EWKC 22-47
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Weihnachtsschaufenster 23. November 20<strong>22</strong><br />
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Wir wünschen allen unseren<br />
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ein frohes Weihnachtsfest.<br />
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Fiete von Neuwerk wünscht sich Flocken<br />
Eine Geschichte vom Schneemann und dem blödem Bauchweh<br />
hgi ∙ Anfang Dezember gab<br />
es auf Neuwerk immer noch<br />
nicht den von Fiete so heiß<br />
ersehnten Schnee. „Einmal<br />
den Deich runter rodeln, das<br />
wäre doch toll. Wozu habe ich<br />
meinen Super-Renn-Schlitten.<br />
Außerdem könnte unser<br />
Pony Flocka mich rund<br />
um die Insel ziehen“, dachte<br />
Fiete. Stattdessen waren die<br />
Temperaturen so mild, dass<br />
schon die ersten Primeln im<br />
Garten ihre Köpfchen aus<br />
dem Boden reckten.<br />
Aber über Nacht kommt<br />
dann doch Väterchen Frost<br />
zu Besuch und dazu ein eiskalter<br />
Ostwind. Bloß gut,<br />
dass der Stromer eine neue<br />
Mütze mit passendem Schal<br />
und dicken Handschuhen<br />
schon rechtzeitig von Oma<br />
bekommen hatte. Stubenhocker<br />
ist Fiete nun ja gar nicht.<br />
Und siehe da, die ers ten kleinen<br />
Schneeflöckchen rieseln<br />
auch schon durch die<br />
Luft. Der Junge hopst<br />
vor Freude durch den<br />
Garten. „Schneef<br />
l ö c k c h e n ,<br />
Weißröckchen“<br />
summt er dabei<br />
vor sich hin. Hoffentlich<br />
bleibt der<br />
Schnee wenigstens<br />
liegen, ist sein einziger<br />
Gedanke. Doch noch<br />
war nicht viel zu sehen.<br />
„Fiete, magst du gar<br />
nichts essen?“<br />
Als die Mutter zum Mittagessen<br />
ruft, sitzt er mit knallroten<br />
Wangen am Tisch.<br />
Leckere Hühnersuppe mit<br />
Klößchen und Eierstich steht<br />
dampfend auf dem Esstisch.<br />
Eigentlich eines seiner Lieblingsessen.<br />
Aber irgendwie<br />
schmeckt es ihm auf einmal<br />
gar nicht richtig. Er rührt<br />
seinen Löffel im Teller rundherum,<br />
ohne auch nur<br />
Suppe in den Mund<br />
zu nehmen. Sein<br />
Kopf tut weh, und<br />
im Bauch rumort<br />
es wie in einem<br />
Ameisennest.<br />
„Fiete, magst du<br />
gar nichts essen?“,<br />
fragt die<br />
Mutter. Der Junge<br />
legt seinen Kopf auf<br />
den Tisch und möchte nicht<br />
einmal mehr antworten. So<br />
schlecht war ihm. „Ich glaube,<br />
du hast Fieber“, sagt die<br />
Mutter besorgt. „Komm,<br />
ich bringe dich in dein Bett,<br />
dann messen wir einmal. 39,9<br />
Grad, das ist wirklich viel.“<br />
„Mein Bauch tut ganz doll<br />
weh“, jammert der kranke<br />
Junge. Die Mutter ist beunruhigt.<br />
Sind das harmlose<br />
Bauchschmerzen oder etwa<br />
eine Blinddarmreizung.<br />
Sie drückt zart auf Fietes<br />
Bauchnabel. Er krümmt sich<br />
und jammert vor Schmerz.<br />
Einen Arzt gibt es auf Neuwerk<br />
nicht. Die Mutter ruft<br />
nach dem Vater. Doch der<br />
weiß auch keinen anderen<br />
Rat, als den Rettungsdienst<br />
in Cuxhaven anzurufen.<br />
Während Fiete vor Schüttelfrost<br />
und Bauchkrämpfen<br />
geplagt wird, macht sich der<br />
Rettungshubschrauber auf<br />
den Weg. Bei dem Schneetreiben<br />
kein Vergnügen, aber<br />
Hilfe ist notwendig. Und<br />
der erfahrene Pilot weiß den<br />
Weg.<br />
Fiete ist von dem hohen Fieber<br />
so benommen, dass er<br />
