2023-1-2-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - Austrotherm - Dämmen statt verpulvern
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D e r Ö s t e r r e i c h i s c h e B a u s t o f f m a r k t<br />
Ö s t e r r e i c h i s c h e P o s t A G<br />
M z 0 9 z 0 3 7 9 5 5 M<br />
i m p a c t m e d i a , D o r n b a c h e r S t r a ß e 9 3 , 1 1 7 0 W i e n<br />
Fa c h m a g a z i n f ü r d e n B a u s t o f f - Fa c h h a n d e l & B a u m ä r k t e<br />
J G 5 3<br />
1 - 2 . 2 0 2 3<br />
Andreas Jäger<br />
Klimaexperte<br />
Wann, wenn nicht jetzt:<br />
<strong>Dämmen</strong> <strong>statt</strong><br />
<strong>verpulvern</strong>!<br />
Schön, wenn man etwas für die Umwelt tut und dabei auch noch massiv<br />
Energiekosten spart: Die langlebige <strong>Austrotherm</strong> Wärmedämmung<br />
wird nicht nur umweltfreundlich produziert, sie sorgt auch für eine<br />
klare Reduktion <strong>der</strong> CO 2<br />
-Emissionen und damit eine niedrigere<br />
Jahresabrechnung. Klimaschutz, made in Austria – so soll‘s sein.<br />
austrotherm.com
Weil es den<br />
Energieverbrauch reduziert.<br />
Eine Fassadendämmung von Baumit reduziert den Energieverbrauch drastisch.<br />
Im Winter wie im Sommer. Resultat: Deutlich weniger CO2 Emissionen.<br />
Je<strong>der</strong> einzelne m² Dämmung spart so viel CO2 wie zwei Bäume in einem Jahr<br />
aufnehmen können. Jahr für Jahr, über Jahrzehnte. Für Alt- und Neubau.<br />
Energieverbrauch reduzieren ohne Verzicht.<br />
Mit <strong>der</strong> Baumit open air KlimaschutzFassade.<br />
■ Wärmedämmung mit 99 % Luft<br />
■ sehr gute Dämmleistung<br />
■ atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend<br />
Mehr<br />
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Baumit. Ideen mit Zukunft.
e d I t o r I a l<br />
Wo gehts hin?<br />
ALExANDRA LEHRER<br />
Chefredaktion<br />
Foto: Richard Tanzer<br />
Auch wenn es keiner glaubt und auch nicht unbedingt danach aussieht, so<br />
soll Österreichs Wirtschaft im heurigen Jahr immerhin um einen halben<br />
Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr wachsen. 2024 sogar um 1,4 Prozent.<br />
Wurde vor ein paar Wochen noch von Rezession gesprochen, Preisexplosion<br />
und Inflationshöhenflug, so haben sich zumindest zwei von diesen Faktoren nicht<br />
bewahrheitet. Der Rezession sind wir knapp entgangen und auch die Preise sollten<br />
sich langsam stabilisieren – selbst wenn das im Moment, beson<strong>der</strong>s bei den Energiepreisen,<br />
noch nicht zum Verbraucher durchgedrungen ist. Die Großhandelspreise<br />
für Strom und Gas sind stark gesunken, also scheint, so Prognosen zufolge, ab März<br />
Entspannung in Sicht. War die Inflation im Jänner noch auf einem Rekordhoch<br />
von 11,1 Prozent, so soll diese auch sinken und sich im Jahresschnitt auf 6,5 Prozent<br />
einpendeln. 2024 wird ein Wert von 3,2 Prozent erwartet, was dem Inflationsziel<br />
von 2 Prozent schon sehr nahekommt. Dennoch braucht es, um diese Werte<br />
auch zu erreichen, laut Agenda Austria weitere Leitzinserhöhungen, da die Inflation<br />
erst dann zu stoppen ist, wenn <strong>der</strong> Leitzins die Kerninflation übersteigt. Das bedeutet<br />
letztendlich, dass vor allem private Kredite kaum mehr zu stemmen sein werden,<br />
blicken wir doch die letzten Jahre auf eine Nullzinspolitik zurück, die es ermöglichte<br />
billigst an Geld zu kommen, um den Traum von den eigenen vier Wänden zu<br />
realisieren. Dies sieht nun ganz an<strong>der</strong>s aus. Teures Geld, geringe Planbarkeit und<br />
vor allem keine Kostengarantie führen dazu, dass <strong>der</strong> private Häuslbauer einen<br />
Rückzieher macht und Projekte erst einmal auf Eis liegen. Genauso verhält es sich<br />
mit Investoren. Was bleibt, und das bestätigt auch unsere Konjunkturumfrage bei<br />
<strong>der</strong> Industrie (ab Seite 12), sind Investitionen in Renovierung und Sanierung. Und<br />
dass in Österreich, vor allem im urbanen Bereich hier sehr viel Potenzial steckt, ist<br />
ja wahrlich nichts Neues. Hinzu kommt die Erhöhung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>summen, was zusätzliche<br />
Anreize schaffen wird/soll.<br />
Hinweis<br />
Geschlechtsneutrale Formulierung<br />
zur Vereinfachung <strong>der</strong> Lesbarkeit erfolgt im<br />
ÖBM nur zum Teil eine geschlechtsneutrale<br />
Differenzierung. Die Ausrichtung ist in jedem<br />
Fall geschlechtsunabhängig.<br />
Für die einen erfreulich, für die an<strong>der</strong>en eines <strong>der</strong> größten Probleme ist die momentan<br />
niedrige Zahl an Arbeitslosen. Für Unternehmen scheint es fast unmöglich<br />
geeignete qualifizierte Fachkräfte zu bekommen. Theoretisch gibt es viele Ansätze<br />
junge Menschen für sich zu gewinnen. Ali Mahlodji, Grün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Berufsorientierungsplattform<br />
Watchado, weiß wovon er spricht und wird nicht müde dies auch<br />
zu kommunizieren. Der Weg führt einerseits über Social Media, wobei hier darauf<br />
zu achten ist, welche dieser Plattformen von Jugendlichen und welche von <strong>der</strong>en<br />
Eltern genutzt werden (ja hier gibt es einen Unterschied), und an<strong>der</strong>erseits darf<br />
man nicht den Fehler machen, immer nur die besten Mitarbeiter haben zu wollen.<br />
„B-Player“ nennt Mahlodji jene Mitarbeiter, denen man zwar erst unter die Arme<br />
greifen muss, die aber auf längere Sicht gesehen, jene Mitarbeiter sind, die im Betrieb<br />
bleiben, diesen genau kennen und somit als zufriedene Mitarbeiter das auch<br />
nach außen tragen, was wie<strong>der</strong>um einen Mehrwert für das Unternehmen selbst<br />
bringt und auch neue Mitarbeiter anlockt. Das wichtigste aber scheint, nicht auf<br />
Marketingspezialisten zu setzen, son<strong>der</strong>n beim Recruiting die eigenen Mitarbeiter<br />
vor den Vorhang zu holen.<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 3
Bild: Jorge Láscar<br />
6<br />
Bild: Nicor<br />
10 32<br />
Bild: VBÖ<br />
i n h a l t 1 - 2 . 2 0 2 3<br />
auftakt<br />
Bauen mit Beton 6<br />
gestern – heute – morgen<br />
recycle & reuse<br />
Recyclefähige Wärmedämmverbundsysteme 24<br />
gPh<br />
aktuell<br />
Thermische Sanierung hoch im Kurs 10<br />
dämmen im altbau<br />
handel<br />
In Summe gut aufgestellt 26<br />
herbsttagung <strong>der</strong> österr. eurobaustoffgesellschafter<br />
thema<br />
Hoffen alleine reicht nicht! 12<br />
Industriestatements zur konjunktur<br />
Industrienews ab Seite 39<br />
verbände<br />
Was bringt <strong>2023</strong>? 32<br />
vbÖ-regionengespräche<br />
Generation Z und KOnjunktur 36<br />
oÖ bautag<br />
4 | 1-2 . <strong>2023</strong>
Bild: Jorge Láscar<br />
Das opernhaus in Sydney: Seit<br />
50 Jahren das Wahrzeichen <strong>der</strong><br />
australischen Metropole und mit<br />
seinen ineinan<strong>der</strong> verschnittenen<br />
Muschelschalen eine Ikone des<br />
Betonbaus.<br />
Bild: Diliff<br />
Bauen mit Beton:<br />
gestern – heute – morgen<br />
Beton ist einer <strong>der</strong> vielseitigsten und wandlungsfähigsten Werkstoffe, den Bauindustrie und -wirtschaft zu bieten<br />
haben. Das Anwendungsspektrum reicht von <strong>der</strong> simplen Fundamentierung und dem einfachen Gründungsbau<br />
über Wege-, Straßen- und den statisch höchst anspruchsvollen Brückenbau bis hin zu mo<strong>der</strong>nen Wohngebäuden<br />
und Hightech Hochhausbauten, die ohne den Einsatz von Beton gar nicht realisierbar wären. Selbst im Sakralbau<br />
und in <strong>der</strong> Kunst ist Beton längst kein Fremdkörper mehr. In zukunft soll das Bauen mit Beton nicht nur<br />
ressourcenschonen<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch deutlich umweltfreundlicher und vor allem klimafit werden.<br />
6 | 1-2 . <strong>2023</strong>
a u f t a k t<br />
m a s s I v b a u<br />
Kaum ein Gebäude kommt ohne<br />
den Einsatz von Beton aus –<br />
und das schon seit rund zwei<br />
Jahrtausenden. Bereits in <strong>der</strong> Antike haben<br />
die Römer bei <strong>der</strong> Errichtung ihrer<br />
imposanten Gebäude auf den sogenannten<br />
Opus caementitium gesetzt – einen<br />
Vorläufer des heutigen Betons. Die Errichtung<br />
bzw. die Langlebigkeit eines<br />
Kolosseums o<strong>der</strong> des Pantheons in Rom<br />
wären ohne den Einsatz dieses ersten Betons<br />
kaum möglich gewesen. Rund 43<br />
Meter beträgt <strong>der</strong> Kuppeldurchmesser<br />
des Pantheon – ein Rekord, <strong>der</strong> erst im<br />
20 Jahrhun<strong>der</strong>t mit <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>thalle<br />
in Breslau übertroffen werden konnte.<br />
Auch für die Errichtung von Straßen<br />
und Wasserleitungen wurde im<br />
alten Rom <strong>der</strong> Beton-Vorläufer eingesetzt.<br />
Verwendet wurde damals eine Mischung<br />
aus Steinen, Sand, gebranntem<br />
Kalk und Puzzolanerde. Letztere wurde<br />
aus Vulkanasche gewonnen und spielte<br />
als Bindemittel eine zentrale Rolle, darüber<br />
hinaus sorgte sie auch für die hohe<br />
Wasserbeständigkeit.<br />
Langlebigkeit und Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit<br />
kennzeichnen auch heute die spezifischen<br />
Eigenschaften des Massivbaustoffes,<br />
<strong>der</strong> über die Jahrhun<strong>der</strong>te nichts<br />
an Aktualität eingebüßt hat. Und auch<br />
die Rezeptur hat sich in ihren Grundzügen<br />
nicht wesentlich verän<strong>der</strong>t, wenngleich<br />
dem Wasser-Zement- und Gesteinsgemisch<br />
über die Beigabe von<br />
Zusatzstoffen spezielle Qualitäten verliehen<br />
werden, die ihm beson<strong>der</strong>e Stabilität<br />
verleihen, die wärme- o<strong>der</strong> schalldämmenden<br />
Eigenschaften verbessern,<br />
einen erhöhten Brandschutz gewährleisten<br />
o<strong>der</strong> sogar vor Strahlung schützen<br />
können. Das macht Beton heute zu<br />
einem hochtechnisierten Baustoff mit<br />
einem enorm breit gefächerten Anwendungsspektrum.<br />
BEToN UND NACHHALTIGKEIT<br />
Das Beton nicht ganz oben auf <strong>der</strong> Liste<br />
<strong>der</strong> nachhaltigen Baustoffe rangiert,<br />
liegt vor allem am enormen Einsatz von<br />
Energie, <strong>der</strong> beim Brennvorgang für die<br />
Herstellung von Zement erfor<strong>der</strong>lich ist.<br />
Die maximalen Brenntemperaturen liegen<br />
bei rund 1450 Grad. Um solch hohe<br />
Temperaturen im Brennofen zu erreichen,<br />
müssen ungeheure Mengen Energie<br />
zugeführt werden. Das resultiert in<br />
einem hohen CO2-Ausstoß. Und obwohl<br />
die CO2-Emissionen in <strong>der</strong> Zementproduktion<br />
seit den 1990er Jahre<br />
infolge des Einbaus von Filteranlagen<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verwendung von Recycling-<br />
Anteilen in <strong>der</strong> Zementproduktion um<br />
über 20 Prozent zurückgegangen sind,<br />
gehen in Summe immer noch über fünf<br />
Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßen<br />
auf das Konto <strong>der</strong> Zementindustrie.<br />
KLIMASCHUTz UND RESSoURCEN-<br />
SCHoNUNG IM FoKUS<br />
Die Beton- und Zementindustrie ist eine<br />
<strong>der</strong> Schlüsselbranchen, wenn es um das<br />
Thema Klima- und Umweltschutz geht<br />
und muss und kann einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Bewältigung <strong>der</strong> gesamtgesellschaftlichen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
in Hinblick auf den Klimaschutz und<br />
beim effizienteren Einsatz von Ressourcen<br />
leisten. Die heimische Zementindustrie<br />
spielt dabei weltweit eine Vorreiterrolle.<br />
„In keinem an<strong>der</strong>en Land <strong>der</strong> Welt<br />
wird bei <strong>der</strong> Zementproduktion weniger<br />
CO2 ausgestoßen als in Österreich“,<br />
heißt es seitens <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong> Österreichischen<br />
Zementindustrie (VÖZ).<br />
Während im globalen Durschnitt noch<br />
ca. 637 kg CO2 pro Tonne Zement freigesetzt<br />
werden, waren es in Österreich<br />
2017 nur mehr 525 kg/t Zement. Ermöglicht<br />
wird dieser Spitzenwert durch<br />
den Einsatz mo<strong>der</strong>nster Ofentechnologien,<br />
einen optimierten Klinkeranteil im<br />
Zement und einen kontinuierlich gesteigerten<br />
Einsatz von alternativen Brennstoffen.<br />
Der Reduktion sind aber natürliche<br />
Grenzen gesetzt. Rund zwei Drittel <strong>der</strong><br />
CO2-Emissionen entstehen bei <strong>der</strong><br />
Verarbeitung des Kalksteins, ein Drittel<br />
geht zu Lasten des Brennvorgangs.<br />
Drei Wege beschreitet die heimische Zementindustrie<br />
dabei. Erstens die Effizienzsteigerung<br />
im Zuge <strong>der</strong> Herstellung<br />
durch den Einsatz mo<strong>der</strong>nster Technologien,<br />
zweitens durch eine Vermin<strong>der</strong>ung<br />
des Klinkeranteils im Zement und drittens<br />
durch die Substitution von fossilen<br />
Brennstoffen, wie Kohle, Heizöl o<strong>der</strong><br />
Erdgas durch alternative Energieträger,<br />
wie Kunststoffabfälle, Altreifen und Papierfaserreststoffe.<br />
Der Anteil solcher alternativen<br />
Brennstoffe am thermischen<br />
Gesamtenergieeinsatz konnte seit 2007<br />
(46,13 %) Jahr für Jahr gesteigert werden<br />
und betrug 2017 bereits 80,62 %.<br />
Auch hierbei ist die heimische Zementindustrie<br />
weltweit führend.<br />
ð<br />
Bild: K. Weisser<br />
Beton trifft Kunst: Ganz in Beton legt das<br />
Holocaust-Denkmal in Berlin zeugnis über eines <strong>der</strong><br />
dunkelsten Kapitel <strong>der</strong> jüngeren Geschichte ab.<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 7
a u f t a k t<br />
m a s s I v b a u<br />
Bild: Stefan Gröschel, IMB, TU Dresden<br />
Cube auf dem Gelände <strong>der</strong> TU Dresden: Im vergangenen September wurde das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton eröffnet.<br />
MATERIALVERBRAUCH SENKEN<br />
Ein Lösungsansatz, um Beton ökologischer<br />
zu machen, ist es Material beim<br />
Bauprozess einzusparen. Werner Sobek,<br />
Professor an <strong>der</strong> Universität Stuttgart<br />
forscht aktuell an Beton mit unterschiedlichen<br />
Dichten, dem sogenannten<br />
Gradientenbeton. Dabei sind über die<br />
Matrix verteilt unterschiedlich große<br />
Hohlräume verteilt. Auf dieses Art wird<br />
dem Umstand Rechnung getragen, das<br />
Betonbauteile in <strong>der</strong> Regel sehr unterschiedlich<br />
belastet werden. In den Bereichen<br />
mit weniger Belastung ist auch<br />
eine geringere Dichte erfor<strong>der</strong>lich, womit<br />
sich in Summe beispielsweise bei<br />
Decken, Bodenplatten und Wänden bis<br />
zu 40 Prozent an Material und Gewicht<br />
einsparen lässt.<br />
Material einsparen lässt sich aber auch<br />
mit Verdrängungskörpern, die als Hohlkörper<br />
dort im Beton eingebaut werden,<br />
wo keine hohen Druckkräfte wirken.<br />
Vor allem bei Betondecken können so<br />
bis zu 35 Prozent Beton eingespart werden.<br />
Durch das geringere Gewicht lassen<br />
sich zudem die Spannweiten vergrößern,<br />
was wie<strong>der</strong>um zu einer effizienteren und<br />
sparsamen Konstruktion führt.<br />
Bereits vielfach in <strong>der</strong> Praxis erprobt<br />
sind vorgespannte Flach- und Hohldecken,<br />
die bis zu 50 Prozent weniger Beton<br />
und bis zu 75 Prozent weniger Stahl<br />
benötigen als an<strong>der</strong>e Deckensysteme<br />
ohne Vorspannung. Zu diesem Ergebnis<br />
kommt <strong>der</strong> deutsche Bundesverband<br />
Spannbeton-Fertigdecken.<br />
NEUE REzEPTUREN<br />
Ein Beton ganz ohne Zement wurde im<br />
vergangenen Jahr auf <strong>der</strong> IFAT – Weltleitmesse<br />
für Umwelttechnologien – vorgestellt.<br />
Beim next.beton ersetzen Geopolymere<br />
den Zement, wodurch bei <strong>der</strong><br />
Betonproduktion bis zu 70 Prozent weniger<br />
CO2-Emissionen anfallen sollen.<br />
Vorerst kommt next.beton bei <strong>der</strong> Herstellung<br />
von Kanalsystemen vor, wofür<br />
er sich beson<strong>der</strong>s eignet, da er aufgrund<br />
des Weglassens von Kalk resistenter gegen<br />
chemische Angriffe ist.<br />
Eine bauaufsichtliche Zulassung zumindest<br />
in Deutschland ist noch für dieses<br />
Jahr angekündigt.<br />
LEBENDIGER BEToN<br />
Deutlich futuristischer als next.beton<br />
ist ein Forschungsprojekt <strong>der</strong> University<br />
of Colorado in den USA. Dort wird an<br />
<strong>der</strong> Entwicklung eines „lebenden“ Betons<br />
gearbeitet. Anstelle von Zement<br />
wird dem Sand eine Art Gelatine und<br />
Bakterien beigemengt, die Calciumcarbonat<br />
produzieren und dabei eine Mineralisierung<br />
im Beton hervorrufen.<br />
Das wirklich innovative bzw. neuartige<br />
ist, dass bei <strong>der</strong> Betonproduktion kaum<br />
CO2 anfällt, son<strong>der</strong>n ganz im Gegenteil<br />
CO2 sogar gebunden wird. Die tatsächliche<br />
Marktreife dieses Systems wird<br />
aber noch auf sich warten lassen.<br />
NEUE WEGE IM BEToNBAU<br />
An Alternativen wird aber nicht nur in<br />
Bezug auf die Zusammensetzung von<br />
Beton geforscht, son<strong>der</strong>n auch was die<br />
Bewehrung von Betonbauteilen betrifft.<br />
Um den eingesetzten Stahl ausreichend<br />
vor Korrosion zu schützen, bedarf es<br />
nämlich einer ordentlichen Betonüberdeckung<br />
<strong>der</strong> Stahleinlagen. Nicht-korrodierende<br />
Bewehrungen könnten hier<br />
8 | 1-2 . <strong>2023</strong>
a u f t a k t<br />
m a s s I v b a u<br />
Bild: pixabay.com<br />
eine deutliche Materialeinsparung bei<br />
gleichzeitiger Gewichtsreduktion erzielen.<br />
In manchen Bereichen ist die Forschung<br />
auch tatsächlich schon soweit,<br />
dass gänzlich auf Stahl verzichtet werden<br />
kann.<br />
Seit bald 20 Jahren wird beispielsweise<br />
am Carbonbeton geforscht, einem Verbundwerkstoff<br />
aus Feinbeton mit Einlagen<br />
aus Matten o<strong>der</strong> Stäben aus Carbonfasern.<br />
Der große Vorteil beim Einsatz<br />
von Carbon ist einerseits die vollständige<br />
Korrosionsbeständigkeit, auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Seite aber auch die höhere Dichte<br />
<strong>der</strong> Carbonfasern, wodurch eine deutlich<br />
höhere Tragfähigkeit erzielt werden<br />
kann. Ein weiterer Vorteil: Es sind wesentlich<br />
schlankere Konstruktionen als<br />
in <strong>der</strong> klassischen Stahlbetonbauweise<br />
möglich. Einziger Wermutstropfen: Die<br />
Ausgangsmaterialien – sowohl Feinbeton<br />
als vor allem auch Carbon – sind<br />
deutlich teurer – selbst wenn man den<br />
geringeren Materialbedarf von schlankeren<br />
Konstruktionen miteinrechnet.<br />
Nicht mehr ganz so neu, son<strong>der</strong>n<br />
schon seit den 1980 Jahren bekannt<br />
und erprobt, ist Glasfaserbeton. Hierbei<br />
werden <strong>der</strong> Betonmatrix Glasfasern beigemengt,<br />
die die Zugkraftfähigkeit erhöhen.<br />
Dieser Glasfaserbeton wird <strong>der</strong>zeit<br />
noch vorrangig für kleine Betonbauteile<br />
zielsetzung <strong>der</strong> Modul- und Fertigbauweise<br />
ist es, Ressourcenund<br />
Arbeitszeit zu optimieren.<br />
wie Fensterbänke, Hohlstürze o<strong>der</strong> Verkleidungen<br />
eingesetzt<br />
