Thermenland-Magazin Nov 2022
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01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 6<br />
Da das 9-Euro-Ticket im Sommer überraschend viele Menschen<br />
dazu gebracht hat, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen,<br />
hat sich das <strong>Thermenland</strong> <strong>Magazin</strong>s mit der touristischen<br />
Anreisesituation der Gäste im Bäderdreieck befasst. Wir<br />
fragten alle regionalen Bundestagsabgeordneten mit Bezug zum<br />
Bäderdreieck nach ihrer Stellung zu einer Wiedereinführung des<br />
Rottaler Bäderexpress. Dieser hatte von 1979 bis 2014 Gäste aus<br />
West-, später auch aus Norddeutschland auf direktem Weg ohne<br />
Umsteigen nach Pocking, später auch nach Karpfham, Bayerbach<br />
und Bad Birnbach gebracht. Grund für die Einstellung dieser<br />
beliebten Der Betrieb dieser Verbindung durch die Deutsche<br />
Bahn war nicht etwa eine zu geringe Auslastung der Verbindung,<br />
sondern es waren logistische Gründe, die mit der Rückführung<br />
der leeren Wagons zu tun hatten.<br />
Grüne: ÖPNV in der Fläche verbessern<br />
AKTUELL<br />
„Bäder-Express“ ist für Ampel-Abgeordnet<br />
Ohne Elektrifizierung der Rott al<br />
MdB Johannes Schätzl (SPD)<br />
Foto: Andreas Anetzberger<br />
Abgeordnete wie Johannes Schätzl<br />
(SPD) aus Passau und Marlene Schönberger<br />
(Grüne), die den Landkreis Rottal-Inn<br />
für ihre Partei im Bundestag<br />
vertritt, nahmen direkt im Juli-Heft unseres<br />
<strong>Magazin</strong>s ausführlich Stellung zu<br />
dem Vorschlag. Während Schätzl erklärte,<br />
so schwer es ihm „aus sentimentalen<br />
Gründen“ auch falle, plädiere er<br />
doch dafür, „die Direktanbindung nach<br />
aktuellem Stand noch nicht mit aller<br />
Macht zur Priorität<br />
zu erklären“. Auch für die grüne<br />
Abgeordnete wäre eine durchgehende<br />
Fernverkehrsverbindung ins niederbayerische<br />
Bäderdreieck „eine schöne<br />
Sache“. „Ehrlich gesagt“, so Schönberger,<br />
sehe ich aktuell den Ausbau des<br />
ÖPNVs in der Fläche gerade in Niederbayern<br />
aber als die dringendere Priorität<br />
an. Davon würden Tourist*innen genauso<br />
wie Einheimische massiv profi -<br />
tieren."<br />
Bund: Landesregierung in der Pflicht<br />
MdB Stephan Protschka (AfD)<br />
Foto: Inga Haar/DBT<br />
MdB Marlene Schönberger<br />
(Grüne) Foto: Elias Keilhauer<br />
Die Abgeordneten der CSU Andreas<br />
Scheuer (Passau) und Max Straubinger<br />
(Rottal-Inn) sowie Stephan Protschka,<br />
der von Dingolfing aus für die AfD auch<br />
die Belange des Bäderdreieckes im<br />
Bundestag vertritt, wandten sich auch<br />
an das Bundesverkehrsministerium.<br />
Protschka meinte, die Kurorte hätten<br />
zwar immer seine Unterstützung, eine<br />
direkte DB-Fernverbindung ins Rottal<br />
würde jedoch eine Elektrifizierung der<br />
Strecke voraussetzen, und startete eine<br />
entsprechende Anfrage. Bereits am 23. Juni erhielt er von MdB<br />
Michael Theurer (FDP), der als Staatsstekretär auch Beauftragter<br />
der Bundesregierung für den Schienenverkehr ist, die Antwort<br />
„Die Strecke Passau – Pocking – Neumarkt-St Veit<br />
(Strecke 5832) wurde nicht vom Freistaat Bayern angemeldet.<br />
Einstieg in eine erholsame Anreise: Der Rottaler Bäder-Express begrüßte seine Gäste 1990 am<br />
Bahnsteig mit Blasmusik.<br />
Foto: Gemeindearchiv Bad Füssing<br />
Dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr liegen keine<br />
eigenen Informationen über eine Elektrifizierung vor.“<br />
CSU: Fernverbindung reaktivieren<br />
Scheuer und Straubinger hatten in<br />
ihrem Brief an Bundesverkehrsminister<br />
Volker Wissing (FDP) geschrieben: „Angesichts<br />
der Herausforderungen des Klimawandels<br />
und der Erreichbarkeit von<br />
professionellen Gesundheitseinrichtungen,<br />
welche das Bader-Dreieck für viele<br />
Kurgäste darstellt, erscheint es notwendig,<br />
wieder eine durchgehende Bahnverbindung<br />
von Hamburg Altona bzw.<br />
vom Norden Deutschlands bis in das<br />
Rottaler Bäderdreieck zu ermöglichen.<br />
Die großen Anstrengungen der Kureinrichtungen für den Umweltschutz<br />
müssen auch die Anreisemöglichkeiten berücksichtigen.“<br />
Sie erinnerten Wissing daran,<br />
dass laut Koalitionsvertrag die Bahn ,,in<br />
ganz Deutschland zum Rückgrat der<br />
Mobilität werden muss – auch im ländlichen<br />
Raum.“ Darum schlugen Scheuer<br />
und Straubinger vor, „den sogenannten<br />
IC ,,Rottaler Land“ in das Rottaler Bäderdreieck<br />
mit einer durchgehenden<br />
MdB Max Straubinger (CSU)<br />
Foto: CSU-Landesgruppe<br />
„Kurorte weitab der Bahn“<br />
MdB Andreas Scheuer (CSU)<br />
Foto: Bettina Fersch<br />
Verbindung wieder einzuführen. Mögliche<br />
Fernbusangebote für diese Verbindung<br />
sind keine Lösung.“<br />
Die Antwort aus dem Bundesverkehrsministerium ließ etwas<br />
länger auf sich warten. Am 25. Juli schließlich schrieb wieder<br />
Staatssekretär Theurer im Namen des Bundesministers,<br />
dass die Gründe, die zur Einstellung der Verbindung ge-<br />
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