Thermenland-Magazin Nov 2022
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<strong>Thermenland</strong><br />
Ausgabe 133 <strong>Nov</strong>ember <strong>2022</strong> MAGAZIN<br />
Adventsgefühl:<br />
Märkte<br />
verlocken mit<br />
Kunsthandwerk<br />
Bäderexpress<br />
Abgeordneten<br />
fehlt Kreativität<br />
und Mut<br />
Ratgeberbuch:<br />
Energiesparen<br />
geht auch<br />
ohne Verzicht
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EDITORIAL<br />
Martin Semmler M.A. | Chefredakteur<br />
Wer gewinnen will,<br />
hat zur Zeit wirklich schlechte Karten.<br />
„Die Stimmung in der niederbayerischen<br />
Wirtschaft ist am Tiefpunkt“, erklärte IHK<br />
Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner<br />
angesichts der Ergebnisse der Herbstumfrage<br />
bei seinen Mitgliedsunternehmen.<br />
Demnach ist der IHK-Konjunkturklimaindikator<br />
von zuletzt 113 auf 88<br />
Zähler abgestürzt. Grund dafür seien die<br />
historisch schlechten Geschäftserwartungen.<br />
Nur in der Tourismusbranche sei die<br />
schlechte Laune noch nicht angekommen,<br />
so der niederbayerische IHK-Chef.<br />
Die dramatisch schlechten Zukunftsaussichten<br />
führen die Betriebe laut IHK vor<br />
allem auf drei große Risikofaktoren zurück:<br />
die explodierenden Energiepreise,<br />
die schwache Inlandsnachfrage sowie den<br />
Fachkräftemangel. Demnach können 62<br />
Prozent der Betriebe ihre offenen Stellen<br />
längerfristig nicht besetzen.<br />
Haben vor gar nicht langer Zeit immer<br />
mehr Unternehmen den Aufwand gescheut,<br />
in die Ausbildung von eigenen<br />
Fachkräften zu investieren, ist nun der<br />
Kampf um jeden einzelnen Azubi entbrannt.<br />
Doch während sich im ganzen<br />
Land eine tatsächlich tiefgreifende Verlagerung<br />
der gesellschaftlichen Gewichte<br />
hin zu persönlicher Einschränkung des<br />
Konsums und notwendigem klimaneu -<br />
tralem Alltag andeutet, ist dieses tief -<br />
greifende Umdenken in Wirtschaft und<br />
Politik noch nicht überall angekommen.<br />
Während die Jugend Autos immer mehr<br />
nach Bedarf mietet, kämpft die Wirtschaft<br />
um Verbrennermotoren, während sich<br />
immer mehr Menschen für ein veganes<br />
Leben entscheiden, kämpft die Agrar -<br />
industrie um Tierwohllabel. Am Ende<br />
wird im Kapitalismus immer der Konsument<br />
entscheiden.<br />
Darum gilt es frühzeitig die Zeichen der<br />
Zeit zu deuten. So dankte Manfred Eichberger<br />
beim Abschluss des Projektes Elektro-ÖPNV<br />
Bad Füssing auch Andreas<br />
Scheuer, der ihm als Bundesverkehrsminister<br />
den Stups in diese Richtung gegeben<br />
habe. „Wir wissen, wo wir vor 66<br />
Jahren waren und haben nun einen<br />
großen Sprung gemacht“, so Eichberger.<br />
Viele kleinere Unternehmen würden<br />
die Herausforderungen der Zeit noch<br />
scheuen. „Es ist auch nicht immer ganz<br />
leicht mit öffentlichen Förderprogrammen<br />
und so sind wir da schon auch etwas exotisch<br />
als kleines privates Verkehrsunternehmen“,<br />
räumte Eichberger ein. „Die<br />
meisten beginnen den Weg jetzt gerade<br />
erst, den wir schon sehr weit hinter uns<br />
gebracht haben.“<br />
Angesichts dieses zukunftsgewandten<br />
Unternehmermutes ist es absolut unverständlich,<br />
dass sich beim Thema „Bäder-<br />
Express“ fast alle Abgeordneten auf den<br />
Status Quo berufen, ohne auch nur den<br />
Ansatz von Kreativität zu zeigen. Natürlich<br />
ist der Ausbau des ÖPNV gerade in<br />
der ländlichen Fläche eine überaus wünschenswerte<br />
Sache. Doch es ist auch eine<br />
Sisyphos-Aufgabe, an der man sich eher<br />
aufreibt, als zügig vorankommt. Und wieder<br />
sind es nur die CSU-Abgeordneten,<br />
die in einer Reaktivierung des Bäder-<br />
Expresses die Bedeutung und das Potenzial<br />
für die Tourismuswirtschaft der Region<br />
erkennen.<br />
Während die FDP auf schnellere, effizientere<br />
Bahnverbindungen setzt, geht es beim<br />
Bäder-Express von Anfang an um Entschleunigung,<br />
um Entspannung und Erholung<br />
bereits bei der Anreise. Wer mit<br />
einem völlig neu konzipierten Wohlfühl-<br />
Zug in den Urlaub reist, wird vielleicht<br />
auch keine Lust mehr haben, sich den<br />
Stress am Flughafen anzutun und lieber<br />
bei uns seine Zeit verbringen. Zug-Wagons<br />
lassen sich durchaus als klimaneutrale<br />
Wohlfühl-Oasen und Schlemmer-<br />
Salons gestalten. Dann könnten die ILE-<br />
Gemeinden an der Rottalbahn vielleicht<br />
auch gemeinsam die Investition der 10%<br />
Eigenbeteiligung stemmen, die die Elektrifizierung<br />
der Strecke kosten würde. Wir<br />
sollten unsere Zukunft also kreativ gestalten<br />
– und das heißt, man<br />
muss auch was wagen.<br />
DO SCHAU HER ...<br />
Am 1. Adventsonntag geht am Pockinger<br />
Kirchplatz wieder die Weihnachtspost ab.<br />
Dann hier nämlich der traditionelle Christkindlmarkt<br />
statt. Die katholischen Vereine<br />
der Pfarrei Pocking haben ihn vor über 45<br />
Jahren begonnen und seither alle Jahre<br />
durchgeführt. Wie schon bei der Gründung<br />
festgelegt, geht der Erlös auch in<br />
diesem Jahr wieder an ein Hilfsprojekt in<br />
der „Einen Welt“. Geeinigt haben sich die<br />
Veranstalter auf ein Projekt in Kenia für verfolgte<br />
und unterdrückte Frauen. Menschenhandel<br />
ist dort weit verbreitet.<br />
Helmut Degenhart<br />
3
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INHALT<br />
Aktuell<br />
Editorial: Wer gewinnen will, muss auch was wagen 3<br />
Do schau her: Christkindlmarkt der guten Werke 3<br />
ÖPNV: Ab 2025 elektrisch durch den Landkreis 5<br />
Bäder-Express: Nur mit elektrischer Rottalbahn 6<br />
Soziale Landwirtschaft: Eine Win-Win-Geschichte 8<br />
Thermen im Winter: Erholungswert trotz Krise garantiert 12<br />
Werbe-Initiative: 100.000 Flyer für ambulante Badekur 13<br />
Apotheker-Tipp: Lutschen lindert Bescjhwerden 14<br />
Erleben & Genießen<br />
Neue Radlkarte: Auf den Spuren der Bockerlbahn 15<br />
Apfelzeit: Lieblingsobst braucht keinen Feiertag 16<br />
Herbst-Rezept: Topfen-Apfel-Auflauf wärmt durch 16<br />
Zahl des Monats: Corona beschert Bayern Babyboom 29<br />
Fit & Gesund<br />
Familien-Kuren: Auszeit für Stabilität und Gesundheit 10<br />
Pflegeregion: Gemeinsam für Pflegeberuf begeistern 10<br />
Hilfe zur Pflege: Beratung jetzt online buchbar 10<br />
Kräuterlexikon: Chrysanthemen sind lecker und gesund 11<br />
Thermengemeinschaft: Personell gut aufgestellt 12<br />
Stift Reichersberg: Handwerksmarkt & junger Wein 17<br />
Shopping-Ausflug: Adventmärkte im Innviertel 19<br />
Advent im Dorf: Hobbykünstler-Markt in Eggersham 24<br />
Kultur & Freizeit<br />
Advent-Event: Wiener Sängerknaben in Altheim 18<br />
Kunst-Sammlung: Bezirk richtet Artothek ein 18<br />
Bajuwaren-Funde: Bericht über Grabung in Würding 2<br />
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© Martin Bolle<br />
Unterwegs mit Degenhart<br />
Literarische Erinnerung: „Schön war die Zeit“ 22<br />
Rat & Tat<br />
Notfall-Tipps: Jeden Freitag neu vom Landkreis 24<br />
Verbraucher-Tipp: Trinkgeld direkt aufs Konto 24<br />
Neuer Ratgeber: Energie sparen ohne Verzicht 25<br />
Motor-Tipp: Im Herbst auf Rost und Reinigung achten 26<br />
Verkehr: Straßensperrung Schmidham-Thiersbach 27<br />
Service<br />
<strong>Thermenland</strong>-Horoskop 28<br />
Wetterprophet 29<br />
Impressum 29<br />
Notrufnummern 30<br />
Apotheken-Notdienst 30<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
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01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 5<br />
AKTUELL<br />
Eichberger Reisen betreibt den Ortsverkehr Bad Füssing nun vollelektrisch<br />
„Bis 2025 können wir den ÖPNV<br />
im ganzen Landkreis elektrifizieren“<br />
Mit Beginn des Monats <strong>Nov</strong>ember hat<br />
das Busunternehmen Eichberger drei<br />
neue Elektrobusse in Dienst gestellt und<br />
bedient nun alle fünf Ortslinien voll elektrisch.<br />
Damit ist ein erstes Großprojekt<br />
zum CO 2 -neutralen ÖPNV im Landkreis<br />
Passau erfolgreich abgeschlossen. Den<br />
ersten E-Bus hatte Eichberger 2020 in<br />
Betrieb genommen, 2021 kam der zweite<br />
dazu und jetzt die finalen drei. Daneben<br />
gehören auch noch ein paar elektrische<br />
Rufbusse zum Projekt. Zwischendrin<br />
mussten noch viele andere Dinge wie<br />
Ladeinfrastruktur, Netzanschluss, Trafo,<br />
Ladesäulen und Betriebssoftware integriert<br />
werden.<br />
Aufbruch in neue Welten<br />
Der erste Bus habe seit Betriebsbeginn<br />
2020 bereits 183.000 Kilometer in Bad<br />
Füssing elektrisch zurückgelegt, der<br />
zweite habe schon 80.000 Kilometer hinter<br />
sich. „Es funktioniert, wir können es<br />
praktisch umsetzen“, freute sich der Busunternehmer<br />
Manfred Eichberger bei der<br />
Projekt-Abschlussfeier. Dabei dankte er<br />
vor allem auch den Mitarbeitern für ihre<br />
Motivation. „Es ist nicht immer leicht,<br />
wenn man sie mitnimmt in eine neue<br />
Zeit, in eine neue technologische Generation.“<br />
Da gebe es doch einige Dinge, die<br />
zu der einen oder anderen schlaflosen<br />
Nacht oder einem strapazierten Nervenkostüm<br />
geführt hätten. Dazu gehöre auch<br />
der Umgang der Mitarbeiter mit Hochvolt-Elektrik:<br />
„Das sind andere Welten,<br />
mit denen wir bislang nichts zu tun gehabt<br />
haben“, so Eichberger. „Wir sind<br />
schon stolz, dass wir das Projekt jetzt<br />
wirklich komplett zum Fliegen gebracht<br />
haben. Das ist für die Gemeinde Bad<br />
Füssing und für unser Unternehmen ein<br />
Riesenschritt.“<br />
„Wir haben guten Vorsprung“<br />
Ohne eine massive Förderung des Verkehrsministeriums<br />
und des Umweltministeriums<br />
wäre das Projekt natürlich nicht<br />
realisierbar gewesen. „Wir haben immer<br />
offene Ohren gefunden, überall“, betonte<br />
Eichberger. Er dankte in diesem Zusammenhang<br />
namentlich Ex-Bundesverkehrsminister<br />
Andreas Scheuer für den<br />
„Schubs in die richtige Richtung“ und<br />
Landrat Raimund Kneidinger für die Vorreiterrolle<br />
des Landkreises Passau im<br />
ÖPNV. „Wir werden diesen Weg auch<br />
konsequent weitergehen“, erklärte Eichberger.<br />
„Die meisten beginnen den Weg<br />
jetzt gerade erst, den wir schon sehr weit<br />
hinter uns gebracht haben. Wir sind bestimmt<br />
3, 4 Jahre vorne, gegenüber allen<br />
anderen.“<br />
Es geht nur gemeinsam<br />
„Für uns heißt das ganz klar: Wir haben<br />
jetzt acht weitere Elektrobusse im Zulauf,<br />
die uns im Laufe der nächsten Monate<br />
erreichen werden. Wir sind außerdem in<br />
einem großen Förderprojekt drin mit 45<br />
Fahrzeugen, was eigentlich dazu führen<br />
würde, dass wir bis 2025 zusammen mit<br />
Partnern, die uns alle wichtig sind und<br />
die wir mit auf diese Reise nehmen wollen,<br />
den Landkreis Passau weitgehend<br />
elektrifiziert hätten“, so Eichberger. Außerdem<br />
wollen man ja auch noch Wasserstoff<br />
in den ÖPNV integrieren.<br />
Projekt mit enormer Strahlkraft<br />
„Die Förderung ist die logische und beste<br />
Reinvestition von Steuergeld zurück in<br />
die einzelnen Regionen“, sagte Ex-Bundesverkehrsminister<br />
Andreas Scheuer<br />
und betonte die Strahlkraft des Projektes<br />
dadurch, dass in Bad Füssing sehr viele<br />
Auswärtige den modernen, innovativen<br />
und klimaneutralen Nahverkehr erleben<br />
könnten. Wenn man dann noch wie im<br />
Technologiezentrum in Ruhstorf junge<br />
Leute sehe, die an den Elektroden der<br />
Zukunft forschen, wo es darum gehe,<br />
statt auf seltene Erden und Metalle auf<br />
Nachhaltigkeit zu setzen, „wo man sogar<br />
mit einem Papier so ähnlich wie beim<br />
Gotteslob das ganz dünne Papier beschichtet,<br />
damit das die nächsten Elektroden<br />
für Batterien sind, dann glaube ich,<br />
werden wir auch hier noch massive Technologiesprünge<br />
erleben“, zeigte sich<br />
Scheuer begeistert. „Wenn die dann auch<br />
noch in der Region entwickelt werden,<br />
mit unserer Wissenschaft und den jungen<br />
Leuten, die hier vor Ort Chancen haben,<br />
dann ist das umso besser.“<br />
Erheblich weniger Lärm<br />
Landrat Raimund Kneidinger wies darauf<br />
hin, dass die Diskussion um das 9-Euro-<br />
Angekommen in der Welt des Elektro-ÖPNV:<br />
Landrat Raimund Kneidinger, Unternehmerfamilie<br />
Manfred, Manfred sen. und Harald Eichberger<br />
mit Ex-Bundesverkehrsminister Andreas<br />
Scheuer.<br />
Foto: Semmler<br />
Ticket das Ungleichgewicht im ÖPNV<br />
zwischen Stadt und Land deutlichgemacht<br />
habe.Umso wichtiger sei es, den<br />
ländlichen Raum voranzubringen, zu zeigen<br />
was moderne Technologien hier<br />
bewirken könnten. Mit solch einer Fahrzeugflotte<br />
nachhaltig unterwegs zu sein,<br />
bringe ja auch eine Lärmreduzierung gerade<br />
beim An- und Abfahren an den<br />
Haltenstellen mit sich. „Damit dürften<br />
entsprechende Beschwerden der Anwohner<br />
auch der Vergangenheit angehören“,<br />
freute sich der Landrat.<br />
Martin Semmler<br />
5<br />
www.thermenland-magazin.de
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Da das 9-Euro-Ticket im Sommer überraschend viele Menschen<br />
dazu gebracht hat, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen,<br />
hat sich das <strong>Thermenland</strong> <strong>Magazin</strong>s mit der touristischen<br />
Anreisesituation der Gäste im Bäderdreieck befasst. Wir<br />
fragten alle regionalen Bundestagsabgeordneten mit Bezug zum<br />
Bäderdreieck nach ihrer Stellung zu einer Wiedereinführung des<br />
Rottaler Bäderexpress. Dieser hatte von 1979 bis 2014 Gäste aus<br />
West-, später auch aus Norddeutschland auf direktem Weg ohne<br />
Umsteigen nach Pocking, später auch nach Karpfham, Bayerbach<br />
und Bad Birnbach gebracht. Grund für die Einstellung dieser<br />
beliebten Der Betrieb dieser Verbindung durch die Deutsche<br />
Bahn war nicht etwa eine zu geringe Auslastung der Verbindung,<br />
sondern es waren logistische Gründe, die mit der Rückführung<br />
der leeren Wagons zu tun hatten.<br />
Grüne: ÖPNV in der Fläche verbessern<br />
AKTUELL<br />
„Bäder-Express“ ist für Ampel-Abgeordnet<br />
Ohne Elektrifizierung der Rott al<br />
MdB Johannes Schätzl (SPD)<br />
Foto: Andreas Anetzberger<br />
Abgeordnete wie Johannes Schätzl<br />
(SPD) aus Passau und Marlene Schönberger<br />
(Grüne), die den Landkreis Rottal-Inn<br />
für ihre Partei im Bundestag<br />
vertritt, nahmen direkt im Juli-Heft unseres<br />
<strong>Magazin</strong>s ausführlich Stellung zu<br />
dem Vorschlag. Während Schätzl erklärte,<br />
so schwer es ihm „aus sentimentalen<br />
Gründen“ auch falle, plädiere er<br />
doch dafür, „die Direktanbindung nach<br />
aktuellem Stand noch nicht mit aller<br />
Macht zur Priorität<br />
zu erklären“. Auch für die grüne<br />
Abgeordnete wäre eine durchgehende<br />
Fernverkehrsverbindung ins niederbayerische<br />
Bäderdreieck „eine schöne<br />
Sache“. „Ehrlich gesagt“, so Schönberger,<br />
sehe ich aktuell den Ausbau des<br />
ÖPNVs in der Fläche gerade in Niederbayern<br />
aber als die dringendere Priorität<br />
an. Davon würden Tourist*innen genauso<br />
wie Einheimische massiv profi -<br />
tieren."<br />