Mit Combar hat <strong>der</strong> Bauproduktehersteller<br />
Schöck ebenfalls eine neue, korrosionsbeständige<br />
Alternative zu Stahleinlagen<br />
gefunden. Dabei weißt Combar<br />
eine höhere Zugfestigkeit als Stahl auf<br />
und verfügt über eine seine geringe Wärmeleitfähigkeit,<br />
wodurch es vorrangig<br />
als Bewehrung in Dämmschichten eingebaut<br />
wird.<br />
REUSE<br />
Auch das Recycling von Betonabbruch<br />
gewinnt zusehends an Bedeutung – einerseits,<br />
um die gesetzlichen Vorgaben<br />
bei <strong>der</strong> Deponierung von Bauabfällen<br />
zu erfüllen und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite um<br />
Beton-Fertigbauweise: Durch die serielle Vorfertigung und den Einsatz modularer Bauelemente kann <strong>der</strong><br />
Bauprozess deutlich beschleunigt und <strong>der</strong> Arbeitskräfteeinsatz erheblich reduziert werden.<br />
den gefor<strong>der</strong>ten Recyclinganteil in <strong>der</strong><br />
Bauproduktion zu erhöhen. Denn Betonabbruch<br />
kann zerkleinert als Gesteinskörnung<br />
wie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Herstellung von<br />
neuem Beton verwendet werden, die feineren<br />
Anteile können als Ersatz für Natursand<br />
bei <strong>der</strong> Betonherstellung eingesetzt<br />
werden und gemahlener Brechsand<br />
könnte als alternativer Rohstoff bei <strong>der</strong><br />
Herstellung von Zement dienen.<br />
BEToN MoDULAR UND SERIELL<br />
Mit den Plattenbauindustrie von einst<br />
hat die hochautomatisierte Modul- und<br />
Fertigbauweise von heute nur noch wenig<br />
gemein. Was allerdings beide vereint<br />
ist die Zielsetzung durch effizienten<br />
Ressourcen- und Arbeitskräfteeinsatz<br />
den Herstellungs- und Bauprozess zu<br />
optimieren und zu beschleunigen, bei<br />
gleichzeitig deutlich höheren Qualitätsstandards.<br />
Damit liegt das modulare<br />
Bauen voll im Trend, denn mit zunehmendem<br />
Arbeitskräftemangel braucht es<br />
bauliche Alternativen mit deutlich geringerem<br />
Arbeitskräfteeinsatz. Einer <strong>der</strong><br />
größten Vorteile bei <strong>der</strong> Vorfertigung ist<br />
die kontinuierliche und witterungsfähige<br />
Produktion. Dadurch kann nicht<br />
nur zeitlich sehr präzise gearbeitet werden.<br />
Durch die Fertigung in <strong>der</strong> Halle<br />
verbessern sich auch die Arbeitsbedingungen<br />
ebenso wie die Qualität <strong>der</strong><br />
Bauausführung. Zuguterletzt ist schließlich<br />
auch die Oberflächenqualität eine<br />
deutlich höhere, wodurch in den meisten<br />
Fällen eine aufwändige Nachbehandlung<br />
entfällt o<strong>der</strong> die Oberfläche in<br />
Sichtbeton sogar als ästhetischer Mehrwert<br />
zelebriert wird.<br />
y<br />
Bild: Modulo Werk<strong>statt</strong>höfe GmbH<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 9
a k t u e l l<br />
d ä m m e n<br />
Bild: Nicor<br />
Sanierter Altbau und unsanierter Altbau im direkten Vergleich: Durch die thermische Sanierung <strong>der</strong> Hülle kann <strong>der</strong> Energieverbrauch für die Beheizung von Altbauten<br />
auf rund ein zehntel gesenkt werden, bei einer Sanierung auf Passivhausstandard und den Einsatz einer Wärmepumpe kann <strong>der</strong> Heizstrombedarf sogar um den Faktor<br />
14 verringert werden.<br />
Thermische Sanierung<br />
hoch im Kurs<br />
Die thermische Sanierung des Altbaubestandes ist eine <strong>der</strong> wirkungsvollsten<br />
Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs sowie zur Reduktion<br />
<strong>der</strong> Co2-Emissionen. Das bremst nicht nur den Klimawandel, son<strong>der</strong>n ist<br />
angesichts nach wie vor hoher Energiekosten vor allem für Private auch in <strong>der</strong><br />
Geldbörse spürbar. Staatliche För<strong>der</strong>strategien schaffen zusätzliche Anreize,<br />
um die Sanierungsbereitschaft zu erhöhen. Eine übersicht <strong>der</strong> möglichen<br />
Sanierungsmaßnahmen im Altbestand, um Schritt für Schritt zu einer besseren<br />
Energie-, Umwelt- und Kostenperformance zu gelangen.<br />
Bild: Isover<br />
10 | 1-2 . <strong>2023</strong>
a k t u e l l<br />
d ä m m e n<br />
Pro 50 000 Einwohnern – o<strong>der</strong><br />
rund 19 000 Haushalten – verbraucht<br />
eine Stadt alleine zum<br />
Heizen die Energieproduktion von 14<br />
Windrä<strong>der</strong>n. Vorausgesetzt, dass die<br />
Häuser zwar mit ökologischen Wärmepumpen<br />
ausge<strong>statt</strong>et, aber mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
ungedämmt errichtet wurden. Zu<br />
diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag<br />
von Greenpeace durchgeführte Studie<br />
des deutschen Wuppertal-Instituts für<br />
Klima, Umwelt und Energie. Im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Studie wurde die Heizstromversorgung<br />
von Gebäuden simuliert,<br />
die bereits auf mo<strong>der</strong>ne Wärmepumpen<br />
umgerüstet wurden. Sind die entsprechenden<br />
Gebäude in einem schlechten<br />
energetischen Zustand – sprich unzureichend<br />
wärmegedämmt – braucht es<br />
besagte 14 Windrä<strong>der</strong>. Sind die Häuser<br />
nach zeitgemäßem Standard wärmeisoliert<br />
reicht bereits ein einziges Windrad<br />
aus, um die erfor<strong>der</strong>liche Stromleistung<br />
für den Betrieb <strong>der</strong> Wärmepumpen bereit<br />
zu stellen. Die Realität sieht lei<strong>der</strong><br />
so aus, dass nach wie vor ein Großteil<br />
des städtischen Altbaubestandes unzureichend<br />
o<strong>der</strong> gar nicht gedämmt ist<br />
und ein Großteil <strong>der</strong> Heizenergie sprichwörtlich<br />
verpufft. Zum Vergleich: Bei<br />
einem ungedämmten Altbau mit rund<br />
100 Quadratmeter Wohnfläche liegt <strong>der</strong><br />
jährliche Heizstromverbrauch für den<br />
Betrieb einer Wärmepumpe bei rund<br />
5600 Kilowattstunden, im auf Passivhausstandard<br />
gedämmten Altbau beschränkt<br />
sich <strong>der</strong> Heizstromverbrauch<br />
auf lediglich 400 Kilowattstunden – pro<br />
Jahr!<br />
UMSTIEG AUF ERNEUERBARE<br />
REICHT NICHT<br />
„Der Umstieg auf erneuerbare Energien<br />
alleine reicht nicht, um die sogenannte<br />
Auf die Reihenfolge kommt es an: Beim Dachausbau<br />
ist die ausreichende wärmetechnische<br />
Isolierung des Dachraumes unerlässlich. zusätzlich<br />
sollte davor aber auch die gesamte Gebäudehülle<br />
thermisch optimiert werden bzw. Fenster und Türen<br />
auf einen zeitgemäßen Dämmstandard gebracht<br />
werden.<br />
„Wärmewende“ und damit die Pariser<br />
Klimaziele noch zu erreichen“, lautet<br />
eine <strong>der</strong> Kernaussagen <strong>der</strong> Greenpeace-<br />
Studie. Unter Wärmewende wird dabei<br />
<strong>der</strong> Umstieg auf erneuerbare Energieträger<br />
für die Wärmeversorgung von Gebäuden<br />
verstanden. Die wichtigste Voraussetzung<br />
dafür ist aber eine deutliche<br />
Senkung des Verbrauchs.<br />
Nach wie vor umfasst <strong>der</strong> heimische<br />
Gebäudebestand rund 1,5 Millionen Gebäude,<br />
die nicht über eine ausreichende<br />
Gebäudedämmung verfügen. Das Sanierungspotential<br />
ebenso wie <strong>der</strong> Sanierungsbedarf<br />
ist enorm. Das Um und<br />
Auf für den Erfolg von Sanierungsmaßnahmen<br />
ist ein umfassendes Sanierungskonzept<br />
durch einen entsprechenden<br />
Fachmann, das vor allem die Abfolge<br />
möglicher Sanierungsmaßnahmen beinhaltet.<br />
Denn vor dem Umstieg auf erneuerbare<br />
bzw. alternative Energieträger<br />
braucht es eine Verbrauchsreduktion<br />
durch entsprechende Maßnahmen. Nur<br />
so lässt sich das neue, alternative Energie-<br />
bzw. Heizsystem auch an den entsprechenden<br />
Verbrauch anpassen und<br />
dimensionieren. Denn genauso schlecht<br />
wie eine unterdimensionierte Heizanlage<br />
ist eine überdimensionierte, die zu<br />
unnötig hohen Investitionskosten führt,<br />
die wesentlich besser und wirkungsvoller<br />
in die Verbrauchsreduktion gesteckt<br />
werden sollten. So sollte/muss<br />
das Gebäude zunächst über entsprechende<br />
Dämmmaßnahmen zukunftsfit<br />
gemacht, danach mit <strong>der</strong> entsprechend<br />
dimensionierten Heizungslage ausge<strong>statt</strong>et<br />
werden und eventuell zusätzlich<br />
über flankierende Energiemaßnahmen<br />
wie Solar- o<strong>der</strong> Photovoltaikanlagen optimiert<br />
werden.<br />
SCHRITT FüR SCHRITT<br />
Sanierungsmaßnahmen müssen sorgfältig<br />
geplant und koordiniert durchgeführt<br />
werden, um maximale Wirkung<br />
zu erzielen. Erster Anhaltspunkt für die<br />
Abfolge von Sanierungsmaßnahmen ist<br />
in <strong>der</strong> Regel das Baujahr. Wurde das jeweilige<br />
Bestandsgebäude beispielsweise<br />
nach den 1980er Jahren erbaut, erfüllen<br />
Dach, Fenster und Dämmung<br />
eventuell noch die nötigen Mindestanfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Bei allen davor errichteten<br />
Gebäuden kann man generell davon<br />
ausgehen, dass zuerst Fenster und Türen<br />
ersetzt und die Fassade, das Dach<br />
bzw. die oberste Gechoßdecke saniert<br />
werden müssen, bevor ein Austausch<br />
des Heizsystems überhaupt Sinn macht.<br />
Der Spezialist muss zudem die einzelnen<br />
Maßnahmen beurteilen, denn manche<br />
Sanierungsschritte können in Etappen<br />
durchgeführt werden, an<strong>der</strong>e machen<br />
wie<strong>der</strong> nur in Kombination Sinn bzw.<br />
verhin<strong>der</strong>n eventuell Bauschäden. Werden<br />
beispielsweise neue Fenster in eine<br />
unzureichende Fassade eingesetzt kann<br />
es zu Feuchteschäden am angrenzenden<br />
Mauerwerk kommen. Unterstützung<br />
bieten hier professionelle Energieberater<br />
bzw. die Energieberatungsstellen in<br />
den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />
NEUAUFLAGE DES SANIERUNGS-<br />
SCHECKS<br />
Auch die Politik hat die Brisanz des Themas<br />
erkannt und mit Anfang dieses Jahres<br />
den Sanierungsscheck neu aufgelegt<br />
– und deutlich besser ausge<strong>statt</strong>et als in<br />
den Jahren davor. Insgesamt stehen für<br />
die Periode <strong>2023</strong>/24 rund 940 Millionen<br />
Euro zur Verfügung. So werden Sanierungsmaßnahmen<br />
ab dem 1. Jänner<br />
<strong>2023</strong> anteilig mit bis zu 50 Prozent geför<strong>der</strong>t<br />
an<strong>statt</strong> bislang mit 30 Prozent<br />
<strong>der</strong> Investitionssumme für die Reduktion<br />
des Heizwärmebedarfs. Gleichzeitig<br />
wurde auch die maximale För<strong>der</strong>summe<br />
von 6000 Euro auf 14000 Euro erhöht.<br />
Ziel ist die Erreichung <strong>der</strong> nach<br />
wie vor und bereits seit Jahren angepeilte<br />
Sanierungsrate von drei Prozent im Altbestand.<br />
Einziger Stolperstein dabei ist,<br />
dass die volle För<strong>der</strong>summe nur bei Erreichung<br />
des Passivhaus-Standards ausbezahlt<br />
wird. Bei vielen <strong>der</strong> bis dato unzureichend<br />
o<strong>der</strong> gar nicht gedämmten<br />
Bestandsgebäude in Österreich ist dieser<br />
Standard aber vielfach nicht erreichbar<br />
– sei es aus technischer Sicht o<strong>der</strong><br />
aufgrund <strong>der</strong> unverhältnismäßig hohen<br />
Kosten, die für die Erreichung des Passivhaus-Standards<br />
erfor<strong>der</strong>lich wären.<br />
Deshalb for<strong>der</strong>n die Vertreter <strong>der</strong> Baubranche<br />
entsprechende Erleichterungen,<br />
wie zum Beispiel die Senkung des Energiestandards<br />
auf Niedrigenergie. y<br />
1-2 . <strong>2023</strong> |<br />
11
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
I n d u s t r i e s t a t e m e n t s<br />
Unruhige Zeiten?!<br />
Das Schreckgespenst „Rezession“ scheint vorerst gebannt, wenngleich die Aussichten für das laufende<br />
Jahr durchwachsen sind. So geben die heimischen Wirtschaftsforschungsinstitute zwar immer wie<strong>der</strong><br />
Grund zur Hoffnung, nur die Prognosen stehen mitunter auf wackligen Beinen. Es wird prognostiziert,<br />
validiert, revidiert: von oben nach unten, von unten nach oben. Die Unsicherheit über die zuverlässigkeit<br />
<strong>der</strong> Prognosen bleibt angesichts hoher Energiekosten, geopolitischer Konflikte und dadurch ausgelöster<br />
instabiler Lieferketten. Die heimische Bauindustrie ist sich einig: Das Geschäftsjahr <strong>2023</strong> wird eine<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für die gesamte Baubranche. Schon im vergangenen Jahr konnten Umsatzzuwächse<br />
durch die Bank fast ausschließlich über Preissteigerungen erzielt werden. Die Verkaufsmengen<br />
gingen deutlich nach unten. ähnlich sind auch die Erwartungen für dieses Jahr. Im Neubaubereich<br />
wird ein deutlicher Rückgang erwartet. Einzig <strong>der</strong> Sanierungs- und Renovierungsmarkt verfügt nach<br />
Einschätzung aller Experten über Wachstumspotential. Die Regierung setzt auf die Aufstockung des<br />
Sanierungsschecks. Damit die Bauherren aber auch auf diesen zug aufspringen bedarf es jetzt einer<br />
Informationsoffensive, damit die För<strong>der</strong>möglichkeiten auch ankommen und das bereitgestellte Geld<br />
auch abgeholt wird.<br />
ERNST STRASSER, ACo<br />
Wir bei ACO gehen davon aus, dass nach<br />
(zumindest teilweiser) pandemiebedingter<br />
Überhitzung, wie<strong>der</strong> etwas mehr Ruhe im<br />
Markt einkehrt. Einzelne Bereiche, wie <strong>der</strong><br />
Einfamilienhausbau, werden nach unserer<br />
Einschätzung Rückgänge zu verzeichnen haben,<br />
weil Baukosten und Randbedingungen<br />
für Wohnbaukredite einzelne Projekte unmöglich<br />
machen. Zusätzlich trägt die allgemeine<br />
Teuerung und vorhandene Unsicherheit nicht<br />
zu einem positiven investitionsbereiten Klima<br />
bei. An<strong>der</strong>e Bereiche wie <strong>der</strong> allgemeine<br />
mehrgeschossige Wohnbau werden Zuwächse<br />
zu verzeichnen haben, weil Wohnraum weiterhin<br />
gebraucht wird. Ich gehe demnach davon<br />
aus, dass wir auch in <strong>2023</strong> eine hohe<br />
Nachfrage für Lösungen zur Balkon und Terrassenentwässerung<br />
sehen werden. Aber auch<br />
in an<strong>der</strong>en Segmenten wie z.B. bei Logistikflächen<br />
wird es Zuwächse geben. Hier werden<br />
wir mit unserer neuen Schwerlastrinne<br />
PowerDrain Performance punkten, die neben<br />
<strong>der</strong> bewährten Sealin Technologie viele innovative<br />
Features mitbringt. Grundsätzlich gilt:<br />
Größtmögliche Warenverfügbarkeit, schnelle<br />
und punktgenaue Lieferung, sowie bester<br />
Kundenservice sind wichtiger als je zuvor. Dabei<br />
setzen wir weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit<br />
mit unseren langfristigen Partnern,<br />
dem Fachhandel, den Planern und den Verarbeitern.<br />
y<br />
Bild: Thomas Magyar<br />
12 | 1-2 . <strong>2023</strong>
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Martin Mayer<br />
GUNTHER SAMES, ARDEx<br />
Trotz <strong>der</strong> momentanen Situation geht Ardex<br />
mit positiven Erwartungen in das Jahr<br />
<strong>2023</strong>. Das Geschäft und die Marktlage werden<br />
aufgrund des Rückgangs <strong>der</strong> Baubewilligungen<br />
um ca. 15 % weiter schwierig sein<br />
und sich nicht stabilisieren. Abhängig davon,<br />
wie sich die Gesamtsituation entwickelt, rechnen<br />
wir mit mehr o<strong>der</strong> weniger starkem Umsatzrückgang<br />
in <strong>der</strong> ersten Jahreshälfte. Um<br />
in allen Unternehmensbereichen gut darauf<br />
vorbereitet zu sein, nehmen wir das zum Anlass,<br />
unsere Prozesse weiter und speziell auch<br />
gezielter zu optimieren.<br />
Ungeachtet <strong>der</strong> aktuellen Lage arbeitet Ardex<br />
seit längerer Zeit daran, alternative Energieträger<br />
einzusetzen. Wir versorgen unseren<br />
Standort in Loosdorf zum Großteil mit alternativen<br />
Energiequellen. Seit November liefert<br />
eine Photovoltaik-Anlage, bestehend aus<br />
990 Modulen, mit einer Gesamtfläche von ca.<br />
2.000 m 2 und knapp 400 kW/peak Energie<br />
für unseren Standort. Diese Investition zahlt<br />
sich gerade in <strong>der</strong> momentanen Situation natürlich<br />
aus, dadurch wird Ardex ein Stück unabhängiger<br />
von den aktuellen Preisschwankungen<br />
und möglichen Engpässen. Parallel<br />
dazu arbeiten wir laufend an <strong>der</strong> Optimierung<br />
<strong>der</strong> für die Produktion und den Standort notwendigen<br />
Prozesse, um den Energieverbrauch<br />
zu reduzieren.<br />
y<br />
RoBERT NoVAK, AUSTRoTHERM<br />
Wir erwarten auf Grund <strong>der</strong> starken Inflation,<br />
<strong>der</strong> hohen Energiepreise und Baukosten<br />
mit einer gleichzeitigen Verschlechterung <strong>der</strong><br />
Rahmenbedingungen für Finanzierungen einen<br />
Rückgang im Neubau. Der private Sektor,<br />
v.a. <strong>der</strong> Einfamilienhausbereich, ist hier<br />
am stärksten betroffen.<br />
Gleichzeitig wird aber die Sanierung im<br />
Hochbau wie<strong>der</strong> ansteigen. Ob dies zu einer<br />
Kompensation des Rückganges im Neubau<br />
führen wird, muss man abwarten. Kurzfristig<br />
sicher nicht, aber langfristig bestehen hier<br />
durchwegs gute Chancen. Durch die stark gestiegenen<br />
Energiekosten und den klaren Klimazielen<br />
CO2-Emissionen im Gebäudebestand<br />
zu reduzieren, besteht hier ein hoher<br />
Handlungsbedarf. Diese Ziele können durch<br />
die thermische Sanierung erreicht werden und<br />
müssen von Seiten <strong>der</strong> Politik auch wie<strong>der</strong><br />
stärker bzw. noch stärker in den Focus gelangen.<br />
Die umfangreiche thermischen Sanierung<br />
ist das Gebot <strong>der</strong> Stunde. Eine Lösung<br />
für viele Probleme, denn die Energie,<br />
die man nicht verbraucht, ist noch immer<br />
die billigste. Der beste Krisenschutz ist eine<br />
reduzierte Energieabhängigkeit, die man im<br />
Gebäudesektor nur mit einer entsprechend<br />
guten Dämmung erreicht. Wir benötigen hier<br />
keine neuen Wege, Entwicklungen o<strong>der</strong> Technologien,<br />
wie z.B. in <strong>der</strong> Mobilität. Für unsere<br />
Gebäude ist alles bereits vorhanden, man<br />
muss es nur umsetzen.<br />
y<br />
Bild: Stefan Gergely<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 13
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Baumit<br />
GEoRG BURSIK, BAUMIT<br />
Grundsätzlich sehe ich dem heurigen Jahr<br />
positiv entgegen. Natürlich gibt es wie<strong>der</strong> ein<br />
paar Faktoren, die sich auf unseren Mengenabsatz<br />
auswirken werden, wie beispielsweise<br />
<strong>der</strong> Rückgang an Neubauprojekten und<br />
selbstverständlich auch die anhaltende Energiekrise.<br />
Dem gegenüber steht allerdings die Erhöhung<br />
<strong>der</strong> För<strong>der</strong>summen des Sanierungsschecks,<br />
und genau da sehe ich unsere Chance,<br />
wobei hier die Unterstützung von sämtlichen<br />
Institutionen und auch <strong>der</strong> Politik notwendig<br />
sind. Damit das notwendige Ziel einer Sanierungsrate<br />
von zumindest 3 % erreicht werden<br />
kann, muss die klassische Sanierung und<br />
die thermische Sanierung weiter beworben<br />
und geför<strong>der</strong>t werden. Spricht man darüber,<br />
dann bewegt sich auch etwas! Genauso verhält<br />
