21. November 2022
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<strong>21.</strong> NOVEMBER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
Forderung:<br />
graz 3<br />
Strittigen Sondervertrag auflösen<br />
REAKTION. Der (Korruptions-) Freie Gemeinderatsklub und die Neos fordern die Offenlegung des<br />
Sondervertrags des scheidenden Finanzdirektors. Dieser soll außerdem rückgängig gemacht werden.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Der zurückgetretene Finanzdirektor<br />
Stefan<br />
Tschikof wurde von der<br />
Stadt Graz in einem Sondervertrag<br />
vergangene Woche auf unbefristete<br />
Zeit verlängert – und<br />
das, obwohl das für Vertragsbedienstete<br />
eigentlich erst nach<br />
drei Jahren möglich ist. Der<br />
(Korruptions-) Freie Gemeinderatsklub<br />
reagierte jetzt auf den<br />
Bericht des „Grazers“.<br />
Die Stadträtin Claudia Schönbacher<br />
stimmte als einzige im<br />
Stadtsenat gegen diesen Son-<br />
Geht es nach dem (Korruptions-) Freien Gemeinderatsklub, soll der Sondervertrag<br />
von Ex-Finanzdirektor Stefan Tschikof noch einmal geprüft werden. GETTY<br />
dervertrag. „Für mich war es<br />
selbstverständlich, gegen diesen<br />
gegen alle üblichen Regelungen<br />
der Stadt Graz widersprechenden<br />
Sondervertrag zu stimmen.<br />
Grundsätzlich müssen alle Angestellten<br />
der Stadt Graz eine dreijährige<br />
Probezeit durchstehen“,<br />
so Schönbacher. „Dass Stefan<br />
Tschikof nach seiner katastrophalen<br />
Performance in den letzten<br />
Wochen einen unbefristeten Arbeitsvertrag<br />
bekommen hat, obwohl<br />
er erst ein Jahr für die Stadt<br />
Graz tätig war und somit maximal<br />
einen Zwei-Jahres-Vertrag hätte<br />
erhalten dürfen, ist ein Skandal!“<br />
Klubobmann Alexis Pascuttini<br />
kündigt Maßnahmen gegen diese<br />
Vorgehensweise an: „Gegen diesen<br />
schamlosen Postenschacher<br />
prüfen wir rechtliche Schritte!“<br />
Er fordert die umgehende<br />
Offenlegung des Sondervertrages,<br />
die Abänderung der Vertragsdauer<br />
von „unbefristet“ auf<br />
„zweijährig befristet“ und die<br />
Angleichung des Verdienstes auf<br />
den in den Gehaltschemata der<br />
Stadt Graz üblichen Betrag.<br />
Kritik der Neos<br />
Und auch die Neos sind üben heftige<br />
KritiK: „Die Stadt muss den<br />
Gürtel in den kommenden Jahren<br />
enger schnallen. Doch anstelle<br />
zu sparen, vergibt die Stadtregierung<br />
Top-Jobs nach gewohnter<br />
Gutsherrenart. Wer solche unbefristeten<br />
Top-Jobs einfach so aus<br />
dem Ärmel zaubern kann, verliert<br />
nicht nur an Glaubwürdigkeit,<br />
sondern hat den Ernst der Lage<br />
wirklich nicht begriffen”, so Philipp<br />
Pointner. „Die Koalition<br />
muss die Reißleine ziehen und<br />
vom unbefristeten Vertrag für Stefan<br />
Tschikof zurücktreten!”