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2024-1-5-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - HOLCIM Der Grüne Zement

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<strong>Der</strong> Österreichische Baustoffmarkt<br />

Österreichische Post AG<br />

MZ 09Z037955M<br />

impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien<br />

Fachmagazin für den Baustoff-Fachhandel & Baumärkte<br />

JG 54<br />

ai17150887875_holcim_<strong>baustoffmarkt</strong>_cover_rz_214x210_outlined.pdf 1 07.05.24 15:33<br />

5.<strong>2024</strong>


VBÖ-Empfang in Altlengbach<br />

Am 6. Juni geht <strong>der</strong> 11. VBÖ-Empfang in Altlengbach über die Bühne. Die rund 135 gemeldeten Teilnehmer<br />

<strong>der</strong> Tagung erwarten hochkarätige Referenten. Mag. Matthias Reith, Dr. Franz Schellhorn und Andre Wiersig<br />

werden zu verschiedenen wirtschaftsrelevanten Themen Stellung beziehen und die Baustoffhändler und<br />

Baustoffindustrie zur Diskussion einladen.<br />

Prämierung „Die Besten <strong>der</strong> Branche <strong>2024</strong> “<br />

Mit großer Spannung kann dieses Jahr die Auswertung <strong>der</strong> Besten <strong>der</strong> Branche erwartet werden. Die<br />

Anerkennung als einer <strong>der</strong> Besten <strong>der</strong> Branche in dieser Branchenbefragung bei den Handelspartnern kann<br />

eine Vielzahl von positiven Effekten für Baustoffindustrien mit sich bringen und sowohl kurzfristig als auch<br />

langfristig zum weiteren Erfolg beitragen. Als Branchenführer anerkannt zu werden, erhöht das Vertrauen<br />

und die Glaubwürdigkeit sowohl bei bestehenden als auch bei potenziellen Kunden. Die Auszeichnung kann<br />

in Marketing- und Werbekampagnen verwendet werden, um die Marke zu stärken. Die Sichtbarkeit in <strong>der</strong><br />

Branche stärkt mit Sicherheit auch die Kundenbindung aber auch die Attraktivität des Unternehmens als<br />

Arbeitgeber. Last but not least kann das Feedback dazu genutzt werden, um Produkte und Dienstleistungen<br />

weiter zu verbessern.<br />

Die Gewinner „Die Besten <strong>der</strong> Branche <strong>2024</strong>“ werden in <strong>der</strong> nächsten ÖBM-Ausgabe vorgestellt.<br />

SPONSOREN<br />

<strong>Der</strong> 11. VBÖ- Empfang wird mit <strong>der</strong> Unterstützung von Sponsoren durchgeführt.<br />

Das sind die Sponsoren des 11. VBÖ- Empfangs:<br />

HAUPTSPONSOREN<br />

PREMIUMSPONSOREN<br />

Stornobedingungen Tagung<br />

Anmeldungen können bis<br />

Datenschutz<br />

Wir speichern die Daten von<br />

Fotos<br />

Die im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

Hotel<br />

HOTEL LENGBACHHOF<br />

Stornobedingungen Hotel<br />

Storno bis 7 Tage vor Anreise


E D I T O R I A L<br />

Verkäufer und Berater<br />

ALEXANDRA LEHRER<br />

Chefredaktion<br />

Foto: Klaus Bauer<br />

Die Welt des Bauens verän<strong>der</strong>t sich rasant. Mechanismen, die früher Erfolg<br />

versprachen, haben sich durch den Einfluss <strong>der</strong> Digitalisierung und<br />

vor allem <strong>der</strong> Anwendung von KI, sowie dem Generationenwechsel<br />

radikal verän<strong>der</strong>t. Kundenbedürfnisse erkennen, die Abläufe darauf abzustimmen<br />

und Vorreiter am Markt zu sein, sind jene Herausfor<strong>der</strong>ungen, die es zu meistern<br />

gilt, um Kunden und <strong>der</strong>en Bedürfnisse bestens bedienen zu können.<br />

Verkäufer und Berater unterscheiden sich massiv voneinan<strong>der</strong>. Verkaufen kann<br />

je<strong>der</strong>, vorausgesetzt er ist eloquent und charismatisch. Und er versteht es, beim<br />