es sich mit <strong>der</strong> Energiekrise. Hier muss den<br />
Menschen klar gemacht werden, wo die Einsparungspotenziale<br />
und Vorteile – z.B. beim<br />
<strong>Dämmen</strong> von Fassaden – liegen.<br />
Eine weitere Aufgabe <strong>der</strong> Politik sehe ich<br />
darin, im Land vorhandene Energiereserven<br />
zu nutzen und zu för<strong>der</strong>n, um die Wirtschaft<br />
am Leben zu erhalten. Es kann nicht sein, dass<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftsstandort Österreich, durch<br />
nicht zu Ende gedachte Maßnahmen, weiter<br />
gefährdet wird.<br />
In Österreich wird nach wie vor gebaut, die<br />
Inflation wird sich stabilisieren. Der Krieg in<br />
<strong>der</strong> Ukraine wird früher o<strong>der</strong> später ein Ende<br />
finden und die Situation bezüglich Energiepreise<br />
wird sich entspannen. Vor diesen Hintergründen,<br />
sehen ich das Jahr <strong>2023</strong> herausfor<strong>der</strong>nd<br />
aber dennoch positiv.<br />
War <strong>der</strong> Baustoffhandel im Herbst noch<br />
eher pessimistisch eingestellt, so hat sich auch<br />
hier die Stimmung verbessert. Natürlich ist<br />
es eine Herausfor<strong>der</strong>ung mit weniger Menge<br />
gleiche Erträge zu erzielen, aber ich denke <strong>der</strong><br />
Baustoffhandel hat ausreichend Instrumente<br />
zur Hand, wie Beratungskompetenz, Service,<br />
etc., dass das gelingen wird.<br />
y<br />
PETER KIERMAyR, BoTAMENT<br />
In den letzten Jahren gab es für die Bauwirtschaft<br />
nur eine Richtung, nämlich die immer<br />
weiter nach oben. Dieser Bauboom ist jetzt zu<br />
Ende obwohl weiterer Wohnraum nach wie<br />
vor, dringend benötigt wird. Seit Jänner 2021<br />
sind die Materialkosten teilweise um bis zu<br />
40 % gestiegen und ein signifikanter Rückgang<br />
ist nicht in Sicht.<br />
Für <strong>2023</strong> rechnen wir zumindest mit einer<br />
Stabilisierung bei den Preisen, <strong>der</strong> Energieversorgung<br />
und auch den Schwierigkeiten bei<br />
den Lieferketten. Das führt dann zumindest<br />
wie<strong>der</strong> zu einer besseren Planbarkeit was die<br />
Kosten betrifft.<br />
Trotzdem werden die Bewilligungen für<br />
Wohneinheiten <strong>2023</strong> deutlich nach unten<br />
gehen. Viele Projekte wurden bereits verschoben.<br />
Wie weit es im kommenden Jahr nach<br />
unten geht kann noch keiner sagen. Vor allem<br />
bei Einfamilienhäusern am Land wird <strong>der</strong><br />
Rückgang signifikant werden. Diesen Rückgang<br />
kann man nicht einfach mit Sanierung<br />
und Renovierung wettmachen. 2024 rechnen<br />
wir damit das sich <strong>der</strong> Markt normalisiert.<br />
Ein weiteres Problem unserer Branche ist<br />
das Fehlen von Fachhandwerkern. Dieses Problem<br />
wird unsere Branche wohl noch länger<br />
begleiten. Das bedeutet, dass neue Ideen benötigt<br />
werden. Serielles vorgefertigtes Bauen<br />
wird zunehmen. Mit unseren individuell vorgefertigten<br />
Feuchtraumlösungen und Abdichtungssystemen<br />
die einfach zu verarbeiten und<br />
multifunktionell einsetzbar sind, ist Botament<br />
bestens für diesen Zukunftstrend gerüstet. y<br />
Bild: Foto Schwarzenegger<br />
14 | 1-2 . <strong>2023</strong>
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Büsscher &Hofmann<br />
KARL LANDL, BüSSCHER & HoFFMANN<br />
Nachdem die Baubranche 2022 im zweiten<br />
Halbjahr schon eine deutliche Abkühlung<br />
bei <strong>der</strong> Nachfrage hinnehmen musste, ziehen<br />
am Konjunkturhimmel weiter dunkle Wolken<br />
auf. Hohe Preise für Energie und Transport,<br />
sowie die zu erwartenden Lohnkostensteigerungen<br />
belasten die Herstellungskosten<br />
für Dach- und Abdichtungsbahnen nach wie<br />
vor. Die Versorgungssicherheit gewährleistet<br />
Büsscher & Hoffmann weiterhin mit sehr hohen<br />
Rohwaren- und Fertigwarenbeständen.<br />
Für unsere qualitativ hochwertigen Bitumenabdichtungsbahnen,<br />
<strong>der</strong> Nr.1 Waterproofing-Werkstoff<br />
für Flachdach-, Gründach-,<br />
Keller-, Brücken- und Parkdeckabdichtungen,<br />
erwarten wir für <strong>2023</strong> eine hohe Nachfrage<br />
im Bereich Sanierung. Für synthetische Abdichtungsbahnen<br />
aus TPO (thermoplastische<br />
Polyolefine), aus unserem Polyfin AG- Werk<br />
in Deutschland, ist die Nachfrage im Segment<br />
von Hallen- und Industriebau, getrieben<br />
durch die PV-Offensive, auf gutem Niveau.<br />
Auch <strong>2023</strong> wird Büsscher & Hoffmann als<br />
letzter echter österreichischer Hersteller für<br />
Dach- & Abdichtungsbahnen dem Handel<br />
ein guter Partner sein und die zuverlässige Belieferung<br />
mit Top-Abdichtungsmaterialien sicherstellen.<br />
Mit unserem Vertriebsteam stellen<br />
wir beste technische Beratung sicher. Vier Lagerstellen<br />
über Österreich verteilt und <strong>der</strong> eigenen<br />
Kranfuhrpark garantieren eine prompte<br />
Produktverfügbarkeit. Als Komplettanbieter<br />
von Systemlösungen für die Dach- und Bauwerksabdichtung<br />
legen wir weiterhin, mit<br />
bestem Service und neuen Produktinnovationen,<br />
den Fokus auf höchste Kundenzufriedenheit.<br />
y<br />
CARSTEN NENTWIG, FAKRo ÖSTERREICH<br />
Trotz <strong>der</strong> vielen Krisen ist Fakro Österreich<br />
gut durch das Jahr 2022 gekommen. Die<br />
prognostizierten Umsatzsteigerungen wurden<br />
erfüllt, jedoch durch den Krieg in <strong>der</strong> Ukraine<br />
massiv erschwert. Die Nähe zum Nachbarland<br />
Ukraine ist für Fakro als polnisches und weltweit<br />
aktives Unternehmen sowohl wirtschaftlich<br />
als auch menschlich sehr herausfor<strong>der</strong>nd.<br />
Fakro hat die leidende Bevölkerung von Beginn<br />
an mit Spendenaktionen unterstützt und<br />
setzt stetig weitere Hilfsmaßnahmen.<br />
Die Auswirkungen des Krieges, <strong>der</strong> Inflation<br />
und <strong>der</strong> Corona-Pandemie hat die Baustoffbranche<br />
durch Lieferschwierigkeiten und<br />
Preissteigerungen stark zu spüren bekommen.<br />
Dennoch konnte sich Fakro weltweit weiterhin<br />
stark am Markt positionieren. Fakro Österreich<br />
hat im knapp zweistelligen Bereich<br />
zugelegt. Aufgrund <strong>der</strong> massiv nachlassenden<br />
Nachfrage waren die Lager europaweit voll. Es<br />
kam es zu Kündigungen in <strong>der</strong> Produktion.<br />
Wir hoffen jedoch, dass sich <strong>der</strong> Markt wie<strong>der</strong><br />
einpendelt, was aus aktueller Sicht noch ungewiss<br />
und schwierig einzuschätzen ist.<br />
Für <strong>2023</strong> erwarten wir aufgrund <strong>der</strong> hohen<br />
Energiekosten ein problembehaftetes Jahr, jedoch<br />
weitere Umsatzsteigerungen. Es ist mit<br />
Preiserhöhungen zu rechnen, die dann aber<br />
eher mo<strong>der</strong>at ausfallen werden. Unser Wachs-<br />
tum verdanken wir anhaltenden Produktentwicklungen<br />
und Innovationen für nachhaltige<br />
Gebäude und anspruchsvolle Architektur mit<br />
Fokus auf Son<strong>der</strong>lösungen. Das Sanierungsthema<br />
ist aufgrund <strong>der</strong> gestiegenen Energiekosten<br />
beson<strong>der</strong>s relevant. Hier sind Hausverwaltungen<br />
ein wichtiger Partner, wenn es<br />
um Dekarbonisierung von Bestandsgebäuden<br />
geht. Auch werden wir E-Commerce weiterhin<br />
massiv ausbauen. Zuwächse wird Fakro<br />
Österreich <strong>2023</strong> bei Außenbeschattungen, vor<br />
allem bei <strong>der</strong> vertikalen Beschattung, erzielen,<br />
da <strong>der</strong> Markt rund um Hitze- und Sonnenschutz<br />
aufgrund <strong>der</strong> Klimaverän<strong>der</strong>ungen<br />
unaufhaltsam wächst. Eine neue Produktlinie<br />
mit dem Namen Green View wird weltweit ab<br />
<strong>2023</strong> ausgerollt.<br />
Die Voraussetzungen für ein nachhaltiges<br />
Wachstum sind unter an<strong>der</strong>em die Rückführung<br />
<strong>der</strong> Energiekosten, aber auch Entbürokratisierung<br />
und strukturelle Verbesserungen<br />
im öffentlichen Sektor sowie die Bekämpfung<br />
des Fachkräftemangels. Das sind meine Wünsche<br />
an die Politik.<br />
Wir blicken hoffnungsvoll auf das neue<br />
Jahr und garantieren unseren Geschäftspartnern<br />
weiterhin verlässliche und langfristige<br />
Zusammenarbeit.<br />
y<br />
Bild: Franz Pflügl<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 15
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Fleck<br />
CHRISToPH NIELACNy, FLECK<br />
Die Konjunkturaussichten für die Bauwirtschaft<br />
in <strong>der</strong> DACH-Region werden für<br />
das Jahr <strong>2023</strong> in unterschiedlichen Studien<br />
als ungewiss beschrieben. Als Gründe werden<br />
Energieengpässe und -preissteigerungen,<br />
stark angehobene Materialkosten, Inflation<br />
sowie höhere Zinsen genannt. Je nach Szenario<br />
schwanken die Vorhersagen für den Hochund<br />
Tiefbau zwischen leichtem Wachstum<br />
und leichtem Abschwung.<br />
Trotz <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Situation mit all ihren<br />
Ungewissheiten sehen wir uns bei <strong>der</strong> Fleck<br />
GmbH gut aufgestellt und blicken optimistisch<br />
in die Zukunft. Als Vollsortimenter<br />
können wir wirtschaftliche Risiken diversifizieren<br />
und etwaige Rückgänge in bestimmten<br />
Produktsparten durch besser laufende Produktbereiche<br />
auffangen. Zudem haben wir die<br />
Erfahrung gemacht, dass in Krisenzeiten die<br />
Nachfrage nach innovativen Produkten wie<br />
dem ROOFGUARD o<strong>der</strong> 4 in 1 Flachdachlüfter-System<br />
steigt. Der Kunde sucht gezielt<br />
nach Mehrwerten, um so etwaige Preissteigerungen<br />
auszugleichen. Wir von Fleck bieten<br />
sowohl für Steil- als auch für Flachdächer sehr<br />
innovative Produktlösungen, zum Beispiel für<br />
Lüftung, Entwässerung und Sicherheit.<br />
Potenzial sehen wir zudem für die gesamte<br />
Bedachungsbranche im Solarmarkt. Wir begrüßen<br />
ausdrücklich die Initiativen <strong>der</strong> großen<br />
Baustoffhandelskooperationen Hagebau<br />
und Eurobaustoff, die ihre Mitglie<strong>der</strong> an dieses<br />
Geschäftsfeld heranführen wollen. Bisher<br />
geht dieses am Dachhandwerk und Bedachungsfachhandel<br />
in großen Teilen vorbei.<br />
Wird das Potenzial von den Akteuren erkannt,<br />
sehen wir entsprechende Umsatzchancen für<br />
unsere Solarprodukte.<br />
y<br />
oTTo HANDLE, INNDATA<br />
Die zuerst von Nullzinsen, dann von Corona-För<strong>der</strong>ungen<br />
getriebene Hochkonjunktur<br />
mit Engpässen, Kontingentierungen und Arbeitskräftemangel<br />
kühlt deutlich ab während<br />
kommende rechtliche Rahmenbedingungen<br />
wie die Lieferkettensorgfaltspflicht o<strong>der</strong> die<br />
neue Bauproduktenverordnung die Kostensituation<br />
weiter verschärfen.<br />
Nach einer langen Nullzinsperiode gestiegene<br />
Zinsen verschärfen die Preissensibilität<br />
im Wohnbau und erschweren trotz hoher<br />
Nachfrage die Vermarktung weiterhin auch<br />
inflationsbedingt hochpreisiger Neubauimmobilien.<br />
Projektverzögerungen und in weiterer<br />
Folge erneute Angebotsverknappungen<br />
sind die Folge und verhin<strong>der</strong>n auch eine<br />
nachhaltige Normalisierung <strong>der</strong> Preise im Gebrauchtimmobilienbereich.<br />
Die rechtlichen Rahmenbedingungen tun<br />
ein Übriges. Wohnbauför<strong>der</strong>ungsgrenzen werden<br />
nur sehr zaghaft an die neuen Kostenniveaus<br />
angepasst, Einreichverfahren von neuen<br />
Projekten sind nach wie vor sehr zeitaufwendig<br />
und schon die in Kürze zu erwartende<br />
OIB Richtlinie 6 wird erneut erschwerte Rahmenbedingungen<br />
mit sich bringen – von den<br />
EU-seitig angekündigten Verschärfungen von<br />
Ökobilanzregeln und Bauproduktenverordnung<br />
zusätzlich verstärkt und nur mit gut<br />
ausgebauter digitaler Infrastruktur überhaupt<br />
zu stemmen.<br />
Vorübergehend ist also von sinkenden Niveaus<br />
im Neubau auszugehen. Dies jedoch<br />
nicht dauerhaft. Die daraus resultierende angebotsseitige<br />
Verknappung (30% Minus in<br />
Deutschland) wird wie<strong>der</strong> zu einer Erholung<br />
führen, sobald die enorme Inflationsrate über<br />
Zweitrundeneffekte die nach wie vor vorhandene,<br />
aber nominell stagnierende Überteuerung<br />
auf dem Immobiliensektor aufgeholt<br />
hat.<br />
Dies kann nach verschiedenen Stimmen bereits<br />
2024 eintreten. Anzunehmen ist ebenso,<br />
dass die EZB mittelfristig zur Niedrigstzinspolitik<br />
zurückkehren wird um den strauchelnden<br />
„Club-Med“ Staaten unter die Arme zu<br />
greifen. Aber die kommenden beiden Jahre<br />
– da müssen wir durch. y<br />
Foto: Christian Wucherer<br />
16 | 1-2 . <strong>2023</strong>
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: fotomitterer<br />
MICHAEL HäUSLER, HäUSLER<br />
Die Zeitspanne nach 2016 war für die<br />
Baubranche durch Nullzinspolitik und Geldschwemme<br />
die geradezu biblischen „sieben<br />
fetten Jahre“, die jetzt mit unterschiedlicher<br />
Geschwindigkeit auslaufen.<br />
Je nach <strong>der</strong> Größe des Bauvorhabens unterscheiden<br />
sich die „Bremswege“ <strong>der</strong> Teilbereiche<br />
in <strong>der</strong> Bauwirtschaft: Den Anfang machen<br />
die privaten Bauherren, dies ist 2022<br />
schon zu einem guten Teil geschehen, dann<br />
folgen <strong>der</strong> mehrgeschoßige Wohnbau und die<br />
Gemeinden (<strong>2023</strong>) und am Schluss, je nach<br />
dem Nationalratswahltermin (in Wahljahren<br />
wird nicht gespart, das kommt später) <strong>der</strong><br />
Bund und die damit verbundenen Bereiche.<br />
<strong>2023</strong> und die nächsten Jahre wird die gesamte<br />
Branche mit dem Schrumpfen vom hohen<br />
Niveau <strong>der</strong> letzten Jahre auf jenes vor<br />
2016 plus den weiteren Problemen (Inflation,<br />
Demografie etc.etc.) die dazugekommen sind<br />
konfrontiert sein. Für jene Marktteilnehmer<br />
die nicht finanziell gut aufgestellt sind wird<br />
dies zu einer existenzielle Herausfor<strong>der</strong>ung. y<br />
JoHANN BRANDSTETTER, INTERNoRM<br />
Die Planungen 2021 und 2022 waren geprägt<br />
von erwarteten Auswirkungen <strong>der</strong> Covid-Erkrankungen<br />
bzw. Covid-Krise auf die<br />
Wirtschaftsleistung. Letztendlich ist es jedoch<br />
immer an<strong>der</strong>s gekommen als prognostiziert<br />
und eingeschätzt.<br />
Die Themen im abgelaufenen Jahr waren<br />
neben <strong>der</strong> geopolitischen Brisanz in <strong>der</strong> Ukraine,<br />
<strong>der</strong> enorme Preisauftrieb in allen Materialgruppen,<br />
die gestiegenen Energiekosten sowie<br />
eine stetig steigende Inflation. Leistbares<br />
Bauen ist somit für viele Familien in weite<br />
Ferne gerückt.<br />
Bedingt durch die hohen Energiekosten<br />
werden allerdings Investitionen in ältere<br />
Gebäude wie<strong>der</strong> verstärkt in den Fokus <strong>der</strong><br />
Hausbesitzer rücken. Dass es seitens des Gesetzgebers<br />
auch ein berechtigtes Interesse für<br />
eine Steigerung <strong>der</strong> thermischen Sanierung<br />
gibt, liegt, gemäß den EU-Zielen, auf <strong>der</strong><br />
Hand. Hier wünsche ich mir ein einfaches<br />
und attraktives För<strong>der</strong>modell seitens <strong>der</strong> Bundesregierung.<br />
Mit <strong>der</strong> Neuauflage des Sanierungschecks<br />
<strong>2023</strong>/24 und <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ungen ist ein erster Schritt getan, wie<br />
wohl damit das Ende <strong>der</strong> Fahnenstange bei<br />
Weitem noch nicht erreicht wurde.<br />
Für das kommende Jahr erwarte ich eine<br />
positive Marktnachfrage am europäischen Sanierungsmarkt.<br />
Ich gehe davon aus, dass die<br />
thermische Sanierung von Wohngebäuden<br />
steigen und <strong>der</strong> private Neubau einen größeren<br />
Rückgang im zweistelligen Prozentbereich<br />
erleiden wird. In Summe sollte das Vor-<br />
Corona-Niveau von 2019 möglich sein. Die<br />
Preise sollten sich wie<strong>der</strong> stabilisieren und die<br />
Lieferketten entsprechend erholen. Somit sehe<br />
ich einem Jahr mit (wie<strong>der</strong>um) einigen Fragezeichen<br />
entgegen.<br />
Für die Internorm-1st Window-Partner<br />
gilt es den erfolgreichen Weg beizubehalten.<br />
Marktauftritt, Beratungsqualität und Kundenbegeisterung<br />
werden speziell <strong>2023</strong> über<br />
Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg entscheiden. Gerade<br />
in schwierigen Zeiten gewinnen diese Themen<br />
verstärkt an Bedeutung. Wir unterstützen<br />
diesen Weg und bauen die 1st Window-<br />
Partnerschaft konsequent weiter aus. y<br />
Bild: Internorm<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 17
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Franz Pflügl<br />
THoMAS FRÖSCHL, ISoLITH<br />
Nach den aus den verschiedensten Gründen,<br />
sehr herausfor<strong>der</strong>nden aber auch sehr erfolgreichen<br />
letzten Jahren, wird es <strong>2023</strong> nicht<br />
min<strong>der</strong> aufregend werden.<br />
Weitere Preisanpassungen im gesamten<br />
Marktumfeld, ein stagnieren<strong>der</strong> bis rückläufiger<br />
Markt sowie die sinkende Kaufkraft, werden<br />
uns beschäftigen.<br />
Die Zeiten eines stabilen Umfeldes scheinen<br />
endgültig <strong>der</strong> Vergangenheit anzugehören.<br />
Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass nicht<br />
Nervosität und wirtschaftliche Unvernunft<br />
um sich greift. Darf es nicht auch einmal ein<br />
wenig seitwärts o<strong>der</strong> sogar leicht bergab gehen,<br />
nach solch außerordentlichen Jahren?<br />
Eine Frage die in vielen Großbetrieben verpönt<br />
ist.<br />
Wir von Isolith sehen in unserem Marktsegment<br />
zumindest im ersten Halbjahr noch<br />
keinen Einbruch und gehen mit unseren Partnern<br />
positiv gestimmt in das neue Jahr. y<br />
MICHAEL WARDIAN, KIRCHDoRFER<br />
Die Erwartungen <strong>2023</strong> sind sehr abhängig<br />
von den politischen Rahmenbedingungen<br />
bzw. wie diese im nächsten Jahr gestaltet werden.<br />
Ich gehe davon aus, dass es gelingt, GAS/<br />
STROM und somit die Energiepreise auf ein<br />
Niveau zu bringen, welches uns wie<strong>der</strong> mit<br />
Deutschland und den umliegenden Staaten<br />
wettbewerbsfähig macht. In diesem Fall wird<br />
sich die Baubranche auf einem etwas niedrigerem<br />
Niveau als 2020 – 2022 einfinden,<br />
aber nicht komplett abstürzen.<br />
Im Hochbau wird es aufgrund <strong>der</strong> verschärften<br />
Bedingungen zur Krediterlangung<br />
und <strong>der</strong> hohen Inflation zu einem weiteren<br />
Rückgang im Einfamilienhausbau kommen,<br />
<strong>der</strong> mittlerweile bei den Gewerbebetreiben<br />
und bei den Fertighausfirmen längst angekommen<br />
ist. Auch die Erhöhungen <strong>der</strong> Zinssätze<br />
schrecken vor allem private Häuselbauer<br />
vor Investitionen ab. Die bereits genehmigten<br />
Projekte <strong>der</strong> Wohnbauträger sowie <strong>der</strong> Industriebau<br />
werden jene Bereiche sein, die etwas<br />
stabilisierend auf den Hochbau einwirken.<br />
Die Infrastruktur wird zur treibenden Kraft<br />
<strong>der</strong> Bauindustrie werden.<br />
Alles in allem kann es aufgrund <strong>der</strong> Inflation<br />
