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4 gastkoMMentar „Abwrackprämie“ auch fürs Häusle – statt energetischem Dämmwahn von Johann Ettengruber, Vorstandssprecher Deutscher Abbruchverband e.V. Erinnern Sie sich noch? Im Jahr 2009 investierte der deutsche Staat insgesamt fünf Mrd. Euro, um privaten Autobesitzern beim neukauf eines PKW 2.500 Euro für sein zu verschrottendes Altfahrzeug zu bezahlen. diese offiziell sogenannte „Umweltprämie“ sollte dazu beitragen, den PKW-Bestand in deutschland zu erneuern und damit die CO 2 -Belastung in der Luft zu senken. Ökonomisch sollte die Maßnahme natürlich auch die nachfrage nach neuen PKW fördern, um die infolge der Finanzkrise in Stottern geratene KonjunkturlokomotiveAutomobilindustrie wieder auf Fahrt zu bringen. die im Jahr 2010 ebenfalls diskutierte „Abwrackprämie“ für alte häuser hingegen wurde nicht realisiert. Auch in den aktuellen Überlegungen von Bund und Ländern spielt eine solche Förderung keine große rolle. Vielmehr sollen im rahmen einer regelrechten Energiesparoffensive der Bundesregierung die privaten hauseigentümer noch stärker zu weitreichenden dämmungsmaßnahmen in Bestandsgebäuden verpflichtet werden. Eine wahre dämmolympiade, in der reihenweise die dämmstoffe in immer größerer dicke gegen die Wände geklatscht werden, fürchtet daher manch Experte und es wird auch schon vom „dämmwahn“ gesprochen. durch die quasi hermetische Abriegelung der gedämmten Gebäude entsteht ein Wohnen – oder auch Arbeiten – wie in einer Plastiktüte. da einzelne der zur dämmung verwendeten Materialien durch stark vermehrte chemische Substanzen auch negative gesundheitlichen Auswirkungen auf die Bewohner haben könnten, ist vom „Sick Building Syndrom“ die rede. Bundesregierung, hersteller, Architekten und Bauherren haben sich zudem auch Neue Verbandsspitze in NRW Martin Schlegel ist Bauindustrie-Präsident Düsseldorf/Aachen – Dipl.- Ing. Martin Schlegel (55), Mitglied des Vorstandes der August Heine Baugesellschaft AG, Oberhausen, ist neuer Präsident der nordrheinwestfälischen Bauindustrie. Die Mitgliederversammlung wählte Schlegel in Aachen zum Nachfolger von Andreas Schmieg, der sein Präsidentenamt im März nach sechs erfolgreichen Jahren aus persönlichen Gründen leider zur Verfügung stellen musste. Schlegel war schon von 2002 bis 2005 Mitglied im Vorstand des Bauindustrieverbandes NRW. Bevor er im Mai dieses Jahres in den Wechsel der Geschäftsführung bei Scheuerle und Kamag Susanne Schlegel und Andreas Kohler sind zum 1. Juni 2012 neue Geschäftsführer der Scheuerle Fahrzeugfabrik Gmbh aus Pfedel- bach und Kamag Transporttechnik Gmbh & Co. KG aus Ulm geworden. Foto: SCHEUERLE/KAMAG Susanne Schlegel Innerhalb der TII-Gruppe (Transporter Industry International Gmbh) haben Andreas Kohler und Susanne Schlegel die Geschäftsführung der beiden Fahrzeughersteller Scheuerle und Kamag übernommen. Andreas Kohler ist bereits seit vielen Jahren in der TII Gruppe tätig und leitete zuletzt den Bereich Technik und Entwicklung der beiden häuser Scheuerle und Johann Ettengruber ist Vorstandssprecher des deutschen Abbruchverbandes. noch keine Gedanken über die künftige Entsorgung der beim Abbruch anfallenden Verbundbaustoffe gemacht. In vielen Fällen kann Abbruch und neubau schlicht günstiger sein als die alten Gebäude „zu Tode zu dämmen“, wenn diese besonders sanierungsbedürftig sind. Laut einer bundesweiten Studie der Kampagne „Impulse für den Wohnungsbau“ aus dem Jahr 2011 ist mehr als jedes zehnte Wohnhaus in deutschland nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren. Eine „Abwrackprämie“ könnte also Anreize schaffen, um durch eine erhöhte neubauquote, Potentiale bei