Höxter-Kurier 558
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<strong>Höxter</strong>-<strong>Kurier</strong> Nr. <strong>558</strong> 26. November 2022 Seite 18<br />
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Orange Blossom Special Festival in Beverungen<br />
feiert 2023 sein 25. Jubiläum<br />
Vorverkauf beginnt am<br />
1. Dezember um 11 Uhr<br />
Cash Savage & TLD und das Publikum.<br />
Foto: Denis Schinner<br />
Der Vorverkauf der Karten für das vom 26. bis 28. Mai 2023 (Pfingstwochenende)<br />
in Beverungen stattfindende 25. Orange Blossom Special Open<br />
Air Festival (OBS) beginnt am Donnerstag, 1. Dezember um 11:00 Uhr. Die<br />
Karten werden ausschließlich online verkauft. Bis Mitte Dezember werden<br />
die ersten 16 Acts für die vom Fachmagazin Rolling Stone als „bestes<br />
kleines Open Air Festival der Welt“ geadelte Veranstaltung angekündigt<br />
werden. Bisher bestätigt wurden Husten, Whispering Sons, Philine Sonny,<br />
Odd Couple und Lightning Jules.<br />
Insgesamt werden an den drei Festivaltagen am Pfingstwochenende 27<br />
Bands aus der ganzen Welt in Beverungen auftreten. Ein neuer Schwerpunkt<br />
wird das familienfreundliche Programm sein, so werden nicht nur viele<br />
Angebote für Kinder und Jugendliche angekündigt, sondern auch einige<br />
speziell auf Familien mit Kindern zugeschnitte Live-Auftritte.<br />
Es gibt drei Ticketkategorien: „Früher Vogel“ (€ 129), „Volle Pulle“ (€ 139) und<br />
„We Are Family“ Sozialticket (€ 53). Alle Ticketkategorien sind für alle drei Tage<br />
gültig, alle Preise inkl. Camping, inkl. Mwst. und VVK-Gebühren, plus Porto.<br />
Der Vorverkauf läuft exklusiv über www.loveyourartist.com, es gibt<br />
ausschließlich wunderschöne Hardtickets unter dem Direktlink: https://<br />
loveyourartist.com/de/profiles/orange-blossom-special-RE6TUP.<br />
Die Veranstalter des diesjährig mit einem HELGA!-Award (deutscher<br />
Festivalpreis) und dem WW-Kulturpreis22 ausgezeichneten Festivals<br />
mussten leider den Ticketpreis anheben: „Angesichts bis zu 30 Prozent<br />
gestiegener Kosten in fast allen Gewerken, noch nicht abzusehender weiterer<br />
Kostensteigerungen und zukünftig ausbleibender Förderungen wäre alles<br />
andere kalkulatorischer Selbstmord.<br />
Sprich: ohne diese Preiserhöhung würde es kein weiteres OBS mehr geben<br />
können. „Wir möchten aber das OBS 25 auch denjenigen zugänglich<br />
machen, die sich die Karten zum Normalpreis nicht leisten können, achten<br />
auf Sozialverträglichkeit trotz der zwingend steigenden Kartenpreise.“ Und<br />
da wir während der zwei OBS-losen Jahre voller Dankbarkeit feststellen<br />
durften, wie solidarisch sich die OBS-Familie verhält, hoffen wir einen<br />
Weg gefunden zu haben, der es möglichst vielen Interessierten erlaubt,<br />
unser aller Lieblingsfestival zu genießen.<br />
Das hat viel mit Vertrauen zu tun und mit der Einstellung,<br />
dass es allen besser geht, wenn sich alle umeinander kümmern.<br />
Denn in funktionierenden Familien hält man zusammen, hilft und unterstützt<br />
sich gegenseitig.“<br />
Alle Informationen unter www.orangeblossomspecial.de, www.facebook.<br />
com/Orangeblossomspecialfestival oder www.instagram.com/obsfestival.<br />
Stefanie Sievers ist neue Leitung der KiTa St. Marien in Lütmarsen /<br />
Umbau für zweigruppige Einrichtung<br />
Keine Bange vor der Herausforderung<br />
Der Empfang in Lütmarsen war für<br />
Stefanie Sievers so positiv und die<br />
neue Einrichtung so einladend, dass<br />
sie ihrer alten Stelle kaum mehr nachjammert.<br />
Sievers ist neue Leitung in<br />
der zweigruppigen KiTa St. Marien<br />