zu einem Umsatzwachstum kommen,<br />
mengenmäßig rechne ich jedenfalls mit<br />
einem Rückgang gegenüber 2022 da neben<br />
den Energiepreisen auch die Baumaterialpreisentwicklung<br />
dämpfend für die Konjunktur<br />
wirkt.<br />
y<br />
Bild: Postl<br />
Bild: Stephan Huger<br />
INGRID JANKER, KNAUF<br />
Das Geschäftsjahr 2022 hat uns vor einige<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen gestellt. Die weltpolitische<br />
Lage samt signifikanten Kostensteigerungen<br />
und Engpässen im Bereich Energie, Materialbeschaffung<br />
und Transport hat Preisanpassungen<br />
erfor<strong>der</strong>t, die wir zum Teil weitergeben<br />
mussten.<br />
Für <strong>2023</strong> erwarten wir ein weiteres herausfor<strong>der</strong>ndes<br />
Jahr. Die <strong>der</strong>zeitigen Rahmenbedingungen<br />
wie hohe Energiepreise, neue Regelungen<br />
bei <strong>der</strong> Kreditvergabe und starker<br />
Verunsicherung aufgrund schwieriger Planbarkeit,<br />
deuten trotz einer guten Grundauslastung<br />
auf rückläufige Mengen hin.<br />
Trotzdem wollen wir vorsichtig positiv in<br />
dieses spannende Jahr gehen, da die vergangenen<br />
Jahre extreme Boom-Jahre waren und <strong>der</strong><br />
Rückgang auch als Normalisierung betrachtet<br />
werden kann. Wir gehen davon aus, dass das<br />
Niveau im Vergleich zu den letzten Jahren vor<br />
<strong>der</strong> Pandemie trotzdem hoch bleiben wird. Es<br />
gilt, alte eingefahrene Wege zu überdenken<br />
und den Mut zu haben neue zu beschreiten. y<br />
18 | 1-2 . <strong>2023</strong>
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
UDo KLAMMINGER, KNAUF INSULATIoN<br />
Auch wenn <strong>der</strong> Neubau zurückgeht und das<br />
Volumen von 2022 nicht wie<strong>der</strong> erreicht wird,<br />
sind wir nach den letzten Gesprächen mit unseren<br />
Kunden recht optimistisch und überzeugt,<br />
dass die Sanierung zumindest einen Teil<br />
kompensieren wird. Nach einer mehrjährigen<br />
Überhitzung des Marktes musste irgendwann<br />
eine Korrektur kommen und gibt unserer<br />
Branche auch die Möglichkeit zur Konsolidierung.<br />
Wir von Knauf Insulation sehen die<br />
nächsten Monate als Chance zur Evaluierung<br />
unseres Produktportfolios und unserer Prozesse<br />
und setzen auf Innovation und Digitalisierung.<br />
Die Zukunft wird so aussehen,<br />
wie wir sie gestalten! Konkret gehen wir im<br />
besten Fall von einer Seitwärtsbewegung aus,<br />
im schlechtesten Fall von einem Minus von<br />
max. 3% im Volumen.<br />
y<br />
MARKUS WoLFSGRUBER, LAFARGE<br />
Unsere Erwartungen für <strong>2023</strong> sind gedämpft.<br />
Gründe dafür sind die schwächere<br />
Nachfrage am Wohnimmobilienmarkt sowie<br />
die Situation im öffentlichen Bausektor.<br />
Wir stützen uns dabei auf die Prognosen des<br />
WIFO, das für <strong>2023</strong> für den Hoch- und Tiefbau<br />
von einem mageren Wachstum in Höhe<br />
von 1,9 Prozent ausgeht. Sorgen bereiten<br />
uns vor allem die schon im heurigen Jahr explodierenden<br />
Energiekosten, die für unsere<br />
Kund:innen die Planungssicherheit bei den<br />
Zementpreisen massiv einschränken.<br />
Die guten Nachrichten sind, dass wir unseren<br />
Partner:innen im Baustoffhandel ab Februar<br />
<strong>2023</strong> einen neuen, CO2-armen Sackzement<br />
anbieten können. Somit spart <strong>der</strong><br />
Häuslbauer 30% CO2 ein und sorgt so für<br />
einen Beitrag für unsere Klimazukunft. y<br />
Bild: FMartina Draper<br />
ALExANDER BAUER, LEITL<br />
Bild: Leitl<br />
Die unsichere weltwirtschaftliche Lage<br />
macht eine Prognose bzw. Planung auch im<br />
Jahr <strong>2023</strong> erneut sehr schwierig. Rekord Inflation,<br />
steigende Zinsen, Material- und<br />
Energiepreise befinden sich nach wie vor auf<br />
einem sehr hohen Niveau und alle kämpfen<br />
mit dem Fachkräftemangel.<br />
Die Zeiten for<strong>der</strong>n uns schon richtig, trotzdem<br />
sehen wir unsere Branche aber nicht in<br />
einer existenzbedrohende Krise.<br />
Als mittelständisches Familienunternehmen<br />
profitieren wir stark von unserer Flexibilität.<br />
Unbürokratische und schnelle Anpassungen<br />
helfen dabei, uns gut durch die volatile Marktsituation<br />
zu steuern.<br />
Die Servicekompetenz in <strong>der</strong> Abwicklung<br />
<strong>der</strong> gemeinsamen Aufträge stärkt unsere Kundenbindung,<br />
gerade in so unstabilen Zeiten.<br />
Verfügbarkeiten und Liefertreue steht bei<br />
uns an erster Stelle. Durch die persönliche<br />
Betreuung unserer Außen- und Innendienst<br />
Mitarbeiter:innen werden wir dies auch im<br />
Jahr <strong>2023</strong> für unsere Kunden gewährleisten<br />
können.<br />
Auch wenn die Anzahl <strong>der</strong> Baugenehmigungen<br />
im Einfamilienhaussektor zurück<br />
geht, besteht <strong>der</strong> Bedarf von mehr und größeren<br />
Wohnraum, speziell im urbanen Ballungsraum,<br />
nach wie vor.<br />
Projektanfragen, die in den letzten Wochen<br />
eingegangen sind signalisieren eine gute Auslastung<br />
im ersten Halbjahr. Auch wenn es in<br />
Summe zu einem leichten Rückgang kommen<br />
wird, dürfen wir nicht vergessen, das die Baubranche<br />
von einem hohen Niveau 2022 ausgegangen<br />
ist.<br />
Aus diesem Grund sehen wir <strong>2023</strong> optimistisch<br />
motiviert entgegen.<br />
y<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 19
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Peter Echt<br />
ANDREAS WoLF, MAPEI<br />
Wie schon in den letzten beiden Jahren<br />
sind Aussagen, die das neue Jahr betreffen<br />
nur wage zu treffen. Allgemein rechne ich jedoch<br />
im ersten Halbjahr <strong>2023</strong> mit einer gewohnten<br />
Nachfrage nach bauchemischen Produkten<br />
sowie den MAPEI Serviceleistungen<br />
und somit gleichbleibenden Absatz- und Produktionsmengen.<br />
Im zweiten Halbjahr dagegen<br />
erwarte ich eine leichte Rezession <strong>der</strong> gesamten<br />
Baubranche, da sich bereits jetzt eine<br />
gewisse Vorsicht bemerkbar macht. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> aktuellen Teuerungswelle ist das aber keine<br />
Überraschung für mich. Trotz <strong>der</strong> aktuellen<br />
Umstände planen wir auch im Jahr <strong>2023</strong> wie<br />
gewohnt in unsere Standorte und unser Team<br />
zu investieren, um eine solide Basis für die<br />
Zukunft zu schaffen.<br />
y<br />
BERNHARD MUCHERL, MURExIN<br />
Dem Jahr <strong>2023</strong> blicken wir verhalten positiv<br />
entgegen und stellen uns auf unterschiedliche,<br />
mögliche Szenarien ein. Die weiterhin<br />
ungewisse geopolitische Lage wird weiterhin<br />
die Energie- und damit auch die Rohstoffpreise<br />
beeinflussen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
weiter steigenden Zinsen die<br />
Investitionsfreudigkeit auch in <strong>der</strong> Bauwirtschaft.<br />
Die Hoffnung liegt mehr denn je auf<br />
einer deutlichen Steigerung <strong>der</strong> Sanierquote<br />
in Österreich. Wenn es gelingt, hier entsprechende<br />
Anreize zu setzen, wird – wie es sich<br />
auch schon in <strong>der</strong> Vergangenheit gezeigt hat<br />
– die medial angekündigte dramatische Flaute<br />
in <strong>der</strong> Baubranche nicht eintreten. Wir werden<br />
unsere Kunden jedenfalls mit gewohnt<br />
hohem Service, hochwertigen Produkten und<br />
flexiblen Liefermöglichkeiten bei ihren Aufträgen<br />
unterstützen und freuen uns auf viele<br />
spannende Projekte.<br />
y<br />
Bild: Murexin<br />
KARL HoFBAUER, PCI<br />
Bild: PCI<br />
Rückblickend auf das Jahr 2022 müssen wir<br />
sagen, dass dies ein außergewöhnliches und<br />
sehr herausfor<strong>der</strong>ndes Jahr war. Zu den Nachwirkungen<br />
<strong>der</strong> Rohstoffkrise kam <strong>der</strong> Überfall<br />
Russlands auf die Ukraine gleich zu Beginn<br />
des Jahres, mit deutlichen Auswirkungen auf<br />
viele Produkte, die am Bau verwendet werden.<br />
Und nicht zuletzt die aktuelle Situation <strong>der</strong><br />
enorm gestiegenen Energiekosten, was sich<br />
auch im Jahr <strong>2023</strong> weiter auswirken wird.<br />
Trotz all dieser Widrigkeiten sind wir dennoch<br />
insgesamt zufrieden, unser Unternehmen<br />
hat die Schwierigkeiten gut gemeistert<br />
und ist stabil aufgestellt.<br />
Im Ausblick auf <strong>2023</strong> stellen wir fest, dass<br />
die Stimmung aller Akteure <strong>der</strong> Baubranche<br />
insbeson<strong>der</strong>e im privaten Wohnbau doch sehr<br />
besorgt ist, u.a. aufgrund <strong>der</strong> gestiegenen Kosten<br />
und <strong>der</strong> zurückgehenden Bauanträge.<br />
Dies lässt auch uns als Hersteller bauchemischer<br />
Produkte natürlich nicht unberührt.<br />
In den an<strong>der</strong>en Bereichen ist die Auftragslage<br />
hingegen positiv. Wir gehen davon aus, dass<br />
sich dies daher in etwa die Waage halten wird.<br />
Gleich zu Jahresbeginn präsentieren wir<br />
zwei Produkt-Highlights im Segment Fliese:<br />
einen Schnellkleber basierend auf unserer<br />
neuen, zum Patent angemeldeten CSA-Technologie<br />
sowie einen Flexmörtel in Leichtmörteltechnologie.<br />
Für das Segment Bautechnologie<br />
bieten wir <strong>2023</strong> ebenfalls einige<br />
interessante Neuheiten, z.B. einen pumpfähigen<br />
Ausgleichsputz und eine gebrauchsfertige<br />
einkomponentige Abdichtung für den<br />
nachträglichen Einbau von bodentiefen Fenstern-<br />
und Türelementen.<br />
y<br />
20 | 1-2 . <strong>2023</strong>
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Michael Hetzmannse<strong>der</strong><br />
MICHAEL ALLESCH, RIGIPS, ISoVER<br />
Von den Untergangsfantasien, die bei Ausbruch<br />
des Ukraine-Krieges allgegenwärtig<br />
waren, ist glücklicherweise nicht mehr viel<br />
übrig, wenngleich die aktuelle Krise bei <strong>der</strong><br />
Bauwirtschaft deutliche Spuren hinterlässt.<br />
Seit 2021 wird ein geringes Wachstum beim<br />
Neubau verzeichnet. Daher konzentrieren wir<br />
uns voll auf den stabilisierenden Gegenspieler<br />
– die Renovierung. Bekanntlich gibt es<br />
in Österreich mit einer jahrelangen Sanierungsrate<br />
von unter 2 % viel Aufholbedarf,<br />
daher stehen die Zeichen auf Wachstum. Die<br />
Gründe dafür sind u. a. in <strong>der</strong> Erreichung<br />
<strong>der</strong> Klimaschutzziele und den erhöhten Auflagen<br />
zur Energieeffizienz <strong>der</strong> Gebäude. Diese<br />
Maßnahmen werden finanziell geför<strong>der</strong>t,<br />
jedoch nicht in dem Ausmaß, wie das wünschenswert<br />
wäre.<br />
Wir sehen daher große Potenziale für unsere<br />
ISOVER-Dämmsysteme. Die Saint-Gobain<br />
Forschung und Entwicklung hat in den<br />
letzten Jahren bei ihren Innovationen auf<br />
Produkte gesetzt, die gleich mehrere Eigenschaften<br />
abdecken wie z. B. die ISOVER Ultimate,<br />
die man hervorragend in <strong>der</strong> Sanierung<br />
beim Dachausbau, in <strong>der</strong> Fassade und in<br />
<strong>der</strong> Kellerdecke einsetzen kann. Die Amortisierung<br />
<strong>der</strong> Herstellungsenergie erfolgt schon<br />
nach drei Monaten!<br />
O<strong>der</strong> unser neues Multitalent RIGIPS<br />
Glasroc X: eine vliesarmierte Gipsplatte zur<br />
Herstellung von hochwertigen Trockenbaukonstruktionen<br />
in Feucht- und Nassräumen.<br />
Diese zwei Beispiele zeigen, wohin <strong>der</strong> Weg<br />
von Saint-Gobain führt – zu noch mehr Innovation.<br />
Man liest dieser Tage in den Medien, dass<br />
die Erzeugerpreise für Rohstoffe, Energie,<br />
Verpackung sowie Transport und Energie gerade<br />
beginnen, sich etwas zu stabilisieren. So<br />
weit, so gut. Bedauerlicherweise liegen die<br />
jetzigen Verkaufspreise immer noch deutlich<br />
unter den wirklichen Kostensteigerungen, daher<br />
sind wir immer noch mit Erhöhungen<br />
von Vorlieferanten konfrontiert. Großer Kostentreiber<br />
ist – ganz klar – Energie. Hier<br />
zeigt unser jahrelanges erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement<br />
Wirkung – aber wir<br />
stoßen dabei als Industrie mit drei lokalen<br />
Produktionsstätten an unsere Grenzen. y<br />
CHRISTIAN HÖBERL, RÖFIx<br />
Analysen und Statistiken zeigen die Vergangenheit<br />
– mit Prognosen und Einschätzungen<br />
wagen wir einen Blick in die Zukunft.<br />
Doch wie falsch man mit seinen Plänen auch<br />
manchmal liegen kann, zeigen die Ergebnisse<br />
unserer letzten drei Geschäftsjahre. Trotz alledem<br />
dürfen wir auf Wachstum und Erfolg<br />
zurückblicken und sind stolz auf die geleistete<br />
Arbeit unserer Mitarbeitenden. Die Unsicherheiten<br />
am Markt, wie Kreditvergaberichtlinien,<br />
Verfügbarkeit von Rohstoffen,<br />
Ukraine-Krieg, Corona-Pandemie o<strong>der</strong> gestiegene<br />
Energiepreise werden uns weiter for<strong>der</strong>n.<br />
Nach unserem Bauchgefühl schätzen wir <strong>2023</strong><br />
als ein schwieriges aber gutes Jahr ein. Wir<br />
blicken zuversichtlich in die Zukunft, hoffen<br />
auf die Renaissance <strong>der</strong> Wohnbauför<strong>der</strong>ung,<br />
auf die Thermische Sanierung und auf ein<br />
baldiges Ende <strong>der</strong> Weltmarktturbulenzen. Mit<br />
unserem bestens motivierten Team setzen wir<br />
auf Kundennähe und ausgezeichnete Serviceleistungen.<br />
y<br />
Bild: Matthias Weisengruber<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 21
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
MANFRED WAGNER, RoCKWooL<br />
Insgesamt zeigt die heimische Bauwirtschaft<br />
eine gedämpfte Nachfrage. Grund dafür sind<br />
vor allem die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
und strengere Richtlinien in <strong>der</strong> Baufinanzierung,<br />
die speziell bei den Baubewilligungen<br />
von Einfamilienhäusern für <strong>2023</strong><br />
einen leichten Rückgang erwarten lassen.<br />
Für das Segment Hochbau wird <strong>2023</strong> mit<br />
einem leichten Rückgang und erst 2024 wie<strong>der</strong><br />
mit einem Anstieg gerechnet. Verarbeiter<br />
berichten weitgehend, dass die Auftragsbücher<br />
bis Mitte des Jahres noch gut gefüllt<br />
seien.<br />
Der allmählichen Entspannung <strong>der</strong> Energiepreise<br />
stehen weiterhin hohe Logistikkosten,<br />
steigende Personalkosten und die hohe<br />
Inflation entgegen. Für <strong>2023</strong> hoffen wir auf<br />
eine längerfristige Planbarkeit von Bauprojekten.<br />
Im Neubau-Bereich ist zu beobachten, dass<br />
manche Projekte aufgrund <strong>der</strong> allgemeinen<br />
wirtschaftlichen Unsicherheit verschoben<br />
werden. Auch wenn <strong>der</strong> Neubau-Bereich sich<br />
daher leicht rückläufig entwickelt, bleibt die<br />
Notwendigkeit, den vorhandenen Gebäudebestand<br />
thermisch zu sanieren – kurzfristig<br />
wegen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit hohen Energiepreise, langfristig<br />
für die Erreichung <strong>der</strong> Klimaziele. Dafür<br />
bietet die Regierung auch dieses Jahr wie<strong>der</strong><br />
mit För<strong>der</strong>ungen für den Heizungstausch<br />
bzw. die thermische Sanierung <strong>der</strong> Gebäudehülle<br />
einen finanziellen Anreiz an.<br />
Als einer <strong>der</strong> international führenden Hersteller<br />
von hochqualitativen Dämmstoffen<br />
zur Isolierung von Gebäudehüllen und somit<br />
starkem Fokus auf die Reduktion von CO2-<br />
Emissionen gehen wir auch in einem schwierigeren<br />
Marktumfeld von einem Wachstum<br />
aus.<br />
y<br />
Bild: Helmut Mitter<br />
MARKUS EGGER, SIKA<br />
Bild: Sika<br />
Ich sehe dem neuen Jahr grundsätzlich positiv<br />
entgegen. Wir rechnen allerdings mit<br />
weiterhin herausfor<strong>der</strong>nden Rahmenbedingungen,<br />
etwa bei den Kosten für Energie,<br />
Frachten, Rohmaterialien sowie bei <strong>der</strong> Verfügbarkeit<br />
bestimmter Rohstoffe und insbeson<strong>der</strong>e<br />
in <strong>der</strong> 2. Jahreshälfte auch mit einem<br />
Rückgang <strong>der</strong> Nachfrage. Auf diese Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und den beschleunigten Wandel in<br />
<strong>der</strong> Bauwirtschaft bereiten wir uns sehr gewissenhaft<br />
vor und suchen gemeinsam mit<br />
unseren Kunden und Lieferanten nach den<br />
bestmöglichen Lösungen. Ein Schwerpunkt<br />
wird <strong>2023</strong> die Markteinführung innovativer,<br />
nachhaltiger Produkte sein. In diesem Bereich<br />
ist Sika gut aufgestellt: Dieses Jahr steht unter<br />
an<strong>der</strong>em eine neue Reihe an CO2-reduzierten<br />
Mörteln mit gleichzeitig verbesserten<br />
Eigenschaften im Fokus. Unser Produktsortiment<br />
stellen wir in auch in zahlreichen Online-Schulungen<br />
wie z.B. „Bauchemie einfach<br />
erklärt“ vor. In <strong>der</strong> Schulung geben wir einen<br />
umfassenden Überblick über Lösungen aus<br />
verschiedenen Bereichen und helfen den Kunden<br />
damit, sich bestens auf den Arbeitsalltag<br />
im Baustoffhandel vorzubereiten. y<br />
RoBERT BALICS, SoPRo<br />
Es ist nach wie vor schwierig, Prognosen<br />
abzugeben. Wir sind dennoch sehr optimistisch,<br />
dass wir unsere Ziele für <strong>2023</strong> sicher<br />
erreichen werden – wenn nichts Unvorhersehbares<br />
passiert. Aufgrund <strong>der</strong> bis jetzt geführten<br />
Jahres- und Mitarbeitergespräche ist<br />
mein persönliches Gefühl, dass es heuer für<br />
unser Gewerk gut ausschaut. Es sind durch<br />
die Bank alle positiv gestimmt. Und ich wäre<br />
an <strong>der</strong> falschen Stelle, wenn ich pessimistisch<br />
in die Zukunft blicken würde.<br />
Wir haben mit Ende Dezember 2022 so<br />
wenig Arbeitslose wie schon lange nicht mehr.<br />
Das österreichische Bauwesen kämpft gegen<br />
einen akuten Fachkräftemangel. Die Politik<br />
und die Branche haben das Problem erkannt<br />
und arbeiten an <strong>der</strong> Entwicklung und Umsetzung<br />
von Lösungsansätzen.<br />
Der Handelsverband blickt zufrieden auf<br />
das Weihnachtsgeschäft 2022 zurück. Seitens<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung müssen weitere Maßnahmen<br />
erfolgen, um die Wirtschaft weiter<br />
anzukurbeln.<br />
y<br />
Bild: Sopro<br />
22 | 1-2 . <strong>2023</strong>
t h e m a<br />
k o n j u n k t u r u m f r a g e<br />
Bild: Christoph Ascher<br />
RoLAND HEBBEL, STEINBACHER<br />
Ende des vergangenen Jahres wurde unserer<br />
Branche von vielen Seiten für <strong>2023</strong> eine<br />
Rezession mit all ihren Folgeerscheinungen<br />
vorausgesagt. Doch Negativfloskeln und vor<br />
allem die Verbreitung von Pessimismus und<br />
bedrückter Stimmung nützen niemandem<br />
und sind darüber hinaus meines Erachtens<br />
nach fehl am Platz. Vielmehr benötigen Unternehmer<br />
Mut, Zuversicht und Optimismus,<br />
um auch im neuen Jahr erfolgreich zu wirtschaften.<br />
Wir bei Steinbacher gehen <strong>2023</strong> von<br />
ähnlich komplexen Rahmenbedingungen, wie<br />
wir sie im vergangenen Jahr vorfanden, aus.<br />
Vor allem im Sanierungsbereich gilt es das<br />
vorhandene enorme Potenzial bestmöglich<br />
auszuschöpfen. Hilfreich wären dabei attraktivere<br />
Investitionsabschreibmöglichkeiten, die<br />
politisch geschaffen werden müssten. Energieeffizienz<br />
und Energiesparen sind nicht nur<br />
