130 Jahre Weißenburger Tagblatt
Sonderausgabe zum Jubiläum
Sonderausgabe zum Jubiläum
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Leonhard Braun<br />
JAHRE<br />
Max Elbel<br />
Sonderausgabe<br />
Seit ihrer Gründung 1892 befindet sich die Druckerei Braun & Elbel mitsamt dem Zeitungsverlag in der Wildbadstraße. Wer das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> nicht abonniert<br />
hatte, holte sich eine druckfrische Ausgabe direkt am Schalter ab. Das ehemalige Verlagsgebäude wurde mittlerweile durch einen Neubau ersetzt, Zeitungsredaktion und<br />
Druckerei sind aber noch immer im Herzen Weißenburgs – und eine aktuelle <strong>Tagblatt</strong>-Ausgabe bekommt man in der Wildbadstraße auch noch.<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> lokale<br />
Zeitungsgeschichte<br />
Modernes Medienhaus<br />
der Gegenwart<br />
Das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> spiegelt<br />
Themen der Gegenwart wider.<br />
Doch wir sind mehr als nur Zeitung:<br />
Ein vielfältiger Verlag stellt sich vor.<br />
Welche Zukunft hat der<br />
Lokaljournalismus?<br />
Historische Ereignisse, prominente<br />
Besucher, erfolgreiche Recherchen,<br />
Kult-Überschriften, eine Medienwelt<br />
im Wandel: Wir werfen einen Blick ins<br />
<strong>Tagblatt</strong>-Archiv.<br />
Wer braucht eigentlich noch Lokaljournalismus?<br />
Wie wird sich die Zeitung<br />
mit der Digitalisierung entwickeln, was<br />
kann ein lokales Verlagshaus leisten?<br />
Wir wagen einen Ausblick.
2<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong><br />
Wir freuen uns mit Ihnen über das <strong>130</strong>-jährige Jubiläum des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s!<br />
Von Andreas Scherer<br />
1. Vorsitzender des Verbands Bayerischer<br />
Zeitungsverleger e. V.<br />
Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die<br />
Rolle der lokalen Berichterstattung ist: Die<br />
Menschen wollen wissen, was in ihrer unmittelbaren<br />
Umgebung geschieht – und die tief in<br />
der Region verwurzelten Zeitungsredaktionen liefern<br />
ihnen dazu umfassend alle relevanten Informationen.<br />
Zu Themen aus der Lokalpolitik und der<br />
Stadtplanung, aus den Vereinen oder anderen regionalen<br />
Initiativen. Sie geben Hinweise zu Familiennachrichten<br />
und Veranstaltungen und vieles andere<br />
mehr. Kein anderes Medium kann das so kompetent<br />
leisten, wie die Tageszeitung vor Ort. Die Kooperation<br />
mit dem Verlag Nürnberger Presse stellt sicher,<br />
dass auch die überregionale Berichterstattung von<br />
hoher Qualität ist. Beides, die lokale und die globale<br />
Berichterstattung, hat seit der Corona-Pandemie<br />
und vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs<br />
in der Ukraine, der unsere gesamte Weltordnung<br />
gefährdet, noch einmal spürbar an Bedeutung<br />
gewonnen.<br />
Das stattliche Jubiläum ist das Ergebnis einer<br />
kompetenten und engagierten Arbeit in<br />
den Redaktionen, aber auch das einer klugen,<br />
vorausschauenden Unternehmensleitung. Unsere<br />
bayerischen Verlage haben bereits früh auf die<br />
Digitalisierung der Workflows und ihrer Nachrichtenangebote<br />
gesetzt. Deshalb sind unsere Verlage<br />
heute Hightech-Unternehmen, und zwar auch da,<br />
wo früh am Morgen die gedruckte Zeitung pünktlich<br />
noch vor Tagesanbruch zu ihren Abonnentinnen<br />
und Abonnenten gebracht wird. Ein lieb gewonnener<br />
Service, der sich in vielen Fällen nicht durch die<br />
elektronische Ausgabe ersetzen lässt, schon allein<br />
aufgrund des schleppenden Infrastrukturausbaus<br />
gerade in der ländlichen Region. Hier springen Zeitungshäuser<br />
wie der Verlag Braun & Elbel mit ihrer<br />
eigenen, analogen Infrastruktur ein und bringen,<br />
ganz klassich, die gedruckte Tageszeitung an die<br />
Haustür. Und das seit Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Leistbar ist all das aber nur, wenn die Verlage<br />
sich weiterhin behaupten können. Gegenüber<br />
globalen Plattformen, die – datenfinanziert<br />
– Nutzerinnen und Nutzer mit Informationen<br />
von zweifelhafter Qualität und Herkunft überfluten,<br />
aber auch gegenüber den beitragsfinanzierten<br />
Angeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.<br />
Deutschland braucht deshalb eine staatliche Förderung<br />
der freien Presse. Durch eine Förderung der<br />
Infrastruktur für unsere flächendeckende Zeitungszustellung.<br />
Sie ist systemrelevant. Nicht nur für uns,<br />
die Verlage, sondern auch für unsere Demokratie.<br />
Das muss die Politik leisten. Für den Erhalt einer<br />
freien Presse, auf die wir stolz sein können.<br />
Erfolgreiche Zeitungen werden am<br />
liebsten in Bayern gedruckt.<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>. Herzlichen Glückwunsch!<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 2
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
Rückblick und<br />
Vorausschau<br />
Auf den folgenden Seiten blicken wir zurück. Wir beleuchten<br />
die Geschichte des Verlags Braun & Elbel. Wir haben in unser<br />
Archiv geschaut, unsere Redakteurinnen und Redakteure beschreiben,<br />
was ihnen aus ihrem Berufsalltag im Gedächtnis<br />
haften blieb. Wir stellen unsere Mitarbeiter vor. Nicht fehlen<br />
dürfen natürlich betagte Fotografien und ein Blick auf die<br />
weiteren Standbeine, die wir uns geschaffen haben.<br />
Im Dienste der Leser 04/05<br />
Interview mit Professor Dr. Klaus Meier 06/07<br />
Nachts um 2, im Plenarsaal 08/09<br />
Konkurrenz, Verdrängung, Ergänzung 10/11<br />
Metzelsuppe und der tägliche Rehunfall 12/13<br />
Mit Sprache spielen und im Nachtclub<br />
recherchieren<br />
Die Promis im Blick 16/17<br />
Recherche-Erfolge 20/21<br />
Lob, Kritik und Beschimpfungen<br />
Mehr als Zeitung – viele Standbeine<br />
14/15<br />
Weltmeister, Olympiasieger, Legenden 18/19<br />
Ein Haus mit vielen Facetten<br />
Am Ball mit dem Lokalsport<br />
Rückschau mit Bilderschnipseln<br />
22/23<br />
26/27<br />
30/31<br />
32/33<br />
34<br />
Herausgeber: Braun & Elbel GmbH & Co. KG, Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>,<br />
Wildbadstraße 16-18 | 91781 Weißenburg, Tel. 0 91 41 / 85 90 90<br />
Impressum:<br />
Bildverweise: S. 6: Christian Klenk; S. 14: Szene mit Pierre Brice als Winnetou<br />
in Elspe; Quelle: Fotograf Lothar Spurzem; wikimedia. <br />
Layout: Sven Katheder, be media. Alle Rechte vorbehalten. Alle veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Vervielfältigung und Nachdruck nur rmit Genehmigung des Herausgebers.<br />
Von Robert Renner<br />
Wir machen<br />
Lokalzeitung<br />
Und das seit <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n. Täglich<br />
blicken wir dazu in unsere Heimat,<br />
das <strong>Weißenburger</strong> Land.<br />
Denn guter Journalismus ist gefragt<br />
und wird gebraucht.<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Redaktionsleiter<br />
Heimat wird mitunter als trendiger Begriff<br />
verwendet, gerne auch verkitscht. Heimatpflege<br />
und Brauchtum erfreuen sich gleichzeitig<br />
wieder einer größeren Beliebtheit als noch vor<br />
ein paar <strong>Jahre</strong>n. Manchmal klingt Heimat, ja auch<br />
Heimatzeitung, aber auch angestaubt.<br />
Doch genau das ist das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
nicht. Wir rennen nicht jedem vermeintlichen<br />
Trend hinterher, aber wir verschließen<br />
uns auch nicht sinnvollen Neuerungen. Unsere Zeitung<br />
hat sich immer wieder gegenüber neuen Techniken<br />
geöffnet und ist mit der Zeit gegangen. Sie wäre<br />
heute beispielsweise ohne ihre Online-Angebote<br />
nicht denkbar. Diese werden sicher in den nächsten<br />
<strong>Jahre</strong>n noch ausgebaut. Gleichzeitig ist es für uns<br />
undenkbar, die gedruckte Ausgabe nicht mehr fortzuführen.<br />
Für viele unserer Leser gehört die Zeitung<br />
in Papierform auf den Frühstückstisch. Bei all diesen<br />
treuen Abonnenten und Käufern wollen wir uns<br />
an dieser Stelle einmal ganz herzlich bedanken.<br />
Sie haben – ebenso wie unsere langjährigen<br />
Anzeigenkunden – dazu beigetragen, dass das<br />
Ableben der Zeitung doch nicht so kam, wie<br />
es von vielen vor nicht allzu langer Zeit schon prognostiziert<br />
wurde. Allen Unkenrufen zum Trotz lebt<br />
die Heimatzeitung noch immer. Und das ist gut so.<br />
Denn die Heimatzeitung und speziell das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> ist verwurzelt in der Region.<br />
Wir machen Lokalzeitung. Das heißt, vor<br />
Ort zu sein. Die große weite Welt ist für<br />
Journalisten sicher interessant, egal ob<br />
es um internationale Beziehungen geht, um die EU<br />
oder die Bundespolitik. Doch wir als Heimatzeitung<br />
begleiten die Entwicklung in unserem unmittelbaren<br />
Lebensumfeld. Wir versuchen hier hinter die<br />
Kulissen zu blicken und Themen einzuordnen.<br />
Und dabei passen Leser und Politiker genau<br />
auf, was über ihre Heimat, die sie täglich erleben,<br />
berichtet wird. Sie klopfen uns auch<br />
mal auf die Finger, wenn was nicht stimmt. Zugleich<br />
versuchen manche gerade ihren Blick auf die Dinge<br />
oder ihre Interessen in die Zeitung zu bringen. Deswegen<br />
ist der Journalismus im Lokalen nicht immer<br />
einfach. Mittendrin zu sein, sich gleichzeitig aber<br />
nicht vereinnahmen zu lassen, das ist der Spagat,<br />
den es zu machen gilt.<br />
Guter Journalismus – gerade auch im Lokalen<br />
– wird gebraucht. In einer Gesellschaft<br />
ohne freie Presse wollen die Macher dieser<br />
Zeitung jedenfalls nicht leben. Pressefreiheit ist ein<br />
Stützpfeiler jeglicher Demokratie. Erst wenn sie verloren<br />
geht, wird mancher erkennen, welch schmerzlichen<br />
Verlust es zu beklagen gilt. So viel zum Thema<br />
Lügenpresse. Social Media jedenfalls wird eine freie<br />
Presse nicht zu ersetzen vermögen.<br />
Seite 3<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
4 Im Dienste der Les<br />
Von Robert Renner<br />
„Tag für Tag, Jahr für Jahr sind unsere<br />
zahlreichen Abonnenten gewohnt, pünktlich<br />
auf die Stunde in den Besitz des ,<strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong>‘ zu gelangen. Tag für<br />
Tag, Jahr für Jahr wird die Zeitung als etwas<br />
Selbstverständliches betrachtet: ohne<br />
Zeitung kann man nicht mehr sein. Und<br />
doch wissen wohl die wenigsten, wieviel<br />
Nerven- und Kraftaufwand die Herstellung<br />
einer einzigen Zeitungsnummer beansprucht.“<br />
land gegangen und hatte als Chefredakteur<br />
verschiedener Zeitungen Karriere gemacht.<br />
Max Elbel verstarb 1922. Er hatte<br />
in den <strong>Jahre</strong>n zuvor als Gemeindebevollmächtigter<br />
sowie Magistratsmitglied gewirkt<br />
und es zu hohem Ansehen gebracht.<br />
Während des Ersten Weltkriegs hatte er<br />
sogar die „Stellvertretung des durch die<br />
Kriegsnotwendigkeit jahrelang abwesenden<br />
Bürgermeisters“ übernommen, hieß<br />
es in seinem Nachruf.<br />
So stand es am 2. Juli 1932 in unserer<br />
Zeitung zu lesen. Damals erschien<br />
eine Jubiläumsausgabe zum<br />
40-jährigen Bestehen des <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong>s. Gut 90 <strong>Jahre</strong> später halten Sie,<br />
werte Leserinnen und Leser, wieder eine<br />
solche in den Händen. Unsere Zeitung<br />
und der Verlag Braun & Elbel, in dem<br />
sie erscheint, bestehen samt zugehöriger<br />
Druckerei seit <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />
Wie vor 90 <strong>Jahre</strong>n, als die einleitenden<br />
Zeilen erschienen,<br />
sind die Zeiten aktuell stürmisch<br />
bis turbulent – Wirtschaftskrise,<br />
Corona-Pandemie, Energiekrise, Ukraine-Krieg,<br />
Klimawandel und vieles mehr<br />
gilt es zu bewältigen. Und all dies spiegelt<br />
sich natürlich auch in unserem Blatt wider.<br />
Daneben hat aber auch das Kleine,<br />
vermeintlich Unspektakuläre seinen Platz<br />
in unserer Lokalzeitung. Das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> ist so selbst ein Stückchen<br />
Heimat. Abseits des großen Weltgeschehens<br />
steht in unserem Lokalteil das im<br />
Fokus, was vor der Haustüre unserer rund<br />
25 000 Leser passiert.<br />
Und das war auch schon zur Gründungszeit<br />
so. 1892 war es –<br />
Deutschland hatte noch einen<br />
Kaiser, in Berlin wurde der Sportverein<br />
Hertha BSC gegründet, in Hamburg brach<br />
eine Cholera-Epidemie aus, in deren Folge<br />
über 8 600 Menschen starben, und in den<br />
USA wurde die Rolltreppe patentiert –<br />
da gründeten zwei tatkräftige Männer den<br />
Verlag „Braun & Elbel“, der bis heute das<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> herausgibt.<br />
Die Gründung einer Tageszeitung<br />
war für Leonhard Braun und Max<br />
Elbel bereits das Ziel, als sie in<br />
der Wildbadstraße ein Haus kauften, um<br />
dort ihre Buch- und Steindruckerei zueröffnen.<br />
Der gelernte Buchdrucker Elbel<br />
übernahm die Redaktion des Blattes, der<br />
Lithograf Braun kümmerte sich um die<br />
technische Herstellung der Zeitung und<br />
die Steindruckerei. Der Start verlief offenbar<br />
gut. „Durch Umsicht und geschäftliche<br />
Tüchtigkeit seiner Gründer stand das Unternehmen<br />
denn auch bald auf gesicherter<br />
Basis“, hieß es in der Jubiläumsausgabe<br />
von 1932. Außerdem fasste Braun & Elbel<br />
rasch in der Ansichtskarten-Industrie<br />
Fuß. Und auch die Zeitung hatte scheinbar<br />
Erfolg. „Das neugegründete Blatt erfreute<br />
sich bald eines stattlichen Leserkreises in<br />
Stadt und Land, auch der Anzeigenteil war<br />
in stetem Aufschwung begriffen“, machte<br />
die Jubiläumsschrift deutlich.<br />
Überhaupt schienen die ersten zwei<br />
Jahrzehnte sehr erfolgreich für<br />
Braun & Elbel verlaufen zu sein.<br />
Der Druckerei, die damals noch als lithografische<br />
Anstalt bezeichnet wurde, kam<br />
das Aufblühen der örtlichen Gold- und Silbermanufakturen<br />
zugute. Für die Produkte,<br />
die nach Übersee exportiert wurden,<br />
waren aufwendige Etiketten notwendig.<br />
„Bei Bedarf brauchte man nicht mehr, wie<br />
früher, auf auswärtige Firmen zurückgreifen.<br />
Man sandte einfach den Geschäftsboten<br />
mit dem Muster in die Anstalt und zur<br />
gewünschten Zeit konnte man die fertige<br />
Arbeit ohne Spesen abholen lassen“, beschrieb<br />
die Jubiläumszeitung.<br />
Aber auch an den Zeitungsbetrieb<br />
wurden immer höhere Anforderungen<br />
gestellt. Die Zahl der<br />
Abonnenten stieg weiter, und das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> sah sich gezwungen,<br />
das Format der Zeitung zu vergrößern. Bis<br />
dato war das gesamte Blatt im Handsatz<br />
hergestellt worden, 1907 wurde eine damals<br />
neuzeitliche Satzmaschine angeschafft,<br />
die die Jubiläumsschrift als „ein<br />
Wunderwerk der Technik“ bezeichnete.<br />
Dann aber kam der Erste Weltkrieg: „Das<br />
geschulte Personal mußte zu den Fahnen<br />
eilen, um Haus und Hof und die Ehre des<br />
Vaterlandes zu verteidigen“, blickte das<br />
Unternehmen 1932 pathetisch zurück.<br />
Während des Ersten Weltkrieges<br />
herrschte Stillstand. Als<br />
die Mitarbeiter 1918 in großen<br />
Teilen zurückkehrten, ging der Betrieb<br />
mit neuer Kraft ans Werk. Aber es folgten<br />
schwere <strong>Jahre</strong> mit galoppierender Inflation<br />
und Weltwirtschaftskrise.<br />
Dann aber stabilisiert sich die Lage<br />
für das Unternehmen. Die bisherigen<br />
Firmenräume erwiesen<br />
sich als zu klein, es wurde angebaut und<br />
es wurden moderne Maschinen beschafft.<br />
Es waren allerdings nicht mehr die Exportartikel<br />
der Gold- und Silbermanufakturen,<br />
die im Hause Braun & Elbel für<br />
Umsätze sorgten, sondern die Erfindung<br />
und Herstellung eines Alltagsartikels:<br />
Topfreiniger. „Da jeder einzelne von diesen<br />
Scheuerballen auch mit einem Firmenetikett<br />
versehen ist, so wirkt sich dieses<br />
Geschäft auch wieder vorteilhaft auf die<br />
lithografische Anstalt aus, so daß dieser<br />
Betrieb heute wieder ganz gut beschäftigt<br />
ist“, wusste die Jubiläumsausgabe 1932 zu<br />
berichten.<br />
Max Braun, seinerzeitiger Verlagschef,<br />
hatte die Entwicklung<br />
rechtzeitig erkannt, den Betrieb<br />
entsprechend umgestellt und passende<br />
Maschinen beschafft. Auch der Herstellung<br />
von Flaschenbieretiketten wandte<br />
sich seine Druckerei zu. Er war nach seiner<br />
Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg<br />
ins elterliche Geschäft eingestiegen und<br />
brachte es zusammen mit seinem Vater<br />
Leonhard wieder zu wirtschaftlicher Blüte.<br />
Als sein Vater 1927 starb, führte er das<br />
Unternehmen als Alleininhaber weiter.<br />
Mitgründer Max Elbel war bereits<br />
1912 infolge einer Krankheit aus<br />
dem Geschäft ausgetreten. Sein<br />
Sohn Leonhard war nach Norddeutsch-<br />
Seit Elbels Ausscheiden führt Familie<br />
Braun – inzwischen in der vierten<br />
Generation – das Verlagshaus allein.<br />
Max Brauns Sohn Leonhard war ab<br />
1961 alleiniger Unternehmer. Nach seinem<br />
Tod übernahm sein Frau Waltraud<br />
die Geschäftsführung, bis schließlich<br />
Sohn Ralf als Verleger einstieg.<br />
Der Verlag ist übrigens bis heute<br />
seinen Ursprüngen in der Wildbadstraße<br />
treu geblieben. Er<br />
findet sich dort, wo eine Lokalzeitung<br />
hingehört: in Laufweite von Rathaus,<br />
Landratsamt und Marktplatz. Leonhard<br />
Braun ließ 1972 das alte Verlagsgebäude<br />
abreißen und baute an derselben Stelle einen<br />
neuen Betrieb auf, in dem bis heute<br />
die Druckerei, der Verlag und die Redaktion<br />
untergebracht sind. In den vergangenen<br />
<strong>Jahre</strong>n wurden weitere Standbeine<br />
entwickelt. Neben der Tageszeitung<br />
bringt Braun & Elbel mittlerweile sehr<br />
erfolgreich das regionale Kulturmagazin<br />
Carpe diem und den Wirtschaftskompass<br />
(WIKO) heraus. Ferner wurden die Werbagentur<br />
be media und der Regionalladen<br />
HeimaTeil gegründet.<br />
An derartige Dinge hatte man in<br />
den 1930er-<strong>Jahre</strong>n noch nicht gedacht.<br />
In der NS-Zeit wurde das<br />
Zeitungswesen auch im <strong>Weißenburger</strong><br />
Land neu geordnet. Der Ellinger Anzeiger<br />
und die Pappenheimer Zeitung gingen in<br />
den Verlag der Fränkischen Tageszeitungen<br />
über, der bereits für das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> verantwortlich war. Die konkurrierende<br />
<strong>Weißenburger</strong> Zeitung wurde<br />
eingestellt. Das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>,<br />
