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Willi 2022/12

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16 | WILLI <strong>12</strong>/22 | BÜCHENAU<br />

Die Krippe im Inneren der<br />

Kapelle ist bereits<br />

aufgebaut und kann<br />

über die Weihnachtszeit<br />

bewundert werden.<br />

Einkehr am Straßenrand<br />

Auf der Straße nach Neuthard, etwa 500 Meter von Büchenau entfernt,<br />

steht am Straßenrand eine kleine Kirche. Auch wenn man es ihr auf Grund<br />

des gepflegten Zustands auf den ersten Blick nicht ansieht, ist die Maria-<br />

Hilf Kapelle schon weitaus älter als man denkt.<br />

Text und Bilder: Rabea Matt<br />

Angefangen hat alles mit einem Kreuz<br />

am Straßenrand, das 1863 nach Beschluss<br />

der Gemeinde durch ein kleines Gotteshaus<br />

ersetzt werden sollte. Nach mehreren<br />

Anläufen, aufwändigen Sanierungs- und<br />

Renovierungsarbeiten durch Ehrenamtliche<br />

unter der Federführung des damaligen<br />

Ortsvorstehers Wolfgang Biedermann und<br />

seiner Frau Gerlinde, konnte 1998 die Wiedereinweihung<br />

nach der Zerstörung der<br />

Kapelle im 2. Weltkrieg gefeiert werden.<br />

Viele Besucher kommen hierher, um zu<br />

beten, eine Kerze für ihre Liebsten anzuzünden<br />

oder einfach nur die Heiligenfiguren<br />

und die wunderschöne Krippe zu<br />

bewundern, die jedes Jahr pünktlich zum<br />

ersten Advent aufgebaut ist.<br />

Die Kapelle ist an Sonn- und Feiertagen<br />

offen für jedermann. Für die Geflüchteten<br />

aus Sri Lanka, die in der Flüchtlingsunterkunft<br />

nebenan wohnten genauso wie<br />

für zwei junge Mädchen, die dem Protestantischen<br />

Glauben angehörten und beim<br />

Anblick der Kapelle erst einmal sprachlos<br />

waren, erzählt Gabriele Meier gerührt<br />

im Gespräch.<br />

„Man braucht so einen Ort,<br />

nicht erst wenn es einem<br />

schlecht geht, man kann ja auch<br />

einfach mal so Danke sagen.“<br />

Für Gabriele Meier ist die Kapelle ein<br />

besonderer Rückzugsort, hier sie ist mit<br />

Herzblut engagiert. Seit ihrer Kommunion<br />

kümmert sie sich nun schon jahrzehntelang<br />

um die Maria-Hilf Kapelle, damals<br />

noch zusammen mit einer Verwandten.<br />

Auch persönlich verbindet sie Einiges mit<br />

diesem kleinen Kirchlein. An ihrer Silberhochzeit<br />

erneuerten sie und ihr Mann Jürgen<br />

hier ihr Eheversprechen.<br />

Das erste Gästebuch ist schon voll mit<br />

schönen Geschichten von Kapellenbesuchern,<br />

die Danke sagen wollen für<br />

den wundervollen Rückzugsort, den das<br />

Büchenauer Ehepaar hier in Schuss hält.<br />

Beide betreuen die Kapelle das ganze Jahr<br />

über. Unterstützt werden sie dabei von<br />

der Stadt Bruchsal, die im Winter für die<br />

Anbindung an das Stromnetz sorgt und<br />

die leuchtende Weihnachtsdekoration der<br />

Kapelle ermöglicht.<br />

Jedes Jahr eine Woche vor dem 1. Advent,<br />

belädt Jürgen seinen Anhänger mit Weihnachtsbeleuchtung<br />

und Krippenfiguren<br />

und fährt zur Maria-Hilf Kapelle. Dann<br />

wird liebevoll geschmückt. Zu dieser Zeit<br />

ist es in der unbeheizten Kapelle nicht viel<br />

wärmer als draußen. Mit klammen Fingern<br />

wird hier dann drei Tage lang gewerkelt<br />

und geschmückt. „Ideen dafür bekommt<br />

man mit der Zeit immer mehr“, erzählt<br />

die Büchenauerin. In der kleinen Ortschaft<br />

laufe vieles über Mund-zu-Mund-Propaganda,<br />

so bekomme sie immer wieder<br />

Spenden für Blumengestecke, Kerzen und<br />

andere Unterhaltskosten.<br />

Gabriele Meier und ihr Mann Jürgen<br />

betreuen die Kapelle liebevoll.<br />

Maria-Hilf<br />

Kapellenöffnungszeiten<br />

Ab dem 24. Dezember ist die<br />

Kapelle in Büchenau an der<br />

Straße nach Neuthard jeden<br />

Tag von 11 bis 19 Uhr bis zur<br />

Woche nach 3-König geöffnet,<br />

und bietet die Möglichkeit die<br />

liebevoll aufgestellte Krippe und<br />

den schön geschmückten Weihnachtsbaum,<br />

der jedes Jahr<br />

vom Landkostladen Schäffner<br />

gestiftet wird, zu bestaunen.

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