die Schlagwörter <strong>der</strong> Stunde, son<strong>der</strong>n auch<br />
<strong>der</strong> Branche. Unsere Steinbacher-Lösungen<br />
zeichnen sich durch ihre ressourceneffiziente<br />
Produktion, ihre lange Lebensdauer, ihre Wie<strong>der</strong>verwendbar-<br />
und Recyclingfähigkeit und<br />
durch ihren Nutzen - Energie und CO2 einzusparen<br />
- aus. Mit unseren Klimaschutzprodukten<br />
sehen wir uns für die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
des neuen Jahres gewappnet. Denn die<br />
beste Energie ist immer noch jene, die man<br />
gar nicht braucht.<br />
y<br />
MICHAEL GRoMEK, WEBER TERRANoVA<br />
Wenn man die aktuellen Medienberichte<br />
verfolgt, die stark von den hohen Energiekosten<br />
dominiert werden, würde man meinen,<br />
dass Wärmedämmverbundsysteme (WDVS)<br />
boomen? Ja, Maßnahmen zum Energiesparen<br />
sind in aller Munde, doch die öffentlichen<br />
Anreize, die För<strong>der</strong>mittel sind noch immer zu<br />
gering, um die Sanierungsrate signifikant zu<br />
heben. Wir hoffen auf ein schnelles Umdenken<br />
und sind mit Fassadensystemen, wie z.B.<br />
webertherm freestyle GW gut gerüstet. Dieses<br />
völlig neuartige WDVS hat einen Glaswolle-<br />
Kern, <strong>der</strong> aus 80 % Recyclingglas besteht,<br />
und mit top Wärmeleitfähigkeit, Brandschutz,<br />
perfektem Schallschutz und leichtem<br />
Gewicht besticht.<br />
Da aktuell <strong>der</strong> Neubau stagniert, werden<br />
wir <strong>2023</strong> das Thema Sanierung beson<strong>der</strong>s<br />
pushen. In <strong>der</strong> Bundeshauptstadt Wien beispielsweise<br />
gibt es rund 150.000 Wohnhäuser,<br />
von denen rund 35 Prozent <strong>der</strong> Kategorie<br />
Altbau zuzuordnen sind. Bekanntlich sind im<br />
Altbau häufig feuchte Kellerräume mit undichten<br />
Böden vorzufinden. Ein Potential, das<br />
wir mit unseren Produkten aus dem Bereich<br />
Bauwerksabdichtung heben wollen. Aber natürlich<br />
weisen auch Einfamilienhäuser solche<br />
Energielecks auf, die z.B. sehr einfach mit weber.tec<br />
932 geschlossen werden können - in<br />
Zeiten von hohen Energiepreisen ist das ein<br />
absolutes Muss!<br />
<strong>2023</strong> wollen wir zudem unsere innovativen<br />
Bodenbeschichtungen wie z.B. weberfloor<br />
4610 pushen. weberfloor 4610 ist eine Bodenbeschichtung<br />
für höchste Beanspruchung.<br />
O<strong>der</strong>, wenn Ästhetik und mittlere Beanspruchung<br />
gefragt ist empfehlen wir Weber Design<br />
Floor.<br />
y<br />
Bild: Saint Gobain<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 23
g P h<br />
Wärmedämmverbundsysteme mit Styropor<br />
sind recyclingfähig<br />
Was bis dato angezweifelt wurde, konnte bereits im ersten Jahr des<br />
Forschungsprojektes „EPSolutely“ bestätigt werden: In einem zweistufigen<br />
Verfahren wird expandiertes Polystyrol, auch als Styropor o<strong>der</strong> EPS bekannt, aus<br />
Fassaden-Abfällen zu Styroporgranulat aufbereitet, das in weiterer Folge einem<br />
lösemittelbasierten Recycling (CreaSolv-Prozess) zugeführt werden kann.<br />
Im Jänner 2022 startete das auf 30<br />
Monate angelegte Forschungsprojekt<br />
„EPSolutely“, bei dem unter <strong>der</strong><br />
Leitung von Fraunhofer Austria zwölf<br />
Partner aus allen Bereichen des Wertschöpfungssystems<br />
Konzepte für eine<br />
funktionierende EPS-Kreislaufwirtschaft<br />
entwickeln. Der Kunststoff-Cluster begleitet<br />
das Projekt.<br />
Styropor wird häufig als Verpackungsmaterial<br />
sowie für die Wärmedämmung<br />
von Gebäuden eingesetzt. Ein Teil des<br />
Projektes betrifft die Sammlung und<br />
Rückführung von Verpackungs-Styropor<br />
und von EPS, das beim Neubau auf Baustellen<br />
bei <strong>der</strong> Verarbeitung anfällt. Hier<br />
gibt es bereits sehr vielversprechende<br />
Lösungsansätze. Die Möglichkeit, beim<br />
Abbruch von WDVS-Fassaden qualitativ<br />
hochwertiges Styropor von den übrigen<br />
Bestandteilen zu trennen und zu<br />
recyceln, wurde hingegen lange Zeit in<br />
Frage gestellt. Daher fokussierte man<br />
sich in ersten Versuchen des EPSolutely-<br />
Projektes auch darauf, geeignete Technologien<br />
und Methoden zu identifizieren,<br />
mit denen EPS aus WDVS-Abfällen<br />
gewonnen werden kann, damit es die<br />
Spezifikationen für den CreaSolv-Prozess<br />
erfüllt.<br />
Für die Versuche wurden zwei verschiedene<br />
Probenmaterialien verwendet:<br />
Einerseits WDVS-Abfälle aus dem<br />
vollständigen Abbruch eines Gebäudes,<br />
bei dem die Fassade maschinell rückgebaut<br />
wurde, und an<strong>der</strong>erseits WDVS-<br />
Abfälle aus <strong>der</strong> Sanierung einer Fassade,<br />
bei <strong>der</strong> die Dämmplatten nach vorangegangenem<br />
„Strippen“ des Putzsystems<br />
manuell ausgebaut wurden.<br />
Die Aufbereitung erfolgte dann in<br />
zwei Stufen. Bei <strong>der</strong> ersten Stufe <strong>der</strong><br />
Aufbereitung wurden die WDVS-Abfälle<br />
geschred<strong>der</strong>t. Selbst durch Kleber<br />
und Textilglasgitter verunreinigte<br />
Styropor-Dämmplatten konnten damit<br />
problemlos zerkleinert werden. Bei <strong>der</strong><br />
zweiten Aufbereitungsstufe kam ein so<br />
genannter „Lufttrenntisch“ zum Einsatz,<br />
<strong>der</strong> die Trennung in Leichtgut (= Styropor)<br />
und Schwergut (= Ziegel, Mörtel)<br />
ermöglichte.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Versuche haben<br />
eindrucksvoll bestätigt, dass die Sortierung<br />
sehr gut funktioniert, in <strong>der</strong><br />
Leichtfraktion sind nur sehr wenige Verunreinigungen<br />
zu erkennen. Der Verlust<br />
an EPS in die Schwerfraktion scheint<br />
ebenfalls sehr gering zu sein, was wie<strong>der</strong><br />
für einen guten Aufschluss des Materials<br />
durch den Schred<strong>der</strong> spricht.<br />
„Die zentrale Frage ‚wie trennt man<br />
WDVS um einen hohen Output an Styroporgranulat<br />
mit geringer Verunreinigung<br />
zu erhalten‘ scheint gelöst. Das auf<br />
diese Weise aufbereitete Styropor kann<br />
nun mittels PSLoop* vollständig <strong>der</strong><br />
EPS-Kreislaufwirtschaft zugeführt werden“,<br />
freut sich Dr. Clemens Demacsek,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> GPH – Güteschutzgemeinschaft<br />
Polystyrol-Hartschaum. y<br />
WDVS-Abfälle<br />
Schred<strong>der</strong>n <strong>der</strong> WDVS-Abfälle<br />
Aufbereitung mit Lufttrenntisch<br />
Foto: Fraunhofer Austria<br />
Foto: Fraunhofer Austria<br />
Foto: IFE Aufbereitungstechnik<br />
* Durch das innovative Lösemittelverfahren PSLoop ist es möglich, das noch bei Alt-Styropor verwendete Flammschutzmittel HBCD vom Polystyrol zu trennen und aus dem Stoffkreislauf<br />
auszuschleusen. Das Polymer (o<strong>der</strong> Polystyrol) wird dem Produktkreislauf wie<strong>der</strong> zugeführt und kann zu neuen Dämmstoffen verarbeitet werden.<br />
24 | 1-2 . <strong>2023</strong>
h a n d e l<br />
r wa<br />
Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund zu<br />
Gast am RWA-Campus<br />
zum Jahresbeginn <strong>2023</strong> begrüßte die RWA Raiffeisen Ware Austria KommR Wolfgang Ecker, Präsident<br />
<strong>der</strong> Wirtschaftskammer Nie<strong>der</strong>österreich (WKNÖ), Mag. Johannes Schedlbauer, Direktor <strong>der</strong> WKNÖ, und<br />
Mag. Harald Servus, Direktor Wirtschaftsbund Nie<strong>der</strong>österreich, in <strong>der</strong> zentrale in Korneuburg.<br />
Nach einer Führung durch das Gebäude,<br />
die diversen Betriebsstätten<br />
und den anliegenden RWA-Campus<br />
stellte Generaldirektor Reinhard Wolf<br />
die vielfältigen Tätigkeitsbereiche <strong>der</strong><br />
RWA vor. Abgerundet wurde <strong>der</strong> Besuch<br />
mit einem Austausch zu aktuellen<br />
Themen wie Arbeitskräftemangel, technische<br />
Innovationen im Agrarsektor und<br />
alternative Energiequellen.<br />
„Die RWA und die Lagerhaus-Genossenschaften<br />
sind starke und verlässliche<br />
Partner für die Unternehmen und Menschen<br />
in den Regionen. Ein Austausch<br />
mit Interessenvertretungen und <strong>der</strong> Politik<br />
ermöglicht gegenseitiges Verständnis<br />
sowie neue Sichtweisen und bietet<br />
die Chance, gemeinsam Projekte auf den<br />
Weg zu bringen“, so <strong>der</strong> Generaldirektor<br />
<strong>der</strong> RWA, Reinhard Wolf.<br />
y<br />
Foto (v.l.n.r.): RWA-Bereichsleiter Recht & Compliance Michael Grabuschnig, RWA-Bereichsleiter Verbund- &<br />
Unternehmensentwicklung Alexan<strong>der</strong> Pilarski, Präsident <strong>der</strong> WKNÖ Wolfgang Ecker, RWA-Generaldirektor<br />
Reinhard Wolf, Wirtschaftsbund NÖ-Direktor Harald Servus, WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer, RWA-<br />
Vorstandsdirektor Christoph Metzker, Geschäftsführer des Agro Innovation Lab Georg Sladek.<br />
Bild: RWA<br />
l a g e r h a u s a b s d o r f - Z i e r s d o r f<br />
Neuer Markt mit erweitertem Angebot<br />
Lagerhaus Absdorf-ziersdorf eröffnet mo<strong>der</strong>nisierten Haus & Gartenmarkt in Großweikersdorf.<br />
Am 13. Dezember hat das Lagerhaus<br />
Absdorf-Ziersdorf den erweiterten<br />
und neu gestalteten Haus &<br />
Garten-Markt in Großweikersdorf mit<br />
zahlreichen Angeboten feierlich wie<strong>der</strong>eröffnet.<br />
Durch den Umbau <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Werkstätte wurde die zur Verfügung<br />
stehende Verkaufsfläche von<br />
rund 150 m² auf knapp 500 m² ausgebaut.<br />
Der Markt bietet den Kund:innen<br />
künftig ein mo<strong>der</strong>nes und freundliches<br />
Einkaufserlebnis mit einem breiten<br />
Sortiment in den Bereichen Haus und<br />
Garten, Agrar, Baustoffe und Weinbau.<br />
Zusätzlich gibt es ausreichend Platz für<br />
saisonale Produkte wie z.B. Weihnachtsdeko<br />
und Christbaumbehang im Winter<br />
o<strong>der</strong> Gartenmöbel im Frühjahr.<br />
Nach Abschluss <strong>der</strong> letzten Umbauarbeiten<br />
im Baustoff- sowie Freibereich<br />
Ende Jänner wird <strong>der</strong> neue Bau- und<br />
Gartenmarkt tolle Angebote im Rahmen<br />
<strong>der</strong> „Frühlingswoche“ bieten. y<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 25
h a n d e l e u r o b a u s t o f f<br />
h e r b s t t a g u n g d e r ö s t e r r e i c h i s c h e n g e s e l l s c h a f t e r<br />
„In Summe sehen wir uns gut aufgestellt“<br />
Ende November fand die EURoBAUSToFF Gesellschafter-Tagung Österreich<br />
in Wien <strong>statt</strong>. Nach <strong>der</strong> Tagung im Frühjahr standen nun wie<strong>der</strong> aktuelle<br />
kooperations- und österreichspezifische Themen auf <strong>der</strong> Agenda.<br />
Nach <strong>der</strong> offiziellen Begrüßung<br />
durch Hartmut Möller, EU-<br />
ROBAUSTOFF Geschäftsführer Einkauf,<br />
Gesellschafterbetreuung sowie<br />
für die Län<strong>der</strong>gesellschaften Österreich<br />
und Schweiz, stellte Thomas Mayr,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Handel & Produktions<br />
Verwaltung GmbH, Hall in Tirol,<br />
als Aufsichtsratsmitglied für Österreich<br />
seinen Bericht aus dem Aufsichtsrat<br />
vor. Neben seinen inhaltlichen Ausführungen<br />
zu den fünf Aufsichtsratssitzungen<br />
in 2022 appellierte er an die<br />
österreichischen Gesellschafter, den positiven<br />
Schwung und die Themen vom<br />
EUROBAUSTOFF FORUM für den<br />
Jahresausklang und den Auftakt ins neue<br />
Jahr zu nutzen.<br />
Nachfolgend berichtete Möller aus<br />
<strong>der</strong> Kooperationszentrale und stellte die<br />
aktuelle Lage für die Län<strong>der</strong>gesellschaft<br />
Österreich mit ihren 18 Gesellschaftern<br />
vor, unter <strong>der</strong>en Dach sich eine Vielzahl<br />
von Handelsunternehmen und Marken<br />
als flächendeckendes Netzwerk mit insgesamt<br />
62 Standorten vereinen. Die Kooperation<br />
verbuchte für die Län<strong>der</strong>gesellschaft<br />
Österreich in den ersten zehn<br />
Monaten des Geschäftsjahres 2022 insgesamt<br />
ein Plus von 6,8 %, das in erster<br />
Linie preisgetrieben sei. „Es kommt<br />
<strong>der</strong>zeit viel zusammen. Die angespannte<br />
Materialversorgung, die kritische Energieversorgung<br />
und eine Inflation auf Rekordniveau<br />
sorgen für große Unsicherheit<br />
und damit einen massiven Stopp<br />
o<strong>der</strong> Aufschub von geplanten Bauprojekten,<br />
die eine Prognose für <strong>2023</strong> erschwere,“<br />
sagte Möller. „Noch sind die<br />
Auftragsbücher bei Bauunternehmen<br />
und Handwerkern bis zum 2. Quartal<br />
im nächsten Jahr einigermaßen gut ge-<br />
Das Team <strong>der</strong> EURoBAUSToFF Län<strong>der</strong>gesellschaft<br />
Österreich (v. l.): Hartmut Möller (Geschäftsführer<br />
Einkauf, Gesellschafterbetreuung sowie die Län<strong>der</strong>gesellschaften<br />
Österreich und Schweiz), Sadet Dzelili<br />
(Koordinationsleitung), Holger Krohn (Produktmanager),<br />
Ursula Praxmarer (Sekretariat), Mag. Thomas Mayr<br />
(EURoBAUSToFF Aufsichtsratsmitglied).<br />
füllt. Allerdings wird das Neubaugeschäft<br />
beson<strong>der</strong>s mit Blick auf den Einfamilienhausbau<br />
deutlich zurückgehen. Auch <strong>der</strong><br />
Neubau von Mehrfamilienhäusern wird<br />
ins Minus drehen. Umsatzchancen bietet<br />
weiterhin <strong>der</strong> Renovierungsmarkt und<br />
damit in erster Linie die energetische<br />
Sanierung. Wie sich <strong>der</strong> Markt hier entwickeln<br />
wird, hängt aber zum Teil von<br />
<strong>der</strong> weiteren För<strong>der</strong>ungspolitik ab. Aktuell<br />
gehen wir davon aus, dass die Margen<br />
im nächsten Jahr zunehmend unter<br />
Druck geraten werden. Mit Blick auf den<br />
Einzelhandel erwarten wir hier ebenfalls<br />
einen Rückgang, da die Kaufkraft durch<br />
anhaltend hohe Inflation deutlich leidet<br />
und die Unsicherheit hoch bleibt“,<br />
fasste Möller zusammen. Trotz dieser anspruchsvollen<br />
Situation in <strong>der</strong> Baubranche<br />
gebe es weiterhin Chancen für die<br />
Gesellschafter und die Kooperation. „In<br />
Summe sehen wir uns mit dem Dienstleistungscampus<br />
als Erfolgsmodell für<br />
unsere mittelständisch geprägte Kooperation<br />
sehr gut aufgestellt und sind daher<br />
vorsichtig optimistisch. Wir wollen den<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen einer vielschichtigen<br />
Krise wie <strong>der</strong> aktuellen weiterhin mutig<br />
entgegentreten und die Chancen, die<br />
sich auch in diesen Zeiten ergeben, nutzen“,<br />
gab Möller den Teilnehmenden mit<br />
auf den Weg.<br />
Als weiteren Punkt auf <strong>der</strong> Agenda<br />
informierte Sadet Dzelili, Koordinationsleitung<br />
Österreich, die Gesellschafter<br />
über die aktuellen Lieferanten- und<br />
Warenthemen: „Aktuell besteht in nahezu<br />
allen Sortimentsbereichen eine hohe<br />
Verfügbarkeit. Für <strong>2023</strong> sind rückläufige<br />
Mengen zu erwarten. Preise werden<br />
wie<strong>der</strong> verstärkt im Fokus stehen. Einlagerungen<br />
sollten daher mit Bedacht<br />
durchgeführt werden“, sagte Dzelili zum<br />
Thema Warenverfügbarkeit und Preissituation.<br />
Wie bereits auf <strong>der</strong> Frühjahrstagung<br />
im April berichtete Arne Blöcker, Bereichsleiter<br />
Produktdatenmanagement /<br />
Digitalisierung, abschließend über den<br />
Status Quo und die weiteren Schritte<br />
rund um das Thema Artikelstammdaten<br />
und Digitalisierung, ebenso über<br />
die neue Struktur des Produktmanagements<br />
im kooperationseigenen Extranet<br />
IKOMSYS, das sehr viel Basiswissen bereithalte.<br />
Beson<strong>der</strong>s erfreut zeigte sich<br />
Blöcker, dass bereits erste österreichische<br />
Gesellschafter die Umsetzung von EDI-<br />
ORDERS beauftragt haben. Auf einem<br />
guten Weg sei auch das B2X-Master-<br />
Klon-Konzept <strong>der</strong> EUROBAUSTOFF<br />
als speziell für den Baufachhandel konfiguriertes<br />
E-Commerce-System. y<br />
Foto:EURoBAUSToFF<br />
26 | 1-2 . <strong>2023</strong>
w e b u I l d e n e r g i e s p a r m e s s e<br />
Worauf muss sich die SHK- und<br />
Bau-Branche künftig einstellen?<br />
Steigende Energiepreise, explodierende Baukosten – ist <strong>der</strong> geplante<br />
Hausbau in Gefahr? Was sind künftig nachhaltige und leistbare Bau- und<br />
Energiekonzepte fürs Eigenheim? Ist Sanieren die bessere Alternative? Wie<br />
wird die Branche auf diese Entwicklungen reagieren?<br />
Viele Fragen mit einer Antwort - WEBUILD Energiesparmesse Wels!<br />
ie WEBUILD Energiespar-<br />
ist seit mehr als 25 „Dmesse<br />
Jahren ein Fixpunkt für Handwerker,<br />
insbeson<strong>der</strong>e SHK-Installateure, TGA-<br />
Fachplaner und Haustechniker. Sie ist<br />
die jährliche, umfassende Branchenfachmesse<br />
und gerade jetzt als Leitmesse für<br />
mo<strong>der</strong>ne Heiz- und Energietechnik so<br />
aktuell wie nie zuvor. Erneuerbare Energieformen<br />
und die Unabhängigkeit von<br />
fossilen Energieträgern sind das Gebot<br />
<strong>der</strong> Stunde. Nirgendwo sonst bekommen<br />
das Fachhandwerk, das Gewerbe<br />
und <strong>der</strong> Handel einen größeren Überblick<br />
– mehr als 300 Aussteller bieten<br />
die geballte Kompetenz in Sachen Heizung,<br />
Sanitär und Bau!, sagt Messedirektor<br />
Mag. Robert Schnei<strong>der</strong>. In Wels werden<br />
zukunftsweisende Themen an einem<br />
Ort vereint. Geballtes branchenführendes<br />
Know-How aus den Bereichen Energie,<br />
Bad, Bauen und Wohnen präsentiert<br />
sich von 1. bis 5. März <strong>2023</strong> in Oberösterreichs<br />
Schaufenster und Marktplatz<br />
für nachhaltige Energietechnologien.<br />
Rund 300 Aussteller laden in drei große<br />
Messehallen, auf rd. 30.500m² Messefläche<br />
ein, um wie<strong>der</strong> in den persönlichen<br />
Austausch zu treten und ihre Neuheiten<br />
vorzustellen. Strom- und Wärmegewinnung,<br />
Energieautarkie, Sanierung, För<strong>der</strong>ungen,<br />
Baustoffe <strong>der</strong> Zukunft sind<br />
die aktuellen Themen … es ist Zeit, neu<br />
zu denken!<br />
Gemeinsam mit den Ausstellern<br />
treibt die WEBUILD Energiesparmesse<br />
die Umsetzung <strong>der</strong> Energiewende voran.<br />
Dieses Jahr stehen energieeffiziente<br />
und erneuerbare Heiztechnik, nachhaltige<br />
Baustoffe sowie Lösungen für die<br />
Wellness-Oase Bad und Einrichtungslösungen<br />
für Behaglichkeit und Komfort<br />
im Fokus!<br />
DIGITAL+<br />
Die WEBUILD Energiesparmesse<br />
wird zum zweiten Mal hybrid abgehalten.<br />
Der persönliche Kontakt auf <strong>der</strong><br />
Messe ist durch nichts zu ersetzen, aber<br />
er lässt sich digital perfekt ergänzen. Bereits<br />
vor dem Messebesuch können die<br />
Besucher die Aussteller online entdecken.<br />
Das verbesserte Ausstellerverzeichnis<br />
bietet einen großzügigen Überblick<br />
über die Aussteller und <strong>der</strong>en Neuigkeiten<br />
und Innovationen.<br />
y<br />
WEBUILD Energiesparmesse<br />
1. – 5. März <strong>2023</strong>: täglich von 9 bis 17 Uhr<br />
Exklusiv für SHK-FACHBESUCHER: Mi 01. März <strong>2023</strong> / Halle 19 nicht geöffnet<br />
Exklusiv für Bau- & SHK-FACHBESUCHER: Do 02. März <strong>2023</strong> / gesamtes Messegelände<br />
