dem Einschalten <strong>der</strong> Zündung. Und<br />

nach dem Druck auf den Startknopf<br />

gefällt <strong>der</strong> kleine 60-Grad-Twin mit<br />

seinen sechs Ventilen durch seinen<br />

relativ vollmundigen Klang. Das hätten<br />

wir angesichts <strong>der</strong> beiden kleinen<br />

Zylin<strong>der</strong> nicht erwartet und sind erfreut.<br />

Der Rest des Triebwerks kann<br />

ebenfalls bestehen, <strong>der</strong> kleine Zweizylin<strong>der</strong><br />

zieht gleichmäßig hoch.<br />

Die volle Leistungsausschöpfung<br />

bleibt <strong>der</strong> A1-Bobber zwar schuldig,<br />

aber mit 14 PS ist er nahe genug<br />

dran, um bei den Fahrleistungen nicht<br />

den Anschluss zu verlieren. Offiziell<br />

ist <strong>die</strong> kleine Aqulia 98 km/h schnell.<br />

Auf dem Digitaltacho stehen auch<br />

schon mal bis zu 110 km/h, bei denen<br />

<strong>die</strong> Nadel des anlogen Drehzahlmessers<br />

dann <strong>die</strong> rot markierte 10.000<br />

streichelt. Ab 7.500 Umdrehungen<br />

kribbelt es leicht unter <strong>der</strong> Sitzbank<br />

und in den Fußrasten. Am Lenker ist<br />

aber kaum etwas zu spüren.<br />

Etwas Eingewöhnung verlangt <strong>der</strong> zu<br />

weit oben platzierte Schalthebel, <strong>der</strong><br />

am besten mit dem Spann nach oben<br />

gezogen wird. Das Fünf-Gang-Getriebe<br />

arbeitet aber klaglos. Die vor<strong>der</strong>e<br />

Bremse könnte etwas mehr Druck<br />

und Biss vertragen, da<strong>für</strong> spricht <strong>der</strong><br />

hintere Stopper umso präziser und<br />

feinfühliger auf den Fußbefehl an,<br />

könnte <strong>die</strong>s allerdings gerne etwas<br />

früher tun. Die <strong>für</strong> eine 125er dicken<br />

Reifen made bei Tinsum schmälern<br />

das spielerische Handling nicht und<br />

beeinträchtigen <strong>die</strong> Spurtreue vorne<br />

nur minimal. Letzteres spielt in<br />

<strong>die</strong>ser Geschwindigkeitsklasse aber<br />

ohnehin keine große Rolle. Der<br />

breite und flache Lenker sowie <strong>die</strong><br />

niedrige Sitzhöhe sorgen <strong>für</strong> bestes<br />

Bobber-Feeling. Und auch mit dem<br />

zwangsläufigen Kontakt zwischen<br />

Luftfilterkasten und rechtem Unterschenkel<br />

eifert <strong>die</strong> Aquila ihren im<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 15


doppelten Sinne des Wortes großen Vorbil<strong>der</strong>n<br />

nach. Wer will, <strong>der</strong> kann sich statt <strong>der</strong> Gesamtkilometer,<br />

<strong>der</strong> Uhrzeit o<strong>der</strong> einen <strong>der</strong> beiden Tripmaster<br />

im Cockpit auch gerne <strong>die</strong> Gänge anzeigen<br />

lassen. Mit Faltenbälgen und Warnblinkanlage<br />

geizt <strong>die</strong> Aquila an an<strong>der</strong>er Stelle ebenfalls nicht<br />

mit <strong>der</strong> Ausstattung. Um den Preis niedrig zu halten<br />

gibt es aber statt ABS nur das vielfach übliche<br />

Combined Brake System (CBS), und auch<br />

<strong>der</strong> Markenschriftzug im schicken Used-Look ist<br />

lediglich aufgeklebt. Da<strong>für</strong> gibt‘s auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite wie<strong>der</strong> klassisch geformte Blinkergehäuse<br />

statt liebloser Plastikgehäuse sowie eine im Fahrerbereich<br />

gesteppte Sitzbank.<br />

Zwei Dinge trüben den positiven Gesamteindruck<br />

ein wenig: Die digitale Tankanzeige dürfte ruhig<br />

ein wenig zuverlässiger arbeiten, da sie gerne<br />

einmal zwei Balken auf einmal verliert, sie aber<br />

auch manchmal genauso überraschend wie<strong>der</strong><br />

zurückgibt. Zudem wirkte <strong>der</strong> Lack des Lenkerrohrs<br />

nach noch nicht einmal 1.000 gefahrenen<br />

Kilometern deutlich verwittert. Auch an <strong>der</strong> einen<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Stelle könnte <strong>die</strong> Oberflächenbehandlung<br />

noch etwas besser ausfallen.<br />

Daten Hyosung GV 125 S Aquila<br />

Antrieb:<br />

60-Grad-V2, 125 ccm, flüssig<br />

keitsgekühlt, 5 Gänge, Kette<br />

Leistung:<br />

10 kW / 14 PS bei 10.250 U/min<br />

Max. Drehmoment: k. A.<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

98 km/h<br />

Beschleunigung 0-100 km/h: k. A.<br />

Tankinhalt:<br />

12 Liter<br />

Sitzhöhe:<br />

710 mm<br />

Gewicht:<br />

195 kg (fahrbereit)<br />

Normverbrauch:<br />

2.7 l/100 km<br />

CO2-Emissionen:<br />

62 g/km<br />

Bereifung:<br />

120/80-16 (v.) / 150/80-15 (h.)<br />

Lieferbar ist <strong>die</strong> GV 125 S in Schwarz, Schwarz<br />

matt und in dem offiziell als Orange betitelten<br />

Bronzeton <strong>für</strong> knapp 4.300 Euro.//<br />

16 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


LITERATUR<br />

Bücherseite rund um das Thema Motoren<br />

Motoren<br />

Technik, Praxis, Geschichte<br />

von den Anfängen bis zum<br />

neuen Jahrtausend<br />

Das Buch ist ein Klassiker <strong>der</strong> Motorengeschichte. Es<br />

lässt aus Fachausdrücken verständliche Begriffe werden<br />

und wichtige Zusammenhänge werden deutlich. Der<br />

Leser wird befähigt Ursachen und Wirkungen zu unterscheiden<br />

und er ist in <strong>der</strong> Lage <strong>die</strong> richtigen Schlüsse<br />

zu ziehen. Durch das Ergreifen <strong>der</strong> richtigen Maßnahmen<br />

werden Fehlgriffe vermieden, <strong>die</strong> einen Motor vor <strong>der</strong> Zeit<br />

nachhaltig schädigen könnten.<br />

Geeignet ist es sowohl <strong>für</strong> Profis als auch Interessierte <strong>der</strong><br />

Motorenthematik und auch <strong>für</strong> Nicht-Techniker empfehlenswert.<br />

In insgesamt 20 Kapiteln, wird übersichtlich und<br />

detailliert auf verschiedene Bereiche von Motoren eingegangen<br />

und jedes Kapitel ist in sich abgeschlossen. Detailliert<br />

und mit Bil<strong>der</strong>n unterstützt, werden Sachverhalte<br />

erörtert, einzelne Baugruppen vorgestellt und zahlreiche<br />

Bestandteile erklärt. Beim Motorenvergleich <strong>der</strong> Otto<strong>motor</strong>en,<br />

den Diesel<strong>motor</strong>en, den Wankel<strong>motor</strong>en und vielen<br />

mehr, beschäftigt <strong>der</strong> Autor sich mit den Vor- und Nachteilen,<br />

den Eigenschaften und den Anwendungsbereichen.<br />

Dies lässt eindrucksvoll vermitteln, welche Möglichkeiten<br />

je<strong>der</strong> einzelne Motor mit sich bringt und dass <strong>die</strong> Auswahl<br />

schon sehr früh immens war.<br />

Behandelt wird über ein Jahrhun<strong>der</strong>t Motorenbau. Dabei<br />

werden auch Hintergründe thematisiert und in das Weltgeschehen<br />

eingeordnet. Neben <strong>der</strong> faszinierenden Technik<br />

und Funktionsweise eines Motors, wird dadurch auch<br />

<strong>der</strong> Unterhaltungswert berücksichtigt.//<br />

Autor: Helmut Hütten, 487 S.,<br />

Motorbuch Verlag, gebundene<br />

<strong>Ausgabe</strong> ab 49,90 €<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 17


Welt<strong>motor</strong> auch<br />

<strong>für</strong> Kraftstoffe mit<br />

regenerativen Anteilen<br />

Volkswagen hat seinen Otto<strong>motor</strong> 1.5 TSI <strong>für</strong> mehr Effizienz<br />

und geringere Emissionen weiterentwickelt. Die neueste<br />

Generation <strong>–</strong> <strong>der</strong> TSI evo2 <strong>–</strong> kommt nun in Europa<br />

in <strong>die</strong> ersten Modelle. Der kompakte Vierzylin<strong>der</strong> wird zunächst<br />

mit einer Leistung von 110 kW (150 PS) erhältlich<br />

sein, weitere Varianten werden folgen. Als erste Modelle<br />

werden TRoc und T-Roc Cabriolet mit dem neuen Aggregat<br />

ausgeliefert. Bis zum Jahresende setzt <strong>der</strong> TSI evo2<br />

sukzessive auch in weiteren Modellen ein.<br />

„Wir haben den kompakten Vierzylin<strong>der</strong> kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Das Ergebnis sind deutliche Verbrauchsvorteile<br />

und ein sehr dynamisches Ansprechverhalten“, sagt<br />

Thomas Ulbrich, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen,<br />

Geschäftsbereich „Technische Entwicklung“. „Beson<strong>der</strong>s<br />

hervorzuheben sind in <strong>der</strong> neuesten Ausbaustufe <strong>die</strong><br />

Zylin<strong>der</strong>abschaltung „ACTplus“, <strong>die</strong> <strong>motor</strong>nahe Abgasreinigung<br />

und das mo<strong>der</strong>ne TSI Evo-Brennverfahren.“<br />

Bei <strong>der</strong> jüngsten Evolutionsstufe haben <strong>die</strong> Entwickler den<br />

Dreiwegekatalysator und den Otto-Partikelfilter in einem<br />

Modul (MAR = <strong>motor</strong>nahe Abgasreinigung) nahe an den<br />

Motor herangerückt, wodurch <strong>die</strong> Wirkung <strong>der</strong> Abgasreinigung<br />

verbessert wird. Dies spart in <strong>der</strong> Herstellung Edelmetalle<br />

und schafft <strong>die</strong> Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einhaltung<br />

künftiger Abgasnormen.<br />

Ein wesentlicher Technikbaustein zur Reduzierung des<br />

Kraftstoffverbrauchs ist <strong>die</strong> weiterentwickelte Zylin<strong>der</strong>abschaltung<br />

ACTplus, eine gemeinsame Entwicklung <strong>der</strong><br />

Standorte Wolfsburg und Salzgitter. Der Fokus <strong>der</strong> Entwicklung<br />

lag darauf, das Ab- und Zuschalten <strong>der</strong> beiden<br />

18 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


VW 1,5 TSI Evo2<br />

Zylin<strong>der</strong> zu verbessern, um einen gleichmäßigen Motorlauf<br />

zu gewährleisten. Das Brennverfahren im Zwei-Zylin<strong>der</strong>-Betrieb<br />

wurde optimiert und <strong>der</strong> Einsatzbereich <strong>der</strong><br />

aktiven Zylin<strong>der</strong>abschaltung damit erweitert.<br />

Mit ACTplus werden bei niedrigen und mittleren Lasten<br />

und Drehzahlen <strong>der</strong> zweite und dritte Zylin<strong>der</strong> nicht befeuert.<br />

Die Umschaltung ist kaum zu spüren. In den aktiven<br />

Zylin<strong>der</strong>n steigt <strong>der</strong> Wirkungsgrad, während <strong>die</strong> mittleren<br />

Zylin<strong>der</strong> weitestgehend verlustfrei mitlaufen <strong>–</strong> beim erneuten<br />

Gas geben werden sie wie<strong>der</strong> aktiv.<br />

Über den VTG-Abgasturbola<strong>der</strong> (variable Turbinengeometrie)<br />

hinaus bietet <strong>der</strong> 1.5 TSI weitere Hightech-Komponenten:<br />

Die Hochdruckeinspritzung baut bis zu 350 bar Druck<br />

auf, Plasma-beschichtete Zylin<strong>der</strong>laufbahnen verringern<br />

<strong>die</strong> Reibung und Kolben mit eingegossenen Kühlkanälen<br />

erlauben es, <strong>die</strong> Verbrennung weiter zu optimieren und<br />

den Wirkungsgrad zu steigern.<br />

Die TSI-evo2-Motoren sind auf den Betrieb mit Kraftstoffen<br />

ausgelegt, <strong>die</strong> regenerativ hergestellte Anteile enthalten.<br />

Auch das sichert ihre Zukunftsfähigkeit. Zudem eignen sie<br />

sich <strong>für</strong> verschiedene Hybridisierungsstufen; bei einem<br />

Plug-in-Konzept sind bis zu 200 kW (272 PS) Systemleistung<br />

möglich.<br />

Ergänzend zu Elektrifizierungsstrategie von Volkswagen erhalten<br />

<strong>die</strong> wichtigen Verbrennungs<strong>motor</strong>en Verbesserungen<br />

Die neueste Generation:<br />

VW 1,5 TSI Evo2<br />

aus zwei Gründen: Zum einen werden sie auf <strong>die</strong>se Weise<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> künftigen weltweiten Abgasnormen wie <strong>die</strong> Euro 7 ertüchtigt.<br />

Zum an<strong>der</strong>en werden <strong>die</strong> Verbrenner-Modelle von<br />

Volkswagen auf vielen Märkten weiterhin nachgefragt <strong>–</strong> vor<br />

allem dort, wo <strong>die</strong> Elektromobilität mangels Ladeinfrastruktur<br />

nur langsam in Gang kommt.//<br />

Motorenprobleme?<br />

Nicht mit uns.<br />

MHI Motoren - Handels- und Instandsetzungs GmbH<br />

Bahnweg 2 | 30880 Laatzen | Telefon: 0511821072<br />

Telefax: 0511821073 | E-Mail: info@mhigmbh.de | www.mhigmbh.de


MAHLE entwickelt<br />

ausdauerstärksten<br />

E-Motor<br />

„Superior Continuous Torque“ (SCT) E-Motor kann unbegrenzt<br />

lange mit hoher Leistung arbeiten<br />

Technologiesprung durch neues Kühlkonzept <strong>–</strong> kompakt, leicht,<br />

effizient und auf Kundenwunsch ohne Einsatz Seltener Erden<br />

Geeignet <strong>für</strong> Pkw, Nutzfahrzeuge, Baumaschinen und Traktoren<br />

MAHLE wird Vollsortimentsanbieter im Bereich elektrischer Antriebe<br />

Vorstellung des SCT E-Motors auf <strong>der</strong> IAA Transportation 20<strong>22</strong><br />