das zeitweise ein Hakenkreuz auf dem Titel<br />
trug, war somit die führende Zeitung<br />
im Kreis Weißenburg. Am 30. September<br />
1944 erschein die zunächst letzte Ausgabe.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam<br />
das <strong>Tagblatt</strong> erst nur in Form<br />
eines Amtsblattes heraus. Erst<br />
1949 durfte Verleger Max Braun mit einer<br />
Auflage von 5000 Stück und vier Ausgaben<br />
pro Woche starten. Es folgte in den<br />
1960er-<strong>Jahre</strong>n ein harter Konkurrenzkampf<br />
mit den <strong>Weißenburger</strong> Nachrichten,<br />
die von den Nürnberger Nachrichten<br />
angesiedelt wurden. Als eine der letzten<br />
Zeitungen in Mittelfranken trat das <strong>Tagblatt</strong><br />
der Arbeits- und Interessengemeinschaft<br />
der Nürnberger Nachrichten bei.<br />
Eine Zusammenarbeit, die sich seinerzeit<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 4
er<br />
Seit<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n versorgt unsere<br />
Zeitung die Menschen in der<br />
Region mit Neuigkeiten aus<br />
dem <strong>Weißenburger</strong> Land<br />
Für den Kinofilm über die RAF wurden auf unserer Zeitungsdruckmaschine von Albert Baumann<br />
und Heinz Hüttinger Ende der 2000er-<strong>Jahre</strong> alte Zeitungen nachgedruckt.<br />
als richtiger Schachzug erwies. Seitdem<br />
liefern die NN für die tägliche Ausgabe<br />
der Heimatzeitung den sogenannten<br />
Mantelteil mit Politik, Wirtschaft, Kultur<br />
und Sport aus aller Welt, während<br />
die Redaktion in Weißenburg selbstbewusst<br />
und engagiert den Lokalteil erstellt.<br />
Ab 1949 hatte diesen Paul Anton<br />
Haßold mit einem sehr<br />
eigenen Stil geprägt. 37 <strong>Jahre</strong><br />
war er Chefredakteur des Blattes<br />
und schon zu Lebzeiten eine Legende.<br />
Während er, der sich selbst oftmals als<br />
„Chronist“ bezeichnete, sich vor allem<br />
um den Landkreis kümmerte, war sein<br />
jahrzehntelanger Kollege Cornel Diederichs<br />
schwerpunktmäßig für die Stadt<br />
Weißenburg zuständig. Als Haßold<br />
ging, kam für ein kurzes Gastspiel Arno<br />
Heider nach Weißenburg, den Uwe<br />
Ritzer als Redaktionsleiter beerbte. Der<br />
<strong>Weißenburger</strong> schreibt heute für die<br />
Süddeutsche Zeitung, ist einer der renommiertesten<br />
Wirtschaftsjournalisten<br />
Deutschlands und Buchautor. Sein<br />
Nachfolger als Redaktionsleiter wurde<br />
2005 der Ansbacher Robert Maurer.<br />
Seit September führt der <strong>Weißenburger</strong><br />
Robert Renner die Redaktion.<br />
Braun & Elbel beschäftigt heute<br />
gut 30 Mitarbeiter in der Verwaltung,<br />
in der Druckerei, samt<br />
Vorstufe und Weiterverarbeitung, und<br />
in der Redaktion. Diese bringt nicht<br />
nur sechsmal pro Woche das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> als gedruckte Ausgabe<br />
heraus, sondern auch als E-Paper. Ferner<br />
betreibt sie in Kooperation mit dem<br />
Verlag Nürnberger Presse die Internetseiten<br />
weissenburger-tagblatt.com,<br />
nordbayern.de und nn.de.<br />
Über die Jahrzehnte hat sich<br />
doch vieles verändert, manches<br />
aber auch nicht: Tag für Tag,<br />
Jahr für Jahr wird die Zeitung – egal<br />
ob digital oder analog und auch wenn<br />
die Abonnentenzahlen rückläufig sind –<br />
als etwas Selbstverständliches betrachtet.<br />
Und immer noch „wissen wohl die<br />
wenigsten, wie viel Nerven- und Kraftaufwand<br />
die Herstellung einer einzigen<br />
Zeitungsnummer beansprucht“. Aber<br />
das ist gut so!<br />
Weil’s um mehr<br />
als Geld geht.<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zu <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>!<br />
WEIL EINE STADT<br />
EINE ZEITUNG<br />
BRAUCHT.<br />
Glückwunsch zum<br />
Jubiläum!<br />
Ihre<br />
Unser langjähriger Sportberichterstatter Fritz Kirchdörfer (Mitte) erhielt von Richard Stücklen<br />
im Beisein des damaligen Oberbürgermeisters Reinhard Schwirzer eine Auszeichnung.<br />
Die besten Alles Wünsche<br />
und weiterhin<br />
was alles Räume Gute!<br />
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Seite 5<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
6<br />
„Journalismus ist ein<br />
wichtiger Beruf für<br />
unsere Gesellschaft“<br />
Der Eichstätter Journalistikprofessor Dr. Klaus Meier erklärt, warum Lokaljournalismus<br />
für die Demokratie eine wichtige Rolle spielt.<br />
Interview: Markus Steiner<br />
Herr Prof. Meier, gibt es im Jahr 2022 noch<br />
Studierende an Ihrer Uni, die ganz klar den<br />
Wunsch haben als Erstsemester, einmal Lokaljournalist<br />
zu werden?<br />
Ja, die gibt es in der Tat. Das ist zwar nicht die<br />
Mehrheit, aber es gibt auf jeden Fall welche, die<br />
sich das vornehmen. Häufig kennen sie die Lokalzeitung<br />
der Region, aus der sie kommen und<br />
sagen: Da würde ich später gerne einmal arbeiten.<br />
Das sind – zugegeben – nicht sehr viele. Aber<br />
auch heuer haben wir wieder einige Erstsemester<br />
dabei.<br />
Lokaljournalismus wird ja gerne belächelt…<br />
Lokaljournalisten, das sind doch die, die<br />
von Kaninchenzuchtverein zu Kaninchenzuchtverein<br />
oder von Sportplatz zu Sportplatz<br />
pilgern und dann chronistisch alles<br />
nur aufschreiben und dann auch fast genau<br />
so in der Zeitung abdrucken. Oder die sich<br />
vielleicht sogar vom Landrat bis zum Oberbürgermeister<br />
diktieren lassen, worüber sie<br />
berichten sollen. Wie sehen Sie denn aus<br />
wissenschaftlicher Sicht die Rolle des Lokaljournalismus<br />
für Gesellschaft und Demokratie?<br />
Das ist natürlich eine sehr weitreichende Frage,<br />
über die man ganze Vorträge halten könnte. Ich<br />
versuche mal, es kurz zu machen. Gerade im Lokalen<br />
fängt Demokratie ja an, deshalb braucht<br />
man auch auf lokaler Ebene Medien, die Demokratie<br />
für die Bürgerinnen und Bürger ermöglichen,<br />
damit diese sich gut informiert beteiligen<br />
können. Um sich in einem Ort und in einer Region<br />
zu Hause zu fühlen, brauchen Menschen verlässliche,<br />
relevante und konstruktive Informationen<br />
aus dem Nahbereich. Um sich als mündige<br />
Bürger in eine demokratische Gesellschaft einbringen<br />
zu können, brauchen sie aber auch den<br />
unabhängigen, kritischen und distanzierten Blick<br />
der Redaktion auf lokale Verantwortungsträger<br />
und Machtstrukturen. Diese Funktion der Kontrolle<br />
braucht man im Lokalen natürlich auch,<br />
damit Demokratie lebendig bleiben kann. Demokratie<br />
ist ja nicht ein vorgegebenes System, das<br />
für immer und ewig funktioniert, sondern am Gelingen<br />
von Demokratie müssen wir alle mitarbeiten,<br />
deshalb gehört auch eine vielfältige und unabhängige<br />
Information dazu, so wie Wasser zum<br />
Prof. Dr. Klaus Meier<br />
Jahrgang 1968. Nach zwei <strong>Jahre</strong>n Volontariat<br />
und einem halben Jahr als Lokalredakteur bei<br />
der Frankenpost (Hof) begann er ein Journalistik-Studium<br />
mit anschließendem Promotionsstudium<br />
in Kommunikationswissenschaft,<br />
Politikwissenschaft und Philosophie an<br />
der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.<br />
Von 1996 bis 2001 wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Lehrstuhl für Journalistik I<br />
in Eichstätt, parallel Berater und Coach in<br />
Redaktionen und Weiterbildungseinrichtungen<br />
für Journalisten in mehreren Ländern.<br />
2001 bis 2009 Professor für Journalistik<br />
an der Hochschule Darmstadt (Aufbau der<br />
Studiengänge Online-Journalismus und<br />
Wissenschaftsjournalismus). September 2009<br />
bis Dezember 2010 Lehrstuhl für crossmediale<br />
Entwicklungen des Journalismus am Institut<br />
für Journalistik der Technischen Universität<br />
Dortmund. Ab Januar 2011 Lehrstuhl für<br />
Journalistik I an der Katholischen<br />
Universität Eichstätt-Ingolstadt.<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 6
Leben gehört. Anders formuliert: ans Tageslicht<br />
zu bringen, was sonst im Geheimen bliebe, etwa<br />
Entscheidungen im Hinterzimmer der Politik.<br />
Das Motto der „Washington Post“, „Democracy<br />
dies in darkness“ („Demokratie stirbt in der Dunkelheit“),<br />
bringt das gut auf den Punkt.<br />
Oft wird Lokalzeitungen vorgeworfen, sie<br />
hätten eine lokale Beißhemmung und würden<br />
eher unkritisch über die Mächtigen berichten,<br />
weil die ja auch die Hauptquellen<br />
ihrer Berichterstattung sind. Stimmt das aus<br />
Ihrer Sicht? Sind Lokalmedien oft zu unkritisch?<br />
Dieser Vorwurf stimmt zum Teil schon und liegt<br />
darin begründet, dass es für Lokaljournalisten<br />
viel schwieriger ist Missstände aufzudecken und<br />
zu kritisieren, weil man sich am nächsten Tag<br />
ja noch in die Augen schauen will. Den Bundeskanzler<br />
zu kritisieren ist sehr, sehr einfach. Um<br />
den Landrat oder Oberbürgermeister zu kritisieren,<br />
braucht man definitiv mehr Mut. Es gehört<br />
aber zur Aufgabe dazu und Lokalredaktionen,<br />
aber auch wir alle als mündige Bürgerinnen<br />
und Bürger, müssen sich deshalb immer wieder<br />
bewusst machen: Journalismus muss auch anecken<br />
und unbequem sein und die Finger in die<br />
Wunden legen, die es vor Ort gibt. Also Themen<br />
aufgreifen, die die Menschen bewegen, und nicht<br />
nur zu schreiben, was Lokalpolitik oder auch<br />
lokale Wirtschaft oder Vereine verlautbaren.<br />
Wenn man die Entwicklung des Lokaljournalismus<br />
über die vergangenen Jahrzehnte hinweg<br />
beobachtet, kann man feststellen, dass das aber<br />
definitiv nicht schlechter geworden ist. Viele Redaktionen<br />
sind sich dieser Aufgabe bewusst und<br />
wissen, dass heutzutage Vereine und Parteien,<br />
ja eigentlich jedermann, für die Öffentlichkeit<br />
selbst digitale Angebote machen kann. Lokaljournalismus<br />
hat sein Informationsmonopol verloren,<br />
aber eine unabhängige Berichterstattung,<br />
die keine Eigeninteressen verfolgt, die neutral ist<br />
und aufpasst, ist hier wichtiger denn je. Objektive<br />
Information im Auftrag des Bürgers, das kann<br />
nur Journalismus leisten. Jede Lokalredaktion<br />
sollte sich immer wieder fragen: Warum braucht<br />
es uns überhaupt im Ort? Welche Aufgaben haben<br />
wir, was können wir für die Bürgerinnen und<br />
Bürger tun? Seitdem die Konkurrenz der digitalen<br />
Medien da ist, hat dieses Bewusstsein bei den<br />
Lokalredaktionen aber deutlich zugenommen,<br />
weil es eben auch viele andere, öffentliche Kanäle<br />
gibt.<br />
Fakt ist: Es lesen immer weniger Menschen<br />
eine Lokalzeitung. Und sie werden auch immer<br />
älter. Der Durchschnittsleser einer Lokalzeitung<br />
ist 55 <strong>Jahre</strong> und älter. Die junge<br />
Generation nutzt vor allem das Internet als<br />
Informationsquelle und nutzt lieber Facebook,<br />
Instagram und Co. Ist die Lokalzeitung<br />
ein Auslaufmodell? Wird es in 20<br />
<strong>Jahre</strong>n noch eine gedruckte Lokalzeitung<br />
geben?<br />
20 <strong>Jahre</strong> ist ein extrem großer Zeitraum. Wer<br />
hätte vor 20 <strong>Jahre</strong>n schon gedacht, dass es so etwas<br />
wie Instagram oder Facebook überhaupt geben<br />
wird und dass es so extrem genutzt wird und<br />
die Öffentlichkeit in weiten Teilen auch prägen<br />
wird? Mit Blick in die Zukunft können wir aber<br />
schon jetzt gut begründet vermuten, dass es in<br />
20 <strong>Jahre</strong>n die eine oder andere Zeitung täglich in<br />
gedruckter Form nicht mehr geben wird. Es wird<br />
vielleicht noch einzelne Tageszeitungen geben,<br />
aber es wird auch Regionen geben, die gar nicht<br />
mehr abgedeckt werden können mit einer täglich<br />
erscheinenden Zeitung. Das bedeutet, dass wir<br />
alle digitalen Kanäle auch journalistisch nutzen<br />
und bespielen müssen, die uns zur Verfügung stehen,<br />
um auch junge Menschen zu erreichen. Aber<br />
das Grundproblem ist hier die Finanzierung.<br />
Wenn die Lokalredaktion beispielsweise ganz<br />
viel auf Instagram macht, dann ist das ja gut für<br />
die jungen Menschen und die Demokratie, aber<br />
es wird damit noch kein Geld verdient. Das ist ein<br />
Grundproblem, weil Journalismus einerseits eine<br />
Infrastruktur für Demokratie ist, andererseits<br />
aber jahrzehntelang auch als marktwirtschaftliches<br />
Geschäftsmodell funktioniert hat, das aber<br />
immer mehr bröckelt und irgendwann vielleicht<br />
überhaupt nicht mehr funktioniert. Da sind wir<br />
„Objektive<br />
Information im<br />
Auftrag des<br />
Bürgers, das kann<br />
nur Journalismus<br />
leisten.”<br />
Prof. Dr. Meier<br />
schon bei dem Punkt angelangt, an dem wir uns<br />
als Gesellschaft Gedanken machen müssen, ob<br />
wir nicht bundesweit Modelle finden müssen,<br />
bei denen auch Staatsgelder, also Steuermittel,<br />
eingesetzt werden, um Lokaljournalismus zu fördern.<br />
Nicht in der der Art, dass die Politik mit<br />
entscheiden darf, welche Art von Lokaljournalismus<br />
gemacht wird. Das müsste unabhängig organisiert<br />
werden. Ich glaube, dass das langfristig<br />
notwendig werden wird, andere Länder machen<br />
das teilweise ja schon.<br />
Das heißt, das wäre in eine Art „GEZ-Modell“<br />
für Lokalzeitungen? Eine gebührenfinanzierte<br />
Förderung wie im öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunk also?<br />
Das ist ein Modell. Ob man das auch im Lokaljournalismus<br />
so umsetzt, das muss man diskutieren.<br />
Es gibt da viele Ideen und Modelle. Ein<br />
weiteres Beispiel: Es gibt ja auch viele andere<br />
wichtige gesellschaftliche Einrichtungen, die wir<br />
als Gesellschaft unbedingt wollen und die als<br />
marktwirtschaftliches Modell nicht funktionieren:<br />
Kulturelle Angebote vor Ort, wie Theater<br />
oder Museen, werden öffentlich subventioniert,<br />
weil sie sich selbst nicht decken, aber wichtig für<br />
Zusammenhalt, Gemeinschaft oder Bildung vor<br />
Ort sind. Da gehört meiner Ansicht nach auch der<br />
Lokaljournalismus dazu, der auch ein Kulturgut<br />
vor Ort und – wie gesagt – eine Infrastruktur der<br />
Demokratie ist, was durchaus öffentlich gefördert<br />
werden könnte.<br />
Wie würden Sie denn guten Lokaljournalismus<br />
aus Sicht der wissenschaftlichen Lehre<br />
definieren?<br />
Das beginnt bei Recherche und Auswahl: Guter<br />
Lokaljournalismus muss verlässlich sein, recherchieren,<br />
die Fakten prüfen, Fehler korrigieren –<br />
und die wichtigen Themen der Menschen im Ort<br />
auswählen. Er muss entscheiden, was wichtig<br />
und relevant für viele Leserinnen und Leser ist<br />
und nicht nur für Einzelne, die bestimmte Interessen<br />
verfolgen und deshalb am lautesten rufen.<br />
Und es endet beim kritischen und distanzierten<br />
Blick auf alles, was eine gewisse Macht hat oder<br />
Eigeninteressen verfolgt. Dass man kritisch draufschaut<br />
und gegenrecherchiert, wenn es Probleme<br />
vor Ort gibt – natürlich mit Augenmaß und Fairness,<br />
aber auch mit Courage.<br />
Was würden Sie der Redaktion und dem Verleger<br />
des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s nach <strong>130</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n raten, damit der Verlag auch weiterhin<br />
eine gute Zukunft hat…<br />
(lacht) Das ist eine sehr schwierige Frage. Wenn<br />
ich hier gute Ratschläge hätte, wie ein Verlag gut<br />
ökonomisch überleben kann, dann könnte ich<br />
als Berater viel Geld verdienen. Es ist eine sehr<br />
komplexe Situation, in der die Verlage derzeit<br />
stecken. Es ist auch ein Markt, der viel schwieriger<br />
ist als in anderen Branchen. Wir haben über<br />
die problematischen Eckpunkte ja schon gesprochen.<br />
Wir wissen definitiv, dass man nicht ewig<br />
auf das gedruckte Produkt setzen kann, sondern<br />
Strategien entwickeln muss, wie man mit eigenen<br />
digitalen Produkten Menschen vor Ort erreicht,<br />
die dafür auch bezahlen, zum Beispiel über eine<br />
Zeitungs-App oder eine Webseite. Wir sprechen<br />
hier oft von einer Paywall, einer Bezahlschranke<br />
also. Ich selbst mag den Begriff nicht, weil er negativ<br />
besetzt ist. Besser ist es, von Plus-Modellen<br />
zu sprechen: Wer ein Abo kauft, bekommt ein<br />
„Plus“, also eine verlässliche Qualität und gute<br />
unabhängige Inhalte, die es eben sonst nirgendwo<br />
in der digitalen Welt gibt. Die Menschen sind<br />
ja auch bereit, für einen Espresso oder einen Kaffee<br />
to go zwei oder drei Euro auszugeben, viel<br />
mehr bräuchte es für die Information vor Ort ja<br />
auch nicht, wenn viele bereit sind, dafür zu zahlen.<br />
Dann kann man sich als Verlag eine Lokalredaktion<br />
leisten, die alles digital ausspielt, weil<br />
ja der Druck und das Verteilen der gedruckten<br />
Zeitung wegfällt, was ja derzeit sehr hohe Kosten<br />
verursacht. Wenn sich, vielleicht in 20 <strong>Jahre</strong>n,<br />
das Drucken überhaupt nicht mehr lohnt und<br />
man nur noch die Redaktionen und die digitalen<br />
Ausspielkanäle finanzieren muss, dann können<br />
lokale Verlage auch überlebensfähig sein.<br />
Eine hypothetische Frage. Wenn Sie einen<br />
Sohn oder eine Tochter im Alter von 18<br />
<strong>Jahre</strong>n hätten, der oder die gerade das Abitur<br />
gemacht hat, würden Sie ihr oder ihm<br />
raten, den Beruf des Journalisten zu ergreifen?<br />
(lacht) Wir haben einen Sohn, der gerade 20 <strong>Jahre</strong><br />
alt geworden ist, aber er hat ein komplett anderes<br />
Interessen- und Talentespektrum, darum<br />
war das nie ein Thema für uns. Aber ich kenne ja<br />
viele junge Menschen in diesem Alter in unserem<br />
Studiengang, die mit der Journalistik beginnen,<br />
und ich rate immer dazu, den Beruf zu ergreifen,<br />
wenn es in ihrem Interesse liegt. Journalismus<br />
ist, wie schon mehrfach gesagt, ein ganz wichtiger<br />
Beruf für unsere Gesellschaft und die Demokratie,<br />
und deshalb werden wir immer auch Wege<br />
finden, Journalismus und Lokaljournalismus<br />
zu ermöglichen. Davon bin ich überzeugt. Deshalb<br />
würde ich alle motivieren, die sich für den<br />
Beruf interessieren, ihn auch zu ergreifen. Wir<br />
raten also keineswegs davon ab.<br />
Wir gratulieren dem <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> zum<br />
<strong>130</strong>. GEBURTSTAG<br />
und bedanken uns für die gute langjährige Zusammenarbeit!<br />
Wir gratulieren zum Jubiläum<br />
Apothekenmuseum Weißenburg<br />
Stiftung Kohl’sche Einhorn-Apotheke<br />
91781 Weißenburg in Bayern · Rosenstraße 3<br />
Einhorn-Apotheke<br />
Katrin Binkert<br />