Bund: Landesregierung in der Pflicht<br />
MdB Stephan Protschka (AfD)<br />
Foto: Inga Haar/DBT<br />
MdB Marlene Schönberger<br />
(Grüne) Foto: Elias Keilhauer<br />
Die Abgeordneten der CSU Andreas<br />
Scheuer (Passau) und Max Straubinger<br />
(Rottal-Inn) sowie Stephan Protschka,<br />
der von Dingolfing aus für die AfD auch<br />
die Belange des Bäderdreieckes im<br />
Bundestag vertritt, wandten sich auch<br />
an das Bundesverkehrsministerium.<br />
Protschka meinte, die Kurorte hätten<br />
zwar immer seine Unterstützung, eine<br />
direkte DB-Fernverbindung ins Rottal<br />
würde jedoch eine Elektrifizierung der<br />
Strecke voraussetzen, und startete eine<br />
entsprechende Anfrage. Bereits am 23. Juni erhielt er von MdB<br />
Michael Theurer (FDP), der als Staatsstekretär auch Beauftragter<br />
der Bundesregierung für den Schienenverkehr ist, die Antwort<br />
„Die Strecke Passau – Pocking – Neumarkt-St Veit<br />
(Strecke 5832) wurde nicht vom Freistaat Bayern angemeldet.<br />
Einstieg in eine erholsame Anreise: Der Rottaler Bäder-Express begrüßte seine Gäste 1990 am<br />
Bahnsteig mit Blasmusik.<br />
Foto: Gemeindearchiv Bad Füssing<br />
Dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr liegen keine<br />
eigenen Informationen über eine Elektrifizierung vor.“<br />
CSU: Fernverbindung reaktivieren<br />
Scheuer und Straubinger hatten in<br />
ihrem Brief an Bundesverkehrsminister<br />
Volker Wissing (FDP) geschrieben: „Angesichts<br />
der Herausforderungen des Klimawandels<br />
und der Erreichbarkeit von<br />
professionellen Gesundheitseinrichtungen,<br />
welche das Bader-Dreieck für viele<br />
Kurgäste darstellt, erscheint es notwendig,<br />
wieder eine durchgehende Bahnverbindung<br />
von Hamburg Altona bzw.<br />
vom Norden Deutschlands bis in das<br />
Rottaler Bäderdreieck zu ermöglichen.<br />
Die großen Anstrengungen der Kureinrichtungen für den Umweltschutz<br />
müssen auch die Anreisemöglichkeiten berücksichtigen.“<br />
Sie erinnerten Wissing daran,<br />
dass laut Koalitionsvertrag die Bahn ,,in<br />
ganz Deutschland zum Rückgrat der<br />
Mobilität werden muss – auch im ländlichen<br />
Raum.“ Darum schlugen Scheuer<br />
und Straubinger vor, „den sogenannten<br />
IC ,,Rottaler Land“ in das Rottaler Bäderdreieck<br />
mit einer durchgehenden<br />
MdB Max Straubinger (CSU)<br />
Foto: CSU-Landesgruppe<br />
„Kurorte weitab der Bahn“<br />
MdB Andreas Scheuer (CSU)<br />
Foto: Bettina Fersch<br />
Verbindung wieder einzuführen. Mögliche<br />
Fernbusangebote für diese Verbindung<br />
sind keine Lösung.“<br />
Die Antwort aus dem Bundesverkehrsministerium ließ etwas<br />
länger auf sich warten. Am 25. Juli schließlich schrieb wieder<br />
Staatssekretär Theurer im Namen des Bundesministers,<br />
dass die Gründe, die zur Einstellung der Verbindung ge-<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
6
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 7<br />
AKTUELL<br />
geordnete der Region nicht vordringlich<br />
tt al-Bahn keine Fernverbindung<br />
MdB Michael Theurer (FDP),<br />
Beauftragter der Bundesregierung<br />
für den Schienenverkehr<br />
Foto: Inga Haar/DBT<br />
führt hätten, noch immer aktuell seien.<br />
Theurer wörtlich:<br />
„Auf der Strecke Passau-Mühldorf sieht<br />
die Deutsche Bahn AG aus mehreren<br />
Gründen kein Potenzial für den Fernverkehr.<br />
Die fehlende Elektrifizierung<br />
und die fehlende Zweigleisigkeit der<br />
Strecke machen demnach den Betrieb<br />
für den Schienenpersonenfernverkehr<br />
(SPFV) unwirtschaftlich. Aufgrund der<br />
höheren verkehrlichen Nachfrage werden<br />
die Fernverkehrszüge zwischen<br />
Nürnberg und Passau in der Regel weiter<br />
nach Österreich geführt. Zudem liegen<br />
die Bäder und Kurorte weitab der Bahnstrecke, sodass<br />
Kurgäste von den Bahnhöfen in das jeweilige Zentrum ohnehin<br />
ein weiteres Beförderungsangebot, zum Beispiel in Form von<br />
Shuttlebussen, benötigen würden.<br />
Die Stadt Passau hingegen ist mit mindestens zweistündlichen<br />
Verbindungen gut an das Fernverkehrsnetz angebunden und<br />
dient als Knotenpunkt der Region. Somit bestehen Direkt- und<br />
Umsteigeverbindungen in alle Großstädte. Ferner bestehen<br />
weiterhin abgestimmte Regionalzugverbindungen zwischen<br />
Passau und Mühldorf, die die Stadt Passau mit den Städten des<br />
Rottaler Bäderdreiecks verbinden. Diese vertakteten Anschlussverbindungen<br />
sind auch Bestandteil des Zielfahrplans Deutschlandtakt.“<br />
Bund fördert Elektrifizierung<br />
Zwar seien Elektrifizierungen der Strecken von München nach<br />
Mühldorf und von Regensburg über Neumarkt-Sankt Veit als<br />
vordringlicher Bedarf geplant, eine Elektrifizierung des dann<br />
noch fehlenden Streckenabschnitts zwischen Neumarkt-Sankt<br />
Veit und Passau läge in der Zuständigkeit des Freistaates Bayern,<br />
da es sich um eine derzeit praktisch ausschließlich für den<br />
Nahverkehr genutzte Eisenbahnstrecke handele, erklärt Michael<br />
Theurer weiter, weist aber auch auf interessante För -<br />
dermöglichkeiten hin: „Der Bund kann solche Elektrifizierungsvorhaben<br />
aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes<br />
(GVFG) mit bis zu 90 % der zuwendungsfähigen<br />
Kosten fördern. Damit könnten auch die Voraussetzungen für<br />
eine künftige Umsetzung einzelner Fernverkehrsverbindungen<br />
auf der Strecke Passau-Mühldorf geschaffen werden.“<br />
FDP: Neue Züge nicht seriös<br />
Dass wir erst jetzt das Thema wieder aufgreifen können, ist den<br />
anderen Umständen der Abgeordneten Julia Bauer geschuldet,<br />
die sich als FDP-Abgeordnete aus Landshut schon während der<br />
Pandemie engagiert für das Bäderdreieck eingesetzt hatte. Sie<br />
befindet sich zwar noch immer in Mutterschutz, hatte aber in<br />
der Zwischenzeit auch Antwort aus dem Bundesverkehrsministerium<br />
bekommen. Sie sandte uns daraufhin Ende Oktober folgende<br />
Stellungnahme zu:<br />
„Auch wenn eine direkte Anfahrt der Kurorte des Bäderdreiecks<br />
aus Orten in Norddeutschland - wie im Übrigen aus der ganzen<br />
Republik – barrierearm und deshalb wünschenswert wäre,<br />
MdB Julia Bauer (FDP)<br />
Foto: Michael Hackl<br />
fokussiert sich die Strategie der Bundesregierung<br />
zunächst darauf, die Hauptverkehrstrassen,<br />
die heute die Nadelöhre<br />
im Schienensystem sind, zu Hochleistungskorridoren<br />
auszubauen. Dies<br />
finde ich auch richtig: Der Schienenverkehr<br />
ist ein in sich sehr komplexes<br />
System und arbeitet heutean seiner<br />
absoluten Kapazitätsgrenze. Wer jetzt<br />
zusätzliche Züge verspricht, agiert nicht<br />
seriös. Vielmehr gilt es die wichtigen<br />
Fundamente zunächst zu erneuern,<br />
bevor man über die Verlängerung von Strecken und neue Verbindungen<br />
redet.<br />
„Bestehendes Netz modernisieren“<br />
Die Bundesregierung und insbesondere Herr Dr. Wissing als<br />
Verkehrsminister haben einen klugen Sanierungs- und Modernisierungsplan<br />
erarbeitet, der eine zeitnahe, großflächige und<br />
konzentrierte korridorweise Modernisierung des Netzes vorsieht.<br />
Dies wird mittelfristig ein Gesamtsystem aus Deutschlandtakt,<br />
Hochleistungskorridoren, Digitalisierung und Elektrifizierung<br />
ermöglichen und bei erhöhter Kapazität zu weniger<br />
Verspätungen führen. Diese Herangehensweise ist richtig,<br />
basiert aber letztlich auf Umsteigeverbindungen. Die Gründe<br />
dafür liegen auf der Hand: Ländliche Gegenden können in der<br />
Breite schlicht nicht mit Direktverbindungen überall hin angeschlossen<br />
werden und für weite Fahrtstrecken braucht es<br />
schnelle Verbindungen. Das Umsteigen machen wir aber so gut<br />
wie möglich: Planbar und mit barrierefreien Bahnhöfen und<br />
dem Ineinandergreifen verschiedener attraktiver öffentlicher<br />
Verkehrsangebote.<br />
„Attraktive Preis-Angebote schaffen“<br />
Die bestechende Einfachheit des 9-Euro-Tickets hat die Nachfrage<br />
eindrucksvoll demonstriert. Damit hat die Bundesregierung<br />
nicht nur wichtige gesellschaftliche Teilhabe gesichert und<br />
wirksam eine Entlastung gegen die gestiegenen Mobilitätskosten<br />
geschaffen, sondern auch den Ländern und Kommunen,<br />
die in Deutschland für den Regional- und Nahverkehr zuständig<br />
sind, gute Argumente für einen ÖPNV-Angebotsausbau an<br />
die Hand gegeben: Die Nachfrage ist da. Gemeinsam haben<br />
wir mit dem 49-Euro-Ticket ein austariertes Nachfolgeangebot<br />
für das ausgelaufene 9-Euro-Ticket ab Voraussichtlich Januar<br />
2023 geschaffen um den Schienenverkehr als den zentralen<br />
Verkehrsträger einer klimafreundlichen Mobilität in<br />
Deutschland und Europa zu etablieren. Wir begrüßen daher<br />
auch sehr die innovativen Verkehrsangebote der Kurorte im<br />
Bäderdreieck.“<br />
Wir hatten von den im Bundestag vertretenen Parteien auch<br />
Josef Ilsanker von der Linken (Passau) um eine Stellungnahme<br />
gebeten, jedoch keine Reaktion bekommen.<br />
Bitte lesen Sie zu diesem Beitrag auch das Editorial.<br />
Martin Semmler<br />
7<br />
www.thermenland-magazin.de
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 8<br />
AKTUELL<br />
Beraterin Kerstin Rose zum Netzwerktreffen Sozia<br />
„Die Mitarbeit auf einem Bauernhof kann<br />
Kerstin Rose ist Beraterin für Soziale Landwirtschaft am Landwirtschaftsamt<br />
Passau. Seit 10 Jahren kümmert sie sich bereits<br />
um den Aufbau eines Netzwerks von Landwirten in Niederbayern<br />
und der Oberpfalz, in ihren Höfen mehr sehen als Betriebe<br />
für Viehzucht, Ackerbau und Landschaftspflege. Traditionell<br />
war die bäuerliche Gemeinschaft schon immer integrativ.<br />
Menschen mit Behinderungen, schwierige Jugendliche und<br />
Menschen, die hier alt geworden waren, konnten in der Bewirtschaftung<br />
sinnvoll eingebunden werden. Durch die Modernisierung<br />
hin zur möglichst effizienten Agrarunternehmen rückte<br />
dieser Aspekt des gemeinsamen Wirtschaftens jedoch nach und<br />
nach in den Hintergrund. Jetzt keimen wieder hie und da die<br />
Ideen, diese Tradition im Sinne der integrativen und inklusiven<br />
Gesellschaft wiederzubeleben. Ende September fand nun wieder<br />
ein Netzwerktreffen Soziale Landwirtschaft Niederbayern<br />
und Oberpfalz statt, diesmal auf Schloss Neuburg am Inn.<br />
Spannende Projekte vorgestellt<br />
Das <strong>Thermenland</strong> <strong>Magazin</strong> hat die Gelegenheit genutzt und<br />
sprach mit Kerstin Rose darüber, wie sich die Soziale Landwirtschaft<br />
im östlichen Niederbayern entwickelt und welche Chancen<br />
für die landwirtschaftlichen Betriebe darin liegt.<br />
<strong>Thermenland</strong> <strong>Magazin</strong>: Was stand denn auf der Neuburg im<br />
Mittelpunkt des Netzwerktreffens?<br />
Kerstin Rose: Das waren drei Schwerpunktthemen: zum einen<br />
die Belebung ländlicher Regionen durch Seniorenangebote auf<br />
dem Bauernhof, dann die Finanzierung von Arbeitsplätzen für<br />
Menschen mit Behinderung in der Landwirtschaft und schließlich<br />
sollten Praktiker aus dem Landkreis Passau von ihren spannenden<br />
Angeboten berichten.<br />
„Es gibt immer mehr soziale Zusatzangebote“<br />
Wie entwickelt sich die Soziale Landwirtschaft im östlichen<br />
Niederbayern, insbesondere im unteren Rottal?<br />
Kerstin Rose: Es machen immer mehr Betriebe zu alltäglichen<br />
Abläufen in der Land- und Forstwirtschaft zusätzlich Angebote<br />
im sozialen Bereich.<br />
Welche Formen/Angebote der Sozialen Landwirtschaft haben<br />
sich hier angesiedelt?<br />
Angebote optimieren und weitere Landwirte zum Mitmachen animieren<br />
war das Ziel des Netzwerktreffens Soziale Landwirtschaft auf der Neuburg<br />
mit (1. Reihe) Organisatorin Kerstin Rose, Neuburgs Bürgermeister<br />
Wolfgang Lindmeier, BBV-Bezirksprásident Siegfried Jäger, Leitendem<br />
Landwirtschaftsdirektor Robert Schnellhammer, Anni Regner (Leader-<br />
Aktionsgruppe Passauer Land) und Landrat Raimund Kneidinger sowie<br />
(v.r) BBV-Kreisobmann Josef Hopper und der stv. Kreisbäuerin Karin<br />
Reischl.<br />
Foto: AELF<br />
Bauernhof der Initiative. Oder Birgit Freudenstein, die auf dem<br />
Sembauerhof bei Pocking ganz verschiedene soziale Angebote<br />
macht.<br />
„Die meisten sind angestammte Betriebe“<br />
Sind das angestammte Betriebe, die sich der Sozialen Landwirtschaft<br />
öffnen, oder kommen die Landwirte von außen in die<br />
Region?<br />
Kerstin Rose: Die meisten sind angestammt.<br />
Was bringt diese Wirtschaftsform den landwirtschaftlichen Betrieben?<br />
Kerstin Rose: Die landwirtschaftliche Wirtschaftsform bleibt<br />
häufig gleich. Die sozialen Angebote kommen dann zusätzlich<br />
dazu, ergänzen und stützen den Betrieb. Man bietet Arbeit und<br />
Betreuung gegen seelischen Ausgleich mittels Unterstützung<br />
von Fachkräften, der Natur, der Tiere oder/und der Familie.<br />
Einige Betriebe, wie der Sembauerhof, haben sich aber auch<br />
Kerstin Rose: Da ist zum Beispiel das Haus Maria Rast in Tettenweis.<br />
Dort wird als Therapie-Form vormittags jeweils einer<br />
von verschiedenen Bauernhöfen von Bewohnern der Einrichtung<br />
besucht, um dort anfallende Arbeiten zu verrichten und<br />
dadurch auch selbst wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen.<br />
Von dieser Möglichkeit profitieren hier Menschen, die<br />
durch legale Drogen wie etwa Alkohol abhängig geworden sind<br />
und eine Reha-Maßnahme durchlaufen haben. Der bekannteste<br />
Hof darunter ist der der Familie Winklhofer in Kohlpoint mit<br />
Hofladen und Direktvermarktung.<br />
Dann gibt es noch die Confido-Initiative bei Bad Griesbach.<br />
Hier leben Kinder und Jugendliche in Wohngruppen auf dem<br />
Erfahrungsaustausch: Informationen und Erfahrungen standen im Mittelpunkt<br />
des Netzwerktreffens auf der Neuburg.<br />
Foto: AELF<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
8
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 9<br />
AKTUELL<br />
ffen Soziale Landwirtschaft auf der Neuburg:<br />
nn entwurzelte Menschen wieder erden“<br />
schon auf die Soziale Landwirtschaft spezialisiert. Hochbeete,<br />
Tiere, Regenmäntel, Gummistiefel wurden passend zu den<br />
Nutzern angeschafft.<br />
„Für die Mitarbeit von Senioren besteht eine<br />
steigende Nachfrage“<br />
Welche Angebote würden noch zusätzlich gut in die Region<br />
passen?<br />
Kerstin Rose: Es besteht eigentlich für alle Nutzer eine steigende<br />
Nachfrage. Aber ein Schwerpunkt liegt momentan schon deutlich<br />
im Bereich der Senioren. Es könnten Tagespflegeeinrichtung<br />
entstehen, ebenso Wohnangebote.<br />
Was kann die Soziale Landwirtschaft in der modernen, auf<br />
Effizienz getrimmten Gesellschaft bewirken?<br />
Kerstin Rose: Sie kann die Menschen erden!<br />
Wie ist die Entwicklung im benachbarten Innviertel?<br />
Kerstin Rose: Hier ist die Beratung durch den Verein Green<br />
Care Österreich positiv zu sehen, der landwirtschaftliche Betriebe<br />
hier entsprechend zertifiziert.<br />
„Erleben und schnuppern kann<br />
man beinahe überall“<br />
Da ist noch Platz für Angebote und Ideen: Im <strong>Thermenland</strong> spannt sich<br />
das Netzwerk der Sozialen Landwirtschaft vor allem zwischen Fürstenzell,<br />