Kunden Bedürfnisse zu wecken, die vorher nur marginal vorhanden waren. Autoverkäufer<br />

und Versicherungsmakler gehören zu dieser Kategorie. Die einen bieten<br />

Prestige, die an<strong>der</strong>e Sicherheit.<br />

Berater unterscheiden sich von diesen Gruppen. Berater haben die Aufgabe, herauszufinden<br />

was <strong>der</strong> Kunde will, was möglich ist und demnach Lösungen zu bieten.<br />

<strong>Der</strong> Berater im Baustoff-Fachhandel steht vor beson<strong>der</strong>s großen Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

ist das Angebot doch sehr umfangreich und auch die Ansprüche <strong>der</strong> Kunden<br />

werden immer diffiziler, sowie <strong>der</strong>en Erwartungshaltung. Im Interview (siehe<br />

Seite 16) mit dem Bundesinnungsmeister <strong>der</strong> Hafner und Fliesenleger, Andreas<br />

Höller, wird schnell klar, wo sich das ausführende Gewerbe mehr Beratungskompetenz<br />

im Handel wünscht. Nämlich dann, wenn es darum geht die Kunden des<br />

Gewerbes zu beraten. Um das künftig zu gewährleisten, geht die Bundesinnung<br />

gemeinsam mit dem Österreichischen Fliesenverband in die Offensive und erarbeitet<br />

<strong>der</strong>zeit ein umfangreiches Schulungsangebot für den Handel. Hier geht es nicht<br />

darum konkretes Produktwissen o<strong>der</strong> Lösungsvorschläge zu erwerben, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr darum, die Möglichkeiten abzuschätzen, die die örtlichen Gegebenheiten<br />

bieten, wo künftig Baustellen entstehen, und dahingehend die Erstberatung hinsichtlich<br />

Machbarkeit zu übernehmen. Dem Gewerbe ist geholfen und dem Kunden<br />

auch.<br />

Das Angebot an Kursen und Seminaren ist groß. Herauszufiltern was für den eigenen<br />

Betrieb am besten geeignet ist, gestaltet sich oft schwierig. Das Baustoff-<br />

Ausbildungszentrum stellt für die Mitarbeiter:innen im Baustoff-Fachhandel ein<br />

attraktives Portfolio an Seminarangeboten zusammen, welches die wesentlichsten<br />

Themen abdeckt und darüber hinaus Zusatzangebote in sämtlichen relevanten Bereichen<br />

bietet.<br />

Es ist die Entscheidung <strong>der</strong> Führungsebenen ihren Mitarbeiter:innen Aus- und<br />

Weiterbildung zu ermöglichen und damit Verän<strong>der</strong>ungsprozesse im Unternehmen<br />

einzuleiten, aber auch auf Innovationen vorzubereiten und zu schulen. Die entsprechenden<br />

Seminare dazu sind am Markt bzw. werden auf die aktuellen Bedürfnisse<br />

laufend abgestimmt. Es liegt an jedem einzelnen, ob diese auch angenommen werden.<br />