Telefon 09141/2307 - Fax: 09141/73471<br />
www.einhorn-apotheke-weissenburg.de<br />
Seite 7<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
8<br />
Nachts um 2,<br />
im Plenarsaal.<br />
Beim Frühstück.<br />
Eine besondere Beziehung verbindet uns mit unseren Leserinnen und Lesern.<br />
Wie sie gerne ihre Zeitung lesen und was sie uns für die nächsten <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> wünschen,<br />
haben wir hier zusammengetragen.<br />
Von Ina Brechenmacher<br />
Nicht nur im Verlagshaus in der<br />
Wildbadstraße bestimmt das<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> den<br />
Tagesrhythmus. Auch für viele unserer<br />
Leserinnen und Leser ist die Zeitung<br />
ein fester Bestandteil des Tages: Relativ<br />
synchron wird an vielen Frühstückstischen<br />
im Einzugsgebiet an sechs Tagen<br />
der Woche das <strong>Tagblatt</strong> aufgeschlagen.<br />
Auch in Wartezimmern, Cafés und Büros<br />
kreist unsere Zeitung. Und manche<br />
lesen den Heimatteil auch unterwegs<br />
auf dem Smartphone oder Tablet – das<br />
E-Paper macht‘s möglich.<br />
„Wenn es mal wieder länger dauert im<br />
Plenarsaal, lese ich schon die Online-<br />
Ausgabe des nächsten Tages. Durch die<br />
Online-Ausgabe habe ich immer<br />
schnellen Zugriff auf Informationen und<br />
aktuelle Themen aus der Heimat –<br />
egal wo. Herzlichen Glückwunsch zu<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>!“<br />
Artur Auernhammer, Bundestagsabgeordneter für unseren Wahlkreis<br />
Am Frühstückstisch der Schröppels ist das<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> ein fester Bestandteil.<br />
„Für eine Stadt unserer Größe ist es von<br />
enormer Bedeutung, dass es noch eine Lokalzeitung gibt.<br />
Das ist für mich ein Stück Identität.“<br />
Jürgen Schröppel, Oberbürgermeister der Stadt Weißenburg<br />
„Die Zusammenarbeit mit dem <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
war und ist stets von einem guten und konstruktiven<br />
Miteinander geprägt, in dem man auch mal gegenseitig<br />
kritische Meinungen äußern darf. Ich wünsche<br />
dem <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> zum <strong>130</strong>-jährigen<br />
Jubiläum alles Gute!“<br />
Manuel Westphal, Landrat des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 8
Im ersten Stock der <strong>Weißenburger</strong> Bücherei<br />
können alle das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> lesen – ob Mitglied oder nicht.<br />
„Wir haben Stammleser,<br />
die wirklich regelmäßig kommen“,<br />
erzählt die<br />
Stadtbibliothekarin.<br />
Über die Oma im Erdgeschoss wandert<br />
das <strong>Tagblatt</strong> jeden Tag zu Ciro Morena<br />
und seinen Eltern im ersten Stock.<br />
Im Jugendparlament setzt er sich für einen<br />
Treffpunkt für Jugendliche ein.<br />
„Dafür, dass Weißenburg nicht<br />
riesengroß ist, passiert schon relativ<br />
viel. Ich freue mich, wenn ich das,<br />
was interessant ist zu wissen,<br />
im <strong>Tagblatt</strong> lesen kann.“<br />
Ciro Morena, Mitglied des Jugendparlaments<br />
Der <strong>Weißenburger</strong> Teil, jede Seite sorgsam<br />
mit dem Stempel der Bücherei<br />
versehen, ist dann beliebte Tauschware.<br />
Sandra Buchholz-Reinberger, Bibliotheksleiterin<br />
der Stadtbibliothek Weißenburg<br />
Für Helga Horrer ist zu viel Sport im<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>, den Rest liest<br />
sie jeden Früh nach der Stallarbeit<br />
aber sehr gerne – von hinten: <br />
„Ich weiß immer zuerst, wer<br />
gestorben ist.“<br />
Manchmal hat sie sich schon geärgert,<br />
wenn bei einem landwirtschaftlichen<br />
Thema das Bild nicht zum Artikel<br />
passt, sonst ist sie aber zufrieden<br />
mit den Berichten: „Das <strong>Tagblatt</strong><br />
berichtet sehr ausgewogen über<br />
unseren Berufsstand. Auch unsere<br />
Familie wurde immer sehr<br />
nett begleitet.“<br />
Helga Horrer, 15 <strong>Jahre</strong> lang Kreisbäuerin,<br />
nun Ehrenkreisbäuerin<br />
„Die Zeitung geht wieder net<br />
zu, du bist drin.“<br />
Das hörte Brigitte Brand in den<br />
vielen <strong>Jahre</strong>n ihrer ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit rund um den Sport<br />
im Landkreis häufiger von ihrem<br />
Mann. Der aktuelle Sportteil im<br />
<strong>Tagblatt</strong> sei wichtig für die Vereine,<br />
um neue Mitglieder zu gewinnen.<br />
„Das funktioniert bei uns in Weißenburg sehr, sehr gut.“<br />
Sie wünscht sich weiterhin schöne Berichte über den Sport<br />
und einen dickeren Lokalteil.<br />
Brigitte Brand, von 2007 bis 2022 Kreisvorsitzende des Bayerischen<br />
Landes-Sportverbands<br />
Manchmal kommt es vor, dass nächtliche<br />
Passanten eines der Zeitungspakete<br />
an der Verteilerstelle mitgehen<br />
lassen. Das findet Johann Durst dann<br />
meistens in der näheren Umgebung.<br />
„Einmal hab´ ich´s gar nicht<br />
gefunden. Das war noch ganz<br />
am Anfang. Dann hab´ ich aus<br />
meiner Verzweiflung die Frau Braun angerufen.<br />
Die ist dann nachts vorbeigekommen.“<br />
Johann Durst, seit 16 <strong>Jahre</strong>n Zeitungszusteller in Weißenburg<br />
Ihr wird jeden Morgen aus dem<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> vorgelesen:<br />
Brigitte Brunner genießt diesen Service<br />
ihres Mannes Thomas Hausner.<br />
Besonders freuen sich beide natürlich<br />
über Kritiken ihrer Theaterstücke. Sogar<br />
im Urlaub lassen sie sich die Zeitung per<br />
Post ins Allgäu oder an die Ostsee<br />
schicken. Sie wünscht sich,<br />
„dass es das <strong>Tagblatt</strong> noch ganz<br />
lange gibt, vor allem in Papierform“.<br />
- „Im Notfall kann man sich<br />
dahinter verstecken, und das Papier<br />
ist super für Pappmaché.“<br />
Brigitte Brunner, Schulleiterin, betreibt zusammen<br />
mit Thomas Hausner die Luna Bühne<br />
Seite 9<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
10<br />
Konkurrenz,<br />
Verdrängung,<br />
Ergänzung<br />
Das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> in der lokalen Medienlandschaft – vom 19. Jahrhundert bis heute<br />
Von Miriam Zöllich<br />
Gerne würden wir uns damit schmücken,<br />
die erste Lokalzeitung für das<br />
<strong>Weißenburger</strong> Land gewesen zu sein.<br />
Nur leider entspricht das nicht der Wahrheit –<br />
andere waren früher dran, das zeigten unsere<br />
Recherchen gemeinsam mit den Stadtarchiven<br />
von Weißenburg, Pappenheim und Ellingen<br />
(ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle).<br />
Dafür aber konnte sich das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
in einer sich ständig wandelnden Medienlandschaft<br />
bis heute behaupten. Eine Chronik.<br />
1819-1919: <strong>Weißenburger</strong> Wochenblatt<br />
Das „wöchentliche Nachrichts-Frageund<br />
Anzeige-Blatt der Königl. Baier.<br />
Stadt Weißenburg im Rezatkreise“ erscheint<br />
erstmals am 8. Januar 1819. „Es ist uns<br />
auf unser gehorsamstes Bitten von der Königl.<br />
Baier. Regierung des Rezatkreises gnädigst<br />
erlaubt worden, ein Wochenblatt, wie es andere<br />
Städte im Königreiche schon länger haben,<br />
herausgeben zu dürfen“, heißt es in der<br />
Erstausgabe. „Ich, Jacobi, besorge die Herausgabe,<br />
und ich, Buchdrucker Meyer dahier, den<br />
Druck und Verlag.“ Die Druckerei Meyer ist am<br />
Marktplatz 7 in Weißenburg beheimatet. Das<br />
Wochenblatt erscheint erst wöchentlich, später<br />
zweimal in der Woche und schließlich täglich.<br />
1840-1919: Pappenheimer Wochenblatt<br />
Am 1. Januar 1840 erscheint erstmals<br />
das „Wochenblatt für Pappenheim und<br />
Umgegend“. Es soll „auch in späterer<br />
Zeit noch für jede Familie zur belehrenden und<br />
angenehmen Unterhaltung dienen“, heißt es<br />
in der Erstausgabe. Der jüdische Drucker Josef<br />
Hirschbaum produziert das wöchentlich<br />
erscheinende Blatt im Lämmermann-Haus in<br />
der Deisingerstraße. Ab 1868 ist das Wochenblatt<br />
auch zugleich Amtsblatt für den Gerichtsbezirk<br />
Pappenheim, ab 1917 auch Amtsblatt für<br />
den Stadtmagistrat.<br />
1887-heute: Treuchtinger Kurier<br />
Im Herbst 1887 gründet Johann Christian<br />
Leidel den Treuchtlinger Kurier als Anzeigenblatt<br />
und Amtsblatt für den Magistrat<br />
Treuchtlingen. Anfangs erscheint die Zeitung<br />
zweimal wöchentlich, ab 1914 dreimal wöchentlich<br />
und 1923 viermal. Zu diesem Zeitpunkt ist<br />
der TK sogar Amtsblatt des Amtsgerichtsbezirks<br />
Weißenburg. 1939 entziehen die Nazis<br />
dem Verlag J. C. Leidel das Verlagsrecht, der<br />
Treuchtlinger Kurier erscheint nun unter dem<br />
Herausgeber der Fränkischen Tageszeitung.<br />
1943 wird die Publikation eingestellt, 1949 erscheint<br />
der Treuchtlinger Kurier wieder als Tageszeitung.<br />
1959 schließt sich der Treuchtlinger<br />
Kurier der Interessengemeinschaft mit den<br />
Nürnberger Nachrichten an und bezieht den<br />
Mantelteil aus Nürnberg. Ab 1969 gestalten<br />
der Treuchtlinger Kurier und das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> einen gemeinsamen Lokalteil für<br />
den Altlandkreis Weißenburg. 1996 verkauft<br />
die Enkelin von J. C. Leidel das Unternehmen<br />
an den Verlag Nürnberger Presse.<br />
1892-heute: <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Im Jahr 1891 gründen Leonhard Braun<br />
und Max Elbel ihre Lithografie-Druckerei<br />
in der Wildbadstraße, im Juli 1892 erscheint<br />
die erste Ausgabe des <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong>s im hauseigenen Verlag Braun & Elbel.<br />
Ab 1938/1939 sind die Medien in der Region<br />
gleichgeschaltet, es erscheint nur noch<br />
das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> in der Herausgeberschaft<br />
der Fränkischen Tageszeitung. Nach<br />
dem Krieg genehmigen die Besatzungsmächte<br />
eine Neuauflage des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s<br />
als vollständige Tageszeitung erst 1949.<br />
1904-1938 Ellinger Anzeiger<br />
Als Amtsblatt des Stadtrats Ellingen und<br />
des Marktgemeinderats Pleinfeld erscheint<br />
der Ellinger Anzeiger erstmals<br />
am 29. September 1904. In den ersten drei<br />
<strong>Jahre</strong>n wird das wöchentlich erscheinende<br />
Blatt von der Familie Specht herausgegeben,<br />
dann übernimmt die Buchdruckerei Fick in der<br />
Pleinfelder Straße 19 Verlag und Herausgabe.<br />
1938 verkauft die Familie den Verlag, der Ellinger<br />
Anzeiger wird eingestellt.<br />
1919-1939 Pappenheimer Zeitung<br />
Das Pappenheimer Wochenblatt geht<br />
in die Pappenheimer Zeitung über,<br />
die gleichzeitig auch das Amtsblatt für<br />
Pappenheim und Umgebung ist. 1913 übernimmt<br />
Julius Lampmann den Verlag und die<br />
Druckerei. Unter dem Namen Pappenheimer<br />
Zeitung läuft die Publikation weiter bis 1939,<br />
allerdings wechseln Verleger und Inhalt ab<br />
1933 häufig, ab 1936 ist die Pappenheimer Zeitung<br />
auch das amtliche Verkündungsblatt der<br />
NSDAP. Ab 1939 gibt es in Pappenheim nur<br />
noch das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> als amtliches<br />
Organ.<br />
1920-1938: <strong>Weißenburger</strong> Zeitung<br />
1920 geht das <strong>Weißenburger</strong> Wochenblatt<br />
in die <strong>Weißenburger</strong> Zeitung über, Verlag<br />
und Herausgeber ist die Druckerei Rascher<br />
in der Ellinger Straße. Die letzte Ausgabe<br />
erscheint 1938.<br />
1931-1933 <strong>Weißenburger</strong> Anzeiger<br />
Die <strong>Weißenburger</strong> Ortsgruppe der<br />
NSDAP bringt mit dem <strong>Weißenburger</strong><br />
Anzeiger ihr eigenes Parteiblatt heraus,<br />
weitere Informationen zur Entwicklung<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 10
Wir gratulieren dem <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
zum Jubiläum.<br />
Vertrieb<br />
Montage<br />
Kundendienst<br />
von Industrie- und<br />
Garagentoranlagen<br />
STOLL TORANLAGEN<br />
Hausbuck 20<br />
91790 Nennslingen<br />
www.stoll-toranlagen.de<br />
info@stoll-toranlagen.de<br />
Tel. 0 91 47 / 51 82<br />
der Publikation finden sich im <strong>Weißenburger</strong><br />
Stadtarchiv allerdings nicht.<br />
1960-1969: <strong>Weißenburger</strong> Nachrichten<br />
Der Verlag Nürnberger Presse (Nürnberger<br />
Nachrichten) gründet 1960 eine<br />
Lokalredaktion in Weißenburg als<br />
Konkurrenz zum <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>. 1969<br />
tritt das WT jedoch der Interessengemeinschaft<br />
Nürnberger Nachrichten bei und bezieht<br />
den Mantelteil aus Nürnberg, die <strong>Weißenburger</strong><br />
Nachrichten werden wieder eingestellt.<br />
1971-heute: Wochenzeitung<br />
Im Jahr 1971 wird das wöchentliche Anzeigenblatt<br />
mit redaktionellem Teil gegründet,<br />
damals noch unter dem Titel Wochenblatt.<br />
Der Altmühlfranken Verlag GmbH sitzt<br />
in Weißenburg, weitere Regionalausgaben der<br />
Wochenzeitung erscheinen in Bayern und Baden-Württemberg.<br />
2018 fusioniert die Wochenzeitung<br />
mit der Stadtzeitung, die ebenfalls<br />
wöchentlich im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen<br />
erschien.<br />
1988-2018: Stadtzeitung Weißenburg<br />
Unter dem Anfangstitel „Das Gelbe<br />
Blatt“ wird 1988 die Stadtzeitung Weißenburg<br />
gegründet. Ebenso wie die<br />
Wochenzeitung ist sie ein Anzeigenblatt mit<br />
redaktioneller Lokalberichterstattung. Später<br />
wird das Blatt von der Stadtzeitung in Augsburg<br />
übernommen und erscheint seit 1989 als Wochenzeitung<br />
im gesamten Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.<br />
2018 fusionieren Stadtzeitung<br />
und Wochenzeitung und firmieren<br />
seitdem unter dem Titel Wochenzeitung Altmühlfranken.<br />
1988-heute: Radio 8<br />
Vier <strong>Jahre</strong> nach der Einführung des dualen<br />
Rundfunksystems, das neben dem<br />
öffentlich-rechtlichen auch einen privaten<br />
Rundfunk ermöglicht, wird in Ansbach<br />
der regionale Radiosender Radio 8 gegründet.<br />
Das Verbreitungsgebiet und die redaktionelle<br />
Berichterstattung decken auch den Landkreis<br />
Weißenburg-Gunzenhausen ab.<br />
1995-heute: Franken Fernsehen<br />
1986-heute: intv/tv.ingolstadt<br />
Der Regional-Fernsehsender intv mit<br />
Sitz in Ingolstadt deckt auch den Landkreis<br />
Weißenburg-Gunzenhausen ab,<br />
eine regionale Berichterstattung erfolgt jedoch<br />
kaum. 2019 stellte intv den Sendebetrieb ein<br />
und ging in den neuen Sender tv.ingolstadt<br />
über.<br />
2003-heute: Pappenheimer Skribent<br />
Erste Gehversuche machte Peter Prusakow<br />
mit dem Online-Portal „Pappenheimgast“<br />
bereits im Jahr 2000, im Oktober<br />
2003 veröffentlicht er den ersten Artikel<br />
im Online-Magazin Pappenheimer Skribent.<br />
Bis heute ist der Skribent mit seiner aktuellen<br />
lokalen Berichterstattung in Pappenheim und<br />
Umgebung präsent.<br />
2014-2016: Weißenburg Aktuell<br />
Der Journalist Peter Diesler gründet im<br />
Frühsommer 2014 das Online-Magazin<br />
Weißenburg Aktuell mit lokaler<br />
Berichterstattung. Diesler pflegt die Seite bis<br />
2016, aufgrund beruflicher Veränderung wird<br />
der Betrieb eingestellt.<br />
2021-heute: BR-Studio Fränkisches<br />
Seenland<br />
Im Zuge seiner Regionalisierungsoffensive<br />
eröffnet der Bayerische Rundfunk das<br />
BR-Studio Fränkisches Seenland. Weißenburg<br />
konnte sich als Medienstandort gegen<br />
mehrere andere Bewerber durchsetzen. Die<br />
zweiköpfige Redaktion deckt nun von hier aus<br />
mit ihrer Berichterstattung die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen<br />
und Roth ab.<br />
UND EIN GUTES NEUES JAHR 2023 WÜNSCHT<br />
Menschen und Autos.<br />
3x in Weißenburg • 1x in Treuchtlingen • 1x in Gunzenhausen<br />
Ich blicke auf vier Jahrzehnte<br />
gute Zusammenarbeit und<br />
Verbundenheit mit dem<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> zurück<br />
und gratuliere ganz herzlich zum<br />
<strong>130</strong>-jährigen Jubiläum!<br />
Wir bieten die<br />
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<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Weißenburger</strong><br />
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Der private Regionalsender Franken<br />
Fernsehen hat seinen Sitz in Nürnberg,<br />
das Sendegebiet erstreckt sich bis Weißenburg-Gunzenhausen.<br />
Die Berichterstattung<br />
aus der Region Weißenburg-Gunzenhausen ist<br />
jedoch überschaubar.<br />
Seit 1892 gibt es das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>. Die Lokalzeitung konnte sich schon zu Beginn gegen die Konkurrenz behaupten,<br />
etliche <strong>Weißenburger</strong> holten sich die frisch gedruckte Ausgabe täglich in der Wildbadstraße ab.<br />
Seite 11<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
12<br />
Metzelsuppe<br />
und der tägliche<br />
Rehunfall<br />
Kultiges und Kurioses aus dem <strong>Tagblatt</strong>-Archiv<br />
Von Miriam Zöllich<br />
Viele Stunden hat die <strong>Tagblatt</strong>-Redaktion<br />
für das Zusammentragen dieser<br />
Jubiläumsausgabe im hauseigenen<br />
Zeitungsarchiv zugebracht. Und beim Wälzen<br />
der zahlreichen Jahrgangsbände von 1898 (die<br />
ersten <strong>Jahre</strong> sind leider nicht archiviert) bis<br />
2022 sind uns auch allerlei Kuriositäten in die<br />
Hände gefallen. Stellenanzeigen etwa, die nach<br />
einem perfekten, ehrlichen Mädchen suchen.<br />
Andere Qualifikationsansprüche sind nicht bekannt.<br />
Heute undenkbar, vor 80 <strong>Jahre</strong>n ganz<br />
normal. Ebenso wie die Tatsache, dass bei Verkehrsunfällen<br />
noch die Namen der tödlich Verunglückten<br />
in der Überschrift prangten und<br />
sich Suizidberichte in den Kurzmeldungen fanden.<br />
Datenschutz? Werther-Effekt? Das kam<br />
alles viel später.<br />
Das Archiv des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s<br />
bietet also einen interessanten Einblick<br />
in die lokale Mediengeschichte<br />
und die Entwicklung der journalistischen Arbeit.<br />
Primär ist es aber eine wertvolle Dokumentation<br />
der Stadtgeschichte. Historische<br />
Ereignisse, festgehalten von den Chronisten<br />
in der Lokalredaktion. Die beiden Weltkriege,<br />
die Nachkriegsjahre unter den amerikanischen<br />
Besatzern, die Entdeckung des Urvogels<br />
in Langenaltheim und des Römerschatzes,<br />
Zerstörung durch Wassermassen oder verheerende<br />
Brände, aber auch Veränderungen des<br />
Stadtbildes durch Baumaßnahmen und Umgestaltungen:<br />
All das ist im <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
widergespiegelt.<br />
Aufschlussreich ist nicht nur der Blick<br />
