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09/2022

Die Titelthemen im September: Praxen for Future: Warum sich Klimaschutz jetzt erst recht lohnt. // Blanko? Zum Verhandlungsstand der Blankoverordnung

Die Titelthemen im September: Praxen for Future: Warum sich Klimaschutz jetzt erst recht lohnt. // Blanko? Zum Verhandlungsstand der Blankoverordnung

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№ <strong>09</strong>/<strong>2022</strong><br />

BLANKO?<br />

Zum Verhandlungsstand<br />

der Blankoverordnung<br />

SPORTLICH<br />

PRAXISnah zu Besuch<br />

in Ostfildern<br />

Jetzt auch<br />

Digital<br />

www.optica.de/<br />

zukunft-praxis<br />

Praxen for<br />

FUTURE<br />

Warum sich Klimaschutz jetzt erst recht lohnt


8<br />

Schenken Sie uns<br />

ein paar Minuten<br />

Ihrer Zeit?<br />

Die Zukunft Praxis-Leserumfrage <strong>2022</strong>:<br />

optica.de/umfrage<br />

Nehmen Sie an unserer Leserumfrage teil und erzählen Sie uns,<br />

was Ihnen gefällt – und was nicht.<br />

Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

wir erleben krisen- und konfliktreiche Zeiten. Der Krieg in<br />

der Ukraine, aber auch die damit verbundenen Probleme<br />

mit der Energieversorgung und die schon länger spürbare<br />

Inflation beschäftigen uns. Dabei droht die Klimakrise in den<br />

Hintergrund zu geraten, obwohl sie nicht weniger gefährlich<br />

geworden ist. Im Gegenteil.<br />

Beim Klimawandel geht es um nicht weniger als unser aller<br />

Lebensgrundlage. Jede:r kann dazu beitragen, diese zu bewahren.<br />

Was Praxisinhaber:innen tun können, erfahren Sie<br />

in unserer aktuellen Titelgeschichte ab Seite 8. Es zeigt<br />

sich: Erfolge für den Klimaschutz lassen sich oft schnell und<br />

unkompliziert erzielen. Und auch in diesem Bereich kommt<br />

es auf Teamarbeit an. So berichtet etwa der Berliner Ergotherapeut<br />

und Praxisinhaber Andreas Bohmann, wie er und<br />

seine Kolleg:innen Kleingruppen zu den Themen „Energie“,<br />

„Mobilität“, „Einkauf und Praxisorganisation“ sowie „Kommunikation“<br />

gebildet haben.<br />

Wie dringlich solches Engagement ist, verdeutlicht zudem<br />

die angespannte Lage auf dem Energiemarkt. Auch unter<br />

finanziellen Gesichtspunkten lautet die Frage: Was können<br />

wir uns noch leisten? Vor diesem Hintergrund kann man die<br />

Krise aber auch als Aufruf und Motivation verstehen: Jetzt<br />

ist erst recht die Zeit gekommen, um sich für die Zukunft<br />

aufzustellen.<br />

Ihr Dr. Jochen Pfänder<br />

Optica-Geschäftsführer<br />

Inhalt<br />

4<br />

Kompakt<br />

News und Meldungen<br />

8<br />

Praxen for Future<br />

Den Klimawandel im Blick: Wie sich Praxen<br />

ökologisch gut aufstellen können und davon<br />

auch finanzielle Vorteile haben.<br />

14<br />

Kommt die Blankoverordnung?<br />

Einblicke zu offenen Fragen und schwierigen<br />

Verhandlungen.<br />

16<br />

Fragebogen: PRAXISnah<br />

Diesmal mit Martin Kober aus Ostfildern bei<br />

Stuttgart, der mit seiner Praxis Vitaktiv Physiotherapie<br />

und Fitnessstudio zusammenbringt.<br />

18<br />

Lebensrettende Karte<br />

Wie die elektronische Gesundheitskarte zu<br />

optimaler Versorgung im Notfall beiträgt.<br />

19<br />

Information & Standards<br />

Wissenswertes aus der Welt der Abrechnung,<br />

Vorschau und Impressum<br />

ZUKUNFT PRAXIS EDITORIAL3


THERAPIE<br />

IN ZAHLEN<br />

76,3 %<br />

537 Mio.<br />

DER DEUTSCHEN BEVÖLKERUNG<br />

WAREN ANFANG SEPTEMBER VOLL-<br />

STÄNDIG GEGEN DAS CORONA-VIRUS<br />

GEIMPFT, das sind rund 63,4 Millionen<br />

BETROFFENE ZWISCHEN 20 UND 79 JAHREN, DIE AN<br />

DIABETIS MELLITUS LEIDEN, soll es Schätzungen von Diabetesatlas.org<br />

zufolge 2021 weltweit gegeben haben, 61 Millionen<br />

davon lebten in Europa, 6,2 Millionen in Deutschland.<br />

Personen. Seit Anfang September sind<br />

auch Impfstoffe verfügbar, die an die<br />

derzeit dominante Virusvariante BA.1<br />

angepasst sind.<br />

10<br />

5,2 %<br />

DER KLIMASCHÄDLICHEN<br />

EMISSIONEN IN DEUTSCHLAND<br />

HAT DER GESUNDHEITSSEKTOR<br />

ZU VERANTWORTEN; 9<br />

SEKUNDEN AUF EINEM BEIN das geht aus Angaben der Deutschen<br />

STEHEN – wer das mit offenen<br />

Augen mindestens schafft, hat<br />

einer Studie aus Brasilien zufolge<br />

eine deutlich höhere Überlebenschance<br />

im Vergleich zu jenen,<br />

die den Zehn-Sekunden-Einbeinstand-Test<br />

nicht schaffen.<br />

Allianz Klimawandel und<br />

Gesundheit (KLUG) und der NGO<br />

„Health Care Without Harm“ hervor.<br />

Heilmittelerbringer:innen<br />

stehen dabei recht gut da. Wie<br />

Praxen noch nachhaltiger werden<br />

können, verrät unsere Titelgeschichte<br />

MONATE LANG IST DIE<br />

ABRECHNUNGSFRIST EINER<br />

PHYSIOTHERAPEUTISCHEN<br />

VERORDNUNG. Die Frist beginnt<br />

mit dem Ende des Monats,<br />

in dem die letzte Behandlung<br />

stattgefunden hat.<br />

is.gd/einbeintest<br />

ab Seite<br />

8.<br />

Am 8. September<br />

HAT DER WELTPHYSIOTHERAPIETAG STATTGEFUNDEN.<br />

Motto war dieses Mal, welche Rolle Physiotherapeut:innen bei der<br />