Haarbach und Pocking.<br />
Foto: AELF<br />
die Soziale Landwirtschaft. Dieses Seminar zur Betriebszweigentwicklung<br />
umfasst 12 Seminartage, verteilt bis zum Oktober<br />
2023. Martin Semmler<br />
Gibt es Kooperationen über den Inn hinweg?<br />
Kerstin Rose: Konkrete Kooperationen -noch- nicht, aber<br />
immer wieder kommen Lehrfahrten zu uns in den Landkreis<br />
oder nach Rottal-Inn. Kürzlich wurde ich vom österreichischen<br />
Privatsender Servus TV interviewt.<br />
Wo können Interessierte Soziale Landwirtschaft erleben und<br />
sich praxisnah informieren?<br />
Kerstin Rose: Erleben und schnuppern kann man beinahe überall,<br />
wenn man vorab nachfragt. Betriebe, wie der Sembauerhof<br />
und Natierlich von Bianca Zauner bieten auf Nachfrage stundenweises<br />
Erleben von Sozialer Landwirtschaft an.<br />
Praxisnah informieren kann man sich vor allem ab Februar<br />
2023. Dann startet bei uns die Qualifizierung für Einsteiger in<br />
@Info: Wer sich für einen Einstieg in die Soziale<br />
Landwirtschaft i nteressiert, kann sich informieren unter<br />
https://tinyurl.com/TLM-SozLW-Einsteiger<br />
oder bei Kerstin Rose, AELF Passau, Tel.: +49-851-9593-30,<br />
E-Mail: poststelle@aelf-pa.bayern.de<br />
Es gibt auch einen Newsletter zum Thema Soziale<br />
Landwirtschaft. Er ist zu bestellen unter<br />
https://tinyurl.com/TLM-SozLW-Newsletter
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 10<br />
FIT & GESUND<br />
Weihnachts- und Silvesterkuren für Eltern mit Kind<br />
Glück und Gesundheit als Geschenk<br />
Was schenke ich meinem Kind zu Weihnachten?<br />
Die Frage kennt jeder. Nadine<br />
Espey, Vorstandsvorsitzende des Mutter-<br />
Kind-Hilfswerk e.V., hat für Familien<br />
den richtigen Tipp: „Schenken Sie Ihren<br />
Kindern Gesundheit, Lebensfreude und<br />
Energie für das nächste Jahr.“ Das gemeinnützige<br />
Hilfswerk ist dafür ein<br />
idealer Begleiter. Seit über 25 Jahren unterstützt<br />
es Familien auf ihrem Weg zu<br />
einer Mutter-Kind- und Vater-Kind-Kur.<br />
Die Verantwortlichen stehen deutschlandweit<br />
mit den führenden Kliniken in<br />
Kontakt, kennen das medizinisch-therapeutische<br />
Angebot der Einrichtungen<br />
und ihre umfassenden Zusatzleistungen.<br />
Tut der ganzen Familie gut<br />
„Eine Klinik zu finden, die den Bedürfnissen<br />
der Familie und ihrem Gesundheitsstatus<br />
entgegenkommt, ist für den<br />
Kurverlauf und in der Folge für den<br />
Erfolg der dreiwöchigen Maßnahme von<br />
entscheidender Bedeutung. So kann<br />
die Mutter-Kind- und Vater-Kind-Kur in<br />
ihrer ganzen Bandbreite wirken“, erklärt<br />
Espey. Neben einer Stabilisierung oder<br />
Verbesserung der körperlichen Gesundheit<br />
von Mutter, Vater und Kind zählt die<br />
Stärkung der Psyche durch gemeinsame<br />
neue Erfahrungen in der Natur, bei Sport<br />
und Spiel oder der kreativen Arbeit zu<br />
den vorrangigen Zielen. Weitere sind das<br />
praktische Kennenlernen von Hilfestellungen,<br />
wie sich auch zu Hause der Alltag<br />
gesünder, harmonischer und stressfreier<br />
gestalten lässt, und nicht zuletzt der Wert<br />
gemeinsam verbrachter Zeit.<br />
Geschenk mit Langzeitwirkung<br />
Einige Kurkliniken haben noch Plätze<br />
frei und können Mutter-Kind- und Vater-<br />
Kind-Kuren auch kurzfristig in den Advents-<br />
und Weihnachtswochen anbieten.<br />
Nach Absprache kann an diesen Kuren<br />
auch eine Begleitperson teilnehmen, weiß<br />
Qualitätszeit ohne Stress: Eltern-Kind-Kuren<br />
bringen Ruhe und Stabilität in die Familien.<br />
Foto: Mutter-Kind-Hilfswerk<br />
Nadine Espey. „Das ist ein Geschenk, das<br />
sich zwar nicht einpacken lässt, aber das<br />
man immer wieder auspacken kann: bei<br />
der Mutter-Kind- und Vater-Kind-Kur<br />
und lange darüber hinaus.“ MuKiHW<br />
Pflegeregion+ Passauer Land – gemeinsam für die Pflege:<br />
Mehr Menschen für Pflegeberuf begeistern<br />
Die Initiative für die Pflegeregion+ Passauer<br />
Land hat sich als regionales Netzwerk<br />
aus im Pflegebereich tätigen stationären<br />
Einrichtungen, ambulanten Diensten<br />
und Reha-Einrichtungen im Landkreis<br />
Passau zusammengeschlossen, um<br />
dem Fachkräftemangel in der Pflege aktiv<br />
entgegenzuwirken.<br />
Für die Einrichtungen und Dienste wird<br />
es immer schwieriger, Nachwuchspflegekräfte<br />
zu gewinnen. Aber es gibt viele<br />
gute Gründe, warum sich deren Beschäftigte<br />
für genau diesen Beruf entschieden<br />
haben. Die Pflege ist abwechslungsreich,<br />
ein zukunftssicherer Job mit vielen Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
und mit über<br />
1000 Euro Vergütung im ersten Ausbildungsjahr<br />
attraktiv. Nach dem Motto „gemeinsam<br />
sind wir stärker“ stellt sich der<br />
Zusammenschluss nun für die Pflege auf.<br />
Durch innovativen Ideen und Aktionen<br />
wird dabei forciert, das Potenzial in der<br />
Pflege zu erhöhen. Dabei besteht der<br />
oberste Leitgedanke, das Konkurrenzdenken<br />
zu überwinden und in Kooperation<br />
zusammenzuarbeiten. Als erstes soll<br />
nun eine gemeinsame Bewerberdatenbank<br />
entstehen. Außerdem soll mithilfe<br />
von Social Media, Werbekampagnen,<br />
Einrichtungstouren für Schulklassen oder<br />
gemeinsamen Messeaufritten gemeinsam<br />
für den Pflegeberuf und die Ausbildung<br />
geworben werden.<br />
Die Beteiligung weiterer Einrichtungen<br />
und Dienste aus dem Passauer Land<br />
ist jederzeit möglich.<br />
„Beratung Sozialhilfe – Hilfe zur Pflege“<br />
Beratung jetzt auch online buchbar<br />
Seit 2019 gibt es die „Beratung Sozialhilfe<br />
– Hilfe zur Pflege“, bei der sich pflegebedürftige<br />
Menschen und deren Angehörige<br />
über die ihnen zustehenden Leistungen im<br />
Rahmen der Sozialhilfe, Elternunterhalt,<br />
den Einsatz von Vermögen usw. beraten<br />
lassen können. Um das Beratungsangebot<br />
möglichst wohnortnah zu gestalten, finden<br />
in den niederbayerischen Landkreisen<br />
„Vor-Ort-Beratungstage“ (z.B. in den<br />
Landratsämtern) statt.<br />
Alle Termine und Orte sind auf der Internetseite<br />
des Bezirks Niederbayern unter<br />
https://tinyurl.com/TLM-Pflegeberatung<br />
veröffentlicht. Unter dieser Web-Adresse<br />
können ab sofort Beratungstermine auch<br />
Ein kleiner Teil der AG Pflege beim Startschuss für die Pflegeregion+:<br />
LK Passau Gesundheitseinrichtungen mit Stefan Streit, Martin<br />
Marek, Roland Gibis und Josef Mader, das KWA Stift Rottal mit Astrid<br />
Fromberger, das Elisabeth Seniorenheim mit Petra Schwendinger,<br />
das Care Pflegeteam mit Eduard Wall, das AWO Seniorenheim<br />
Donautal Windorf mit Eva Weithmann, Katharina Hofmann vom KWA<br />
Stift Rottal, das AWO Seniorenheim Ortenburg mit Ulrich Buchberger<br />
und die Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregion+ Passauer<br />
Land Lisa Fraunhofer (2.vl.) Foto: Landratsamt Passau<br />
Kontakt: Martin Marek, E-Mail MMarek@ge-passau.de oder<br />
gesundheitsregion@landkreis-passau.de LRA/sam<br />
direkt online gebucht werden. Jede Terminbuchung<br />
wird per E-Mail bestätigt.<br />
Zusätzlich erhalten die Ratsuchenden<br />
einen Tag vor dem Termin noch einmal<br />
eine Terminerinnerung. Sollte ein bereits<br />
gebuchter Termin nicht wahrgenommen<br />
werden können, so kann dieser selbst abgeändert<br />
oder abgesagt werden. eb/NDB<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
10
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 11<br />
Es gibt schätzungsweise 40 verschiedene<br />
Crysanthemenarten und über 5000 verschiedene<br />
Züchtungen. Dazu gehören<br />
auch unsere Gartencrysanthemen und die<br />
Herbstastern. Die meisten Arten eignen<br />
sich nicht zum Verzehr sondern sind reine<br />
Zierpflanzen, denn sie enthalten hohe<br />
Mengen an Pyrethrin oder Pyethrum. Dieser<br />
Stoff wird von den Pflanzen als Selbstschutz<br />
vor Fraßfeinden gebildet und wird<br />
vom Menschen in vielen Insektiziden verwendet.<br />
Als Beispiel möchte ich hier die<br />
Behandlung von Kopfläusen nennen.<br />
Auch für Menschen und Haustiere wie<br />
Hunde, Katzen, Ziervögel, Nagetiere, Rinder<br />
und Pferde ist dieser Stoff und somit<br />
die Pflanze giftig. Vor allem Tanacetum-<br />
Arten enthalten sehr viel Pyrethrin.<br />
Durch den Giftgehalt der einen ist<br />
der Nutzen der anderen in Vergessenheit<br />
geraten. Viele Arten sind nämlich essbar<br />
und sogar sehr gesund. Die bei und<br />
heimische und beliebteste Speisecry -<br />
santheme ist die Goldblume, auch<br />
Wucherblume, Christusauge oder Salatcrysantheme<br />
genannt. Crysanthemum<br />
coronarium ist eine uralte Speisepflanze<br />
die sich langsam wieder zunehmender<br />
Beliebtheit erfreut. Samen gibt es im gut<br />
sortierten Fachhandel zu kaufen und<br />
wenn sie mal im eigenen Garten gedeiht,<br />
kann man sie leicht selbst vermehren<br />
indem man einige Blütenstände stehen<br />
lässt, diese gut ausreifen lässt und die<br />
Samen einsammelt um sie im nächsten<br />
Jahr wieder zu verwenden. Zum Verzehr<br />
geeignete Sorten sind z. B. Chrysanthemum<br />
coronarium oder Glebionis coronaria.<br />
Man kann schon die jungen Pflänzchen<br />
verwenden. Wenn man zu dicht gesäte<br />
Reihen ausdünnt, können die kleinen<br />
Pflänzchen, fein zerkleinert, ganz ähnlich<br />
wie Petersilie verwendet werden und als<br />
aromatische Beigabe in Suppen, Soßen,<br />
Aufstrichen und Salaten dienen. Größere<br />
Pflanzen können wie Spinat zubereitet<br />
werden. Ansonsten wartet man auf die<br />
Blüten und verwendet diese separat oder<br />
zusammen mit jungen Blättern zum Aromatisieren<br />
von Reis, Kartoffeln, Weinansatz<br />
und anderen Getränken, oder als<br />
FIT & GESUND<br />
Kräuterlexikon<br />
VON HOLLASTAUDN UND KRONAWITTN<br />
DENDRANTHEMA GRANDIFOLIUM –<br />
Crysantheme<br />
essbare Dekoration zu beliebigen Speisen,<br />
gerne auch in kandierter Form. Vor allem<br />
aber passen sie perfekt in fernöstliche süßsaure<br />
Gerichte, wo sowohl Blätter als<br />
auch Blüten und Blütenknospen Verwendung<br />
finden.<br />
In China und Japan verwendet man traditionell<br />
einen Tee aus Blütenblättern und<br />
sehr jungen grünen Blättern gegen Fieber,<br />
Blähungen, Kopfschmerzen, insbesondere<br />
gegen Migräne und zur Stärkung des<br />
Sehvermögens. Der Tee dient zur Vorbeugung<br />
vor Viruserkrankungen, grauem<br />
Star, grünem Star (Glaukom), Bluthochdruck<br />
und Arterienverkalkung und zur<br />
Erhaltung der Sehschärfe im hohen Alter.<br />
Bevor sie eine Crysantheme kaufen, die<br />
Sie zum Verzehr im Garten pflanzen<br />
möchten, erkundigen Sie sich bitte eingehend<br />
darüber, ob die entsprechende<br />
Pflanze wirklich dazu geeignet ist! Wenn<br />
Sie an der Sachkunde des Verkäufers<br />
zweifeln, lassen Sie es lieber.<br />
Vergiftungserscheinungen können in<br />
Form von Hautrötungen, geröteten<br />
Schleimhäuten, Sehstörungen, Erbrechen,<br />
Krämpfen und Entzündungen des<br />
Verdauungstraktes auftreten. Bei hoher<br />
Dosierung, z.B. wenn Haustiere verse-<br />
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01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 12<br />
FIT & GESUND<br />
Bezirkstagspräsident Heinrich zum Generationswechsel:<br />
„Unsere Thermen sind gut aufgestellt“<br />
Ab Dezember verstärkt ein neues Gesicht das Führungsteam der<br />
Thermengemeinschaft: Christian Kampelsberger. Der 48-Jährige<br />
wird neuer operativer Werkleiter der Wohlfühl-Therme Bad<br />
Griesbach und löst vor Ort Franz Altmannsperger ab. „Gerade<br />
in dieser besonders herausfordernden Zeit eine hoch willkommene<br />
Unterstützung“, so der strategische Geschäftsführer,<br />
welcher seit April Mitglied der Werkleitung in allen fünf öffentlichen<br />
Heilbädern Niederbayerns ist und für die Umsetzung der<br />
strategischen Neuausrichtung verantwortlich zeichnet.<br />
Schon im Juli wurden in den Verbandsversammlungen Zweckverband<br />
Bad Griesbach und Thermalbad Birnbach die Weichen<br />
gestellt. In rund einem Jahr wird Kampelsberger auch die Nachfolge<br />
der Werkleitung der Rottal Terme antreten, wenn die dortige<br />
Werkleiterin Josefine Kohlmeier in den Ruhestand geht.<br />
Damit wird dann bei den öffentlichen Thermen im Rottal der<br />
Generationswechsel vollzogen sein.<br />
Hoch motiviert in schwieriger Zeit<br />
„Mit Respekt und großer Freude sehe ich der neuen Aufgabe<br />
entgegen“, so der gebürtige Rottaler. Im Einstellungsprozess entschied<br />
der Betriebswirtschaftler in mehreren Gesprächsrunden<br />
das Rennen für sich. Der Bäderzweckverbandsvorsitzende aller<br />
öffentlichen Thermen und Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich<br />
Begrüßten den neuen operativen Werkleiter herzlich: Bezirkstagspräsident<br />
Dr. Olaf Heinrich, Werkleiter Christian Kampelsberger, strategischer<br />
Thermen-Geschäftsführer Franz Altmannsperger.<br />
Foto: Sabine Bäter/Bezirk Niederbayern<br />
hieß den neuen operativen Werkleiter im Führungsteam der niederbayerischen<br />
Thermengemeinschaft willkommen. „Wir sind<br />
personell gut aufgestellt und hochmotiviert, auch in dieser<br />
herausfordernden Zeit die richtigen Weichen für die Zukunftssicherung<br />
unserer Heilbäder zu stellen.“, so Heinrich. sam<br />
Öffentliche niederbayerische Thermen bieten trotz Energie-Einsparungen attraktives Gesundheitsangebot<br />
Hoher Erholungswert der Thermen auch im Winter<br />
Wegen der angespannten Entwicklung in der Gasversorgung<br />
wird die aktuelle Situation in den Heil- und Thermalbädern, an<br />
denen der Bezirk Niederbayern beteiligt ist, laufend geprüft und<br />
entsprechend bewertet. Das erklärte Franz Altmannsperger,<br />
strategischer Geschäftsführer der niederbayerischen Thermengemeinschaft,<br />
zu der im <strong>Thermenland</strong> die Europa Therme, die<br />
Rottal Terme und die Wohlfühl-Therme gehören, in der Oktobersitzung<br />
des Bezirkstages.<br />
Kurz- bis mittelfristige Maßnahmen zur Sicherung der erdgasunabhängigen<br />
Energieversorgung seien bereits durchgeführt,<br />
Schritte zur Reduzierung des Energieverbrauchs eingeleitet worden.<br />
Je nach Therme seien z.B. Beckentemperaturen gesenkt,<br />
Öffnungszeiten angepasst sowie teils auch Außenbecken und<br />
Betriebsteile geschlossen worden. Für das Jahr 2023 kündigte<br />
Altmannberger eine Kostensteigerung von ca. 8 Millionen Euro<br />
für alle Thermalbäder der Gemeinschaft an. Davon würden<br />
6 Millionen auf Mehrkosten bei Strom, 1,5 Millionen auf den<br />
Einkauf und eine halbe Million Euro auf steigende Personalkosten<br />
entfallen.<br />
„Umfassendes Erholungsangebot“<br />
Umfassendes Erholungs- und Gesundheitsangebot: Bezirk sorgt für für<br />
durchgängige Gesundheitsvorsorge in seinen Thermen auch in der kalten<br />
Jahreszeit.<br />
Foto: Clemens Mayer/KV Bad Birnbach<br />
„Für alle Standorte wurden entsprechende Konzepte erarbeitet,<br />
sodass der Notbetrieb z.B. mit Flüssiggas in den niederbayerischen<br />
Heil- und Thermalbädern gesichert ist. Die Thermen werden<br />
wohl gut über den Winter kommen“, berichtete Katrin<br />
Landes, Leiterin des Referats für Heil- und Thermalbäder, den<br />