Der Automobilzulieferer MAHLE hat den ausdauerstärksten<br />

E-Motor entwickelt. Der am Markt einzigartige Traktions<strong>motor</strong><br />

kann unbegrenzt lange mit hoher Leistung arbeiten.<br />

Möglich macht <strong>die</strong>sen Technologiesprung ein neues Kühlkonzept.<br />

Der neue E-Motor ist unerreicht klein, leicht und<br />

effizient und kann auf Kundenwunsch auch ohne den Einsatz<br />

Seltener Erden gebaut werden. Geeignet ist <strong>die</strong> Neuentwicklung<br />

<strong>für</strong> Pkw, Nutzfahrzeuge sowie Baumaschinen<br />

und Traktoren. Mit dem SCT E- Motor wird MAHLE zum<br />

Vollsortimentsanbieter im Bereich elektrischer Antriebe und<br />

deckt vom E-Scooter bis hin zu schweren Nutzfahrzeugen,<br />

Offroad- und Industrieanwendungen alle Bedarfe ab. Vorgestellt<br />

wird <strong>die</strong> Neuheit erstmals auf <strong>der</strong> IAA Transportation im<br />

September 20<strong>22</strong> in Hannover.<br />

20 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Mahle entwickelt ausdauerstärskten E-Motor<br />

“Große E-Motoren zu bauen, <strong>die</strong> kurzfristig hohe Leistungen<br />

erbringen, ist einfach. Was am Markt bisher noch<br />

fehlte, um E-Fahrzeuge uneingeschränkt alltagstauglich<br />

zu machen, waren ausdauernde und gleichzeitig kompakte<br />

Antriebe” sagte Martin Berger, Leiter Konzernforschung<br />

und -vorausentwicklung bei MAHLE. „Unser neuer SCT<br />

E-Motor ist <strong>die</strong> Lösung.“<br />

Motorseitig ist damit <strong>der</strong> Weg frei <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ablösung des<br />

Verbrennungs<strong>motor</strong>s in allen Fahrzeugklassen. Erst 2021<br />

hatte MAHLE einen bahnbrechenden, verschleißfreien und<br />

skalierbaren Traktions<strong>motor</strong> <strong>für</strong> Pkw vorgestellt, <strong>der</strong> über<br />

einen breiten Drehzahlbereich hinweg sehr effizient arbeitet.<br />

Der SCT E-Motor ist hingegen so konstruiert, dass er<br />

innerhalb eines bestimmten Drehzahlbereichs beson<strong>der</strong>s<br />

effizient ist. Seine Dauerleistung beträgt dabei <strong>–</strong> trotz <strong>der</strong><br />

sehr kompakten und leichten Bauweise <strong>–</strong> über 90 Prozent<br />

seiner Spitzenleistung, wie jüngste Messergebnisse belegen.<br />

Dieses bislang unerreicht hohe und am Markt einzigartige<br />

Verhältnis bedeutet einen Technologiesprung und ermöglicht<br />

den Einsatz in E-Fahrzeugen aller Art auch unter<br />

anspruchsvollen Bedingungen. Klassische Beispiele sind<br />

<strong>die</strong> Fahrt eines E-Lkw über Gebirgspässe o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holte<br />

Sprints eines batterieelektrischen Pkw. Diese Szenarien<br />

sind mit den bisher am Markt erhältlichen E-Motoren nur<br />

unzureichend abgedeckt.<br />

Erreicht wird <strong>die</strong>se Belastbarkeit beim neuen SCT<br />

E-Motor durch den Einsatz einer innovativen integrierten<br />

Ölkühlung, <strong>die</strong> ihn nicht nur robust macht, son<strong>der</strong>n<br />

gleichzeitig auch <strong>die</strong> Nutzung <strong>der</strong> entstehenden Abwärme<br />

im Gesamtsystem des Fahrzeugs ermöglicht. Durch<br />

<strong>die</strong> extrem kompakte Bauweise ergibt sich gleichzeitig<br />

ein Materialkosten- und ein Gewichtsvorteil <strong>–</strong> ein leichterer<br />

Motor erfor<strong>der</strong>t weniger Material bei <strong>der</strong> Herstellung<br />

und erhöht bei Nutzfahrzeugen gleichzeitig <strong>die</strong><br />

mögliche Nutzlast.<br />

Bei <strong>der</strong> Auslegung des Produkts hat sich MAHLE <strong>für</strong> einen<br />

sogenannten permanenterregten Motor entschieden,<br />

da <strong>die</strong>se Bauart eine sehr kompakte Konstruktion ermöglicht<br />

und keine Energie als „Erregerstrom“ in den Rotor<br />

übertragen werden muss. Das macht den Motor effizient<br />

und verschleißfrei. Zur Erzeugung des Magnetfelds im<br />

Motor kommen Neodym-Magnete, <strong>der</strong>zeit <strong>die</strong> stärksten<br />

herstellbaren Permanentmagneten, zum Einsatz. Für<br />

eine größere Unabhängigkeit von Rohstoffpreisen und<br />

geopolitischen Entwicklungen kann <strong>der</strong> SCT E-Motor jedoch<br />

auch ohne Magneten ausgelegt werden. Auch in <strong>der</strong><br />

magnetfreien Variante würde er dank des von MAHLE<br />

entwickelten einzigartigen kontaktlosen Übertragers verschleißfrei<br />

und effizient arbeiten und dabei nur geringfügig<br />

mehr Bauraum beanspruchen.//<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 21


Eberhard Mahle:<br />

150 Siege bei 210 Rennen<br />

Der Mann hat in seiner Rennkarriere eine hervorragende<br />

Bilanz erreicht. Bei 210 Rennen stand er mit seinem<br />

Rennwagen am Start, und 150-mal am Ende als Sieger<br />

auf dem Podest. Doch seltsamerweise ist den meisten<br />

Menschen zumindest sein Nachname ein Begriff, doch<br />

<strong>die</strong> sportlichen Leistungen von Eberhard Mahle sind in<br />

Vergessenheit geraten. „Da<strong>für</strong> interessieren sich zu wenig<br />

Leute“, antwortete er deshalb auch, als Tobias Aichele<br />

ihm vorschlug, seine Karriere in einem Buch zu würdigen.<br />

Dann stimmte er zum Glück doch zu und lässt den Leser<br />

nun teilhaben an seinem rasanten Leben.<br />

Eberhard Mahle (genannt Ebs), <strong>der</strong> am 21. Dezember<br />

2021 gestorben ist, stammt aus <strong>der</strong> Unternehmerfamilie,<br />

<strong>die</strong> im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte einen <strong>der</strong> weltweit bedeutendsten<br />

Automobilzulieferer geschaffen hat. Sein Vater<br />

Ernst Mahle schätzte <strong>die</strong> Rennleidenschaft seines Sohnes<br />

allerdings gar nicht, und deshalb war „Ebs“ stets darauf<br />

angewiesen, seine Karriere selbst zu finanzieren. Den<br />

Anfang machte er in einem DKW 3=6, mit dem er auf Anhieb<br />

erfolgreich war. Es folgten Erfolge mit Alfa Romeo.<br />

Mit <strong>der</strong> Marke wurde er 1957 Deutscher Meister bei den<br />

GT-Fahrzeugen bis 1,3 Liter.<br />

In seinem Buch beschreibt Aichele nicht nur <strong>die</strong> Laufbahn<br />

von Eberhard Mahle, son<strong>der</strong>n auch ein Motorsport-Zeitalter,<br />

das noch nicht allein von Marketing und Finanzkontrolleuren<br />

bestimmt war. Damals fuhr Mahle zum Beispiel<br />

mit seinem Alfa zum Nürburgring, nahm am Rennen teil,<br />

kehrte nach Stuttgart zurück, von dort nach Mailand, um<br />

den Alfa warten zu lassen und dann wie<strong>der</strong> zurück nach<br />

Stuttgart. Insgesamt kamen so 2720 Kilometer zusammen,<br />

<strong>die</strong> Mahle stets selbst fuhr.<br />

Ein Grund, warum Mahle stets im Schatten <strong>der</strong> großen<br />

Piloten fuhr, ist wahrscheinlich seine Leidenschaft, immer<br />

<strong>22</strong> www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


LITERATUR<br />

Bücherseite rund um das Thema Motoren<br />

wie<strong>der</strong> Modelle und Marken sowie <strong>die</strong> Rennen<br />

(Rallyes, Berg- und Rundrennen) zu wechseln.<br />

Der Mann startete im Goggomobil ebenso wie<br />

im NSU Prinz o<strong>der</strong> Ford Taunus. Auch Volvo<br />

gehörte zu seinen Wettbewerbsfahrzeugen. Ein<br />

Höhepunkt war ohne Zweifel <strong>die</strong> Teilnahme 1959<br />

bei <strong>der</strong> Targa Florio als Fahrer <strong>für</strong> den Stuttgarter<br />

Porsche-Händler Strähle. Der Stuttgarter<br />

wurde Zweiter, doch auf dem Podium wurden<br />

<strong>die</strong> Fahrer Herbert Linge und <strong>der</strong> Italiener Scagliarini<br />

gefeiert. „Erst als Porsche dann, zurück in<br />

Stuttgart, eine Pressemitteilung verschickt hatte,<br />

kam ich zu meinem wohlver<strong>die</strong>nten Ruhm“,<br />

erinnerte er sich später. Zusammen mit Hans<br />

Herrmann fuhr Mahle in drei Werksteams von<br />

Borgward, Mercedes und Abarth.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> beiden Werke war es<br />

irgendwann einfach logisch, dass Mercedes auf<br />

den erfolgreichen Motorsportler aufmerksam<br />

wurde, und 1960 wurde Mahle tatsächlich in das Mercedes-Werksteam<br />

aufgenommen. Zum Auftakt nahm er im<br />

Januar 1960 mit einem Werks-Mercedes <strong>22</strong>0 SE <strong>die</strong> Rallye<br />

Monte Carlo teil, <strong>die</strong> er auf dem dritten Platz beendete.<br />

1961 folgten weitere Erfolge <strong>für</strong> Mercedes mit dem<br />

<strong>22</strong>0 SE (Heckflosse) und weitere Rundstrecken-Einsätzen<br />

mit einem 300 SL.<br />

Nach einem skurrilen Unfall im Jahr 1964 spezialisierte<br />

sich „Ebs“ Mahle auf Bergrennen. Mahle war bei einem<br />

Kart-Rennen auf einem Bundeswehrgelände ohne eigenes<br />

Verschulden schwer verunglückt und hätte beinahe ein<br />

Bein verloren. Wie<strong>der</strong> zu Hause in Stuttgart, beschloss er<br />

schließlich, in <strong>der</strong> Europa-Bergmeisterschaft anzutreten.<br />

Nachdem Ferrari und Ford abgewinkt hatten, kaufte er von<br />

Porsche-Werkspilot Gerhard Mitter einen Porsche 911, den<br />

er von Mitter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufgabe vorbereiten ließ. Mitter war<br />

damals einer <strong>der</strong> bekanntesten deutschen Rennfahrer und<br />

Tuner. „Mitter hatte einen 65er 911 im Hof stehen mit 20.000<br />

Kilometern. Wie sich später herausstellte, waren es bereits<br />

40.000 Kilometer.“ Während Mitter 1966 <strong>die</strong> Europa-Bergmeisterschaft<br />

in <strong>der</strong> Sportwagen-Klasse gewann, siegte<br />

Mahle bei den Gran-Turismo-Fahrzeugen.<br />

Mit seinem Portrait von Eberhard „Ebs“ Mahle ist Aichele<br />

nicht nur <strong>die</strong> Würdigung eines zu Unrecht vergessenen<br />

Champions gelungen. Gleichzeitig lässt er in seinem lesenswerten<br />

Buch eine Epoche wie<strong>der</strong>aufleben, als Motorsport<br />

noch eine gewisse Unschuld besaß und Geld zwar wichtig<br />

war, aber nicht so beherrschend wie heute. Die Piloten fuhren<br />

mit ihrem Rennwagen zu den Strecken, das Sponsoring<br />

war eher dezent, und <strong>die</strong> Fahrer vielseitig eingestellt. Sie<br />

fuhren an einem Wochenende Bergrennen, um eine Woche<br />

später auf <strong>der</strong> Rundstrecke anzutreten.//<br />

„Eberhard Mahle: 210 Rennen <strong>–</strong> 150 Siege“ von Tobias<br />

Aichele hat 256 Seiten mit 350 Abbildungen. Das Buch ist<br />

im Motorbuch-Verlag erschienen und kostet 49,90 Euro.<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 23


Schäden durch<br />

falschen Motoreinlauf<br />

nach Instandsetzung<br />

Instandgesetzte Motoren im Leerlauf einzufahren, soll Verschleiß und<br />

Schäden vermeiden, bewirkt aber genau das Gegenteil.<br />

Motoren durch stunden- o<strong>der</strong> sogar<br />

tagelangen Leerlaufbetrieb einlaufen<br />

zu lassen, ist in manchen Instandsetzungsbetrieben<br />

immer noch<br />

gängige Praxis. Die Begründung: Da<br />

im Leerlauf keine Last anliegt, würde<br />

<strong>der</strong> Motor dadurch beson<strong>der</strong>s schonend<br />

eingelaufen. Tatsächlich verursacht<br />

<strong>die</strong>s aber starken Verschleiß<br />

und schadet dem Motor und den<br />

neuen Komponenten.<br />

Gründe <strong>für</strong> den<br />

erhöhten Verschleiß<br />

Nach einer Überholung müssen Motoren<br />

eingefahren werden, um neue<br />

und vorhandene Komponenten aufeinan<strong>der</strong><br />

einzuschleifen. Im Leerlauf<br />

führt das jedoch zu einer Reihe von<br />

Problemen:<br />

Durch <strong>die</strong> geringe Drehzahl baut <strong>die</strong><br />

Ölpumpe zu wenig Druck auf, um<br />

ausreichend Öl an <strong>die</strong> Schmierstellen<br />

zu för<strong>der</strong>n. Verschmutzungen<br />

und Abrieb können nicht o<strong>der</strong> nur unzureichend ausgespült<br />

werden und sorgen bereits in <strong>der</strong> Einlaufphase <strong>für</strong> erhöhten<br />

Verschleiß. Es gelangt zu wenig Schleu<strong>der</strong>öl von <strong>der</strong> Kurbelwelle<br />

an <strong>die</strong> Zylin<strong>der</strong>wände. Schmutz kann nicht richtig<br />

abgewaschen werden, was zu mehr Abnutzung an Kolben<br />

und Kolbenringen führt. Die Kolbenringe dichten im Leerlauf<br />

teilweise schlechter ab:<br />

Es können mehr Verbrennungsgase in das Kurbelgehäuse<br />

strömen, den Ölfilm am Zylin<strong>der</strong> weiter reduzieren und<br />

zu zusätzlichem Verschleiß führen. Das Druckventil <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Kolbenbodenkühlung kann geschlossen sein, wodurch <strong>die</strong><br />

Kolben nur minimal gekühlt werden. In <strong>der</strong> Folge werden umliegende<br />