Passivhäusern oder Plus-Energie häusern zu erschließen. Foto: Deutscher Abbruchverband e.V. nicht außer Acht zu lassen sind die neuen Bedürfnisse einer sich ändernden Gesellschaft mit beispielsweise mehr Senioren- und Singlehaushalten. Auch hier lässt sich ggf. die Anpassung der Wohneinheiten auf die neuen Bedürfnisse, zum Beispiel durch flexiblere Grundrisslösungen mit einem neubau besser realisieren. natürlich ist der Abbruch und neubau einer Sanierung nicht immer vorzuziehen. Aber manchmal ist er vielleicht auch die bessere Alternative und damit eben auch förderungswürdig. die nicht minder bedeutsame Konjunkturlokomotive „Baugewerbe“, die im Unterschied zur Autoindustrie auch ausschließlich den heimischen Binnenmarkt stärkt, ist vielfältig und facettenreich. Eine qualifizierte, leistungsstarke Abbruchindustrie ist ein Teil davon. Gute Gründe sprechen dafür, die Abbruchindustrie bei der Aufteilung der vorhandenen staatlichen Fördermittel zur Energieeinsparung gleichberechtigt zur Sanierung auch zum Zuge kommen zu lassen. Vorstand der August Heine Baugesellschaft aufrückte, leitete Schlegel die Niederlassung Ingenieurbau Düsseldorf der Walter Bau-AG. Dipl.-Ing. Lothar Schulz (48), Mitglied des Vorstandes der Strabag AG, Köln, wurde von den Verbandsunternehmen zum neuen Vizepräsidenten bestimmt. Er arbeitet bereits seit 2011 im Vorstand des Bauindustrieverbandes mit. Neu in den Vorstand wählte Mitgliederversammlung Dipl.-Ing. Achim Müllerschön (52), Mitglied des Vorstandes der Alpine Bau Deutschland AG, Köln. Kamag. herr Kohler tritt somit die nachfolge von Thomas riek an, der Ende Mai als Geschäftsführer ausgeschieden ist. Foto: SCHEUERLE/KAMAG Susanne Schle- Andreas Kohler gel war zuletzt Mitglied der Geschäftsführung bei Schuler Pressen Gmbh & Co. KG in Göppingen und ist nun als Geschäftsführerin für die kaufmännischen Belange bei Scheuerle und Kamag zuständig. Frau Schlegel löst damit Ulrich Bochtler ab, welcher zum 30. Juni 2012 in den ruhestand tritt. das seit dem Jahr 1886 bestehende Unternehmen Scheuerle und die im Jahre 1969 gegründete Firma Kamaag entwickeln und produzieren Schwerlasttransporter. MENSCHEN & MEINUNGEN koMMentarserie energieWende – teil iV Offshore – Windenergie nutzen von Rechtsanwalt Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie e. V. Zum Gelingen der Energiewende trägt der Ausbau der Offshore-Windenergie maßgeblich bei. die Bundesregierung strebt an, bis 2020 insgesamt 10 Gigawatt Windenergieleistung in deutschen Gewässern zu errichten, bis 2030 sollen in nord- und Ostsee 25 Gigawatt installierte Windenergieleistung erreicht werden. das entspricht einer Gesamtinvestition von 220 Mrd. Euro. der Anteil der Bauleistung beträgt dabei rund 40 Prozent. diese Ziele sind ambitioniert, wenn man bedenkt, dass beispielsweise der Bau von 12 Anlagen im Windpark Alpha-Ventus etwa neun Monate dauerte. Unter der Annahme, dass die oben genannten Windkraftanlagen alle im rahmen des europäischen Konzeptes „Energie 2050“ entstehen sollen, sind pro Jahr über 800 Anlagen zu errichten. die deutsche Bauindustrie steht bereit, mit hoher Baukompetenz im Bereich der Gründung und Logistik den Markt der Offshore- Windkraft zu erschließen. die jetzt in Betrieb gegangene Anlage Alpha-Ventus, 45 Kilometer vor der Küste Borkums, ist die erste der sogenannten 5-Megawatt-Klasse, an der die großen deutschen Bauindustrieunternehmen beteiligt sind und die zeigt, dass deutsche Ingenieurkompetenz diese großen herausforderungen meistern kann, obwohl die Gewinnung von Offshore- Windenergie nach wie vor mit erheblichen finanziellen und technischen risiken verbunden ist. da insbesondere die deutschen Windparks außerhalb der 