Bezirksabgeordneten.<br />
„Mehr noch: trotz den erforderlichen Energieeinsparungen bieten<br />
die Thermen jeweils vor Ort mit der individuellen Anpassung<br />
der Öffnungskonzepte und auch in Summe als Gemeinschaft<br />
weiter ein umfassendes Erholungs- und Präventions -<br />
angebot“, schloss Bezirkstagspräsident und Bäderzweckverbandsvorsitzender<br />
Dr. Olaf Heinrich den Tagesordnungspunkt.<br />
sam<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
12
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 13<br />
FIT & GESUND<br />
Bad Füssing geht in die Offensive:<br />
100.000 Flyer<br />
für die ambulante<br />
Badekur<br />
Bereits seit Sommer letzten Jahres ist<br />
die ambulante Badekur als Vorsorgemaßnahme<br />
in den Pflichtkatalog der<br />
Krankenkassen zurückgekehrt. Anfangs<br />
euphorisch von der Kurgemeinde aufgenommen<br />
– schließlich verdankt der Kurort<br />
seinen rasanten Aufstieg in den 70er<br />
Jahren vor allem den Kassenkuren – ist<br />
inzwischen Ernüchterung bei Gästen und<br />
Gastgebern eingekehrt. Zwar gibt es inzwischen<br />
wieder eine Nachfrage nach<br />
der Vorsorgekur auf Rezept, doch die<br />
Information seitens der Kassen ist sehr<br />
zurückhaltend. Zuweilen, so war in verschiedenen<br />
Gremien zu hören, wissen<br />
die Mitarbeiter der Krankenkassen selbst<br />
noch nicht einmal von dieser Pflichtleistung.<br />
Nun hat der Kur- & GästeService als<br />
Folge eines Runden Tischs mit Badeärzten<br />
und Physiotherapeuten einen neuen<br />
Flyer zur ambulanten Badekur entwickelt.<br />
Dieser soll nicht nur vor Ort in<br />
den Praxen ausliegen, sondern wird in<br />
den nächsten Wochen in einer Auflage<br />
von 100.000 Stück als Beilage von verschiedenen<br />
Versandapotheken in ganz<br />
Deutschland gestreut.<br />
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01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 14<br />
FIT & GESUND<br />
Marien-Apotheker Gerald Kunz zur Frage: Was bringen Lutschbonbons?<br />
Eine angenehme Linderung für Hals und Rachen<br />
Bonbons, auch Drops, Guatsl oder<br />
Zuckerl genannt, werden seit mehreren<br />
Hundert Jahren durch Einkochen einer<br />
Zuckerlösung hergestellt und es gibt<br />
sie in fast allen erdenklichen Farben und<br />
Geschmacksrichtungen. Teilweise haben<br />
Bonbons sogar eine besonders süße,<br />
saure oder flüssige Füllung.<br />
Bonbons können als Süßigkeit genascht<br />
oder aus medizinschen Gründen eingenommen<br />
werden, wie zum Beispiel Hustenbonbons.<br />
Dabei löst sich ein solches<br />
Bonbon während des Lutschvorgangs<br />
nach und nach auf. Verschiedenste Aromastoffe,<br />
Säureanteile, Frucht- und Pflanzenextrakte,<br />
oder auch Lebensmittelfarbstoffe,<br />
bestimmen Wirkung und Geschmack<br />
eines Bonbons.<br />
Wenn man Bonbons nicht aus medizinischen<br />
Gründen lutscht, sondern einfach,<br />
weil man etwas naschen möchte, sollte<br />
man auf eine möglichst natürliche Zusammensetzung<br />
achten. Das heißt: keine<br />
künstlichen Farbstoffe und keine künst -<br />
lichen Süßstoffe wie Aspartam oder<br />
Saccharin.<br />
Lutschen lindert Beschwerden<br />
Genauso wichtig wie diese Inhaltsstoffe<br />
ist das Lutschen selbst, wie Wissenschaftler<br />
herausgefunden haben. Durch das<br />
Lutschen wird die Speichelproduktion<br />
angeregt und die Mund- und Rachenschleimhaut<br />
befeuchtet. Diesen Effekt<br />
kann man mit sauer schmeckenden Zusätzen<br />
weiter verstärken. Lutschpastillen<br />
mit Isländisch Moos, Hyaluronsäure und<br />
Eibisch bilden zusätzlich einen schützenden<br />
Film auf der Schleimhaut. Das kratzige<br />
Gefühl im Hals lässt dadurch rasch<br />
und langanhaltend nach.<br />
Lutschbonbons, zuckerhaltig oder mit<br />
Zuckeraustauschstoffen, enthalten oft<br />
Pflanzenauszüge wie Salbei, Eukalyptus,<br />
Ingwer, Manuka-Honig oder Propolis<br />
als Wirkstoffe. Auch hier werden antibak<br />
terielle und entzündungshemmende<br />
Inhaltsstoffe genutzt.<br />
Einfache Bonbons ohne Wirkstoffe oder<br />
mit einem nur geringen Anteil an ätherischen<br />
Ölen als Geschmacksstoff, haben<br />
keinen langanhaltenden Effekt und helfen<br />
nur solange man sie lutscht gegen<br />
Mundtrockenheit und Hustenreiz.<br />
Entzündungen im Rachenraum<br />
Eine typische Erkältung beginnt meistens<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
Gesund & bunt: Lollies und Bonbons zum Schlecken und Lutschen kann man ohne Zucker auch<br />
selber machen – Zutaten, die wirklich helfen, bekommt man in der Apotheke. Foto: smort.de<br />
mit den Symptomen Heiserkeit und Halsschmerzen.<br />
Da in etwa 80 Prozent der<br />
Fälle Erkältungsviren die Beschwerden<br />
verursachen, wird hauptsächlich symp -<br />
tomatisch behandelt. Ärzte sprechen je<br />
nach betroffener Region von einer Rachenentzündung<br />
(Pharyngitis), einer<br />
Kehlkopfentzündung (Laryngitis) oder,<br />
wenn die Mandeln betroffen sind, von<br />
einer Tonsillitis. Oft ist das aber nicht<br />
ganz klar abzugrenzen, denn die betroffenen<br />
Bereiche können auch ineinander<br />
übergehen. Daher werden in diesen Fällen<br />
bevorzugt Lutschtabletten eingesetzt,<br />
die im ganzen Mund- und Rachenraum<br />
ihre Wirkung entfalten. Diese Arzneiform<br />
wird jedoch nicht geschluckt, sondern<br />
bleibt im Mund bis sie sich aufgelöst hat.<br />
Der große Vorteil dabei ist die lange Verweildauer<br />
am Wirkort.<br />
Halstabletten enthalten häufig desinfizierende<br />
Substanzen wie Cetylpyridiniumchlorid<br />
oder Dichlorbenzylalkohol. Bei<br />
sehr starken Beschwerden empfehlen<br />
sich Lutschtabletten mit schmerzlindernden<br />
Wirkstoffen wie Ambroxol, Benzocain<br />
oder Lidocain. Lassen Sie sich<br />
zu Auswahl und Anwendung in Ihrer<br />
Apotheke beraten!<br />
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
Weiterhin werden Lutschtabletten verwendet<br />
zur schnellen Schmerztherapie<br />
und Beruhigung, zur Behandlung von<br />
Mundtrockenheit, Mundgeruch oder<br />
14<br />
Pilzerkrankungen. Ein völlig anderes Einsatzgebiet<br />
für Lutschtabletten ist die Raucherentwöhnung.<br />
Hier soll der Wirkstoff<br />
Nikotin direkt über die Mundschleimhaut<br />
in den Blutkreislauf gelangen. Zum<br />
einen erreicht man damit eine sehr<br />
schnelle Wirkung, zum anderen ist der<br />
Mund, ähnlich wie bei der Zigarette oder<br />
dem Kaugummi, „beschäftigt“.<br />
Vorsicht ist geboten bei zuckerfreien<br />
Lutschbonbons mit den Zuckeraustauschstoffen<br />
Sorbitol, Isomalt oder Maltitol.<br />
Diese können bei übermäßigem<br />
Verzehr leicht abführend wirken.<br />
Interessant sind Lutschtabletten zudem<br />
auch für Leute mit Schluckbeschwerden<br />
oder für die Medikamentengabe unterwegs,<br />
wenn kein Wasser zur Verfügung<br />
steht.<br />
Also denken Sie immer daran, wenn<br />
Sie mal wieder „so ‘nen Hals“ haben:<br />
Es gibt vielfältige Möglichkeiten der<br />
Linderung!<br />
Alles Gute für einen unbeschwerten<br />
Herbst wünscht Ihnen<br />
Ihr Pockinger Marien-Apotheker<br />
Gerald Kunz<br />
Wer mal eigene Kräuter-Bonbons herstellen<br />
will, für den gibt es hier eine Anleitung:<br />
https://tinyurl.com/TLM-gesundlutschen
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 15<br />
GENIESSEN & ERLEBEN<br />
Rottal-Inn präsentiert neuaufgelegte Radlkarte<br />
Per Fahrrad auf den Spuren der Bockerlbahn<br />
Wer sich, bevor es für das Fahrrad<br />
ins Winterquartier geht, noch<br />
etwas durch den Herbst radeln<br />
möchte, für den hat Isabella Enggruber<br />
aus der Tourismusabteilung<br />
des Landkreis Rottal-Inn einen<br />
ganz besonderen Radl-Tipp.<br />
Auf den Spuren der alten „Bockerlbahn“,<br />
die bis 1994 auf dieser<br />
Strecke von Landau nach Arnstorf<br />
fuhr, kann man eine ca. vierstündige<br />
Fahrradtour (einfache Strecke)<br />
unternehmen. „Der landkreisübergreifende<br />
Radweg, der die Nachbarlandkreise<br />
Dingolfing-Landau<br />
und Rottal-Inn touristisch miteinander<br />
verbindet, hat so einiges<br />
zu bieten.“ ist sich Landrat Michael<br />
Fahmüller sicher und freut sich,<br />
dass es eine Neuauflage der<br />
Radlkarte gibt.<br />
Digitale Offline-Karte<br />
Die Wiederauflage der Karte wurde völlig<br />
neu konzipiert und auch für das digitale<br />
Zeitalter ausgelegt. In der neuen Bockerl-<br />
Radwegkarte des Landkreis Rottal-Inn<br />
findet man ein Höhenprofil, eine Anfahrtsbeschreibung,<br />
zahlreiche Einkehrmöglichkeiten,<br />
eine Übersichtskarte und<br />
eine Beschreibung des Radwegs. Wer es<br />
noch etwas detaillierter mag oder sogar<br />
mit dem Smartphone unterwegs ist, kann<br />
die Strecke ganz einfach via QR-Code herunterladen<br />
und sich, auch ohne Handynetz<br />
oder Internetzugang, offline navigieren<br />
lassen.<br />
Für Familien geeignet<br />
Der Bockerlbahn-Radweg führt 48 Kilometer<br />
weit vom Bahnhof Landau an der<br />
Isar übers Isar-, Vils-, Kollbach- und Rottal<br />
zum Stausee nach Postmünster. Wer<br />
vom Landkreis Rottal-Inn aus starten<br />
möchte, macht das am besten von Postmünster<br />
aus, dem eigentlichen Ziel des<br />
rund 48 km langen Radwegs. Besonders<br />
der Streckenabschnitt zwischen Isar-,<br />
Vils- und Kollbachtal bis Arnstorf gilt als<br />
familienfreundlich und ist ohne größere<br />
Steigungen zu bewältigen.<br />
Schöne Rastmöglichkeiten<br />
Entlang des Weges gibt es unzählige<br />
Sehenswürdigkeiten zu besichtigen wie<br />
z. B. den Schlosspark Schönau oder die<br />
denkmalgeschützte Wallfahrtskirche St.<br />
Antoni in Haunersdorf. Bei so viel Bewegung<br />
und Erlebnis lässt der Hunger nicht<br />
lange auf sich warten, aber auch dafür<br />
hält der Radweg mehrere Einkehrmöglichkeiten<br />
in Mariakirchen, Arnstorf,<br />
Landau an der Isar und weiteren Ortschaften<br />
auf der Strecke bereit.<br />
Wer jetzt Lust bekommen hat, den Herbst<br />
mit einer schönen Radltour durch das<br />
Rottal ausklingen zu lassen, kann die<br />
neue Karte kostenlos über das Online -<br />
bestellformular<br />
www.rottal-inn.de/broschueren des Landkreises<br />
bestellen oder downloaden. LRA R-I<br />
Völlig überarbeitete Radwegkarte: Über die<br />
1903 erbaute „Bockerlbrücke“ überquerte die<br />
Lokalbahn über 90 Jahre die Isar. Sie gab dem<br />
Radweg seinen Namen.<br />
Foto: Cover der Radwegkarte<br />
Meine e Region. Mein VDW.<br />
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15<br />
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01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 16<br />
GENIESSEN & ERLEBEN<br />
Zum österreichischen Tag des Apfels<br />
Gesundes Lieblingsobst braucht keinen Feiertag<br />
Der Tag des Apfels wird in Österreich seit 1973 traditionell immer<br />
am zweiten Freitag im <strong>Nov</strong>ember gefeiert. Ziel ist die umfassende<br />
Würdigung der wichtigsten und beliebtesten Obstart in Österreich.<br />
In Deutschland wird der Apfel-Tag erst am 11. Januar stattfinden.<br />
International gibt es immer am 17. September den<br />
Eat-an-Apple-Day, ganz nach cem Motto „An Apple a Day keeps<br />
the Doctor away“. Rein von der natürlichen Logik her liegen die<br />
Apfeltage im Herbst schon goldrichtig, denn dann wird unser<br />
wichtigstes heimisches Obst ja auch normalerweise reif. Das<br />
spielt nur heute keine Rolle mehr, weil es frische knackige Äpfel<br />
von sauer bis zuckersüß das ganze Jahr zu kaufen gibt.<br />
G'schmackig und g'sund<br />
Äpfel sind unheimlich gesund und haben dazu noch wenig<br />
Kalorien. Damit sind sie der perfekte Alltagsbegleiter für zwischendurch.<br />
Die rot-grünen Früchte enthalten viele gute Nährstoffe,<br />
die wichtig für Ihren Körper sind. Sie stecken vor allem in<br />
der Schale. Deswegen im besten Fall die Frucht vor dem Verzehr<br />
nicht schälen, sondern gut abwaschen. In 100 Gramm Apfel<br />
stecken rund 61 Kilokalorien, 13 Gramm Zucker und 2 Gramm<br />
Ballaststoffe. Mit 0 Gramm Fett macht der Apfel eine rundum<br />
schlanke Figur.<br />
Vitamin-Booster im Herbst<br />
Wer öfters zu einem Apfel greift, kann außerdem seinen Vitaminhaushalt<br />
boosten, denn er punktet vor allem mit Vitamin A, B1,<br />
B2 und E. Auch Vitamin C ist reichlich vorhanden und stärkt zusammen<br />
mit Vitamin E insbesondere in den kalten Wintermonaten<br />
das Immunsystem. Der höchste Gehalt an Vitamin C steckt<br />
übrigens in der Apfelsorte Berlepsch. Außerdem ist der Gehalt<br />
an Kalium in Äpfel hoch. Zusammen mit Natrium reguliert Kalium<br />
den Wasserhaushalt im Körper. Helfen beim Abnehmen.<br />
Hilfe bei Adventsdiät<br />
Gerade wer jetzt vor der kalorienreichen Festtagssaison noch<br />
etwas Diät hält, sollten öfters zu einem Apfel greifen. Denn aufgrund<br />
des enthaltenen Ballaststoffs Pektin sättigen sie hervorragend.<br />
Außerdem hält der Ballaststoffanteil Ihren Blutzucker konstant.<br />
Dadurch haben Heiß-hungerattacken eine geringere<br />
Chance. Der hohe Wassergehalt füllt den Magen zusätzlich und<br />
macht satt. Dass Äpfel gesund sind und beim Abnehmen helfen<br />
können, zeigt auch eine Studie, die an der Universität in Pennsylvania<br />
durchgeführt wurde. Teilnehmer, die vor dem Verzehr<br />
einer Mahlzeit ein Stück Apfel aßen, fühlten sich voller als diejenigen,<br />
die kein Apfelstück zu sich nahmen. Es kam ebenfalls<br />
heraus, dass die Apfel-Esser im Durchschnitt 200 Kilokalorien<br />
weniger aufnahmen.<br />
Superfood fürs Gehirn<br />
Apfelsaft hilft dabei, die Bildung des Beta-Amyloids zu hemmen.<br />
Bei Beta-Amylioden handelt es sich um ein Eiweiß, das im Gehirn<br />
bei gesunden Menschen problemlos gespalten wird. Bei<br />
einer Alzheimer-Erkrankung verändert sich der Abbau und es<br />
kann zur Plaque-Bildung zwischen den Nervenzellen kommen.<br />
Forscher der University of Massachusetts-Lowell in den USA heraus,<br />
dass nur ein Viertelliter Apfelsaft bei einer mittelmäßigen<br />
bis stärkeren Alzheimer-Erkrankungen täglich getrunken werden<br />
müsse, um Verbesserungen des Verhaltens zu erkennen. sam<br />
Foto: Snack-5.eu<br />
Unser Lieblings-Apfel-Rezept:<br />
Topfen-Apfel-Auflauf<br />
Das braucht man für 6 Personen:<br />
5 Äpfel, 3 Eier, 2 Packungen Topfen, 1 Becher Sauerrahm, 50 g<br />
Zucker, 1 Packung Vanillezucker, Butter zum Befetten<br />
So wird’s gemacht:<br />
Die Äpfel schälen und entkernen. Die eine Hälfte fein reiben, die<br />
andere Hälfte würfelig schneiden.<br />
Die Eier trennen, Eiklar steif schlagen und Dotter mit Zucker und<br />
Vanillezucker schaumig rühren.<br />
Topfen, Sauerrahm und Eischnee unterheben.<br />
Die geriebenen Äpfel und die Masse in eine befettete Form füllen.<br />
Bei 180 Grad ca. 45 Minuten backen.<br />
Vor dem Servieren mit etwas Staubzucker und Zimt bestreuen.<br />
Guten Appetit wünscht das Snack-5-Team!<br />
Foto: Monika Schuerle / frischgemacht.billa.at<br />
Übrigens:<br />
Im Internet gibt es passend zur Jahreszeit ein lustiges Apfelernte-<br />
Spiel:<br />
https://apfelernte.snack-5.eu<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
16
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:26 Seite 17<br />
Nach mehrjähriger Pause<br />