Bauteile wie Kolbenbolzen und Pleuellagerbuchse<br />

weniger geschmiert. Geringer Öldruck kann auch <strong>die</strong> Bauteile<br />

des Ventiltriebs sowie Turbola<strong>der</strong> schädigen. Das reduzierte<br />

Schleu<strong>der</strong>öl <strong>der</strong> Nockenwelle för<strong>der</strong>t den Verschleiß,<br />

z. B. an Hydrostößeln und Kipphebeln.<br />

Richtiges Einfahren<br />

Instandgesetzte Motoren werden im besten Fall auf einem<br />

Prüfstand nach einem vorgegebenen Programm eingefahren.//<br />

Steht kein Prüfstand zur Verfügung, kann <strong>die</strong>s auch auf <strong>der</strong><br />

Straße geschehen. Dabei sollte Folgendes beachtet werden:<br />

Betriebstemperatur unbedingt beachten (mind. 80 °C Öltemperatur).<br />

Motor höchstens mit 2/3 <strong>der</strong> Höchstdrehzahl<br />

belasten und auf wechselnde Drehzahlen achten.<br />

Bevorzugt Überlandfahrten o<strong>der</strong> flüssigen Stadtverkehr<br />

nutzen und Staustrecken umgehen.<br />

Bergauf- und Abfahrten sowie untertouriges Fahren<br />

möglichst vermeiden.<br />

Volllast und Höchstgeschwindigkeiten auslassen<br />

und auf <strong>die</strong> Motorbremse verzichten.<br />

Ölstand alle 50 bis 100 km prüfen und ggf. korrigieren.<br />

Nach ca. 1.000 km Öl und Ölfilter wechseln.<br />

Weitere Herstellervorgaben müssen unbedingt beachtet werden.<br />

24 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


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BMW fährt wie<strong>der</strong> <strong>die</strong><br />

24 Stunden von Le Mans<br />

Am Montag drehte <strong>der</strong> erste Prototyp seine Runden bei<br />

Dallara in Varano de Melegari, heute wird es offiziell:<br />

BMW kehrt in <strong>der</strong> Saison 2024 in <strong>die</strong> FIA World Endurance<br />

Championship (WEC) und zu den 24 Stunden von Le<br />

Mans (FRA) zurück. Der neue BMW M Hybrid V8 stellt sich<br />

somit ein Jahr nach seiner Premierensaison 2023 in <strong>der</strong><br />

nordamerikanischen IMSA WeatherTech SportsCar Championship<br />

auch in <strong>der</strong> offiziellen FIA-Langstrecken-WM <strong>der</strong><br />

hochkarätigen Konkurrenz in <strong>der</strong> Kategorie Hypercars.<br />

„Die Entscheidung, den BMW M Hybrid V8 ab 2023 in <strong>der</strong><br />

IMSA-Serie und 2024 auch in <strong>der</strong> WEC einzusetzen, ist<br />

ein Meilenstein <strong>für</strong> das Projekt“, sagt Franciscus van Meel,<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> BMW M GmbH. „Ich durfte das außergewöhnliche<br />

Flair, das <strong>die</strong> 24 Stunden von Le Mans bieten,<br />

bereits in meiner ersten Amtszeit als Geschäftsführer von<br />

BMW M bewun<strong>der</strong>n und genießen. Entsprechend groß ist<br />

<strong>die</strong> Vorfreude darauf, bei <strong>die</strong>sem Klassiker und in <strong>der</strong> gesamten<br />

Langstrecken-WM erstmals seit Jahrzehnten wie<strong>der</strong><br />

als BMW M Motorsport um Gesamtsiege zu kämpfen.“<br />

Für van Meel steht <strong>der</strong> BMW M Hybrid V8 <strong>für</strong> eine Zeitenwende<br />

bei BMW M in Richtung Elektrifizierung.<br />

Der BMW M Hybrid V8 nutzte <strong>die</strong> Teststrecke von Dallara<br />

nicht nur <strong>für</strong> einen ersten Funktionstest, son<strong>der</strong>n ist in<br />

<strong>die</strong>ser Woche mehrere Tage dort unterwegs. Die BMW<br />

M Werksfahrer Connor De Phillippi (USA) und Sheldon<br />

van <strong>der</strong> Linde (RSA) wechseln sich am Steuer ab. Im<br />

August stehen weitere Testeinsätze in Europa auf dem<br />

Programm, bevor ab September das BMW M Team RLL<br />

und eine BMW M Motorsport Expertencrew<br />

in Nordamerika <strong>die</strong> spezifische<br />

Vorbereitung auf <strong>die</strong> IM-<br />

SA-Saison beginnen.<br />

BMW M Motorsport war zuletzt 1999<br />

mit einem Prototyp in Le Mans angetreten.<br />

Damals bejubelten Joachim<br />

Winkelhock (GER), Pierluigi Martini<br />

(ITA) und Yannick Dalmas (FRA)<br />

im BMW V12 LMR nach 24 Stunden<br />

den Gesamtsieg. Im gleichen Jahr<br />

triumphierte das Fahrzeug auch bei<br />

den 12 Stunden von Sebring (USA),<br />

wo sein Nachfolger, <strong>der</strong> BMW M Hybrid<br />

V8, in <strong>der</strong> kommenden Saison<br />

antreten wird.//<br />

26 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Kleine Champions<br />

Hier können schon kleine<br />

CHAMPIONS<br />

groß herauskommen<br />

Die KTM 50 SX Factory<br />

Edition wurde <strong>für</strong><br />

junge Champions als<br />

Ready-to-Race-Konstruktion<br />

entwickelt.<br />

Dieses atemberaubende<br />

Bike präsentiert<br />

sich <strong>für</strong> das Modelljahr 2023 nun in neuem Design<br />

und bietet dank rennspezifischer Leistung ab Werk jede<br />

Menge Nervenkitzel. Das Motorrad zeigt <strong>die</strong> neuen, Factory-inspirierten<br />

orangefarbenen und blauen Grafiken.<br />

Die KTM 50 SX Factory Edition bietet jungen Fahrern<br />

einen ersten Vorgeschmack auf echte Factory-Leistung.<br />

Die KTM 50 SX ist mit ihrem breiten Sortiment an<br />

hochwertigen Komponenten das Herzstück <strong>der</strong> Factory<br />

Edition. So können sich Mini-Fahrer auf <strong>die</strong> fortschrittliche<br />

WP Xact-Fe<strong>der</strong>ung mit AER-Technologie, <strong>die</strong> Highend-Formula-Bremsen<br />

mit Wave-Bremsscheiben, den<br />

konischen Lenker von Neken mit ODI-Griffen und <strong>die</strong><br />

schwarz eloxierten Aluminiumfelgen freuen, alles in leichter<br />

Bauweise, fahrerorientierter Ergonomie und dem leistungsstarken<br />

und gut fahrbaren 50-ccm-Motor mit einfach<br />

be<strong>die</strong>nbarer, einstellbarer Fliehkraftkupplung.//<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 27


Monterey 20<strong>22</strong>: McLaren erweckt<br />

Gran-Turismo-Vision zum Leben<br />

McLaren erweckt das <strong>für</strong> das Videospiel Gran Turismo<br />

entwickelte Concept-Car Ultimate Vision zum Leben.<br />

In <strong>der</strong> Realität heißt das Hypercar McLaren Solus<br />

GT. Es wurde auf <strong>der</strong> Monterey Car Week in den USA<br />

enthüllt. 25 Stück sollen gebaut werden. Angetrieben<br />

wird <strong>der</strong> Solus GT von einem 5,2-Liter-Saug<strong>motor</strong> mit<br />

zehn Zylin<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> bis über 10.000 Umdrehungen in<br />

<strong>der</strong> Minute dreht und auf nicht einmal 1000 Kilogramm<br />

Leergewicht trifft. Die über 840 PS beschleunigen den<br />

Einsitzer aller Voraussicht nach in rund 2,5 Sekunden<br />

von 0 auf 100 km/h und auf über 320 km/h Höchstgeschwindigkeit.<br />

Der Einstieg erfolgt über eine nach vorn verschiebbare<br />

Dachhaube. Statt des zentralen Fahrersitzes, dessen<br />

Form individuell an den Besitzer angepasst wird, sind<br />

<strong>die</strong> Pedale verstellbar. Das erste Kundenfahrzeug soll<br />

im nächsten Jahr ausgeliefert werden.//<br />

28 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Walter Röhrl <strong>–</strong> Ein Mann bleibt Citroen sich treu HY<br />

Das<br />

richtige<br />

Getränk<br />

zur<br />

richtigen<br />

Zeit<br />

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www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> X/20<strong>22</strong><br />

XX


60 Jahre<br />

Motoren<br />

aus Köln<br />

Ford liefert alles von 40 PS bis V12<br />

Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte immer größer. Der Großteil entstand<br />

in verschiedenen Bauabschnitten in den Jahren 1967 bis<br />

1972. Eine weitere Halle (W3) kam 1990 hinzu. Mit ihrer<br />

Fertigstellung im Jahr 1992 erstreckte sich das Motorenwerk<br />

über rund 105.000 Quadratmeter, was etwa 15 Fußballfel<strong>der</strong>n<br />

entspricht, und war damit fast doppelt so groß<br />

wie beim Produktionsstart 1962.<br />

Bereits fünf Monate nach Serienstart am 23. November<br />

1962 verließ <strong>der</strong> 100.000ste Motor das Werk. Den einmillionsten<br />

Motor produzierten <strong>die</strong> Kölner schon an<strong>der</strong>thalb<br />

Jahre später am 6. Juli 1964, und in <strong>die</strong>sem Tempo ging<br />

es weiter: Die Zehn-Millionen-Marke erreichte das Werk<br />

1979, <strong>die</strong> 20 Millionen Einheiten waren 1996 voll.<br />

1,0-Liter-Dreizylin<strong>der</strong>-<br />

Ecoboost von Ford.<br />

Mit einem 1,2-Liter-V4 mit 40 PS <strong>für</strong> den Taunus 12 M begann<br />

am 1. Juni 1962 <strong>die</strong> Motorenproduktion von Ford in<br />

Köln. Mehr als 28 Millionen Motoren sind in den vergangenen<br />

60 Jahren dort gebaut worden: Von drei bis zwölf<br />

Zylin<strong>der</strong>n, von einem bis sechs Litern Hubraum und mit<br />

einer Leistung von 40 bis 725 PS, darunter auch Antriebe<br />

<strong>für</strong> Aston Martin und James Bond.<br />

Der am häufigsten in Köln produzierte Motor war ein<br />

Vier-Zylin<strong>der</strong>-Reihen<strong>motor</strong>, <strong>der</strong> sogenannte OHC. Er lief in<br />

Köln-Niehl von 1969 bis 1993 in zwei Generationen fast<br />

6,5-Millionen Mal vom Band und kam in Modellen wie Taunus,<br />

Capri, Granada, Sierra und Scorpio zum Einsatz.<br />

Der Mustang V, gebaut von 2004-2014,<br />

war als 157 kW (213 PS) 4,0-Liter<br />

V6-Motor und als 4,6-Liter-V8 mit<br />

<strong>22</strong>4 kW (305 PS) erhältlich<br />

Die Geschichte begann im September 1960 mit dem Bau<br />

<strong>der</strong> so genannten Halle W1. Bereits 13 Monate später waren<br />

<strong>die</strong> Bauarbeiten abgeschlossen. Das Motorenwerk umfasste<br />

zunächst rund 56.000 Quadratmeter und wurde im<br />

30 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


60 Jahre Motoren aus Köln<br />

Die Motoren und Motorenbauteile aus Köln wurden nicht<br />

nur in Europa eingebaut, son<strong>der</strong>n auch in Australien, in<br />

Asien und in Afrika. Auch im Mutterland des Konzerns, den<br />

USA, kamen sie zum Einsatz, und zwar bei Automobilikonen<br />

wie dem Bronco und vor allem dem Ford Mustang. Für<br />

das legendäre Pony-Car produzierten <strong>die</strong> Kölner von 1974<br />

bis 1987 V6-Motoren mit 2,8 Litern Hubraum und 90 bis<br />

Der 1,0-Liter-Dreizylin<strong>der</strong> Fox<br />

GDTI von Ford im Fiesta.<br />

Der leistungsstärkste Motor aus dem<br />

Ford-Motorenwerk in Köln war <strong>der</strong> von<br />

2016 bis 2021 <strong>für</strong> Aston Martin<br />

produzierte 5,3-Liter-V12.<br />

115 PS. Sie versorgten damit <strong>die</strong> zweite und dritte Generation<br />

des Ford Mustang. Von 2005 bis 2010 lief dann auch<br />

<strong>der</strong> 4,0 Liter V6 mit 210 PS <strong>für</strong> <strong>die</strong> fünfte Generation des<br />

Ford Mustang in Niehl vom Band. Auch Hersteller wie Matra<br />

und Saab ließen Antriebe bei Ford in Köln produzieren.<br />

Die längste und umfangreichste Kooperation ging das Motorenwerk<br />

mit dem britischen Sportwagenhersteller Aston<br />

Martin ein. Für <strong>die</strong> Produktion, <strong>die</strong> 2004 startete, wurde<br />

ein Extra-Fertigungsbereich in <strong>der</strong> Halle W3 installiert. Dort<br />

entstanden dann <strong>die</strong> größten und leistungsstärksten Motoren<br />

aus Köln. Der erste V12, <strong>der</strong> vom Band lief, kam auf<br />

6,0 Liter Hubraum, 456 PS und war <strong>für</strong> den Aston Martin<br />

DB 9 bestimmt. Kräftigster Motor, den Ford von 2016 bis<br />

2021 produzierte, war <strong>der</strong> 5,2-Liter-V12 mit 725 PS <strong>für</strong> den<br />

Aston Martin DBS. Und auch <strong>der</strong> Dienstwagen von James<br />

Bond im Kino-Film „Spectre“, <strong>der</strong> DB 10, wurde von einem<br />

Kölner Motor angetrieben. Insgesamt wurden zehn <strong>die</strong>ser<br />

Modelle gebaut: davon acht <strong>für</strong> den 007-Film, zwei wurden<br />

als Showcar konserviert. 2021 stellte Ford <strong>die</strong> Produktion<br />

<strong>für</strong> Aston Martin ein und im Herbst zog <strong>der</strong> Vorserienbau<br />

von Ford in <strong>die</strong> umgebaute Halle W3.<br />

Auch <strong>der</strong> vielfach ausgezeichnete Ecoboost-Dreizylin<strong>der</strong><br />

mit einem Liter Hubraum kommt seit elf Jahren aus<br />

Köln. Inzwischen läuft das Upgrade vom Band, <strong>der</strong> so<br />

genannte Fox GDTI als Mild-Hybrid mit 125 PS und einer<br />

täglichen Produktion von <strong>der</strong>zeit 840 Einheiten. Er wird<br />

im Fiesta aus Köln und dem Focus aus Saarlouis eingesetzt.<br />

Außer den Ecoboost-Benzin<strong>motor</strong>en fertigt das<br />

Motorenwerk pro Tag noch mehr als 2.400 Motorblöcke<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Ecoblue-Diesel<strong>motor</strong>en, <strong>die</strong> im britischen Dagenham<br />

endmontiert werden.<br />

Zwei Milliarden US-Dollar (knapp 1,9 Milliarden Euro) investiert<br />

Ford <strong>der</strong>zeit in den Umbau des Werks zum ersten<br />

europäischen Electrification Center des Unternehmens.<br />

Von 2023 wird in Köln das erste vollelektrische Volumenmodell<br />

<strong>der</strong> Marke in Europa produziert, ab 2024 folgt ein<br />

weiteres Elektromodell.<br />

Zur Feier am 1. Juni 20<strong>22</strong> waren alle <strong>der</strong> rund 760 Beschäftigten<br />

des Motorenwerks eingeladen. Der Festakt<br />

begann um 11:11 Uhr. Diese typisch „kölsche“ Uhrzeit<br />

hat bei Ford Tradition. Denn um <strong>die</strong>se Uhrzeit startete vor<br />