12-Seemeilen-Zone liegen und damit deutlich weiter auf dem offenen Meer installiert werden müssen als schwedische oder dänische Windparks, ist ein enormer logistischer Aufwand zu betreiben. die deutschen Bauindustrieunternehmen bauen derzeit große maritime Kompetenz auf, entwickeln eigene Offshore-Installati- onsgeräte und bringen ihr Projektfinanzierungs-Know-how. dass die deutsche Bauindustrie den technischen und logistischen herausforderungen gewachsen ist, zeigen beispielsweise internationale Projekte in England, Irland und Skandinavien, wo deutsche Bauindustrieunternehmen mit ihren Partnern Logistikstandorte aufbauen, Montageschiffe konstruieren und bereitstellen und technisch hoch komplexe Gründungen in über 50 Metern Seetiefe durchführen, die noch dazu 60 Kilometer und weiter von der Küste entfernt statt- finden müssen. das nadelöhr beim Ausbau der Offshore- Windenergie ist derzeit der Ausbau eines Foto: Imvest Projektentwicklung Juli 2012 Der BauUnternehmer Bis 2020 will die Bundesregierung 10 Gigawatt Windenergieleistung in nord- und Ostsee installieren. (Foto: Andrea damm / pixelio.de) Berlin – Im Zuge des deutschen Atomausstiegs nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011, zeigten sich die Spitzenpolitiker der Regierung ambitioniert in ihren Ausführungen zu den Zielen einer beschleunigten Energiewende. Im Hinblick auf eines der damals am meisten genannten Handlungsfelder mit riesigem Potenzial, nämlich der energetischen Gebäudesanierung, muss man nach den ersten zwölf Monaten seit dem Startschuss leider eine Negativbilanz konstatieren, die selbst die größten Skeptiker in der Form kaum erwartet haben dürften. „Das größte Potenzial liegt aber im sparsameren Umgang mit Ener gie. Im Bereich der Gebäudesanierung sehe ich dafür riesige Möglichkeiten“, sagte Bayern Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) Ende März 2011 in der Wochenzeitung Die Zeit. Der damalige Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) äußerte sich gegenüber dem Magazin Der Spiegel wenige Tage später ähnlich: „Wir müssen als Erstes bei der Gebäudesanierung klotzen“. Beide konnten ihre Einschätzung hier auf zahlreiche Studien stützen, die bestätigen, dass der Bereich des energetischen Bauens ein Schlüssel zur erfolgreichen Modernisierung des Energiehaushaltes darstellt. So hatten unter anderem das Fraunhofer Institut und die Deutsche Physikalische Gesellschaft bereits 2010 entsprechende Analysen vorgelegt. Eine 2011 von Imvest Projektentwicklung in Auftrag gegebene Studie bezifferte das Einsparpotenzial bei Gebäuden auf 459 Mrd. Kilowattstunden ge- messen am Passivhausstandard, was fast viermal soviel Energie entspricht, wie alle Kernkraftwerke in Deutschland noch 2010 an Strom lieferten. Nachdem zunächst 2009 ein Förderetat von 2,2 Mrd. Euro für die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes zur Verfügung standen, wurden die Mittel gegen die Empfehlungen aller Experten gekürzt, so dass 2010 lediglich 1,3 Mrd. Euro zur Verfügung standen und für 2011 sogar weniger als 0,5 Mrd. Euro im Bundeshaushalt eingeplant waren. Als im Anschluss an das Unglück in Fukushima Kurskorrekturen in der Energiepolitik diskutiert wurden, kündigte Ex- Bundesumweltminister Röttgen im Mai an, dass 2 Mrd. Euro bereitgestellt würden, um die Energieeffizienz im Hauswärmesektor zu erhöhen. Experten, unter anderem von der Deutschen Energie-Agentur (dena), schätzten das benötigte Volumen für die Erreichung der angestrebten Ziele auf mindestens 5 Mrd. Euro, was etwa den jährlichen Subventionen für Steinkohle in Deutsch- rA Michael Knipper, hauptgeschäftsführer des hauptverbandes der deutschen Bauindustire. Chronik eines