in den redaktionellen Teil der historischen<br />
Ausgaben, auch die Anzeigenseiten<br />
haben die lokale Geschichte festgehalten.<br />
An manchen Tagen überboten sich die Gasthäuser<br />
der Region mit ihren Metzelsuppen-Annoncen<br />
im <strong>Tagblatt</strong>. Daneben die Werbeanzeigen<br />
von Lichtspielhäusern und Geschäften, die<br />
es längst nicht mehr gibt, die aber vor allem in<br />
der alteingesessenen <strong>Weißenburger</strong> Bevölkerung<br />
noch immer ein Begriff sind. Einkaufen<br />
gehen? Freilich, zum Gubi!<br />
Seite 12
Andere Traditionsunternehmen gibt es<br />
noch immer, wenn auch vielleicht mit<br />
angepasstem Angebot. So verkauft die<br />
Firma Wüst heute keine Kutschen und Fahrräder<br />
mehr, sondern Autos der Marken Mercedes<br />
und AMG. Und manch ein Name von früher ist<br />
erst verschwunden und dann wiedergekommen.<br />
Etwa der kürzlich wiedereröffnete Gasthof Römischer<br />
Kaiser in Ellingen, der bereits vor 80 <strong>Jahre</strong>n<br />
im <strong>Tagblatt</strong> inserierte.<br />
Legendär sind bis heute die Haßold’schen<br />
Überschriften aus der Kurzmeldungsrubrik<br />
„Blick in die Heimat“. Hielt an – fuhr<br />
auf. Mann hielt an – Frau fuhr auf. Frau hielt an<br />
– Italiener fuhr auf. Ergänzt wurde der tägliche<br />
Auffahrunfall in allen nur erdenklichen Variationen<br />
vom täglichen Rehunfall. Kult-Überschriften,<br />
über die sich die <strong>Weißenburger</strong> noch heute<br />
köstlich amüsieren und die den 1986 in Rente gegangenen<br />
Redakteur Paul Anton Haßold zur unsterblichen<br />
<strong>Tagblatt</strong>-Legende machten.<br />
Auch sonst verleitet die Berichterstattung<br />
in den Siebziger- und Achtzigerjahren<br />
häufig zum Schmunzeln, denn die Stadtchronisten<br />
in der <strong>Tagblatt</strong>-Redaktion hielten allerlei<br />
kuriose Vorkommnisse fest. Stadträte, die<br />
mit Sitzungsunterlagen Staub wedeln, überraschend<br />
wenig Alkoholleichen beim Tag der Betriebe<br />
auf der Kirchweih, oder Rangierprobleme<br />
in der <strong>Weißenburger</strong> Altstadt – komfortablerweise<br />
zumeist fotografiert direkt aus dem Fenster<br />
des Redaktionsbüros von Cornel Diederichs…<br />
Die Mediengruppe Bayern<br />
gratuliert zu <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>!<br />
mediengruppe-bayern.de<br />
Seite 13<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
14<br />
Mit Sprache spielen und im<br />
Nachtclub recherchieren<br />
Von Markus Steiner<br />
Der<br />
schwerste<br />
und der<br />
schönste Job<br />
der Welt<br />
Lokalzeitungen verlieren von Jahr<br />
zu Jahr mehr Leser. Die Abonnenten<br />
sterben leider weg, ihre Nachfolger<br />
haben kein Interesse am Lokalen<br />
oder wohnen viel zu weit weg, als dass sie<br />
das interessiert, was in Weißenburg und<br />
Umgebung passiert. Mich hat das dagegen<br />
schon immer interessiert, darum bin<br />
ich nach dem Abitur vor 30 <strong>Jahre</strong>n Freier<br />
Mitarbeiter beim <strong>Tagblatt</strong> geworden und<br />
weiß noch genau, was mein erster Termin<br />
war: Ein Kabarettist namens Günter<br />
Grünwald ist in der Alten Schule in Solnhofen<br />
aufgetreten. Der damalige Redaktionsleiter<br />
Uwe Ritzer meinte: „Da kannst<br />
Du hingehen und ohne Druck etwas<br />
schreiben. Wenn es nix wird, dann macht<br />
das auch nichts.“ Der Rest ist Geschichte:<br />
Günter Grünwald ist längst eine feste Größe<br />
im Kabarett-Geschäft. Markus Steiner<br />
schreibt noch immer für die kleine Lokalzeitung.<br />
Dafür kann er aber immerhin von<br />
sich behaupten, er hätte Günter Grünwald<br />
ganz groß gemacht…<br />
Na ja, das stimmt vielleicht nicht<br />
ganz. In der Lokalzeitung muss<br />
man sich ja viel eher auch mit den<br />
kleineren Dingen des Alltags beschäftigen.<br />
Dafür kann man aber regelmäßig beobachten,<br />
wie die Berichterstattung wahrgenommen<br />
wird – und manchmal auch<br />
zu kleinen Erfolgen führen kann. Wenn<br />
hier oder dort aufgrund der Berichterstattung<br />
endlich doch noch ein Zebrastreifen<br />
für Schulkinder gebaut oder ein Windrad<br />
direkt am Ortsrand eines kleinen Dorfes<br />
verhindert wird, weil die Politiker und Investoren<br />
noch einmal nachdenken, ob es<br />
doch noch einen besser geeigneten Standort<br />
gibt.<br />
Wer gerne Autor ist und Menschen<br />
mag, für den ist Lokaljournalist<br />
der schönste Beruf<br />
der Welt. Weil er jeden Tag neue Herausforderungen,<br />
Begegnungen und Termine<br />
mit sich bringt, die nie Langeweile aufkommen<br />
lassen. Und wenn der Job erledigt<br />
ist, muss man in der Redaktion nicht<br />
sinnlos die Zeit absitzen, sondern geht<br />
nach Hause.<br />
Während junge Menschen, die<br />
sich mit dem Gedanken tragen,<br />
einmal Journalist werden<br />
zu wollen, viel eher den Spiegel, die Süddeutsche<br />
oder den Stern im Sinn haben<br />
und keinesfalls über Kaninchenzüchter<br />
oder Hunderennen auf der Kirchweih berichten<br />
wollen, weiß der altgediente Redakteur<br />
mit einem soliden Manteltarifvertrag,<br />
dass man im Lokalen alles machen<br />
kann: Kultur, Sport, Politik und einfach<br />
alles, was auch die Kollegen/Innen gut<br />
finden. Man kann zum Beispiel eine Nacht<br />
lang mit der Polizei Streife fahren, in der<br />
Tanke arbeiten, mit dem Wasserwachtboot<br />
über den Brombachsee brettern, mit<br />
dem Bischof durch das Altmühltal wandern<br />
oder einen Tabledance-Club besuchen.<br />
Ganz offiziell und ohne schlechtes<br />
Gewissen, weil einige Tage später ja exakt<br />
in der Zeitung steht, wie es in dem Etablissement<br />
zugeht.<br />
Wo sonst, als in der Redaktion,<br />
legen Besucher, wenn man<br />
einmal kurz auf Termin ist, die<br />
schönsten Steinpilze, geräucherten Schinken<br />
oder Schokolade auf den Schreibtisch?<br />
Eben! Nur hier. Und wo kann man heute<br />
noch so schön mit Sprache spielen wie in<br />
unserem Beruf, wenn man erst einmal die<br />
fast grenzenlose Narrenfreiheit eines Redakteurs<br />
erlangt hat, der weiß, wie toll es<br />
ist, eine Pressefreiheit zu genießen, und<br />
der eigentlich nur Angst davor hat, dass<br />
ihm vielleicht eines Tages der Himmel auf<br />
den Kopf fällt. Der heute, anders als früher,<br />
nur müde darüber lächelt, wenn ihn<br />
jemand als „Zeitungsschmierer“ tituliert<br />
und sich nicht mehr die Mühe macht, das<br />
Gegenüber darauf hinzuweisen, dass die<br />
korrekte Berufsbezeichnung „eigentlich<br />
Redakteur“ wäre. Weil er weiß, dass Zeitungsschmierer<br />
– oder wie das auch immer<br />
heißt – einer der schönsten Berufe<br />
Von Uwe Mühling<br />
Als ich<br />
Winnetou<br />
interviewte<br />
– na ja, fast<br />
jedenfalls . . .<br />
sie spreche öfter für ihn und wisse genau,<br />
was er denkt und welche Antworten<br />
er geben würde, erklärte sie sinngemäß<br />
und äußerst freundlich.<br />
Etwas skeptisch ließ ich mich darauf<br />
ein, und Hella erzählte in<br />
einem wunderbaren Gespräch,<br />
dass Pierre Komödien liebt, dass er<br />
gerne auf Tournee geht, weil Theater<br />
dadurch für jedes Publikum zugänglich<br />
wird, dass ihm die Rolle des<br />
Winnetou einfach gefällt, weil es sich<br />
um eine große Aufgabe und auch ein<br />
Stück Selbstverwirklichung handelt,<br />
und dass er auch rund 30 <strong>Jahre</strong> nach<br />
den legendären Winnetou-Filmen noch<br />
immer täglich rund 100 Fanbriefe<br />
erhält.<br />
Die Stadt Weißenburg hatte einst<br />
eine Kulturreihe, die ziemlich<br />
beliebt war und immer wieder<br />
auch bekannte Schauspieler anlockte:<br />
„Das besondere Theater“ hieß das Ganze.<br />
Mitunter kamen sogar große Weltstars<br />
auf die Bühne unserer Kleinstadt. Im<br />
Oktober 1997 etwa gastierte Pierre Brice<br />
im Kulturzentrum Karmeliterkirche.<br />
Der Mann, den auch heute noch<br />
alle jüngeren Generationen mit<br />
der Rolle des Apachen-Häuptlings<br />
Winnetou assoziieren, spielte die<br />
Hauptrolle in der Komödie „Ein Fünf-<br />
Sterne-Mann“. Diese Gelegenheit wollte<br />
ich mir nicht entgehen lassen. Das Kulturamt<br />
vermittelte im Vorfeld einen telefonischen<br />
Interview-Termin. Es meldete<br />
sich Hella, eine gebürtige Ambergerin<br />
und damals bereits seit 20 <strong>Jahre</strong>n die<br />
Frau an der Seite von Pierre Brice. Obendrein<br />
war sie Managerin, Fotografin und<br />
Pressereferentin ihres berühmten Mannes.<br />
Aus zeitlichen Gründen solle ich<br />
das Interview gleich mit ihr führen und<br />
das sei auch vollkommen in Ordnung:<br />
Sie kenne ihren Mann schon so lange,<br />
All das und einiges mehr tippte<br />
ich im Frage-Antwort-Spiel<br />
in einen Artikel, den ich von<br />
Hella und Pierre Brice – wie es sich<br />
gehört – noch einmal absegnen ließ.<br />
Autorisieren, nennt sich das in<br />
unserem Metier. Am Tag der<br />
Aufführung wurde der Beitrag<br />
auf unserer ersten<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 14
Von Robert Renner<br />
„Schmeiß das Jubiläum<br />
raus, wir haben noch<br />
einen Toten“<br />
Von Miriam Zöllich<br />
Ein Satz, der so nur in einer Lokalredaktion<br />
fallen kann. Nämlich<br />
dann, wenn ein bereits fertiger Artikel<br />
weichen muss, um bedauerlicherweise<br />
noch eine Todesanzeige unterzubringen.<br />
Das mag für manch einen makaber<br />
klingen, in der Wildbadstraße sind solche<br />
Zurufe jedoch Berufsalltag. Genauso wie<br />
der Ausspruch: „Mach mal das Hurenkind<br />
da weg“, was tatsächlich Umbruch-Fachsprache<br />
ist und bedeutet, dass ein überhängendes<br />
Wort am Anfang einer neuen<br />
Textspalte eliminiert werden muss. Gewöhnungsbedürftig.<br />
Überhaupt sind es oftmals Aussprüche<br />
und geflügelte Worte, die<br />
den täglichen Entstehungsprozess<br />
des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s prägen.<br />
Spätestens am Donnerstag flucht jemand<br />
in der Konferenz: „Mist, wir brauchen<br />
noch a Glosse!“. Es folgt dann meist unterhaltsames<br />
bis panisches Brainstormen,<br />
je nachdem, wie nah die Samstagausgabe<br />
bereits gerückt ist. Bei nahezu jedem Termin<br />
fordert ein Leser mit aufmunterndem<br />
Blick und angedachtem Schulterklopfen:<br />
„Schreiben‘s fei was Schönes.“ „Des<br />
schreiben‘s etz aber fei ned!“ ist hingegen<br />
die fränkische Bitte um Vertraulichkeit,<br />
die mindestens einmal täglich fällt. Allein<br />
mit den unter Verschluss gehaltenen „Des<br />
schreiben‘s etz aber fei ned!“-Informationen<br />
könnte unsere Redaktion spannende<br />
Bücher und Abhandlungen über das<br />
<strong>Weißenburger</strong> Land füllen. „Des ham’s<br />
fei schee in die Zeitung neig‘setzt“, ist das<br />
höchste Lob, „was ham‘s na da wieder für<br />
an Schmarrn g‘schrieben“, hingegen die<br />
meistformulierte konstruktive Kritik unserer<br />
Leserschaft, in der Regel vorgebracht<br />
in morgendlichen Telefonaten. Und auch<br />
ein „Frau Zöllich, des war scheiße!“ wurde<br />
schon in einem Feedbackgespräch geäußert.<br />
Doch das gehört dazu. „Zeitung“ ist<br />
bei uns kein anonymes Produkt.<br />
Wir als Redaktion, als Menschen<br />
sind erreichbar, uns kann man<br />
anrufen, auf der Straße oder<br />
im Café ansprechen. Wenn niemand mehr<br />
kommen würde mit Lob, Tadel oder einer<br />
„Des schreiben‘s etz aber fei ned“-Information,<br />
dann müssten wir uns ernsthaft<br />
Ein Prosit auf die<br />
Brandbekämpfer<br />
Das Leben schreibt immer noch<br />
die schönsten Geschichten,<br />
wenngleich dieser hier tragische<br />
Momente zugrunde liegen. Die<br />
Begebenheit liegt knapp 20 <strong>Jahre</strong> zurück<br />
und ist mir noch immer in Erinnerung,<br />
weil sie so skurril war. Hätte<br />
ein Drehbuchautor die Szene für eine<br />
Fernsehreihe à la Sketchup erfinden<br />
wollen, er hätte es nicht besser tun<br />
können.<br />
W<br />
ir Reporter müssen oftmals<br />
auch dann raus, wenn<br />
Menschen schwer verunglücken<br />
oder es brennt. So geschehen<br />
an einem Mittwochabend Mitte Februar<br />
2003. Das Diensthandy klingelte:<br />
Dachstuhlbrand in der Mackenmühle<br />
bei Pleinfeld. Es war kalt, es war glatt,<br />
es hatte geschneit, die Anfahrt war<br />
nicht einfach – auch nicht für die Feuerwehren<br />
aus Pleinfeld, Stirn und Hohenweiler.<br />
Das Löschen gestaltete sich<br />
ebenfalls schwierig. Doch die gut 30<br />
Einsatzkräfte gaben einmal mehr ihr<br />
Bestes.<br />
Die Feuerwehrleute verlegten<br />
Schläuche, kuppelten sie aneinander,<br />
bedienten die Pumpen,<br />
um Wasser aus der Rezat zu fördern,<br />
beleuchteten die Einsatzstelle<br />
und taten vieles mehr, oft im Laufschritt.<br />
Sie wollten zumindest das<br />
Übergreifen der Flammen von dem<br />
lichterloh brennenden Mühlengebäude<br />
auf Nachbarhäuser verhindern.<br />
Ich stand an einem Nebengebäude,<br />
um mir Notizen zu machen<br />
und alles im Bild – damals noch<br />
auf Schwarz-Weiß-Film – festzuhalten.<br />
Gerade eilten wieder zwei Wehrmänner<br />
vorbei, als der Bewohner des<br />
Nebengebäudes aus der Haustür trat.<br />
„Brennt ganz schön, oder?“, meinte er,<br />
und ich dachte mir schon: „Der ist ja<br />
drauf.“ Mit seiner anschließenden Frage<br />
erwischte er mich dann aber völlig<br />
kalt: „Mögen‘s einen Sekt?“<br />
Es war bestimmt freundlich gemeint,<br />
aber vor dieser Szenerie<br />
anstoßen? Innerlich musste ich<br />
lachen, äußerlich war ich sprachlos, bis<br />
es mir dann entfuhr: „Nein danke, ich<br />
muss noch Auto fahren.“ Einen Ver-<br />
Als ich einmal den Pfarrer vergaß ...<br />
Von Jan Stephan<br />
Als ich meinen Dienst im <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> antrat, war ich ein<br />
junger Mann. Einer mit den üblichen<br />
Nebenwirkungen dieses Alters: wilde<br />
Frisur, feste Überzeugungen. Das Alter<br />
hat mir die wilde Frisur ausgetrieben, der<br />
Lokaljournalismus die festen Überzeugungen.<br />
Denn wenn man im Lokaljournalismus<br />
etwas lernt, dann dass die<br />
Dinge nicht so einfach sind. Was<br />
aus der Distanz wie Blödsinn aussieht,<br />
wirkt von Nahem oft zumindest nachvollziehbar.<br />
Und nah dran ist man im Lokaljournalismus<br />
immer, handelt es sich doch<br />
um die Vollkontakt-Sparte des Genres.<br />
Man trifft im Regelfall all die<br />
Menschen wirklich, über die<br />
man schreibt. Vom Ministerpräsidenten<br />
bis zum Kaninchenzüchter,<br />
vom Corona-Leugner bis zum Virologen,<br />
vom Bischof bis zum Mann, der sich für<br />
Jesus hält. Meine Erkenntnis aus diesen<br />
Begegnungen: Menschen handeln selten<br />
ohne Grund. Was sie tun, lässt sich aus<br />
ihrer Sicht der Dinge immer schlüssig erklären.<br />
Nur manchmal stimmen halt die<br />
Grundannahmen nicht. Ich persönlich<br />
glaube zum Beispiel nicht, dass der Mann<br />
Jesus war …<br />
Aber egal, lassen wir das, Meinungsverschiedenheiten<br />
gehören zum<br />
Geschäft. Das kann unterhaltsam<br />
sein. Wie im Falle jenes Herrn, der ungefragt<br />
in meinem Büro Platz nahm und auf<br />
die Frage, wie ich ihm helfen könnte, mit<br />
einem gebrüllten „Ich stelle hier die Fragen“<br />
antwortete. Als sich herausstellte,<br />
dass es sich bei diesen Fragen eher um mit<br />
Fragezeichen versehene Beschimpfungen<br />
handelte, fand das Gespräch ein Ende.<br />
Der Herr ist in 17 <strong>Jahre</strong>n Lokaljournalismus<br />
der Einzige, den ich je aus dem Büro<br />
geworfen habe. Wofür er mich – ebenfalls<br />
als bislang Einziger – mit dem schönen<br />
Schimpfwort „Strolch“ bedachte.<br />
Weniger lustig wird es, wenn<br />
man seinen eigenen Namen im<br />
Chat eines einschlägigen Nazi-Forums<br />
findet, versehen mit einer diffusen<br />
Drohung. Klar, hinterher ist nichts<br />
passiert, aber vorher weiß man halt immer<br />
nicht, was hinterher ist.<br />
Meinen größten journalistischen<br />
Ausrutscher beging ich in den<br />
Anfangsjahren. Ich erschien<br />
zum Termin für ein Gruppenfoto von<br />
Konfirmanden in einem ländlichen Ort.<br />
Da sich auch nach längerer Wartezeit der<br />
Pfarrer nicht einfand, fotografierte ich<br />
die Kinder ohne ihren Hirten. Die Konsequenzen<br />
waren mir damals nicht bewusst.<br />
Es entspann sich eine wochenlange Debatte<br />
mit konzertierten Anrufen, Schreiben,<br />
Verhandlungsangeboten und vorgeschickten<br />
Unterhändlern. Im Kern liefen<br />
die Vorwürfe darauf hinaus, dass ein Leben<br />
mit einem Konfirmationsfoto ohne<br />
Geistlichen zwar vielleicht möglich, aber<br />
in jedem Fall sinnlos sei.<br />
Irgendwie fanden wir am Ende einen<br />
Kompromiss, und mittlerweile darf<br />
ich das Dorf wieder betreten. Viele<br />
weitere Konfirmationen habe ich seitdem<br />
fotografiert, keine einzige mehr ohne<br />
einen Pfarrer oder eine Pfarrerin. Ist ja<br />
nicht so, dass man nicht lernfähig wäre.<br />
Was ich an diesem Job so sehr<br />
schätze, ist, dass er immer<br />
noch in der Lage ist, einen zu<br />
überraschen. Wenn das Telefon klingelt,<br />
kann eben auch mal der Manager der<br />
Amigos am Telefon sein. Dass er mit einer<br />
Klage drohte, weil man seine beiden<br />
Schlagerstars in einem Text verrissen hatte,<br />
schmälerte die Freude in diesem konkreten<br />
Fall allerdings ein wenig.<br />
Tendenziell neigt der Job dazu übergriffig<br />
zu sein. Spätestens wenn die<br />
Handynummer die Runde gemacht<br />
hat. Und so telefoniert man notgedrungen<br />
auch schon mal mit einer hoch erbosten<br />
Staatssekretärin über die korrekte Art des<br />
Zitierens, während man das eigene Kind<br />
zu baden versucht.<br />
In puncto Überraschungen ist der Lokaljournalismus<br />
aber jederzeit auch<br />
im Guten groß. Vor einigen <strong>Jahre</strong>n<br />
schrieb ich eine Reportage über das<br />
Schicksal einer alleinerziehenden Mutter,<br />
die mit ihren Kindern ein Fest ohne Geschenke,<br />
Weihnachtsessen und Heizung<br />
vor sich hatte. Als die Geschichte veröffentlicht<br />
war, dauerte es wenige Stunden,<br />
und es stapelten sich die Hilfsgüter im<br />
<strong>Tagblatt</strong>.<br />
Ein <strong>Weißenburger</strong> rief an und teilte<br />
mit, er habe gerade die Tanne<br />
in seinem Garten abgesägt, wann<br />
ich sie abholen könnte. Dass diese Familie<br />
Weihnachten ohne Baum feiern muss,<br />
komme überhaupt nicht infrage. Derweil<br />
erreichten mich irritierte Nachfragen aus<br />
unserer Geschäftsstelle, was wir denn bitte<br />
mit dem rohen Fleisch anfangen sollten,<br />
das gleich mehrere Leser spontan für den<br />
Weihnachtsbraten der Familie vorbeigebracht<br />