60 Jahren auch das Motorenwerk mit <strong>der</strong> Produktion des<br />

1,2-Liter-V4-Motors. Außerdem gab es eine historische<br />

Ausstellung mit einem Überblick über alle Motorentypen<br />

„Made in Cologne“ geben.//<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 31


Solaranlage SUN-to-LIQUID<br />

produziert erstmals<br />

solares Kerosin aus Sonnenlicht,<br />

Wasser und CO2<br />

Bahnbrechen<strong>der</strong> Fortschritt in solarer Kraftstofftechnologie<br />

Die Umstellung von fossilen auf erneuerbaren Kraftstoff ist<br />

eine <strong>der</strong> wichtigsten Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zukunft. Das<br />

Projekt SUN-to-LIQUID nimmt sie an, indem es <strong>die</strong> Produktion<br />

von erneuerbarem Kerosin aus Wasser und CO2 durch<br />

konzentriertes Sonnenlicht ermöglicht: Innerhalb des von<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union und <strong>der</strong> Schweiz geför<strong>der</strong>ten Projekts<br />

gelang erstmals <strong>die</strong> Herstellung von solarem Kerosin.<br />

"Die SUN-to-LIQUID-Reaktortechnologie und <strong>die</strong> integrierte<br />

chemische Anlage wurden unter den typischen Bedingungen<br />

<strong>für</strong> eine industrielle Kraftstoffproduktion vali<strong>die</strong>rt", sagte<br />

Prof. Aldo Steinfeld von <strong>der</strong> ETH Zürich, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />

des solarthermochemischen Reaktors leitet. "Die Demonstration<br />

<strong>die</strong>ser Technologie könnte große Auswirkung<br />

auf den Transportsektor haben, speziell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Luftfahrt und<br />

<strong>die</strong> Schifffahrt, <strong>die</strong> auf langen Strecken weiterhin auf flüssige<br />

Kraftstoffe angewiesen bleiben", ergänzte Projektkoordinator<br />

Dr. Andreas Sizmann von Bauhaus Luftfahrt. "Wir<br />

sind dem Ziel, von einem Energie-Einkommen nachhaltig<br />

zu leben, anstatt unser fossiles Energie-Erbe zu verbrennen,<br />

einen Schritt nähergekommen. Das ist ein notwendiger<br />

Schritt, um unsere Umwelt zu schützen."<br />

Vom Labor ins Sonnenlicht<br />

Im Vorgänger-Projekt SOLAR-JET entwickelten <strong>die</strong> Forscher<br />

<strong>die</strong> Technologie und produzierten erstmals solares<br />

Kerosin unter Laborbedingungen. SUN-to-LIQUID brachte<br />

<strong>die</strong>se Technologie auf <strong>die</strong> nächste Entwicklungsstufe und<br />

testete sie unter realen Bedingungen an einem Solarturm.<br />

Da<strong>für</strong> wurde auf dem Gelände des IMDEA Energy Instituts<br />

in Móstoles, Spanien, eigens <strong>für</strong> das Projekt eine einzigartige<br />

Solaranlage errichtet. "Ein <strong>der</strong> Sonne folgendes Heliostatenfeld<br />

konzentriert das Sonnenlicht um den Faktor 2500,<br />

das entspricht <strong>der</strong> dreifachen Konzentration im Vergleich zu<br />

Solaranlagen, <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeit zur Energiegewinnung eingesetzt<br />

werden", erklärt Dr. Manuel Romero von IMDEA Energy.<br />

Die sehr hohe solare Strahlungsintensität, <strong>die</strong> durch Flussdichte-Messungen<br />

des Deutschen Zentrums <strong>für</strong> Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR) bestätigt wurde, ermöglicht es, in einem<br />

solaren Reaktor Temperaturen von über 1500 Grad Celsius<br />

zu erreichen. Der vom Projektpartner ETH Zürich entwickelte<br />

Reaktor produziert aus Wasser und CO2 durch eine thermochemische<br />

Redoxreaktion ein sogenanntes Synthesegas<br />

- eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Eine<br />

spezielle Fischer-Tropsch-Anlage, <strong>die</strong> vom Projektpartner<br />

HyGear entwickelt wurde, wandelt <strong>die</strong>ses Synthesegas vor<br />

Ort in Kerosin um.<br />

Das DLR verfügt über langjährige Erfahrungen in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

solar-thermochemischer Prozesse und ihrer<br />

Komponenten. Im Projekt SUN-to-LIQUID war das DLR<br />

verantwortlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vermessung des Solarfelds und <strong>der</strong><br />

konzentrierten Solarstrahlung, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung von Kon-<br />

32 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Solaranlage SUN-to-LIQUID<br />

zepten zur optimierten Wärmerückgewinnung und - wie bereits<br />

im Vorgängerprojekt Solar-Jet - <strong>für</strong> <strong>die</strong> Simulation von<br />

Reaktor und Gesamtanlage am Computer. Wissenschaftler<br />

<strong>der</strong> DLR-Institute <strong>für</strong> Solarforschung und <strong>für</strong> Verbrennungstechnik<br />

nutzten virtuelle Modelle um <strong>die</strong> solare Herstellung<br />

von Kerosin aus dem Labor auf den Megawatt-Maßstab<br />

hoch zu skalieren und um Design und Betrieb <strong>der</strong> Anlage<br />

zu optimieren. Für Sun-to-Liquid entwickelten Solarforscher<br />

des DLR ein Flussdichte-Messsystem, das es ermöglicht,<br />

<strong>die</strong> Intensität <strong>der</strong> hochkonzentrierten Sonnenstrahlung direkt<br />

vor dem Reaktor bei minimaler Unterbrechung des<br />

Betriebs zu vermessen. Diese Daten sind erfor<strong>der</strong>lich, um<br />

<strong>die</strong> Anlage sicher zu betreiben und den Wirkungsgrad des<br />

Reaktors bestimmen zu können.<br />

Unbegrenzte Versorgung mit nachhaltigen Kraftstoffen<br />

Im Vergleich zu fossilem Kraftstoff reduziert SUN-to-LIQUID<br />

<strong>die</strong> CO2-Emissionen um mehr als 90 Prozent. Da sich <strong>die</strong><br />

solare Kraftstoffproduktion am besten <strong>für</strong> Wüstenstandorte<br />

eignet, besteht keine Konkurrenz um landwirtschaftliche<br />

Nutzfläche. Den Rohstoff CO2 soll <strong>die</strong> Anlage langfristig aus<br />

<strong>der</strong> Atmosphäre gewinnen. Die zukünftige globale Kerosinnachfrage<br />

kann somit durch regenerative solare Kraftstoffe<br />

gedeckt werden, <strong>die</strong> mit <strong>der</strong> bestehenden Kraftstoffinfrastruktur<br />

kompatibel sind.//<br />

Über das Projekt<br />

SUN-to-LIQUID ist ein Vier-Jahres-Projekt, das im Rahmen<br />

von Horizont 2020 - des För<strong>der</strong>programms <strong>für</strong> Forschung<br />

und Innovation <strong>der</strong> Europäischen Kommission - sowie durch<br />

das Schweizer Staatssekretariat <strong>für</strong> Bildung, Forschung und<br />

Innovation (SBFI) geför<strong>der</strong>t wird. Projektstart war im Januar<br />

2016, im Dezember 2019 wird das Projekt enden. SUN-to-LI-<br />

QUID vereint führende europäische Forschungsinstitutionen<br />

und Firmen im Bereich thermochemische Solarforschung:<br />

ETH Zürich, IMDEA Energy, DLR, Abengoa Energía und Hy-<br />

Gear Technology & Services B.V. Der Koordinator Bauhaus<br />

Luftfahrt e.V. ist verantwortlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Technologie- und Systemanalyse.<br />

ARTTIC unterstützt das Forschungskonsortium<br />

mit Projektmanagement und <strong>Kommunikation</strong>.<br />

Mehr Infos zum<br />

Projekt Sun-to-Liquid<br />

finden Sie hier:<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 33


Der Kampf ums<br />

kollektive Öko-Ego<br />

Von Peter Schwerdtmann<br />

Da muss <strong>die</strong> Psyche im Spiel sein. Wie sonst ließe es<br />

sich erklären, dass eingefleischte Alt-Grüne und kämpferische<br />

Öko-Aktivisten sich mit Händen und Füßen gegen<br />

alles wehren, was ihrem Traumziel Elektromobilität auf<br />

<strong>die</strong> Pelle zu rücken droht. Sie reagieren mit Basta-Erklärungen,<br />

Unterstellungen und Halbwahrheiten, manipulierten<br />

Stu<strong>die</strong>n o<strong>der</strong> platten Lügen. Wir kennen ein<br />

solches Verhalten von Menschen, <strong>die</strong> sich ertappt fühlen<br />

o<strong>der</strong> von denen, <strong>die</strong> um keinen Preis zugestehen wollen,<br />

dass sie sich geirrt haben. So kämpfen sie ums kollektive<br />

Öko-Ego <strong>–</strong> Aktivisten, Publizisten, Politiker und wohlmeinende<br />

Gutmenschen.<br />

Dabei ist alles ganz einfach. Verlassen wir uns ausschließlich<br />

auf <strong>die</strong> Elektromobilität, werden keine Schiffe<br />

fahren, keine Flugzeuge fliegen und we<strong>der</strong> Busse, noch<br />

Lastkraftwagen noch Baumaschinen betrieben werden<br />

können. Dann ist das eben so, dass nur noch Lieferfahrzeuge,<br />

Taxis, Privatwagen, ein paar E-Motorrä<strong>der</strong> und<br />

-roller, E-Scooter und E-Bikes mobil sein können, weil<br />

<strong>die</strong> mit Strom fahren.<br />

Doch so wird <strong>die</strong> Welt nicht aussehen. Fürs Fliegen, Schifffahren<br />

und den Straßentransport sind Alternativen zugelassen:<br />

Wasserstoff selbst und <strong>die</strong> daraus hergestellten<br />

Kraftstoffe Benzin, Diesel, Kerosin und Schiffs<strong>die</strong>sel, auch<br />

nachhaltige Biokraftstoffe und künstliches Gas. Das gefällt<br />

allen Beteiligten, weil <strong>die</strong>se Entwicklung in Zukunft ein klimaneutrales<br />

Transportwesen garantiert.<br />

So weit, so gut. Doch warum werden <strong>die</strong>selben Kraftstoffe<br />

angefeindet, wenn sie in den Tank eines Personenwagen<br />

fließen sollen? Bei den Antworten auf <strong>die</strong>se Frage nimmt<br />

<strong>die</strong> Irrationalität ein erstaunliches Ausmaß an. Auf einmal<br />

werden Argumente ins Feld geführt, <strong>die</strong> genau so auf <strong>die</strong><br />

alternativen Kraftstoffe im Transportwesen zutreffen. Und<br />

<strong>die</strong> Beteiligten ersticken nicht etwa an <strong>die</strong>sem Wi<strong>der</strong>spruch:<br />

Im Pkw nicht sein darf, was im Lkw recht ist. Bei<br />

<strong>die</strong>ser oft psychotisch wirkenden Einäugigkeit verlieren <strong>die</strong><br />

Öko-Aktivisten, Publizisten, Politiker und wohlmeinende<br />

Gutmenschen einen wichtigen Aspekt aus dem Blick. Ein<br />

Fünftel bis ein Viertel aller CO2-Emisionen stammen vom<br />

Verkehr, <strong>der</strong> zur Zeit von weltweit 1,5 Milliarden Verbrennungs<strong>motor</strong>en<br />

geleistet wird. Auch wenn es in zehn Jahren<br />

100 o<strong>der</strong> 200 Millionen rein elektrische Fahrzeuge auf <strong>der</strong><br />

Welt geben sollte, dann merkt das Klima davon nichts. Um<br />

das zu än<strong>der</strong>n, brauchen wir <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verbrennungs<strong>motor</strong>en<br />

einen nicht-fossilen Kraftstoff, <strong>der</strong> das Klima nicht schädigt.<br />

Denn nicht <strong>der</strong> Verbrenner ist das Problem. Es ist sein<br />

Kraftstoff. Und den haben wir.<br />

Man stelle sich vor, ein Teil <strong>der</strong> Milliarden wäre nicht<br />

in <strong>die</strong> Transformation <strong>der</strong> Automobilindustrie und in <strong>die</strong><br />

Ladeinfrastruktur geflossen, son<strong>der</strong>n hätte <strong>für</strong> den Aufbau<br />

einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft genutzt<br />

werden können. Dann könnten wir heute nicht nur <strong>die</strong><br />

CO2-Belastung schneller zurückfahren, wir hätten auch<br />

weniger Probleme mit Energielieferungen aus unfreundlichen<br />

Ecken <strong>der</strong> Welt.<br />

Und wir Pkw-Fahrer könnten uns <strong>für</strong> das Auto entscheiden,<br />

das uns gefällt: Elektro o<strong>der</strong> Verbrenner. Beide<br />

sind klimafreundlich. Doch das einzusehen fällt eben<br />

vielen schwer, <strong>die</strong> seit Jahrzehnten indoktriniert wurden<br />

und allzu gern selbst indoktrinieren <strong>–</strong> bis zum letzten<br />

Sprittropfen.//<br />

34 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


LITERATUR<br />

Bücherseite rund um das Thema Motoren<br />

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XX


Gemeinsam auf dem<br />

Weg zu Net Zero<br />

Auf dem mtu PowerGeneration-Symposium diskutieren Experten,<br />

wie sie mit mtu-Lösungen <strong>die</strong> Energiewende meistern.<br />

Wie kann <strong>die</strong> globale Energiewende gelingen? Wie ist ein<br />

realistischer Weg zu Net Zero zu erreichen? Das war <strong>die</strong><br />

Leitfrage des <strong>die</strong>sjährigen PowerGen-Symposiums. Über<br />

300 Kunden und Partner diskutierten <strong>die</strong>se Frage, und eigentlich<br />

waren sich alle einig: Lasst uns den Weg zu Net<br />

Zero gemeinsam gehen und ihn schon heute starten.<br />

Dass Energie benötigt wird, ist außer Frage. Der Bedarf<br />

wird in den kommenden Jahren massiv steigen. Gleichzeitig<br />

sinkt <strong>die</strong> Versorgungssicherheit. Der Ukraine-Krieg und<br />

<strong>die</strong> daraus resultierende Gaskrise zeigt deutlich: Sowohl<br />

<strong>die</strong> Verfügbarkeit als auch <strong>die</strong> Qualität von Energie ist nicht<br />

mehr selbstverständlich. Doch sie wird benötigt <strong>–</strong> zuverlässig<br />

und klimaneutral.<br />

Energiespeicherung ist <strong>die</strong> große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Dabei ist schon ein Trend offensichtlich und wird sich in<br />

