VR-IMMO news Ausgabe Oktober-November-Dezember 4-2022
Bebilderte Immobilienangebote von teilnehmenden Volksbanken Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg und Bayern.
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Kühl in den nächsten Sommer<br />
So funktioniert der Hitzeschutz für die eigenen vier Wände<br />
In Deutschland hat sich die Zahl der Hitzetage in den vergangenen Jahrzehnten verdreifacht. Das wirkt sich<br />
auch auf die Innentemperatur in Häusern und Wohnungen aus. Damit die Hitze erst gar nicht in die Wohnräume<br />
gelangt, können Bauherren ihre Immobilie von Anfang an klimagerecht planen und Hausbesitzer sinnvoll<br />
nachrüsten. Welche Möglichkeiten es gibt, erklärt Schwäbisch Hall-Architekt Sven Haustein.<br />
Große Fenster, keine Beschattung, schlechte Dämmung – manche<br />
Entscheidung beim Hausbau zieht im Sommer schweißtreibende<br />
Konsequenzen nach sich. Denn: Wenn die Außentemperatur<br />
die 30-Grad-Marke überschreitet, kann es in<br />
Innenräumen schnell unangenehm heiß werden. Darunter leidet<br />
der Wohnkomfort – und für Kinder und ältere Menschen<br />
kann die Hitze gesund-heitsschädlich werden. Diese fünf Hitzeschutzmaßnahmen<br />
schaffen Abhilfe.<br />
Die Lage:<br />
Klimagerechtes Bauen beginnt bei der Gebäudeplanung<br />
Bauweise, Wärmedämmung und Fassadenanstrich:<br />
Weitsicht beim Bau<br />
Der sommerliche Hitzeschutz beeinflusst auch die Gebäudegestaltung.<br />
So sollte bei der Zimmeranordnung bedacht werden,<br />
dass manche Räume, beispielsweise die Küche, durch ihre Nutzung<br />
Wärme erzeugen. Noch wichtiger ist aber, die Erwärmung<br />
von außen zu verringern. Dabei hilft die Dämmung. „Was im<br />
Winter Raumwärme bewahrt, schützt auch im Sommer in umgekehrter<br />
Richtung. Und je schwerer die Dämmstoffe, z. B. Holzfasern<br />
oder Steinwolle, umso stärker der Effekt im Sommer“, so<br />
der Architekt. Mineralische Baustoffe wie Beton<br />
oder Mauerwerk aus Kalksandstein oder<br />
Vollziegeln fungieren bei Hitze hervorragend,<br />
weil sie Wärme speichern und die Erhitzung<br />
der Räume verzögern. Stahl und Glas erhitzen<br />
sich dagegen stark und geben Wärme ins<br />
Innere ab.<br />
Auch die Fassadenfarbe wirkt sich auf die<br />
Temperaturen im Hausinneren aus: Eine helle<br />
Fassade reflektiert das Sonnenlicht stärker<br />
und nimmt weniger Wärme auf. Dasselbe gilt<br />
für helle Dächer. Jedoch lassen die Bauvorschriften<br />
oft keine hellen Dachdeckungen zu.<br />
Alternativ kann die Temperatur mit Solarkollektoren<br />
oder einer Dachbegrünung gemindert<br />
werden.<br />
Hitzeschutz wird bereits bei der Grundstückswahl wichtig: Liegt<br />
der Bauplatz auf offener Ebene, ist die Sonneneinstrahlung<br />
stark. Aber auch dicht besiedelte und hoch versiegelte städtische<br />
Gebiete sind im Sommer von extremen Temperaturen betroffen.<br />
„Der Schatten von Bäumen ist eine effektive Maßnahme<br />
gegen hohe Raumtemperaturen. Allerdings sollte dadurch<br />
keine ungewollte Verschattung auf Kosten von Helligkeit und<br />
Energiebilanz oder eine potenzielle Gefahrenquelle bei Sturm<br />
entstehen“, rät Sven Haustein.<br />
Bepflanzung: Natürliche Klimaanlage sorgt für Abkühlung<br />
Fassaden- und Dachbegrünungen wirken sich positiv auf das<br />
Mikroklima rund um das Gebäude aus: Sie spenden Schatten,<br />
tragen durch Verdunstung zur Kühlung im Innern bei und erhöhen<br />
die Luftfeuchtigkeit. Die Fassadenbepflanzung schützt<br />
außerdem vor Schmutz, Witterung, UV-Strahlung und Schall.<br />
Für den Garten gilt: Besser möglichst natürlich mit hitzetauglichen<br />
Bäumen, Sträuchern und Beeten gestaltet als versiegelte<br />
Flächen oder Steingärten. Einen ebenso großen Kühlungseffekt<br />
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