hatten. Im Lauf des Tages kamen<br />
Heizöl, Holz für den Ofen, diverse Computer,<br />
jede Menge Spielzeug und allerlei<br />
andere Dinge als Hilfsgüter an.<br />
Es war ein Feuerwerk des guten Willens.<br />
Am Ende des Tages fuhren<br />
wir in Absprache mit der Frau viele<br />
der Dinge zu ihr, aber noch mehr zu einer<br />
Hilfsorganisation. Auch andere Bedürftige<br />
sollten etwas von diesem guten Willen<br />
haben, fand die Frau. Eine Geschichte, die<br />
zeigt, wozu die Menschen im Guten fähig<br />
sind.<br />
Wenn ich mir eines zum <strong>Tagblatt</strong>-Jubiläum<br />
allerdings wünschen<br />
dürfte, dann wäre es,<br />
dass wir daran arbeiten, wozu wir Menschen<br />
im Schlechten fähig sind. Denn die<br />
Gereiztheiten und der Wille zur Empörung<br />
ist auch bei uns größer geworden.<br />
Ein Umstand, den man als Lokaljournalist<br />
immer wieder schmerzlich zu spüren<br />
bekommt.<br />
Da würde manchmal das Miteinander-Reden<br />
guttun, denn, glauben<br />
Sie mir, die meisten Dinge<br />
werden deswegen getan, weil jemand davon<br />
überzeugt ist, dass es so am besten<br />
ist. Das muss deswegen nicht immer<br />
stimmen, aber man sollte es zumindest<br />
als mildernden Umstand annehmen.<br />
Und damit schließe ich mit einer<br />
Maxime, die einen ganz gut durch ein<br />
Seite 15<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
16<br />
Die<br />
Promis<br />
im Blick<br />
Wer nicht schon alles in Weißenburg war ...<br />
Von Jan Stephan<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> sind lang. Lang genug, um sich<br />
etwas Promi-Klatsch zu erlauben. Denn<br />
in fast eineinhalb Jahrhunderten <strong>Tagblatt</strong>-Geschichte<br />
habe sich die Wege vieler Berühmtheiten<br />
mit unserer Zeitung gekreuzt.<br />
Beginnen wir so weit vorne, wie uns es<br />
gelingt, und werfen einen Blick ins<br />
Bergwaldtheater, das ein paar mittelberühmte<br />
Schauspieler der 30er-<strong>Jahre</strong> in die<br />
Stadt brachte. Und das 1932 auch Erika Mann<br />
nach Weißenburg locken sollte. Der Skandal<br />
um ihre Ausladung auf Druck der Nazis hat der<br />
Stadt einen auch in der Zeitung ausgetragenen<br />
Skandal beschert – und eine misslaunige Erwähnung<br />
in den Briefen ihres Nobelpreisvaters<br />
Thomas Mann. Na ja, man wird halt nicht nur<br />
für tolle Sachen berühmt … In diesen Kontext<br />
passt auch die möglichst knappe Erwähnung<br />
des Kurzbesuchs von Adolf Hitler in Weißenburg.<br />
Noch gar nicht berühmt war ein junger,<br />
schlaksiger US-Soldat, der einen<br />
Weltkrieg später in Weißenburg auftauchte.<br />
Er verbrachte ein Jahr in Weißenburg<br />
und Gunzenhausen und heiratete in Pappenheim.<br />
Der Schlaks war J. D. Salinger, der<br />
später das berühmteste literarische Phantom<br />
der Weltgeschichte werden sollte. Sein Roman<br />
„Der Fänger im Roggen“ ist bis heute eines der<br />
meistgelesenen Bücher weltweit.<br />
Nach diesen frühen Erinnerungen<br />
springen wir ein paar Jahrzehnte nach<br />
vorne und wechseln das Genre. Die<br />
Politik war in der Vergangenheit der verlässlichste<br />
Lieferant für Promi-Besuche. Kaum<br />
ein Ministerpräsident, der nicht auch im <strong>Weißenburger</strong><br />
Land eine Rede gehalten hätte. Um<br />
die schillernde Persönlichkeit Franz Josef<br />
Strauß in die Gegend zu bringen, brauchte es<br />
aber schon ein ganzes Seenland. FJS übergab<br />
1986 den Kleinen Brombachsee seiner Bestimmung.<br />
Danach fehlte – mit Ausnahme des<br />
glücklosen Amigo-Streibls, den wir<br />
in unserem Archiv nicht finden konnten<br />
– kein Bayerischer Ministerpräsident<br />
mehr. Edmund Stoiber besuchte Bierzelte<br />
und weihte den Bayerischen Limes-Infopoint<br />
in Weißenburg ein. Horst Seehofer bescherte<br />
Weißenburg einen Staatsempfang in der<br />
Karmeliterkirche und übernahm gut gelaunt<br />
auch gleich die Baulast für den seit <strong>Jahre</strong>n vor<br />
sich hinbröckelnden Klosterflügel. Sein Nachfolger<br />
Markus Söder ist als Nürnberger ohnehin<br />
immer wieder in der Region auffällig geworden.<br />
Allerdings selten in Weißenburg, ihn<br />
zog es zuletzt eher an den Brombachsee, ins<br />
Kloster Heidenheim oder ins Solnhofener Museum.<br />
Günther Beckstein war über Jahrzehnte<br />
hinweg regelmäßiger Gast in der Region.<br />
Während Söder noch zu aktiv ist, als<br />
dass man seine Rolle in der Zeitgeschichte<br />
abschließend bewerten<br />
könnte, hat sich ein anderer Polit-Grande<br />
seinen Status zuletzt sauber ruiniert. Die Rede<br />
ist von Gerhard Schröder, der Genosse<br />
der Bosse. Auch der frühere Kanzler war auf<br />
Einladung der SPD schon mal in der Stadt. In<br />
der Gegend kannte er sich ohnehin gut aus,<br />
stammte seine zwischenzeitliche Ehefrau Doris<br />
doch aus Tagmersheim bei Monheim.<br />
Und in Weißenburg gefielt es Schröder<br />
auch. Zwar rief er nicht nach einer<br />
„Flasche Bier“ und Streikandrohungen,<br />
aber er soll eine sehr solide Vorliebe für<br />
das aus dem Fass gezapfte Schneider Bier im<br />
Wirtshaus Zur Kanne entwickelt haben, wie<br />
Augenzeugen zu berichten wissen. Übrigens<br />
machte mit Rudolf Scharping auch ein weiterer<br />
Schröder-Weggefährte in Weißenburg<br />
Station. Der frühere Verteidigungsminister ist<br />
allerdings vor allem durch seine romanzelnden<br />
Pool-Fotos in Erinnerung geblieben, die ihm<br />
das Image ruinierten, weil die Urlaubsidylle<br />
angesichts eines anstehenden Auslandseinsatzes<br />
„seiner“ Bundeswehr nicht gut kam.<br />
Ein bisschen umgekehrt verlief der<br />
Weg von Sigmar Gabriel. Der Mann<br />
aus Goslar war erst als Politik-Krawallnudel<br />
verschrien, wurde aber noch Außenminister,<br />
Vizekanzler und fühlt sich mittlerweile<br />
als Welterklärer pudelwohl. Dass er lockere<br />
Sprüche kann, bewies er auf seiner Wander-<br />
Sommerreise durch das Altmühltal, die ihn unter<br />
anderem zu den 12 Aposteln führte.<br />
Seinen Legendenstatus bewahrt hat sich<br />
im Gegensatz zu Schröder ein anderer<br />
SPD-Kanzler: Willy Brandt. Der Mann,<br />
der für die Gestaltung der Ostpolitik den Friedensnobelpreis<br />
bekommen hat, stattete Weißenburg<br />
ebenfalls einen Besuch ab.<br />
Eine andere Ikone der Weltpolitik landete<br />
in Eichstätt, wo er aber ebenfalls vom<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> begrüßt wurde.<br />
Die Rede ist von Michail Gorbatschow, von<br />
dem Mann also, der die Mauer fallen ließ. Die<br />
Sparkasse Eichstätt hatte sich zwei <strong>Jahre</strong> nach<br />
seinem Rücktritt als Präsident der UdSSR den<br />
prominenten Vortragsredner gegönnt und dafür<br />
tief in die Tasche gegriffen. Gorbatschow<br />
erwies sich in Sachen Kapitalismus offenbar<br />
als lernfähig.<br />
Politisch betrachtet wurde es im neuen<br />
Jahrtausend in Sachen Prominenz bunter.<br />
Ein Umstand, der damit zu tun hat,<br />
dass Bayern nun auch andere Parteien neben<br />
der CSU hatte. So legte die Grüne Claudia<br />
Roth etwa mal als DJane in der Kneipe Zum<br />
Torwart auf. Und im gleichen Jahr kam der<br />
König der politischen Rhetorik, der Linken-Politiker<br />
Gregor Gysi, zu einer Rede in den Wildbadsaal<br />
nach Weißenburg.<br />
Etwa zu selben Zeit sprach auf Einladung<br />
der Sparkasse Mittelfranken-Süd auch<br />
Joachim Gauck in der <strong>Weißenburger</strong><br />
Karmeliterkirche. Er war als Leiter der sogenannten<br />
Gauck-Behörde für Stasi-Akten schon<br />
Promi, dass er aber mal als Bundespräsident<br />
das höchste Amt des Staates bekleiden sollte,<br />
war nicht abzusehen. Eine nicht minder überraschende<br />
Karriere hat einer hingelegt, der im<br />
bayerischen Landtagswahlkampf 2018 noch<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 16
im Wildbadsaal Reden schwang. Die Rede<br />
ist von dem Grünen-Politiker und heutigen<br />
Wirtschaftsminister Robert Habeck.<br />
Aber wechseln wir das Genre, ab in<br />
die Welt der Stars und Sternchen,<br />
von denen unzählige auch im <strong>Weißenburger</strong><br />
Land Station gemacht haben.<br />
Ivan Rebroff etwa, jenes Kulturgewächs<br />
der 1960er-<strong>Jahre</strong>, das im Kulturzentrum<br />
auftrat. Hinter dem vermeintlichen Don<br />
Kosaken verbarg sich ein Berliner Jung mit<br />
Fellmütze und herausragendem Stimmumfang.<br />
In der Reihe „Das besondere Theater“<br />
war auch Winnetou-Darsteller Pierre<br />
Briece einmal an gleicher Stelle in Weißenburg<br />
zu Gast, was zu einem denkwürdigen<br />
Interview führte (siehe Seite 14).<br />
Bemerkenswert war auch der Auftritt<br />
von Modern Talking in der sogenannten<br />
Eventhalle in der Wiesenstraße.<br />
Die damals noch unzerstrittenen<br />
Dieter Bohlen und Thomas Anders folgten<br />
der Einladung des ziemlich schillernden<br />
Wirts der Eventlocation. Das Konzert war<br />
gut besucht, aber sicher auch teuer bezahlt.<br />
Retten konnte es die Eventhalle jedenfalls<br />
Legendenstatus haben sich ohne jeden<br />
Zweifel auch die Toten Hosen erworben,<br />
die 2012 im Rahmen eines<br />
Geheimkonzerts das <strong>Weißenburger</strong> Jugendzentrum<br />
besuchten und für einen echten Abriss<br />
sorgten. Die Band um Frontmann Campino<br />
wollte ein Zeichen gegen rechts setzen<br />
und das Engagement des Juz gegen aufkeimende<br />
Neonazi-Tendenzen würdigen. Noch<br />
heute schmücken ihre Unterschriften eine<br />
Wand im Juz.<br />
Die Smago-Awards sorgten für ein<br />
Promi-Schaulaufen der ganz anderen<br />
Art in Weißenburg. Das Who<br />
is Who der Schlagerszene gab sich in der<br />
Karmeliterkirche die Klinke in die Hand.<br />
Die Amigos, der österreichische Lederhosensänger<br />
Andreas Gabalier oder Jürgen<br />
Drews – sie alle drängten sich in der Karmeliterkirche<br />
im Publikum.<br />
An gleicher Stelle durfte man auch<br />
den großen Harry Rowohlt schon<br />
mal begrüßen. Berühmt geworden<br />
als Penner in der Lindenstraße machte er<br />
sich in der Literatur einen Namen als erstklassiger<br />
Übersetzer, sprachmächtiger Vorleser<br />
und unerschrockener Säufer. Dass es<br />
wenige gab, die unterhaltsamere Geschichten<br />
erzählen konnten als der Hamburger,<br />
stellte er in Weißenburg auf und hinter der<br />
Bühne unter Beweis.<br />
Freizeit schenken<br />
Weihnachtsaktion<br />
Golf-Schnupperkurs<br />
1500 €<br />
2 Stunden Golfkurs mit Golflehrer<br />
Golfanlage Zollmühle, 91792 Ellingen, Tel.: 09141-3976<br />
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5 <strong>Jahre</strong> Landkreis<br />
Weißenburg-Gunzenhausen<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Der Landkreis gratuliert<br />
Täglich. Gut. Informiert.<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
,<br />
nicht, sie ging bald darauf in die ewigen<br />
Jagdgründe der <strong>Weißenburger</strong> Gastronomiegeschichte<br />
ein.<br />
Und sonst noch so? Na ja, Tatort-<br />
Kommissar Miroslav Nemec als<br />
Rockmusiker und der schwedische<br />
Bestseller-Autor Arne Dahl im Rahmen<br />
der Krimitage, BR-Gesicht Carolin<br />
Reiber, der Schauspieler Friedrich von<br />
Thun bei einer Fernseh-Weihnachtsgala<br />
in der Andreaskirche, Pop-Barde Max<br />
Giesinger beim Heimspiel-Festival, der<br />
bei dieser Gelegenheit gleich Freundschaft<br />
mit dem <strong>Weißenburger</strong> Badeweiher schloss,<br />
und ganz, ganz viele andere mehr, die wir an<br />
dieser Stelle vermutlich vergessen haben.<br />
Wir hoffen auf mindestens <strong>130</strong> weitere<br />
<strong>Tagblatt</strong>-<strong>Jahre</strong>, und selbstverständlich<br />
werden wir die<br />
Chronik der Prominenz weiterführen und<br />
weiter damit machen, Geschichten über die<br />
Stadt und ihre Besucher zu erzählen.<br />
Alles Gute und Danke<br />
für die stets gute<br />
Zusammenarbeit!<br />
www.landkreis-wug.de<br />
Weißenburg<br />
Nürnberger Straße 25<br />
Telefon 0 91 41 / 33 38<br />
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Zum <strong>130</strong>-jährigen<br />
Jubiläum<br />
wünscht der<br />
Gasthof Casino<br />
alles Gute.<br />
In der festen Überzeugung,<br />
dass wir unser<br />
125-jähriges Bestehen<br />
im Casino nächstes Jahr<br />
zusammen feiern können!<br />
Das Bergwaldtheater dagegen erfreut<br />
sich in der Gegenwart immer noch<br />
bester Gesundheit und wie schon in<br />
den 1930er-<strong>Jahre</strong>n ist es immer wieder Anlass,<br />
um Prominenz in der Stadt zu begrüßen.<br />
Etwa ein Stück lebende<br />
Musikgeschichte in Form von<br />
Roger Hodgson, dem früheren<br />
Frontmann von Supertramp.<br />
Die Rockikone spielte<br />
auf Einladung der Stadt im<br />
Bergwaldtheater. Dass allerdings<br />
stellte sich als nicht ganz<br />
unanstrengend heraus. Das<br />
Management beharrte damals<br />
darauf, dass große Palmen auf<br />
der Bühne zu stehen hätten.<br />
Der Hinweis, dass man sich ohnehin<br />
im Wald befinde, half da<br />
auch nicht weiter.<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong><br />
mittendrin<br />
im lokalen Geschehen.<br />
Der Kreisverband der FW FREIEN WÄHLER (vormals<br />
FW/UWG/UB) und seine Ortsverbände begleiten<br />
ihre Heimatzeitung seit mehreren Jahrzehnten<br />
und gratulieren herzlich zu diesem Jubiläum!<br />
Seite 17<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Weltmeister,<br />
18<br />
Olympiasieger,<br />
Legenden<br />
Viele Sportgrößen waren in den vergangenen Jahrzehnten in der Region zu Gast und haben<br />
dadurch auch für zahlreiche interessante Berichte im <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> gesorgt<br />
Von Uwe Mühling<br />
Anfangs war Lothar Matthäus noch bestens<br />
gelaunt, dann war er mit einer Entscheidung<br />
von Schiedsrichter Gerhard Luff unzufrieden,<br />
und als er dann auch noch (relativ harmlos)<br />
gefoult wurde, war das Fass übergelaufen. Der Fußball-Weltmeister<br />
ließ sich auswechseln, stapfte in die<br />
Kabine und zog sich auf Nimmerwiedersehen in den<br />
Mannschaftsbus zurück.<br />
So geschehen im Mai 1996 in Pleinfeld. Anlässlich<br />
des 50-jährigen Bestehens des FC Pleinfeld<br />
war der große FC Bayern München zu einem<br />
Fußball-Freundschaftsspiel zu Gast. Über 3000<br />
Zuschauer wollten sich das Spektakel nicht entgehen<br />
lassen. Wegen der wenig später beginnenden Europameisterschaft,<br />
die Deutschland gewinnen sollte,<br />
fehlten zwar die Nationalspieler, die Bayern um<br />
„Spielertrainer“ Klaus Augenthaler boten aber<br />
noch genügend prominente Fußballer wie Andreas<br />
Herzog, Oliver Kreuzer oder Christian Nerlinger auf.<br />
Fußball-Weltmeister Lothar Matthäus gastierte 1996 mit dem FC Bayern München zu einem Jubiläumsspiel<br />
beim FC Pleinfeld und bahnte sich seinen Weg durch Hunderte von Fans. <br />
Foto: Uwe Mühling<br />
Und eben Lothar Mätthaus. Der Franke hatte<br />
sich das Gastspiel in der Heimat sicherlich<br />
etwas anders vorgestellt. Falls er sich überhaupt<br />
noch daran erinnert, wird er heute über die<br />
Episode von damals wohl schmunzeln oder den Kopf<br />
schütteln. Der Welt- und Europameister, Europas<br />
Fußballer des <strong>Jahre</strong>s (1990) und Fifa-Weltfußballer<br />
(1991) ist inzwischen nach Spieler- und Trainerkarriere<br />
längst ein anerkannter Fernsehexperte.<br />
Thomas Müller kam 2005 mit dem FC Bayern zu einem B-Jugendturnier<br />
nach Stopfenheim. 2014 war er Weltmeister. Fotos: Uwe Mühling<br />
Der „Hackl Schorsch“ 1999 auf der<br />
Pleinfelder Sommerrodelbahn.<br />
Und DFB-Rekordnationalspieler Matthäus<br />
ist eines von vielen Beispielen dafür, welch<br />
große Zahl an Berühmtheiten und Topstars<br />
aus dem Sportsektor in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n und<br />
Jahrzehnten in Weißenburg und Umgebung zu Gast<br />
war. Deren Stippvisiten und mitunter auch deren<br />
sportlichen Auftritte haben sich vielfach in der Berichterstattung<br />
des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s widergespiegelt.<br />
Bleiben wir doch gleich beim Fußball: 2005<br />
spielte bei einem großen B-Jugendturnier der<br />
DJK Stopfenheim ein Toptalent mit, das eine<br />
Ausnahme-Karriere hinlegen sollte. Thomas Müller!<br />
Er holte mit dem FC Bayern den Turniersieg,<br />
und auch wenn der Schlaks im Münchner Dress beim<br />
abschließenden Elfmeterschießen traf, konnte damals<br />
keiner der Zuschauer wissen, welch aufgehenden<br />
Stern man gesehen hatte. Thomas Müller wurde<br />
2014 Weltmeister, gewann zweimal die Champions<br />
League und gehört zu jenem Bayern-Team, das ein<br />
Abonnement auf die Deutsche Meisterschaft hat und<br />
zweimal das Triple gewann. Katar war jüngst seine<br />
vierten WM-Teilnahme.<br />
Europameister Thomas Helmer spielte 2002 mit dem<br />
SV Seligenporten an der <strong>Weißenburger</strong> Jahnstraße.<br />
Willi Entenmann, Frank Baumann und Co waren 1997<br />
mit dem Club in Pappenheim. Fotos: Uwe Mühling<br />
Die Liste berühmter Leute aus der Fußballszene<br />
ließe sich noch ziemlich lange fortsetzen.<br />
Mit Stefan Reuter, Fritz Walter und<br />
Max Morlock zum Beispiel, alle drei 1987 zu Gast<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 18
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
Beim Sepp-Herberger-Tag 1987 waren in Pleinfeld unter anderem Fritz Walter (links), Stefan Reuter (Dritter<br />
von links) und Max Morlock (ganz rechts) zu Gast. <br />
Foto: WT-Archiv<br />
Schillernde Figur: Löwen-Präsident Karl-Heinz Wildmoser (links) mit<br />
Fanclubchef Herbert Neuwerth in Dietfurt. Foto: Uwe Mühling<br />
Beispiel. Mitte/Ende der 1990er-<strong>Jahre</strong> erlebte hier<br />
das Kirchweihrennen des RC Germania Weißenburg<br />
seine Glanzzeit mit mehreren Tausend Zuschauern,<br />
woran Größen wie Olaf Ludwig, Erik Zabel, Jens<br />
Heppner oder Udo Bölts einen Riesenanteil hatten.<br />
Vor allem Zabel und Ludwig gehörten als Gewinner<br />
des grünen Trikots der Tour de France zu den Besten<br />
ihrer Generation. Ludwig war sogar Olympiasieger.<br />
Später war dann auch ein Germania-Eigengewächs<br />
das große<br />
Zugpferd: Paris-Roubaix-Sieger<br />
John Degenkolb.<br />
Aber noch mal zum Stichwort<br />
Olympiasieger:<br />
Auch Georg „Schorsch“<br />
Hackl darf in unserer Prominentenliste<br />
nicht fehlen. 1999<br />
kam der legendäre Rennrodler<br />
zu einem Sponsorentermin nach<br />
Pleinfeld. Ein Mann mit zahlreichen<br />
Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften<br />
sowie bei Olympiaden. Genauso wie Sylke Otto<br />