präsentiert die Weinkellerei des<br />
Stiftes Reichersberg heuer<br />
wieder junge Weine der Saison.<br />
Die neuen Weine werden durch<br />
den niederösterreichischen<br />
Stiftsweinlieferanten Breitenfelder und die steirische Weinkellerei<br />
Langmann vorgestellt. Unterhaltsame Musik und Gstanzl rund<br />
um den Wein mit dem Ensemble ArsSonandi und Texte zum Thema<br />
Wein, gelesen von Otmar Wenzl, bereichern den Abend im<br />
Prälatenkeller.<br />
Im Stiftsbräustüberl werden ab 17:00 Uhr Gansl serviert<br />
(Reservierung bis 16.11. erforderlich)<br />
19:00 Uhr „Jungwein-Präsentation – Literatur – Musik“ im<br />
Prälatenkeller (Eintritt €19,– inklusive Weinproben)<br />
Reservierung in der Stiftsverwaltung, Tel. +43 7758 2313<br />
E-Mail: info@stift-reichersberg.at
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 18<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
Welt Theater<br />
Peter „Distelzwick“ Deutsch<br />
Das Leben, mein Freund, ist ein großes Theater,<br />
mal spielst Du selbst mit, mal schaust Du nur zu.<br />
Die erste Regie führen Mutter und Vater<br />
und die Hauptrolle lernst und studierst dabei Du.<br />
Die Bühne heißt Welt und es wechseln Kulissen,<br />
im Zuschauerraum sitzen Freunde und Feind.<br />
Versagst Du, so wirst Du mit Steinen beschmissen,<br />
gefällst Du, so wirst Du belacht und beweint.<br />
Einziges Adventskonzert in Oberösterreich<br />
Wiener Sängerknaben in Altheim<br />
Der bekannteste Knabenchor der Welt<br />
kommt ins Innviertel und gibt in der Altheimer<br />
Pfarrkirche Sankt Laurenz das<br />
Adventskonzert „Engel und Hirten“. Bei<br />
den Wiener Sängerknaben werden seit<br />
über 500 Jahren Kinder auf höchstem<br />
Niveau in Chor- und Sologesang ausgebildet.<br />
Rund 100 Knaben singen in vier<br />
Chören und zusammen absolvieren sie in<br />
normalen Jahren knapp 300 Auftritte vor<br />
einer halben Million Zuschauer in aller<br />
Welt: über 1000 Tourneen in 99 Ländern<br />
stehen zu Buch. Mit ihrem Adventskonzert<br />
„Engel und Hirten“ möchten die Wiener<br />
Sängerknaben am Dienstag, 22. <strong>Nov</strong>ember,<br />
gerade um die Weihnachtszeit bei<br />
jedem Zuhörer ein Licht der Liebe, Freude<br />
und des Miteinanders entzünden. Die<br />
stimmungsvoll vorgetragenen Stücke reichen<br />
von „Ave Maria“ bis zu „Kommet,<br />
ihr Hirten“, die das Herz berühren und das<br />
Konzert unvergessen machen. Einlass ist<br />
ab 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr.<br />
Karten gibt es in den Raiffeisenbanken von Altheim, Geinberg,<br />
Höhnhart und Weng sowie im Stadtcafé Leckerl in<br />
Altheim.<br />
sam<br />
Bald merkst Du es selbst: Du bist gar kein Star,<br />
noch weniger nicht zu ersetzen!<br />
Wenn heute Dein Platz auf der Rampe noch war,<br />
stehst Du morgen auf hintersten Plätzen.<br />
Du fällst aus der Rolle und fühlst Dich verachtet,<br />
Du spürst, dass Du niemandes Günstling mehr bist.<br />
Man klatscht Tausend andern, Du wirst nicht beachtet,<br />
ein kleiner Komparse, ein kleiner Statist.<br />
Ein Lustspiel, Komödie wolltest Du spielen!<br />
Doch des Schicksals Regie hält ein Drama bereit.<br />
Wer fragt Dich nach Wünschen, nach Herzensgefühlen?<br />
Man sieht nur die Schminke und äußeres Kleid.<br />
So kommt dann der Tag, wo der Scheinwerfer sacht<br />
erlischt und die Töne verhallen.<br />
Du hast Deinen Auftritt zu Ende gebracht<br />
und der eiserne Vorhang kann fallen.<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
Geben ihr einziges Oberösterreich-Konzert in Altheim: Die Wiener Sängerknaben singen über<br />
„Engel und Hirten“.<br />
Foto: Lukas Beck<br />
Bezirksausschuss beschließt Bereitstellung von 1,18 Mio. für Errichtung einer Artothek in<br />
denkmalgeschütztem Gebäude · Förderung der Bildenden Künstler Niederbayerns<br />
Bezirk richtet Artothek ein<br />
Der Bezirksausschuss beschloss in seiner<br />
Oktobersitzung die Finanzmittel für die<br />
Instandsetzung eines denkmalgeschützten<br />
Gebäudes zur Einrichtung einer Artothek<br />
im Haushalt 2023 einzustellen. In<br />
der Artothek sollen nicht nur Kunstwerke,<br />
die sich bereits im Besitz des Bezirks<br />
Niederbayern befinden, sachgerecht<br />
gelagert werden, sondern vor allem sollen<br />
diese Kunstwerke ebenso wie Neuerwerbungen<br />
in Zukunft ausleihbar sein und<br />
somit kunstinteressierten Bürgerinnen<br />
und Bürgern in Niederbayern zeitlich<br />
begrenzt zur Verfügung stehen. Bezirkstagsvizepräsident<br />
und Vorsitzender des<br />
Kultur-, Jugend- und Sportausschusses<br />
Dr. Thomas Pröckl ist überzeugt, dass<br />
„dieses Vorhaben einen vielschichtigen<br />
Mehrwert hat und dadurch ein Raum der<br />
Kunstbegegnung entsteht. Auch das therapeutische<br />
Angebot des Bezirksklinikums<br />
wird durch die Artothek ergänzt<br />
18<br />
und schafft dadurch einen weiteren<br />
Anknüpfungspunkt für Patientinnen und<br />
Patienten.“<br />
Kostüme und Requisiten<br />
Auf dem Gelände des Bezirksklinikums<br />
Mainkofen soll im Haus D2 neben einer<br />
Artothek auch der Kostüm- und Requisitenfundus<br />
des Kulturreferats untergebracht<br />
werden. Das denkmalgeschützte<br />
Gebäude aus dem Jahr 1911 muss dazu<br />
generalsaniert werden. Die Kosten dafür<br />
belaufen sich auf circa 1,180 Mio. Euro.<br />
Diese ermittelten Kosten sind nutzungsbezogen<br />
auf den vorgesehenen Kultur -<br />
betrieb abgestimmt. Eine denkmalverträgliche<br />
Instandsetzung für Artothek<br />
und Fundus erfordert keine aufwändigen<br />
Um- und Einbauten. Durch den Rückbau<br />
späterer Einbauten erhält das Gebäude<br />
seine ursprünglichen Grundrisse wieder.<br />
Marcus Dörner/NDB
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 19<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
Kunsthandwerksmarkt Stift Reichersberg © www.pedagrafie.de<br />
Advent im Innviertel<br />
Gefühlt beginnt sie mit Martini – die Vorweihnachtszeit.<br />
Dann wird es draußen<br />
kälter und drinnen sehnen wir uns nach<br />
Gemütlichkeit und nahrhaft wärmenden<br />
Speisen. In dieser „heiligen“ Zeit spielen<br />
Traditionen eine (noch) größere Rolle,<br />
auch in der Küche. Auch wenn die Leute<br />
heutzutage nicht mehr so deftig essen,<br />
das Martini-Gansl bleibt beliebt und weckt<br />
Erinnerungen. Am besten schmeckt´s<br />
mit Semmelknödel, gefüllten Äpfeln und<br />
Blaukraut.<br />
Das Rezept fürs „Knusprige<br />
Bauerngansl“ und<br />
noch mehr Kostbarkeiten<br />
aus dem Innviertel finden<br />
Sie im neuen Genussmagazin.<br />
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unter<br />
info@innviertel-tourismus.at<br />
Seien Sie gespannt – s’Innviertel macht<br />
auf jeden Fall Appetit!<br />
Wohlgefühl next Level in Geinberg<br />
Im oberösterreichischen Innviertel wird<br />
die Vorweihnachtszeit besonders schön<br />
gefeiert: einmal still, einmal ein bisschen<br />
lauter, immer jedoch mit viel Wärme und<br />
Gespür für den besonderen Reiz dieser<br />
Zeit. Wärmende Momente und Wellness<br />
für die Seele bietet das SPA Resort<br />
Therme Geinberg inmitten der Innviertler<br />
Hügellandschaft. Idyllische Atmosphäre<br />
herrscht auf den unverfälschten Handwerksausstellungen<br />
und Weihnachtsmärkten<br />
der Region.<br />
Kunsthandwerksmarkt Reichersberg<br />
12.–13. <strong>Nov</strong>ember <strong>2022</strong><br />
Echte Handwerkskunst mit Ausstellern<br />
aus 5 Ländern präsentieren ihre hochwertigen<br />
Produkte im malerischen Stiftshof<br />
und im jahrhundertealten Kellergewölbe<br />
des Stifts Reichersberg am Inn –<br />
nur ca. 9 km von Bad Füssing und ca. 30<br />
km von Passau.<br />
Altheimer Christkindlmarkt<br />
2.– 4. Dezember <strong>2022</strong><br />
Der Christkindlmarkt für die ganze Familie<br />
am Dr.-Weinlechner-Platz in Altheim.<br />
Adventzauber auf Schloss Katzenberg<br />
9.–11. Dezember <strong>2022</strong><br />
Idyllisches Ambiente & romantisches<br />
Rahmenprogramm.<br />
Alle Adventveranstaltungen im Überblick:<br />
advent-im-innviertel.at<br />
S’INNVIERTEL Tourismus<br />
A-4943 Geinberg, Thermenplatz 2<br />
A-4910 Ried i. I., Stelzhamerplatz 2<br />
Tel. +43(0)7723-8555 0<br />
www.innviertel-tourismus.at<br />
info@innviertel-tourismus.at<br />
Stille Nacht Krippe © Museum Innviertler Volkskundehaus<br />
ADVENT IM INNVIERTEL<br />
Es wird scho glei dumpa ...<br />
Stille Nacht Krippe – Anton Reidinger Haus – Kripperlroas – Stift Reichersberg – Adventzauber Schloss Katzenberg<br />
S´INNVIERTEL Tourismus<br />
Thermenplatz 2, 4943 Geinberg · Stelzhamerplatz 2, 4910 Ried/I. · Tel +43 7723 8555 · innviertel-tourismus.at<br />
19<br />
www.thermenland-magazin.de
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 20<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
Kreisarchäologe Spieleder stellte Baju<br />
Spannende Funde aus der En<br />
„Die Bayern sind vielleicht das einzige<br />
Volk, dem es durch materielle<br />
Bedeutung, durch die bestimmt<br />
ausgeprägte Stammeseigentüm -<br />
lickeit und durch die Begabung<br />
seiner Herrscher gelungen ist, ein<br />
wirkliches und in sich selbst befriedigtes<br />
Narionalgefühl auszubilden.“<br />
Mit diesem schon fast 150 Jahre alten<br />
Zitat von Otto von Bismarck begann<br />
Alois Spieleder seinen Vortrag über das<br />
frühbajuwarische Gräberfeld von Würding.<br />
Der Passauer Kreisarchäologe war<br />
auf Einladung des Schlossfördervereins<br />
zu dem VHS-Vortrag nach Ortenburg<br />
gekommen, mit dem er seine jüngsten<br />
Grabungsbefunde in Bad Füssing und<br />
Pocking geschichtlich einordnete. Spiel -<br />
eder, so Alfons Niederhofer, Kulturbeauftragter<br />
des Marktes Ortenburg, in seiner<br />
Vorstellung des Referenten, habe in Passau<br />
seinen Uni-Abschluss in „Archäologie<br />
der Römischen Provinzen“ gemacht<br />
und damit seinen derzeitigen Tätigkeitsschwerpunkt<br />
bestens vorbereitet.<br />
Woher kamen die Bajuwaren?<br />
„Die Frage ist, woher diese Stammes -<br />
eigentümlichkeit und überhaupt die Bajuwaren<br />
gekommen sind“, meinte der<br />
Archäologe einleitend. Heute wisse man,<br />
dass von der ursprünglich keltischen,<br />
später romanisierten Bevölkerung in der<br />
römischen Provinzen nördlich der Alpen<br />
beim Abzug der Römer im Laufe des 5.<br />
Jahrhunderts n. Chr. viele dageblieben<br />
seien. Mit ihnen hätten sich die zugewanderten<br />
elbgermanischen Gruppen, Ost -<br />
goten, Thüringer, Alemannen – nicht<br />
immer – ganz friedlich gemischt und so<br />
das bajuwarische Volk herausgebildet.<br />
Landrat Raimund Kneidinger und Kreisarchäologe Alois Spieleder (rechts) bei der gerade entdeckten<br />
Adeligen.<br />
Foto: Landratsamt Passau<br />
Sein Vortrag sei in dieser geschichtlich<br />
äußerst interessanten Epoche im ausgehenden<br />
5. Jahrhundert angesiedelt, so<br />
Spieleder. Diese sei schriftlich kaum dokumentiert<br />
und man daher auf archäo -<br />
logische Zeugnisse angewiesen, wie sie<br />
bei der Grabung im Juni 2021 im Bad<br />
Füssinger Ortsteil Würding gewonnen<br />
worden seien.<br />
Befühlbares Frühmittelalter<br />
In Würding seien bei der Aushebung von<br />
Baugruben Knochen zum Vorschein gekommen.<br />
Bei einer ersten Ortseinsicht sei<br />
klar geworden, dass es sich um ein typisches<br />
Reihengräberfeld, also einen bajuwarischen<br />
Friedhof des 5.–8. Jh. handle.<br />
Bei dem massiven Bodeneingriff des Baggers<br />
waren schon viele Skelette angeschnitten<br />
oder sogar Schädel halbiert<br />
worden. Beim Absuchen des Aushubs<br />
seien zahlreiche Knochenfragmente, zwei<br />
Saxe, also einschneidige kurze Hiebschwerter,<br />
ein langes Reiterschwert<br />
(Spata), mehrere Messer sowie Trachtbestandteile<br />
festgestellt worden. Zur Veranschaulichung<br />
wurden ein solches Sax, ein<br />
Spata, später auch Schlackenbruchstücke<br />
und Repliken von gefundenen Gefäßen<br />
durch die Zuhörerreihen gegeben. Die<br />
Bilder zum Vortrag ließen die Schrift -<br />
tafeln, Grabungssituationen, gefundenen<br />
Gegenstände oder auch Personen deutlich<br />
erkennen.<br />
Seltene Grabbeigaben<br />
Seltener Granat-Schmuck: Gürtelschnalle mit<br />
Almandin-Einlage des späten 5. Jahrhunderts.<br />
Foto: Büro für Archäologie Neupert, Kozik & Simm<br />
„Bajuwaren-Ritter“: Ein Mann bekam sein langes Reiterschwert und eine Lanze mit ins Grab.<br />
Foto: Büro für Archäologie Neupert, Kozik & Simm<br />
Nach dem Feinputz des Plenums hätten<br />
sich über 60 Grabgruben feststellen lassen.<br />
Einige davon stellte Alois Spieleder<br />
dann vor. Bei der ältesten Bestattung<br />
habe es sich um einen 40- bis 60-jährigen<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
20
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 21<br />
KULTUR & FREIZEIT<br />
ellte Bajuwarengräber von Würding vor<br />
r Entstehungszeit der Baiern<br />
Mann gehandelt, der tödliche Hiebverletzungen<br />
am Kopf erlitten habe. Die fehlende<br />
Waffenbeigabe spreche für eine<br />
spätantike Tradition in der Gegend,<br />
ebenso die Beigabe eines kleinen, vielleicht<br />
Salbe enthaltenden Gefäßes und<br />
weiterer, aus dem Süden stammender<br />
Gegenstände wie einen sogenannten<br />
Sturzbecher aus Glas.<br />
Diese Funde ließen die Bestattung in die<br />
Zeit 460-480 n. Chr. datieren, also noch<br />
zu Lebzeiten des Hl. Severin, dessen Lebensbeschreibung<br />
die wichtigste Quelle<br />
über diese Zeit darstellt. Für eine ähn -<br />
liche Zeitstellung spreche die Beigabe<br />
einer sogenannten Knickwandschale, die<br />
nur in ganz wenigen Gräberfeldern Süddeutschlands<br />
vorkomme. Die eng am<br />
Körper anliegenden Arme und Holzreste<br />
sprächen für Bestattungen in Baum -<br />
särgen.<br />
Bayerns früheste Prinzessin?<br />
Internationales Aufsehen und Schlagzeilen<br />
habe der Fund der Bestattung einer<br />
sehr reich ausgestatteten jungen Frau erregt.<br />
Ausführlich dokumentierte Alois<br />
Spieleder Befunde und Grabbeigaben wie<br />
unter anderem einen Elfenbeinring, eine<br />
silbergefasste Bergkristallkugel, ein üppiges<br />
Collier mit Bernstein- und Glas -<br />
perlen, eine Meerschaumperle sowie<br />
Goldscheibenanhängern. Viele dieser Gegenstände<br />
hätten eine apotropäische, also<br />
unheilabwehrende Funktion und wiesen<br />
auf langobardische Beziehungen und eine<br />
Bestattungszeit zwischen 550 und 580<br />
n. Chr. hin. Die weiteren Gräber folgten<br />
einer örtlichen wie auch zeitlichen Anordnung<br />
bis in das 7. bis 8. Jahrhundert,<br />
wobei am Schluss auch Mehrfachbelegungen,<br />
also vermutlich Familiengräber<br />
vorkämen.<br />
Reges Wirtschaftsleben am Inn<br />
„Bajuwaren-Prinzessin“: Eine junge Frau von adeligem Stand wurde mit einem wertvollen<br />
Collier aus Glasperlen, Halbedelsteinen und Goldanhängern sowie einer Almandin-Scheibenfibel<br />
bestattet.<br />
Foto: Büro für Archäologie Neupert, Kozik & Simm<br />
Aus dem Ende des 5. Jahrhundert wurden<br />
in letzter Zeit auch Gräber in Safferstetten<br />
und Pocking gesichert, wobei dort<br />
auch Siedlungsreste wie Pfostengruben<br />
von Häusern festgestellt wurden, in<br />
denen auch Wirtschaftsweisen und Produktion<br />
