19. Jänner 2023
- "ÖBB-Schienenlärm": Ball liegt bei der Stadt - Neun neue Bürger der Stadt Graz - Kuratieren im Minenfeld - Studis mental stark belastet - Biomasse als Schlüssel für die Energiewende
- "ÖBB-Schienenlärm": Ball liegt bei der Stadt
- Neun neue Bürger der Stadt Graz
- Kuratieren im Minenfeld
- Studis mental stark belastet
- Biomasse als Schlüssel für die Energiewende
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2 graz<br />
www.grazer.at <strong>19.</strong> JÄNNER <strong>2023</strong><br />
Richtig trennen: Saubermacher<br />
und ARA Recycling-App. SAUBERMACHER<br />
App hilft beim<br />
Müll trennen<br />
■ Bis zu 18 Prozent falsche<br />
Abfälle landen noch immer<br />
in der Gelben Tonne bzw. im<br />
Gelben Sack, viel zu viel im<br />
Restmüll. Hier setzt die App<br />
„Digi-Cycle“ an, sie soll das<br />
Recycling vereinfachen und<br />
die Mülltrennqualität verbessern.<br />
User scannen einfach die<br />
Verpackung und erhalten über<br />
den RecyclingGuide eine ortsspezifische<br />
Trennanleitung sowie<br />
den Standort der nächsten<br />
Sammelstelle. Das Incentive-<br />
System belohnt außerdem fleißige<br />
Mülltrenner.<br />
Die Corona-Infektionszahlen in<br />
Graz sind gesunken.<br />
GETTY<br />
Corona in Graz<br />
und Umgebung<br />
■ Die Corona-Zahlen sind in<br />
Graz seit gestern wieder gesunken.<br />
Die Sieben-Tage-Inzidenz<br />
beträgt heute 159,2 Fälle pro<br />
100.000 Einwohner (gestern:<br />
175,2). Im Bezirk Graz-Umgebung<br />
liegt der Wert wiederum<br />
bei 128,5 (gestern:131,6). Die<br />
niedrigste Inzidenz gibt es aktuell<br />
in Murau mit 29,3, die<br />
höchste nach Graz hat Leibnitz<br />
mit 131,9. 3.546 Steirer sind<br />
bisher im Zusammenhang mit<br />
einer Corona-Infektion gestorben.<br />
„ÖBB-Schienenlärm“:<br />
Ball liegt bei der Stadt<br />
SPANNEND. Volles Programm heute im Grazer Gemeinderat. Es ging u.a. um<br />
Schienenlärm in Gösting über Bettelverbot bis zu Offenlegung von Politikerreisen.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Vertreter der Grazer<br />
Stadtregierung waren<br />
auch in der heutigen Gemeinderatssitzung<br />
im Grazer Rathaus<br />
um Harmonie bemüht. Bürgermeisterin<br />
Elke Kahr begrüßte<br />
um Punkt 13 Uhr freundlich neben<br />
den Livestreamern auch<br />
Schüler der Mittelschule Webling,<br />
die die Sitzung verfolgten. In der<br />
Fragestunde waren 14 Fragesteller<br />
am Pult. Acht Fragen werden<br />
schriftlich beantwortet, die Zeit<br />
dafür war um 14.30 Uhr um. Großes<br />
Thema hier die von Vizebürgermeisterin<br />
Judith Schwentner<br />
vorgeschlagenen Änderungen in<br />
der Parkraumbewirtschaftung.<br />
Schwentner in ihrer Antwort: „Es<br />
ist ein heißes Thema. Es geht um<br />
Verbesserung der Lebensqualität<br />
und es geht um die menschengerechte<br />
und nicht um die autogerechte<br />
Stadt. Wir überlegen, ob<br />
die größeren Autos, die umstrittenen<br />
SUVs, nicht mehr Parkgebühren<br />
zahlen sollen. Wir stehen da<br />
am Anfang der Diskussion“.<br />
Fonds für Lärmopfer<br />
Danach wurden die dringlichen<br />
Anträge, diesmal waren es zwölf,<br />
behandelt. Emotional ging es vor<br />
allem zum Thema Schienenlärm<br />
Graz-Gösting zu, eine schier unendliche<br />
Geschichte. Im Antrag<br />
vom (Korruptions-)Freien Gemeinderatsklub<br />
beklagte Gemeinderat<br />
Alexis Pascuttini, dass die<br />
Anrainer des Bahnhofes in Gösting<br />
nach wie vor der nervenden<br />
Geräuschkulisse ausgesetzt sind,<br />
Schlaftabletten nehmen müssen<br />
und versuchen, mit Gehörschutz<br />
Ruhe zu finden. Aber nichts davon<br />
trägt zu einer Lösung der Gesamtsituation<br />
bei. Der Gemeinderat<br />
forderte in seinem dringlichen<br />
Antrag, dass nicht allein der „Ausbau<br />
Lärmschutzmauer“ forciert<br />
wird, sondern auch umfassendere<br />
und wirkungsvollere Maßnahmen<br />
geprüft werden. Zusätzlich möge<br />
die zuständige Abteilung der Stadt<br />
Graz prüfen, ob ein Fonds zur Soforthilfe<br />
für stark betroffene Anrainer<br />
eingerichtet werden kann.<br />
KPÖ-Gemeinderat Philipp<br />
Ulrich fordert in seinem Antrag<br />
Die heutige<br />
Gem<br />
e i n -<br />
deratssitzung<br />
konnte im<br />
Netz und<br />
live auf der<br />
Galerie<br />
beobachtet<br />
werden.<br />
FISCHER<br />
Formulare in einfacher Sprache.<br />
Es geht um die vielen Formulare,<br />
mit denen sich auch Menschen<br />
mit Lernschwierigkeiten auseinandersetzen<br />
müssen. Die Stadt<br />
Graz, so heißt es im Antrag, soll<br />
dafür sorgen dass das Bürgeramt<br />
für Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />
Formulare in einfacher<br />
Sprache ausarbeitet.<br />
Philipp Pointner von den<br />
Neos wollte mit seinem dringlichen<br />
Antrag klare Transparenz<br />
von Politikerreisen. Ausgehend<br />
von den Reisen etwa nach Nordkorea,<br />
die als Bildungsreisen bezeichnet<br />
wurden, sollten künftig<br />
Reisen von Politikern verpflichtend<br />
vor Antritt der jeweiligen<br />
Reise gemeldet werden. Der versteckten<br />
Beeinflussung der Grazer<br />
Gemeinderatspolitik will er<br />
damit einen Riegel vorschieben.<br />
Aus der normalen Tagesordnung<br />
reicht noch das umstrittene<br />
Thema Neugestaltung der Zinzendorfgasse<br />
heraus. Für die Projektgenehmigung<br />
„Begegnungszone<br />
Zinzendorfgasse“ wurden<br />
vorerst einmal 450.000 Euro beschlossen.