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Georg 1-2023

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Aktuelles<br />

Die rote Wolfslampe leuchtet inzwischen neonfarben<br />

Foto: Anne Friesenborg<br />

Die Politik ist am Zug: Wolfsangriff<br />

in Hötzingen (Heidekreis) auf<br />

Großpferd. Dieser Vorfall zeigt ganz<br />

deutlich, dass keine der uns immer<br />

gepredigten Verhaltensweisen von<br />

Wölfen gegenüber domestizierten<br />

Weidetieren wirklich stimmen. Die<br />

bisherigen Ausreden bei vorigen<br />

Rissen in Bezug auf Pferde, dass<br />

ja „meistens nur kleine Pferde oder<br />

Ponys“ gerissen wurden, führt dieser<br />

Übergriff ad Absurdum.<br />

Wölfe bedienen sich munter am Buffet,<br />

dass ihnen auf den Weiden geboten<br />

wird und scheren sich nicht darum,<br />

ob diese Tiere „in der Herde wehrhaft<br />

sind“, Wölfe jagen unmittelbar an<br />

menschlichen Behausungen und<br />

laufen tagsüber mitten durch Orte und<br />

Städte. Bestätigen kann dies aktuell<br />

der geschädigte Halter aus Hötzingen,<br />

der in den Nächten nach dem<br />

Übergriff mit einer Nachtsichtkamera<br />

Aufnahmen von Wölfen direkt an<br />

seinem Gelände machen konnte.<br />

Der Wolfsübergriff Ende 2022<br />

in einem Offenstall, direkt am<br />

Hof der Halter, ist vom örtlichen<br />

Wolfsbeauftragten bestätigt worden.<br />

Unsere langjährigen Warnungen der<br />

Gefährlichkeit von Wölfen für unsere<br />

Weidetiere ist mit dem grausamen<br />

Anblick einer furchtbaren Verletzung<br />

4<br />

des 6-jährigen Großpferdes wahr<br />

geworden. Schwer verletzt wurde der<br />

ausgewachsene Warmblutwallach von<br />

entsprechender Größe und Gewicht.<br />

Die angegriffenen Pferde standen zu<br />

dritt in dem Stallgelände. Der Riss ist<br />

bestätigt.<br />

Immer mehr Weidetierhalter geben<br />

verzweifelt, entnervt, erzürnt und<br />

frustriert auf. Die finanzielle und<br />

psychische Belastung ist einfach zu<br />

groß, Existenzen stehen auf der Kippe<br />

oder sind nicht mehr zu halten. Wir<br />

haben wenig bis kein Verständnis mehr<br />

für aussitzende und gebetsmühlenartig<br />

schönredende Haltung der aktuellen<br />

Politik in Land und Bund zum<br />

Thema Wolf und Weidetiere. Das<br />

Herunterspielen dieser Probleme<br />

wirkt wie ein Schlag ins Gesicht. Die<br />

prognostizierten Aussagen zum guten<br />

Auskommen von Weidetieren und<br />

Wölfen sind Makulatur. Die Wölfe<br />

vermehren sich seit Jahren munter,<br />

die Risse nehmen ungehindert zu, die<br />

berechtigte Angst der Weidetierhalter<br />

ist allgegenwärtig. Auch die so<br />

gepriesene „wolfsabweisende<br />

Zäunung“ ist kein ausreichender<br />

Schutz, von der Haltung von<br />

Herdenschutzhunden und den Kosten<br />

für die Tierhalter ganz zu schweigen.<br />

Unsummen an Zuschüssen für<br />

die Präventivleistungen oder<br />

Ersatzleistungen bei Rissen werden<br />

den Steuerzahlern zugemutet. Wo ist<br />

hier noch die Verhältnismäßigkeit?<br />

Die Situation spitzt sich seit Jahren zu.<br />

Die Warnlampe leuchtet neonfarben<br />

in Richtung Politik. Lösungen müssen<br />

schnell gefunden werden. Was<br />

soll noch geschehen? Eine einzige<br />

Tierart, die hier in Deutschland de<br />

facto nicht mehr vom Aussterben<br />

bedroht ist, genießt den höchsten<br />

Schutzstatus. Alle anderen Tiere<br />

werden dem untergeordnet. Brauchen<br />

wir demnächst einen Schutzstatus für<br />

unsere Weidetiere – oder vielleicht für<br />

Menschen?<br />

Weidetiere sind wichtig - für<br />

uns Menschen und für das Land.<br />

Niedersachsen hat das Pferd im<br />

Wappen und tritt es mit Füßen. Hier<br />

ist politisches Handeln gefragt. Jetzt!<br />

Quelle:<br />

www.pferde-land-niedersachsen.com<br />

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