– auch sie ein Topstar im Eiskanal. Klar, dass die beiden<br />
Ausnahmesportler in Pleinfeld auf der 1980 erbauten<br />
Sommerrodelbahn zu Gast waren.<br />
In Pleinfeld tummelten sich auch in der Brombachhalle<br />
schon viele Stars – vor allem bei der insgesamt<br />
dreimal durchgeführten legendären „Nacht<br />
des Sport“ des Box-Clubs Weißenburg. Der „Hackl<br />
Schorsch“ war auch hier dabei, ebenso wie Ski-Ass<br />
Christa Kinshofer oder Box-Champion Sven<br />
Ottke. Oder auch beim klassischen <strong>Weißenburger</strong><br />
Kirchweihboxen im Festzelt. Im August 2017 war dabei<br />
kein Geringerer als Graciano Rocchigiani als<br />
Stargast dabei. Der frührere Weltmeister, der in seinem<br />
Leben durch einige Höhen und Tiefen ging, zeigte<br />
sich als echter Sympathieträger für den Boxsport –<br />
umso größer war der Schock, als er gut ein Jahr später<br />
im Alter von nur 54 <strong>Jahre</strong>n bei einem Verkehrsunfall<br />
in Italien verstarb.<br />
Einer der bekanntesten Boxer: Weltmeister Graciano Rocchigiani (Mitte) 2017<br />
beim <strong>Weißenburger</strong> Kirchweihboxen mit Walter Nowotny (links) und Heiner<br />
Pauckner (rechts). <br />
Foto: Uwe Mühling<br />
beim Sepp-Herberger-Tag in Pleinfeld und alle ebenfalls<br />
Fußball-Weltmeister – der eine 1990 in Rom,<br />
die anderen beim legendären „Wunder von Bern“<br />
1954. Oder mit Bayern-Manager und -Präsident Uli<br />
Hoeneß (auch er Welt- und Europameister) genauso<br />
wie mit Münchens langjährigem Ober-Löwen Karl-<br />
Heinz Wildmoser, mit Manni Schwabl, Didi<br />
Hamann oder Thomas Helmer, der Europameister<br />
von 1996, der im April 2002 nach seiner Profizeit<br />
für den SV Seligenporten an der Jahnstraße auflief<br />
und dort gegen den TSV 1860 Weißenburg spielte.<br />
Nicht ganz „unschuldig“ daran war Karlheinz „Carlo“<br />
Wild. Der heutige Chefreporter des Kicker engagierte<br />
sich in der damaligen Zeit stark bei den „Klosterern“,<br />
für die er auch selbst die Schuhe schnürte.<br />
Immer wieder zu Besuch war natürlich der 1. FC<br />
Nürnberg, der oftmals bekannte Leute in die <strong>Weißenburger</strong><br />
Region brachte: Dieter Nüssing,<br />
Raphael Schäfer, Dieter Hecking, Willi Entenmann,<br />
Frank Baumann und, und, und . . . Unvergessen<br />
werden nicht zuletzt die Gastspiele der Clubprofis<br />
bei der TSG Pappenheim (1996) und der TSG<br />
Solnhofen (2012) bleiben.<br />
Aber auch aus vielen anderen Sportarten machte<br />
die Prominenz keinen Bogen um das <strong>Weißenburger</strong>-<strong>Tagblatt</strong>-Land.<br />
Die Radprofis zum<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch<br />
zum <strong>130</strong>-jährigen<br />
Jubiläum!<br />
Für unsere Kunden da sein<br />
heißt auch dort sein.<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> –<br />
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläumsjahr!<br />
Bei uns stehen Ihre Ziele und Wünsche, Pläne<br />
und Vorhaben nicht nur zu einem bestimmten<br />
Anlass im Mittelpunkt, sondern dauerhaft.<br />
Unser innovativstes Tool in unserer<br />
genossenschaftlichen Beratung:<br />
echte Nähe vor Ort in unserer Region.<br />
Die großen Kirchweih-Radrennen lockten in den 1990er-<strong>Jahre</strong>n unter anderem<br />
Erik Zabel (li.) und Olaf Ludwig nach Weißenburg. Foto: Uwe Mühling<br />
rb-wug.de<br />
Seite 19<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
20<br />
„Die Vielzahl der<br />
Probleme, die hier<br />
auf Erfüllung warten,<br />
ist in ganz Franken<br />
unerreicht“<br />
Recherche-Erfolge des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s<br />
Von Miriam Zöllich<br />
„Es ärgert mich am meisten, dass die ganzen<br />
Vorgänge scheibchenweise über die Presse bekannt<br />
werden und die eigentlich Beteiligten<br />
kaum etwas zur Aufklärung beitragen“, sagte<br />
1998 der damalige Landrat Georg Rosenbauer.<br />
Veranlasst zu dieser Aussage hatte ihn der<br />
Cronheimer Mülldeponie-Skandal, den Uwe<br />
Ritzer im <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> aufgedeckt<br />
hatte. Ärgerlich, ja. Aber genau das ist eine<br />
wichtige Aufgabe und eine Stärke des lokalen<br />
Journalismus: Er begleitet prägende Ereignisse<br />
in der Region, teils über <strong>Jahre</strong> hinweg. Die<br />
Redaktion greift lose wabernde Themen aus<br />
der Bevölkerung auf und stellt sie in einer breiten<br />
Öffentlichkeit zur Diskussion. Die Redakteurinnen<br />
und Redakteure gehen Hinweisen<br />
nach, decken Missstände auf, bringen ans Tageslicht,<br />
was manche lieber im Dunkeln gelassen<br />
hätten.<br />
Diese besondere Rolle in der Region<br />
erkannte und lobte die <strong>Tagblatt</strong>-Redaktion<br />
auch schon in der Kirchweihbeilage<br />
1950: „Die Vielzahl der Probleme, die<br />
hier auf Erfüllung warten, ist in ganz Franken<br />
unerreicht. Wenn es nun bei den maßgeblichen<br />
Stellen auch etwas zu dämmern anfängt,<br />
ist es auch mit ein kleines Verdienst der Heimatzeitung,<br />
die in einer Vielzahl von Artikeln<br />
auf die Probleme der Wasserversorgung, der<br />
Verkehrserschließung und der wirtschaftlichen<br />
Erschließung hingewiesen hat. (...) Darin<br />
liegen die Aufgaben, die einer echten Heimatzeitung,<br />
wie sie das <strong>Weißenburger</strong> Tagbatt ist,<br />
von keiner anderern Stelle abgenommen werden<br />
können und die von Zeitungen außerhalb<br />
des Kreises und der Stadt kaum erfüllt werden<br />
können.“<br />
Ein bisschen viel Pathos, ja. Vielleicht<br />
lags am allgemeinen Freudentaumel,<br />
denn erst ein Jahr zuvor hatten die<br />
amerikanischen Besatzer mit der Neuauflage<br />
des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s wieder eine unabhängige<br />
Heimatzeitung in Weißenburg genehmigt<br />
(zur Geschichte des <strong>Tagblatt</strong>s siehe Seite<br />
4/5). Und dann feierte man in Weißenburg<br />
nach den leidvollen und entbehrungsreichen<br />
Kriegs- und Nachkriegsjahren auch noch die<br />
Rückkehr der geliebten Kirchweih. Trotz allem<br />
Überschwangs: So ganz daneben lag die <strong>Tagblatt</strong>-Redaktion<br />
mit ihrer Einschätzung nicht.<br />
Blickt man auf die Schreckensszenarien der<br />
Prognos-Studie 2022, wartet die „Vielzahl der<br />
Probleme“ in unserem Landkreis noch immer<br />
auf Erfüllung. Verkehrserschließung, Wirtschaft<br />
und Wasser tauchen auch heute noch<br />
auf den Seiten des Lokalteils auf – wenn auch<br />
mit anderen Schwerpunkten als 1950.<br />
Die Mülldebatte war Anfang der Neunziger<br />
eines der beherrschenden Themen<br />
in der Zeitung. Stopfenheim war etwa<br />
als ein Standort für eine Restschlacke-Deponie<br />
im Gespräch, es regte sich heftiger Widerstand.<br />
Ende der 90er-<strong>Jahre</strong> flog auf, dass in<br />
Cronheim illegal Fremdmüll abgelagert wurde.<br />
Findige Bürger waren den Mülltransportern<br />
hinterhergefahren. 1997 konnte <strong>Tagblatt</strong>-Redakteur<br />
Uwe Ritzer aufdecken, dass die Städtereinigungsfirma<br />
Ernst gemeinsam mit einem<br />
Ingenieurbüro Bodenproben falsch deklarierte<br />
und Rechnungen frisierte, um die Erweiterung<br />
der eigenen Mülldeponie in Cronheim als Sanierung<br />
zu verkaufen. Bei einer Erweiterung<br />
hätte nämlich die Firma Ernst die Kosten allein<br />
getragen, an einer Sanierung musste sich<br />
der Landkreis finanziell beteiligen. Firmenchef<br />
Rudolf Ernst wurde wegen Betrugs zu einer<br />
saftigen Geldstrafe verurteilt.<br />
Es war auch Uwe Ritzer, der Anfang<br />
der 90er- <strong>Jahre</strong> über die Entlassung<br />
des damaligen <strong>Weißenburger</strong> Sparkassen-Direktors<br />
Dollinger berichtete, der<br />
mit millionenschweren Kreditzusagen seine<br />
„Kompetenzen massiv überschritten“ hatte.<br />
Und im Gunzenhausener Gebiet brachte Ritzer<br />
die Veruntreuung des dortigen Bürgermeisters<br />
ans Tageslicht. Willi Hilpert hatte<br />
städtische Bauhof-Mitarbeiter eingesetzt, um<br />
auf der Haus-Baustelle seiner Tochter mitzuhelfen<br />
– vertuscht durch falsche Angaben auf<br />
Stundenzetteln. Das Amtsgericht verurteilte<br />
Hilpert und den damaligen Bauhofleiter wegen<br />
Untreue in mehreren Fällen, der Stadt<br />
Gunzenhausen ist durch das „Amigo-System“<br />
nach Berechnungen des Gerichts ein Schaden<br />
von mehreren Zehntausend Mark entstanden.<br />
Hinter einen zigfachen Schaden geklemmt hat<br />
sich auch Rainer Heubeck Anfang der Nullerjahre:<br />
Der <strong>Tagblatt</strong>-Redakteur machte öffentlich,<br />
dass durch den Bau des Brombachsees der<br />
Grundwasserspiegel gestiegen ist. In der Folge<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 20
Wir wünschen dem<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
alles Gute zum Jubiläum!<br />
DOPPELPREMIERE im Au<br />
Śkoda Kamiq und K<br />
in Wettelsheim am Samstag, 21. Sept<br />
drückte das Wasser in etliche Keller in Allmannsdorf,<br />
St. Veit und Veitserlbach. Am Ende bekamen<br />
die Hausbesitzer eine Entschädigung.<br />
Immer wieder sind es Großprojekte, die lokal<br />
für Zündstoff sorgen. Vor allem, wenn sie zunächst<br />
an der Bevölkerung vorbeimanövriert<br />
werden. 2004 wollte sich Ellingen als Standort<br />
für den Limes-Park ins Gespräch bringen, doch<br />
das Thema stand nur auf der Tagesordnung im<br />
nicht öffentlichen Teil der Stadtratssitzung. Robert<br />
Renner bekam Wind davon und machte die<br />
Bewerbung Ellingens öffentlich. Der umstrittene<br />
Römer-Freizeitpark beherrschte dann die Berichterstattung<br />
im <strong>Tagblatt</strong> über <strong>Jahre</strong>, 2011 scheiterte<br />
das Projekt schließlich final. Gleiche Stelle, anderer<br />
Investor: Seit Kurzem sorgen die Pläne von<br />
Hetzner Online für Zoff in Ellingen. Markus Steiner<br />
hingegen lässt nicht locker, wenn es um den<br />
„Wohnpark am Fränkischen Meer“ in Pleinfeld<br />
geht. Seit <strong>Jahre</strong>n liegt das groß angekündigte Vorzeigeprojekt<br />
brach und ist in der Rezatgemeinde<br />
längst zum Politikum geworden. Gar nicht allzu<br />
lang her ist die Debatte um das Muna-Gelände in<br />
Langlau: Dass Center Parcs für den Brombachsee<br />
schon ganz konkrete Pläne hatte und seit<br />
<strong>Jahre</strong>n Gespräche mit örtlichen Verantwortlichen<br />
führte, konnte Jan Stephan ans Tageslicht<br />
bringen. Das millionenschwere Tourismusprojekt<br />
war das kontrovers disktutierte Thema der<br />
jüngeren Landkreisgeschichte. Das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> sah sich in der Folge einer Flut von<br />
Ereignissen, Positionierungen, Aktionen und<br />
Leserzuschriften gegenüber. Die Center-Parcs-<br />
Pläne zerschellten schließich im Mai 2021 an einem<br />
knappen Bürgerentscheid der Pfofelder.<br />
An den lokal brisanten Themen ist das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> ganz nah dran, nicht<br />
selten gelangen sie dann zu überregionaler<br />
Aufmerksamkeit. Jan Stephan machte den<br />
Vier-Quadratmeter-Streit zwischen Grafschaft<br />
und Stadt in Pappenheim bekannt. Seine jahrelange<br />
Berichterstattung über den Verfall von<br />
Schloss Syburg sorgte dafür, dass der jetzige Besitzer<br />
auf die Immobilie aufmerksam wurde und<br />
nun Millionen in die Sanierung des historischen<br />
Gebäudes steckt. Und dass J. D. Salinger, der<br />
weltberühmte Autor von „Der Fänger im Roggen“,<br />
1945 in Pappenheim eine bis dato unbekannte<br />
erste Ehe geschlossen hatte, fand Widerhall<br />
in zahlreichen Publikationen<br />
weltweit. Robert Renner und Miriam<br />
Zöllich berichteten 2014 über den<br />
„Kirchweih-Vorfall“ mit dem damaligen<br />
Linken-Stadtrat Erkan Dinar,<br />
der in Bayern Schlagzeilen machte.<br />
Dinar wurde vorgeworfen, alkoholisiert<br />
beim Einlass ins Weinzelt gepöbelt<br />
und einen Polizisten angegriffen<br />
zu haben. Der Linken-Stadtrat wiederum<br />
erhob schwere Anschuldigungen<br />
gegen die Polizeibeamten: Sie hätten<br />
ihn proviziert und übermäßige Gewalt<br />
angewendet. Der Fall rief die <strong>Weißenburger</strong><br />
Neonazi-Szene auf den Plan,<br />
die ihre Chance auf Abrechnung mit<br />
dem Linken witterte, und endete mit<br />
einem Strafbefehl gegen Dinar.<br />
Apropos Neonazis: Die über<br />
<strong>Jahre</strong> hinweg aktive rechte<br />
Szene in Weißenburg beobachtete<br />
das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
genau. Trauriger Höhepunkt: ein vermummter<br />
Angriff auf das <strong>Weißenburger</strong><br />
Jugendzentrum im November<br />
2011. Jan Stephan berichtete über<br />
den Vorfall, und die gesamte Redaktion<br />
unterschrieb einen Kommentar<br />
mit dem Titel „Kein Platz für Neonazis“.<br />
Die Punkrock-Band „Die Toten<br />
Hosen“ wurde auf die Geschichte<br />
aufmerksam und kam auf Einladung<br />
des Juz zu einem Konzert nach Weißenburg,<br />
um ein deutliches Zeichen<br />
gegen rechts zu setzen. Während der<br />
Corona-Pandemie 2020 konnte Miriam<br />
Zöllich nachweisen, wie Verschwörungstheoretiker<br />
und Gegner<br />
der Corona-Maßnahmen gezielt die<br />
öffentliche Debatte verzerrten. Mit einer<br />
arrangierten Mehrheit fluteten sie<br />
die Facebook-Seite des <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong>s mit Unterstützungsbekundungen<br />
für Bernd Bayerlein. Der Polizist<br />
hatte auf Corona-Demonstrationen<br />
gesprochen und dort fragwürdige Aussagen<br />
getroffen. Für ihre Berichterstattung über die Verschwörungs-<br />
und Querdenkerszene wurde Miriam<br />
Zöllich von der Konrad-Adenauer-Stiftung in einer<br />
Sonderpublikation zum Deutschen Lokaljournalistenpreis<br />
gewürdigt.<br />
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schon beim ersten Blick den<br />
Habenwollen-Effekt aus. Und auch im Innenraum setzt sich der souveräne<br />
Charakter des neuen Kia XCeed fort, beispielsweise mit dem großzügigen<br />
Raumangebot und der erhöhten Sitzposition. Zahlreiche Soft-Touch-Applikationen,<br />
dunkle Chrom-Elemente am Armaturenbrett und hochwertige<br />
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wie der freistehende Touchscreen des Infotainmentsystems<br />
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Genau dafür steht der Neue ŠKODA KAMIQ,<br />
1 Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind 1 Der E<br />
unser nicht erster Bestandteil City- SUV. des So Angebots, kompakt sondern und agil, dienen allein Vergleichszwecken von d<br />
dass man zwischen von kurzen den verschiedenen Trips in die Stadt Fahrzeugtypen. nicht<br />
kontr<br />
Öffentlichkeit ist eine<br />
mächtige Waffe – auch<br />
im Kampf gegen Krankheiten<br />
und Krankenkassen. Das<br />
konnte die Redaktion des <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong>s in den vergangenen<br />
Jahrzehnten immer<br />
wieder mit Unterstützungskampagnen<br />
beweisen. 2001 verunglückte<br />
der neunjährige Fabian<br />
aus Neudorf bei einem Autounfall<br />
schwer. Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma,<br />
war gelähmt<br />
und konnte nur noch „Mama“<br />
sagen. Die Eltern hofften, Fabi-<br />
genug bekommt. Und so komfortabel, dass<br />
selbst lange Reisen noch viel länger sein<br />
dürften. Ganz gleich, wohin Ihr Weg Sie<br />
führt: Die zahlreichen Assistenzsysteme,<br />
das große an virtuelle könnte Cockpit durch und das eine clevere Delfintherapie Innenraumkonzept in lassen den Sie USA<br />
im Neuen ŠKODA KAMIQ ganz souverän Ihr Ziel erreichen.<br />
Fortschritte machen. Das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
berichtete über den Fall und löste eine Welle der<br />
Hilfsbereitschaft aus. Dank großzügiger Spenden<br />
bekam Fabian seine Delfintherapie, und gleichzeitig<br />
war der Verein „Kinderschicksale Mittelfranken“<br />
geboren, der seitdem Hunderte schwerkranke<br />
Kinder unterstützt hat. Markus Steiner griff<br />
2018 die Geschichte der kleinen Aria aus Stopfenheim<br />
auf. Das knapp einjährige Mädchen litt an einem<br />
Herzfehler, nur eine Herztransplantation in<br />
den USA konnte sie retten – doch die Krankenkasse<br />
wollte nicht zahlen. Nur wenige Wochen nach<br />
der Berichterstattung im <strong>Tagblatt</strong> und in überregionalen<br />
Medien schließlich die überraschende<br />
Wendung: Die Krankenkasse stellte eine halbe<br />
Million Euro in Aussicht, Aria bekam ein neues<br />
Herz. Inzwischen ist sie fünf <strong>Jahre</strong> alt. „Aria hat<br />
mittlerweile eine sehr starke Persönlichkeit entwickelt“,<br />
berichten die Eltern. „Sie ist ein total offenes<br />
kleines Mädchen.“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Seite 21<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
22 Ein Haus mit vielen<br />
Von Robert Renner<br />
A<br />
dieser Stelle gilt es einmal<br />
ein dickes Dankeschön<br />
zu sagen an alle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die sich mit großem Engagement<br />
für das Unternehmen einsetzen.<br />
Tag für Tag leistet jeder<br />
an seiner Stelle seinen Beitrag<br />
dazu, dass unsere Kunden mit<br />
unseren Produkten zufrieden<br />
sind und morgens pünktlich ihre<br />
Zeitung im Briefkasten haben.<br />
Manche der Mitarbeiter halten<br />
unserem Betrieb schon seit<br />
Jahrzehnten die Treue. Neben<br />
Waltraud Braun<br />
Verlegerin und Geschäftsführerin<br />
im Verlag<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
der Verleger-Familie Braun mit<br />
Seniorchefin Waltraud Braun,<br />
ihrem Sohn Ralf, dem aktuellen<br />
Geschäftsführer des Unternehmens,<br />
und seiner Schwester<br />
Ulrike stehen vor allem die Redakteurinnen<br />
und Redakteure<br />
des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s in<br />
der Öffentlichkeit. Sie klären in<br />
der täglichen Konferenz, welche<br />
Themen sich in der Zeitung<br />
wiederfinden und wo und wie im<br />
Blatt platziert wird. Bei dieser<br />
Besprechung wird auch festgelegt,<br />
wer welche Termine besetzt.<br />
Ralf Braun<br />
Verleger und Geschäftsführer<br />
im Verlag<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Ulrike Heubeck<br />
Gesellschafterin/Bürofachkraft<br />
im Verlag<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Es gilt hernach zu recherchieren,<br />
zu schreiben und zu redigieren,<br />
das heißt einen Text so zu bearbeiten,<br />
dass er gewisse Standards<br />
erfüllt und verständlich ist. Mit<br />
modernster Computertechnik<br />
werden danach die Zeitungsseiten<br />
zusammengestellt, Korrektur<br />
gelesen und dann online zu<br />
unserem Kooperationspartner<br />