gar nicht richtig merkt, wie<br />
Der abenteuerlustige Fiete sehnt sich den Schnee herbei<br />
Foto: Giesecke<br />
er zum Hubi gelangt und<br />
mit der Trage hineingehievt<br />
wird. Die Rotorblätter surren<br />
eine komische Melodie, die<br />
der Kleine von seinem Opa<br />
kennt. „Ich bin der Doktor<br />
Eisenbart,<br />
widewidewitt,<br />
bum, bum, kurier die Leut<br />
auf meine Art,<br />
widewidewitt,<br />
bum bum, kann<br />
machen, dass die<br />
Blinden gehn,<br />
widewidewitt,<br />
juchheirassa,<br />
und das die<br />
Lahmen wieder sehn,<br />
widewidewitt, bum, bum.“<br />
„Zu dem will ich aber nicht“,<br />
denkt Fiete und dann schläft<br />
er ein.<br />
Als er aufwacht, weiß er<br />
gar nicht recht, wo er ist.<br />
Doch zum Glück sitzt neben<br />
dem Bett seine Mutter.<br />
„Was machst du nur für Sachen,<br />
mein Kleiner“, sagt sie<br />
zärtlich und streichelt ihm<br />
über die Wange. „Den Übeltäter<br />
bist du jedenfalls los.<br />
Der Blinddarm ist draußen.“<br />
Fiete versteht das alles gar<br />
nicht richtig. Hauptsache<br />
dieses blöde Bauchweh ist<br />
weg. „Kann ich bald Schlitten<br />
fah ren“, ist seine wichtigste<br />
Frage. „Nee, der Schnee<br />
taut schon wieder“, ruft eine<br />
Stimme aus dem Nebenbett.<br />
„Ich bin Kalle und hab auch<br />
‘nen Blind darm, nee eigentlich<br />
hab ich ihn nicht<br />
mehr.“<br />
Aus dem Kissen wühlt<br />
sich ein rot lockiger Schopf.<br />
„Ich glaube, wir haben auch<br />
hier unseren Winterspaß<br />
und werden die Schwestern<br />
mal ein bisschen<br />
beschäftigen“,<br />
grinst Kalle über das<br />
ganze Gesicht. Fiete<br />
muss lachen, aber<br />
da tut der Bauch<br />
doch noch etwas<br />
weh und<br />
er grient nur<br />
zurück.<br />
Morgen darf Fiete das<br />
Cuxhavener Krankenhaus<br />
verlassen und wieder nach<br />
Hause. Mit einem Teil weniger,<br />
denn der olle Blinddarm,<br />
der ihn so gepiesackt<br />
hat, bleibt natürlich da. „Eigentlich<br />
hätte ich ihn ja gern<br />
gesehen, als die Ärzte den<br />
raus geholt haben“, sagt er zu<br />
seinem Bettnachbarn Kalle.<br />
Aber der lacht ihn nur aus<br />
und meint: „Sei froh, dass du<br />
geschlafen hast, denn Bauch<br />
aufschneiden tut bestimmt<br />
noch mehr weh.“ Stimmt,<br />
irgendwie müssen die das<br />
Ding ja gepackt haben, denn<br />
da ist auf der rechten Bauchseite<br />
ein Pflaster. Schwester<br />
Bärbel hat gesagt, dass nachher<br />
die Fäden gezogen werden.<br />
Ob das wehtut, überlegt<br />
Fiete. Doch ehe er zu Ende<br />
gedacht hat, kommt sie lächelnd<br />
ins Zimmer. In der<br />
Hand eine silberne Schale,<br />
eine kleine Schere und so<br />
ein komisches Ding. Die<br />
Krankenschwes ter sieht<br />
seinen ängstlich fragenden<br />
Blick und ihr<br />
Lächeln wird noch<br />
wärmer. „Das ist eine<br />
Pinzette. Ich schneide<br />
die Fäden mit der Schere<br />
durch, und mit der Pinzette<br />
ziehe ich sie raus. Das tut<br />
nicht weh, pikst vielleicht ein<br />
ganz bisschen“, erklärt sie<br />
freundlich. Fiete ist beruhigt.<br />
Schwester Bärbel ist lieb. Das<br />
tut ihm gut, denn er war<br />
noch nie so lange allein von<br />
Zuhause weg. So schlimm<br />
war es aber im Krankenhaus<br />
auch gar nicht. Vor allen Dingen,<br />
weil Kalle manchmal ein<br />
richtiger Clown ist. Nur beim<br />
Lachen tut die Blinddarmnarbe<br />
leider etwas weh.<br />
Fiete baut einen<br />
