TRENDYone | Das Magazin – Ulm – November 2022
Weihnachtsmärkte in der Region | ratiopharm arena bald ohne Basketball? | Wann kommt die Pille für den Mann?
Weihnachtsmärkte in der Region | ratiopharm arena bald ohne Basketball? | Wann kommt die Pille für den Mann?
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Sport 45<br />
Standpunkt von Richard King,<br />
Geschäftsführer ratiopharm arena<br />
Bildquelle: Ulli Schlieper<br />
BBU `01 Geschäftsführer Andreas Oettel:<br />
„Es entsteht der nachhaltige Eindruck, man<br />
sei fast schon froh, wenn wir ausziehen<br />
würden.“<br />
noch einen Spieler entlassen… Wenn<br />
diese Kaltmietenerhöhung aus irgendwelchen<br />
Gründen doch notwendig sein<br />
sollte, wäre es zumindest fair gewesen,<br />
uns das mit etwas Vorlauf vorzusetzen.<br />
Zur nächsten Saison vielleicht, meinetwegen<br />
zum Beginn der Rückrunde.<br />
So aber bekommen wir am 5. August,<br />
rückwirkend für Juli, höhere Kosten<br />
präsentiert, die wir selbst gar nicht weitergeben<br />
könnten, weil unsere Saisonplanung<br />
zu diesem Zeitpunkt schon abgeschlossen<br />
sein muss.<br />
Für Außenstehende wirkt das Mietverhältnis<br />
oftmals als „Win-win-Situation“:<br />
ratiopharm ulm bringt Fans<br />
in die Arena und trägt somit deutlich<br />
zum Erlös bei. Im Gegenzug bietet die<br />
Arena den notwendigen Platz. Können<br />
Sie dem zustimmen?<br />
• Es besteht tatsächlich eher ein Dreiecksverhältnis<br />
mit einem Win an zwei<br />
Ecken und einem etwas größeren Win<br />
an der dritten Ecke. Für den Ankermieter<br />
ratiopharm ulm, also die BBU´01<br />
GmbH, entsteht durch die Existenz der<br />
Arena sicher eine Win-Situation. Sie hat<br />
uns erst in die Position gebracht, uns<br />
<strong>TRENDYone</strong>: Sie können ratiopharm<br />
ulm eine große Besucherauslastung<br />
verdanken. Derzeit kursieren erste<br />
Gerüchte über eine Beendigung des<br />
Mietverhältnisses von Seiten des<br />
Basketball-Bundesligisten.<br />
Was für entsprechende Folgen<br />
hätte das für Sie?<br />
• Richard King: Es<br />
würde uns sicher zu einer<br />
grundlegenden Neuausrichtung<br />
unserer Veranstaltungsstruktur<br />
zwingen,<br />
mit dann zwar breiterer<br />
terminlicher Flexibilität, aber ohne<br />
regelmäßige Basketball-Highlights. Wir<br />
hatten früher mit ratiopharm ulm als<br />
unserem Ankermieter über lange Zeit gut<br />
und kooperativ zusammengearbeitet,<br />
weshalb wir einen solchen Schritt natürlich<br />
sehr bedauern würden.<br />
Schätzen Sie das Mietverhältnis zwischen<br />
der ratiopharm arena und ratiopharm<br />
ulm als ausgeglichen ein?<br />
• In Zeiten praktisch flächendeckender,<br />
massiver Kostensteigerungen kann diese<br />
„aktuelle Krise“ naturgemäß nicht einseitig<br />
sein. Einseitig ist vielleicht manchmal<br />
der individuelle Blick darauf.<br />
Richard King, Geschäftsführer ratiopharm<br />
arena <strong>Ulm</strong> / Neu-<strong>Ulm</strong><br />
Sind Ihnen die Hände gebunden oder<br />
denken Sie über eine Lösung nach, wie<br />
beide Seiten weiterhin zusammenarbeiten<br />
könnten?<br />
• Es war und ist nicht unser Stil, über<br />
vertragliche Dinge über die Presse zu<br />
spekulieren oder zu diskutieren. Dies<br />
umfasst auch abgelehnte, freiwillige<br />
Offerten unsererseits.<br />
zu dem zu entwickeln, was wir heute<br />
sind. Weiter gibt es die Eigentümer: die<br />
Städte <strong>Ulm</strong> und Neu-<strong>Ulm</strong>. Auch für diese<br />
beiden existiert eine Win-Situation.<br />
Natürlich musste Geld investiert werden,<br />
allerdings steht der Region diese<br />
Arena bestens zu Gesicht. Die Erfolgsgeschichte<br />
der letzten 10 Jahre mit großem<br />
Sport, erfolgreichen Events, phantastischen<br />
Konzerten beweist dazu,<br />
dass die Arena eben kein Geldgrab ist,<br />
sondern sich mit schwarzen Zahlen bewirtschaften<br />
lässt. Die dritte Partei ist<br />
die Betreibergesellschaft, weder <strong>Ulm</strong>er<br />
noch Neu-<strong>Ulm</strong>er, nicht aus der Region<br />
<strong>–</strong> was ich übrigens bedauere. Betrieben<br />
wird die Arena für 20 Jahre von einem<br />
Baukonzern mit Firmensitz in der Oberpfalz.<br />
Diese Konstellation muss erstmal<br />
grundsätzlich nicht schlecht sein. Allerdings<br />
sind das eben Leute, die <strong>–</strong> am<br />
Ende - wie unbeteiligte Dritte denken,<br />
aus ihrer Sicht vielleicht ja auch denken<br />
müssen. Herz für die Region, die Sache,<br />
die Menschen hier, stehen einer rein<br />
kalkulatorischen Sicht der Dinge naturgemäß<br />
nur im Weg. Hier würde ich sogar<br />
von Win-Win-Doppel-Win sprechen<br />
wollen. Der Betreiber verdient richtig<br />
Geld, dessen bin ich mir ganz sicher. Die<br />
sind die letzten 11 Jahre gut gefahren<br />
mit der Halle, was auch ihr gutes Recht<br />
ist, wenn sie einen entsprechenden<br />
Vertrag haben. Wenn ich aber auf der<br />
anderen Seite als Ankermieter einen<br />
Club habe, der sich den Arsch aufreißt,<br />
überschlagen gerechnet zwei Drittel<br />
des gesamten Publikums zuliefert und<br />
damit auch die Werthaltigkeit in Sachen<br />
Vermarktung, Catering, Namensrecht<br />
Bildquelle: bildwerk89<br />
Andreas Oettel: „Wenn so ein Verhältnis über Jahre nicht einfach<br />
oder konstruktiv war, dann fängst Du irgendwann mal an<br />
nachzurechnen“