Lippenbekenntnisses die Energiewende ist ohne energetische Sanierung von Gebäuden nicht zu bewältigen. Foto: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie land entspricht. Im Juli wurde das Energiepaket der Bundesregierung beschlossen, was 1,5 Mrd. Euro an Fördermitteln für die Gebäudesanierung als „aufgestockten“ Etat vorsah – damit immerhin 0,7 Mrd. Euro weniger als noch 2009 – aber zusätzlich Steuererleichterungen über weitere 1,5 Mrd. Euro in Aussicht stellte, welche die Länder Bauherren und Eigentümern für entsprechende Maßnahmen gewähren sollten. Letzterer Entwurf wurde im Juli 2011 vom Bundesrat abgelehnt und liegt seither auf Eis. Vom Vermittlungsausschuss, der mit der Lösung dieser Problematik betraut ist, war bis zuletzt keinerlei Aussage zu einer positiven Entwicklung in der Sache zu hören. Ein Kompromissvorschlag, bei dem das Volumen für Steuerabschreibungen auf 1 Mrd. Euro reduziert werden sollte und der Bund darüber hinaus Gelder für die Sanierung kommunaler Gebäude bereitstellen sollte, scheiterte jüngst. Ob es nach der Sommerpause eine Entscheidung geben wird, bleibt abzuwarten. Im Ergebnis der inkonsequenten Politik sind die energetische Gebäudesanierungen, leistungsfähigen Übertragungsnetzes, damit die offshore gewonnene Windenergie auch in die Verbrauchszentren in Süd- und Westdeutschland gelangt. die netzbetreiber gehen in ihrem netzentwicklungsplan davon aus, dass bis 2022 bis zu 3.800 km neue Übertragungsnetze gebaut werden müssen. Tatsächlich werden aber derzeit nur rund 100 Kilometer jährlich realisiert. damit die Energie wende nicht scheitert, muss das kürzlich geschlossene netzausbaubeschleunigungsgesetz konsequent und zügig umgesetzt werden. dies gilt insbesondere für die Verabschiedung eines Bundesnetzplans, in dem die Trassenkorridore bundesweit ausgewiesen und für den Bau von höchstspannungsleitungen reserviert werden. Gleichzeitig müssen die Genehmigungsverfahren vereinheitlicht und beschleunigt werden. Eines wird bei allem deutlich: Ohne den Beitrag der Bauindustrie ist die Energiewende nicht zu schaffen. Bedeutung der energetischen Gebäudesanierung erkannt, aber ignoriert – von Peter Berg deren Rate von etwa 1 Prozent auf mindestens 2 Prozent verdoppelt werden sollte, um die angestrebten Klima- und Energieziele zu erreichen, sogar zurückgegangen. Etwa 0,8 bis 0,9 Prozent betrug der modernisierte Anteil 2011. Unter den gegebenen Voraussetzungen wäre eine Fortsetzung des Negativtrends in 2012 alles andere als eine Überraschung. Für das Projekt Energiewende ist das verheerend, denn nur wenn der Energiebedarf in Deutschland effektiv verringert werden kann, ist dieses ehrgeizige Unterfangen überhaupt denkbar. Leider tragen diesem Fakt bisher lediglich die Lippenbekenntnisse der Verantwortlichen Rechnung. Dadurch kommt es nicht nur zu einer Verzögerung bei wichtigen Etappenzielen der Energiewende, sondern auch langfristige Folgen sind unvermeidlich: „Wir haben heute ein riesiges Problem mit ökologischen Altlasten im Gebäudebereich, bei denen Energie wortwörtlich aus dem Fenster geblasen wird. Durch die langen Renovierungszyklen bei Immobilien wirkt das sehr lange nach, das heißt, wir müssen jetzt Häuser bauen, die aus ökologischen Gesichtspunkten nicht in zehn Jahren bereits neue Altlasten darstellen. Die zögerliche und widersprüchliche Förderpolitik der Bundesregierung führt aber dazu, dass sich Bauherren aus Kostengründen eher nicht dazu entschließen, die Möglichkeiten des Energetischen Bauens tatsächlich auszuschöpfen“, so Dipl.-Ing. Lars Rautenberg von Imvest Projektentwicklung.