Schneemann<br />
Ganz früh wacht Fiete am<br />
nächsten Morgen auf. Komisch,<br />
es ist so leise draußen.<br />
Er geht langsam ans Fenster.<br />
O, nein, was ist denn heute<br />
Nacht passiert? Alles ist<br />
weiß. Es schneit. Ein weißer<br />
Teppich liegt auf der Straße,<br />
den Gärten und Dächern.<br />
„Frau Holle schüttelt die Betten“,<br />
ruft er so laut, dass Kalle<br />
vor Schreck senkrecht im<br />
Bett sitzt. „Und wie kommst<br />
du jetzt auf deine Insel“,<br />
fragt er. „Weiß nicht“, flüstert<br />
Fiete, und es kommen<br />
ihm fast die Tränen.<br />
Bei dem Schneetreiben<br />
fährt das Schiff<br />
bestimmt nicht und<br />
die Wattwagen und<br />
Trecker auch nicht.<br />
Laufen geht schon<br />
gar nicht. Man sieht<br />
ja im Watt die Hand vor<br />
Augen nicht. Und es ist doch<br />
bald Weihnachten.<br />
Endlich kommt Mutter und<br />
hilft ihm beim Anziehen der<br />
Hose. Irgendwie klappt das<br />
mit dem Anwinkeln des Beines<br />
nicht so gut. „Und nun“,<br />
fragt Fiete ungeduldig. „Wir<br />
fahren zu meiner Freundin<br />
Tina nach Sahlenburg. Dort<br />
können wir im Gästezimmer<br />
wohnen, bis das Wetter, eine<br />
Überfahrt mit dem Trecker<br />
und Anhänger zulässt“, sagt<br />
seine Mutter. Der Lütte freut<br />
sich, denn Tina ist nett.<br />
„Magst du einen Schneemann<br />
im Garten bauen?“<br />
fragt sie direkt nach der Ankunft.<br />
Und wie gerne Fiete<br />
das mochte. Schließlich hat<br />
ihm der Blinddarm den<br />
ers ten Schnee vermasselt.<br />
Schnell sind die Kugeln gerollt.<br />
Mutter und Tina helfen<br />
ihm beim Zusammensetzen.<br />
Große Kieselsteine<br />
für die Augen, kleine<br />
für den Mund und eine<br />
dicke Möhre für die<br />
Nase. „Der lacht ja<br />
richtig“, meint Fiete.<br />
„Nun fehlt noch ein<br />
Topf auf dem Kopf<br />
und ein Stock im<br />
Arm.“ Auch das treibt<br />
Tina im Schuppen auf. „Ich<br />
spendiere einen Schal, damit<br />
er nicht friert“, lacht sie. „Der<br />
soll Kalle heißen, wie mein<br />
Bettnachbar im Krankenhaus.<br />
Der muss leider noch<br />
länger dort bleiben“, sagt der<br />
Junge. Plötzlich ist ihm kalt.<br />
„Ich glaube, für den ersten<br />
Ausflug nach deiner Operation<br />
reicht es jetzt auch“, meint<br />
die Mutter.<br />
Drinnen in Tinas Stube ist<br />
es gemütlich warm. Fiete<br />
rollt sich in eine Decke auf<br />
dem Sofa ein und genießt ein<br />
Schlückchen von dem dampfenden<br />
Früchtetee. Als die<br />
Mutter zu ihm hinsieht, sind<br />
die Augen schon zu gefallen<br />
und er ist eingeschlafen.<br />
Um ihn herum tanzt Kalle,<br />
aber statt des roten Schopfes<br />
hat er einen Kochtopf auf. Seine<br />
großen Augen rollen hin<br />
und her und der Mund lacht<br />
über das ganze Gesicht. Mit<br />
dem Stock macht er Bewegungen<br />
wie ein Tambourmajor<br />
vor einer Kapelle. „Wenn<br />
der Winter erwacht, kommt<br />
der Schneemann und lacht“,<br />
singt er. Auf einmal hüpft<br />
ein großer Hase mit langen<br />
Ohren heran, macht ein<br />
Männchen und fragt: „Darf<br />
ich deine Möhre fressen. Ich<br />
habe so einen Riesenhunger.“<br />
Gutmütig schenkt ihm<br />
der Mann im weißen Mantel<br />
seine Nase.<br />
Als Fiete aufwacht, weiß er,<br />
dass er geträumt hat. Aber<br />
komisch, am nächsten Tag<br />
fehlt dem Schneemann die<br />
Nase.<br />
Da hat der Schneemann seine Nase noch<br />
Foto: Schoenemann/pixelio.de