Prävention von Arthrose spielen können. Informationsmaterial<br />

zum Download: is.gd/artpraev<br />

24,5 Mio.<br />

ELEKTRONISCHE ARBEITSUN-<br />

FÄHIGKEITSBESCHEINIGUN-<br />

GEN (EAU) wurden Stand Anfang<br />

September <strong>2022</strong> insgesamt<br />

über die Telematikinfrastruktur<br />

an die Krankenkassen geschickt.<br />

Anfang März des Jahres waren<br />

es nur rund 3 Millionen.<br />

E-REZEPT<br />

Jetzt kommt<br />

es wirklich<br />

Eine der scheinbar unendlichen Geschichten von der Digitalisierung<br />

des Gesundheitssystems kann jetzt weitererzählt<br />

werden: Das E-Rezept wird seit 1. September schrittweise<br />

in Deutschland eingeführt. Alle Apotheken bundesweit sind<br />

bereits darauf vorbereitet, die digitalen Rezepte einzulösen.<br />

Auf Seiten der Rezeptaussteller machen Arzt- und Zahnarztpraxen<br />

sowie Krankenhäuser in der Region Westfalen-Lippe<br />

und in Schleswig-Holstein als erste den nächsten Schritt in die<br />

digitale Zukunft. E-Rezepte können über die E-Rezept-App<br />

auf dem Smartphone eingelöst werden. Patient:innen müssen<br />

in der Apotheke nur den dort abgebildeten Rezept-Code<br />

vorzeigen. Künftig soll das auch über die elektronische Gesundheitskarte<br />

(eGK) funktionieren, dann wäre nicht einmal<br />

ein Smartphone nötig. Für die App sprechen einige hilfreiche<br />

Zusatzfunktionen, beispielsweise eine Apothekensuche, die<br />

dann für jede Apotheke Öffnungszeiten und Services wie Botendienste<br />

zeigt, die dort möglicherweise angeboten werden.<br />

Kurz &<br />

Knapp<br />

50 Milliarden Euro setzen<br />

Hersteller von Laufschuhen<br />

jährlich weltweit um. Doch taugen<br />

die oft teuren Treter dazu,<br />

Verletzungen beim Joggen<br />

vorzubeugen? Ein aktuelles<br />

Cochrane-Review hat sich 12<br />

Studien mit mehr als 11.000<br />

Teilnehmenden angeschaut.<br />

Das ernüchternde Fazit: Die<br />

interessante Frage bleibt<br />

ohne eindeutige Antwort.<br />

is.gd/laufschuhe +++ Erhält<br />

Krafttraining die Mobilität im<br />

Alter oder nicht? Dieser Frage<br />

ist eine neue Übersichtsarbeit<br />

und Meta-Analyse nachgegangen.<br />

Die Antwort lautet:<br />

Nein. Zwar wirkt sich ein Widerstandstraining<br />

positiv auf<br />

die allgemeine Gesundheit<br />

aus, die Gehfähigkeit älterer<br />

Menschen erhält es nicht.<br />

is.gd/kraftmobil +++ Kinder<br />

tun es mehrere Hundert Mal<br />

am Tag, Erwachsene leider<br />

weitaus seltener: Lachen. Dabei<br />

ist es wirklich gesund, wie<br />

eine aktuelle Meta-Analyse<br />

jetzt bestätigt hat. 45 Studien<br />

aus 14 Ländern und aus den<br />

vergangenen 30 Jahren mit<br />

mehr als 2.500 Teilnehmer:innen<br />

zeigten sogar: Künstliches<br />

Lachen erzielt die besten Effekte.<br />

is.gd/lachen<br />

4 ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT5


RATGEBER RECHT<br />

LOGOPÄDIE<br />

Einigung bei<br />

Videotherapie<br />

Seit Anfang September ist<br />

es wieder möglich, Stimm-,<br />

Sprech-, Sprach- oder Schlucktherapie<br />

per Video durchzuführen.<br />

Kinder ab vier Jahren<br />

können so behandelt werden,<br />

wenn ihre Konzentrationsfähigkeit<br />

ausreicht und eine Betreuungsperson<br />

anwesend ist.<br />

Auch muss der erste Behandlungstermin<br />

vor Ort stattfinden.<br />

Ausgeschlossen sind Videobehandlungen,<br />

die ein möglicherweise<br />

notwendiges Eingreifen<br />

nötig machen, beispielsweise<br />

die Schlucktherapie, bei der<br />

die Gefahr des Verschluckens<br />

besteht. is.gd/logovid<br />

KRANKENVERSICHERUNG<br />

Ohne<br />

Beitragsanhebung<br />

Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes<br />

hat das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz abgelehnt,<br />

mit dem die für 2023 erwartete Finanzierungslücke<br />

in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

in Höhe von geschätzt 17 Mrd. Euro<br />

geschlossen werden sollte. Die Hauptlast bei der<br />

Finanzierung soll dabei erneut den Beitragszahlenden<br />

aufgebürdet werden, unter anderem über<br />

eine Anhebung der Beitragssätze. Der Verwaltungsrat<br />

lehnt diese vorgesehenen Maßnahmen<br />

ab und erwartet deutliche Nachbesserungen an<br />

dem Gesetz. Dazu zählt, den Bundeszuschuss zu<br />

dynamisieren sowie die Mehrwertsteuer für Arznei-<br />

und Hilfsmittel von 19 Prozent auf sieben Prozent<br />

zu senken. is.gd/beitrag<br />

TELEMEDIZIN<br />

Mehr Lebensqualität<br />

Einer Studie des Austrian Institute for Health Technology Assessment<br />

(AIHTA) zufolge zeigen sich bei telemedizinischen<br />

Versorgungsprogrammen für Diabetiker:innen neben einem<br />

klinischen Nutzen auch positive organisatorische und soziale<br />

Effekte. Die Telemedizin soll die Qualität der Behandlung vor<br />

allem für chronisch Kranke verbessern. Das gilt besonders<br />

für Patient:innen, die in strukturschwachen Regionen leben,<br />

wo es keine flächendeckende hausärztliche Versorgung<br />

mehr gibt. Anstatt die Arztpraxis aufzusuchen, tragen sie ihre<br />