nachzuweisen seien, berichtete<br />
Alois Spieleder. Gefunden worden sei<br />
dort etwa Keramik und Fließschlacke,<br />
was auf Eisenerzverarbeitung hinweise.<br />
Die Frage nach der Herkunft des Eisenerzes<br />
führe in das benachbarte Waldgebiet<br />
des Steinkarts, wo sich über 1000 sogenannte<br />
Trichtergruben erhalten hätten.<br />
Dies seien Überreste von bis zu 8 Meter<br />
tiefen Schächten, aus denen bis kür -<br />
bisgroße Eisenerz-Konkretionen geholt<br />
worden seien. Im Oberflächenraster des<br />
Bayernatlasses aus dem Internet sei diese<br />
Geländestruktur sehr schön zu sehen.<br />
Erzgewinnung der Bajuwaren<br />
Bereits in den 1960er Jahren habe man<br />
dort Ausgrabungen durchgeführt. Dabei<br />
geborgene Balken der Auszimmerung<br />
von Erzabbautrichtern seien bis 2010 in<br />
der Bayerischen Staatssammlung gelegen<br />
und erst jetzt dendrochronologisch untersucht<br />
worden. Als Sensation habe sich<br />
dabei für das Fälldatum der Tannenbäume<br />
das Jahr 693 n. Chr. ergeben. Bisher<br />
sei man immer von einer Zeitstellung<br />
im hohen Mittelalter um 1000 ausgegangen.<br />
Großer Beifall belohnte den Referenten<br />
für seine sehr interessanten Ausführungen.<br />
Im Anschluss gab es noch<br />
eine lebhafte Diskussion zu Fragen der<br />
Kontinuität von Ortsnamen oder zur<br />
Funktion eines sogenannten Rennofens<br />
bei der frühen Gewinnung von Eisen aus<br />
dem Erzkonglomerat.<br />
Elmar Grimbs<br />
„Versteinertes Wasser“ als Schutz-Amulett:<br />
Eine Bergkristallkugel, durch Silberblechstreifen<br />
gefasst, wurde mit ins Grab gegeben.<br />
Foto: Büro für Archäologie Neupert, Kozik &<br />
Simm<br />
21<br />
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01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 22<br />
Schulweggeschichten von Helmut Degenhart<br />
Schön war die Zeit<br />
Eine Reise in meine Kindheit, so der Titel des<br />
Buches von Helmut Degenhart<br />
In dem Buch erzählt der<br />
Fernsehjournalist aus seiner<br />
Kindheit. Es ist die<br />
Zeit nach dem zweiten<br />
Weltkrieg, einer Zeit des<br />
Überganges vom Krieg<br />
zum Frieden. Es ist die<br />
Zeit von der Desillusionierung<br />
der Menschen<br />
auf der Suche nach einer<br />
neuen Orientierung.<br />
In der Zeit nach 1945<br />
hieß es, aus dem Chaos den Wiederaufbau zu wagen<br />
und es war die Zeit, in der die alte bäuerliche Gesellschaft<br />
in das moderne Industriezeitalter hineinwuchs.<br />
Helmut Degenhart, gerade achtzig Jahre alt geworden,<br />
verließ, wie damals üblich, nach acht Klassen die<br />
Volksschule, begann noch mit 13 Jahren die Lehre als<br />
Maschinenschlosser bei der Firma Loher in Ruhstorf<br />
und legte nach dreieinhalb Jahren die Gesellenprüfung<br />
als Maschinenschlosser ab. Mit 22 Jahren begann er<br />
auf dem 2. Bildungsweg das Studium zum Sozial -<br />
pädagogen. Mit 24 Jahren wurde er Jugendpfleger im<br />
damaligen Landkreis Griesbach, wechselte aber nach<br />
zwei Jahren zur Diözese Passau. Hier übernahm er die<br />
Stelle als Jugendpfleger im Landkreis Passau. In dieser<br />
Zeit bildete er sich zum Diplom Ehe- und Familienberater<br />
aus, unterrichtete nebenher in der Fachakademie<br />
in Passau.<br />
1987 beauftrage ihn der damalige Bischof von Passau,<br />
Franz Xaver Eder als Medienbeauftragten für die<br />
gerade eingeführten privaten Radio- und Fernseh -<br />
anstalten zu arbeiten. Zwei Jahrzehnte lang war er als<br />
Radio- und Fernsehmoderator tätig. Mehrere Jahre<br />
war er auch als Korrespondent für Antenne Bayern<br />
tätig und baute das bayrische Kirchenfernsehen mit<br />
auf. Bis heute ist er, obwohl längst Rentner, unentwegt<br />
für den Fernsehsender Niederbayerntv tätig.<br />
In seinem Buch erzählt er von seiner Kindheit in der<br />
Nachkriegszeit, von der Not und dem einfachen<br />
Leben, vom Umbruch und vom Aufbruch. Ein Stück<br />
regionaler Zeitgeschichte wird darin lebendig.<br />
„Schön war die Zeit – Eine Reise in meine Kindheit“<br />
so der Titel des Buches von Helmut Degenhart. In<br />
dem Buch beschreibt und erzählt er von seiner Kindheit<br />
in der Nachkriegszeit. Von Menschen der Region<br />
und ihren Geschichten, von der Not und dem einfachen<br />
Leben, vom Umbruch und vom Aufbruch. Es ist<br />
eine Zeit von den noch herrschenden gesellschaftlichen<br />
Zwängen, die sich langsam auflösten, hinein in<br />
ein Stück Freiheit, die sich die Kinder und Jugend -<br />
lichen aus den ärmeren Schichten der Gesellschaft<br />
damals selbst nahmen.<br />
So erzählt Helmut Degenhart über die letzten Tage<br />
des 2. Weltkrieges, seinen unbekannten Vater, der im<br />
Krieg in Waldstadt in der damaligen Luftnachrichtenschule<br />
und späteren Pilotenausbildungsschule stationiert<br />
war. Der Fliegerhorst, wie er im Volksmund<br />
genannt wurde, war eine kurze Station für seinen<br />
Vater, der nach dem Krieg von seiner Vaterschaft<br />
nichts mehr wissen wollte.<br />
Ein breites Kapitel in dem Buch nimmt die Schulzeit<br />
ein. Helmut Degenhart wurde mit sechs Jahren 1948<br />
in der Volksschule Pocking eingeschult. Es war eine<br />
Zeit, in der es an Lehrkräften und Lehrmaterial fehlte<br />
und in der mit einfachen Unterrichtsmaterialien<br />
gelehrt und gelernt wurde. Schulweggeschichten die<br />
sich auf dem Weg zur Schule, der für alle zu Fuß oft<br />
über mehrere Kilometer zurückgelegt wurde, werden<br />
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22
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 23<br />
ebenso erzählt wie die Marotten mancher Lehrer.<br />
Ein weiterer Teil des Buches beschreibt den Kampf<br />
der Menschen, vor allem der Frauen deren Männer im<br />
Krieg gefallen, vermisst oder in Gefangenschaft geraten<br />
sind, sich in dieser schweren Zeit durchzuschlagen.<br />
Wie Holz zum Kochen und Heizen besorgt,<br />
Reisig gesammelt und Geld und Essbares für das tägliche<br />
Auskommen durch Hilfsarbeiten bei Bauern verdient<br />
wurde. Dazu gibt es Erzählungen über die<br />
Menschen dieser Zeit, vor allem aus dem landwirtschaftlichen<br />
und ländlichen Bereich. Erzählt wird von<br />
einer Kramerin mit ihrem einfachen Gemischtwarenladen,<br />
einem Schuster und von kleinen Landwirten<br />
und ihrer Lebensart.<br />
Mehrere Kapitel des Buches widmen sich dem Leben<br />
auf dem Land und dem Ablauf im Jahreskreis. Wie<br />
wurden Feste gefeiert, wie wurde der Alltag gemeistert,<br />
wie beherrschte der noch in aller Erinnerung verlorene<br />
Krieg die Menschen.<br />
Das kirchliche Leben im Jahreskreis und die Zeit als<br />
Ministrant, die Bekanntschaft mit Sterben und Tod in<br />
dieser Zeit findet sich in mehreren Kapiteln wieder.<br />
Dass die Kinder damals zu bäuerlichen Arbeiten in<br />
den Ferien zur Kartoffel-, Heu- und Getreideernte<br />
herangezogen wurden, war damals üblich. Helmut<br />
Degenhart widmet in seinem Buch auch diesen<br />
Themen mehrere Geschichten.<br />
Waldstatt, dem aufgelassenen alten Fliegerhorst, oder<br />
Horst wie er im Volksmund genannt wurde, war ein<br />
großer Abenteuerspielplatz für die Kinder. Auch deswegen,<br />
weil sich dort noch allerhand Nachkriegsfunde<br />
finden ließen und sich in Waldstadt ein Kino, eine<br />
erste Musikbox in einem Kaffee und das Leben von<br />
teilweise bis zu 18tausend Menschen verschiedener<br />
Nationen in diesem riesigen Barackendorf äußert<br />
lebendig für junge Leute abspielte.<br />
Fußball spielte damals auch eine wichtige Rolle, ebenso<br />
die Leichtathletik, und die Jugendarbeit. So gab es Radtouren<br />
und Zeltlager in der Region. Von einem diesem<br />
Lager brachte Helmut Degenhart einen jungen Falken<br />
mit nach Hause der über mehrere Jahre bei ihm blieb.<br />
Durch die Radtouren und durch die aufkommende<br />
Italiensehnsucht unternahm Helmut Degenhart mit<br />
einem Freund ebenfalls eine Radtour in das Land wo<br />
die Zitronen blühen. Doch die Tour endete bereits am<br />
Brenner. Helmut Degenhart war erst 13 Jahre alt und<br />
die italienischen Grenzbeamten erkannten das Papier,<br />
von der Gemeinde Pocking für den Grenzübertritt ausgestellt,<br />
nicht an. Die Reise war zu Ende. Mit dieser<br />
Geschichte endet das Buch, das eine Zeit beschreibt,<br />
die heute fast nicht mehr gegenwärtig ist.<br />
Das Buch kann man in den Buchhandlungen oder direkt beim<br />
Autor, Helmut Degenhart unter had.tv@t-onlione.de bestellen.<br />
Es kostet 19 Euro. ISBN-Nummer: 978-3-00-051631-3<br />
23<br />
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01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 24<br />
RAT & TAT<br />
Jede Woche ein neuer Tipp auf der Website des Landratsamts<br />
Nützliche Tipps zur Vorsorge für den Notfall<br />
Hochwasser, Sturm oder Starkregen:<br />
Immer wieder haben in den vergangenen<br />
Jahren verschiedene Naturereignisse oder<br />
Katastrophenfälle den Landkreis Passau<br />
erreicht. Dazu zählen nicht nur große Katastrophenfälle,<br />
die eine ganze Region betreffen.<br />
Auch örtlich begrenzte Ereignisse<br />
können für die betroffenen Familien und<br />
Menschen zur Katastrophe werden. Dabei<br />
hat die Erfahrung gezeigt: Eine gute Vorbereitung<br />
auf mögliche Ereignisse kann die<br />
Folgen abmildern oder Schäden verhindern.<br />
Daher der Tipp des Landratsamtes:<br />
Frühzeitig über die persönliche Notfallplanung<br />
nachdenken und Vorbereitungen<br />
treffen.<br />
Sensibler werden für Gefahren<br />
Das Landratsamt Passau will Bürgerinnen<br />
und Bürger bei der persönlichen Notfallvorsorge<br />
unterstützen und auf mögliche<br />
Gefahren aufmerksam machen. Deshalb<br />
hat die Katastrophenschutzbehörde auf<br />
der Website des Landratsamtes eine Serie<br />
Neues Tool sorgt für digitale Anerkennung:<br />
Trinkgeld direkt aufs Konto schicken<br />
Das Bezahlen von Dienstleistungen hat<br />
sich in den letzten Jahren deutlich verändert.<br />
„Bitte kontaktlos“ lautet das Motto<br />
der Zukunft: Bereits heute finden knapp<br />
42 Prozent der Bezahlvorgänge in<br />
Deutschland ohne Bargeld statt – Tendenz<br />
steigend. Ganz vorne dabei sind Friseursalons.<br />
Doch während sich Kunden<br />
über den Service freuen und an der Kasse<br />
gerne noch das eine oder andere Pflegeprodukt<br />
mehr kaufen, gehen Trinkgelder<br />
zum Teil drastisch zurück – zum Leidwesen<br />
der Angestellten.<br />
Während bei Kartenzahlung in der Gastronomie<br />
häufig aufgerundet wird, ist dies<br />
bei vielen Friseursalons nicht möglich.<br />
Meistens gibt es nur Spardosen, in die<br />
Kunden Trinkgeld einwerfen können.<br />
Was aber, wenn diese immer häufiger<br />
kein Bargeld mehr bei sich haben?<br />
zu diesem Thema gestartet. Die Hinweis<br />
und Tipps sind eng angelehnt an die Empfehlungen<br />
des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz<br />
und Katastrophenhilfe. Die<br />
Bundesbehörde stellt dazu auch verschiedene<br />
Veröffentlichungen zur Verfügung,<br />
auf die in der Serie des Landratsamtes<br />
immer wieder verwiesen wird.<br />
Auf Unvorhersehbares vorbereitet<br />
„Die Tipps zur Notfallvorsorge gelten natürlich<br />
schon länger,“ so Landrat Raimund<br />
Kneidinger. „Wir wollen darauf aufmerksam<br />
machen, weil wir in den vergangenen<br />
Jahren immer wieder gesehen haben, wie<br />
wichtig eine gute Vorbereitung auf mögliche<br />
Gefahrensituationen ist. Wir alle hoffen<br />
natürlich, dass solche Naturereignisse<br />
und Katastrophenfälle nie eintreten werden.<br />
Aber wir wissen aus der Erfahrung<br />
auch, wie unvorhergesehen solche Situationen<br />
entstehen können. Und für diesen<br />
Fall müssen wir alle gemeinsam gut vorbereitet<br />
sein.“<br />
Das Leipziger Startup Tippie hat jetzt<br />
eine komfortable Lösung für schnelle und<br />
transparente Direktzahlung des Trinkgeldes<br />
mittels QR-Code entwickelt. Tippie<br />
funktioniert ohne App und unabhängig<br />
von der Kasse des Friseursalons. Der<br />
Kunde scannt lediglich den QR-Code ein,<br />
wählt den Stylisten aus und kann dann<br />
entweder einen festgelegten Betrag auswählen<br />
oder individuell die Höhe des<br />
Trinkgelds bestimmen. Die Transaktion<br />
erfolgt in Sekundenschnelle über PayPal,<br />
Google Pay, Visa oder Mastercard und<br />
geht direkt auf das private Empfängerkonto<br />
– legal und steuerfrei.<br />
Tippie ist für Saloninhaber kostenlos und<br />
kann in wenigen Minuten eingerichtet<br />
und individuell angepasst werden. Neben<br />
dem reduzierten Verwaltungsaufwand für<br />
Unternehmer zeigen erste Erfahrungen,<br />
Jeden Freitag neue Tipps<br />
Hobbykünstler-Markt in Eggersham<br />
Heuer wieder Advent im Dorf<br />
Angesprochen werden in der Serie mögliche<br />
Gefahrensituationen wie Unwetter,<br />
Hochwasser, Feuer oder auch Stromausfall<br />
und wie man sich am besten darauf vorbereitet.<br />
Daneben wird es auch Ratschläge<br />
geben, wie der persönliche Notvorrat gestaltet<br />
werden soll, was in die Hausapotheke<br />
gehört oder welche Dokumente man<br />
immer griffbereit haben sollte. Die Tipps<br />
werden jede Woche am Freitag um einen<br />
neuen Notfall-Aspekt mit entsprechenden<br />
Tipps fortgeführt.<br />
Die Serie des Landratsamtes ist zu finden unter:<br />
www.landkreis-passau.de/notfallvorsorge LRA PA<br />
Neues Trinkgeld-Tool: Mit Tippie kommt das<br />
Dankeschön den Mitarbeitenden direkt zugute.<br />
Foto: PR Company<br />
dass sich Mitarbeiter über etwa 30 Prozent<br />
mehr Trinkgeld freuen dürfen. Die<br />
kleine Transaktionsgebühr von 5 Prozent<br />
wird dabei im Regelfall vom Kunden<br />
übernommen.<br />
Gerd Schaller/PR Company<br />
Am 3. Adventsonntag, den 11. Dezember heißt es in Eggersham<br />
wieder „Advent im Dorf“. Von 10 bis 17 Uhr bieten in dem kleinen<br />
Dorf Hobbybastler und Hobbykünstler ihre mit viel Liebe<br />
hergestellten Produkte zum Verkauf an. Von selbstgemachten<br />
Vogelhäusern bis zu Filzarbeiten, von Steinkunst bis zur Malkunst,<br />
von der Nähkunst bis zur Schnitzkunst werden viele<br />
zur Jahreszeit passende Dinge in einem adventlichen Ambiente<br />
angeboten. Anmelden können sich kreative Köpfe bei Helmut<br />
Degenhart unter:<br />
had.tv@t-online.de<br />
eB<br />
www.thermenland-magazin.de<br />
24
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 25<br />
RAT & TAT<br />
Energiespar-Tipps vom Wirtschaftsfachmann<br />
„Energiesparen hat nichts mit Verzicht zu tun“<br />
Die aktuelle weltpolitische Lage macht<br />
uns allen täglich immer deutlicher: Wir<br />
sind mit unserer Energieversorgung zu<br />
abhängig von fossilen Energieträgern.<br />
Man trifft kaum noch jemanden, der<br />
nicht Angst hat, dass uns ein dramatischer<br />
Winter bevorsteht. Niemand in der<br />
Bundesregierung scheint eine Ahnung zu<br />
haben, wie hoch die Belastungen jeden<br />
Einzelnen treffen werden. Darum war<br />
Energiesparen noch nie so wichtig wie<br />
jetzt!<br />
Ohne Anstrengung sparen<br />
Doch wie kann man ohne große Anstrengungen<br />
besonders wirkungsvoll Energie<br />
im eigenen Heim oder der Mietwohnung<br />
einsparen? Der oekom-Verlag hat rechtzeitig<br />
zu Beginn der kalten Jahreszeit<br />
