SPEISEPLAN September/ Oktober 2010 - Studentenwerk Berlin
SPEISEPLAN September/ Oktober 2010 - Studentenwerk Berlin
SPEISEPLAN September/ Oktober 2010 - Studentenwerk Berlin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
WOZU IN DER FERNE SCHWOFEN ...<br />
WOHNHEIM-CLUBS<br />
Bericht und Interview: Friedrich Reip<br />
Die <strong>Berlin</strong>er Club-Landschaft ist für ihre Vielfalt und ihre Ausmaße längst weltberühmt. Doch auch, wenn die kälteste<br />
Zeit des Jahres so langsam vorüber sein dürfte: Die Hauptstadt ist für ihren anfangs wenig gemütlichen Frühling<br />
ebenso berüchtigt wie für das mitunter komplexe Dresscode-Verständnis der Türsteher ihrer Clubs. Möchte man sich<br />
also wirklich jedes Mal in die – mild ausgedrückt – frische Nachtluft wagen, um dann womöglich eine halbe Stunde<br />
anzustehen und letztlich mit dem Klassiker „heute nur Gästeliste“ wieder nach Hause geschickt werden?<br />
Studierende, die in den <strong>Berlin</strong>er Studentenwohnheimen leben, haben hier einen entscheidenden Vorteil: Sie haben<br />
ihren Club im eigenen Haus und können sich so Frust und Frösteln sparen. Zwei davon, in denen man sowohl das<br />
Tanzbein schwingen als auch ab und an mal einen etwas längeren Anlauf in den Abend nehmen kann, stellen wir<br />
heute vor ...<br />
DIE ARIBAR IM ARISTOTELESSTEIG 6<br />
(KARLSHORST)<br />
Die Bar, die nur wenige Fußminuten vom Tierpark und von der HTW<br />
entfernt gelegen ist, öffnet ihre Pforten ausschließlich unter der Woche.<br />
Sie eignet sich aber wegen der frühen Startzeit sowohl als perfekter<br />
Einstieg ins Nightlife als auch als bequeme Alternative für den Tee in<br />
den eigenen vier Wänden. Während der Vorlesungszeit lädt die Bar<br />
von Dienstag bis Donnerstag jeweils um 19 Uhr für vier Stunden zum<br />
Verweilen ein, um 22:30 Uhr ist „letzte Runde“ – genau der richtige<br />
Zeitpunkt, um in Richtung des nächsten Stopps aufzubrechen oder sich<br />
wegen des ohnehin anstehenden Seminars um 8 Uhr morgens gleich<br />
wieder aufs Zimmer zurückzuziehen. Die Website der Bar unter www.<br />
aribar.de bietet eine kalendarische Übersicht des Programms, das auch<br />
mal eine „Russische Nacht“ oder eine „Piratenparty“ und im Sommer<br />
Hoffeste zu bieten hat; ansonsten kann man sich aber auch über Studi-<br />
VZ oder Twitter über Neuigkeiten informieren. WLAN gibt’s hier auch<br />
– was will der digitale Studierende von heute mehr!<br />
DIE SPELUNKE IN DER SEWANSTRASSE 173<br />
(LICHTENBERG)<br />
Ein weiterer Geheimtipp ist die Bar des ebenfalls in unmittelbarer Nähe<br />
zur HTW angesiedelten Studentenwohnheims in der Sewanstraße –<br />
nicht zuletzt, weil sie sich hinter dem ironischen Namen „Spelunke“<br />
versteckt. Die Realität sieht erfreulicherweise ganz anders aus. Die<br />
ebenfalls mit kostenlosem WLAN ausgestattete Bar wurde erst vor<br />
zwei Jahren säuberlich renoviert und frisch eingerichtet und ist wie die<br />
Aribar vollständig im digitalen Zeitalter angekommen: Über Profile in<br />
den sozialen Netzwerken StudiVZ und Facebook werden die Veranstaltungen<br />
terminkalendergerecht angekündigt und im Nachklapp mit<br />
Fotos vom Abend aufbereitet – natürlich sind gerade diese für die Besucher<br />
eine gern wahrgenommene Möglichkeit, einander kennenzulernen<br />
bzw. miteinander ins Gespräch zu kommen. In der jeden Donnerstag ab<br />
20 Uhr und jeden Sonntag ab nachmittags geöffneten Bar finden Filmabende<br />
ebenso statt wie Cocktailpartys und bunte Events – von einem<br />
„internationalen Frühstück“ über Halloween bis zum Pokerturnier.<br />
Langweilen kann man sich also anderswo ...<br />
Constanze Keiderling ist sowohl für die Kulturarbeit<br />
als auch für die Sozialberatung des <strong>Studentenwerk</strong>s<br />
zuständig und betreut in diesem<br />
Rahmen auch die Tutoren der Wohnheime.<br />
Beides verschafft ihr einen direkten Draht zu<br />
den Clubs …<br />
Frau Keiderling, bitte schildern Sie uns doch<br />
zunächst kurz Ihre Tätigkeit beim <strong>Studentenwerk</strong>!<br />
Ich berate Studierende zu Fragen der Studienfinanzierung<br />
und bei sozialrechtlichen<br />
Problemen sowie zum Studium während der<br />
Schwangerschaft bzw. mit Kind. Einen Großteil<br />
der Ratsuchenden bilden dabei internationale<br />
Studierende. Zusätzlich betreue ich das Wohnheimtutorenprogramm.<br />
Das Projekt wurde gestartet,<br />
um vor allem ausländischen Studierenden<br />
in den Wohnheimen Hilfestellung beim<br />
Einleben zu geben. Die Tutoren sind meist<br />
selbst ausländische Studierende, die somit wissen,<br />