Blutdruck- oder Zuckerwerte in ein elektronisches Diabetiktagebuch<br />

ein und ermöglichen so die Abstimmung mit der<br />

Ärztin oder dem Arzt. is.gd/diabeti<br />

GESAGT<br />

Dank einer konsequenten<br />

Digitalisierung ist bei uns<br />

eigentlich nur noch das<br />

Rezept aus Papier – und das<br />

wird hoffentlich auch bald ein<br />

Ende haben.<br />

Tanja Weskamp-Nimmergut, Logopädin in Norderstedt,<br />

in der Titelgeschichte ab Seite 8<br />

Umsatzsteuer: Tücken bei<br />

vielfacher Befreiung<br />

Grundsätzlich gilt für Heilmittelerbringer:innen<br />

Umsatzsteuerfreiheit. Aber<br />

Vorsicht ist geboten: Welche Besonderheiten<br />

zu beachten sind, erläutert<br />

Rechtsanwalt Dr. Dr. Ruppel.<br />

Heilmittelerbringer:innen erbringen ihre Leistungen<br />

an sich umsatzsteuerfrei. Wichtig ist daher,<br />

dass Sie als Heilmittelerbringer:innen rechtzeitig<br />

darauf achten, ob Ihre eigenen Leistungen<br />

ausnahmsweise nicht von der Umsatzsteuer<br />

befreit sind und dass Sie selbst vor allem umsatzsteuerfreie<br />

Leistungen beziehen. Wenn kein<br />

therapeutisches Ziel erfüllt wird, ist die jeweilige<br />

Leistung der Praxis umsatzsteuerpflichtig. Auch<br />

der Verkauf von Waren in der Praxis unterliegt<br />

der Umsatzsteuer. Diese Umsatzsteuerpflicht ist<br />

aber solange unschädlich, wie die umsatzsteuerpflichtigen<br />

Leistungen (inkl. Warenverkäufe) der<br />

Praxis die Kleinunternehmergrenze nach § 19<br />

UStG von (derzeit) jährlich 22.000 Euro umsatzsteuerpflichtigen<br />

Umsatzes nicht übersteigen. Es<br />

ist also dringend zu empfehlen, das Thema nicht<br />

zu ignorieren, sondern mit Rechts- oder Steuerberater:in<br />

aktiv anzugehen. Für Mieter:innen ist<br />

wichtig, dass Ihr:e Vermieter:in nicht zur Umsatzsteuer<br />

optieren; auch Klauseln, wonach die Vermietung<br />

„zuzüglich Umsatzsteuer“ erfolgt, sind<br />

für Sie als Heilmittelerbringer:in schädlich. Denn<br />

ist die umsatzsteuerfreie Vermietung nicht extra<br />

vereinbart, haben Sie kein Mitspracherecht, ob<br />

Ihr:e Vermieter:in zur Umsatzsteuer optiert.<br />

Weitere Details zum Thema finden Sie online:<br />

optica.de/umsatzsteuer<br />

6 ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT ZUKUNFT PRAXIS KOMPAKT7


KLIMASCHUTZ<br />

Praxen<br />

for Future<br />

Wenn die Klimaerwärmung<br />

gestoppt<br />

werden soll, müssen<br />

alle klimaneutral<br />

werden. Auch die<br />

Praxen. Aber wie<br />

kann das gelingen?<br />

TEXT: MARTIN SCHMITZ-KUHL<br />

In diesem Beitrag<br />

1.<br />

Das Gesundheitssystem hat seinen<br />

Anteil an der Erderwärmung.<br />

2.<br />

In den Praxen kann viel<br />

unternommen werden, um<br />

Emissionen zu reduzieren.<br />

3.<br />

Ziel ist die Klimaneutralität<br />

bis spätestens 2035.<br />

Die Zahl ist besorgniserregend:<br />

Nach Angaben<br />

der Deutschen<br />

Allianz Klimawandel<br />

und Gesundheit<br />

(KLUG) und der NGO<br />

„Health Care Without<br />

Harm“ ist der<br />

Gesundheitssektor hierzulande für 5,2 Prozent<br />

der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich.<br />

Selbstverständlich ist das nur ein<br />

Durchschnittswert. Und gerade Heilmittelerbringer:innen<br />

drücken diesen Durchschnitt<br />

ziemlich nach unten. Denn jedes Medikament,<br />

das durch sie nicht verschrieben werden muss,<br />

und jede Operation (besonders die Anästhesie),<br />

die durch sie verhindert wird, reduziert den<br />

Ausstoß klimaschädlicher Emissionen erheblich.<br />

Denn das sind die eigentlichen Klimakiller<br />

im Gesundheitssystem.<br />

Aber ist das beruhigend, dass andere<br />

„schlimmer“ sind? „Nicht, wenn man das Ziel<br />

ernst nimmt, bis 2035 auch im Gesundheits-<br />

ZUKUNFT PRAXIS TITEL9


sektor klimaneutral werden zu wollen“, so<br />

Annegret Dickhoff, Projektleiterin beim Naturschutzverband<br />

BUND und Mitbegründerin der<br />

KLUG-Allianz. Auch Praxisinhaber:innen sollten<br />

deshalb ihren Beitrag leisten, sei er auch<br />

noch so klein. Und das ist gar nicht so schwer,<br />

wie viele glauben: Am Beginn des Weges zur<br />

nachhaltigen, klimaneutralen Praxis steht<br />

dabei am besten die Analyse des eigenen ökologischen<br />

Fußabdrucks – also des Ist-Zustands<br />

der jeweiligen Praxis. Denn nur ausgehend<br />

von diesem Befund können Einsparpotenziale<br />

identifiziert und sinnvolle Maßnahmen abgeleitet<br />

werden. Für die Berechnung des CO 2<br />

-<br />

Äquivalent-Fußabdrucks gibt es verschiedene<br />

Online-Plattformen, beispielsweise den CO 2<br />

-<br />

Rechner von KlimAktiv.de.<br />

Danach geht es an die Umsetzung, und<br />

diese ist schon auf den ersten Metern hin zum<br />

gewünschten Soll-Zustand oft sehr befriedigend.<br />

Die empfohlenen Stellschrauben sind<br />

5.<br />

Wären alle<br />

Gesundheitssysteme<br />

der Welt ein<br />

Land, wäre dieses<br />

Land der fünftgrößte<br />

Treibhausgasemittent.<br />

Quelle: Health Care<br />

Without Harm<br />

Gegensteuern: Bewusstes Heizen hilft dem Klima und bringt zudem finanzielle Vorteile.<br />