in Lütmarsen. Dorthin ist sie nach<br />
vielen Jahren, die sie in der KiTa in<br />
Tietelsen bei Beverungen verbracht<br />
hat, gewechselt. Dass der erwartete<br />
Trennungsschmerz nach dem so positiven<br />
Willkommen nicht so schlimm<br />
ausfällt, freut alle, Kinder, Team und<br />
neue Leitung.<br />
Dass es mit neuer Leitung und viel<br />
Motivation noch eine Menge zu tun<br />
gibt in Lütmarsen, dessen war sich<br />
Detlef Müller, Geschäftsführer der<br />
Kath. Kindertageseinrichtungen<br />
Hochstift gem. GmbH, sicher. Bei<br />
der Staffelstab-Übergabe an Stefanie<br />
Sievers besichtigte der Chef des<br />
KiTa-Trägers aus Paderborn die im<br />
Umbau befindliche Einrichtung.<br />
Einige Räume haben dort schon<br />
ihre künftige Form gefunden, bei<br />
etlichen Dingen müssen noch die<br />
Handwerker ran.<br />
Das war für Stefanie Sievers auch<br />
ein überraschender Effekt ihres<br />
Wechsels. „Ich bin nach der Zusage<br />
für die neue Stelle erstmals nach<br />
Lütmarsen gekommen und habe<br />
mir das angeschaut“, berichtet sie.<br />
Wenn der Umbau der alten Schule in<br />
die zweigruppige Einrichtung dann<br />
fertig sei, werde es besonders schön,<br />
machte sie sich mit ihrem elfköpfigen<br />
Team keine Bange vor den nächsten<br />
Monaten. Lange wurde der Umbau<br />
geplant, nun müsse es eben Stück für<br />
Stück weitergehen, so wie die Handwerker<br />
Zeit und Material hätten.Dass<br />
sie sich dann auf einen durchaus<br />
Willkommen für Stefanie Sievers (Mitte) als neue Leitung in St. Marien in <strong>Höxter</strong> Lütmarsen: Denise<br />
Manegold und Katharina Voß aus dem Elternbeirat freuten sich wie Detlef Müller und die pädagogische<br />
Regionalleitung Elisabeth Vonderheide mit der Auszubildenden Meike Winkelhahn neben den Erzieherinnen<br />
Lena Rudolphi und Astrid Voss.<br />
Foto: Schlichter<br />
langen Lauf mit dem Staffelstab<br />
der Leitung einrichten werde, das<br />
wünschte Detlef Müller der neuen<br />
Leitung. Natürlich gebe es immer<br />
eine Menge zu tun, wünschte er Stefanie<br />
Sievers, dass sie sich dabei nicht<br />
verausgabe und eben kleine Schritte<br />
gehe. Aber mit der nötigen Ruhe und<br />
Beständigkeit sei das zu erreichen.<br />
„Schauen Sie, wohin es hingehen soll<br />
und nehmen Sie dann Eltern und Kirchengemeinde<br />
sowie Ihr Team mit“,<br />
freute sich Müller auch darüber, dass<br />
wiederum eine Leitungsstelle aus<br />
den eigenen Reihen des Trägerverbundes<br />
besetzt werden konnte. „Ein<br />
bisschen wie aus Bullerbü“, sei sie<br />
sich zu Beginn vorgekommen nach<br />
dem Wechsel aus der eingruppigen<br />
KiTa in Tietelsen, schilderte Sievers<br />
Löwenmama beschenkt junge Patienten im St. Ansgar Krankenhaus<br />
ihre ersten Eindrücke. Aber die Aufgabe<br />
in Lütmarsen in der KiTa mit<br />
zwei Gruppen und 36 Kindern sei<br />
spannend, sie freue sich dabei auf<br />
die Gestaltung all des Neuen. Dass<br />
dazu in den nächsten Monaten auch<br />
der Umzug der einen Gruppe hoch<br />
in den ersten Stock gehört, damit im<br />
Erdgeschoss umgebaut werden kann,<br />
ist ihr dabei bewusst.<br />
Leuchtende Augen auf der Kinderstation<br />
Als Nico Schnittka hört, dass an<br />
diesem Tag etwas ganz Besonderes<br />
passiert, hält er es vor Aufregung<br />
kaum noch aus. Aufgrund seiner<br />
kürzlich entdeckten Diabeteserkrankung<br />
verbringt er bereits über eine<br />
Woche auf der Kinderstation des St.<br />
Ansgar Krankenhauses der KHWE.<br />
Einen Tag vor seiner Entlassung<br />
überrascht ihn die Löwenmama.<br />
„Ich glaube heute ist es soweit!“,<br />
vermutet Nico und läuft aufgeregt<br />