PUBLIKUMSTAGE: Fr 03. – So 05. März <strong>2023</strong> / gesamtes Messegelände<br />
1-2 . <strong>2023</strong> |
d I g I t a l I s I e r u n g<br />
Z u k u n f t s a g e n t u r b a u<br />
BIM2KALK und BIM Parameter für Baustoffe<br />
Building Information Modeling (BIM) bringt Planung, Ausführung und Betrieb näher zusammen und<br />
kann die Informationsverluste an den übergabeschnittstellen massiv zu reduzieren. Das Ergebnis<br />
sind eine Steigerung <strong>der</strong> Arbeitseffizienz, mehr Planungssicherheit und größere Transparenz im<br />
Projektverlauf. zur operativen Umsetzung haben sich zwei Projektteams gebildet, die mit einer<br />
großen Gruppe an Stakehol<strong>der</strong>n sich anbitionierte ziele vorgenommen haben.<br />
Damit BIM funktionieren kann,<br />
braucht es Grundlagen: Um die<br />
Informationen von Gebäuden auch zwischen<br />
Projektpartnern austauschen zu<br />
können, ist eine gemeinsame Sprache für<br />
diese Modelle notwendig. Eigenschaften<br />
(Properties) von Baustoffen, Bauteilen,<br />
Fenstern o<strong>der</strong> TGA Komponenten müssen<br />
ebenso definiert werden wie die Vereinbarungen,<br />
wer zu welchem Zeitpunkt<br />
welche Informationen zu liefern hat.<br />
Erst dann lassen sich Synergien heben<br />
und das BIM Modell für unterschiedliche<br />
Anwendungsfälle im Lebenszyklus<br />
eines Gebäudes einsetzen, wie zum Beispiel<br />
Mengenauszüge, Baukostenkalkulation,<br />
Baustellen-Terminplanung und/<br />
o<strong>der</strong> Ökologiebewertung.<br />
Die Herausfor<strong>der</strong>ung ist also die Erarbeitung<br />
eines standardisierten BIM-<br />
Vokabulars, um damit einheitliche<br />
Schnittstellen und Definitionen für die<br />
Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen<br />
und Softwaretools zu schaffen.<br />
Mit standardisierten BIM-Properties<br />
werden Merkmale für alle Objekte definiert,<br />
die im BIMProjekt benutzt werden,<br />
also z.B. Höhe, Breite, Dicke und<br />
die Feuerwi<strong>der</strong>standsklasse einer Tür.<br />
Diese zu sammeln und abzustimmen ist<br />
eine komplexe Aufgabe: zeichnet es doch<br />
ein vollständiges Bild <strong>der</strong> notwendigen<br />
Attribute für mehrere tausend Produkte<br />
und Produktkategorien in <strong>der</strong> gesamten<br />
Baubranche.<br />
Österreich ist in <strong>der</strong> glücklichen<br />
Lage, über eine bestehende BIM Norm<br />
zu verfügen: die ÖNORM A 6241-2<br />
„Digitale Bauwerksdokumentation“<br />
liefert eine breite Basis von normativen<br />
Definitionen, die den Grundstein<br />
für eine gemeinsame BIM-Sprache legen.<br />
Dahinter liegt <strong>der</strong> internationale<br />
Standard IFC (Industry Foundation<br />
Classes, ISO 16739), <strong>der</strong> den offenen<br />
Austausch von BIM-Daten ermöglicht.<br />
Dieses Normenwerk gilt es nun so zu<br />
erweitern, dass schrittweise <strong>der</strong> gesamte<br />
Planungs- und Bauprozess und die in<br />
Österreich notwendigen baulichen Spezifika<br />
in einer einheitlichen Sprache abgebildet<br />
werden können. Ziel ist es, dass<br />
alle Projektbeteiligten die Grundlage für<br />
einen verlustfreien Datenfluss erhalten,<br />
um möglichst reibungsarm miteinan<strong>der</strong><br />
kommunizieren zu können.<br />
Zur operativen Umsetzung haben sich<br />
zwei Projektteams gebildet, die mit einer<br />
großen Gruppe an Stakehol<strong>der</strong>n sich folgende<br />
Ziele vorgenommen haben:<br />
1) Auf Basis <strong>der</strong> österreichischen<br />
Norm A 6241-2 soll BIM für die Bauwirtschaft<br />
operativ nutzbar gemacht<br />
werden. Vor allem Kleinen und Mittleren<br />
Unternehmen (KMU) soll damit<br />
ein Zugang zu einheitlichen und standardisierten<br />
Kommunikationsformaten<br />
ermöglicht werden.<br />
2) Auf Basis standardisierter Eigenschaften<br />
(BIM Properties) können Prozesse<br />
verbessert und Synergien nutzbar<br />
gemacht machen. Es soll verhin<strong>der</strong>t<br />
werden, dass ein Gebäudemodell für<br />
verschiedene Anwendungsfälle wie Kostenkalkulation,<br />
Ablaufplanung, o<strong>der</strong><br />
verschiedene Simulationen immer wie<strong>der</strong><br />
neu erstellt werden muss. Vielmehr<br />
sollen Daten, die ins Modell eingetragen<br />
wurden, den Partnern in <strong>der</strong> digitalen<br />
Wertschöpfungskette zur Verfügung stehen.<br />
Kooperation<br />
Folgenden Branchenvertretungen haben<br />
sich in mehreren vom Bundesministerium<br />
für Klimaschutz, Umwelt, Energie,<br />
Mobilität, Innovation und Technologie<br />
geför<strong>der</strong>ten Projekten zusammengeschlossen:<br />
• Bundesinnung Bau <strong>der</strong> WKO<br />
• Bundeskammer <strong>der</strong><br />
ziviltechniker:innen | Arch+Ing<br />
• Smart Construction Austria<br />
• Zukunftsagentur Bau (ZAB)<br />
Finanziell unterstützt wird das Konsortium<br />
weiterhin vom<br />
• Verband Österreichischer<br />
ziegelwerke<br />
• Forschungsverband <strong>der</strong> österreichischen<br />
Baustoffindustrie<br />
• Zentralverband österreichischer<br />
Bauproduktehersteller<br />
Für die operative Ausführungsverantwortung<br />
haben sich zusammengeschlossen:<br />
• AIT Austrian Institute of Technology<br />
• Digital Findet Stadt und<br />
• inndata Datentechnik<br />
Fachspezifische Expertise zu den einzelnen<br />
Fachbereichen, Gewerken und Bauprodukten<br />
steuert eine große Gruppe an<br />
Unternehmen aus Forschung, Beratung,<br />
Planung, Bau und Industrie bei.<br />
28 | 1-2 . <strong>2023</strong>
d I g I t a l I s I e r u n g<br />
3) Transparenz und Kooperation: ein<br />
offener Zugang zu digitalem Planen,<br />
Bauen und Betreiben soll auch ein Umdenken<br />
in <strong>der</strong> Branche unterstützen:<br />
Kooperation und gemeinsames Arbeiten<br />
sollen durch die neue Technologie<br />
erleichtert werden und Vorteile im Arbeitsalltag<br />
bringen, was sich wie<strong>der</strong>um<br />
in Kostenersparnis und Qualitätssteigerung<br />
nie<strong>der</strong>schlägt.<br />
BIM PARAMETER FüR BAUSToFFE<br />
Bei BIM-Properties für Baustoffe werden<br />
alle planungsrelevanten Informationen<br />
für Bauteile im Hochbau in BIM<br />
abgebildet. Daher werden die BIMDefinitionen<br />
nach Produktgruppen festgelegt.<br />
Auch hier sind es vor allem alphanumerische<br />
Informationen, die zu<br />
definieren sind, wie etwa die Einbruchhemmungsklasse<br />
von Fenstern, die Art<br />
<strong>der</strong> Dacheindeckung von Dächern o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Wärmedurchgangskoeffizient bei<br />
Fenstern. Ziel ist es, dass generische<br />
Planungsparameter für Ausschreibungen<br />
anschließend durch konkrete Produktparameter<br />
von Herstellern nach <strong>der</strong> Auftragsvergabe<br />
ersetzt und mit zusätzlichen<br />
Leistungsparametern <strong>der</strong> betreffenden<br />
Baustoffe angereichert werden können.<br />
AUS DER PRAxIS - WIE WEIT FUNK-<br />
TIoNIERT BIM<br />
Anton Rie<strong>der</strong>, Rie<strong>der</strong> Baugesellschaft,<br />
berichtet, dass Forschungsprojekte deshalb<br />
wichtig sind, weil die Baubranche<br />
in Österreich eine sehr fragmentierte,<br />
kleinteilige ist. Bei jedem Projekt gibt es<br />
an<strong>der</strong>e Partner, was die Notwendigkeit<br />
von einheitlichen Standards voraussetzt,<br />
so wie die österreichische BIM-Bibliothek,<br />
die es auch Klein- und Mittelständische<br />
Unternehmen ermöglicht am digitalen<br />
Prozess teilzunehmen. Dennoch<br />
benötigt es dringend eine höhere Durchdringung<br />
<strong>der</strong> Standards, denn es nützt<br />
<strong>der</strong> beste Standard nichts, wenn ihn keiner<br />
verwendet. Außerdem erscheint eine<br />
durchgehende Digitalisierung auch bei<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung, sprich digitale<br />
Einreichungen, notwendig. Ebenso<br />
braucht es neue Zusammenarbeitsmodelle<br />
am Bau. Das sind Probleme<br />
die gelöst werden müssen, damit Modelle<br />
durchgehend verwendet werden<br />
können. BIM steht am Anfang und es<br />
braucht noch einiges an Arbeit, damit<br />
auch reibungsfrei damit gearbeitet werden<br />
kann.<br />
Otto Handle, Inndata, meint es gehe<br />
hierbei nicht nur um Daten, son<strong>der</strong>n<br />
um strukturierte Informationen auf Basis<br />
dieser Daten, die in ihrer Bedeutung<br />
klar sind. Aus Daten müssen Informationen<br />
gemacht werden, die so definiert<br />
sind, dass sie eindeutig und ohne<br />
Spielraum wie<strong>der</strong>erkennbar sind. Weiters<br />
meint Handle, die Normung muss<br />
von einer nationalen zu einer grenzüberschreitenden<br />
Standardisierung werden,<br />
damit international agierende Konzerne<br />
auch standardisierte Daten übermitteln.<br />
Die österreichische Baustoffklassifikation<br />
wird bereits in die europäischen Parameterstandards<br />
eingespielt. Es muss<br />
gelingen, dass überall mit den selben<br />
Werten gearbeitet wird.<br />
y<br />
Für jede Anfor<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> richtige Deckputz<br />
Seit Jahrzehnten garantiert bester Schutz<br />
gegen Schmutz und Verwitterung – für lange<br />
Schönheit und Funktion <strong>der</strong> Fassade.<br />
neu!<br />
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m e n s c h e n<br />
Neuer Gesamtleiter Baustoff-Fachhandel<br />
<strong>der</strong> Lagerhaus Franchise GmbH<br />
Seit Februar verantwortet Oliver Kautz<br />
den Bereich Baustoff-Fachhandel in <strong>der</strong><br />
Lagerhaus Franchise GmbH. Davor war<br />
er als Geschäftsfeldleiter für Baustoffe<br />
bei <strong>der</strong> Josef Schuberth & Söhne KG tätig.<br />
Er startete in die Baubranche bei <strong>der</strong><br />
Saint-Gobain Isover Austria, nach dem<br />
er die HTL Krems mit dem Schwerpunkt<br />
Hochbau absolviert hatte.<br />
Oliver Kautz war im Verlauf seiner<br />
beruflichen Laufbahn in unterschiedlichen<br />
Führungspositionen tätig und<br />
verfügt über langjährige Erfahrung in<br />
den Bereichen Marketing, Produktmanagement,<br />
Einkauf sowie Vertrieb für<br />
Industrie und Handel, sowohl B2B als<br />
auch B2C.<br />
Darüber hinaus ist er seit mehreren<br />
Jahren im Beirat des Baustoff-Ausbildungszentrums<br />
aktiv. Seit dem Frühjahr<br />
2022 führt er ehrenamtlich das<br />
Präsidium und engagiert sich beson<strong>der</strong>s<br />
für die Aus- und Weiterbildung <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter:innen des Baustofffachhandels.<br />
y<br />
Bild: RWA<br />
oliver Kautz verantwortet<br />
seit Februar den Bereich<br />
Baustoff-Fachhandel in <strong>der</strong><br />
Lagerhaus Franchise GmbH.<br />
Georg Pehn neu in <strong>der</strong> Geschäftsleitung bei Rockwool<br />
Mit Georg Pehn MBA MSc präsentiert<br />
die Rockwool Handelsgesellschaft<br />
ab Jänner <strong>2023</strong> ein neues Mitglied im<br />
Managementteam Österreich. Gemeinsam<br />
mit BM Manfred Wagner und Dipl.<br />
Ök. Volker Christmann verantwortet er<br />
die Planung, Steuerung und Kontrolle<br />
sämtlicher Vertriebsaktivitäten von<br />
Rockwool in Österreich.<br />
Nach dem Abschluss <strong>der</strong> Fachschule<br />
Maschinenbau an <strong>der</strong> HTL St. Pölten<br />
absolvierte Georg Pehn berufsbegleitend<br />
mehrere Ausbildungen in den Bereichen<br />
Maschinenbau, Automatisierungstechnik<br />
und Projektmanagement ehe er<br />
2011 an <strong>der</strong> Donauuniversität Krems<br />
zum Master of Science (MSc) und 2013<br />
zum Master of Business Administration<br />
(MBA) in Lea<strong>der</strong>ship und Management<br />
graduierte. Zuletzt war Georg Pehn als<br />
langjähriger Geschäftsführer eines Un-<br />
ternehmens <strong>der</strong> österreichischen Bauzulieferindustrie<br />
erfolgreich tätig.<br />
Dipl. Ök. Volker Christmann freut<br />
sich über das neue Mitglied im Managementteam:<br />
„Mit Georg Pehn ist<br />
es uns gelungen, einen dynamischen<br />
und ambitionierten Manager für unser<br />
Team zu gewinnen, <strong>der</strong> mit seiner fundierten<br />
Ausbildung und langjährigen<br />
Vertriebserfahrung gut für künftige Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
gerüstet ist.“<br />
Auch Pehn freut sich auf die neue Aufgabe,<br />
denn Nachhaltigkeit, die im Rockwool<br />
Konzern groß geschrieben wird, ist<br />
für ihn ein wichtiges Thema: „In Anbetracht<br />
<strong>der</strong> weltweiten Klimakrise ist es<br />
wichtig, jetzt Maßnahmen zu setzen. In<br />
<strong>der</strong> Sanierung von Gebäuden schlummert<br />
enormes Potenzial für Energieeinsparungen:<br />
denn die billigste, sauberste<br />
und sicherste Energie ist die, die man<br />
Bild: privat<br />
Georg Pehn MBA MSc<br />
gehört seit Jänner <strong>2023</strong><br />
zum Managementteam <strong>der</strong><br />
Rockwool HandelsgmbH.<br />
gar nicht erst verbraucht. Mit den nachhaltigen<br />
Steinwolle-Dämmstoffen von<br />
Rockwool können wir hier einen Beitrag<br />
leisten.“<br />
y<br />
30 | 1-2 . <strong>2023</strong>
m e n s c h e n<br />
Generationenwechsel im RWA-Aufsichtsrat<br />
In <strong>der</strong> RWA-Generalversammlung am<br />
15. Dezember 2022 wurde Michael<br />
Göschelbauer zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
<strong>der</strong> RWA Raiffeisen Ware<br />
Austria gewählt. Er folgt damit auf Dr.<br />
Johann Lang, <strong>der</strong> dieses Amt die vergangenen<br />
15 Jahre ausfüllte.<br />
Michael Göschelbauer, Jahrgang 1983,<br />
ist seit vielen Jahren engagierter Landwirt<br />
und führt in dritter Generation den<br />
elterlichen Betrieb. Von Jugend an politisch<br />
aktiv hat er seit 2015 das Amt des<br />
Bürgermeisters in <strong>der</strong> Marktgemeinde<br />
Altlengbach inne. Große Kraft schöpfe<br />
er dabei beson<strong>der</strong>s aus <strong>der</strong> Gemeinschaft<br />
und dem Zusammenhalt in seiner<br />
Heimatgemeinde, so Göschelbauer<br />
über sein politisches Engagement. Ebenfalls<br />
seit Jugendalter im landwirtschaftlichen<br />
Genossenschaftswesen verankert,<br />
ist Göschelbauer seit 2018 Obmann <strong>der</strong><br />
Raiffeisen-Lagerhaus-Genossenschaft<br />
Tulln-Neulengbach, wo er bereits zuvor<br />
Mitglied des Vorstands war.<br />
Johann Lang war 30 Jahre in <strong>der</strong> Lagerhaus-Organisation<br />
und 15 Jahre in<br />
<strong>der</strong> Funktion als Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> RWA Raiffeisen Ware Austria<br />
tätig. Für den langjährigen Einsatz und<br />
das unermüdliche Wirken von Johann<br />
Lang sprachen die Geschäftsführung,<br />
<strong>der</strong> Vorstand und <strong>der</strong> Aufsichtsrat ihren<br />
beson<strong>der</strong>en Dank aus.<br />
y<br />
Bild: RWA/Schedl<br />
Michael Göschelbauer wurde<br />
von <strong>der</strong> Generalversammlung<br />
zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
<strong>der</strong> RWA gewählt.<br />
D Ä M M E N ?<br />
NATÜRLICH!<br />
mit BACHL Steinwolle®<br />
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werthaltiger bauen und sanieren. Die seit<br />
Jahrzehnten bewährten BACHL Dämmstoffprodukte<br />
stehen für eine praxisoptimierte<br />
und vielseitige Anwendung für Gebäudeanfor<strong>der</strong>ungen<br />
aller Arten.<br />
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ganzheitlichen Produktpalette mit BACHL<br />
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v e r b ä n d e v b Ö<br />
„ES GAB KEINEN BAUBooM“<br />
„In den letzten Jahren haben sich die<br />
Baupreise um ein Viertel erhöht, deshalb<br />
sprechen viele von einem Bauboom.<br />
Preisbereinigt stieg die Bauproduktion<br />
von 2018 bis 2021 aber nur um durchschnittlich<br />
3 %, 2022 nur noch um<br />
2 %, da kann von einem Bauboom nicht<br />
die Rede sein, wenn nur die Umsätze,<br />
nicht aber die Bauleistung im Volumen<br />
wächst“, so Kreutzer. Auf großes Intev<br />
b Ö r e g i o n e n - g e s p r ä c h e 2 0 2 3<br />
Was bringt <strong>2023</strong>?<br />
zu Jahresbeginn lädt das VBÖ Präsidium alle Mitglie<strong>der</strong> des Verbandes zu den<br />
sogenannten Regionen- Gesprächen, um einerseits über die Verbandsarbeit<br />
zu berichten und an<strong>der</strong>erseits den Erfahrungsaustausch zu pflegen und<br />
gemeinsame Themen anzusprechen. Von den vier <strong>2023</strong> regionsweisen<br />
angebotenen Terminen wurden zwei in Präsenz und zwei online abgehalten.<br />
Geboten wurde unter an<strong>der</strong>em<br />
ein Live-Vortrag von Andreas<br />
Kreutzer (Branchenradar), <strong>der</strong> den<br />
Teilnehmern interessante Ein- und Ausblicke<br />
auf das für <strong>2023</strong> zu erwartende<br />
Baugeschehen lieferte. Kreutzer präsentierte<br />
in seinem Vortrag „Was bringt<br />
<strong>2023</strong> für den Baustoffhandel?“ interessante<br />
Zahlen <strong>der</strong> letzten fünf Jahre zur<br />
Bauproduktion, den Baupreisen gesamt<br />
und preisbereinigt.<br />
ANDREAS KREUTzER<br />
Branchenradar<br />
resse stießen auch seine Aussagen zum<br />
viel diskutierten und politisch durchaus<br />
brisanten Thema <strong>der</strong> Bodenversiegelung<br />
in Österreich. Nach Ansicht Kreutzers,<br />
wird die Diskussion darüber unseriös geführt<br />
und ist mit einer <strong>der</strong> Hintergründe<br />
für die Teuerung im Wohnbau. Zu denen<br />
zählen aber auch die hohe Nachfrage,<br />
die sinkenden Baulandwidmungen,<br />
die Bauordnung und Baunormen und<br />
die oft fehlgeleitete Wohnbauför<strong>der</strong>ung.<br />
Speziell die Rückgänge von Baulandwidmungen<br />
gefährden laut Kreutzer die<br />
Zukunft <strong>der</strong> Bauwirtschaft massiv, denn<br />
<strong>der</strong> Trend geht weiter und ist Teil des politischen<br />
Programms.<br />
y<br />
Interessierte Teilnehmer waren nicht nur physisch dabei, son<strong>der</strong>n auch online stießen die<br />
Regionengespräche auf großes Interesse.<br />
Bil<strong>der</strong>: VBÖ<br />
Save the date!<br />
VBÖ-Baustoffhandelstagung <strong>2023</strong><br />
1.– 2. Juni <strong>2023</strong>, Saalfelden Brandlhof<br />
32 | 1-2 . <strong>2023</strong>
v e r b ä n d e b a u s t o f f a u s b I l d u n g s Z e n t r u m<br />
v i e l b e w e g u n g i m b a<br />
Status: „very busy“<br />
Im österreichischen Baustoffausbildungszentrum herrscht in <strong>der</strong><br />
ersten Seminarsaison ohne pandemiebedingte Auflagen wie<strong>der</strong> reger<br />
Schulungsbetrieb. Präsenzveranstaltungen, firmeninterne Seminare und online<br />
Veranstaltungen konnten erfolgreich organisiert und durchgeführt werden.<br />
Gerne organisiert das ba auch<br />
firmeninterne Seminare. Anfragen<br />
dazu bitte an das österreichische<br />
Baustoffausbildungszentrum:<br />
office@baustoff-ausbildung.at<br />
Das Seminar zum Thema „Zielorientierter<br />
Baustoffverkauf in<br />
schwierigen Zeiten“ mit dem Trainer<br />
Maurizio Nuzzaci ist bei den Teilnehmern<br />
sehr gut angekommen. Nuzzaci ist<br />
es wie<strong>der</strong> gelungen, das Training für die<br />
Teilnehmer zu einem interaktiven Erlebnis<br />
zu machen, das nicht nur bleibende<br />
Eindrücke hinterlässt, son<strong>der</strong>n alle Akteure<br />
auch mit wichtigen Werkzeugen<br />
für den Verkaufsalltag ausge<strong>statt</strong>et hat.<br />