Verlag Nürnberger Presse gesandt,<br />
wo die Zeitung samt dem<br />
sogenannten Mantelteil mit Politik,<br />
Wirtschaft, Sport, Kultur etc.<br />
gedruckt wird. Lieferwagen bringen<br />
sie schließlich zu den Austrägern<br />
und Verkaufsstellen.<br />
Nicht weniger wichtig sind<br />
all die anderen Bereiche<br />
unseres Hauses. Da sind<br />
unsere Mediaberater, die wissen,<br />
wann und wie welche Werbung<br />
wirkt. Sie stehen Unternehmen,<br />
Geschäften, Vereinen und Veranstaltern<br />
bei wichtigen Fragen<br />
zur Seite: Welche Zielgruppe will<br />
ich ansprechen? Wie erreiche ich<br />
möglichst viele Leser? Ist all das<br />
geklärt, kommen unsere Mediengestalter<br />
in der Setzerei ins<br />
Spiel, die die Inserate entwerfen<br />
und die Anzeigenseiten unserer<br />
Zeitung zusammenstellen.<br />
Wer eine Annonce aufgeben will,<br />
kommt in aller Regel mit unserer<br />
Geschäftsstelle in Kontakt. Die<br />
Mitarbeiterinnen dort verkaufen<br />
aber auch Shopartikel sowie die<br />
Produkte unseres Regionalladens<br />
HeimaTeil, sie kümmern sich um<br />
den Leserservice und verkaufen<br />
Konzert- und Theaterkarten.<br />
Und sie kümmern sich um Kunden,<br />
die Druckaufträge in unser<br />
Haus bringen. Auch hier ist nach<br />
der Auftragsannahme wieder die<br />
Setzerei gefragt. Über die Druckvorstufe<br />
geht es in die eigentliche<br />
Druckerei, wo von der Visitenkarte<br />
bis zur Fachzeitschrift alles<br />
in hoher Qualität gedruckt und<br />
Max Elbel &<br />
Leonhard Braun<br />
Gründer des<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s<br />
in der Weiterverarbeitung in die<br />
richtige Form gebracht wird. Viele<br />
der Druckerzeugnisse werden<br />
zuvor in unserer Werbeagentur<br />
be media entwickelt – vom Firmenlogo<br />
bis hin zu aufwendigen<br />
Broschüren und vielem mehr.<br />
Zu be media gehört auch der<br />
Regionalladen HeimaTeil, der<br />
Produkte regionaler Erzeuger<br />
vermarktet. Nicht zu vergessen<br />
sind unsere Buchhaltung und<br />
unsere Reinigungskraft.<br />
Josef Höppler<br />
Druckereileitung<br />
Seit 1981 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Heinz Hüttinger<br />
Buch- & Offsetdrucker<br />
Seit 2002 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Andreas Jäger<br />
Buch- & Offsetdrucker<br />
Seit 2012 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Max Wörrlein<br />
Medientechnologe Druckweiterverarbeitung<br />
| Seit 2012 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Andreas Schertler<br />
Druckvorstufe<br />
Seit 1978 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Joachim Neubert<br />
Aushilfe Lektorat<br />
im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Elisabeth Lindner<br />
Aushilfe Lektorat<br />
im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Werner Maczkowiak<br />
Producer<br />
Seit 1988 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Inge Schwarz<br />
Bürofachkraft<br />
Seit 1999 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Silvia Herger<br />
Bürofachkraft<br />
Seit 2010 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 22
Facetten<br />
Im Verlag Braun & Elbel in der Wildbadstraße 16-18 in Weißenburg<br />
entsteht nicht nur sechsmal pro Woche das <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong>. Dort wird auch richtig Druck gemacht – unter anderem<br />
für die Eigenproduktionen Carpe diem und WIKO. Unter<br />
unserem Dach gibt es aber auch die Werbeagentur be media<br />
und den Regionalladen HeimaTeil.<br />
Claudia Lensing<br />
Anzeigenleitung<br />
Seit 2008 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Harald Kirchdorfer<br />
Lohn- und Finanzbuchhaltung<br />
Seit 2020 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Robert Renner<br />
Redaktionsleiter<br />
Seit 1993 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Jan Stephan<br />
Stellv. Redaktionsleiter<br />
Seit 2005 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Miriam Zöllich<br />
Redakteurin<br />
Seit 2020 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Markus Steiner<br />
Redakteur<br />
Seit 2005 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Ina Brechenmacher<br />
Redakteurin<br />
Seit 2022 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Uwe Mühling<br />
Sportredakteur<br />
Seit 1987 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Mathias Hochreuther<br />
Redakteur<br />
Seit 2022 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Rainer Heubeck<br />
Redakteur<br />
Seit 1989 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Klaus Gempel<br />
Mediengestalter<br />
Seit 1976 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Tanja Meyerhöfer<br />
Mediengestalterin<br />
Seit 2021 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Helmut Hussendörfer<br />
Mediengestalter<br />
Seit 1979 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Ingo Schwarz<br />
Mediengestalter<br />
Seit 1996 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Ingrid Philipp<br />
Lektorat<br />
Seit 2001 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Dominik Schwenk<br />
Projektleiter Onlineportal<br />
Seit 2022 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Felix Oeder<br />
Projektmanagement be media<br />
Seit 2021 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Sven Katheder<br />
Grafik & Design be media<br />
Seit 2005 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Erik Körner<br />
Illustration & Design be media<br />
Seit 2021 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Behare Rudi<br />
Reinigungskraft<br />
Seit 2019 im<br />
Verlag <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Seite 23<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
Leben gestalten -<br />
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Wir gratulieren<br />
zum<br />
<strong>130</strong>-jährigen<br />
Firmenjubiläum!<br />
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<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
110 <strong>Jahre</strong> Möbel Rachinger<br />
Wir blicken auf eine lange gemeinsame Erfolgsgeschichte<br />
zurück und bedanken uns für die stets gute Zusammenarbeit.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH<br />
zu <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n WT!<br />
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Mitglied des Deutschen Bundestages<br />
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Druck: 23.11.2022 11:29:44<br />
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Seite 25<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
26<br />
„Alles Lüge<br />
in diesem<br />
Kommentar“<br />
Lob, Kritik und Beschimpfungen<br />
Von Ina Brechenmacher<br />
Lob tut gut, das lässt sich kaum leugnen.<br />
Von konstruktiver Kritik aber lebt der<br />
Journalismus: Fehler versuchen wir<br />
mit tiefergehender Recherche, einer Richtigstellung<br />
und einer Entschuldigung geradezurücken;<br />
an grobe Schnitzer erinnern wir uns<br />
noch lange. Und am Ende ist es aber ein Qualitätskriterium<br />
unserer Arbeit, wenn keine Seite<br />
mit dem Artikel zum Streitfall wirklich glücklich<br />
ist.<br />
Die Redaktion wollte mir wohl einen<br />
Vorgeschmack auf die Arbeit als Redakteurin<br />
in Weißenburg geben und<br />
beauftragte mich, die gesammelten Zuschriften<br />
der letzten <strong>Jahre</strong> aus der Sparte „Lob, Kritik<br />
und Beschimpfungen“ durchzugehen und<br />
besonders wortgewaltige Stücke herauszusuchen.<br />
Ein paar der kurioseren Rückmeldungen<br />
zu unseren Artikeln haben wir hier gesammelt.<br />
Nach und nach kamen die Kollegen und<br />
die Kollegin mit den wildesten Einsendungen<br />
zu mir: selbst gebastelte<br />
Postkarten, besorgniserregende Kollagen,<br />
Screenshots von Facebook-Kommentaren,<br />
schwungvoll beschriebene Briefe auf dickem<br />
Papier und wütend getippte E-Mails. Gespräche<br />
auf der Straße, anonyme Anrufe und das<br />
nicht so anonyme Pendant fehlen im improvisierten<br />
Archiv. Als Anekdoten leben die besonders<br />
lautstarken Monologe aber durchaus weiter.<br />
„Den [Nachname] brauchstʻ ma fei nimmer<br />
schicken“ scheint ein lokaler Klassiker der indirekten<br />
Feedbackkultur zu sein.<br />
Salz und Pfeffer<br />
„Was wäre die Suppe ohne Salz, das Chili ohne<br />
Pfeffer, Weißenburg ohne <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>“<br />
ziert eine besonders liebevolle Postkarte<br />
an unseren Redaktionsleiter Robert Renner.<br />
Unsere Artikel wurden von der Leserschaft<br />
schon als „wohltuend“ beschrieben, die Mitarbeit<br />
beim <strong>Tagblatt</strong> als „bereichernd“. Der ein<br />
oder andere wurde für die „bemerkenswerte<br />
journalistische Leistung“ gelobt.<br />
Bei Markus Steiner bedankte sich ein Leser<br />
für die „stets objektive und von gegenseitigem<br />
Respekt geprägt Berichterstattung“.<br />
„Bleibt unpolitisch und deckt auf,<br />
wo ihr Fäulnis riecht“, legte uns ein Leser am<br />
Ende seiner E-Mail, voll des Lobes für einen<br />
„miz“-Artikel, ans Herz. „So stelle ich mir Zeitung<br />
vor!“, schreibt eine Leserin als Reaktion<br />
auf einen Artikel von Jan Stephan.<br />
Vom Lapsus bis unter die Gürtellinie<br />
Die Kritik unter den Zusendungen reicht<br />
von lieb gemeintem Tadel bis hin zu<br />
ausufernden Hasstiraden. Es hätte sich<br />
„ein Lapsus“ in einen unserer Artikel geschlichen,<br />
schreibt ein durchaus netter und aufmerksamer<br />
Leser. Ein Mann aus Nordhessen<br />
machte sich einmal sogar die Mühe, die falsch<br />
geschriebenen Wörter eines Artikels mit rotem<br />
Buntstift anzustreichen und uns als Brief zukommen<br />
zu lassen.<br />
„Sausakrisch“ musste sich ein Leser über einen<br />
Artikel ärgern. Im gleichen Absatz droht er,<br />
keine Anzeigen mehr zu schalten. Jan Stephan<br />
mit seinem „spätpubertär-frühadoleszenten<br />
Geschreibsel“ sei „schreibwütig“, erzürnt sich<br />
der Autor einer E-Mail. Ein anderer Redakteur<br />
wurde schon als „journalistischer Barfußläufer“<br />
bezeichnet. „Alles Lüge in diesem Kommentar“,<br />
ist Rainer Heubeck als äußerst konstruktive<br />
Kritik in Erinnerung geblieben.<br />
Ganz unterirdisch wird es in mancher<br />
Facebook-Kommentarspalte: „Was<br />
fühlst du, wenn du morgens in den<br />
Spiegel schaust und weißt, dass du eine Verräterin<br />
an der Freiheit und der Demokratie dieses<br />
Landes bist und vor allem eine Verräterin<br />
an deinen Geschwistern, deinen Nachbarn,<br />
deinen Freunden und deinen Landsleuten?“ So<br />
etwas treibt einen dann doch länger um.<br />
Eine für <strong>Weißenburger</strong> weniger rühmliche<br />
Anekdote teilte Markus Steiner:<br />
„Pressefuzzi“ wird man ab und an auch gerne<br />
genannt am Lande. Freilich meist nicht von<br />
Angesicht zu Angesicht, sondern eher in der<br />
dritten Person, so geschehen kurz nach meinem<br />
Umzug von Ingolstadt nach Weißenburg,<br />
als einer an meinem Grundstück vorbeiging<br />
und über den Zaun fragte: „Wohnt<br />
jetzt da dieser Pressefuzzi?“ Eine Frage, die<br />
ich klar mit „Ja“ beantworten konnte.<br />
Bei der Sichtung des Materials ergaben<br />
sich ein paar wiederkehrende Themen.<br />
„Frau Zöllich blubbert doch auch nur<br />
das nach, was ihr vorgegeben ist“, schreibt<br />
jemand und vermutet einen unsichtbaren<br />
Strippenzieher. Kollege Renner, nimmt ein<br />
anonymer Briefeschreiber an, hätte „seinen<br />
Arbeitsplatz unter dem Schreibtisch von OB<br />
Schröppel, um ihm besser die Füße küssen zu<br />
können.“ Es fällt schwer, sich das nicht bildlich<br />
vorzustellen. Beide Beteiligten machen dabei<br />
einen weniger erfreuten Eindruck. „Gebauchpinselt“<br />
hätten wir ein Mitglied des Stadtrats.<br />
Daraus ergibt sich ein irgendwie schöneres<br />
Bild.<br />
Unsere „Postille“ abbestellen will ein<br />
aufgebrachter und seinem Gemeindeoberhaupt<br />
sehr zugetaner Bürger.<br />
Er beendet seine Tirade mit einer Kritik am gewählten<br />
Foto:<br />
„Hinzu kommt noch eine sehr unglückliche<br />
Abbildung unseres Bürgermeisters in ebendiesem<br />
Artikel. So etwas ist Majestätsbeleidigung<br />
und geht gar nicht!“<br />
Beim Thema Kirche scheinen sich die Absender<br />
nicht wirklich einig zu sein. Eine<br />
handgeschriebene Notiz sagt voraus,<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 26
i<br />
| Whirlpools<br />
Die Freien Wähler-Pappenheim<br />
wünschen dem <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
und allen Mitarbeitern zum<br />
<strong>130</strong>-jährigen Jubiläum<br />
weiterhin Erfolg.<br />
Wer sich in unserer Gemeinde<br />
kommunalpolitisch<br />
ohne Parteizugehörigkeit<br />
einbringen möchte, ist bei den<br />
Freien Wählern Pappenheim<br />
sehr gut aufgehoben.<br />
dass Kollege Steiner<br />
für seinen Artikel<br />
„in der Ewigkeit<br />
zur Rechenschaft<br />
gezogen“ wird.<br />
Autsch. Auf der anderen<br />
Seite attestierte<br />
uns eine Postkarte:<br />
„Z‘viel Weihrauch<br />
brennt in den Augen<br />
beim Lesen unseres<br />
fast schon zum Kirchenblatt<br />
mutierten<br />
WT‘s.“ Wie man‘s<br />
macht…<br />
Einmal haben<br />
wir uns getraut,<br />
ein Gemälde mit einem nackten Frauenoberkörper<br />
darauf zu fotografieren und abzudrucken.<br />
Ein Leser sah das gar nicht gerne:<br />
„So etwas müsste eine Zeitung ÄCHTEN!“,<br />
schreibt er. Die Worte „kein Niveau“ hat er<br />
zur Sicherheit unterstrichen. An zu schwitzigen<br />
Männern im Sportteil scheint er sich noch<br />
nicht gestört zu haben.<br />
Dynamisch, mit gepflegtem Hochdeutsch<br />
Beim <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> gibt es erst<br />
seit Kurzem eine weibliche Redakteurin.<br />
Mit mir nun zwei – es ist unglaublich.<br />
Eine ehemalige, ebenfalls weibliche Praktikantin<br />
stellte den damaligen Redakteuren<br />
ein neckisches, aber sehr liebevoll gemeintes<br />
Zeugnis aus. Sie schrieb:<br />
„Gute Journalisten besitzen für gewöhnlich<br />
bestimmte Eigenschaften: Sie sind vielseitig<br />
interessiert, politisch korrekt und gut organisiert.<br />
Sie können mit zehn Fingern schreiben,<br />
ein abgeschlossenes Studium vorweisen und<br />
gepflegtes Hochdeutsch sprechen. Sie sind mit<br />
vollster Konzentration bei der Sache, frisch,<br />
dynamisch und sachlich. Die sechs Redakteure<br />
des <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s sind aber außergewöhnlich<br />
und haben dem Klischee den<br />
Kampf angesagt, denn bei ihnen verkehren<br />
sich all diese Charakterzüge ins Gegenteil.“<br />
Man mag sich gar nicht ausmalen, was<br />
aus Nürnberg entsandte Volontärinnen<br />
und Volontäre, die mit der <strong>Weißenburger</strong><br />
Art noch nicht vertraut sind, in ihren<br />
Praktikumsberichten schreiben.<br />
Bewältigungsstrategien<br />
Unterschiedlich viel haben die Kollegen<br />
und die Kollegin über die<br />
<strong>Jahre</strong> aufgehoben, was neben dem<br />
jeweiligen Chaos beim kürzlichen<br />
Umzug in neue Redaktionsräume<br />
auch auf sehr unterschiedliche Bewältigungstrategien<br />
schließen lässt.<br />
Jan Stephan hebt sehr akribisch auf;<br />
Sportchef Uwe Mühling wählt die wohl<br />
gesündeste Taktik: Er schmeißt einfach<br />
alles weg. Auffallend viele Autogrammkarten<br />
von Lammköniginnen, Waldprinzessinnen<br />
und einer bayerischen<br />
Polit-Prominenz liegen bei Kollege Steiner<br />
in der Schublade. Auch ein handsigniertes<br />
Exemplar der Fernsehmoderatorin<br />
Carolin Reiber hat er aufgehoben<br />
und als Motivation an prominenter<br />
Stelle im Büro platziert: „Lieber ste, das<br />
Interview beim OB war mit Ihnen ein<br />
Vergnügen. Das finden Ihre CR und das<br />
BR-Team! Alles Gute für Sie.“<br />
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Seite 29<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
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30<br />
Am Ball mit dem<br />
Von Uwe Mühling<br />
Schöner wie Ulrich Wickert kann man es kaum<br />
sagen: „Ich liebe die Lokalpresse. Wenn ich unterwegs<br />
bin in Deutschland, lese ich als Erstes<br />
im Hotel natürlich die Lokalzeitung – weil ich dann<br />
weiß, was da passiert.“ So hat es die Tagesthemen-Legende<br />
jüngst im NN-Interview erzählt. Und Wickert<br />
muss es mit seiner jahrzehntenlangen Erfahrung als<br />
Journalist, Buchautor und Moderator ja wissen.<br />
In der Tat bringt die Lokalzeitung genau das zu<br />
Papier (oder in digitale Form), was in der jeweiligen<br />
Region gerade passiert. Und genau das liefert<br />
auch das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> seit <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />
Dass der Lokalsport dabei fest dazugehört, ist unbestritten.<br />
Über den Umfang gibt es sicher unterschiedliche<br />
Meinungen. Den einen ist es zu viel, die anderen<br />
können nicht genug davon kriegen.<br />
Wir im WT versuchen dabei, die richtige Balance<br />
zu finden. Gerade in den Hochzeiten<br />
– wenn draußen Fußball, Laufen und<br />
Co. volles Programm bieten, gleichzeitig aber auch<br />
der Hallensport auf Touren ist – kann es schon mal<br />
sein, dass einiges zusammenkommt. Vier bis fünf Seiten<br />
Lokalsport in der Wochenendausgabe sind dann<br />
keine Seltenheit. Das liegt letztlich auch daran, dass<br />
wir seit vielen <strong>Jahre</strong>n bemüht sind, über das aktuelle<br />
Geschehen hinaus möglichst viele interessante Hintergrund-Geschichten,<br />
Porträts oder Interviews zu<br />
liefern und damit mehr als die klassische 1:0-Berichterstattung<br />
zu bieten. Die Kür ergänzt sozusagen die<br />
Pflicht.<br />
Wir finden auch, dass der Sport im Heimatteil<br />
seinen Platz verdient hat, weil er ein<br />
wichtiger Aspekt des gemeinschaftlichen<br />
Lebens in der Region ist. Er ist die wohl wichtigste<br />
Freizeitbeschäftigung – egal ob aktiv oder passiv. Er<br />
vereint gerade viele junge Menschen – und damit<br />
Die VfL-Baskets Treuchtlingen sorgen seit vielen <strong>Jahre</strong>n für besondere Erfolge in der Regionalliga. Hier ein Mannschaftsfoto<br />
aus der Saison 2010/2011 – inklusive des Maskottchens VfL-Bunny. <br />
Foto: Uwe Mühling<br />
vielleicht auch die Leser und Leserinnen von morgen.<br />
Und seine Bedeutung zeigt sich auch an nackten Zahlen:<br />
Rund 35 000 Menschen und damit deutlich über<br />
ein Drittel der Landkreis-Bevölkerung sind Mitglied<br />
in einem der 113 Sportvereine im Gebiet Weißenburg-Gunzenhausen<br />
und damit sicher auch am sportlichen<br />
Geschehen interessiert.<br />
