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Gemeindebrief Oktober 2022

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Gemeindebrief 2/2022 Meditation 3

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese Zeilen schreibe ich

wenige Tage vor Erntedank.

Gemischte Gefühle

habe ich in mir. Da ist im

Moment – irgendwie passend

zum bevorstehenden

Erntedankfest – besonders

dominant der Dank. Dank

für zwei überaus schöne

Höhepunkte in unserem Gemeindeleben. Höhepunkte,

die jahrelang geplant, die zweimal

verschoben, die (jedenfalls der eine Höhepunkt

am 18. September) immer wieder auf allen Seiten

Bedenkenträgerinnen und Bedenkenträger

auf den Plan gerufen haben.

Es waren Veranstaltungen, die denjenigen, die

dabei waren sicher noch lange in Erinnerung

bleiben werden. Es waren Höhepunkte, die

her ausfordernd waren, die mich zu Dingen

herausgefordert haben, die ich nie gelernt und

noch nie praktiziert habe. In manchen Zeiten

und Tätigkeiten fühlte ich mich mehr als Eventmanager,

denn als Pfarrer. Oft bin ich auch viel

zu früh aufgewacht und die Gedanken kreisten

um tausend Dinge und alle hatten sie mit unserem

großen Event zu tun – schließlich hatte

es so etwas in unserem schönen Oberöwisheim

ja noch nie gegeben.

Aber es hat sich nicht nur gelohnt, es war auch

richtig und gut so. Wer ein solches Gebäude,

wie wir unseren Kirchturm, besitzt und der wird

stolze 600 Jahre alt, kann ja eigentlich nicht

anders, als dies zu feiern – und gleichzeitig

sehr dankbar zu sein. Dankbar bin ich dafür,

dass wir keinen Cent Kirchensteuer für unser

Event ausgegeben haben. Auch hier gab es

Kritik („Dafür hat die Kirche Geld ...“). Alles hat

sich durch Spenden finanziert und am Ende

haben wir noch Geld eingenommen. Dankbar

bin ich den unzähligen Helferinnen und

Helfern, die wie selbstverständlich angepackt

und beigetragen haben. Dankbar bin ich auch,

dass insbesondere am 18. September nichts

passiert ist, dass keinerlei Einsatzfahrzeuge

in unseren Ort kommen mussten, dass alles

prima verlief – einschließlich dem Wetter, das

pünktlich ab 08:30 Uhr zwar kühl – aber trocken

war – und nicht zu windig ... bis ganz

zum Schluss. Einen Nachmittag lang haben wir

oft nach oben geschaut und Friedi Kühne den

wundervollen Menschen und Extremsportler

auf seiner Slackline (eigentlich Highline) bewundert

... „Zwischen Himmel und Erde“.

Sechs Tage später, am 24. September war

gleich das nächs te Megaevent: „Zwischen

Himmel und Hölle“ hat es die vielen, vielen

Zuschauer geführt – mitten hinein in ein Tötungsdelikt,

das sich 1653 in Oberöwisheim

abgespielt – und den katholischen Pfarrer Peter

Krane damals das Leben gekostet hat ...

Ursache: Eine Kugel abgefeuert vom Gewehr

des evangelischen Ortspfarrers Christoph

Saprosius. Alessa Däschner und Walter Zimmermann

haben dieses großartige Theaterstück

für Oberöwisheim selbst geschrieben

und den Anwesenden geschenkt.

Wir haben uns entschieden, diese Ausgabe

des Gemeindebriefes weitgehend den Impressionen

der beiden nahe zurückliegenden

Großereignisse zu widmen.

Erntedank 2022 kann allerdings kaum sein –

ohne den sorgenvollen Blick auf den Krieg in

der Ukraine, der seit dem 24. Februar tobt. Ein

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