Zukunft noch weiter verstärken: Die Zeit großer Kraftwerke<br />

geht zu Ende, Energie wird zunehmend dezentral erzeugt<br />

<strong>–</strong> nachhaltig, aus erneuerbaren Quellen wie Wind<br />

und Sonne. Die Herausfor<strong>der</strong>ung: Nicht immer herrschen<br />

ideale Bedingung, <strong>die</strong>se zu erzeugen. Oft scheint <strong>die</strong> Sonne<br />

nicht o<strong>der</strong> es herrscht Flaute. Auch dann muss Energie<br />

zur Verfügung stellen. „Die große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

ist es, <strong>die</strong> Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern“,<br />

so Tobias Ostermaier, Präsident des Rolls-Royce<br />

Geschäftsbereichs Stationary Power Solutions. Er stellte<br />

da<strong>für</strong> <strong>die</strong> mtu-EnergyPacks vor: Batteriecontainer im Leis-<br />

36 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Gemeinsam auf dem Weg zu Net Zero<br />

tungsbereich von 550 bis 2.200 Kilowattstunden.<br />

Diese speichern <strong>die</strong><br />

Energie aus erneuerbaren Quellen<br />

und stellen sie dann zur Verfügung,<br />

wenn sie benötigt wird.<br />

Elektrolyseure vervollständigen<br />

das mtu-Wasserstoff-Ecosystem<br />

Doch nicht immer sind Batteriecontainer<br />

<strong>die</strong> einzige Lösung, Energie<br />

zu speichern. Eine weitere Möglichkeit<br />

sind sind Elektrolyseure, <strong>die</strong><br />

mit Strom Wasserstoff herstellen.<br />

Ab dem Jahr 2024 wird Rolls-Royce<br />

auch <strong>die</strong>se zur Verfügung stellen.<br />

Stolz verkündete Andreas Görtz,<br />

Leiter des Rolls-Royce Geschäftsbereichs<br />

Sustainable Power Solutions,<br />

<strong>die</strong> Kooperation mit Höller-Electrolyzer. Das Unternehmen<br />

entwickelt <strong>der</strong>zeit einen beson<strong>der</strong>s effizienten Elektrolyseur-Stack,<br />

mit dem <strong>die</strong> Elektrolyse wesentlich wirtschaftlicher<br />

als bisher möglich ist.<br />

Denn <strong>die</strong> Elektrolyseure bieten <strong>die</strong> zweite Möglichkeit, Erneuerbare<br />

Energien zu speichern <strong>–</strong> in Form von grünem<br />

Wasserstoff. Dieser kann in Tanks o<strong>der</strong> Pipelines gespeichert<br />

und bei Bedarf in mtu-Brennstoffzellen o<strong>der</strong> auch<br />

Wasserstoff-Verbrennungs<strong>motor</strong>en wie<strong>der</strong> in Storm umgewandelt<br />

werden.<br />

Synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff-Blending<br />

ermöglichen schnelle CO2-Einsparungen mit<br />

bestehenden Produkten<br />

Doch nicht nur mit Elektrolyseuren und Brennstoffzellen<br />

lässt sich Energie klimaneutral erzeugen. Auch mit bestehenden<br />

Produkten, <strong>die</strong> bereits im Einsatz sind, ist <strong>die</strong>s<br />

heute schon annähernd möglich. So sinken <strong>die</strong> CO2-Emissionen<br />

von Diesel<strong>motor</strong>en, <strong>die</strong> mit HVO betrieben werden,<br />

je nach Ausgangsstoff, um bis zu 90 Prozent. Die mtu-Motoren<br />

<strong>der</strong> Baureihen 1600 und 4000 <strong>für</strong> den Bereich Power<br />

Generation sind bereits <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verwendung von HVO und<br />

an<strong>der</strong>en synthetischen Kraftstoffen <strong>der</strong> Norm EN15940<br />

freigegeben. Und <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong> Gas<strong>motor</strong>en nicht<br />

ausschließlich mit reinem Methan, son<strong>der</strong>n mit einem<br />

Methan-Wasserstoffgemisch zu betanken, können auch<br />

<strong>die</strong>se Motoren schon heute umweltfreundlicher betrieben<br />

werden. Schon bald können mtu-Gas<strong>motor</strong>en mit einem<br />

Wasserstoffanteil von 25 Prozent betrieben werden. Dieser<br />

Anteil soll kontinuierlich erhöht werden, bis <strong>die</strong> Motoren mit<br />

100 Prozent Wasserstoff betrieben werden können.<br />

„Wir können jedem unserer Kunden <strong>die</strong> Lösung zur Verfügung<br />

stellen, <strong>die</strong> er braucht“, resümierte Tobias Ostermaier.<br />

Seien es Diesel- o<strong>der</strong> Gasaggregate, dynamische unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgungssysteme, Brennstoffzellen,<br />

Batteriecontainer, Elektrolyseure sowie Schnittstellen,<br />

<strong>die</strong> all <strong>die</strong>se Elemente in einem Microgrid verbinden.//<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 37


MEC DIESEL<br />

Ein europäischer Ersatzteillieferant<br />

als Gastgeber<br />

Eine faszinierende Reise nach Italien und tiefe Einblicke in ein<br />

Unternehmen, welches mit deutschen Standards überzeugen kann.<br />

Juni 20<strong>22</strong>. Turin ist als Hauptstadt<br />

<strong>der</strong> Region Piemont im<br />

Norden Italiens wohl immer<br />

eine Reise wert. In <strong>die</strong>sem<br />

Fall konnten sich <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

des VMI <strong>–</strong> Verband <strong>der</strong><br />

Motoreninstandsetzungsbetriebe<br />

e.V. über eine Einladung<br />

des VMI-För<strong>der</strong>mitglieds<br />

MEC-Diesel freuen.<br />

Ein durchdachter Programmablauf<br />

verband Betriebsbesichtigungen,<br />

kulinarische<br />

Köstlichkeiten und traumhafte<br />

Sehenswürdigkeiten gekonnt<br />

miteinan<strong>der</strong>.<br />

Besichtigung <strong>der</strong><br />

Prüfstände bei CRD<br />

Der Anreisetag am Donnerstag,<br />

den 09.06.20<strong>22</strong> in Moncalieri/Turin<br />

wurde zum Erkunden<br />

<strong>der</strong> Umgebung mit gemeinsamem Abendessen und<br />

Austausch von Neuigkeiten genutzt. Der Freitag begann<br />

mit <strong>der</strong> Betriebsbesichtigung bei CRD (Centro Rotazione<br />

Diesel), einer Tochtergesellschaft von MEC Diesel, in<br />

Carmagnola. Die Gastgeberinnen Giulia Pacella (Exportchefin)<br />

und Kristina Raguckaite (Bereich Export Deutschland)<br />

empfingen <strong>die</strong> knapp 25 Teilnehmer mit einem<br />

strahlenden Lächeln. Auch Qualitätsleiter Carlo Aloia,<br />

den viele bereits auf <strong>der</strong> letztjährigen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

kennengelernt hatten, begrüßte alle herzlich und gab<br />

Einblicke in seinen Fachbereich.<br />

Seit 2007 gehört CRD zu<br />

MEC Diesel und hat aktuell<br />

ca. 150 Mitarbeiter, welche<br />

vor Ort Instandsetzungs- und<br />

Montagearbeiten durchführen.<br />

Drei Motorenprüfstände<br />

und ein Getriebeprüfstand<br />

befinden sich im Betrieb und<br />

sorgen <strong>für</strong> eine hohe Qualität<br />

am Standort. Die deutschen<br />

und dänischen Gäste wurden<br />

durch alle Abteilungen<br />

geführt und dank <strong>der</strong> guten<br />

Deutschkenntnisse unserer<br />

Gastgeberinnen konnten<br />

auch Rückfragen schnell be-<br />

38 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


MEC Diesel <strong>–</strong> Eine Reise nach Turin<br />

antwortet werden. Bei CRD werden<br />

LKW-Motoren bis zu acht Stunden<br />

auf unterschiedliche Defekte geprüft.<br />

Beginnt <strong>der</strong> Motor zu rauchen o<strong>der</strong><br />

verliert er Öl? Diese und viele weitere<br />

Fragen werden abschließend untersucht.<br />

Ist alles zur Zufriedenheit<br />

wird das geprüfte Stück zusammen<br />

mit einer Prüfliste, welche alle vorgenommenen<br />

Arbeiten, Ersatzteile und<br />

Daten enthält, verpackt, sorgsam in<br />

einer Holzkiste verstaut und dann <strong>für</strong><br />

den Versand bereitgestellt.<br />

Alle Abteilungen <strong>der</strong> riesigen Hallen<br />

wurden besucht. Neben <strong>der</strong> Vermittlung<br />

von Fakten und Hintergrundwissen<br />

zum Unternehmen kam auch<br />

<strong>der</strong> Austausch über Lieferfähigkeiten<br />

und aktuelle Herausfor<strong>der</strong>ungen im<br />

Tagesgeschäft nicht zu kurz. Danach<br />

stand <strong>die</strong> Mittagspause im Golfclub l<br />

Girasoli in Carmagnola an, in <strong>der</strong> an<br />

einer langen Tafel kulinarische Köstlichkeiten<br />

serviert wurden und ausreichend<br />

Zeit <strong>für</strong> intensive Gespräche<br />

vorhanden war.<br />

Mittagessen im Golfclub<br />

I Girasoli in Carmagnola<br />

Weiter ging es zum Hauptsitz von MEC-Diesel in Candiolo/Turin.<br />

Bereits seit 1983 behauptet sich MEC-Diesel<br />

S.p.A. als einer <strong>der</strong> führenden Anbieter <strong>für</strong> Motorenersatzteile<br />

im Independent Aftermarket (IAM). Die Zahlen<br />

können sich sehen lassen. 350 Angestellte an allen Firmensitzen,<br />

18 externe Vertriebsmitarbeiter, mehr als 200<br />

Lieferanten weltweit. Das Unternehmen betreibt insgesamt<br />

24 Nie<strong>der</strong>lassungen in Europa, davon drei sowie<br />

weitere drei Warenhäuser allein in Italien.<br />

Die Besichtigung <strong>der</strong> Lagerhallen war dementsprechend<br />

eindrucksvoll. Ein durchgängiges CI an den Lagerregalen,<br />

auf Plaketten und den<br />

Verpackungsmaterialien (<strong>die</strong><br />

sogar eine eigene Halle benötigen)<br />

lässt den Besucher<br />

genau wissen, wer hier <strong>die</strong><br />

Gastgeberin ist. Über 100.000<br />

aktive Codes und mehr als<br />

15.000 Ersatzteile <strong>für</strong> <strong>die</strong> Revision<br />

von Motoren, welche<br />

auf 20.000 m² in ordentlich<br />

geführten Regalen zu finden<br />

sind. Neben Standard-Hochregalen<br />

befinden sich sogar<br />

zwei riesige Reihen mit automatischen<br />

Lagerregalen.<br />

Durch <strong>die</strong> funktionierende<br />

Technik und gute Organisation<br />

finden <strong>die</strong> Teile <strong>der</strong> Produktgruppen<br />

MEC-Diesel,<br />

Blinken und Erar, <strong>die</strong> sich<br />

in Powertrain- und Spare<br />

Parts-Bereiche unterglie<strong>der</strong>n,<br />

ihren vorübergehenden Platz<br />

bis zum Verkauf.<br />

Bereit zur Auslieferung. Auch<br />

<strong>die</strong> Kisten tragen bereits das Logo<br />

Beson<strong>der</strong>s auffallend waren<br />

bei beiden Besichtigungen <strong>die</strong><br />

durchdachte Struktur und <strong>die</strong><br />

Sauberkeit. Diese in Deutschland<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 39


Cheers Bistrot Superga<br />

Ausblick auf Turin<br />

hoch geschätzten Eigenschaften wecken Vertrauen beim<br />

Kunden. Denn gerade in <strong>die</strong>sen schweren Zeiten <strong>der</strong><br />

Ersatzteilbeschaffung ist ein zuverlässiger Partner nicht<br />

hoch genug zu bewerten.<br />

Basilica Superga<br />

bei Nacht<br />

Nach dem ereignisreichen Tag ging es abends ins Cheers<br />

Bistrot Superga Nähe <strong>der</strong> Basilica di Superga. Die bedeutende<br />

Wallfahrtskirche wurde im Barockstil erbaut und<br />

überragt <strong>die</strong> Stadt Turin. Weltbekannt wurde sie durch<br />

das tragische Flugzeugunglück im Jahr 1949, bei dem<br />

fast <strong>die</strong> komplette Mannschaft des AC Turin, damals <strong>die</strong><br />

dominierende Fußballmannschaft Italiens und als “Grande<br />

Torino“ bekannt, ums Leben kam. Noch heute wird dort<br />

mit einer Gedenktafel <strong>der</strong> Opfer gedacht und gilt <strong>die</strong> Gedenkstätte<br />

unter Fußballfans als „Wallfahrtsort“. Die Basilica<br />

war lei<strong>der</strong> geschlossen und konnte nur von außen<br />

bewun<strong>der</strong>t werden.<br />

40 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


MEC Diesel <strong>–</strong> Eine Reise nach Turin<br />

Am Samstag besuchten <strong>die</strong> Teilnehmer zum Abschluss<br />

<strong>der</strong> ereignisreichen Tage <strong>die</strong> Sacra di San Michele und<br />

nahmen an einer geführten Tour teil. Die Abtei des Benedikterordens<br />

im Susatal, etwa 35 km westlich von Turin,<br />

liegt 962 m über dem Meeresspiegel. Das Kloster inspirierte<br />

den Schriftsteller Umberto Eco <strong>für</strong> seinen historischen<br />

Roman Der Name <strong>der</strong> Rose. Beson<strong>der</strong>s <strong>die</strong> Architektur<br />

und <strong>der</strong> fantastische Ausblick auf das weite Land<br />

waren mehr als beeindruckend.<br />

Mit einem weiteren gemeinsamen Mittagessen in einer<br />

nahegelegenen Brauerei mit anschließen<strong>der</strong> Führung endete<br />

<strong>der</strong> offizielle Teil <strong>der</strong> Reise. Einige traten <strong>die</strong> Heimreise<br />

an, während <strong>der</strong> Großteil den Rest des Tages und den<br />

Abend noch zum Netzwerken nutzte und erst am Sonntag<br />

nach Deutschland zurückkehrte. Es war eine gelungene<br />

Reise und alle Gäste sind sich einig, dass MEC Diesel <strong>für</strong><br />

den Verband eine echte Bereicherung darstellt.//<br />

Sacra di San Michelle<br />

Besichtigungstour durch <strong>die</strong><br />

Sacra di San Michelle<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 41


Von Spezialisten<br />

lernen<br />

Sein<br />

bereits 2018 gestartetes und erfolgreiches Fortbildungskonzept will<br />

<strong>der</strong> Verband <strong>der</strong> Motoren-Instandsetzungsbetriebe VMI auf eine neue<br />