Juli 2012 Der BauUnternehmer Public PriVate PartnershiP (PPP) teil 6 UNTERNEHMEN & POLITIK ÖPP – eine Beschaffungsvariante für nachhaltige und effiziente Lösungen bei Baumaßnahmen der öffentlichen Hand Von Hartmut Fischer, Geschäftsführender Gesellschafter der VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbH der Begriff der nachhaltigkeit hat mittlerweile fast alle Lebensbereiche durchdrungen, da immer mehr deutlich wird, dass auf unserem Planeten die natürlichen ressourcen begrenzt sind. die Forderung nach nachhaltigkeit und Effizienz bestimmt zunehmend auch die Tätigkeit der öffentlichen hand, insbesondere bei der Bereitstellung öffentlicher Infrastruktur. Öffentlich Private Partnerschaften (ÖPP) sind dabei ein Instrument, um sich mit dieser Aufgabenstellung konsequent auseinanderzusetzen. Lebenszyklus einer Immobilie Bei einem ÖPP-Modell schreiben öffentliche Auftraggeber Leistungen aus verschiedenen Phasen des Lebenszyklus einer Immobilie im Gesamtpaket aus. regelmäßig gehören dabei der Entwurf mit allen Planungsleistungen, die Errichtung zum Pauschalfestpreis, die Finanzierung, die Instandhaltung der Immobilie und das Gebäudemanagement zum Leistungsumfang. Es werden die Gesamtkosten einer Immobilie, einschließlich der Betriebskosten in den Wettbewerb gestellt, was zu einer konsequenten Auseinandersetzung mit den Folgekosten führt. das Ziel dieses Wettbewerbs von Gesamtlösungen ist einerseits die Optimierung der Gesamtkosten einer Immobilie, also vor allem eine wirt- Gütegemeinschaft Kanalbau trauert um Vorstandschef Carl-Friedrich Thymian ist tot Wuppertal – Dipl.-Ing., Dipl.- Kfm. Carl-Friedrich Thymian ist am 1. Juni 2012 nach schwerer Krankheit verstorben. Die Mitglieder der Gütegemeinschaft, die Vorstandskollegen, die Mitglieder von Güteausschuss und Beirat sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gütegemeinschaft sind tief betroffen und trauern um ihren langjährigen Vorstandsvorsitzenden. Die Gütegemeinschaft Kanalbau wählte ihn erstmals 1994 zu ihrem Vorstandsvorsitzenden. Seitdem wurde er nahtlos wiedergewählt. Die letzte Wahl fand am 19. April dieses Jahres statt. Geboren am 11. Oktober 1950 in Zossen hatte Thymian schon als junger Mensch eine Leidenschaft Carl-Friedrich Thymian, Vorstandschef Gütegemeinschaft Kanalbau, starb am 1. Juni 2012. schaftliche Abwägung zwischen Bau- und nutzungskosten. Andererseits geht es aber auch darum, das Optimum zwischen den Kosten und allen weiteren nutzungszielen zu erreichen. Sowohl die quantitativen als auch die qualitativen Ziele kumulieren in den Zuschlagskriterien der Vergabeunterlage und werden gemeinsam mit ihrer Gewichtung in Form einer Bewertungsmatrix bekannt gemacht. neben den Kosten, die wegen der Vorgaben des Vergaberechts nie weniger als 30 Prozent ausmachen dürfen, sind das projektspezifische Kriterien aus den Bereichen Funktionalität, Städtebau, äußere Anmutung, Materialität, bauliche Qualität, Qualitäten der Gebäudemanagementleistungen und so weiter. die Vergabe erfolgt also im Sinne eines Preis-Leistungs-Verhältnisses. Zeitrahmen von 20 bis 30 Jahren die darlegungen zeigen, dass die Fragen der nachhaltigkeit einer Immobilie wesentlich den Wettbewerb bestimmen, da – wie allgemein bekannt – die nutzungskosten circa 70 Prozent der Lebenszykluskosten einer Immobilie ausmachen. Bei der realisierung einer Investition im rahmen eines ÖPP-Modells ist die Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die alle Kosten über einen Zeitrahmen von 20 bis 30 Jahren sowohl einer konventionellen Forderung nach Fortführung von Bundeszuweisungen Bayerns Baugewerbe fürchtet Unterfinanzierung München – „Neben den Investitionen in die Bildung braucht der Wirtschaftsstandort Bayern gesicherte Investitionen in die Infrastruktur und die soziale Wohnraumförderung. Wir fordern deshalb die Bayerische Staatsregierung auf, sich für die Verlängerung und Aufrechterhaltung der Bundeszuweisungen an die Länder mindestens auf dem bisherigen Niveau auch für die Jahre nach 2013 einzusetzen.