5 . <strong>2024</strong> |<br />

3


Bild:ACO<br />

6<br />

18 9<br />

Bild: Conterdesign<br />

I N H A L T 5 . 2 0 2 4<br />

AUFTAKT<br />

Intelligentes Wassermanagement 6<br />

Innovative Systeme in Städten<br />

Fenster- und Türentausch im Altbestand 9<br />

Schritt für Schritt zur Sanierung<br />

THEMA<br />

Über Risiken und Nebenwirkungen 12<br />

Datensicherheit<br />

VERBÄNDE<br />

Strategische Notwendigkeiten 18<br />

KI-Seminar mit Peter Huber<br />

Sanierungsför<strong>der</strong>ung leicht erklärt 20<br />

ba-webinar mit Christina Böck<br />

Boom bei klimaaktiven Gebäuden 22<br />

Kriterien des klimaaktiv Gebäudestandards<br />

Tempo für die Bauwirtschaft 23<br />

GDI 2050<br />

INTERVIEW<br />

Schulungsoffensive für den Handel 16<br />

Andreas Höller, Bundesinnung Hafner/Fliesenleger<br />

Hinweis<br />

Geschlechtsneutrale Formulierung<br />

Zur Vereinfachung <strong>der</strong> Lesbarkeit erfolgt im ÖBM nur zum<br />

Teil eine geschlechtsneutrale Differenzierung. Die Ausrichtung<br />

ist in jedem Fall geschlechtsunabhängig.<br />

4 | 5 . <strong>2024</strong>


Bild:BS Tamsweg<br />

23<br />

Bild: Richard Vogler/BVZ<br />

26<br />

Bild: Schilowsky / Natascha Unkart & Isabelle Köhler<br />

25<br />

AUSBILDUNG<br />

ba-Seminar 23<br />

Berufsschule Tamsweg<br />

Talentierter Nachwuchs 24<br />

Lehrlingswettbewerb <strong>der</strong> Pflasterer<br />

HANDEL<br />

Händler von Lösungen 25<br />

Porträt Schilowsky<br />

Bundeskanzler in Mattersburg 26<br />

Nehammer bei BauWelt Koch<br />

Welcome Days 27<br />

Lagerhaus Weinviertel Ost<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:<br />

Mag. Alexandra Lehrer, 1210 Wien, Petritschgasse 10,<br />

Telefon: 01/478 81 70, E-Mail: office@impactmedia.at,<br />

www.impactmedia.at<br />

Chefredaktion: Mag. Alexandra Lehrer<br />

Chefredaktion VBÖ: Mag. Susanne Aigner-Haas<br />

Redaktion: Maximilian Lehrer; DI Tom Cervinka; Peter<br />

Mayer<br />

Anzeigen: Peter Mayer, p.mayer@impactmedia.at;<br />

Richard Fassl, r.fassl@impactmedia.at;<br />

Abonnementverwaltung: Daniela Brany,<br />

d.brany@impactmedia.at<br />

Grafik und Layout: Nicolas Lehrer<br />

Druck: Druckerei Piacek, 1100 Wien<br />

Jahresabonnement: Inland: EUR 102,50;<br />

Ausland: EUR 118,-. Das Abonnement ist jeweils<br />

einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt die<br />

Bestellung für das folgende Jahr weiter.<br />

Erscheinungsweise: 10 x jährlich. Nachdruck nur<br />

mit Genehmigung des Verlegers gestattet. Angaben<br />

und Mitteilungen, welche von Firmen stammen,<br />

unterliegen nicht <strong>der</strong> Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Redaktion,<br />

ihre Wie<strong>der</strong>gabe besagt nicht, dass sie die Meinung<br />

<strong>der</strong> Redaktion o<strong>der</strong> eine Empfehlung darstellen.<br />

Bezahlte Einschaltungen sind mit + o<strong>der</strong> promotion<br />

gekennzeichnet.<br />

5 . <strong>2024</strong> | 5


AUFTAKT WASSERMANAGEMENT<br />

Bild: ACO Foto: Christian Lendl auf Unsplash<br />

Unsere Städte wachsen. Und mit ihnen die gemeinsame Verantwortung, sie zukunftsfit zu machen.<br />

So begegnen Städte mit innovativen Systemen den Herausfor<strong>der</strong>ungen des Klimawandels<br />

Intelligentes Wassermanagement<br />

Weltweit wachsen die Städte und kämpfen zugleich mit den Auswirkungen des<br />

Klimawandels. So auch in Österreich. <strong>Der</strong> richtige Umgang mit Wasser spielt dabei eine<br />

zunehmend wichtige Rolle. Innovative und nachhaltige Wassermanagementsysteme<br />

sind gefragt wie nie und tragen wesentlich dazu bei, <strong>der</strong> drohenden Wasserknappheit,<br />

häufigen Überschwemmungen und <strong>der</strong> damit verbundenen Verschmutzung zu<br />

begegnen. Architekten, Planer, ausführende Unternehmen und Baustoffhändler müssen<br />

daher dringend gemeinsam aktiv an <strong>der</strong> Gestaltung zukunftsfähiger Städte mitwirken.<br />