Weitere Highlights <strong>der</strong> Seminarsaison<br />
2022/23 waren die Trainings von und<br />
mit Jürgen Eisserer. Beide angebotenen<br />
Themen wurden gut gebucht und die<br />
Teilnehmer zeigten sich durchwegs begeistert.<br />
Beim Seminar „Der Business<br />
Knigge“, inhaltlich spezielle ausgerichtet<br />
auf Berufseinsteiger, ist es Eisserer<br />
sogar online gelungen die Teilnehmer,<br />
im wahrsten Sinne des Wortes „in Bewegung<br />
zu bringen“. Es galt Aufgaben<br />
zu lösen, Informationen im eigenen<br />
Der Ansturm auf Präsenzseminare nimmt endlich wie<strong>der</strong> volle Fahrt auf.<br />
Unternehmen zu sammeln und natürlich<br />
auch sehr viel zu lernen über „do<br />
and don’t“ im Business. Einem weiteren<br />
spannenden Thema widmete sich Eisserer<br />
in seinem Seminar „Führung durch<br />
Selbstführung“. Führungskräfte fallen<br />
nicht vom Himmel, dazu braucht es<br />
die Bereitschaft zu lernen, sich auf Entwicklungsprozesse<br />
einzulassen und auch<br />
Erfahrung. Mit diesem Seminar haben<br />
die Teilnehmer die Werkzeugen <strong>der</strong> positiven<br />
Psychologie sowie <strong>der</strong> Kommunikation<br />
und Rhetorik kennengelernt,<br />
und erfahren wie sich die verän<strong>der</strong>ten<br />
Generationen innerhalb des Unternehmens<br />
zusammenführen lassen und worauf<br />
es in unplanbaren Zeiten wirklich<br />
ankommt: Die Fähigkeit sich selbst zu<br />
führen und damit an<strong>der</strong>e ins Wachstum<br />
zu bringen!<br />
y<br />
Bil<strong>der</strong>: ba<br />
Tipps und Tricks, wichtige Werkzeuge für den Verkaufsalltag und auch psychologische<br />
und kommunikative Feinheiten konnten in den ba-Seminaren nicht nur erlernt, son<strong>der</strong>n<br />
sogleich auch im Testverkauf angewendet werden. Der Andrang war groß und die<br />
Stimmung großartig!<br />
34 | 1-2 . <strong>2023</strong>
v e r b ä n d e<br />
b e r u f s s c h u l e ta m s w e g<br />
ba-Seminar<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> ba-Seminarreihe konnten die Schüler:innen <strong>der</strong> Berufsschule<br />
Tamsweg wichtige und interessante Informationen mitnehmen und einen<br />
Einblick in die unterschiedlichen Strukturen <strong>der</strong> Unternehmen bekommen, die<br />
ihre Expertisen den jungen Menschen zur Verfügung stellten.<br />
Vertreter <strong>der</strong> Firmen Sika, Pipelife<br />
und Isover erläuterten anschaulich<br />
ihre jeweilige Produktpalette, erklärten<br />
welche Produkte für welche Anwendungen<br />
am Bau geeignet sind und gaben<br />
Tipps für den Verkauf im Baustoffhandel.<br />
Die Schüler:innen hatten auch die<br />
Möglichkeit einige <strong>der</strong> von den Unternehmen<br />
mitgebrachten Produkte nicht<br />
nur zu bestaunen son<strong>der</strong>n auch haptisch<br />
unter die Lupe zu nehmen. y<br />
ba-Seminare sind in den Berufsschulen sehr beliebt, da sie die Praxis in das Klassenzimmer bringen.<br />
Bild: BS Tamsweg<br />
Einladung zum Webinar:<br />
„Wie Sie am besten von den neuen Stammdaten profitieren können!“<br />
Als Ergebnis des Arbeitskreises „Digitalisierung“, eine intensive zusammenarbeit des VBÖ mit den Baustoffindustrie-Verbänden F.B.I.<br />
und zIB sowie <strong>der</strong> GS1 Austria und inndata als Betreiber des zentralen Datenclearings, konnte im November 2019 <strong>der</strong> neue Datenstandard<br />
für Artikelstammdaten präsentiert werden. Die Stammdaten-Standardisierung, welche von <strong>der</strong> durchgängigen Verwendung <strong>der</strong> von<br />
GS1Austria verwalteten GTIN-13 Nummernsysteme ausgeht, konnte inzwischen flächendeckend im Baustoffsektor ausgerollt werden.<br />
Wie Sie nun am besten von den neuen Standards profitieren können, erfahren Sie in einem kostenloses Live-Webinar, zu dem Sie <strong>der</strong><br />
VBÖ und <strong>der</strong> Referent BM otto Handle von <strong>der</strong> Firma inndata herzlich einladen.<br />
Termin: Freitag, den 24.3.<strong>2023</strong>, 09:00 – 10:30 Uhr<br />
Referent: BM otto Handle Firma Inndata GmbH<br />
Inhaltschwerpunkte des Webinars:<br />
• Stammdatenwartung für verschiedene ERP-Systeme<br />
• Laufende Infos per Mail über Datenaktualisierungen<br />
• Leistungserklärungen auf <strong>der</strong> Website<br />
• Sicherheitsdatenblätter auf <strong>der</strong> Website<br />
• Integrierte Produktinfos im eigenen ERP-System<br />
• Integration mit Onlinesystemen für Preislisten individuell für jeden Kunden mit Lieferscheinen aus dem Archiv für die<br />
Gewerbekunden, Multichannel<br />
• Ableitung von Bestellungen aus LV und Gebäudeplan (BIM Integration für Baustoffhändler)<br />
Anmeldung: Der Link zur Anmeldung wird an alle VBÖ-Mitglie<strong>der</strong> automatisch versendet. Anmeldungen zum Webinar aller Branchenteilnehmer<br />
werden aber auch gerne unter office@verband-bau.at entgegengenommen.<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 35
v e r b ä n d e w k o Ö<br />
o Ö b a u t a g<br />
„Generation Z“ und Konjunktur<br />
Foto: cityfoto<br />
Nach drei Jahren Corona-Pause fand endlich wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> oÖ Bautag <strong>der</strong><br />
Landesinnungen <strong>der</strong> Bau- und <strong>der</strong> Bauhilfsgewerbe im WIFI oÖ <strong>statt</strong>. 300<br />
Teilnehmer erfuhren Essenzielles und Neues über die herausfor<strong>der</strong>nde Situation<br />
am Bau sowie über die „Generation z“ – das sind zwischen 1995 und 2010<br />
Geborene.<br />
Nach <strong>der</strong> Einleitung von WKOÖ-<br />
Präsidentin Doris Hummer zogen<br />
Baulandesinnungsmeister Norbert<br />
Hartl und Bauhilfsgewerbe-Landesinnungsmeister<br />
Martin Greiner ein Resümee<br />
über Arbeit und realisierte Projekte<br />
<strong>der</strong> letzten drei Jahre. Trotz <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />
enormen Herausfor<strong>der</strong>ungen gebe<br />
es genügend Potenziale für die Bauwirtschaft,<br />
die nicht nur Konjunkturlokomotive,<br />
son<strong>der</strong>n mit über 100.000<br />
Mitarbeitern mit Abstand größter oö.<br />
Arbeitgeber ist.<br />
HERAUSFoRDERUNGEN MEISTERN<br />
Hartl und Greiner warfen einen Blick<br />
auf die Herausfor<strong>der</strong>ungen und stellten<br />
For<strong>der</strong>ungen an Sozialpartner und<br />
Politik. Man rechnet damit, dass das<br />
Wachstum <strong>der</strong> Branche in nächster Zukunft<br />
nachlassen wird. In einigen Teilbereichen<br />
werden aufgrund <strong>der</strong> gegenwärtigen<br />
Entwicklungen, wie Teuerungen,<br />
zusätzliche CO2-Steuern, hohe Energiepreise,<br />
steigende NoVA, Kreditklemmen<br />
bei Privaten o<strong>der</strong> sinkende Kaufkraft<br />
durch die hohe Inflation sogar massive<br />
Auftragseinbrüche befürchtet. Potenziale,<br />
die die Bauwirtschaft stärken, gebe<br />
es nur in den Bereichen Bauforschung,<br />
Digitalisierung und Weiterbildung.<br />
„Ungeachtet <strong>der</strong> aktuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
sind wir weiter optimistisch, Krisen<br />
im Sinne aller meistern zu können“,<br />
unterstrichen Hartl und Greiner.<br />
v.l.: Markus Hofer, Innungsgeschäftsführer,<br />
Friedrich<br />
Dallamaßl, WKoÖ-Direktor-Stv.,<br />
Martin Greiner, LIM Bauhilfsgewerbe,<br />
WKoÖ-Präsidentin Doris<br />
Hummer, Norbert Hartl, Landesinnungsmeister<br />
Bau, Michael<br />
Pecherstorfer, Spartenobmann<br />
Gewerbe und Handwerk<br />
Ali Mahlodji beim Bautag<br />
WER ALS UNTERNEHMEN KEINE<br />
ANTWoRTEN PARAT HAT, KÖNNTE<br />
BEIM RECRUITING LEER AUSGEHEN<br />
Ali Mahlodji, Top-Speaker, CEO future-<br />
One, Grün<strong>der</strong> whatchado, Berater und<br />
Autor, zeigte in seinem Vortrag „Generation<br />
Z: Führen neuer Generation“ Ideen<br />
auf, wie man sich als attraktiver Arbeitgeber<br />
positioniert. Die neue Generation<br />
stellt nämlich mit ihrem Denken,<br />
Handeln und Fühlen die Unternehmen<br />
völlig auf den Kopf, was das Recruiting<br />
herausfor<strong>der</strong>t. Mahlodji erzählte auch<br />
aus seinem Leben. Vom Flüchtling und<br />
Schulabbrecher mit über 40 Jobs, auch<br />
in <strong>der</strong> Baubranche, hat er einen erstaunlichen<br />
Lebenslauf vorzuweisen, bevor er<br />
die Web-Berufsorientierungsplattform<br />
whatchado gründete. Seitdem ging es<br />
bergauf für den 41-Jährigen, <strong>der</strong> EU-<br />
Jugendbotschafter sowie EU Ambassador<br />
For The New Narrative ist.<br />
Seit 2018 arbeitet er als Trendforscher<br />
beim renommierten Zukunftsinstitut.<br />
Somit ist er immer am neuesten Stand<br />
und weiß genau, was die Youngsters heute<br />
und zukünftig wollen. Sie nehmen<br />
für Geld und Karriere nicht mehr jede<br />
Belastung in Kauf, denn Werte hinter<br />
<strong>der</strong> Aufgabe sind wichtiger als Dauerstress<br />
und Burnout. Mahlodji: „Sinn<br />
darf in einem Betrieb kein Luxusthema<br />
sein.“ Die „Generation Z“ fragt nach,<br />
was es mit Freizeit, Nachhaltigkeit o<strong>der</strong><br />
Klimaschutz auf sich hat. Wer als Unternehmen<br />
keine Antworten parat hat,<br />
könnte beim Recruiting leer ausgehen<br />
o<strong>der</strong> Fachkräfte machen sich schnell<br />
auf den Weg zum nächsten Arbeitgeber.<br />
Gegensteuern setzt voraus, dass die<br />
Verantwortlichen auf die Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Jungen eingehen, ihre Sichtweise<br />
einnehmen und „Haben wir immer so<br />
gemacht“-Dogmen aufweichen. Denn<br />
die „Generation Z“ ist mit Disruption<br />
und Digitalisierung aufgewachsen und<br />
lebt Verän<strong>der</strong>ung — und genau von dieser<br />
Dynamik können Unternehmen profitieren<br />
und sollten deshalb ihre internen<br />
Strukturen flexibilisieren.<br />
y<br />
Foto: cityfoto<br />
36 | 1-2 . <strong>2023</strong>
a u s b I l d u n g<br />
g r e m i u m d e s b a u s t o f f - , e i s e n - u n d h o l z h a n d e l<br />
20 „Bauproduktefachberater“ zertifiziert<br />
Foto: WKoÖ<br />
Gremium des Baustoff-, Eisen- und Holzhandel zeichnete Schülerinnen und<br />
Schüler <strong>der</strong> Abschlussklasse <strong>der</strong> Berufsschule Rohrbach aus<br />
Zusätzlich zum normalen Lehrplan<br />
investieren die Schüler <strong>der</strong> Berufsschule<br />
Rohrbach mit Schwerpunkt<br />
Baustoffhändler ihre Zeit in eine freiwillige<br />
Ausbildung zum „zertifizierten<br />
Bauproduktefachberater“. „Diese Ausbildung<br />
wird in allen drei Schuljahren<br />
als Freifach angeboten und endet mit<br />
<strong>der</strong> Auszeichnung ,zertifizierter Bauproduktefachberater‘“,<br />
so Christiana Miller,<br />
Direktorin <strong>der</strong> Berufsschule Rohrbach.<br />
„Wir bieten unseren Schülerinnen und<br />
Schülern seit mehr als 20 Jahren diese<br />
freiwillige vertiefende Weiterbildung;<br />
sie wird immer von allen angenommen<br />
und positiv abgeschlossen.“ Die Ausbildungsbetriebe<br />
profitieren von dieser spezifischen<br />
Zusatzausbildung enorm, weil<br />
sie die Kompetenz von Lehrlingen bzw.<br />
künftigen Kundenberatern stärkt und<br />
vertieft.<br />
Abschlussklasse 3. Lehrjahr Berufsschule Rohrbach – Baustoffhändler<br />
20 Lehrlinge haben dieses Jahr bewiesen,<br />
dass man mit Eifer und Einsatz<br />
zum Erfolg kommt. Alle haben das<br />
letzte Schuljahr positiv abgeschlossen,<br />
vier davon sogar mit ausgezeichnetem<br />
Erfolg. Diese vier Ausgezeichneten erhielten<br />
zusammen mit dem Zertifikat<br />
vom Landesgremium des Baustoff-, Eisen-<br />
und Holzhandel als zusätzliche Anerkennung<br />
einen 2,5-Gramm-Goldbarren.<br />
„In einer Zeit <strong>der</strong> zunehmenden<br />
Ökologisierung und Optimierung <strong>der</strong><br />
Baustoffe nimmt <strong>der</strong> Bauproduktefachberater<br />
eine Schlüsselstellung ein“, ist<br />
Gremialobmann Josef Simmer von den<br />
Zukunftsaussichten <strong>der</strong> Absolventen<br />
überzeugt. „Nur kompetente Mitarbeiter<br />
können Kunden halten. Wir legen<br />
deshalb großen Wert auf eine fokussierte<br />
und zukunftsorientierte Ausbildung in<br />
<strong>der</strong> Branche und werden deshalb weiterhin<br />
die Lehrlingsausbildung aktiv unterstützen.“<br />
y<br />
Bauproduktefachberater<br />
Lena Anusic, Staudinger Bau GmbH,<br />
Kremsmünster, Auszeichnung<br />
Samuel Felleitner, Staudinger Bau<br />
GmbH, Pettenbach, Auszeichnung<br />
Annamaria Leitner, Hornbach Baumarkt<br />
GmbH, Hohenems, Auszeichnung<br />
Lea Riedl, obi Bau- und Heimwerkermarkt,<br />
Mattighofen, Auszeichnung<br />
Michael Bäck, Würth Hochenburger<br />
GmbH, Amstetten<br />
John Bannoura, obi Bau- und Heimwerkermarkt<br />
GmbH, Altenried<br />
Marlon Duscher, Hornbach Baumarkt<br />
GmbH, Wels<br />
Aliriza Ferati, Bauhaus Depot GmbH,<br />
Wels<br />
Lisa Ginstl, Bauhaus Depot GmbH, Steyr<br />
Patrick Grill, Johann Eisl GmbH, Bad<br />
Ischl<br />
Tobias Koinegg, Hornbach Baumarkt<br />
GmbH, Wels<br />
Michal Korinek, obi Bau- und Heimwerkermarkt,<br />
Mauthausen<br />
Bernard Kroißl, Hornbach Baumarkt<br />
GmbH, Rutzenmoos<br />
Lina Maria Märzinger, Brü<strong>der</strong> Resch<br />
Hoch- und Tiefbau GesmbH & Co KG,<br />
Ulrichsberg<br />
Benjamin Mustafa, Hornbach Baumarkt<br />
GmbH, Ansfelden<br />
Daniel Jan Otto, obi Bau- und Heimwerkermarkt,<br />
Gmunden<br />
Tobias Pfaffenhuemer, obi Bau- und<br />
Heimwerkermarkt, Dietach<br />
Muhammed Ali Sahin, obi Bau- und<br />
Heimwerkermarkt, Freistadt<br />
Jaqueline Wellmann, Hornbach Baumarkt<br />
GmbH, Rutzenmoos<br />
Cansu Yüksel, Hornbach Baumarkt<br />
GmbH, Rutzenmoos<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 37
a u s b I l d u n g<br />
f e s t d e r l e h r l i n g e i n n i e d e r ö s t e r r e i c h<br />
„We are Future“<br />
4.500 NÖ Betriebe bilden rund 17.400 Menschen in 200 Lehrberufen zu Fachkräften aus. Top-<br />
Ergebnisse bei nationalen und internationalen Wettbewerben, wie zuletzt den WorldSkills,<br />
zeigen immer wie<strong>der</strong>, dass hier hervorragende Arbeit geleistet wird. Die Besten <strong>der</strong> Besten in<br />
Nie<strong>der</strong>österreich wurden bei <strong>der</strong> „Siegerlounge – Dem Fest für Lehrlinge“ gemäß dem Motto „We<br />
are Future“ ausgezeichnet. „Wir müssen alle gemeinsam dazu beitragen, noch mehr Menschen<br />
für die Lehre zu gewinnen“, betonten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und WKNÖ-Präsident<br />
Wolfgang Ecker bei <strong>der</strong> Veranstaltung im VAz St. Pölten.<br />
e are Future, das Motto <strong>der</strong><br />
„WVeranstaltung könnte nicht<br />
passen<strong>der</strong> sein. Denn Lehre hat Zukunft<br />
und ihr seid die Zukunft. Mit eurer Ausbildung<br />
bildet ihr das Fundament für<br />
die Zukunft <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen<br />
Wirtschaft“, richtete sich Landeshauptfrau<br />
Johanna Mikl-Leitner beim Fest<br />
<strong>der</strong> Lehrlinge im VAZ St. Pölten an die<br />
hervorragenden Nachwuchsfachkräfte<br />
im Land. „Jede zehnte Stelle in NÖ<br />
kann nicht besetzt werden. Diese Zahl<br />
zeigt, dass die Betriebe, dass die Wirtschaft<br />
dringend qualifizierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter brauchen. Mit<br />
eurer Ausbildung, mit <strong>der</strong> Lehre, habt<br />
ihr den Grundstein für eine erfolgreiche<br />
Karriere gelegt“, ist WKNÖ-Präsident<br />
Wolfgang Ecker stolz auf den Fachkräftenachwuchs.<br />
Im Zeitraum vom 1.12.2021 bis<br />
30.11.2022 haben 673 junge Menschen<br />
(Wohnort in NÖ) ihre Lehre mit Auszeichnung<br />
abgeschlossen (4.370 insgesamt<br />
bestandene Prüfungen). Darüber<br />
hinaus schnitten die NÖ Jungfachkräfte<br />
bei nationalen und internationalen<br />
Wettbewerben hervorragend ab. So holten<br />
die NÖ Betonbauer Jonas Schulner<br />
und Oliver Waily von Leyrer + Graf bei<br />
den WorldSkills im November letzten<br />
Jahres in Salzburg die Goldene ins Waldviertel.<br />
LH MIKL-LEITNER: MIT FACHWIS-<br />
SEN, HERz UND EIFER<br />
„Die NÖ Lehrlinge stellen bei nationalen<br />
wie internationalen Wettbewerben<br />
immer wie<strong>der</strong> ihr Können unter Beweis<br />
und das mit Erfolg. Dabei glänzen sie in<br />
ihren Disziplinen mit großem Fachwissen,<br />
Herz und Eifer und brauchen sich<br />
damit im internationalen Vergleich definitiv<br />
nicht verstecken. Daher gilt ihnen,<br />
aber auch ihren Betrieben und Lehrlingsausbildnern,<br />
unser großer Dank für<br />
die Spitzenleistungen, die sie nicht nur<br />
bei den Skills, son<strong>der</strong>n Tag für Tag in<br />
ihrem Beruf leisten. Das zeigt, dass sich<br />
sowohl die blau-gelben Betriebe als auch<br />
<strong>der</strong>en Kunden auf unsere Fachkräfte verlassen<br />
können“, betonte Mikl-Leitner.<br />
ECKER: DUALE AUSBILDUNG IST BE-<br />
STE FoRM DER BERUFLICHEN QUA-<br />
LIFIKATIoN<br />
„Die Lehre hat Zukunft. Sie eröffnet<br />
jungen Menschen sämtliche Möglichkeiten:<br />
Fachkraft, Meisterprüfung,<br />
Werkmeister o<strong>der</strong> Selbstständigkeit sind<br />
nur einige davon. Fakt ist auch: Die duale<br />
Ausbildung ist die beste Form <strong>der</strong><br />
beruflichen Qualifikation. Viele Län<strong>der</strong><br />
beneiden uns darum“, weiß Ecker. Wirtschaftskammer<br />
und Land setzen bereits<br />
viele Maßnahmen, um diese praxisorientierte,<br />
zukunftsträchtige Ausbildung<br />
für junge Menschen noch attraktiver<br />
www.lehre-respekt.at<br />
zu machen. Ein Beispiel ist <strong>der</strong> NÖ Talente<br />
Check. „Auch wenn die Lehrlingszahlen<br />
steigen und mittlerweile Vor-Corona-Niveau<br />
übertroffen haben, gilt es<br />
noch einiges zu tun, um das Image <strong>der</strong><br />
dualen Ausbildung weiter zu verbessern<br />
und dafür zu sorgen, dass noch mehr<br />
junge Menschen eine Lehre machen und<br />
die Lehre den Stellenwert in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
bekommt, den sie verdient“, sind<br />
sich Ecker und Mikl-Leitner einig. y<br />
Im zeitraum vom 1.12.2021 bis 30.11.2022 haben<br />
673 junge Menschen (Wohnort in NÖ) ihre Lehre<br />
mit Auszeichnung abgeschlossen. Stellvertretend<br />
nahmen bei <strong>der</strong> „Siegerlounge – Dem Fest für Lehrlinge“,<br />
v.l.: Betonbauer Jonas Schulner (Leyrer +<br />
Graf), die Tischlerinnen Katharina Bauer und Madleen<br />
Pfeiffer (beide Hartl Haus) sowie Betonbauer<br />
oliver Waily (Leyrer + Graf) die Glückwünsche<br />
von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (l.) und<br />
WKNÖ-Präsidenten Wolfgang Ecker (r.) entgegen.<br />
Foto: Gerald Lechner<br />
38 | 1-2 . <strong>2023</strong>
I n d u s t r I e n e w s<br />
b a u m i t<br />
Erfolgreiches Jahr 2022<br />
Baumit blickt trotz großer Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
auf ein erfolgreiches<br />
Jahr 2022 zurück: <strong>der</strong> Baumit-<br />
Österreich-Umsatz überschritt mit 332<br />
Millionen Euro erstmals die 300 Millionen<br />
Euro Marke. Das entspricht einem<br />
Umsatzplus von 14 % o<strong>der</strong> 42 Millionen<br />
Euro. Im wirtschaftlich turbulenten<br />
Jahr 2022 erwies sich Baumit als<br />
beständig und krisenresistent. Dies liegt<br />
in erster Linie an <strong>der</strong> gesunden Struktur<br />
des familiengeführten österreichischen<br />
Unternehmens. Die Suche nach guten<br />