welche Schwierigkeiten sich in einem neuen<br />
Land ergeben können. In Umfragen äußern<br />
internationale Studierende immer wieder,<br />
dass sie zu wenig Kontakt zu deutschen Kommilitonen<br />
finden. Auch da wollen wir mit dem<br />
Wohnheimtutorenprogramm ansetzen.<br />
Wie kommen dabei die Clubs in den Studentenwohnheimen<br />
ins Spiel?<br />
Die Tutoren verfügen in den Wohnheimen<br />
meist nur über ein kleines Büro, oft gibt es<br />
aber schöne Gemeinschaftsräume – wie eben<br />
die Clubs. Diese haben regelmäßig geöffnet<br />
und bieten Studierenden so eine Möglichkeit,<br />
mit anderen Bewohnern in Kontakt zu treten.<br />
Die Tutoren verfolgen auch verstärkt das Ziel,<br />
internationale Studierende zu integrieren und<br />
Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen. Daher<br />
liegt das Augenmerk zunehmend auf Länder-<br />
abenden, bei denen sich auch verschiedene<br />
Kulturen präsentieren können. Wir merken<br />
auch immer wieder, dass vor allem Neugier<br />
auf Kulinarisches aus anderen Ländern vorhanden<br />
ist. Daher wurden in den Studentenclubs<br />
auch schon Kochwettbewerbe initiiert.<br />
Wie sehen Sie persönlich die Wohnheimclubs,<br />
wo liegen Stärken, wo ist noch Raum zur Verbesserung?<br />
Manche Wohnheime wie Eichkamp und Siegmunds<br />
Hof verfügen über zahlreiche Gemeinschaftsräume,<br />
wie Fotolabore, Fitnessräume<br />
und eben Clubräume, die leider nicht benutzt<br />
werden, da es keine Studentische Selbstverwaltung<br />
gibt. Ich sehe da noch Potenzial in der<br />
Information der Bewohner.<br />
Viele ausländische Studierende scheuen sich<br />
in die Clubs zu gehen, da sie dort niemanden<br />
kennen und davon ausgehen, dass dort bloß<br />
getrunken wird. Gerade für Studierende in den<br />
ersten Semestern muss man kommunikative<br />
Wege finden und Veranstaltungen mit einem<br />
konkreten inhaltlichen Konzept anbieten. Das<br />
Klischee, dass Studierende immer nur Party<br />
machen wollten, kann ich so nicht bestätigen.<br />
Im Gegenteil: Viele Studierende berichten mir,<br />
dass sie laute Partys nicht mögen, da man sich<br />
dort nicht unterhalten kann.<br />
Sie kümmern sich derzeit verstärkt um die<br />
Kulturarbeit des <strong>Studentenwerk</strong>s – worauf<br />
darf man sich als Studierender demnächst<br />
freuen?<br />
Zunächst geht es uns darum, sämtliche Aktivitäten<br />
im Kulturbereich zu bündeln. Wir haben<br />
daher soeben einen Kulturkalender auf unserer<br />
Webseite gestartet, mit dessen Hilfe man<br />
sich über kulturelle Veranstaltungen des <strong>Studentenwerk</strong>s<br />
informieren und sich auch dafür<br />
INTERVIEW<br />
Immer nur Party - das alte Klischee<br />
Wie die klassischen Nightlife-Spots sind auch die Clubs in den Studentenwohnheimen<br />
nicht allein Tanz und Trunk gewidmet, sondern in erster Linie Orte der Begegnung,<br />
an denen einiges mehr angestoßen werden kann als bloß das Glas des Gegenübers.<br />
Wir sprachen darüber mit Constanze Keiderling.<br />
anmelden kann. Geplant ist auch ein großes<br />
Fest, bei dem sich studentische Künstler<br />
einem größeren Publikum präsentieren können,<br />
wobei wir gern offen für Ideen und Vorschläge<br />
der Studierenden sind und diese bei<br />
Bedarf auch unterstützen. Finanzielle Unterstützung<br />
für Aktivitäten und Veranstaltungen<br />
der Studentischen Selbstverwaltungen<br />
gibt es ja seitens der Wohnheimverwaltung.<br />
In der Praxis erleben wir immer wieder, dass<br />
dies einige Studentische Selbstverwaltungen<br />
gar nicht wissen.<br />
Kommen in dem Zusammenhang auch<br />
Veränderungen und neue Chancen auf die<br />
Wohnheimclubs zu?<br />
Wir planen, in diesem Jahr sowohl die Wohnheimtutoren<br />
als auch interessierte Mitglieder<br />
der Studentischen Selbstverwaltungen durch<br />
Trainings und Seminare im Veranstaltungsmanagement<br />
zu schulen. Dabei wird von<br />
Fragen der Finanzierung über rechtliche<br />
Regelungen (Gema, Schankgenehmigung) bis<br />
hin zu Werbemöglichkeiten alles abgedeckt.<br />
Bei Fragen und Anregungen zur Kulturarbeit<br />
im <strong>Studentenwerk</strong> erreicht man Frau<br />
Keiderling oder ihre Kollegin Frau Pohl unter<br />
kultur@studentenwerk-berlin.de<br />
Kontakt zu den Wohnheimtutoren lässt sich<br />
über eine wöchentliche Sprechstunde sowie<br />
per E-Mail und Handy herstellen.<br />
Die Kontaktdaten finden sich unter<br />
www.studentenwerk-berlin.de/bub/<br />
wohnheimtutoren/index.html.<br />
10 Wozu in der Ferne schwofen... Immer nur Party - das alte Klischee 11