Im Zuge einer geordneten Wasserwirtschaft<br />

muss <strong>der</strong> gesamte Zyklus des Regenwassermanagements<br />

betrachtet werden: Dazu zählen<br />

kontrolliertes Sammeln, effektives Reinigen,<br />

Versickern und kontrollierte Ableitung.<br />

6 | 5 . <strong>2024</strong>


AUFTAKT WASSERMANAGEMENT<br />

Tatsächlich markiert 2023 ein bemerkenswertes<br />

Jahr in <strong>der</strong> heimischen<br />

Bauwirtschaft: Laut einer Studie<br />

des Beraternetzwerks KREUTZER<br />

FISCHER & PARTNER verzeichnet<br />

Österreich einen bedeutenden Rückgang<br />

in <strong>der</strong> Neuinanspruchnahme von<br />

Bodenflächen. Trotz <strong>der</strong> in politischen<br />

Kreisen umstrittenen Bodenstrategie,<br />

die eine tägliche Flächengrenze von maximal<br />

2,5 Hektar vorsieht, zeigten die<br />

Daten des Bundesamts für Eich- und<br />

Vermessungstechnik (BEV) eine erhebliche<br />

Reduktion im Flächenverbrauch.<br />

2023: EIN DRITTEL WENIGER FLÄ-<br />

CHE VERBRAUCHT<br />

Im Vergleich zum Jahr davor sank die<br />

Fläche, die für Gebäude, Infrastrukturen<br />

und Freizeitanlagen neu beansprucht<br />

wurde, um insgesamt 1.444 Hektar.<br />

Dies entspricht einem Rückgang von<br />

etwa einem Drittel. Studienautor Andreas<br />

Kreutzer führt dies vor allem auf<br />

die nachlassende Neubauproduktion zurück:<br />

„Wenn weniger neu gebaut wird,<br />

wird auch weniger Boden beansprucht.“<br />

Regional betrachtet, verzeichnete<br />

Vorarlberg mit einem Rückgang von<br />

rund 80 Prozent den prozentual größten<br />

Rückgang des Bodenverbrauchs. In<br />

Nie<strong>der</strong>- und Oberösterreich reduzierte<br />

sich die Flächennutzung um 431 bzw.<br />

951 Hektar, was jeweils mehr als die<br />

Hälfte ausmacht. In Tirol wurde <strong>der</strong><br />

Bodenverbrauch um 45 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahr gesenkt. Die meisten<br />

Bundeslän<strong>der</strong> zeigen mittelfristig<br />

eine rückläufige Entwicklung in <strong>der</strong><br />

Flächenneuinanspruchnahme, wobei<br />

Wien als Ausnahme gilt. Obwohl dieser<br />

Rückgang im Bodenverbrauch positive<br />

Aspekte für die Umwelt und die Nachhaltigkeit<br />

urbaner Entwicklung aufzeigt,<br />

betont Kreutzer auch die Schattenseiten<br />

dieser Entwicklung. Die sinkende Bauproduktion<br />

hat zu einem Anstieg <strong>der</strong><br />

Arbeitslosigkeit in <strong>der</strong> Bauwirtschaft geführt,<br />

und die Produktion von Wohnraum<br />

konnte mit dem Bedarf nicht<br />

Schritt halten.<br />

Dieser Trend for<strong>der</strong>t ein Umdenken<br />

in <strong>der</strong> Bauplanung und -politik. Es gilt,<br />

effiziente und nachhaltige Strategien zu<br />

entwickeln, die sowohl die ökologischen<br />

als auch die ökonomischen Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft berücksichtigen. Dies<br />