Qualitätsstufe setzen. Als Partner <strong>für</strong> praxisorientierte Schulungen konnte <strong>die</strong><br />

Motorenakademie Wild aus Unterpleichfeld bei Würzburg gewonnen werden.<br />

Der Herbst dürfte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> des VMI zwar Abkühlung<br />

nach dem Hitzesommer bringen, aber laut Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />

auch „heiß“ werden. Zum einen treffen sich <strong>die</strong><br />

„Motoren-Doktoren“ vom 29. September bis zum 2. Oktober<br />

20<strong>22</strong> in Düsseldorf zur jährlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

<strong>–</strong> das Programm verspricht viel Wissensvermittlung, Erfahrungsaustausch<br />

und Erlebenswertes. Und danach folgen<br />

gleich zwei neue Termine in Sachen VMI-Schulung ...<br />

Know-How aus erster Hand<br />

Für <strong>die</strong> Tage vom 13. bis 15. Oktober ist ein erstes gemeinsames<br />

Schulungs-Projekt mit dem VMI-Mitglied Wild Motoren<br />

angesetzt. Wie <strong>der</strong> VMI-Vorstandsvorsitzende und zugleich<br />

Projektleiter Ingo Königshoven mitteilte, handelt es<br />

sich um eine längerfristig angelegte Kooperation mit <strong>der</strong> Motorenakademie<br />

Wild. Am Firmenstandort in Unterpleichfeld<br />

bei Würzburg soll Mitte Oktober <strong>die</strong> neue Lehrgangsreihe<br />

mit ausgewählten Inhalten starten.<br />

Da sich <strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>der</strong> Wild Motoren GmbH & Co.<br />

KG seit über 40 Jahren intensiv mit <strong>der</strong> Motoreninstandsetzung<br />

und -technologie beschäftigen, verfügen sie<br />

über ein entsprechend umfangreiches Know-how und<br />

über eine hohe Fachkompetenz in puncto Bearbeitung<br />

von Motorkomponenten,<br />

Diagnose an<br />

Regelsystemen rund<br />

um das Fahrzeug und<br />

den Motor sowie<br />

Schadensanalyse.<br />

Das jahrzehntelang<br />

gesammelte Wissen<br />

wird an interessierte<br />

Kursteilnehmer im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Motorenakademie<br />

über Seminare<br />

und technische<br />

Trainings weitergegeben<br />

und praxisnah<br />

vermittelt. Angeboten<br />

werden Schulungen<br />

42 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Von Spezialisten lernen<br />

zur Motoreninstandsetzung,<br />

zur Motorenentwicklung<br />

und Schadensanalyse sowie<br />

zur Motordiagnose und<br />

nicht zuletzt auch zur E-Mobilität.<br />

Übrigens: Einer <strong>der</strong> Schulungsschwerpunkte<br />

bei <strong>der</strong><br />

Motorenakademie Wild betrifft<br />

<strong>die</strong> Bearbeitung von Aluminium-Motorblöcken.<br />

So ist<br />

<strong>für</strong> den <strong>22</strong>. Oktober ein technisches<br />

Training zu <strong>die</strong>sem<br />

Themenbereich anberaumt,<br />

das in Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> MS Motorenservice International<br />

GmbH veranstaltet<br />

wird. Zielgruppe sind neben<br />

Werkstattmitarbeitern und<br />

Motoreninstandsetzer auch<br />

Sachverständige <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen<br />

Bereich.<br />

Andreas Wild, Leiter <strong>der</strong> Motorenakademie,<br />

betont: „Das<br />

Motto ‚Reparatur statt Wegwerfen‘<br />

ist bei Wild Motoren<br />

GmbH u. Co. KG seit mehr<br />

als 40 Jahren unser Leitsatz.<br />

Durch <strong>die</strong> Aufarbeitung und<br />

Instandsetzung von Motoren leisten wir einen wichtigen Beitrag<br />

zum Klimaschutz und zur Schonung von Ressourcen.<br />

Das Know-how zur Instandsetzung von Verbrennungs<strong>motor</strong>en,<br />

gleich in welcher Anwendung, ob als Baumaschine, als<br />

Pkw- o<strong>der</strong> Lkw-Serien<strong>motor</strong>, in Biogas<strong>motor</strong>en o<strong>der</strong> Binnenschiffen,<br />

wollen wir weitergeben und praxisnah vermitteln.<br />

Die Bearbeitung von Motorkomponenten, <strong>die</strong> Diagnose an<br />

Und zum gemeinsamen Projekt mit dem VMI erklärt Andreas<br />

Wild: „Es freut uns, dass wir im Verband <strong>der</strong> Motoren-Instandsetzungsbetriebe<br />

einen kompetenten und zielstrebigen<br />

Partner gefunden haben, mit dem wir all unsere Erfahrung<br />

und das technische Know-how in <strong>die</strong> Alltags-Praxis <strong>der</strong><br />

Motoren-Profis einbringen können.“<br />

Fortbildungsmodul im Diesel-Center bei Würzburg<br />

Das nunmehr vierte Modul <strong>der</strong> laufenden VMI-Lehrgangsreihe<br />

B im Rahmen <strong>der</strong> „Fortbildung zum Motoreninstandsetzer“<br />

findet vom 27. bis zum 28. Oktober bei <strong>der</strong> Steinmetz<br />

GmbH (Dieseltechnik) in Würzburg-Kürnach statt.<br />

Die von Theo Steinmetz vor 35 Jahren gegründete Ein-<br />

Mann-Firma hat sich in zweiter Generation zu einem mittelständischen<br />

Unternehmen mit über 30 Mitarbeitern entwickelt,<br />

das Werkstätten, Hersteller und Privatkunden aus<br />

dem In- und Ausland betreut. Das Unternehmen ist nach<br />

ISO 9001:2015 zertifiziert und bietet hohe Qualitätsmaßstäbe,<br />

professionelle und schnelle Arbeit sowie ein umfangreiches<br />

Leistungsportfolio.<br />

Regelsystemen rund um das Fahrzeug und den Motor sowie<br />

<strong>die</strong> Schadensanalyse sind unsere Kernkompetenzen.<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 43


Die Fortbildungs-Teilnehmer werden während <strong>der</strong> beiden<br />

Schulungstage in Sachen Diesel-Einspritzsysteme, Sensorik,<br />

Kraftstoffversorgung und Abgasnachbehandlung in<br />

Theorie und Praxis unterrichtet. Das Diesel Center ist in <strong>der</strong><br />

<strong>Branche</strong> <strong>für</strong> seine hohe Kompetenz im Bereich <strong>der</strong> Komponenten-Instandsetzung<br />

bekannt. Durch <strong>die</strong> enge Zusammenarbeit<br />

mit Herstellern und Entwicklern ist man bei Steinmetz<br />

technologisch immer stets auf dem neuesten Stand.<br />

Das heißt, dass auch <strong>die</strong> Lehrgangsteilnehmer mit aktuellem<br />

Wissen aus dem Bereich <strong>der</strong> Diesel-Komponenten-Instandsetzung<br />

versorgt werden.<br />

Deutz-Besuch und Oldtimer<br />

Das Hotel Courtyard by Marriott am Me<strong>die</strong>nhafen Düsseldorf<br />

ist <strong>der</strong> Hauptschauplatz des Jahrestreffens <strong>der</strong> Mitgliedsbetriebe<br />

des VMI, das vom 29. September bis zum 2.<br />

Oktober 20<strong>22</strong> stattfindet. Im Rahmen des technischen Programms<br />

wird wahrscheinlich (wenn <strong>die</strong> Corona-Verordnungen<br />

<strong>die</strong>s zulassen) am Freitag <strong>die</strong> in Köln ansässige Deutz<br />

AG besichtigt. Beim Vorreiter <strong>für</strong> klimaneutrale Mobilität im<br />

Off-Highway-Bereich gibt es aus erster Hand detaillierte Informationen<br />

zum Wasserstoff<strong>motor</strong>, <strong>der</strong> 2024 in Serie gehen<br />

soll. Mit dem Wasserstoff<strong>motor</strong> <strong>–</strong> <strong>der</strong> übrigens den von <strong>der</strong><br />

EU vorgegebenen CO2-Grenzwert <strong>für</strong> „Zero Emission“ erfüllt<br />

- baut <strong>die</strong> Deutz AG ihr Angebot an emissionsreduzierten<br />

und -freien Antrieben weiter aus.<br />

Eine beson<strong>der</strong>e Faszination <strong>für</strong> <strong>die</strong> „Schnauferl“-Freunde<br />

verspricht <strong>der</strong> Abstecher zur Classic Remise in Düsseldorf.<br />

In dem ehemaligen Ringlokschuppen sind rund 300 betagte<br />

aber sehenswerte Karossen untergebracht. Die Präsentation<br />

historischer und klassischer Fahrzeuge, <strong>der</strong> offene<br />

Blick in <strong>die</strong> Service- und Restaurationswerkstätten und <strong>die</strong><br />

„Dauerausstellung“ kostbarer Oldtimer in den gläsernen<br />

Einstellboxen in Verbindung mit aufregen<strong>der</strong> anspruchsvoller<br />

Architektur aus verschiedenen Epochen bieten den<br />

VMI-Mitglie<strong>der</strong>n sicherlich unvergessliche Erlebnisse.<br />

Ein beson<strong>der</strong>es „Schmankerl“ hat sich <strong>der</strong> VMI-Vorstand<br />

<strong>die</strong>smal <strong>für</strong> <strong>die</strong> traditionelle Abendveranstaltung ausgedacht.<br />

Die Gruppe wird in Roncalli’s Apollo Varieté-Theater<br />

an <strong>der</strong> Rheinuferpromenade von Düsseldorf ein Abendessen<br />

genießen und anschließend einer spannenden Vorstellung<br />

beiwohnen.<br />

Am Samstag tagt <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung in den Räumlichkeiten<br />

<strong>der</strong> Hotelanlage. Neben Regularien, Interna und<br />

aktuellen <strong>Branche</strong>n-News wird es <strong>die</strong>smal auch eine Podiumsdiskussion<br />

geben. Illustre Gäste aus Politik und Wirtschaft<br />

werden sich zum Thema „E-Fuels, alternative Kraftstoffe<br />

- Sinn und Unsinn <strong>der</strong> E-Mobilität“ austauschen.<br />

Der touristische Teil <strong>der</strong> Veranstaltung rundet mit einem<br />

geführten Rundgang durch Düsseldorfs Me<strong>die</strong>nhafen das<br />

<strong>die</strong>sjährige <strong>Branche</strong>ntreffen ab.//<br />

44 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Verband <strong>der</strong><br />

Motoreninstandsetzungsbetriebe e.V.<br />

Wir nutzen bereits <strong>die</strong> Vorteile<br />

eines starken <strong>Branche</strong>n-Verbandes<br />

Ordentliche Mitglie<strong>der</strong><br />

• AGRAVIS Technik Münsterland-Ems GmbH<br />

• Altmann Zylin<strong>der</strong>schleiferei GmbH<br />

• Brückner & Galley Motoreninstandsetzung GmbH<br />

• BSK GmbH & Co. KG<br />

• Buchheister & Oppelt Motoreninstandsetzung<br />

• Bücker & Essing GmbH<br />

• Diesel<strong>motor</strong>en Burghartswieser<br />

• Eckernkamp Classics GmbH<br />

• Firma Beuther<br />

• Friedrich Dicke GmbH & Co. KG<br />

• Georg Riemschoss GmbH Motorencenter<br />

• Graf Motoren und Motorenteile GmbH<br />

• H. Ganslmeier Motoren- und<br />

Maschinen-Instandsetzungs GmbH<br />

• H2 Motors GmbH<br />

• Hans Kühnapfel Motoreninstandsetzung<br />

• Herbert Schwarte GmbH<br />

• Huber & Wiessner GmbH<br />

• Jüterboger Motoren GmbH<br />

• Karl Pieper GmbH & Co.KG Fahrzeug- und<br />

Schiffs<strong>motor</strong>en<br />

• Langbauer Motoren e.U.<br />

• laser company GmbH<br />

• Lutz Fahrzeug-Service GmbH<br />

• M. Drees Motorentechnik GmbH<br />

• Massiv Motors Motoreninstandsetzung<br />

• Micke GmbH<br />

• Motoren Bauer GmbH & Co. KG<br />

• Motoren- Handels- und Instandsetzungs GmbH<br />

• Motoren Henze GmbH<br />

• Motoren Hetzel GdbR<br />

• Motoren Hildebrandt GmbH<br />

• Motoren Mertel<br />

• Motoren Michaelis GmbH & Co. KG<br />

• Motoren Müssigang<br />

• Motoren TOESE GmbH<br />

• Motorencenter Heyd GmbH<br />

• Motoreninstandsetzung Streit GmbH & Co. KG<br />

• Motoren-Lang<br />

• Motoren-Sauer Instandsetzungs GmbH<br />

• Motorenservice - Franken GmbH<br />

• MotorenService Bieberstein GmbH<br />

• Motorentechnik-Bielefeld Horst Sellenriek<br />

• Motormobile Lambio & Ro<strong>der</strong>mund GmbH<br />

• Otto Hildebrandt Motoreninstandsetzung GmbH<br />

• Sauer & Sohn GmbH & Co. KG<br />

• Sommerkamp Motoren- und Getriebeinstandsetzung<br />

• Stern Automobile Erkol GmbH<br />

• Viertel Motoren GmbH<br />

• Wagner-Motoren<br />

• Walter Zimmermann Fahrzeugbau GmbH<br />

• Weidemann + Dresemann Motoreninstandsetzung GmbH<br />

• Weindl Einspritzpumpen- und Motoreninstandsetzung e.K.<br />

• Wild Motoren GmbH & Co. KG<br />

• Wolf Power Systems GmbH<br />

För<strong>der</strong>mitglie<strong>der</strong><br />

• ACI automotive consulting international UG<br />

• Alanko GmbH<br />

• BEHUB Vertriebsnetz GmbH & Co. KG /<br />

BEPOINT Me<strong>die</strong>n GmbH<br />

• CPR automotive<br />

• Elring Klinger AG<br />

• FAMO GmbH<br />

• FEDERAL-MOGUL Aftermarket GmbH<br />

• German Diesel Experts<br />

• Gütersloher Motoren-Center GmbH<br />

• IPSA Autoteile<br />

• iwis <strong>motor</strong>systeme GmbH & Co. KG<br />

• MAHLE Aftermarket GMBH<br />

• MEC-Diesel S.P.A.<br />

• MOTAIR Turbola<strong>der</strong> GmbH<br />

• MS Motorservice Deutschland GmbH<br />

• OE Germany Handels GmbH<br />

• REINZ-Dichtungs-GmbH<br />

• Sieker Turbo<br />

• Steinmetz GmbH / Dieseleinspritztechnik<br />

• Turbo-Mot GmbH Spezialwerkstatt <strong>für</strong> Turbola<strong>der</strong><br />