nämlich häufig leicht zu drehen und führen<br />

schnell zu einem verblüffenden Ergebnis. Wie<br />

in dem vielleicht wichtigsten Handlungsfeld,<br />

dem Einsparen von Energie. Hier bedarf es nur<br />

kleiner Verhaltensänderungen, wenn man beispielsweise<br />

Geräte ganz ausschaltet, anstatt sie<br />

im Stand-by zu belassen, oder wenn man nur<br />

stoßlüftet, anstatt die Fenster den ganzen Tag<br />

zu kippen. Hinzu kommt, dass diese Maßnahmen<br />

nicht nur gut für das Klima sind, sondern<br />

ebenso für das eigene Portemonnaie. Angesichts<br />

explodierender Energiekosten macht<br />

schließlich auch die Politik Druck für sinkenden<br />

Verbrauch und ermöglicht es Mieter:innen<br />

etwa aktuell per Verordnung, weniger zu<br />

heizen, auch wenn das laut Mietvertrag nicht<br />

gestattet ist. Und für Inhaber:innen großer<br />

Praxen und Therapiezentren (ab 1.000 m 2 )<br />

wird, ebenfalls mittels Verordnung, ein sogenannter<br />

hydraulischer Abgleich verpflichtend,<br />

um den Gasverbrauch zu senken.<br />

„Keinen Müllhaufen<br />

hinterlassen!“<br />

Wie wird eine Praxis nachhaltig und klimaneutral? Für den Ergotherapeuten<br />

und Praxisinhaber ANDREAS BOHMANN aus Berlin<br />

ist das eine Frage, bei der das ganze Team beteiligt werden sollte.<br />

Herr Bohmann, wie kamen Sie<br />

darauf, Ihre Praxis klimaneutral<br />

machen zu wollen?<br />

Der Klimawandel ist für mich<br />

privat schon lange ein Thema.<br />

Ich finde, wir müssen dringend<br />

etwas ändern, sonst hinterlassen<br />

wir unseren Kindern einen Müllhaufen,<br />

eine kaputte Erde! Und<br />

irgendwann habe ich erkannt,<br />

dass ich auch in meiner Praxis<br />

etwas verändern muss. Deshalb<br />

haben wir uns zunächst einmal im<br />

Team zusammengesetzt, um uns<br />

gemeinsam zu überlegen, wie wir<br />

das Thema angehen können.<br />

Erwarten Sie, dass sich Ihre<br />

Mitarbeiter:innen in ihrer Freizeit<br />

dafür engagieren?<br />

Nein, natürlich nicht. Das ist bezahlte<br />

Arbeitszeit. So ein großer<br />

Aufwand ist das aber auch<br />

nicht. Wir sind zwar mit zwei<br />

ganztägigen Workshops gestartet,<br />

jetzt treffen wir uns aber<br />

nur noch einmal im Monat für<br />

vielleicht zwei bis drei Stunden.<br />

Und wir haben uns in drei Kleingruppen<br />

aufgeteilt, zu den Themen<br />

„Energie“, „Mobilität“ sowie<br />

„Einkauf und Praxisorganisation“.<br />

Dann hat sich noch eine Gruppe<br />

„Kommunikation“ gebildet, die<br />

den Prozess begleitet.<br />

Warum war es Ihnen wichtig, das<br />

im Team zu machen?<br />

Aus drei Gründen: Erstens war es<br />

mir wichtig, das nicht von oben<br />

herab durchzudrücken, sondern<br />

die Mitarbeiter:innen auf diesem<br />

Weg mitzunehmen. Zweitens<br />

kommt man, wenn man gemeinsam<br />

überlegt, auf mehr gute<br />

Ideen. Und drittens erhöht es<br />

natürlich die Chancen, dass dann<br />

letztlich auch alle mitziehen.<br />

Ist diese Strategie aufgegangen?<br />

Das wird sich jetzt erst zeigen.<br />

Beim Workshop haben einige<br />

Mitarbeiter:innen mitgemacht,<br />

das hat schon einmal gut geklappt.<br />

Aber wir möchten ja,<br />

dass 100 Prozent des Teams<br />

dann auch die von uns beschlossenen<br />

Maßnahmen umsetzen.<br />

Das ist in der Regel auch kein<br />

Problem. Aber wenn es zum Beispiel<br />

darum geht, bei Hausbesuchen<br />

auf das Auto zu verzichten<br />

und stattdessen mit dem Fahrrad<br />

oder den Öffentlichen zu fahren,<br />

ist damit zu rechnen, dass nicht<br />

alle mitziehen. Umso wichtiger<br />

ist es, den Prozess mit guten<br />

Argumenten zu begleiten und für<br />

alle transparent zu machen.<br />

Was haben Sie sich sonst noch<br />

überlegt – vielleicht auch als<br />

Tipp für andere Praxen?<br />

Es gibt viele Dinge, die man<br />

ändern kann. Die meisten tun<br />

auch gar nicht weh, zum Beispiel<br />

wenn man den Stromanbieter<br />

wechselt und nur noch Ökostrom<br />

bezieht. Oder wenn man<br />

konsequent nur noch Recyclingpapier<br />

benutzt. Ein Tipp, der sich<br />