einen kompakten Ratgeber veröffentlicht,<br />
der zeigt, wie ein klimafreundlicher Energieverbrauch<br />
für jede und jeden funktionieren<br />
kann. Zusammengestellt hat die<br />
über 100 Tipps Maximilian Gege, einer<br />
der prominentesten Kämpfer für betrieblichen<br />
Umweltschutz und gesellschaftliche<br />
Nachhaltigkeit. Er ist Mitbegründer<br />
des Netzwerks für nachhaltiges Wirtschaften,<br />
B.A.U.M. e. V., der größten Umweltinitiative<br />
der Wirtschaft in Europa.<br />
Entsprechend ist Gege auch überzeugt:<br />
„Energiesparen hat nichts mit Verzicht zu<br />
tun. Es lohnt sich – für Sie und das<br />
Klima.“<br />
Woher kommt der Verbrauch?<br />
Dass Gege lange Jahre Honorarprofessor<br />
im Fachbereich Umweltwissenschaften<br />
an der Universität Lüneburg war, merkt<br />
man seinem Energiespar-Führer auch<br />
deutlich an: Das rund 100 Seiten starke<br />
Büchlein enthält nicht nur übersichtliche<br />
Tipps zum Energiesparen, sondern versucht<br />
immer auch zu erklären, wie es zu<br />
einem erhöhten Energieverbrauch kommen<br />
kann und dieser sich entsprechend<br />
reduzieren lässt. Man ist als Leser also<br />
schon auch gefordert, sich mit den Ursachen<br />
eines hohen Energieverbrauchs auseinanderzusetzen.<br />
Einfach umsetzbar oder garnicht<br />
Entsprechend liefert Gege auch nicht einfach<br />
Checklisten zum Abhaken ab, sondern<br />
nimmt den Leser mit durch sein<br />
Zuhause. Er fragt nicht nur, wie man generell<br />
Heizkosten sparen kann, ohne<br />
deutliche Komforteinbußen in Kauf nehmen<br />
zu müssen, sonder ganz konkret:<br />
Was kann ich in meiner Küche, im Bad<br />
oder im Heimbüro tun? Wo lässt sich<br />
auch bei Unterhaltungselektronik am<br />
besten Strom sparen?<br />
Manchmal rät der Unternehmer Gege jedoch<br />
auch zu Investitionen, die nicht für<br />
jeden so einfach zu stemmen oder in<br />
Mietverhältnissen für den Einzelnen gar<br />
nicht umsetzbar sind. Auch einen Exkurs<br />
zu sinnvollen ökologischen Geldanlagen<br />
konnte sich der Ökonom nicht verkneifen.<br />
Aber das zeigt auch die breite der<br />
Zielgruppe, für die der Ratgeber eine<br />
sinnvolle Anleitung sein kann.<br />
1500 Euro im Jahr gespart<br />
„Auch wenn die einzelnen Schritte zunächst<br />
klein erscheinen, verfehlen sie ihre<br />
Wirkung nicht. Wer die Raumtemperatur<br />
um nur 1 bis 2 Grad Celsius absenkt,<br />
spart in einem Single-Haushalt bis zu 61<br />
Euro pro Jahr, im 4-Personenhaushalt<br />
sind es sogar 94 Euro“, rechnet der<br />
oekom-Verlag in einer Musterrechnung<br />
vor. Gleichzeitig würden die Emissionen<br />
des klimaschädlichen CO2 um 192 bzw.<br />
362 Kilogramm reduziert. Rechnet man<br />
alle Maßnahmen zusammen, komme<br />
man schnell auf Einsparungen von rund<br />
1500 Euro für einen Single-Haushalt und<br />
rund 3200 Euro bei 4 Personen.<br />
Win-win-Situation für<br />
Mensch & Klima<br />
Ob im Eigenheim oder zur Miete, WG<br />
oder Single-Haushalt – die zahlreichen<br />
Tipps und Tricks rund um das Thema<br />
Energiesparen in den eigenen vier Wänden<br />
reduzieren den Energieverbrauch<br />
und sorgen so für eine direkte finanzielle<br />
Erleichterung: Eine Win-Win Situation<br />
für das Klima und den eigenen Geldbeutel.<br />
Das Einsparpotential in CO2 und<br />
Euro lässt sich auch gleich anhand von<br />
entsprechender Matrix-Tabellen zu jedem<br />
Wohnbereich ablesen. Daher auch die<br />
deutliche Aufforderung des Autors: „Zeigen<br />
Sie den Energiekosten die rote Karte.<br />
Je früher, desto besser!“<br />
Martin Semmler<br />
Maximilian Gege<br />
(Hrsg.):<br />
„Energiesparen<br />
leicht gemacht“<br />
Von Heizen bis<br />
Stromsparen:<br />
Über 100 überraschende<br />
Alltagstipps<br />
ISBN: 978-3-96238-407-4<br />
Softcover, 96 Seiten,<br />
12 Euro<br />
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Verlag: www.oekom.de<br />
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PASSAVIA verwendet mineralölfreie Bio-Farben aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen aus bayerischer Herstellung.<br />
Die Farben ermöglichen durch ihre starke Pigmentierung<br />
einen optisch höheren Kontrastumfang. Wir verwenden<br />
spezielle Farbprofile, die Ergebnisse weit über dem<br />
PSO-Standard erlauben. Unsere Kunden loben uns immer<br />
wieder für die vergleichsweise „brillanten“, „scharfen“ und<br />
„farbigen“ Bilder und Motive – sowohl auf gestrichenen,<br />
als auch auf Naturpapieren.<br />
Aufgrund der möglichen Anwendung des PAN4C®-Verfahrens<br />
erreichen wir eine fotorealistische Druckwiedergabe<br />
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01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 26<br />
RAT & TAT<br />
Die GTÜ gibt Tipps für ein la<br />
Auf Rost, Unterbodensch ut<br />
Streusalz, Feuchtigkeit und Schmutz sind<br />
eine fatale Mischung und setzen Autos im<br />
Winter zu. Der gefährliche Mix sorgt für<br />
Korrosion und ist nach wie vor nicht ausgerottet.<br />
Wobei sich die Situation im Vergleich<br />
zu früher deutlich gebessert hat.<br />
Dies stellt die Gesellschaft für Technische<br />
Überwachung mbH (GTÜ) bei ihren<br />
zahlreichen Hauptuntersuchungen fest.<br />
Deswegen empfiehlt die Prüforganisation,<br />
dem Rost vorzubeugen, indem Autofahrer<br />
vor allem im Winter kritische<br />
Stellen am Fahrzeug im Auge behalten<br />
und bei Bedarf sofort handeln. Das gilt<br />
auch für moderne Elektroautos.<br />
Rost lässt sich nicht ausrotten<br />
Vor rund vier Jahrzehnten hat die Automobilindustrie<br />
begonnen, sich intensiv<br />
um die Rostvorsorge zu kümmern. Mit<br />
großem Erfolg: Die Zahl der Hauptuntersuchungen,<br />
die wegen gravierender Rostschäden<br />
das Ende vieler Automobile<br />
bedeutete, ging seither deutlich zurück.<br />
Effektive Kämpfer gegen Rost sind Kunststoffbeschichtungen,<br />
kathodische Tauchlackierung<br />
(KTL), Verzinkung, Radhausschalen<br />
aus Kunststoff und gründliches<br />
Abdichten. Marco Oehler, Technischer<br />
Leiter der GTÜ, zum Thema Rost: „Es<br />
muss unterschieden werden zwischen<br />
Korrosionsschäden, die einen direkten<br />
Einfluss auf die Funktion eines betroffenen<br />
Bauteils haben, und Anrostungen an<br />
einzelnen Haltern und Trägern, auch<br />
Flugrost genannt, der im Wesentlichen<br />
eher die Optik beeinträchtigt.“<br />
Stellplatz richtig wählen<br />
Anrostungen bilden sich schnell an Teilen<br />
aus niedriglegierten Stählen wie etwa<br />
Halteschellen, Clips und Schrauben<br />
sowie an Gussteilen, zum Beispiel Achsschwingen<br />
oder Motorlagern. „Klassische<br />
Korrosionsschäden, also Durchrostungen,<br />
treten vor allem an Bauteilen auf, die<br />
permanentem Spritzwasser ausgesetzt,<br />
das zudem dort vielleicht nicht optimal<br />
abgeleitet wird“, sagt Marco Oehler.<br />
Wasserstaus in Wasserableitungen fördern<br />
Rost, doch zumindest einige lassen<br />
sich verhindern. Etwa unter der Motorhaube,<br />
wo sich Blätter sammeln können.<br />
In erster Linie dann, wenn der Wagen<br />
unter Laubbäumen abgestellt wird. Deswegen<br />
sollten Pflanzenreste regelmäßig<br />
entfernt werden. Dazu ist es ratsam, die<br />
Ablaufkanäle, aber auch Ritzen und Kanten<br />
regelmäßig freizusaugen. Unter Türgummis<br />
lagern sich zudem Salz oder<br />
Schmutz ab. Eine Reinigung mit Wasser<br />
und Spülmittel entfernt sie und schützt<br />
das Gummi.<br />
Unterbodenschutz checken<br />
lassen<br />
Ältere Autofahrer erinnern sich, dass bis<br />
in die 1980er-Jahre hinein viele Autos bereits<br />
nach wenigen Jahren Durchrostungen<br />
aufwiesen, sogar an tragenden Teilen.<br />
So schlimm ist es schon lange nicht mehr.<br />
Doch selbst ein guter Unterbodenschutz<br />
kommt in die Jahre. In dessen Rissen hält<br />
sich Salz oder Schmutz über viele Wochen.<br />
Deshalb ist eine regelmäßige Unter-<br />
Leichte Beute: In der nasskalten Jahreszeit müssen Autofahrer besonders vor Rost auf der Hut sein.<br />
Foto: GTÜ<br />
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26
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 27<br />
RAT & TAT<br />
für ein langes Autoleben:<br />
h utz und Reinigung achten<br />
bodenwäsche sinnvoll. Wobei allerdings<br />
ältere Waschanlagen Schmutzwasser oftmals<br />
nicht genügend filtern und daher<br />
das Salz des einen Wagens auf die nachfolgenden<br />
verteilt. Verunreinigungen<br />
unter dem Wagen und in den Radhäusern<br />
mit dem Dampfstrahler beseitigen zu wollen<br />
kann diese teilweise unerreichbar in<br />
letzte Ecken drücken. Ein vielleicht sogar<br />
mehrfaches Durchspülen mit sanftem<br />
Wasserstrahl ist effektiver. Beim nächsten<br />
Kundendienst sollte gezielt auf eine Kontrolle<br />
des Unterbodenschutzes hingewiesen<br />
werden.<br />
Rostvorsorge lässt nach<br />
Bei einer Rostvorsorge an unzugänglichen<br />
Stellen kommt der Fachbegriff<br />
„Kriechfähigkeit“ ins Spiel. Diverse Fette,<br />
Öle oder Wachse aus dem Zubehörhandel<br />
erreichen viele entlegene und nicht<br />
sichtbare Ecken und Hohlräume. So<br />
bleibt die Hohlraumversiegelung geschmeidig.<br />
Härtet sie aus, ist es um die<br />
Schutzwirkung zunehmend schlechter<br />
bestellt.<br />
Laut dem Fachmagazin „auto motor und<br />
sport“, Kooperationspartner der GTÜ,<br />
setzen manche Autohersteller nicht mehr<br />
auf die Vollverzinkung der Karosserie,<br />
denn eine Teilverzinkung spart Kosten.<br />
Auch die werksseitige Tauchgrundierung<br />
fällt offenbar in einigen Fällen weniger<br />
gründlich aus als in den vergangenen<br />
Jahren.<br />
Auf Lackschäden achten<br />
Der Rost bekommt immer dort seine<br />
Chance, wo Blech ohne Schutz unter<br />
Feuchtigkeits- und Sauerstoffeinfluss oxidiert.<br />
„Die Entstehung von Korrosion<br />
hängt auch von verwendeten Materialien<br />
und den Umgebungsbedingungen ab“,<br />
betont GTÜ-Experte Marco Oehler. So<br />
können Korrosionsstellen im Inneren<br />
entstehen, die erst später von außen<br />
sichtbar werden. Für Fälle wie diese ist<br />
die Herstellergarantie gegen Durchrostungen<br />
gedacht, die für bis zu zwölf Jahre<br />
gewährt wird. Sie gilt freilich nicht für<br />
Rostlöcher, die sich gebildet haben, weil<br />
ein kleiner oder großer Lackschaden<br />
nicht rechtzeitig beseitigt wurde.<br />
Auch E-Mobile rosten<br />
Wie jüngste Erfahrungen zeigen, ist Rost<br />
selbst bei modernen Autos nicht ausgemerzt.<br />
„Bei Elektrofahrzeugen spielt im<br />
Zuge der Reichweitenvergrößerung das<br />
Thema Leichtbau eine große Rolle“, erklärt<br />
Oehler. Gewicht lässt sich mit einem<br />
höheren Einsatz von Leichtmetallen wie<br />
etwa Aluminium einsparen. „Diese stellen<br />
jedoch ebenfalls eine Herausforderung<br />
bezüglich der Korrosion dar, weil sie<br />
nicht nur vor Eigenkorrosion geschützt<br />
werden müssen, sondern zudem galvanische<br />
Korrosion verursachen können, sobald<br />
sie auf ein anderes Material mit<br />
höherem negativen Elektronenpotential<br />
treffen.“ Rost bleibt also auch zukünftig<br />
ein Automobilthema.<br />
GTÜ<br />
Verkehrssperrung<br />
Fahrbahnsanierung in und um Schmidham<br />
Das Staatliche Bauamt Passau saniert die Staatsstraßen Richtung<br />
Ortenburg und Fürstenzell in und um Schmidham. Die<br />
Straße in Richtung Fürstenzell wird am Montag 7. <strong>Nov</strong>ember<br />
wieder für den Verkehr freigegeben. Am 8. <strong>Nov</strong>ember beginnen<br />
dann die Arbeiten an der St 2117 Richtung Ortenburg. Die<br />
Staatstraße 2117 wird für die Fahrbahninstandsetzung auf<br />
einem rund 3 km langen Abschnitt vom Ortsende Schmidham<br />
bis Ortsanfang Thiersbach voll gesperrt.<br />
Der Verkehr auf der St 2117 von Tettenweis und auf der St 2118<br />
von Bad Griesbach nach Thiersbach und Dorfbach wird dann<br />
in Schmidham auf die Staatsstraße 2118 in Richtung Fürstenzell<br />
geleitet. Von dort geht es nach links auf der St 2119 in Richtung<br />
Ortenburg weiter. Wer nach Thiersbach muss, erreicht den Ort<br />
über die St 2117 ab Dorfbach. In der Gegenrichtung verläuft die<br />
Umleitungsstrecke analog.<br />
StBaPa/sam
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 28<br />
SERVICE<br />
Ihr <strong>Thermenland</strong> Horoskop für den Herbst<br />
Nur im <strong>Thermenland</strong>-<strong>Magazin</strong> · Exklusiv von Siegi Lilith<br />
Widder (21.3.-20.4.)<br />
Liebe: Bis Ende des Monats wächst bei Ihnen ständig<br />
der Wunsch nach Spannung und erotischen Abenteuern.<br />
Single-Widder dürfen diesem Wunsch hemmungslos<br />
nachgehen. Beziehungs-Widder können ab der 2.<br />
Monatshälfte beim Partner ein Liebesfeuerwerk entfachen.<br />
Körper: Es gibt bestimmte Atem- oder Entspannungsübungen,<br />
um sich die Behandlung beim Zahnarzt<br />
leichter und stressfreier zu machen. Planen Sie in<br />
nächster Zeit nach ein paar arbeitsreichen Tagen einen<br />
freien Tag ohne schweißtreibende Tätigkeiten fest ein.<br />
Beruf: Für Sie funktioniert alles wunderbar, solange<br />
sich niemand einmischt. Entsprechend abweisend verhalten<br />
Sie sich gegenüber Ihren Kollegen. Sie sollten<br />
lernen, miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten.<br />
Sonst bleibt nur noch die Selbstständigkeit übrig.<br />
Stier (21.4.-20.5.)<br />
Liebe: Der <strong>Nov</strong>ember wird ein Monat mit Hochs und<br />
Tiefs. Lassen Sie nicht zu, dass letztere überwiegen.<br />
Versuchen Sie, die Tage so harmonisch wie möglich zu<br />
gestalten. Am Ende des Monats wird das Liebesfeuer<br />
geschürt und es brennt plötzlich wieder lichterloh.<br />
Körper: Auch Bettgeschichten können zu den Sportarten<br />
gezählt werden, bei denen Sie nicht zu risikobereit<br />
sein sollten. Ein Absturz von der Liegestatt kann<br />
zu bleibenden Verletzungen führen! Ausdauer und<br />
Kondition können Sie auch bei anderen Leibesübungen<br />
beweisen.<br />
Beruf: Ein neues Aufgabengebiet wird Ihnen übergeben,<br />
das mit sehr viel mehr Verantwortung verbunden<br />
ist. Sehen Sie es nicht als Last, sondern als Stufe zur<br />
nächsten Beförderung. Damit geht’s schneller treppauf.<br />
Auch die finanzielle Situation kann sich sehen<br />
lassen.<br />
Zwillinge (21.5.-21.6.)<br />
Liebe: Schon die 1. <strong>Nov</strong>emberwoche kann für Sie eine<br />
heiße Liebeswoche werden. Genießen Sie diese Zeit<br />
einfach. Den Terminkalender sollten Sie tief in der Tasche<br />
vergraben. Nach einer langen Zeit im Himmel<br />
voller Geigen dürfen Sie dann den Hochzeitsplaner<br />
buchen.<br />
Körper: Sie fühlen sich unwohl und es zwickt und<br />
zwackt an allen Enden. Es sind aber nur innere Blockaden<br />
und Verspannungen, die durch Massage oder<br />
Gymnastik gelöst werden könnten. Glauben Sie bloß<br />
nicht, dass Suchtmittel Erleichterung verschaffen.<br />
Beruf: Sie arbeiten für zwei und haben Ideen für ein<br />
ganzes Team, doch die erwartete „Belohnung“ auf dem<br />
Konto lässt auf sich warten. Bevor Sie Geld ausgeben,<br />
das noch nicht zur Verfügung steht, sollten Sie mal<br />
leise beim Chef anklopfen und nachfragen.<br />
Krebs (22.6.-22.7.)<br />
Liebe: Derzeit können es Ihr Partner und die Familie<br />