• Vierol Aktiengesellschaft<br />

• Wagner Spezialschmierstoffe GmbH & Co. KG<br />

• Werthenbach Konstruktionsteile GmbH & Co. KG<br />

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Motoreninstandsetzung in <strong>der</strong> Praxis<br />

Die T5 Baureihe<br />

und ihre beson<strong>der</strong>en<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Bei einem T5 wird <strong>der</strong><br />

Motor ausgebaut.<br />

So groß <strong>die</strong> Erfolgsgeschichte <strong>der</strong> T5-Baureihe bei<br />

Volkswagen ist, so groß ist auch <strong>die</strong> Leidensfähigkeit<br />

ihrer Besitzer. Immer wie<strong>der</strong> gibt es Berichte über<br />

schwere Motorschäden. Eigentümer von Fahrzeugen<br />

mit 2.0 BiTurbo-Motor klagen über hohen Ölverbrauch<br />

und defekte Kühler in <strong>der</strong> Abgasrückführung, was zu<br />

aufwendigen Reparaturen führt. Dagegen kommt es bei<br />

Modellen mit 2.5l-Motor zu Abplatzungen in <strong>der</strong> Plasmabeschichtung<br />

<strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>wände, <strong>die</strong> ebenfalls Motorschäden<br />

zur Folge haben.<br />

Motorinstandsetzung wird allgemeinhin mit mechanischer und<br />

maschineller Bearbeitung o<strong>der</strong> dem Austausch einzelner Teile<br />

verbunden. Hin und wie<strong>der</strong> benötigt es jedoch mehr, als „nur“<br />

<strong>die</strong> passende Maschine o<strong>der</strong> das richtige Werkzeug, um einzelne<br />

Bauteile fachgerecht einzusetzen.<br />

Die Motoren aus <strong>der</strong> T5-Baureihe von VW <strong>die</strong>nen als gutes<br />

Beispiel <strong>für</strong> <strong>die</strong> speziellen Herausfor<strong>der</strong>ungen, denen Fachbetriebe<br />

<strong>für</strong> Motorinstandsetzung <strong>–</strong> wie <strong>die</strong> Firma Motoren<br />

Henze GmbH in Hannover <strong>–</strong> inzwischen oft begegnen. Wird<br />

ein solches Fahrzeug mit Motorschaden angeliefert, muss<br />

<strong>der</strong> genaue Schadensumfang in einzelnen Schritten ermittelt<br />

werden. Das Fahrzeug wird im Frontbereich zerlegt, diverse<br />

Anbauteile demontiert und <strong>der</strong> Motor so freigelegt. Umfangreiche<br />

Vorarbeiten sind also schon erfor<strong>der</strong>lich, um an das<br />

eigentliche Problem heranzukommen.<br />

46 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Technische Reihe <strong>–</strong> T5 Baureihe<br />

Nachdem <strong>der</strong> Motor aus dem<br />

Fahrzeug ausgebaut und teilzerlegt<br />

werden konnte ist klar: Neue<br />

Buchsen braucht <strong>der</strong> Block. Eine<br />

vollständige Demontage <strong>die</strong> logische<br />

Folge. Bis auf den Grund<br />

wird alles zerlegt, gereinigt, einzelne<br />

Teile zur Weiterbearbeitung<br />

in <strong>die</strong> jeweiligen Abteilungen gegeben<br />

und ein umfangreiches<br />

Protokoll erstellt.<br />

Norbert Dittmann, <strong>der</strong><br />

Meister <strong>der</strong> Kfz-Halle von<br />

Motoren Henze, mit einem<br />

Motor an <strong>der</strong> Kette.<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 47


Per Endoskopie diagnostiziert:<br />

eine defekte<br />

Plasmabeschichtung<br />

Motor im Kälteschock<br />

Das Herzstück des 2,5 l Motors, <strong>der</strong> plasmabeschichtete<br />

Zylin<strong>der</strong>block, soll neue Buchsen bekommen. Dies geschieht<br />

in mehreren Schritten und ist entgegen beispielsweise<br />

„nasser“ Laufbuchsen wie aus dem Landmaschinensegment<br />

bekannt, nicht durch einfache Handgriffe wie<br />

alte Buchse ziehen und neue Buchse einpressen erledigt.<br />

Bei Motoren wie <strong>die</strong>sem werden <strong>die</strong> Zylin<strong>der</strong>laufbuchsen<br />

trocken und auf Pressmaß eingesetzt. Und das nicht mittels<br />

einer starken Presse und roher Gewalt. Hier kommt<br />

Physik ins Spiel!<br />

Flüssiger Stickstoff mit einer Eigentemperatur von minus<br />

196°C ist das „Werkzeug“ <strong>der</strong> Wahl. Der Block wird<br />

vorbereitet, gereinigt und <strong>die</strong> Flächen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Buchsen<br />

entsprechend vorbereitet, denn es gibt im kommenden<br />

Schritt nicht <strong>die</strong> Möglichkeit, mehrfach zu korrigieren o<strong>der</strong><br />

mal eben etwas nachzuarbeiten.<br />

Nun werden <strong>die</strong> neuen Laufbuchsen mit Hilfe des Stickstoffs<br />

stark herunter gekühlt. Die enorm niedrige Temperatur<br />

des Stickstoffs sorgt vereinfacht gesagt da<strong>für</strong>, dass<br />

sich <strong>die</strong> Molekülketten im Material <strong>der</strong> Buchse zusammenziehen.<br />

Das Material schrumpft quasi zusammen, <strong>der</strong> Au-<br />

Die Zylin<strong>der</strong> werden<br />

vorgebohrt.<br />

48 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Technische Reihe <strong>–</strong> T5 Baureihe<br />

Die Laufbuchsen werden<br />

in -196° kalten, flüssigen<br />

Stickstoff gelegt.<br />

Die Laufbuchse wird<br />

eingesetzt<br />

Die eingesetzten Laufbuchsen<br />

werden auf Maß <strong>der</strong> Kolben<br />

gebohrt und gehont.<br />

Der Zylin<strong>der</strong>block<br />

wird geplant<br />

ßendurchmesser <strong>der</strong> Buchse wird kleiner. So ist es nach<br />

entsprechen<strong>der</strong> Kühlzeit möglich, <strong>die</strong> Buchsen an ihren<br />

Platz im Motorblock einzusetzen. Das Material erwärmt<br />

sich langsam wie<strong>der</strong>, <strong>die</strong> Buchse „wächst“ und erhält damit<br />

ihr notwendiges, vom Hersteller genau vorgegebenes,<br />

Pressmaß im Block. Einmal wie<strong>der</strong> warm, sitzt <strong>die</strong> Buchse<br />

fest. Nun wird deutlich, weshalb <strong>die</strong> fachkundige Vorarbeit<br />

nötig ist und <strong>der</strong> Monteur wirklich wissen muss, was er da<br />

tut. Korrekturen? Fehlanzeige!<br />

Doch nicht nur <strong>die</strong> Bearbeitung des Materials selbst erfor<strong>der</strong>t<br />

ein hohes Maß an Fertigkeit und Konzentration, allein<br />

<strong>der</strong> Umgang mit flüssigem Stickstoff birgt durchaus Gefahren,<br />

welchen <strong>die</strong> Mitarbeiter bei Motoren Henze unbedingt<br />

Beachtung schenken müssen.<br />

Das Verfahren, mittels flüssigen Stickstoffs einzelne Motorteile<br />

zu schrumpfen, wird auch in an<strong>der</strong>en Bereichen angewendet,<br />

wie z.B. beim Einsetzen von Ventilsitzringen o<strong>der</strong><br />

weiteren Teilen.<br />

Nachdem <strong>die</strong> Buchsen nun im Block eingesetzt wurden und<br />

das ganze Werkstück etwas Ruhezeit zur Akklimatisierung<br />

genießen konnte, folgt ein wie<strong>der</strong> bekannter Arbeitsschritt.<br />

Die Überstände <strong>der</strong> Buchsen müssen noch geplant werden,<br />

so dass eine einwandfreie Gesamtoberfläche von Block und<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 49


Neuer Zylin<strong>der</strong>kopf<br />

Buchsenbunden entsteht. Dies ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> korrekte Montage<br />

und eine sichere Dichtfläche unumgänglich. Danach werden<br />

<strong>die</strong> Buchsen auf das korrekte Innenmaß gebohrt und<br />

gehont, gut zu erkennen ist <strong>die</strong>s an den typischen angebrachten<br />

Honspuren. Diese sorgen <strong>für</strong> einen guten Halt des<br />

Ölfilms, denn ohne <strong>die</strong>se gewollten Unebenheiten in <strong>der</strong><br />

Oberfläche <strong>der</strong> Buchse hätte <strong>der</strong> Kolben bzw. <strong>die</strong> Kolbenringe<br />

keine Gewährleistung einer ausreichenden und konstanten<br />

Schmierung. Der nächste Motorschaden wäre praktisch<br />

schon vorprogrammiert.<br />

Die Planfläche des Blocks kann übrigens auch in Zusammenhang<br />

mit Kolbenüber- o<strong>der</strong> unterstand eine entscheidende<br />

Rolle spielen.<br />

Vom zerlegten Motor bis zur Probefahrt<br />

Elring T5-Zylin<strong>der</strong>kopfdichtung <strong>für</strong><br />

einen Fünf-Zylin<strong>der</strong>-Motor<br />

Selbstverständlich ist <strong>die</strong> Instandsetzung des Motors damit<br />

nicht komplett getan, denn auch <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en Bauteile bekommen<br />

ihre Behandlung entsprechend <strong>der</strong> Notwendigkeit.<br />

Hierbei kommt <strong>der</strong> große Maschinenpark von Motoren Henze<br />

zum Einsatz, denn <strong>die</strong> meisten Arbeiten werden im eigenen<br />

Haus durchgeführt. Die Kurbelwelle wird vermessen,<br />

<strong>die</strong> Lagerstellen mindestens poliert, falls nötig auch geschliffen<br />

und <strong>die</strong> gesamte Welle gerichtet. Jedes Teil wird hier<strong>für</strong><br />

genau vor <strong>der</strong> Bearbeitung befundet.<br />

Natürlich wird auch <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>kopf ebenfalls genau<br />

geprüft und nach Aufwand instandgesetzt. Dabei werden<br />

<strong>die</strong> Ventilsitze und Ventile bearbeitet und <strong>die</strong> Fläche<br />

des Kopfes geplant, um <strong>der</strong> Kopfdichtung <strong>die</strong> perfekte<br />

Turbola<strong>der</strong><br />

Generator<br />

PumpeDüse-Elemente<br />

50 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Technische Reihe <strong>–</strong> T5 Baureihe<br />

Verwendung von<br />

Elring-Dichtmasse<br />

auf einer Ölwanne.<br />

Gegenfläche zum Block zu bieten<br />

und optimal abzudichten. Ist<br />

<strong>der</strong> Kopf gerissen, was bei den<br />

T5-Modellen häufiger <strong>der</strong> Fall<br />

ist, wird er durch ein Neuteil aus<br />

dem Aftermarket ersetzt.<br />

Anbauteile wie Turbola<strong>der</strong>, PumpeDüse-Elemente,<br />

Generator<br />

und Krümmer werden selbstverständlich<br />

ebenfalls geprüft<br />

und gegebenenfalls instandgesetzt<br />

und erneuert. Denn immer<br />

wie<strong>der</strong> entstehen nach <strong>der</strong><br />

Instandsetzung eines Motors<br />

Schäden, weil von vielen Werkstätten<br />

<strong>die</strong>se Anbauteile ungeprüft<br />

wie<strong>der</strong> verwendet werden.<br />

Nachdem alle Teile fertig bearbeitet<br />

sind, folgt <strong>die</strong> Montage<br />

des Motors. Motoren Henze legt<br />

generell großen Wert auf hochwertiges<br />

Material, auch bei den<br />

verwendeten Dichtungen. Egal<br />

ob Zylin<strong>der</strong>kopfdichtung, Dichtmassen<br />

zur Montage o<strong>der</strong> Anbaudichtungen,<br />

alles wird vom zuverlässigen Partner und in<br />

Erstausrüsterqualität geliefert.<br />

Der fertige Motor wird nun eingebaut, alle weiteren Bauteile<br />

und schließlich <strong>die</strong> Karosserie montiert und das Fahrzeug<br />

durch Probelauf und Probefahrt mit anschließen<strong>der</strong><br />

Dichtheitskontrolle überprüft. Der Kunde fährt zufrieden<br />

vom Hof, das Team <strong>der</strong> Motoren Henze hat einmal mehr<br />

gute Arbeit geleistet.//<br />

Vorbereitungen <strong>für</strong><br />

den Motoreinbau<br />

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Motorschäden bei<br />

Neuwagen in<br />

zunehmen<strong>der</strong> Anzahl<br />

Die Komplexität <strong>der</strong> elektrischen und technischen Komponenten, <strong>die</strong> in einem<br />

Fahrzeug verbaut werden, steigt mit je<strong>der</strong> neuen Autogeneration. Dass jedoch<br />

auch <strong>die</strong> Zahl <strong>der</strong> Motorschäden immer weiter steigt ist nur den wenigsten bekannt.<br />

Eigentlich kennt man <strong>die</strong>ses Phänomen nur von<br />

DVD-Playern o<strong>der</strong> Druckern: Kurz nach Ablauf <strong>der</strong> Garantie<br />

von zwei Jahren ist das Gerät defekt. Inzwischen<br />

sind auch Motoren von Neuwagen betroffen und das nicht<br />

erst seit gestern. Seit 2011 wird ein Anstieg beobachtet<br />

und eine Analyse dazu lieferte <strong>die</strong> CG CAR Garantie AG<br />

bereits im Jahr 2015.<br />

Motorschäden entstehen bei<br />

Neufahrzeugen oft in den ersten Jahren<br />

So ist <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Motorschäden vor allem bei Neuwagen<br />

fast unglaublich: Die Wahrscheinlichkeit eines Schadens<br />

nach 25.000 Kilometern liegt hier bei 78,2%, was<br />

insofern bemerkenswert ist, weil <strong>die</strong> durchschnittliche<br />

Laufleistung eines Fahrzeugs pro Jahr bei circa 13.000<br />

Kilometern liegt. Dadurch steigt <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit<br />

eines Schadens nach zwei Jahren erheblich an, also genau<br />

dann, wenn bei vielen Herstellern <strong>die</strong> Garantie abgelaufen<br />

ist. Diese Schadenswahrscheinlichkeit wird oft mit<br />

<strong>der</strong> zunehmenden Elektrik im Fahrzeug begründet, denn<br />

je mehr unterschiedliche Komponenten verbaut wurden,<br />

desto mehr mögliche Fehlerquellen können auftauchen.<br />

Die CG CAR Garantie AG, welche <strong>die</strong> Schadensbilanz im<br />

Jahr 2015 durch 655.892 Garantien von Gebrauchtwagen<br />

und 363.093 Neuwagenanschlussgarantien untersuchte,<br />

spricht von einem deutlichen Anstieg. Der Anteil <strong>der</strong><br />

Motorschäden bei Gebrauchtwagen stieg demnach auf<br />

10,5 % <strong>der</strong> Gesamtschäden, wobei <strong>die</strong>ser 2011 noch bei<br />