sogar langfristig rechnet, ist die<br />

Umrüstung auf smarte Heizungsthermostate.<br />

Mit ihnen kann man<br />

viel Energie und damit sogar<br />

auch Kosten sparen. —<br />

ZUKUNFT PRAXIS TITEL11


Mit der Initiative<br />

‚papierlos glücklich‘<br />

möchten auch wir<br />

unseren Beitrag zum<br />

Klimaschutz leisten und<br />

unserer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung<br />

gerecht werden.<br />

Markus Kinkel, Geschäftsführer von Optica<br />

Wer wirklich klimaneutral werden möchte,<br />

muss indes in Sachen Energie weitere Schritte<br />

gehen und in Effizienz investieren. Wenn<br />

es dann um energieeffizientere Geräte oder<br />

gar ein neues Energie- oder Heizungssystem<br />

geht, wird die Kosten-Nutzen-Rechnung ungleich<br />

komplizierter. Doch sie lohnt sich – wie<br />

im Therapiezentrum von Erich Blöchinger im<br />

niederbayerischen Vilsbiburg. Dort steht jetzt<br />

eine große 100-Kilowatt-Photovoltaik-Anlage<br />

auf dem Dach, die nicht nur das ganze Zentrum,<br />

sondern obendrein den komplett auf<br />

Elektrofahrzeuge umgestellten Fuhrpark mit<br />

Energie versorgt. „Das Schöne ist: Die Sache<br />

ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch<br />

sinnvoll“, betont Blöchinger. Ohnehin<br />

ist die Mobilität ein weiteres wichtiges Hand-<br />

50 %<br />

der Deutschen<br />

sehen bei der<br />

Klimawende in der<br />

Senkung des<br />

Energieverbrauchs<br />

höchste Priorität.<br />

Quelle: PwC-Healthcare-<br />

Barometer <strong>2022</strong><br />

lungsfeld. Schließlich trägt der Verkehrssektor<br />

mit rund 20 Prozent zu den Treibhausgasemissionen<br />

in Deutschland bei – nicht zuletzt weil<br />

57 Prozent der Wege hierzulande mit dem Auto<br />

zurückgelegt werden. Deshalb ist es natürlich<br />

gut für das Klima, wenn die Therapeut:innen<br />

für ihre Hausbesuche Elektrofahrzeuge oder<br />

besser noch das Fahrrad oder Busse und Bahnen<br />

nutzen. Aber was ist mit all den Patient:innen,<br />

die Tag für Tag in die Praxen kommen?<br />

Darüber machte sich Michael Streicher viele<br />

Gedanken. Und dann entwickelte der Physiotherapeut<br />

aus Konstanz ein Bonussystem:<br />

„Jede:r, die oder der nicht mit dem Auto zur<br />

Therapie fährt, bekommt von mir einen Stempel<br />

in ein Bonusheft. Und wenn eine bestimmte<br />

Anzahl von Stempeln erreicht wurde, erhält<br />

man eine kleine Prämie“, erklärt der Praxisinhaber<br />

seine Idee. Und wie kommt sie bei der<br />

Zielgruppe an? „Sehr gut. Den Leuten macht es<br />

richtig Spaß, da mitzumachen und Stempel zu<br />

sammeln.“<br />

Doch wer etwas für das Klima tun möchte,<br />

sollte nicht nur beim Thema Energie sparen.<br />

Es gibt weitere Ressourcen, die viel zu wertvoll<br />

sind, um sie ohne Not zu verschwenden, erklärt<br />

Tanja Weskamp-Nimmergut aus Norderstedt.<br />

„Natürlich kann man auf Einmal-Handschuhe<br />

oder Spatel nicht verzichten, aber vom Pappbecher<br />

bis zum Papierhandtuch gibt es viele<br />

Dinge, die problemlos ersetzt werden können“,<br />

so die Logopädin, die sich die Klimaneutralität<br />

ihrer neun Praxen in Norddeutschland zum Ziel<br />

gesetzt hat. Viel wichtiger dafür sei es jedoch,<br />

all den Papierakten Adieu zu sagen. „Dank einer<br />

konsequenten Digitalisierung ist bei uns eigentlich<br />

nur noch das Rezept aus Papier – und das<br />

wird hoffentlich auch bald ein Ende haben.“<br />

Das wird auch bei Optica so gesehen – und<br />

das Engagement für Klima- und Ressourcenschutz<br />

entsprechend noch weiter verstärkt,<br />

etwa mit der kürzlich gestarteten Initiative<br />

„papierlos glücklich“. Ziel ist es, die Abrechnungsinformationen<br />

bald nicht mehr automatisch<br />

per Post zu versenden, sondern die<br />

Unterlagen grundsätzlich digital im kostenlosen<br />

Kundenportal MeinOptica zur Verfügung<br />

zu stellen. „Mit der Initiative ‚papierlos glücklich‘<br />

möchten auch wir unseren Beitrag zum<br />

Klimaschutz leisten und unserer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung gerecht werden“, erklärt<br />