“ Das sagte Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen. Peteranderl bezieht sich auf den Streit zwischen Bund und Ländern über die Fortführung von Finanzzuweisungen des Bundes an die Länder für öffentliche Bauinvestitionen und den sozialen Wohnungsbau nach dem sogenannten Entflechtungsgesetz. Insgesamt geht es um rund 377 Mio. Euro jährlich, die der Bund noch bis kommendes Jahr an Bayern für Bauinvestitionen beziehungsweise als Fördermittel für Baumaßnahmen zuweist. Die Bundesregierung will die Mittel bis 2019 stetig abschmelzen, während die NUTZFAHRZEUGE MOTOR DER ZUKUNFT für das Bauen entwickelt. Diese Leidenschaft bestimmte seine erfolgreiche, die Branche prägende, berufliche Laufbahn. Privat sprach er liebevoll über seine Familie. Ein Teil seines Herzens gehörte dem Fußball. Erfolgreich führte er seine Firma, die beton & rohrbau C.-F. Thymian GmbH & Co. KG in Berlin. Dazu gehören mehrere Niederlassungen, Foto: Güteschutz Kanalbau e.V. Länder ausbleibendeBundesmittel nicht durch eigene ersetzen wollen. Chronischer Geldmangel Es droht deshalb ab 2014 eine chronische Unterfinanzierung der gesamten öffentlichen Infrastruktur. Die Verkehrsministerkonferenz stellte fest, dass der Finanzbedarf für die kommunalen Straßen nach 2014 mit jährlich 1,2 Mrd. Euro deutlich höher ausfällt, als nach geltendem Budget Mittel zur Verfügung stehen. Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Engagement, Weitblick, Durchhaltevermögen und Kampfgeist machten ihn zu einer weit über Berlin hinaus bekannten Unternehmerpersönlichkeit. Sein übergreifendes Engagement, besonders für eine faire Preisentwicklung, brachte Thymian zur Gütesicherung. Beschaffung als auch bei einem ÖPP-Modell berücksichtigt, zwingend vorgeschrieben. Für die Ermittlung belastbarer Annahmen zur darstellung der Folgekosten für beide Varianten müssen alle rahmenbedingungen und nutzeranforderung gründlich durchdacht werden, was bei der späteren Projektrealisierung zu einer hohen Planungssicherheit führt. In den diskussionen um auszuführende Qualitäten, Energiestandards und so weiter und den damit verbundenen Kosten stehen Fragen der nachhaltigkeit im Focus. Dimensionierung der Investition Aufgrund der teilweise vorhandenen, jedoch unberechtigten Befürch- tungen von Teilen der Politik und Verwaltung, sich langfristig an einen privaten Partner zu binden, werden die notwendigkeit der Investition und ihre dimensionierung häufig kritischer als bei einer konventionellen Beschaffung hinterfragt. diese Auseinandersetzung müsste auch bei einer konventionellen realisierung erfolgen. Bei einer konventionellen hartmut Fischer, Geschäftsführender Gesellschafter der VBd Beratungsgesellschaft für Behörden. Enorme Fräsleistung bis zu 1.200 Tonnen pro Stunde Dual Engine Concept: Fräsen mit einem Motor bei 618 PS, Fräsen mit zwei Motoren bei 994 PS Sechs verschiedene Fräsbreiten: von 2,20 m bis 4,40 m WIDRIVE: die clevere Wirtgen Maschinen Maschinensteuerung steuerung für niedrige Betriebskosten Intelligente Fahrantriebssteuerung ISC: Antischlupfsystem, Leistungsregelung, präzise Kurvenfahrten Entdecken Sie die Anwendungs - möglichkeiten der neuen W 250 unter www.wirtgen.com Beschaffung wird häufig fälschlicher Weise davon ausgegangen, dass nicht alle Fragen bereits bei Projektbeginn beantwortet sein müssen. ROAD AND MINERAL TECHNOLOGIES Foto: VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbH die Auseinandersetzungen