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KEM Konstruktion 11-12.2022

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TRENDS » Digitalisierung<br />

verschiedene Protokolle zur Verfügung. Die von der<br />

jeweiligen Maschine benötigte Energie wird direkt<br />

vom eigenen Facility Management über einen CEE-<br />

Stecker durch die Data Collection Box geleitet und<br />

mit einer zweiten CEE-Steckerverbindung an die<br />

Maschine geführt.<br />

Konfiguration einer eigenen IIoT-Lösung<br />

Das Herzstück der Data Collection Box bildet eine<br />

PLCnext-Steuerung, die einen hochperformanten lokalen<br />

Bus beinhaltet. In der Box erfasst ein an die<br />

SPS angereihtes Leistungsmessmodul die verbrauchte<br />

elektrische Energie der Maschine. Des Weiteren<br />

lässt sich über die kompakten Module der Baureihe<br />

Axioline Smart Elements eine individuelle Anzahl unterschiedlicher<br />

Sensoren in die Lösung einbinden. Die<br />

für den Betrieb der Box notwendige Leistung wird<br />

vor dem Messgerät entnommen, um keine Stör -<br />

größen zu generieren.<br />

Die PLCnext Technology schafft die Software-Grundlage<br />

für den Betrieb der Data Collection Box. Das<br />

Ecosystem bietet aufgrund seiner Offenheit eine hohe<br />

Flexibilität und erfüllt gleichzeitig die höchsten<br />

IT-Sicherheitsstandards. Die PLCnext-Steuerungen<br />

umfassen sämtliche Vorteile einer klassischen SPS,<br />

etwa Determinismus und die direkte Integration von<br />

industriellen Bussystemen. Ferner lassen sich parallel<br />

große Datenmengen, wie sie beispielsweise für Anwendungen<br />

der künstlichen Intelligenz (KI) erforderlich<br />

sind, asynchron berechnen.<br />

Auf Basis dieser Technologie hat Phoenix Contact eine<br />

Software entwickelt, mit der der Anwender seine<br />

eigene IIoT-Lösung konfigurieren kann. Das IIoT-Framework<br />

befindet sich auf der PLCnext-Steuerung<br />

und lässt sich über deren Webbrowser einstellen. Zur<br />

Konfiguration einer industriespezifischen, individuellen<br />

IIoT-Lösung benötigt der Anwender somit keine<br />

Programmierkenntnisse. Daten können deterministisch<br />

und in Echtzeit aufgenommen, mit einem auf<br />

Energiemanagement mit<br />

smarten Services<br />

Mit den EMpro-Messgeräten von Phoenix Contact lässt sich das<br />

Energiemanagement der Zukunft gestalten. Die Geräte werden<br />

von jedem Browser aus über die integrierte REST-Schnittstelle<br />

in das lokale Netzwerk eingebunden. Bei REST (Representational<br />

State Transfer) handelt es sich um eine benutzerfreundliche<br />

Software-Architektur, welche die bekannten Internet-Protokolle<br />

nutzt. Spezialkenntnisse der industriellen Kommunikations -<br />

protokolle sind nicht notwendig.<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Schnelle (Energie-)Datenerfassung mit der Data Collection<br />

Box: Die von der Maschine benötigte Energie wird über einen<br />

CEE-Stecker durch die Box geleitet und mit einer zweiten<br />

CEE-Steckerverbindung an die Maschine geführt.<br />

die Millisekunde genauen Zeitstempel versehen und<br />

danach in den verschiedenen Datenbanksystemen archiviert<br />

und weiterverarbeitet werden.<br />

Zu Projektbeginn hat das Team festgelegt, dass zur<br />

Datenspeicherung eine MS-SQL-Datenbank genutzt<br />

wird. Im weiteren Verlauf und mit steigender Anzahl<br />

an Messpunkten stellte sich heraus, dass sich bei der<br />

Datenanalyse eine MQTT-Schnittstelle in Verbindung<br />

mit einer Influx-Datenbank als deutlich leistungsfähiger<br />

erweist. Bei einer durchschnittlichen Fertigungsauslastung<br />

werden pro Data Collection Box in<br />

24 h rund 600.000 Messwerte erzeugt und in der Datenbank<br />

abgelegt. Das bedeutet viele Terrabyte Daten<br />

pro Tag aus nur einem Produk tionsstandort.<br />

Der richtigen Interpretation der Daten kommt anschließend<br />

eine wesentliche Bedeutung zu. Um dies<br />

sicherzustellen, findet bereits im Eingangsprogramm<br />

eine Normalisierung der Datenpunkte statt. Hier<br />

werden dem eigentlichen Messwert Begleitwerte wie<br />

Name, Quelle, Zeitstempel, Einheit und Datentyp als<br />

String hinzugefügt, die im Klartext lesbar sind. Damit<br />

sich die Apps auch für andere IIoT-Lösungen möglichst<br />

einfach wiederverwenden lassen, gibt es neben<br />

der händischen Programmierung ebenfalls die Op -<br />

tion, die Datenpunkte über die Visualisierungsschnittstelle<br />

zur Laufzeit zu konfigurieren. Stehen<br />

bei der Planung der IIoT-Lösung eventuell noch nicht<br />

sämtliche Datenpunkte fest, zeigt sich dieses Vorgehen<br />

als flexibelste Methode. Für wiederkehrende<br />

Schnittstellen mit zahlreichen Datenpunkten gestaltet<br />

sich eine Eingabe der Datenpunkte im Quellcode<br />

respektive eine Konfiguration über den Webserver als<br />

wenig effizient. Zu diesem Zweck erlaubt eine dritte<br />

Möglichkeit die App-Erstellung über eine Code-Generierung.<br />

Alle Verfahren lassen sich ebenfalls kombiniert<br />

in IIoT-Lösungen einsetzen.<br />

(co)<br />

www.phoenixcontact.com<br />

22 <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> » <strong>11</strong>/12 | 2022

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