Ihnen nicht leicht rechtmachen. Nicht selten enden<br />
Diskussionen in einem sinnlosen Streit. Planen Sie<br />
Zeit für sich, in der Sie das tun, was Sie Ihrer Meinung<br />
nach wieder beruhigt: draußen spazierengehn, Kaffeeklatsch<br />
mit Freunden oder leichte Lektüre auf der<br />
Couch.<br />
Körper: Viel Zeit für Ihr Seelenheil hatten Sie die<br />
letzte Zeit nicht. Planen Sie wenigstens jetzt ein paar<br />
Stunden für lange Spaziergänge und heitere Freizeitaktivitäten<br />
ein.<br />
Beruf: Sie kämpfen diesen Monat mit offener Kritik<br />
Ihrer Kollegen. Handeln Sie nicht vorschnell, sondern<br />
suchen Sie das Gespräch. Auf keinen Fall den Frust<br />
am Vorgesetzten auslassen, nicht jeder hat Verständnis<br />
dafür. Den Ärger können Sie sich zum Jahresende<br />
sparen.<br />
Löwe (23.7.-23.8.)<br />
Liebe: Die Menschen Ihrer Umgebung lieben Sie und<br />
sind um Sie besorgt. Doch Sie sind gelangweilt. Sie<br />
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warten darauf, dass andere für Abwechslung sorgen.<br />
Der Plan, dass Sie Ihren Teil in der Arbeit leisten und<br />
der Partner für das Vergnügen zuständig ist, muss<br />
überdacht werden.<br />
Körper: Wenn Sie schon all Ihre Energie in den Job<br />
investieren, verlangt keiner, dass Sie nach Feierabend<br />
noch ein riesiges Sportprogramm absolvieren. Bei<br />
einem gesunden, Magen schonenden Essen und danach<br />
Relaxen – ganz ohne TV, PC und Telefon – können<br />
auch Sie zur Ruhe kommen und Kräfte sammeln.<br />
Beruf: Ein neues Projekt oder eine neue Stellung versprechen<br />
Erfolg und eine finanzielle Aufbesserung.<br />
Überprüfen Sie das Angebot und lesen Sie auf jeden<br />
Fall das Kleingedruckte. Manchmal fehlen von Anfang<br />
an die nötigen Voraussetzungen. Nicht, dass der hochfliegende<br />
Traum mit einer Bruchlandung endet.<br />
Jungfrau (24.8.-23.9.)<br />
Liebe: Missverständnisse und Auseinandersetzungen<br />
sollten bis Mitte des Monats aus der Welt geschafft<br />
sein. In der 2. Hälfte haben Sie durch Ihre Ausstrahlung<br />
und Ihr Auftreten die besten Chancen an der<br />
Singlebörse. Beziehungs-Jungfrauen sollten ihren Partner<br />
nach Herzenslust verwöhnen.<br />
Körper: Es zieht Sie förmlich zum Wasser; nur dem<br />
einfachen Bahnenschwimmen können Sie nichts abgewinnen.<br />
Erkundigen Sie sich nach Wassersport-Angeboten,<br />
die Ihnen Spaß machen könnten. Jungfrauen,<br />
die gern das Tanzbein schwingen, können auf angenehme<br />
Weise „sporteln“.<br />
Beruf: Unkonzentriertheit und Unzufriedenheit können<br />
Sie bei der Bearbeitung eines wichtigen Projektes<br />
nicht gebrauchen. Stellen Sie den Arbeitsablauf auf<br />
Anfang und definieren Sie ihn Punkt für Punkt neu.<br />
Gehen Sie kein Risiko ein. Planen Sie lieber eine kreative<br />
Pause ein.<br />
Waage (24.9.-23.10.)<br />
Liebe: Sie müssen Ihrem Partner vertrauen und sollten<br />
ihm/ihr mehr Freiheiten einräumen. Ein gewisses Maß<br />
an Eifersucht sei erlaubt, doch übertreiben Sie es nicht.<br />
Singles sollten mit der Vergangenheit endlich abschließen<br />
und sich für eine neue Liebe öffnen. Es wird Ihnen<br />
gut tun, wenn Sie wieder einen liebevollen Menschen<br />
um sich haben.<br />
Körper: Mit Magen-Darmbeschwerden, Koliken oder<br />
ähnlichen Symptomen werden Sie darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass Sie unbedingt mehr auf die Qualität von<br />
Lebensmitteln achten sollten. Lassen Sie sich nicht<br />
von irgendwelchen Schönheitsidealen animieren.<br />
Jeder weiß für sich am besten, ob er sich wohl fühlt<br />
oder nicht.<br />
Beruf: Grübeln Sie nicht lange über vergangene Fehler<br />
nach, die können Sie nicht rückgängig machen. Entwerfen<br />
Sie einen Plan, wie Sie in Zukunft solchen<br />
Missgeschicken ausweichen. Auf jeden Fall sollten Sie<br />
in nächster Zeit allem aus dem Weg gehen, was ein<br />
finanzielles Risiko birgt.<br />
Skorpion (24.10.-22.11.)<br />
Liebe: Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen die Zeit<br />
davon läuft? Das sollte aber kein Anlass sein, jetzt<br />
einen Heiratsantrag zu machen. Torschlusspanik ist<br />
keine gute Voraussetzung für eine lange Ehe. Nehmen<br />
Sie sich genug Zeit, um eine zukunftssichere Entscheidung<br />
zu treffen.<br />
Körper: Wenn Sie mit Ihrem Gesundheitszustand<br />
zufrieden bleiben wollen, dann müssen Sie sich mehr<br />
bewegen. Jede neue Sportart kostet Sie sonst die letzte<br />
Energiereserve. Mit ein bisschen mehr Kondition<br />
macht es mehr Spaß und mit der Langeweile ist es<br />
auch vorbei.<br />
Beruf: In regelmäßigen Abständen fragen Sie sich, ob<br />
es der richtige Job ist oder ob Ihre Leistungen ausreichend<br />
gewürdigt werden. Bei Ihrem Können müssen<br />
Sie keine Angst vor einem Neuanfang haben. Noch<br />
haben Sie Zeit, sich in aller Ruhe anderweitig umzusehen.<br />
28<br />
Schütze (23.11.-21.12.)<br />
Liebe: Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, etwas mit<br />
Gewalt zu erreichen. Setzen Sie Ihre Ziele nicht zu hoch<br />
an, dann haben Sie zwar kleine, aber erreichbare Erfolgserlebnisse.<br />
Die damit verbundene glückliche Ausstrahlung<br />
wirkt sich positiv bei der Partnersuche aus.<br />
Körper: Wenn Sie Weihnachten keine Kalorien zählen<br />
wollen, dann sollten Sie schon jetzt eine kleine Diät<br />
halten. Mit der Power und Lebenslust, die Sie gerade<br />
spüren, kann ein Tanzkurs das Richtige sein, um keine<br />
depressive Herbststimmung aufkommen zu lassen.<br />
Beruf: Entweder nehmen Sie jetzt all Ihren Mut zusammen<br />
und teilen Ihren Kollegen mit, dass Sie Zweifel<br />
an der Art der Ausführung eines Projektes haben,<br />
oder Sie müssen aussteigen. Nehmen Sie sich eine<br />
Auszeit, um sich darüber klar zu werden, dass so manche<br />
Meinungsverschiedenheit zur Klärung einer Situation<br />
notwendig ist.<br />
Steinbock (22.12.-20.1.)<br />
Liebe: Ihre Partnerschaft ist voller Harmonie. Setzen Sie<br />
das nicht aufs Spiel, indem Sie Ihren Partner vernachlässigen<br />
oder gar unter Druck setzen. Sie machen sich<br />
zu viele Gedanken über alltägliche Zwistigkeiten. Nutzen<br />
Sie diese Zeit lieber für gemeinsame Aktivitäten.<br />
Körper: Starten Sie keine Fressorgien, um von den<br />
Missständen abzulenken, die sich sowohl im privaten,<br />
als auch im beruflichen Bereich anzeigen. Sie brauchen<br />
jetzt jemanden, der zuhört und mit Ihnen eine<br />
Freizeitaktivität aussucht, die gleichzeitig hilft und ablenkt.<br />
Beruf: Sie brauchen immer eine Herausforderung,<br />
dann liefern Sie hervorragende Ergebnisse. Da es an<br />
Ihrem jetzigen Arbeitsplatz nicht so aussieht, als wenn<br />
sich nächster Zeit etwas ändern würde, sollten Sie bei<br />
einem Jobangebot in der 3. <strong>Nov</strong>emberwoche nicht zu<br />
lange überlegen.<br />
Wassermann (21.1.-19.2.)<br />
Liebe: Ihr Partner liebt Sie so, wie Sie sind. Sie sollten<br />
diese Gutmütigkeit nicht überstrapazieren. Es kann sein,<br />
dass er/sie sich sonst Rat bei einer Person holt, die es<br />
nicht ehrlich mit Ihnen meint. Planen Sie nächste Zeit<br />
unbedingt viel Raum für Gespräche und Kuscheln.<br />
Körper: Wenn Sie eine sitzende Arbeit haben und<br />
nicht für körperlichen Ausgleich sorgen, werden sich<br />
die Problemzonen wie z.B. Wirbelsäule, Hüften oder<br />
Bandscheiben bald bemerkbar machen. Vorbeugende<br />
Maßnahmen bieten VHS, Fitnessstudios oder Sportvereine<br />
an.<br />
Beruf: Sie haben sich zu lange ungerecht behandelt<br />
und kritisiert gefühlt. Vielleicht liegt es ja auch an Ihrer<br />
Arbeitsmoral und dem Wunsch nach mehr Gehalt und<br />
Freizeit. Ihre Finanzen sprechen dafür. Jetzt mit doppelter<br />
Power und Überstunden die Misere bereinigen!<br />
Fische (20.2.-20.3.)<br />
Liebe: Eigentlich waren Sie nur auf der Suche nach<br />
einem Abenteuer. Daraus kann sich eine dauerhafte<br />
Beziehung entwickeln. Sie müssen es nur zulassen.<br />
Vorsicht vor „Freunden“, die Ihre gute Laune ausnützen<br />
wollen. Schauen Sie zweimal hin, wem Sie da<br />
unter die Arme greifen.<br />
Körper: So, wie Sie meist im ganzen Leben starr Ihre<br />
Ziele verfolgen und unbeugsam sind, so reagieren auch<br />
Gelenke und Wirbelsäule gerne mit Versteifungen.<br />
Hören Sie im <strong>Nov</strong>ember auf Ihren Körper. Vermeiden<br />
Sie Purin-haltige Speisen wie z.B. fettes Schweinefleisch,<br />
Innereien, Sellerie und Blumenkohl.<br />
Beruf: Sie müssen niemand etwas beweisen, da es offensichtlich<br />
ist, was Sie können. Sie halten Ihre Pläne<br />
fest verschlossen und erlauben niemand Einblick, aus<br />
Angst, dass jemand die gleiche Idee hat und sich an<br />
Ihrem Wissen bereichert. Hören Sie auf, in jedem<br />
einen Spion zu sehen.<br />
Jeder kühle Nebeltag ist ein guter Anlass, um sich<br />
näher zu kommen!<br />
Ihre Siegi Lilith
01 TLM <strong>Nov</strong>ember 22:TLM März 21 neu 08.11.22 01:27 Seite 29<br />
SERVICE<br />
Die 100-jährige Wettervorhersage für den <strong>Nov</strong>ember<br />
Der Herbst bleibt trüb, windig und kühl<br />
In der frühen Neuzeit war die Beobachtung<br />
der Himmelskörper noch viel wichtiger<br />
für den Alltag der Menschen wie<br />
heute, wo man Horoskope und Mondkalender<br />
eher als kuriose Unterhaltung konsumiert.<br />
Mauritius Knauer, der mit seinen<br />
Aufzeichnungen die Grundlage für den<br />
100jährigen Kalender legte, hatte etwa<br />
einen 7jährigen Turnus in den Wetterlagen<br />
erkannt und diese Jahre nach sieben Himmelkörpern<br />
unseres Sonnensystems benannt.<br />
Diesem System nach erleben wird<br />
derzeit ein typisches Jupiterjahr. Über den<br />
Herbst eines Jupiterjahres hat Knauer vermerkt:<br />
„Der Herbst ist durch und durch<br />
feucht und durch stetigen Regen gekennzeichnet,<br />
es sei denn, dass zuvor eine Sonnenfinsternis<br />
aufgetreten ist.“<br />
Konkret heißt das für diesen <strong>Nov</strong>ember,<br />
dass wir nur in den ersten fünf Tagen mit<br />
klarem Wetter rechnen dürfen. Bis zum 6.<br />
sind die Tage schön und warm, nachts<br />
aber zuweilen schon sehr kühl. Am 6.<br />
kommt nachts der Regen und ab da ist der<br />
Monat eher ungemütlich: es wird nebelig,<br />
nieselig, trüb und recht unbeständig.<br />
Wind und Regen gibt es um die Monatsmitte,<br />
in der 4. <strong>Nov</strong>emberwoche Regen<br />
und „bisweilen Schnee“. Der 28. soll<br />
dann für längere Zeit wettermäßig der<br />
letzte wirklich schöne Tag sein. Danach<br />
wird’s wieder trüb und kalt. sam<br />
Diese Wettervorhersage basiert auf der<br />
Langzeitstudie von Mauritius Knauer, 1649<br />
bis 1664 Abt des fränkischen Klosters Langheim,<br />
bekannt als „100-jähriger Kalender“.<br />
ZAHL DES MONATS<br />
7,1 % weniger Geburten als im Vorjahr<br />
gab es 9 Monate nach dem ersten Corona-Lockdown in<br />
Deutschland. In Litauen war der Rückgang in der EU mit<br />
28,1 % am stärksten. Allgemein ist es laut einer Studie der<br />
Universitätsklinik Lausanne, die jetzt im Fachmagazin „Human<br />
Reproduction“ veröffentlicht wurde, in den meisten europäischen<br />
Ländern im Januar 2021 zu einem Rückgang der Geburtenrate<br />
gekommen, dessen Ausmaß mit der Dauer des Lockdowns<br />
zunahm. Als Grund für den Geburtenrückgang wird in<br />
der Studie die Verunsicherung durch die Pandemie und die Auswirkungen<br />
auf die persönliche Lage genannt, so dass Paare<br />
ihren Kinderwunsch zunächst einmal aufgeschoben hätten.<br />
Große Unterschiede<br />
In 22 der 24 Länder, zu denen Zahlen ausgewertet werden<br />
konnten, war es im Januar 2021 zu einem Rückgang der Geburtenrate<br />
gekommen. Nur in Finnland (+0,5 %) und Dänemark<br />
(+1,9 %) kam es zu einer Zunahme. In Spanien verstärkte sich<br />
der Rückgang von 3,8 % auf 23,5 %. Auch Rumänien, das zuletzt<br />
eine gleichbleibende Geburtenrate hatte, sank die Geburtenzahl<br />
im Januar 2021 um 23,3 %. Ähnlich auch in Italien,<br />
Portugal oder Frankreich. Deutlich geringer war der Rückgang<br />
in einigen zentraleuropäischen Ländern wie Österreich (-3,4),<br />
Tschechien und Ungarn (beide -3,2 %). Je länger jedoch das<br />
öffentliche Leben stillstand, desto größer war der jeweilige Einbruch<br />
in der Geburtenrate.<br />
Babyboom in Bayern<br />
Im 4. Quartal 2021, also 9 Monate nach dem 2. Corona-Lockdown,<br />
kippte die Situation und es kam in Deutschland zu einem<br />
regelrechten Babyboom: Es wurden knapp 7 % mehr Kinder geboren<br />
als im selben Zeitraum 2019. Am Ende kamen im gesamten<br />
Jahr 2021 mit 796.000 Babys so viele Kinder auf die Welt<br />
wie schon seit 1997 nicht mehr, ergab eine Studie des Instituts<br />
der deutschen Wirtschaft (IW). Der Zuwachs war aber recht<br />
ungleich verteilt. So lagen in den neuen Bundesländern – ohne<br />
Berlin – die Geburtenzahlen im Jahr 2021 um 5 % niedriger als<br />
2019. Dort sind die Zahlen bereits seit dem Jahr 2016 rück -<br />
läufig. Im Gegensatz dazu wurden in Baden-Württemberg und<br />
Bayern 2020 und 2021 fast 5 % mehr Kinder geboren.<br />
sam<br />
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Sorgentelefon (A) Kinder & Jugend: 147<br />
Sorgentelefon (D) Eltern: 0800 111 0550<br />
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Frau für Frau (A): +43-7722-64650<br />
Erste Hilfe in seelischer Not (BY): 0800-655-3000<br />
Apothekennotdienst – <strong>Nov</strong>ember <strong>2022</strong><br />
Die Apotheken aus Pocking und Umgebung wechseln sich ab. Der Notdienst wird von 8.00 Uhr morgens des<br />
angegebenen Tages bis um 8.00 Uhr morgens des folgenden Tages von der Apotheke versehen.<br />
Apotheke Telefon Adresse <strong>Nov</strong>ember <strong>2022</strong><br />
Marien-Apotheke 08531-4801 Kirchplatz, 94060 Pocking 08./18./28.<br />
Apotheke St. Georg 8531-249020 Passauer Str. 23, 94060 Pocking 06./16./26.<br />
St. Ulrich-Apotheke 08531-7602 Simbacher Str. 6, 94060 Pocking 03./13./23.<br />
Alte Apotheke 08531-4982 Simbacher Str. 12, 94060 Pocking 07./17./27.<br />
Marien-Apotheke 08503-922025 Passauer Str. 10, 94152 Neuhaus 04./14./24.<br />
Marien-Apotheke 08531-31210 Hauptstr. 30, 94099 Ruhstorf 05./15./25.<br />
Thermen-Apotheke 08531-21203 Sonnenstr. 4, 94072 Bad Füssing 10./20./30.<br />
Löwen-Apotheke 08531-29279 Thermalbadstr. 9, 94072 Bad Füssing 04./14./24.<br />
Kurpark-Apotheke 08531-<strong>2022</strong> Kurallee 18, 94072 Bad Füssing 02./12./22.<br />
Rottal-Apotheke 08533-7221 Marktplatz 23, 94094 Rotthalmünster 09./19./29.<br />
Neue Markt-Apotheke 08536-9192330 Marktplatz 18, 94149 Kößlarn 01./11./21.<br />
Landgerichts-Apotheke 08532-1334 Stadtplatz 7, 94086 Bad Griesbach 02./12./22.<br />
St. Konrad-Apotheke 08531-8866 Hauptstr. 16, 94086 Bad Griesbach 04./14./24.<br />
Kur-Apotheke 08563-91140 Neuer Markt 2, 84364 Bad Birnbach 05./15./25.<br />
Hofmark-Apotheke 08563-3935 Hofmark 20, 84364 Bad Birnbach 07./17./27.<br />
Apotheke am Rathaus 08542-8982131 Marktplatz 7, 94496 Ortenburg 10./20./30.<br />
Schloss-Apotheke 08542-91116 Marktplatz 25, 94496 Ortenburg 03./13./23.<br />
Engel-Apotheke 08562-1201 Oberer Markt 5, 84371 Triftern 08./18./28.<br />
Markt-Apotheke 08562-2687 Unterer Markt 11, 84371 Triftern 03./13./23.<br />
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