den Flur auf und ab. Er kann es kaum<br />
erwarten bis Susanne Saage endlich<br />
eintrifft. Der Siebenjährige durfte in<br />
der Woche zuvor einen Wunschzettel<br />
schreiben und ahnt bereits, was jetzt<br />
passieren wird. Die Löwenmama<br />
kommt vorbei, um alle Listen mit<br />
Weihnachtswünschen der Kinder<br />
einzusammeln. Kurz vor Weihnachten<br />
kehrt sie dann mit einem Arm<br />
voller Geschenke wieder zurück.<br />
Auf Nicos Wunschzettel steht<br />
ein ferngesteuerter Monstertruck.<br />
Die Löwenmama zu Besuch auf der Kinderstation des St. Ansgar Krankenhauses <strong>Höxter</strong> (von links): Julia<br />
Proskura, Teamleitung Gabriele Moreau, Patient Nico Schnittka zusammen mit Susanne Saage und seinen<br />
Eltern Michelle Schnittka und Roberto Schmidt.<br />
Jetzt hofft er, dass die Löwenmama<br />
ihm diesen Wunsch erfüllen kann.<br />
Als Susanne Saage endlich durch<br />
die Eingangstür der Kinderstation<br />
kommt, wartet er bereits auf sie. Auf<br />
ihrem Arm trägt sie einen Korb voller<br />
Geschenke und Nicos Augen beginnen<br />
zu leuchten. Damit hat er nicht<br />
gerechnet, denn die Löwenmama<br />
holt nicht nur die Wunschzettel ab,<br />
sie bringt auch schon Geschenke mit.<br />
Sie möchte den Kindern so die Zeit<br />
im Krankenhaus erleichtern. Susanne<br />
Saage begrüßt Nico herzlich und<br />
lässt sich zu seinem Zimmer führen.<br />
Wegen der Corona-Pandemie müssen<br />
die Kinder auch in diesem Jahr auf ein<br />
gemeinsames Zusammenkommen<br />
verzichten.<br />
Auch Valentina erfährt vom außergewöhnlichen<br />
Besuch auf der<br />
Kinderstation. Im Gegensatz zu<br />
Nico ist sie erst in der Nacht zuvor<br />
angekommen und sichtlich erschöpft.<br />
Sie erhält zusätzlichen Sauerstoff und<br />
kämpft derzeit mit einer Lungenentzündung.<br />
Als die Löwenmama<br />
Valentinas Zimmer betritt und ihr<br />
ein Geschenk überreicht, traut die<br />
Vierjährige ihren Augen kaum. Sie<br />
hat nicht damit gerechnet, so etwas<br />
in einem Krankenhaus zu erleben.<br />
Nach dem gemeinsamen Auspacken,<br />
entpuppt sich unter dem bunten Geschenkpapier<br />
ein großes Urlaubsset<br />
von Playmobil. Es lässt die Krankheit<br />
für den Rest des Nachmittags<br />
vergessen.<br />
Susanne Saage weiß, wie wichtig<br />
es für die Kinder und ihre Eltern<br />
ist, für einen Moment nicht an das<br />
eigene Schicksal zu denken. Ihr<br />
Sohn Moritz, damals gerade neun<br />
Monate alt, erkrankte 2001 in der<br />
Weihnachtszeit an Leukämie. Er<br />
kämpft mehrere Monate lang im<br />
St. Ansgar Krankenhaus und in der<br />
Uniklinik Göttingen um sein Leben.<br />
„Mit diesem Zimmer verbinde ich<br />
alles, was wir damals durchmachen<br />
mussten“, berichtet die 58-Jährige<br />
und zeigt auf Zimmer Nummer<br />
5. „Jedes Jahr, wenn ich hier bin,<br />
kommen alle Erinnerungen wieder<br />
hoch“, sagt sie, während sie mit den<br />
Tränen kämpft.<br />
Seit ihrem Schicksalsjahr ist Susanne<br />
Saage aus Sommersell in dieser<br />
Region als „Löwenmama“ bekannt.<br />
Seit über 20 Jahren kehrt sie immer<br />
wieder ins Krankenhaus zurück und<br />
beschenkt kranke Kinder, die die<br />
Adventszeit oder gar die Feiertage<br />
im Krankenhaus verbringen müssen.<br />
Viele Krankenhäuser im gesamten<br />
Bundesgebiet bekommen Besuch<br />
von der Löwenmama. Im Vorfeld<br />
schreiben die Kinder Wunschzettel,<br />
Susanne Saage sammelt Spenden,<br />
sucht Sponsoren, besorgt die Geschenke<br />
und verteilt sie schließlich.<br />
2020 bekam sie für ihr Engagement<br />
sogar das Bundesverdienstkreuz<br />
verliehen.<br />
17.12.2022