Optica-Geschäftsführer Markus Kinkel. „In<br />

den noch immer extrem papierlastigen Abrechnungsprozessen<br />

sollte uns allen daran gelegen<br />

sein, überall dort ressourcenschonende<br />

Verfahren zu etablieren, wo auf den Ausdruck<br />

und Versand von papierhaften Unterlagen verzichtet<br />

werden kann.“<br />

Und das Schöne ist: Initiativen wie diese zeigen,<br />

dass der Einsatz für den Klimaschutz nicht<br />

zwangsläufig mit Verzicht zu tun haben muss.<br />

Im Gegenteil. Denn zum einen erhalten die<br />

Kund:innen ihre Abrechnungsinformationen im<br />

Kundenportal MeinOptica schneller als auf dem<br />

Postweg und benötigen für die Aufbewahrung<br />

keinen Platz. Zum anderen bietet das Kundenportal<br />

nützliche Funktionen wie eine Rezeptsuche,<br />

die die Auswertung und Verwaltung der<br />

Abrechnungsinformationen wesentlich vereinfachen.<br />

Eine klassische Win-win-Situation also<br />

– bei der das Klima nicht das Nachsehen hat. —<br />

Auf die Abrechnung lässt sich auch digital schauen – ohne Papierstapel.<br />

ZUKUNFT<br />

PRAXIS auch<br />

papierlos?<br />

Ihre Meinung ist gefragt: Wir wollen<br />

mehr darüber erfahren, wie<br />

Sie die ZUKUNFT PRAXIS lesen.<br />

Was gefällt Ihnen, was vermissen<br />

Sie – und könnten Sie sich das<br />

Magazin auch ausschließlich digital<br />

vorstellen? Unter optica.de/<br />

umfrage können Sie uns schnell<br />

und unkompliziert mitteilen, was<br />

Ihnen wichtig ist.<br />

12 ZUKUNFT PRAXIS TITEL


Was macht<br />

eigentlich die<br />

Blankoverordnung<br />

TEXT:<br />

MARTIN SCHMITZ-KUHL<br />

Eigentlich hätte die Blankoverordnung längst<br />

eingeführt sein müssen. ZUKUNFT PRAXIS hat bei<br />

den darüber verhandelnden Verbänden nachgefragt,<br />

was es mit der Verzögerung auf sich hat.<br />

enn man Dr. Robert Richter, Physiotherapeut<br />

und Professor für Bewegungstherapie an der<br />

Hochschule Furtwangen, auf das Thema<br />

Blankoverordnung anspricht, steigt bei ihm der Puls. Er<br />

kann einfach nicht verstehen, dass sie immer noch nicht<br />

umgesetzt ist. Denn ursprünglich hatte der Gesetzgeber<br />

von den verhandelnden Parteien – GKV-Spitzenverband<br />

und maßgebliche Verbände der Heilmittelerbringer:innen<br />

– gefordert, diese bis März 2021 einzuführen. Wegen<br />

Corona gab es damals ein halbes Jahr Aufschub. Doch<br />

seitdem ist auch schon wieder ein Jahr vergangen. „Ich<br />

verstehe einfach nicht, warum unsere Berufsgruppe<br />

nicht vehement darauf pocht, dass dieses Gesetz umgesetzt<br />

wird“, sagt Richter. „Wenn der Gesetzgeber den<br />

Ärztinnen und Ärzten ein Gesetz geschrieben hätte, mit<br />

denen sie mehr Befugnisse bekommen würden, und das<br />

wäre dann nicht pünktlich zum Termin umgesetzt, gäbe<br />

es aber einen richtig großen Aufstand.“<br />

Inzwischen hat der Gesetzgeber Konsequenzen gezogen<br />

– und kurzerhand alle Fristen aus dem Gesetz gestrichen.<br />

Wurde damit die Blankoverordnung endgültig auf<br />

den Sankt Nimmerleinstag verschoben? Was ist eigentlich<br />

der aktuelle Stand der Verhandlungen? Nachfrage bei<br />

einigen maßgeblichen Verbänden, die die Blankoverordnung<br />

nicht gemeinsam, sondern getrennt nach Disziplinen<br />

– Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie – mit der<br />

Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verhandeln:<br />

Bettina Simon, Vorstandsmitglied beim Deutschen<br />

Verband Ergotherapie (DVE), widerspricht vehement der<br />

Annahme, dass die Ergotherapeut:innen nicht hinter der<br />

Verordnung stünden und betont, dass man sich auch nach<br />

allen Kräften für deren Einführung einsetze. Allerdings<br />

hätte nun einmal erst der bundeseinheitliche Rahmenvertrag<br />

ausgehandelt werden müssen, auf dem dann die<br />

Blankoverordnung aufsetzen könnte. Und das hätte nun<br />

einmal bis Ende letzten Jahres gedauert. Zudem hätte man<br />

danach erst einmal die Teletherapie neu regeln müssen,<br />

sodass die Verhandlungen nach hinten gerutscht wären,<br />

erklärt Simon. „Alles gleichzeitig zu machen hätte unsere<br />

personellen Ressourcen gesprengt.“ Jetzt aber würde das<br />

Thema endlich wirklich auf der Agenda stehen.<br />

Frauke Kern, Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen<br />

Bundesverbands für Logopädie (dbl), macht dagegen<br />

keinen Hehl daraus, dass man in ihrem Verband<br />

keinen Mehrwert in der Blankoverordnung sieht und<br />

lieber gleich den Direktzugang umgesetzt hätte. Auch gibt<br />

sie offen zu, dass sie noch nicht einmal angefangen haben,<br />

zu verhandeln. Allerdings läge das ausschließlich daran,<br />

dass ein anderer Verband – Logo Deutschland – noch<br />

gegen den Hauptvertrag klage und zur Einführung der<br />

telemedizinischen Leistungen in die Regelversorgung ein<br />

Die Verhandlungen<br />

erweisen sich als<br />

sehr viel schwieriger als<br />

ursprünglich gedacht.<br />

Thorsten Vogtländer, Geschäftsführer des<br />

Deutschen Verbandes für Physiotherapie (ZVK)<br />

Schiedsverfahren liefe. Und bevor es da keine Einigung<br />

und damit eine gesamtvertragliche Basis gäbe, würden<br />

aus Sicht der GKV auch die Verhandlungen zur Blankoverordnung<br />

nichts bringen. „Den aktuellen Stillstand<br />

bedauern wir sehr, schließlich ist dieser erst recht keine<br />

Weiterentwicklung“, unterstreicht Kern. Selbstverständlich<br />

würde man die vom Gesetzgeber aufgetragene Pflicht,<br />

die Blankoverordnung zu verhandeln, ernst nehmen.<br />

Geschlossen positiver gegenüber der Blankverordnung<br />

eingestellt sind die Verbände der Physiotherapeut:innen.<br />

Hans Ortmann, Bundesvorsitzender des VPT,<br />

betont auf Nachfrage, dass die Blankoverordnung sehr<br />

wichtig sei, da sie endlich mehr Autonomie in der Therapie<br />

ermögliche. Zudem sei er „vorsichtig optimistisch“,<br />

dass es zu einer Einigung mit den Kassen kommen könne.<br />

Notfalls müsse eben das Schiedsgericht eingeschaltet<br />

werden. Dagegen sagt Thorsten Vogtländer, Geschäftsführer<br />

des Deutschen Verbandes für Physiotherapie<br />

(ZVK), einer der Verhandlungsführer: „Die Verhandlungen<br />

erweisen sich als sehr viel schwieriger als ursprünglich<br />

gedacht.“ Und das läge nicht an Unwillen, sondern<br />

an der Sache selbst. Welche Qualifikationen müssen die<br />

Therapeut:innen für die Erbringungen bestimmter Leistungen<br />

nachweisen? Wie detailliert (oder doch eher unbürokratisch)<br />

soll die Verordnung ausgestaltet werden?<br />

Welche ökonomischen Konsequenzen hat die Umsetzung<br />

für die Kassen ¬– und welche rechtlichen für die Therapeut:innen?<br />