in Politik und Verwaltung mit diesen vorläufigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen für ein ÖPP-Projekt, die leider häufig sehr emotional und Ideologie geleitet geführt werden, führen zwangsläufig zu Transparenz in allen Fragen, die mit der Investition verbunden sind. ÖPP bietet Chancen für die Bauindustrie ÖPP-Projekte werden in der regel auf der Grundlage einer funktionalen Bauleistungsbeschreibung ausgeschrieben, um den Anbietern Optimierungsmöglichkeiten einzuräumen, damit das wirtschaftlichste Verhältnis von Investitionsund Folgekosten, sowie den Anforderungen an architektonische Qualität und Funktionalität im Wettbewerb gefunden werden kann. dieses hat zur Folge, dass nicht allein der Preis das allein entscheidende Kriterium ist. Schlüssel zum Erfolg sind effektive und innovative Planungen, innovative Ideen für die haustechnik, kreative Lösungen hinsichtlich Baulogistik und Bauablauf sowie effiziente Strukturen des Gebäudemanagements. ÖPP ist mehr ein Wettbewerb der Ideen und ist nicht nur ein Preiswettbewerb. dieses bietet für die Bauindustrie große Chancen, sich auf dem heimischen Markt im europäischen Wettbewerb zu behaupten, da bautechnisches Know-how und ingenieurtechnisches Wissen den wirtschaftlichen Erfolg bestimmt. Aufgaben und Herausforderungen die Bauunternehmen müssen sich diesen herausforderungen konsequent stellen und sich für diese Aufgaben entsprechend aufstellen. In den von der VBd Beratungsgesellschaft für Behörden mbh begleiteten Vergabeverfahren hat sich daher oft nicht der Bieter durchgesetzt, der den günstigsten Preis kalkuliert hatte. Es waren meist die Angebote, die ein ausgewogenes Verhältnis aller Kriterien bieten konnten. In einem Fall hat sogar die Bietergemeinschaft den Zuschlag erhalten, die in der preislichen rangfolge mit klarem Abstand auf dem vorletzten Platz lag. die überragende Planung, die alle Belange des Auftraggebers berücksichtigte, hat hier dennoch zum Wettbewerbserfolg geführt. In unserer langjährigen Beratungstätigkeit DIE W 250 VON WIRTGEN: WELTSPITZE IN LEISTUNG UND PRODUKTIVITÄT! W 250 bei ÖPP bestätigt sich immer wieder: der Entwurf ist der eigentliche Schlüssel zum Erfolg und die Quelle wesentlicher Effizienzvorteile bei ÖPP. denn die oben genannten monetären und qualitativen Ziele werden vorrangig durch eine intelligente Planung erreicht. Umfassende Aufgabenstellung Aufgrund der umfassenden Aufgabenstellung sind ÖPP-Verfahren sehr komplex und stellen hohe Anforderungen an alle Projektbeteiligten. PPP-Verfahren zählen noch nicht zum Alltagsgeschäft öffentlicher Auftraggeber und weder auf der ausführenden Seite der Verwaltung noch auf Seiten der Politik und Öffentlichkeit ist im positiven Sinn routine eingekehrt. deshalb haben die Berater bei der Vorbereitung und durchführung von PPP Ausschreitungen eine besondere Verantwortung, das notwendige Know-how zur Verfügung zu stellen und einen Beitrag zur effizienten Steuerung des Vergabeprozesses zu leisten. Wesentlich für den Erfolg ist auch, Transparenz und Kommunikation gegenüber allen beteiligten Seiten zu gewährleisten. Ich bin sicher, dass sich komplexe Vergaben für Bauinvestitionen unter Einbeziehung der Folgekosten in der Zukunft mehr durchsetzen werden, da dies ein wichtiger systemischer Schritt ist, nachhaltigkeit konsequent umzusetzen. Motor: 731 kW/994 PS Fräsbreiten: 2,20 m; optional: bis 4,40 m Frästiefe: 35 cm Betriebsgewicht, CE: 43.740 daN (kg) www.wirtgen-group.com Wirtgen GmbH Reinhard-Wirtgen-Straße 2 . D-53578 Windhagen Telefon: +49 (0) 26 45 131-0 . E-Mail: info@wirtgen.com A_W_40_A4_4c_DE.indd 1 22.06.12 12:06 5
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