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EVL erleben 1|2023

Kundenmagazin der Energieversorgung Leverkusen

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FÜR LEVERKUSEN IM EINSATZ I <strong>EVL</strong> ERLEBEN<br />

"WIR GEBEN UNSER BESTES"<br />

DENISE GIRON BERICHTET ÜBER IHREN ALLTAG WÄHREND DER KRISE<br />

Denise Jimenez Giron ist Kundenberaterin<br />

bei der <strong>EVL</strong>. Die Energiekrise<br />

beeinflusst die tägliche<br />

Arbeit der Mitarbeitenden im City Point<br />

zunehmend und macht aus Beratenden<br />

zusätzlich Seelsorger, Tröster und<br />

manchmal auch das Ventil zum Luft ablassen.<br />

In ihrem Erlebnisbericht erzählt<br />

die <strong>EVL</strong>-Beraterin wie ihr Arbeitsalltag<br />

aktuell aussieht.<br />

Heute habe ich „Frühdienst“. Das heißt,<br />

mein Arbeitstag beginnt um sieben Uhr,<br />

eine Stunde bevor das Kundencenter<br />

öffnet. Die ruhige Zeit kann ich nutzen,<br />

um Kundenanfragen und Nachbearbeitungen<br />

des Vortages abzuarbeiten,<br />

denn das ist im Tagesgeschäft oft nicht<br />

möglich. Wir alle hier sind zwar sehr gut<br />

im Multitasking, aber so manches Anliegen<br />

bedarf einer höheren Konzentration,<br />

weshalb eine Bearbeitung nicht<br />

möglich ist, wenn das Telefon ständig<br />

klingelt.<br />

Dann heißt es auch schon aufmerksam<br />

und anwesend sein, um die Anliegen<br />

der Kunden zu klären. 70 bis 80 Telefonate<br />

gehen pro Mitarbeitenden und Tag<br />

im Schnitt bei der Kundenberatung ein.<br />

Das Wichtigste dabei: freundlich sein.<br />

Genau zuhören, zwischen den Zeilen<br />

„lesen“, nachfragen und währenddessen<br />

überlegen, ob und wie das Anliegen<br />

gelöst werden kann. Denn selbst eine<br />

Abschlagsänderung ist in der Krisenzeit<br />

nicht einfach eine Abschlagsänderung.<br />

Viele Kunden wissen beispielsweise<br />

nicht, ob der Abschlag ausreichend ist,<br />

um eine Nachzahlung zu verhindern.<br />

Also wird, während der Kunde noch<br />

spricht, schon geschaut, welchen Tarif<br />

er hat, wie hoch sein Jahresverbrauch<br />

war, ob es einen anderen Tarif für ihn<br />

gibt und ob er seinen Abschlag anpassen<br />

sollte. Alles passt? Wunderbar! Der<br />

nächste Anruf folgt. Der Gasabschlag<br />

wurde erhöht. Die Kundin erkundigt<br />

sich, ob wir ihn nicht senken können.<br />

Sie ist Witwe, hat nur eine kleine Rente<br />

und weiß nicht, wie sie den Abschlag<br />

zahlen soll. Und bei dieser aktuellen<br />

Abschlagshöhe muss sie überlegen,<br />

Die Kundenberaterin Denise Giron nimmt<br />

täglich gut 70 Telefonate entgegen.<br />

ob sie im Winter frieren oder hungern<br />

soll. Ein dicker Kloß steckt mir im Hals,<br />

trotzdem versuche ich routiniert, sachlich<br />

und kompetent zu bleiben. Wieder<br />

checke ich alles. Aber der Tarif ist<br />

günstig und der Verbrauch gesunken.<br />

Ich teile ihr dies mit und dass es durch<br />

die Stadt diverse Hilfen gibt und sie<br />

diese unbedingt in Anspruch nehmen<br />

soll. Sie notiert sich die entsprechenden<br />

Kontaktdaten und bedankt sich hörbar<br />

erleichtert, bevor sie mich mit ein paar<br />

lieben Worten verabschiedet.<br />

Ich habe noch immer einen Kloß im Hals,<br />

als ich das nächste Gespräch annehme,<br />

aber natürlich darf der nächste Kunde<br />

das nicht mitbekommen. Also Lächeln<br />

ins Gesicht und los geht´s! Die nächsten<br />

Anrufe sind Rechnungserklärungen,<br />

Einzüge, Auszüge, Versorgerwechsel,<br />

besorgte Kunden, die komische Anrufe<br />

bekommen haben oder Nachfragen bezüglich<br />

der Erdgasumstellung und mittlerweile<br />

haben wir schon elf Uhr. Zeit,<br />

sich per Mail bezüglich der Pausenzeiten<br />

abzusprechen. Mittag machen<br />

mit den lieben Kollegen? Fehlanzeige.<br />

Denn die Kundenberatung muss von 8<br />

bis 18 Uhr erreichbar sein.<br />

Danach verläuft der Nachmittag ähnlich<br />

wie der Vormittag. Jedes Gespräch ist<br />

anders. In kürzester Zeit neue Kunden<br />

und damit einhergehend auch neue Gesprächssituationen<br />

erfassen. Zeit, mal<br />

durchzuatmen? Nein, denn das Telefon<br />

treibt mich weiter an. Ein paar Stunden<br />

weiter habe ich eigentlich Feierabend.<br />

Aber die Warteschlange ist noch zu<br />

lang und ich will auch nicht die Kollegen<br />

hängen lassen. Ich erkläre, berate,<br />

suche Lösungen, lache und schmunzle.<br />

Versuche dabei nicht gestresst zu wirken.<br />

Denn ich möchte, dass der Kunde<br />

sich gut beraten, verstanden und aufgefangen<br />

fühlt.<br />

Gerade in der heutigen Zeit sind wir<br />

in der telefonischen Kundenberatung<br />

nicht „nur“ die Stimme der <strong>EVL</strong>. Wir sind<br />

Berater, Seelsorger, Tröster und manchmal<br />

auch das Ventil zum Luft ablassen.<br />

Und wir sind zwar nur ein kleiner Teil der<br />

<strong>EVL</strong>. Aber wir geben jeden Tag unser<br />

Bestes.<br />

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