TSV-Echo 2023
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Markus Krimmel
erhielt Ehrenbrief
Am 8. Juni 2022 wurde Markus Krimmel mit dem Ehrenbrief
des Hessischen Fußballverbandes für seine
überragende ehrenamtliche Arbeit gedankt.
Die Ehrung fand nach einem Jugendspiel statt. 1.
Vorsitzender Stefan Kehr und Dominik Göbel (stellv.
TSV-Jugendwart) dankten Markus für seine vielseitige
Arbeit und überreichten die Urkunde. Er ist nicht
nur Trainer der C-Jugend der Jugendspielgemeinschaft
Homberg/Efze, sondern hat in der Vergangenheit
auch viele Aufgaben im organisatorischen
und handwerklichen Bereich über nommen. Sein
Markenzeichen ist seine sprichwörtliche Zuverlässigkeit.
Stefan Kehr
Markus Krimmel Dominik Göbel
Im Verein:
Mitglieder sind
gefordert!
Vor allem größere Vereine bezeichnen sich zunehmend
als Dienstleister. Das ist richtig, denn Vereine
stellen ein immaterielles Produkt her. Das Sportangebot
ist nicht unfassbar. Es ist auch nicht lagerbar
sondern findet zu einem bestimmten Zeitpunkt an
einem bestimmten Ort statt. Die Qualität ist wesentlich
abhängig davon, wie beispielsweise Übungsleiter
und Sportgruppe miteinander harmonieren.
Dass Sportvereine Dienstleister sind, ist aber nur die
halbe Wahrheit, denn Sportvereine funktionieren
nur, wenn möglichst alle Mitglieder helfen. Herbert
Dieker, Direktor der Führungsakademie des Deutschen
Sportbundes, prägte dafür die Formel „Sportvereine
sind eine Dienstleistungsgemeinschaft“. Der
Übungsleiter bietet seinem Schatzmeister Sport an.
Der Schatzmeister bietet finanzielle Ordnung an.
Der Jugendleiter bietet deren Kindern außersportliche
Jugendarbeit an.
Diese Vereinsidee – beinahe 200 Jahre alt – ist
längst durchbrochen. Viele Mitglieder holen sich
ihren Sport ab und bieten dem Verein nichts außer
ihrem Mitgliedsbeitrag. Sie profitieren in hohem Maß
von der Solidarität im Verein. Mitgliedsbeiträge und
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Aufnahmegebühren machen laut Finanz- und Strukturanalyse
im Schnitt nur 44 Prozent des Gesamtetats
aus. Nimmt man Spenden und sämtliche
Zuschüsse hinzu, finanzieren sich die Sportvereine
nur zu zwei Drittel aus ideellen Mitteln. Besonders
in größeren Vereinen sinkt der Anteil der Mitgliedsbeiträge
an den Vereinsfinanzen unter ein Viertel.
Die restliche Finanzierung erwirtschaften die Vereine
durch ehren- und hauptamtliche Leistungen.
Dieter Jütting, Professor für Sportkultur an der Universität
Münster, vertritt die Auffassung, dass „Mitglieder
die Pflicht haben, eine Mitglied schaftsleistung
zu erbringen“. Es werde Zeit, dass die Vereine Abschied
nähmen von der Verwöhnphilosophie ihrer
Mitglieder. Der monatliche Beitrag reicht also nicht.
Wer viel in die Gemeinschaft einbringt, bekommt
auch viel zurück. Ehrenamtliche Arbeit hat nicht nur
einen materiellen Wert, sondern vor allem einen ideellen.
Sie stärkt das demokratische Prinzip in den
Vereinen. Sie bietet jedem die Chance, neue Erfahrungen
zu sammeln, die Persönlichkeit weiterzuentwickeln,
Verantwortung zu übernehmen oder
einfach nur neue Menschen kennen zu lernen.
Trotzdem sollten die Sportvereine darüber nachdenken,
ob sie den Mitgliedern, die in die Dienstleistungsgemeinschaft
freiwillig nichts einbringen,
durch einen zusätzlichen Solidarbeitrag – beispielsweise
die Hälfte des Mitgliedsbeitrags – den Wert
ehrenamtlicher Arbeit deutlicher machen.
(Quelle: „Der Kommentar“ aus Sport in Hessen,)
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