Solche Fragen sind lange noch nicht ausdiskutiert.<br />

„Das Thema ist hochkomplex, jede Lösung eines<br />

Problems führt gleich zu einem neuen Problem“, so Vogtländer.<br />

Zudem bewege man sich auf völligem Neuland, es<br />

gäbe keine Blaupause, die sich einfach übertragen ließe.<br />

Und wann könnte es endlich so weit sein? Auf diese<br />

Frage kann und will Vogtländer keine Antwort geben.<br />

Theoretisch könnte es jetzt auch ganz schnell gehen,<br />

meint er, sodass Ende des Jahres die Blankoverordnung<br />

steht. Darauf wetten würde er aber sicherlich nicht. —<br />

14 ZUKUNFT PRAXIS THEMA ZUKUNFT PRAXIS THEMA 15


Vitaktiv in Ostfildern bei Stuttgart ist halb Physiotherapiepraxis,<br />

halb Fitnessstudio. Inhaber MARTIN KOBER setzt darauf,<br />

unterschiedliche Bereiche zu integrieren.<br />

Herr Kober, was ist das Besondere<br />

an Ihrer Praxis?<br />

Vor vier Jahren habe ich dieses<br />

Unternehmen als interdisziplinäres<br />

Konzept ins Leben gerufen. Meine<br />

Überlegung war dabei immer, dass<br />

wir unseren Patient:innen auch noch<br />

was bieten müssen, wenn die Rezepte<br />

ausgeschöpft, sie aber eigentlich<br />

noch nicht wieder richtig fit sind.<br />

Dabei erfinden wir bei uns das Rad<br />

natürlich nicht neu, wir haben es nur<br />

anders strukturiert. Dafür haben wir<br />

ein Konzept entwickelt, das die verschiedenen<br />

Bereiche Rehabilitation,<br />

Prävention, medizinisches Fitnesstraining,<br />

Physiotherapie und Leistungssportbetreuung<br />

integrativ verbindet.<br />

Was heißt das konkret?<br />

Wenn zum Beispiel ein Kunde aus<br />

unserem Trainingsbereich verletzungsbedingt<br />

ausfällt, würde er norma<br />

lerweise mit einem ärztlichen<br />

Attest einfach kündigen. Wir machen<br />

aber gleich ein Rückführungsprogramm<br />

mit ihm. Das heißt, wir checken<br />

ihn durch und machen dann<br />

einen Behandlungsplan in unserem<br />

Physiotherapiebereich, damit er<br />

möglichst schnell wieder normal bei<br />

uns trainieren kann.<br />

Das heißt, Trainings- und Physiotherapie<br />

gehen Hand in Hand?<br />

Genau. Die klassische Physiotherapie<br />

ist ja ohnehin eher ein Auslaufmodell,<br />

mit all ihren Reglementierungen<br />

und eingeschränkten Budgets.<br />

Wir wollen, dass die Leute glücklich<br />

und gesund nach Hause gehen – oder<br />

zumindest wissen, welche Sachen<br />

sie zu Hause weitermachen müssen,<br />

um wieder fit zu werden. Dieses<br />

Konzept leben wir mit unserem<br />

Team, das auch ganz bewusst aus<br />

unterschiedlichen Berufsgruppen<br />

zusammengesetzt ist: Sportwissenschaft,<br />

Physiotherapie, Gesundheits­<br />

management, Fitnessökonomie und<br />

andere. Auch das Thema Entwicklung<br />

und Forschung ist uns wichtig.<br />

Inwiefern?<br />

Mein Team und ich helfen anderen<br />

Unternehmen, ihre Programme und<br />

Technologien zu verbessern. Ein<br />

Start-up habe ich sogar mitgegründet:<br />

AIMO ist ein 3D-Bewegungsscan,<br />

der via App Bewegungsmuster<br />

analysiert und Fehlhaltungen sichtbar<br />

macht. Die Mitarbeit daran hat<br />

mir große Freude gemacht, weil es<br />

meiner Ansicht nach einfach wichtig<br />

und sinnvoll ist, den Markt digitaler<br />

zu gestalten und zu erweitern. Zusätzlich<br />

arbeiten wir mit Diers International<br />

an integrativen Lösungen<br />

für die Zukunft. All das ist aktuell in<br />

der Physiotherapie noch sehr am<br />

Anfang. Ich bin überzeugt davon,<br />

dass die digitale Transformation<br />

auch in unserem Beruf sehr viel verändern<br />

wird.<br />

Wenn Ihnen diese Themen so wichtig<br />

sind, plädieren Sie vermutlich<br />

auch für die Akademisierung Ihres<br />

Berufs?<br />

Ja und nein. Auf der einen Seite befürworte<br />

ich das natürlich unbedingt.<br />

Auf der anderen Seite muss sich<br />

dann aber auch das ganze System<br />

ändern – inklusive der Bezahlung.<br />

Denn mit den jetzigen Verordnungen<br />

funktioniert das leider nur, wenn<br />

ich in der Praxis Mitarbeiter:innen<br />

habe, die die verlangten Positionen<br />

zu relativ günstigen Sätzen abarbeiten<br />

können.<br />

Ich bin überzeugt<br />

davon, dass<br />

die digitale<br />

Transformation<br />

auch in unserem<br />

Beruf sehr viel<br />

verändern wird.<br />

Gehört für Sie zu einer solchen Systemänderung<br />

auch ein Direktzugang?<br />

Im Prinzip: ja. Allerdings wird dabei<br />

auch gerne vergessen, welche Verantwortung<br />

damit verbunden wäre.<br />

Im Grunde genommen wäre es mir<br />

wichtiger, dass die Zusammenarbeit<br />

zwischen Ärzt:innen und Physiotherapeut:innen<br />

auf Augenhöhe stattfindet.<br />

Ich könnte mir zum Beispiel<br />

auch das amerikanische Modell vorstellen,<br />

in dem die Leute öfter zuerst<br />

zum Physio gehen und danach zur<br />

spezifischen Untersuchung in die<br />

Arztpraxis. Mir wäre nur tatsächlich<br />

wichtig, dass wir die Chance bekommen,<br />

effizient und adäquat zu<br />

behandeln und nicht andauernd das<br />

Gefühl haben, um Rezepte betteln<br />

zu müssen.<br />

Was würden Sie machen, wenn Sie<br />

Gesundheitsminister für einen Tag<br />

wären?<br />

Zum einen würde ich mich um die<br />

Vereinfachung und Entbürokratisierung<br />

kümmern. Das wäre mir ein<br />

ganz wichtiges Anliegen, auch um<br />

die Ärzte zu entlasten! Und zum anderen<br />

würde ich Maßnahmen gegen<br />

den Fachkräftemangel angehen, wie<br />

die Abschaffung des Schulgeldes.<br />

Denn aktuell ist es leider so, dass<br />

Praxisinhaber:innen im Prinzip alle<br />

Bewerber:innen nehmen müssen,<br />

die sie kriegen können. Das kann<br />

nicht gut sein!<br />

Sind Sie im Verband organisiert<br />

und wenn ja, sind Sie mit seiner<br />

Arbeit zufrieden?<br />

Ich bin im IFK organisiert, dem Bundesverband<br />

selbstständiger Physiotherapeuten.<br />

Und als solcher fühle<br />

ich mich von meinem Verband auch<br />

gut vertreten. Allerdings sehe ich<br />

auch, dass die große Anzahl der Verbände<br />

ein großes Problem ist, wenn<br />

es darum geht, insgesamt Verbesserungen<br />

für uns Therapeut:innen<br />

durchzusetzen – zum Beispiel wenn<br />

es um Tarifverhandlungen geht. Ich<br />

wünschte mir schon, dass sich da<br />

mal etwas ändert. —<br />

16 ZUKUNFT PRAXIS FRAGEBOGEN ZUKUNFT PRAXIS FRAGEBOGEN 17


Aus der Not<br />

eine Tugend machen<br />

Erleidet eine Patientin oder ein Patient bei der Behandlung einen<br />

medizinischen Notfall, geht es oft um Sekunden und um die richtigen<br />

Informationen. Auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) kann ein<br />

Notfalldatensatz gespeichert werden, der im Zweifelsfall Leben retten kann.<br />