Das Schöne am Lokalsport ist vor allem die<br />
Tatsache, dass es nie langweilig wird. Es gibt<br />
kaum ein Wochenende im Jahr, an dem kein<br />
Wettbewerb stattfindet oder keine Veranstaltung<br />
läuft. Zudem ist in diesem Metier stets für Spannung<br />
gesorgt. Gewinnen und verlieren, Auf- und Abstieg,<br />
Triumphe und Tränen gehören permanent dazu,<br />
wenn irgendwo ein Ball rollt und fliegt, wenn irgendwo<br />
ein Startschuss fällt.<br />
All das spiegelt sich auch im <strong>Weißenburger</strong> Lokalteil<br />
wider. Dabei hat sich in den vergangenen<br />
Jahrzehnten ein großer Wandel vollzogen.<br />
War das Sportgeschehen in früheren <strong>Jahre</strong>n vor<br />
allem auf den Fußball fokussiert, so hat sich mehr und<br />
mehr eine enorme Vielfalt breitgemacht. Wer hätte<br />
sich vor 30 <strong>Jahre</strong>n schon vorstellen können, dass<br />
die Region einen Seenlandmarathon mit bis zu 3 000<br />
Teilnehmern hat? Oder dass ausgerechnet die Basketballer<br />
des VfL Treuchtlingen zur großen Zugnummer<br />
werden, wo sie doch aus einer vermeintlichen Randsportart<br />
kommen.<br />
Aber genau solche Aushängeschilder wie die<br />
VfL-Baskets braucht eine Region. Seit über<br />
zehn <strong>Jahre</strong>n spielen sie inzwischen viertklassig<br />
in der 1. Regionalliga – und das als reine Amateure.<br />
Viertklassig waren einst auch die Fußballer des<br />
damaligen TSV Weißenburg, als die Landesliga nach<br />
den beiden Bundesligen sowie der Regionalliga noch<br />
an vierter Stelle stand. Dort mitzumischen war schon<br />
etwas Außergewöhnliches. Und wie schwierig es ist,<br />
dorthin zurückzukehren, bekamen die Weißenbur-<br />
Wir gratulieren dem <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
zu <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n Zeitungsmarathon!<br />
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Der Seenlandmarathon ist eine Marke von<br />
Wolfgang Heindel (re.) vom FC/DJK Weißenburg bekam 2004 als Weltmeister<br />
im Ju-Jutsu einen großen Empfang am Bahnhof. Foto: Uwe Mühling<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 30
Lokalsport<br />
Mehr<br />
als ein 1:0: Der Heimatsport ist ein<br />
wichtiger Bestandteil unserer Zeitung.<br />
Er spiegelt auch die bunte Vielfalt und das<br />
große Engagement in den Vereinen wider.<br />
ger – inzwischen als TSV 1860 – auch zu<br />
spüren. Fast 30 <strong>Jahre</strong> lang mussten sie bis<br />
2021 auf den Wiederaufstieg warten, auch<br />
wenn die Landesliga durch viele Reformen<br />
heute „nur“ noch sechstklassig ist.<br />
Wir gratulieren zum Jubiläum!<br />
Viele Aushängeschilder gibt es auch<br />
abseits der großen Mannschaftssportarten.<br />
Zahlreiche Schüler/innen,<br />
Jugendliche, Frauen und Männer<br />
haben in den vergangenen Jahrzehnten<br />
Medaillen und Titel bei Bayerischen und<br />
Deutschen Meisterschaften und auch auf<br />
internationalem Parkett gefeiert. Besonders<br />
prestigeträchtig war 1989 beispielsweise<br />
der deutsche Titel für Schwergewichts-Champion<br />
Peter Stettinger vom<br />
Box-Club Weißenburg. Oder 2004 der<br />
Gewinn der Weltmeisterschaft durch Ju-<br />
Jutsu-Kämpfer Wolfgang Heindel vom FC/<br />
DJK Weißenburg. Quer durch die Bandbreite<br />
des heimischen Sports gab es immer<br />
wieder herausragende Erfolge – von der Leichtathletik<br />
über die Sportakrobatik bis hin zu Prellball, Taekwondo,<br />
Ringen, Tischtennis und, und, und. . .<br />
Es soll an dieser Stelle aber keine Best-of-Liste<br />
werden, das würde den Rahmen sprengen und<br />
könnte den Anspruch auf Vollständigkeit kaum<br />
erfüllen. Es soll aber zeigen, dass auch eine ländliche<br />
Region wie die unsrige überaus erfolgreiche Leute<br />
hervorbringen kann. Jüngste Beispiele sind dabei<br />
auch zwei Profis: Der <strong>Weißenburger</strong> Markus Steinhöfer<br />
spielte im Fußball unter anderem für den FC Bayern<br />
München, Red Bull Salzburg, Eintracht Frankfurt<br />
und den FC Basel, wurde mehrfacher Landesmeister<br />
und lief in der Champions League auf. Radsportler<br />
John Degenkolb, der in Hundsdorf bei Ettenstatt aufgewachsen<br />
ist, hat Siege bei den Frühjahrsklassikern<br />
Paris-Roubaix und Mailand-Sanremo ebenso in seiner<br />
Vita stehen wie Etappenerfolge bei der Tour de France<br />
und der Spanienrundfahrt „Vuelta“.<br />
Der <strong>Weißenburger</strong> Fußballprofi Markus Steinhöfer (re.) hat<br />
unter anderem gegen Neymar gespielt. Foto: WT-Archiv<br />
Und es soll auch zeigen, wie facettenreich der<br />
Sport in Weißenburg und der Region ist. Das<br />
lässt sich nicht nur an der großen<br />
Auswahl an Sportarten ablesen, sondern<br />
auch an den Veranstaltungen. Vom früheren<br />
Feldhandball über klassische Fußballturniere<br />
bis hin zu vielen Laufwettbewerben und<br />
Meisterschaften in zahlreichen – mitunter<br />
auch ausgefallenen – Disziplinen und Sportarten<br />
reicht die Palette.<br />
All das macht den Lokalsport so lebendig.<br />
Und das soll aus unserer Sicht<br />
auch seinen Platz im Heimatteil des<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>s finden. Und zu guter<br />
Letzt ist die Sportberichterstattung in der<br />
Tageszeitung auch eine Anerkennung dafür,<br />
was in den Sportvereinen zumeist ehrenamtlich<br />
geleistet wird, von Vorständen, Trainern<br />
und Betreuern bis hin zum Platzwart oder<br />
zur Trikotwäscherin. Dass der Sportteil immer<br />
auf den letzten Seiten zu finden ist, tut<br />
dem keinen Abbruch. Es soll ja viele Menschen<br />
geben, die die Zeitung von hinten lesen<br />
– allein schon wegen der Todesanzeigen<br />
– aber das ist natürlich augenzwinkernd gemeint.<br />
. .<br />
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Seite 31<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
32<br />
Mehr als Zeitung -<br />
wir stehen auf vielen Beinen<br />
Von Jan Stephan<br />
Wir sind mehr als nur ein Verlag<br />
– wir sind auch Druckerei,<br />
Werbeagentur, Regionalladen<br />
sowie ein bisschen Reisebüro und Veranstaltungsagentur.<br />
Wir sind mehr als<br />
nur das <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> - wir sind<br />
auch das Kulturmagazin Carpe diem, und<br />
die beiden Wirtschaftsmagazine WIKO<br />
Altmühlfranken und WIKO Eichstätt.<br />
Was wir aber vor allem sind – wir sind von<br />
hier.<br />
das Portfolio. Binnen kürzester Zeit haben<br />
wir uns mit be media – das be steht im<br />
Übrigen für Braun & Elbel – auf dem regionalen<br />
Markt etabliert und arbeiten für<br />
den Landkreis, die Stadt, Industrieunternehmen,<br />
aber auch den kleinen Friseur<br />
ums Eck oder die neue Regionalkäserei.<br />
Die Agentur im ersten Geschoss<br />
geht bestens zusammen mit der<br />
Druckerei einen Stock tiefer. Hier<br />
arbeitet man Hand in Hand, damit der<br />
Kunde nur einen Ansprechpartner für seine<br />
Projekte hat. Die technischen Investitionen<br />
der vergangenen <strong>Jahre</strong> haben sich<br />
ausgezahlt. In der Kombination von Gestaltung,<br />
Umsetzung und der Regionalität<br />
kann man auch mit den Giganten der<br />
Alle Aktivitäten des Verlags haben<br />
mit der Region zu tun, aus der wir<br />
kommen. Heimat ist sozusagen<br />
unser Geschäft. Als letzter Zeitungsverlag<br />
des Landkreises gehören wir noch einer<br />
Familie vor Ort und wir halten auch als<br />
letzte Offset-Druckerei des Landkreises<br />
die Stellung. Beides Geschichten, die vor<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>n begannen.<br />
Wir haben in den beiden vergangenen<br />
Jahrzehnten aber auch<br />
neue Geschichten geschrieben.<br />
Weil früh klar war, dass man sich als Lokalzeitung<br />
in Zukunft auf viele Beine stellen<br />
muss, wenn man als selbstständige<br />
Einheit in der Fläche überleben will.<br />
Also erweiterten wir vor rund zwölf<br />
<strong>Jahre</strong>n unser Portfolio um das<br />
Kulturmagazin Carpe diem. Aus<br />
der Idee von damals ist eine Institution<br />
von heute geworden, die aus dem lokalen<br />
Kulturbetrieb nicht mehr wegzudenken<br />
ist. Vor drei <strong>Jahre</strong>n folgte mit dem Wirtschaftskompass<br />
ein weiteres Magazin.<br />
Wieder wollten wir uns einem lokalen<br />
Thema in der Tiefe widmen und dabei das<br />
nutzen, was uns einzigartig macht: die Lokalkompetenz.<br />
Das Heft wurde auf Anhieb ein Erfolg<br />
und geht 2023 in die vierte<br />
Ausgabe. Seit diesem Jahr haben<br />
wir die Grenze des Landkreises übersprungen<br />
und bringen in Zusammenarbeit<br />
mit dem Donaukurier im Landkreis<br />
Eichstätt einen zweiten Wirtschaftskompass<br />
heraus. Weitere Ausgaben in<br />
anderen Regionen könnten folgen.<br />
Während andernorts Redaktionen<br />
und Setzereien zusammengekürzt<br />
werden, bauen wir<br />
Personal auf. Weil wir der festen Überzeugung<br />
sind, dass Lokaljournalismus eine<br />
hervorragende Zukunft hat, wenn man<br />
ihn gut macht. Und weil wir jede Menge<br />
Arbeit haben, weil noch etliche innovative<br />
Projekte in der Pipeline stecken.<br />
Aber das Haus entwickelt sich<br />
auch in anderen Bereichen weiter.<br />
Inzwischen haben wir mit be<br />
media eine preisgekrönte Werbeagentur<br />
aufgebaut und dem Verlag ein drittes<br />
Standbein beschert. Aus eigenem Personal<br />
und einigen Neuzugängen hat sich ein<br />
Team gebildet, das voller Enthusiasmus<br />
und Kreativität Projekte umsetzt. Vom<br />
kompletten Projektmanagement über die<br />
Erstellung von Marketingkonzepten, Logodesign<br />
und der Entwicklung von Corporate<br />
Identities bis hin zu Webdesign, Außenwerbung<br />
und Druckprodukten reicht<br />
media<br />
BRAUN&ELBEL<br />
Branche mithalten.<br />
In einem ganz anderen Metier ist man<br />
neuerdings mit dem HeimaTeil-Laden<br />
unterwegs. Der Regionalladen<br />
sammelt die Produkte von Direktvermarktern<br />
aus dem Landkreis ein und vermarktet<br />
sie zentral im Landkreis. Vor Ort<br />
in der Geschäftsstelle des <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong>s, auf dem Wochenmarkt in Weißenburg,<br />
aber auch im Netz. Mit einem<br />
Klick kann man hier nun echte Regionalprodukte<br />
kaufen und bekommt sie am<br />
nächsten Tag vor die Haustür geliefert.<br />
Eine Art Supermarkt des Regionalen im<br />
Internet. Nun muss man nicht mehr von<br />
Direktvermarkter zu Direktvermarkter<br />
tingeln, sondern kann endlich kompakt<br />
einkaufen. Ein Unternehmensfeld, das<br />
bestens zu uns als Heimatverlag passt und<br />
Gustav R. Albrecht<br />
Rechtsanwalt<br />
Fachanwalt für Steuerrecht<br />
Licencié en Droit (Paris XIII)<br />
Diplom-Kaufmann (Univ.)<br />
Bernd Körzendörfer M.A.<br />
Master of Arts (Mediation)<br />
Steuerberater<br />
Zertifizierter Mediator<br />
Bastian Forster M.A.<br />
Steuerberater<br />
Landwirtschaftliche Buchstelle<br />
Master of Arts (M.A.)<br />
Sandra Inselsperger<br />
Steuerberaterin<br />
(angestellt nach § 58 StBerG)<br />
Jennifer Pfefferlein<br />
Steuerberaterin<br />
(angestellt nach § 58 StBerG)<br />
Albrecht Körzendörfer Forster Partnerschaft Jahnstraße 31 Tel. 0 91 41 / 973 - 0 info@steuer-wirtschaft-recht.de<br />
Steuerberater – Rechtsanwalt 91781 Weißenburg Fax.: 0 91 41 / 973 - 160 www.steuer-wirtschaft-recht.de<br />
Preisgekröntes Team: be media ist eine der jüngeren Abteilu<br />
V. l. n. r.: Sven Katheder, Erik Körner, Felix Oeder, Claudia Le<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 32
Seit 52 <strong>Jahre</strong>n sind wir Euer Partner!<br />
Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum.<br />
Ihr Partner in der Region<br />
Weißenburg & Gunzenhausen<br />
das in Zukunft behutsam weiter ausgebaut<br />
werden soll.<br />
Zurückkommen soll in Kürze unsere<br />
Leserreisensparte, die<br />
wir vor allem mit den Fans und<br />
Freunden unseres Kulturmagazins mit<br />
großem Erfolg über etliche <strong>Jahre</strong> durchgeführt<br />
hatten. Von Albanien über Griechenland<br />
und Italien bis nach Irland<br />
reichten unsere bisherigen Reiseziele.<br />
Immer angeführt von einem Reiseleiter<br />
aus der Region, der ein besonderes<br />
den Magiern und Andreas Kümmert<br />
hatten wir schon ein erstes Programm<br />
zusammen, dem dann aber die Corona-Pandemie<br />
einen Strich durch die<br />
Rechnung machte. Fortsetzung folgt,<br />
heißt es diesbezüglich hier aus unserem<br />
Haus.<br />
Dieses Motto gilt für alle Geschäftsbereiche.<br />
Denn Ziel aller<br />
Anstrengungen ist es, dass<br />
die Lichter in der Wildbadstraße 16-18<br />
noch lange leuchten. Dass wir auch die<br />
Wirtschaft setzt auf<br />
faire Partnerschaft<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> die Region Weißenburg publizistisch geprägt<br />
– wir gratulieren dem <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
Kundenkorrektur<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
vielen Dank für Ihren Auftrag. Anbei erhalten Sie den Korrekturabzug Ihrer An<br />
Eventuelle Änderungswünsche richten Sie bitte an den im Briefkopf genannte<br />
Positionen<br />
Belegungseinheit Sonderaktivitäten WUG<br />
Erscheinungstermin 25.03.2020<br />
Farbe<br />
Vierfarbdruck<br />
Rubrik<br />
Geschäftsanzeigen<br />
Größe<br />
2Sp./50 mm<br />
Platzierung<br />
GE Geschäftsanzeigen<br />
Kollektiv<br />
Platzierungswunsch Rubrik Geschäftsanzeigen<br />
Terminkommentar<br />
Foto: Terra24/GettyImages.de<br />
Verhältnis zum jeweiligen Reiseziel hat.<br />
Mal sehen, was da in Zukunft noch so<br />
kommt.<br />
Das gilt auch für unsere Veranstaltungsschiene.<br />
Seit Beginn<br />
sind wir Partner und Unterstützer<br />
des Heimspiel-Festivals im <strong>Weißenburger</strong><br />
Bergwaldtheater. Daraus<br />
hatte sich die Idee entwickelt, selbst eine<br />
kleine Kulturreihe als <strong>Weißenburger</strong><br />
<strong>Tagblatt</strong> aufzulegen. Mit Django Asül,<br />
nächsten <strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> in der Region mitbegleiten<br />
und in manchen Teilen auch<br />
mitgestalten dürfen. Immer wieder frische<br />
Ideen zu haben, sich weiterzuentwickeln<br />
und dabei gelegentlich auch<br />
mal auf der Schnauze landen zu dürfen,<br />
ist die Voraussetzung dafür. Und natürlich<br />
sind auch Sie Voraussetzung,<br />
dass wir weitermachen können. Nur,<br />
wenn die verschiedenen Sparten unseres<br />
Verlags Kunden, Nutzer, Leser<br />
Eventuelle Änderungen bitte bis spätestens Montag 15.00 U<br />
spätestens Freitag vor Erscheintermin, 15.00 Uhr, durchgeb<br />
Korrektur, gehen wir davon aus, dass die Anzeige von Ihne<br />
Korrekturen nicht mehr ausgeführt werden.<br />
Es gelten unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen gemä<br />
Wir bedanken uns für den Auftrag<br />
und wünschen Wir bedanken viel uns Erfolg! für den Auftrag<br />
und wünschen viel Erfolg!<br />
NATUR<br />
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• Terrassen<br />
• Treppen<br />
• Innenböden<br />
• Gartenmauern<br />
• Fensterbänke<br />
• Küchen-<br />
• Arbeitsplatten<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum <strong>130</strong>. Jubiläum<br />
HAUSMESSE am 26. und 27.10.2018<br />
HAUSMESSE Herzlichen am 26. Glückwunsch! und 27.10.2018<br />
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ngen des Hauses, hat sich aber schon den Deutschen Agenturpreis für seine Kreativarbeit gesichert.<br />
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Seite 33<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Donnerstag, Freitag, 16. Dezember 15. Dezember 2022 2022<br />
34<br />
Rückschau mit<br />
Bilderschnipseln<br />
Ein Querschnitt durch die Lokaljournalisten-Fotografie<br />
Operation am Wahrzeihen: 1997 wurden die Glocken nach einer Überholung wieder in den<br />
Andreasturm eingesetzt.<br />
Die fünfte <strong>Jahre</strong>szeit: Ohne Kirchweih ist Weißenburg fast nicht denkbar. Der Blumenund<br />
Trachtenzug erfreut sich dabei großer Beliebtheit, wie hier in den 1980er-<strong>Jahre</strong>n.<br />
Gelungener Schnappschuss: Fotografenglück<br />
in den 1970er-<strong>Jahre</strong>n.<br />
Land unter: Die Altmühl trat früher deutlich öfter und mit größerer<br />
Macht über die Ufer. Das Bild stammt aus den 1980er-<strong>Jahre</strong>n.<br />
Schöne Sommertage: Auch die erlebt man als Lokaljournalist, hier im<br />
Freibad Langenaltheim.<br />
Landwirtschaftlich geprägt: Das war das <strong>Weißenburger</strong> Land früher. Die Aufnahme aus<br />
den 1960er-<strong>Jahre</strong>n entstand bei Bieswang.<br />
Großereignis: Das Seenland hat unsere Region deutlich verändert. Hier wird der Stollen<br />
des Altmühlüberleiters gebohrt.<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong> Seite 34
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
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Wir gratulieren zum<br />
Jubiläum ganz herzlich<br />
und wünschen für<br />
die Zukunft alles Gute!<br />
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Wir gratulieren dem <strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong><br />
zu seinem <strong>130</strong>-jährigen Bestehen!<br />
Vielen Dank für die hervorragende<br />
jahrzehntelange Zusammenarbeit,<br />
die wir gerne auch in Zukunft weiterführen!<br />
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Seite 35<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>
Sonderausgabe zum <strong>130</strong>-jährigen Jubiläum Freitag, 16. Dezember 2022<br />
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Wir gratulieren zum Jubiläum und bedanken uns für die tolle<br />
Zusammenarbeit mit der Medienabteilung des Verlags Braun & Elbel.<br />
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Wir gratulieren zum<br />
Jubiläum<br />
und wünschen für die<br />
weitere<br />
Zukunft<br />
alles Gute!<br />
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Die langjährige Geschichte des „<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong>“ kann nur als<br />
Bestätigung für einen Qualitätsjournalismus gewertet werden, der über<br />
den Tag und die Region hinaus seine Wirkung entfaltet. Wir gratulieren<br />
ganz herzlich zum <strong>130</strong>. Firmenjubiläum.<br />
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Wir gratulieren dem<br />
<strong>Weißenburger</strong> <strong>Tagblatt</strong> zum<br />
<strong>130</strong>-jährigen Jubiläum ganz<br />
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Schwabach • Würzburg • Weißenburg • Regensburg • München<br />
Seite 36<br />
<strong>130</strong> <strong>Jahre</strong>