archivauszug - Pilot und Flugzeug Artikel
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Position-Reports <strong>und</strong> Eisberge. Die Cheyenne<br />
hat auf diesem Flug 808 Liter Jetfuel gebraucht,<br />
kosten wird uns das in Wick inkl.<br />
Gebühren 1.037 Euro. Die Betriebszeit betrug<br />
3:35 St<strong>und</strong>en, das sind typische Werte<br />
für die kleine Twin-Turboprop: 230 Liter pro<br />
St<strong>und</strong>e sind ein konstanter Verbrauchswert<br />
für längere Flüge zwischen FL200 <strong>und</strong> FL250.<br />
Wick ist regnerisch, trüb <strong>und</strong> mit tiefen Untergrenzen.<br />
Alles andere hätte uns aber auch<br />
enttäuscht! Andrew ist busy, er hat heute jede<br />
Menge Verkehr abzuarbeiten, einige davon<br />
ebenfalls auf dem Weg nach Oshkosh. Die<br />
meisten Namen <strong>und</strong> Kennzeichen, die auf den<br />
im Far-North-Büro verstreuten Flugplänen<br />
zu lesen sind, kennt man – viele davon aus<br />
dem Leserkreis von <strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong>. Der<br />
Nordatlantik ist zwar groß, aber fast alle treffen<br />
sich in Wick oder Reykjavik. Bei zwei<br />
Maschinen, die wir später in Reykjavik (BIRK)<br />
sehen, liegt unser Nordatlantik-Guide gelesen<br />
<strong>und</strong> mit Notizen versehen im Cockpit.<br />
Das freut natürlich!<br />
Weiter geht’s nach Island. Zu sehen ist von<br />
der Insel heute leider nichts, Reykjavik hat<br />
aber passables Wetter <strong>und</strong> wir können sogar<br />
einen Visual Approach auf den w<strong>und</strong>erschönen<br />
Flugplatz der Hauptstadt machen.<br />
Das Hotel Loftleitdir hat umgebaut, heißt jetzt<br />
„Natura“, ist etwas schicker geworden, gibt<br />
aber nach wie vor an <strong>Pilot</strong>en die Zimmer mit<br />
„Aussicht auf’s <strong>Flugzeug</strong>“ heraus. Wir bleiben<br />
nur eine Nacht, es zieht uns nach Oshkosh.<br />
Die Begrüßung am Frühstückstisch am<br />
nächsten Tag wird zur Reisetradition: „Good<br />
morning Captain“, „Good morning Captain“,<br />
„Good morning Captain“ <strong>und</strong> „Good morning<br />
Captain“. Die anderen Gäste schau-<br />
<strong>Pilot</strong> <strong>und</strong> <strong>Flugzeug</strong> 2011/09<br />
en leicht entsetzt. Wir sind entspannt <strong>und</strong><br />
in Urlaubsstimmung.<br />
Von der hektischen Überführung des <strong>Flugzeug</strong>s<br />
im Dezember 2009 einmal abgesehen<br />
fliegt der Autor zum ersten Mal mit der<br />
Cheyenne auf der Nordatlantik-Route. Im<br />
Vergleich zu den vielen Überquerungen in<br />
Kolbenflugzeugen ohne Druckkabine fällt<br />
diese Art der Fliegerei ausgesprochen leicht.<br />
Üppige Reichweitem von über 1.000 NM,<br />
Wettertauglichkeit <strong>und</strong> Speeds um 220<br />
Knoten lassen den Urlaubsaspekt in den<br />
Vordergr<strong>und</strong> treten. Keine Verhandlungen<br />
mehr mit der Hotelrezeption, ob’s das Frühstück<br />
nicht vielleicht doch schon um 5:00 Uhr<br />
gibt, keine verschwitzten Klamotten wegen<br />
des Rettungsanzuges <strong>und</strong> eine deutlich geringere<br />
körperliche Belastung im Vergleich<br />
zu den Flügen ohne Druckkabine sind die<br />
wesentlichen Unterschiede.<br />
Verhandlungen über<br />
dem Eismeer<br />
Kurztrip nach Oshkosh<br />
RepoRtage<br />
Nach ausgiebigem Frühstück machen wir uns<br />
um 9:00 Uhr auf den Weg. Durchgehende<br />
Bewölkung unter uns verhängt leider den<br />
grandiosen Ausblick auf die grönländische<br />
Ostküste. Außerdem müssen wir uns etwas<br />
mit Reykjavik-Control beschäftigen. Etwa auf<br />
halbem Wege möchte man uns von FL220<br />
auf FL180 tieferlegen, <strong>und</strong> das obwohl unsere<br />
Oceanic-Clearance, die man in BIRK immer<br />
schon am Boden bekommt, ausdrücklich<br />
FL220 vorsah. Sowas wird mit der Turboprop<br />
zum Problem, denn die um 4.000 ft geringere<br />
Flughöhe macht für uns über eine ganze<br />
Tankfüllung schon eine um 130 NM geringere<br />
Reichweite aus, hinzu kommt, dass<br />
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