Fachkräften gestaltet sich weiterhin<br />
schwierig. Umso erfreulicher ist es, dass<br />
Baumit nicht nur alle offenen Stellen erfolgreich<br />
nachbesetzen konnte, son<strong>der</strong>n<br />
den Mitarbeiter:innenstand in Österreich<br />
im vergangenen Jahr sogar ausbauen<br />
konnte und somit aktuell Arbeitgeber<br />
für 720 Beschäftigte ist.<br />
INVESTITIoNEN 2022 UM 19 % AUF-<br />
GESToCKT<br />
Bei Investitionen in den Standort Österreich<br />
wurde 2022 von <strong>der</strong> Baumit<br />
GmbH ein noch ambitionierteres Investitionsprogramm<br />
als 2021 umgesetzt.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die<br />
Investitionen um rund 19 % auf 22 Millionen<br />
Euro. Ein großer Teil dieser Investitionen<br />
(ca. 15 Millionen Euro) entfiel<br />
dabei auf den Bereich Produktionsanlagen<br />
in Wopfing.<br />
AUSBLICK <strong>2023</strong><br />
Die Prognosen <strong>der</strong> Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
für das Jahr <strong>2023</strong> konfrontieren<br />
auch die heimische Bauwirtschaft<br />
mit einem bis dato noch nie<br />
dagewesenen Anspruch, rasch auf sich<br />
än<strong>der</strong>ende Rahmenbedingungen einzustellen<br />
und gleichzeitig alles dafür zu<br />
tun, um verlässlicher Motor <strong>der</strong> Konjunktur<br />
zu bleiben. Auch wenn es im<br />
Neubaubereich definitv zu Rückgängen<br />
kommen wird, gilt es jetzt verstärkt den<br />
Gebäudebestand zu revitalisieren und<br />
für die Zukunft zu rüsten. „Wir freuen<br />
uns daher, dass die Regierung unseren<br />
seit vielen Jahren erhobenen For<strong>der</strong>ungen<br />
nach massiver Anhebung <strong>der</strong><br />
v.l. Rudolf ofenschiessl, Vertriebsleiter Baumit<br />
GmbH; Georg Bursik, Geschäftsführer Baumit<br />
GmbH; Roman Stickler, Marketingleiter Baumit<br />
GmbH<br />
För<strong>der</strong>summen jetzt zugestimmt und<br />
damit ein erstes klares Signal zur dringend<br />
notwendigen Erhöhung <strong>der</strong> Sanierungsrate<br />
gesetzt hat“, zeigt sich Georg<br />
Bursik, Geschäftsführer Baumit GmbH,<br />
mit dem Etappenziel zufrieden und<br />
rechnet für das Geschäftsjahr <strong>2023</strong> „unter<br />
den aktuellen Rahmenbdingungen<br />
mit einem mo<strong>der</strong>aten Wachstum von<br />
3 % bis 4 % für Baumit in Österreich“. y<br />
Foto: Baumit GmbH/APA-Fotoservice/Juhasz<br />
Initiative „14 mal besser“<br />
Jobs mit Zukunft<br />
Global 2000 spricht in Österreich von 1,5 Millionen Gebäuden mit schlechter Energiebilanz<br />
und macht damit das Potenzial für die thermische Sanierung deutlich. Die Gebäudehülle<br />
ist <strong>der</strong> entscheidende Faktor für den Energieverbrauch. Wärme, die ein Gebäude<br />
im Winter nicht verliert, muss erst gar nicht erzeugt werden. Eine drastische Reduktion<br />
des Heizwärme- und Kühlbedarfs durch umfassende Gebäudesanierung ist daher ebenso<br />
wichtig wie Treibhausgas-neutrale Heizsysteme.<br />
Die Initiatoren Baumit & <strong>Austrotherm</strong> haben es sich zur Aufgabe gemacht, die<br />
komplexen zusammenhänge rund um das Thema „Thermische Sanierung“ für<br />
Endverbraucher:innen einfach und verständlich zu machen. ziel <strong>der</strong> Initiative ist es, Bewusstsein<br />
zu schaffen und zu informieren. Nur ein zusammenschluss aus thermischen<br />
Sanierungsmaßnahmen und einem Wechsel auf erneuerbare Energiequellen wird es<br />
ermöglichen, den Gebäudesektor zukunftsfit zu machen. Je<strong>der</strong> Schritt in die richtige<br />
Richtung zählt, auch wenn das ideale Einsparungsergebnis in <strong>der</strong> Praxis oft nur schwierig<br />
zu erreichen ist.<br />
https://14malbesser.at<br />
Erfolgreicher Start <strong>der</strong> Baumit HR-<br />
Kampagne „Wir sind Baumit“<br />
Nicht nur Lehrlinge und <strong>der</strong>en Ausbildung<br />
haben bei Baumit einen hohen<br />
Stellenwert, auch die Suche nach<br />
Fachkräften hat oberste Priorität: Baumit<br />
geht aus diesem Grund proaktiv auf<br />
Arbeitnehmer:innen zu. „Unser neuer<br />
Image-Film, <strong>der</strong> unser vielseitiges Unternehmen<br />
authentisch aus Sicht unserer<br />
Mitarbeiter:innen unter dem Dach des<br />
roten Würfels zeigt, brachte viel positive<br />
Resonanz“, freut sich Georg Bursik.<br />
https://baumit.at/hr-film<br />
1-2 . <strong>2023</strong> | 39
I n d u s t r I e n e w s<br />
a u f z u n e u e n u f e r n i m r e n n e n u m d i e n e t t o - n u l l - Z u k u n f t<br />
Aus Lafarge wird Holcim<br />
Lafarge Österreich und Perlmooser<br />
Beton werden ab Mai <strong>2023</strong> unter<br />
dem Firmennamen “Holcim Österreich”<br />
auftreten. Beide Unternehmen gehören<br />
seit 2015 zur Holcim-Familie, die auf<br />
Nachhaltigkeit als integrierten Bestandteil<br />
<strong>der</strong> operativen Tätigkeit setzt. Als<br />
weltweit führen<strong>der</strong> Anbieter von innovativen<br />
und nachhaltigen Baulösungen<br />
hat sich Holcim dazu verpflichtet, eine<br />
wesentliche Rolle im Übergang in eine<br />
Netto-Null-Zukunft zu spielen. Teil dieser<br />
Zukunft ist ein einheitlicher Markenauftritt,<br />
<strong>der</strong> ab Mai <strong>2023</strong> unter dem<br />
Namen “Holcim Österreich” umgesetzt<br />
wird.<br />
CEO Berthold Kren: „Der heutige<br />
Tag markiert einen Meilenstein für unser<br />
Unternehmen in unserer Transformation<br />
zum österreichischen Innovationsführer<br />
für nachhaltige Baulösungen.<br />
Wir sind entschlossen, CO2-neutrales<br />
und zirkuläres Bauen zu beschleunigen<br />
und damit einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Netto-Null-Zukunft zu leisten.”<br />
“Mit unserer neuen Identität signalisieren<br />
wir, dass wir uns dem Fortschritt<br />
für die Menschen und den Planeten verschrieben<br />
haben,“ so Kren weiter.<br />
Das Unternehmen setzte diesbezüglich<br />
bereits starke Zeichen: so wurde<br />
mit dem Launch des neuen grünen Produktportfolios<br />
unter <strong>der</strong> internationalen<br />
Holcim-Marke “ECOPlanet” bereits<br />
eine neue Ära in <strong>der</strong> CO2-ärmeren Zementproduktion<br />
eingeleitet. Gleichwohl<br />
hat Perlmooser Beton die ebenso internationale<br />
Holcim-Marke “ECOPact” erfolgreich<br />
am Markt lanciert.<br />
zIRKULäRES DEKARBoNISIERUNGS-<br />
MoDELL<br />
Mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> neuen Identität<br />
unterstreicht das Unternehmen den<br />
Fokus auf sein zirkuläres Dekarbonisierungsmodell,<br />
das aus folgenden vier Säulen<br />
besteht:<br />
1. Grüne Werke (Dekarbonisierung <strong>der</strong><br />
operativen Einheiten)<br />
2. Besser mit weniger bauen (Dekarbonisierung<br />
<strong>der</strong> Bauwirtschaft)<br />
3. Kreislaufwirtschaft (Urban mining)<br />
4. Gebäude nachhaltig gestalten (Dekarbonisierung<br />
von Städten)<br />
Auf dem Weg zu Netto-Null wird<br />
“Holcim Österreich” intensiv daran arbeiten,<br />
sämtliche Prozesse entlang <strong>der</strong><br />
Wertschöpfungskette nachhaltiger zu gestalten.<br />
Den Hauptfokus setzt das Unternehmen<br />
dabei auf die Reduktion von<br />
CO2 in <strong>der</strong> Produktion. Gleichzeitig<br />
wird die Energieeffizienz <strong>der</strong> Anlagen<br />
optimiert, <strong>der</strong> Ersatz fossiler Energieträger<br />
ist nahezu abgeschlossen und die<br />
BERTHOLD KREN<br />
Arbeiten an neuen innovativen Technologien<br />
zur Reduktion <strong>der</strong> CO2-Emissionen<br />
durch CO2-Abscheidung werden<br />
aktiv vorangetrieben.<br />
Berthold Kren erläutert: “Diese<br />
Technologien bieten vielversprechende<br />
Möglichkeiten zur Bekämpfung des<br />
Klimawandels, etwa in dem CO2 in industriellen<br />
Prozessen abgeschieden und<br />
danach als Rohstoff zu synthetischen<br />
Kraftstoffen o<strong>der</strong> Kunststoffen verarbeitet<br />
o<strong>der</strong> für die Rekarbonatisierung des<br />
Betons genutzt wird.”<br />
Bei <strong>der</strong> Rekarbonatisierung des Betons<br />
arbeitet “Holcim Österreich” an einem<br />
neuen Verfahren und bringt noch im<br />
zweiten Quartal dieses Jahres eine Innovation<br />
auf den Markt, die das zirkuläre<br />
Bauen wesentlich vorantreiben wird. y<br />
Bild und Grafik: Lafarge<br />
40 | 1-2 . <strong>2023</strong>
I n d u s t r I e n e w s<br />
n a t ü r l i c h d ä m m e n , a l l e s a u s e i n e r h a n d :<br />
Bachl erweitert Produktpalette um Steinwolle<br />
Angesichts <strong>der</strong> steigenden Energiepreise<br />
klopfen viele Hausbesitzer<br />
ihre Immobilien auf energetische<br />
Schwachstellen ab. Wer in seinem Gebäude<br />
hohe Energieeinspareffekte erzielen<br />
möchte, <strong>der</strong> greift seit jeher auf eine<br />
Maßnahme zurück – aufs <strong>Dämmen</strong>.<br />
Denn mit <strong>der</strong> richtigen Dämmung lassen<br />
sich Wärmeverluste deutlich reduzieren,<br />
was eine spürbare Entlastung bei<br />
den Energie- und Heizkosten zur Folge<br />
hat. Seit Jahrzehnten setzen die Kunden<br />
von Bachl dafür auf die hohe Qualität<br />
und die vielseitige Produktpalette<br />
<strong>der</strong> Unternehmensgruppe, die mit dem<br />
Bau eines neuen Werks im thüringischen<br />
Ronneburg im vergangenen Herbst um<br />
einen weiteren Dämmstoff ergänzt wurde:<br />
Bachl Steinwolle.<br />
Steinwolle überzeugt nicht nur durch<br />
ihre wärmedämmenden Eigenschaften.<br />
Die nachhaltige Mineralwolle ist äußert<br />
langlebig und verrottungsbeständig. Zudem<br />
lässt sich das Material leicht verarbeiten<br />
und ist vielseitig einsetzbar: Neben<br />
Kälte- und Wärmedämmung eignet<br />
sich Steinwolle auch für den Schall- und<br />
Brandschutz von Gebäuden. Das hervorragende<br />
Preis-Leistungsverhältnis<br />
und die schnelle Verlegung machen<br />
Steinwolle zum europaweit am meisten<br />
verwendeten Dämmstoff.<br />
Die richtige Gebäudedämmung<br />
schont aber nicht nur den Geldbeutel.<br />
Wer sein Flachdach mit Steinwolle<br />
dämmt, <strong>der</strong> tut auch Gutes für die Umwelt.<br />
Denn während die für die Herstellung<br />
von Bachl Steinwolle verwendeten<br />
Gesteinsarten langfristig in großen Mengen<br />
vorhanden sind, werden lediglich<br />
geringe Mengen davon im Fertigungsprozess<br />
benötigt: Aus 1 m³ Gestein können<br />
bis zu 150 m³ Steinwolle gewonnen<br />
werden. Darüber hinaus fließen aus Mineralwollresten<br />
hergestellte Recycling-<br />
Formsteine in die Produktion mit ein.<br />
„Wirtschaftlich zu handeln, bedeutet<br />
für uns immer, auch nachhaltig zu<br />
handeln“, sagt Michael Küblbeck, CEO<br />
<strong>der</strong> Unternehmensgruppe Bachl. „Die<br />
Erweiterung unserer Produktpalette<br />
um Steinwolle ist ein weiterer wichtiger<br />
Schritt, gemeinsam die gesetzten Klimaschutzziele<br />
durch eine ausreichende<br />
Dämmung im Gebäudesektor zu erreichen,<br />
vor allem im Zusammenhang mit<br />
<strong>der</strong> energetischen Sanierung von Bestandsimmobilien.“<br />
y<br />
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I n d u s t r I e n e w s<br />
a u s t r o t h e r m<br />
Nachhaltige Standortentwicklung<br />
<strong>Austrotherm</strong> nahm in Purbach<br />
am Neusiedler See eine weitere<br />
XPS-Produktionsanlage in Betrieb. 20<br />
Millionen Euro investierte <strong>der</strong> Dämmstoffpionier<br />
in die Errichtung einer<br />
160 Meter langen und 21 Meter breiten<br />
Produktionshalle, die mit mo<strong>der</strong>nster<br />
Extru<strong>der</strong>-Technologie ausge<strong>statt</strong>et<br />
wurde. Energieeffizient gedämmt und<br />
optisch mit Gründach und Holzfassade<br />
ausge<strong>statt</strong>et, integriert sie sich harmonisch<br />
in das UNESCO Welterbe<br />
Neusiedler See. <strong>Austrotherm</strong> schuf damit<br />
nicht nur 20 zusätzliche Vollzeit-<br />
Arbeitsplätze, son<strong>der</strong>n beschäftigte auch<br />
zahlreiche regionale Klein- und Mittelbetriebe.<br />
Durch die Kapazitätserweiterung<br />
wird <strong>der</strong> Standort langfristig für<br />
130 Mitarbeiter:innen gesichert. Service<br />
und Lieferfähigkeit sowie Produktqualität<br />
werden nachhaltig verbessert.<br />
„Der Ausbau unserer XPS-Produktionskapazitäten<br />
in Purbach ist eine Investition<br />
in eine nachhaltige Zukunft.<br />
Denn die Dämmung von Gebäuden<br />
trägt massiv zur CO2 Reduktion bei.<br />
Daher wird auch die Nachfrage nach<br />
klimaschützenden XPS-Dämmstoffen<br />
langfristig weiter steigen,“ erläutert<br />
Mag. Klaus Haberfellner, Geschäftsführung<br />
<strong>Austrotherm</strong> Gruppe. „<strong>Austrotherm</strong><br />
legt als österreichisches Familienunternehmen<br />
viel Wert darauf, bei<br />
eigenen Bauvorhaben hinsichtlich Energieeffizienz<br />
und Ressourcenschonung<br />
state-of-the-art zu sein. Das haben wir<br />
bei <strong>der</strong> Produktionserweiterung in Purbach<br />
bestmöglich umgesetzt“.<br />
ENERGIEEFFIzIENz VoN DER Bo-<br />
DENPLATTE BIS zUM DACH<br />
Die neue Halle misst 160 mal 21 Meter.<br />
Vom Untergrund über die Fassade bis<br />
zum Dach kamen hocheffiziente <strong>Austrotherm</strong><br />
Dämmstoffe zum Einsatz. So<br />
wurde die Bodenplatte beispielsweise<br />
mit 16 cm hoch druckfestem <strong>Austrotherm</strong><br />
XPS TOP 50 gedämmt.<br />
Von links: Robert Novak (Geschäftsführung Vertrieb), Heimo Pascher (Technische<br />
Geschäftsführung), Ewald Filz, Peter Schmid (Eigentümer), Robert Schmid (Geschäftsführung<br />
Schmid Industrieholding, Eigentümer), Paul Pressl, Sebastian Horvath (Werksleitung<br />
Purbach) und Klaus Haberfellner (Geschäftsführung).<br />
Die Beheizung <strong>der</strong> Halle erfolgt über<br />
eine Betonkernaktivierung, die in die<br />
Bodenplatte <strong>der</strong> Halle integriert wurde.<br />
Dafür wurden 82 Heizkreise mit fast<br />
14.000 Laufmeter Fußbodenheizungsrohren<br />
verlegt. Die Energie dafür wird<br />
aus <strong>der</strong> Maschinenkühlung <strong>der</strong> Produktion<br />
entnommen und in die Heizung<br />
eingespeist. Die Abwärme, die sonst an<br />
die Umgebung abgegeben worden wäre,<br />
kann auf diese Weise wie<strong>der</strong>verwertet<br />
werden.<br />
Als Wandelemente kamen Betonfertigteile<br />
mit Kerndämmung aus <strong>Austrotherm</strong><br />
XPS TOP 30 im Sockelbereich<br />
und <strong>Austrotherm</strong> EPS W20 zum Einsatz.<br />
Das Hallendach ist eine Kombination<br />
aus Schräg- und Flachdach, es teilt<br />
sich in extensiv begrünte Bereiche und<br />
eine Fläche für Photovoltaik. Ausgeführt<br />
ist es als Warmdach, auf das besser dämmende<br />
<strong>Austrotherm</strong> EPS W25-PLUS in<br />
zwei Lagen bis zu 20 Zentimeter Dicke<br />
aufgebracht wurde. Als Attikakeil dient<br />
<strong>Austrotherm</strong> EPS W30-PLUS. Damit<br />
wurde ein Gefälle zwischen Attika und<br />
Gefälledach hergestellt, um einen Knick<br />
in <strong>der</strong> Abdichtungsfolie zu vermeiden.<br />
Das Gründach im schrägen Bereich hat<br />
denselben Aufbau mit <strong>Austrotherm</strong> EPS<br />
W25-PLUS und bekam eine Trennmatte<br />
zum Erdreich.<br />
SoNNEN-STRoM VoM DACH REDUzIERT<br />
Co2 IN DER PRoDUKTIoN<br />
<strong>Austrotherm</strong> Dämmstoffe leisten schon<br />
lange einen wertvollen Beitrag zum<br />
Klimaschutz. Um sie in Purbach noch<br />
nachhaltiger produzieren zu können,<br />
wird <strong>2023</strong> eine Photovoltaikanlage am<br />
Dach <strong>der</strong> Halle installiert. Sie wird die<br />
burgenländische Sonne nutzen und eine<br />
Leistung von 226 kWp einspeisen. Das<br />
trägt neben <strong>der</strong> ausgezeichneten Dämmung<br />
dazu bei, dass auch in <strong>der</strong> Produktion<br />
CO2 eingespart wird.<br />
HARMoNISCH IN DIE LANDSCHAFT<br />
INTEGRIERT<br />
In enger Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Gemeinde,<br />
den Behörden und <strong>der</strong> Politik<br />
wurde <strong>der</strong> Standort entwickelt, um die<br />
Einbettung in die Umgebung des UN-<br />
ESCO Welterbes Neusiedler See bestmöglich<br />
umzusetzen. Allein für die gestalterischen<br />
Maßnahmen wurden rund<br />
700.000 Euro investiert. Die neue Produktionshalle<br />
konnte optisch so ausgeführt<br />
werden, dass sie sich harmonisch<br />
in die Landschaft integriert. Eine<br />
Lärchenholz-Fassade, Gründächer und<br />
ein eigener Grüngürtel aus heimischen<br />
Sträuchern optimieren den Sichtschutz.y<br />
Foto: <strong>Austrotherm</strong>/Postl<br />
42 | 1-2 . <strong>2023</strong>
w e b g u i d e<br />
Baustoffe<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
www.ardex.at<br />
Avenarius-Agro GmbH<br />
www.avenariusagro.at<br />
Baumit<br />
www.baumit.com<br />
Stauss-Perlite GmbH<br />
www.Stauss-Perlite.at<br />
James Hardie Austria<br />
www.fermacell.at<br />
www.jameshardie.com<br />
Henkel Central Eastern<br />
Europe GmbH<br />
www.ceresit.at<br />
Dämmstoffe<br />
PCI Augsburg GmbH<br />
www.pci.at<br />
RÖFIX AG<br />
www.roefix.com<br />
Sopro Bauchemie GmbH<br />
www.sopro.at<br />
Soudal AT gmbH<br />
www.soudal.com<br />
www.fixall.eu<br />
Tiba Austria GmbH<br />
www.tibanet.com<br />
<strong>Austrotherm</strong> GmbH<br />
www.austrotherm.com<br />
Fenster/Türen<br />
IT<br />
Kamin<br />
Rockwool<br />
Handelsges.m.b.H.<br />
www.rockwool.at<br />
Unsere Preisliste für Ihr<br />
Smartphone auf:<br />
www.rockwool-preisliste.at<br />
Wippro GmbH<br />
www.wippro.at<br />
Inndata Datentechnik<br />
www.inndata.at<br />
www.jubacon.net<br />
Schiedel GmbH<br />
www.schiedel.at<br />
Lias Österreich GesmbH<br />
www.liapor.at<br />
Mapei Austria GmbH<br />
www.mapei.at<br />
MEA Bausysteme GmbH<br />
www.mea-group.com/de/<br />
building-systems<br />
info.mea-bausysteme.at@<br />
mea-group.com<br />
Tel: +43 (0)2782 83200-13<br />
Karl Bachl Ges.m.b.H.<br />
www.bachl.at<br />
Isolith<br />
Leichtbauplattenwerk M.<br />
Hattinger Ges.m.b.H.<br />
www.isolith.com<br />
Linzmeier Bauelemente<br />
GmbH<br />
www.linzmeier.de<br />
Lagersysteme<br />
OHRA Regalanlagen GmbH<br />
www.ohra.at<br />
T.: +43 7236 21534<br />
Wasserver-/Entsorgung<br />
FRÄNKISCHE Rohrwerke<br />
Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG<br />
www.fraenkische.at<br />
Profibaustoffe Austria<br />
GmbH<br />
www.profibaustoffe.com<br />
Knauf Insulation GmbH<br />
www.knaufinsulation.at<br />
Steinbacher Dämmstoffe<br />
GmbH<br />
www.steinbacher.at<br />
ziegel<br />
Bauhütte Leitl-Werke GmbH<br />
www.leitl.at<br />
Impressum<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Mag. Alexandra Lehrer, 1170 Wien, Dornbacher Str. 93, Telefon: 01/478 81 70, E-Mail: baustoff@impactmedia.at, www.impactmedia.at; Chefredaktion:<br />
Mag. Alexandra Lehrer; Chefredaktion VBÖ: Mag. Susanne Aigner-Haas Redaktion: Maximilian Lehrer; DI Tom Cervinka; Peter Mayer; Anzeigen: Peter Mayer, p.mayer@impactmedia.at;<br />
Alexan<strong>der</strong> Riha, a.riha@impactmedia.at; Abonnementverwaltung: Daniela Brany, d.brany@impactmedia.at; Grafik und Layout: Nicolas Lehrer; Druck: Druckerei Robitschek, 1050 Wien; Jahresabonnement:<br />
Inland: EUR 97,50; Ausland: EUR 112,-. Das Abonnement ist jeweils einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt die Bestellung für das folgende Jahr weiter. Erscheinungsweise:<br />
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