Passieren kann es überall, auch in der physiotherapeutischen<br />

Praxis: Ein Patient kollabiert, ist nicht<br />

mehr ansprechbar, der Notarzt wird gerufen und<br />

braucht Informationen zum Betroffenen. Sind Allergien<br />

bekannt? Manche Medikamente können den sogenannten<br />

anaphylaktischen Schock auslösen, und bevor die<br />

Notärzte etwas verabreichen, wäre es gut, zu wissen, ob<br />

die Medikation vertragen wird. Oder trägt der oder die Patient:in<br />

möglicherweise Implantate? Vielleicht einen Herzschrittmacher<br />

und die Bewusstlosigkeit wird von einem<br />

Defekt an diesem lebenswichtigen Gerät verursacht?<br />

Solche und andere Informationen – wie Kontaktdaten<br />

von behandelnden Ärzt:innen, ein Notfallkontakt<br />

oder regelmäßig eingenommene Medikamente – sind<br />

bei der Diagnose hilfreich und sparen wertvolle Zeit.<br />

Als Notfalldatensatz können sie auf der elektronischen<br />

Gesundheitskarte (eGK) gespeichert und ausgelesen<br />

werden. Natürlich nicht von jeder x-beliebigen Person,<br />

sondern nur von dazu Berechtigten. Und wer dazu berechtigt<br />

ist, das ist in der Telematikinfrastruktur (TI) hinterlegt.<br />

Tritt also ein Notfall ein, wird die eGK ans Lesegerät<br />

gehalten, in der Praxissoftware der Notfalldatensatz angefordert<br />

und dort zwischengespeichert. Dort kann der<br />

Notfalldatensatz auch aktualisiert und wieder auf der<br />

eGK gespeichert werden. Das System insgesamt wird<br />

Notfalldatenmanagement genannt, kurz NFDM.<br />

Auslesen des Notfalldatensatzes<br />

wird protokolliert<br />

Normalerweise sollten die Patient:innen dem zustimmen,<br />

im Notfall ist das aber auch ohne Zustimmung möglich. Zu<br />

diesen Notfällen zählt eine Versorgung durch Notarzt oder<br />

TEXT: MICHAEL HASENPUSCH<br />

Rettungsdienst vor Einlieferung in die Klinik, die ungeplante<br />

Notaufnahme ins Krankenhaus oder die ungeplante Patientenversorgung<br />

im ambulanten Versorgungssektor, also<br />

außerhalb der Krankenhäuser oder Kliniken. Der Grund<br />

für das Auslesen der Informationen, der Zeitpunkt des Zugriffs<br />

und die Person, die den Notfalldatensatz anfordert,<br />

werden auf der eGK protokolliert.<br />

Die Voraussetzung dafür, den Notfalldatensatz auszulesen,<br />

ist der Anschluss der Praxis an die TI, der für<br />

jede ihrer Anwendungen benötigt wird. Konkret vorhanden<br />

sein muss ein Konnektor, der über die NFDM-Funktionalität<br />

verfügt. Außerdem muss die Praxissoftware<br />

das Update für NFDM erhalten haben, und schließlich<br />

muss ein elektronischer Heilberufsausweis (eHBA) der<br />

zweiten Generation vorhanden sein. Die Ausgabe des<br />

eHBA an Physiotherapeut:innen und andere Berufsgruppen<br />

der Heilberufler:innen in ausgewählten Bundesländern<br />

hat vor einigen Monaten im Pilotbetrieb begonnen.<br />

Voraussichtlich im Herbst <strong>2022</strong> wird das dafür<br />

zuständige elektronische Gesundheitsberuferegister<br />

(eGBR) in Münster, Nordrhein-Westfalen, den regulären<br />

Betrieb aufnehmen. —<br />

INFORMIERT<br />

Aktuelles aus der Welt<br />

der Abrechnung von<br />

Heilmitteln<br />

Datensicherheit in der Cloud?<br />

Wie sicher sind meine Patientendaten? Diese Frage<br />

stellen sich viele ine der Praxisinhaber:innen, häufigsten fokalen Dystonien wenn sie über<br />

die Anschaffung ist die einer zervikale Praxissoftware Dystonie (ZD). nachdenken. Dabei Im<br />

Gesundheitswesen handelt werden es sich um sensible eine Fehlhaltung Daten gespeichert<br />

und ein Ausfall<br />

des<br />

des<br />

Kopfes,<br />

Systems<br />

bedingt<br />

kann<br />

durch<br />

das<br />

unwillkürliche<br />

Muskelspannungen der Hals-<br />

Tagesgeschäft in<br />

der Praxis beeinträchtigen. Cloudbasierte Praxissoftwarelösungen<br />

sind besser als ihr Ruf, vor allem in Bezug<br />

auf Datensicherheit. Was Sie darüber wissen soll-<br />

und Nackenmuskeln. Im weiteren<br />

Verlauf entstehen Schmerzen durch<br />

ten auf einen Blick: https://bit.ly/3KP9vOA<br />

die partielle oder permanente Anspannung<br />

der entsprechenden Muskulatur.<br />

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Impressum<br />

Zukunft Praxis, Ausgabe <strong>09</strong>/<strong>2022</strong><br />

(Erscheinungsweise: monatlich)<br />

Herausgeber:<br />

Optica Abrechnungszentrum Dr. Güldener GmbH<br />

Marienstraße 10, 70178 Stuttgart<br />

Vertreten durch die Geschäftsführer Konrad<br />

Bommas, Markus Kinkel und Dr. Jochen Pfänder<br />

Telefon: 0711 99373-2000, Telefax: 0711 99373-2025<br />

E-Mail: info@optica.de<br />

Optica-Redaktion: Fabian Maier (V.i.S.d.P.)<br />

Verlag: Fazit Communication GmbH,<br />

Frankenallee 71 – 81, 60327 Frankfurt am Main<br />

Konzept: Jan Philipp Rost, Martin Schmitz-Kuhl,<br />

Michael Hasenpusch, Johannes Göbel<br />

Art Direktion: Oliver Hick-Schulz<br />

Produktion: Anabell Krebs<br />

Text: Martin Schmitz-Kuhl, Michael Hasenpusch<br />

Druck: Seltersdruck & Verlag Lehn GmbH & Co. KG, Selters<br />

Fotografie:<br />

Titel, S. 3, S. 8: MicroStockHub/iStock /<br />

S. 3: Optica / S. 5: Mykyta Dolmatov/iStock /<br />

S. 6: Sergey Tinyakov/iStock / S. 7: sutlafk/iStock; privat /<br />

S. 10: Andrey Popov/AdobeStock / S. 11: privat /<br />

S. 12: privat / S. 13: Pinkypills/iStock / S. 14: sorbetto/iStock /<br />

S. 16: privat / S. 17: privat / S. 18 AlexandrMoroz/iStock /<br />

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– und in ihrem Interesse.<br />

18 ZUKUNFT PRAXIS THEMA<br />

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