8,3 % lag. Bei Neufahrzeugen ist <strong>die</strong>se Verän<strong>der</strong>ung noch<br />

dramatischer: von 7,9 % im Jahr 2014 auf ganze 10,5 %<br />

in 2015. Etliche <strong>die</strong>ser Motorschäden fallen dementsprechend<br />

noch in <strong>die</strong> Garantieleistung <strong>der</strong> Hersteller, es kann<br />

aber auch in einigen Fällen zu einem Schaden kurz danach<br />

kommen, weshalb <strong>der</strong> Autofahrer ohne entsprechende<br />

Versicherung <strong>die</strong> Kosten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Reparatur selber tragen<br />

muss. Teilweise kann hier <strong>der</strong> Einbau eines gebrauchten<br />

Austausch<strong>motor</strong>s preiswerter sein, als <strong>die</strong> Instandsetzung<br />

des verbauten Motors.<br />

Nachhaltigkeit sieht an<strong>der</strong>s aus, vor allem wenn man bedenkt,<br />

wie viele ältere Fahrzeuge ohne nennenswerte<br />

Schäden mehrere Hun<strong>der</strong>ttausend Kilometer fahren und<br />

zudem eine Zuverlässigkeit und Langlebigkeit aufweisen,<br />

wie sie heute offenbar auch gar nicht mehr angestrebt wird.//<br />

Am häufigsten betroffen bei einem Motorschaden sind das<br />

Kraftstoffsystem sowie <strong>der</strong> Turbola<strong>der</strong>. Diese haben immerhin<br />

einen Anteil von 19,3 Prozent bei <strong>der</strong> Gesamtheit<br />

<strong>der</strong> Fahrzeugschäden. Dicht gefolgt von <strong>der</strong> Fahrzeugelektrik<br />

mit 18,3 Prozent, und <strong>der</strong> Komfortelektrik mit 10,8<br />

Prozent. Alle drei Fehlerquellen machen fast <strong>die</strong> Hälfte<br />

sämtlicher Fahrzeugschäden aus. Die Elektrik ist also oft<br />

<strong>die</strong> Ursache und hat einen großen Anteil an den entstanden<br />

Schäden.<br />

Seit 2011 ist ein Anstieg von Motorschäden<br />

zu beobachten<br />

52 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 2/20<strong>22</strong>


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Der Me<strong>der</strong>er-Motor<br />

Die Meinungen, wie <strong>der</strong> Knickpleuel<strong>motor</strong> des fränkischen Erfin<strong>der</strong>s Gerhard Me<strong>der</strong>er<br />

einzuordnen ist, gehen weit auseinan<strong>der</strong>. Für <strong>die</strong> einen funktionierte das Konzept nicht,<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> an<strong>der</strong>en war es ein Öko-Motor, den <strong>die</strong> Autoindustrie nicht wollte.<br />

Die erste Erfindung des Knickpleuel-Prinzips stammt vom<br />

amerikanischen Konstrukteur Alvah L. Powell, <strong>der</strong> 1924 einen<br />

Motor mit Knickpleuel zum Patent anmeldete. Anstelle<br />

eines starren Pleuels, <strong>der</strong> in normalen Motoren Kolben und<br />

Kurbelwelle verbindet, konstruierte er einen zweigeteilten<br />

Knickpleuel, welcher mit einem Gelenk versehen ist. Dadurch<br />

verlängert sich <strong>die</strong> Verweildauer des Kolbens an den<br />

Totpunkten und das Drehmoment wird in den entscheidenden<br />

Positionen gesteigert. Schon damals war <strong>der</strong> Nutzen<br />

<strong>die</strong>ser durch den Einsatz zusätzlicher, bewegter Gelenke<br />

realisierten Kinematik anstelle eines herkömmlichen Kurbeltriebes<br />

mit Pleuelstange umstritten.<br />

Ungefähr ein halbes Jahrhun<strong>der</strong>t später knüpfte <strong>der</strong> deutsche<br />

Erfin<strong>der</strong> Gerhard Me<strong>der</strong>er an <strong>die</strong>ses Konzept an.<br />

Als ausgebildetem Statiker war ihm <strong>der</strong> nachteilige Umstand<br />

von Otto- und Diesel<strong>motor</strong>en mit herkömmlichem<br />

Kurbeltrieb aufgefallen, welche aufgrund ihrer Kinematik,<br />

während des Betriebs, beim Wechsel vom 2. in den 3.<br />

Takt (Zündung) <strong>–</strong> gerade bei Erreichen <strong>der</strong> maximalen<br />

Verdichtung (exakt am oberen Totpunkt) <strong>–</strong> kein nutzbares<br />

Drehmoment aufwiesen.<br />

Als weiteren Nachteil <strong>der</strong> herkömmlichen Kurbeltriebe<br />

empfand Me<strong>der</strong>er <strong>die</strong> Tatsache, dass bei laufenden Verbrennungs-Motoren<br />

mit Standard-Kurbeltrieb, <strong>die</strong> übliche<br />

Frühzündung, vor dem oberen Totpunkt, also vor Beginn<br />

eines jeden Arbeitstaktes erfolgte. Die Folge <strong>die</strong>ser Frühzündung<br />

war ein, bis zur Überwindung des oberen Totpunktes,<br />

<strong>der</strong> Drehrichtung entgegengesetzt wirkendes,<br />

also negatives Drehmoment. Weiter erfolgte in <strong>die</strong>sem,<br />

direkt zur Gewinnung von Kolbenarbeit noch nicht nutzbaren<br />

Kurbelwinkel-Bereich, vor dem oberen Totpunkt,<br />

bereits Energieentwertung durch <strong>die</strong> Kühlung. Diese, in<br />

allen Motoren <strong>der</strong> üblichen Bauweise vorhandenen, nachteiligen<br />

Effekte, wollte Me<strong>der</strong>er überwinden. Seiner Ansicht<br />

nach würde man nur mit konstruktiven Maßnahmen<br />

am Kurbeltrieb <strong>die</strong>sen Nachteilen begegnen können.<br />

Daher war er auf <strong>der</strong> Suche nach einer Kinematik, <strong>die</strong><br />

ohne Frühzündung, also erst nach dem Erreichen des<br />

oberen Totpunktes <strong>–</strong> wenn <strong>die</strong> Kolbenkraft ein nutzbares<br />

Drehmoment in Drehrichtung ergeben würde <strong>–</strong> noch eine<br />

wirkungsvolle Ausnutzung des Zündvorgangs und <strong>der</strong><br />

Verbrennung ermöglichen sollte. Dies sollte zugleich <strong>die</strong><br />

Anordnung von Pleuel <strong>–</strong> bzw. zusätzlichem Hilfspleuel<br />

<strong>–</strong> <strong>die</strong>, auf <strong>die</strong> Kurbelwelle wirkende Kraft und damit das<br />

mögliche Drehmoment, während <strong>der</strong> kurzen Arbeitsphase<br />

verstärken. Nachweislich gelang ihm <strong>die</strong>ser Schritt nach<br />

vielen zeichnerischen Entwürfen und Versuchsmodellen.<br />

Er erhielt in den 1970er Jahren das erste Patent auf seine<br />

Anordnung. Damit war mit dem Me<strong>der</strong>er-Motor ein beson<strong>der</strong>er<br />

"Knickpleuel<strong>motor</strong>" entstanden.<br />

Ausgangspunkt von jedem seiner Versuche waren immer<br />

theoretische Untersuchungen über das Verhalten <strong>der</strong> auftretenden<br />

Kräfte beim entsprechenden Kolbenhub. Dann<br />

wurden Modelle gebaut, in denen er <strong>die</strong> statischen Kräfte<br />

<strong>für</strong> alle Kurbelwinkel nachweisen konnte. Bei allen Me<strong>der</strong>er-Motoren<br />

wurden herkömmliche Kurbeltriebe durch<br />

Anordnungen ersetzt, <strong>die</strong> ein verän<strong>der</strong>tes, phasenweise<br />

größeres Drehmoment während des Arbeitstaktes zur<br />

Folge hatten. Um <strong>die</strong> Kräfteeinleitung besser verstehen<br />

Querschnitt eines Powell Motors<br />

54 www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong>


Der Me<strong>der</strong>er-Motor<br />

zu können, soll folgende Überlegung beitragen. Eine, in<br />

<strong>der</strong> Theorie als konstant angenommene Kolbenkraft sollte<br />

während einer gesamten Kurbelwellenumdrehung von<br />

360 °(Kurbelwinkel) wirken. Dabei galt natürlich auch <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Kinematik des Me<strong>der</strong>er-Motors, <strong>der</strong> Formelausdruck<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Summe <strong>der</strong> Kolbenarbeit:<br />

Summe von: (Kurbelwellendrehmoment x Kurbelwinkel-Inkrement)=<br />

0 (ermittelt über 360°Kurbelwinkel).<br />

Aber durch geschickte Ausnutzung <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten Kräfteverhältnisse<br />

während des Arbeitstaktes (nach dem oberen<br />

Totpunkt) konnte <strong>die</strong> Wirkung <strong>der</strong> Gaskraft optimiert<br />

zur Verfügung, das ein entsprechend dimensioniertes<br />

Getriebe zur Drehmomentwandlung erfor<strong>der</strong>lich machte.<br />

Die Lagerung zwischen den beiden Pleueln des Me<strong>der</strong>er-Motors<br />

erfor<strong>der</strong>te beson<strong>der</strong>en Aufwand: So konnten<br />

<strong>die</strong> notwendigen Zusatzbauteile (Hilfspleuel, Lager) und<br />

<strong>die</strong> Schmierung oft nur durch umständliche Än<strong>der</strong>ungen<br />

in herkömmliche Motorblöcke integriert werden. Deshalb<br />

waren Me<strong>der</strong>er-Motoren immer Verwirklichungen,<br />

<strong>die</strong> Kompromisse zwischen praktischen Lösungen und<br />

den theoretisch gefundenen Anordnungen darstellten.<br />

Gerhard Me<strong>der</strong>er erreichte so als bayerischer Erfin<strong>der</strong><br />

Bekanntheit und erhielt diverse Auszeichnungen. Durch<br />

amtliche TÜV-Messungen ist belegt, dass sein Motor<br />

einen höheren Wirkungsgrad und weniger Rußausstoß<br />

besaß als herkömmliche Motoren. Diese Messungen<br />

entstanden an seinem eigenen umgebauten Mercedes<br />

190D (W 201).<br />

Die Autoindustrie hatte kein Interesse an seiner Erfindung,<br />

als Argumente wurden angeführt: <strong>der</strong> technische<br />

Mehraufwand würde <strong>die</strong> Vorteile überwiegen. Obwohl<br />

eine Weiterentwicklung <strong>der</strong> vielen, noch nicht untersuchten<br />

möglichen Varianten des Me<strong>der</strong>er-Motors, großes<br />

Potential aufwiesen. So hätte auf relativ einfache Weise<br />

noch eine Verän<strong>der</strong>ung des Kompressionsverhältnisses<br />

<strong>für</strong> unterschiedliche Betriebszustände und Kraftstoffqualitäten<br />

vorgenommen werden können. Me<strong>der</strong>er war,<br />

ohne den Background eines Entwicklungslabors und mit<br />

nur wenig wissenschaftlicher Unterstützung kaum in <strong>der</strong><br />

Lage, sämtliche Effekte seiner umgebauten Motoren mit<br />

den gefor<strong>der</strong>ten Untersuchungen zu belegen.<br />

werden. Die längere Verweilzeit des Kolbens am unteren<br />

Totpunkt beim Me<strong>der</strong>er-Motor ermöglichte es zusätzlich,<br />

<strong>die</strong> Öffnung des Auslassventiles später erfolgen zu lassen.<br />

Hierdurch wurde <strong>die</strong> wirksame Arbeit des Kolbens<br />

über einen etwas längeren Hub ausgenutzt und trotzdem<br />

war genügend Zeit <strong>für</strong> den Gaswechsel vorhanden.<br />

Beim Me<strong>der</strong>er-Motor verweilte <strong>der</strong> Kolben auch länger am<br />

oberen Totpunkt, was eine Einspritzung und Verbrennung<br />

in <strong>der</strong> Nähe des oberen Totpunktes möglich machte. Vorteile<br />

waren bei <strong>die</strong>ser Quasi-Gleichraumverbrennung <strong>die</strong><br />

entstandenen, geringfügig höheren Verbrennungstemperaturen,<br />

<strong>der</strong> dadurch vollständigere Abbrand und <strong>die</strong><br />

reduzierte Gegenkraft (kurz vor dem oberen Totpunkt).<br />

Geringere thermische Abwärmeverluste konnten beim<br />

Me<strong>der</strong>er-Motor durch Messungen am Kühlwasser nachgewiesen<br />

werden. Zur Vermeidung des <strong>–</strong> bei höheren<br />

Verbrennungstemperaturen entstehenden, höheren Anteils<br />

giftiger Stickoxide <strong>–</strong> musste allerdings <strong>die</strong> Einspritzung<br />

angepasst werden.<br />

Ein weiterer Vorteil war <strong>die</strong> gute Eignung des Me<strong>der</strong>er-Motors<br />

<strong>für</strong> Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen,<br />

z.B. unverestertes Rapsöl. Als etwas nachteilig galt<br />

<strong>die</strong> erhöhte Reibung durch <strong>die</strong> zwei zusätzlichen Gelenke.<br />

Die größere Masse des Kurbeltriebs und <strong>die</strong> geän<strong>der</strong>ten<br />

Beschleunigungskräfte führten zu einer erhöhten Belastung<br />

<strong>der</strong> Motorkomponenten, <strong>die</strong> durch mehr mechanischen<br />

Aufwand aufgefangen werden mussten. Den somit<br />

möglichen Drehzahlen steht ein höheres Drehmoment<br />

Somit ging <strong>die</strong> Idee des Knickpleuel<strong>motor</strong>s we<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Ausführung von Me<strong>der</strong>er noch in <strong>der</strong> von Powell über das<br />

Erprobungsstadium hinaus und hat heute im Motorenbau<br />

keine Relevanz.//<br />

Me<strong>der</strong>er-Kurbeltrieb-Konzept im Vergleich<br />

zum konventionellen Kurbeltrieb<br />

www.<strong>der</strong><strong>motor</strong>.de | <strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>22</strong> 55


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