könnte durch eine stärkere För<strong>der</strong>ung<br />

von Renovierungen bestehen<strong>der</strong> Strukturen,<br />

die Nutzung von Brachflächen<br />

o<strong>der</strong> die Implementierung fortschrittlicher,<br />

ressourcenschonen<strong>der</strong> Bautechnologien<br />

erfolgen. <strong>Der</strong> signifikante<br />

Rückgang im Bodenverbrauch bietet<br />

eine Gelegenheit, nachhaltige Entwicklungswege<br />

zu beschreiten, die eine Balance<br />

zwischen ökonomischer Entwicklung<br />

und Umweltschutz schaffen.<br />

VIELFÄLTIGE ANSÄTZE IM UR-<br />

BANEN WASSERMANAGEMENT<br />

Eine wesentliche Maßnahme stellt hier<br />

zeitgemäße Flächenentwässerung dar.<br />

Denn die Flächenversiegelung durch Bebauung<br />

und Straßenbau verhin<strong>der</strong>t, dass<br />

Regenwasser natürlich versickert, was in<br />

vielen Städten zu Hochwasserrisiken<br />

und überlasteten Kanalisationssystemen<br />

führt. Zudem bewirkt die Verdichtung<br />

städtischer Räume oft einen erhöhten<br />

Verbrauch und eine Verschmutzung <strong>der</strong><br />

Wasserressourcen. Daher setzen Städte<br />

parallel auf mehrere Technologien und<br />

Konzepte:<br />

1. Regenwasserbewirtschaftung: Mo<strong>der</strong>ne<br />

Entwässerungssysteme, die Regenwasser<br />

sammeln und speichern,<br />

um es später für die Bewässerung<br />

o<strong>der</strong> als Grauwasser zu nutzen, reduzieren<br />

die Belastung <strong>der</strong> Kanalisation<br />

und erhöhen die Verfügbarkeit von<br />

Wasser.<br />

2. Gründächer und Versickerungsanlagen:<br />

Diese naturnahen Lösungen<br />

helfen, die Versiegelungseffekte zu<br />

minimieren, verbessern die Luftqualität<br />

und tragen zur Kühlung städtischer<br />

Hitzeinseln bei.<br />

3. Intelligente Wassermanagementsysteme:<br />

Durch den Einsatz von Sensoren<br />

und smarten Technologien<br />

können Leckagen schnell erkannt<br />

und die Wassernutzung optimiert<br />

werden, was zu erheblichen Einsparungen<br />

und einer verbesserten Nachhaltigkeit<br />

führt.<br />

4. Wie<strong>der</strong>aufbereitung und Recycling:<br />

Fortschrittliche Aufbereitungsanlagen,<br />

die Abwasser zu sicher nutzbarem<br />

Wasser umwandeln, sind essentiell,<br />

um den stetig wachsenden<br />

Wasserbedarf in Städten zu decken.<br />

INNOVATIVE PRODUKTE UND<br />

TECHNOLOGIEN SIND GEFRAGT<br />

Mo<strong>der</strong>ne Regenwassermanagementsysteme<br />

imitieren die natürlichen Prozesse<br />

durch technische Lösungen. Sie<br />

integrieren fortschrittliche Filtrationssysteme,<br />

die in <strong>der</strong> Lage sind, Regenwasser<br />

von Schadstoffen zu befreien, bevor es<br />

zurück in den Kreislauf o<strong>der</strong> in lokale<br />

Gewässer geleitet wird. Wesentliche Elmente<br />

dieser Systeme sind unterirdische<br />

Tanks und technische Filter, die eine<br />

hohe Wasserqualität sicherstellen und<br />

gleichzeitig die städtische Kanalisation<br />

entlasten.<br />

Wenn es darum geht, Regenwasser<br />

von Verkehrsflächen zu reinigen, bevor<br />

es in den Boden o<strong>der</strong> in Gewässer gelangt,<br />

werden traditionell Grünmulden<br />

eingesetzt, die jedoch einen erheblichen<br />

Platzbedarf von 10 bis 20 % <strong>der</strong> angeschlossenen<br />

Fläche haben und dadurch<br />

wertvollen Raum blockieren. Einen bedeutenden<br />

Fortschritt stellt hier die Entwicklung<br />

kompakter technischer Filter<br />

dar. So kann beispielsweise das ACO<br />

Stormclean TF-System mit nur einem<br />

Quadratmeter Filterfläche 250 Quadratmeter<br />

Fläche, wie etwa Parkplätze, effektiv<br />

entwässern. <strong>Der</strong> technische Filter<br />

arbeitet wie eine künstliche Grünmulde,<br />

jedoch ohne <strong>der</strong>en Platzbedarf. <strong>Der</strong> in<br />

einem unterirdischen, glasfaserverstärkten<br />

Kunststofftank installierte Filter, zertifiziert<br />

nach ÖNORM 2506-3, reinigt<br />

das Wasser von Mineralölen, Schwermetallen<br />

und polyzyklischen aromatischen<br />

Kohlenwasserstoffen. Die geringe Abflussfläche<br />

des Systems sorgt dafür, dass<br />

das Wasser schnell und vollständig in<br />

das unterirdische Entwässerungssystem<br />

gelangt. Ein wesentlicher Vorteil ist die<br />

Möglichkeit, den Boden oberhalb des<br />

Tanks flexibel zu nutzen, zum Beispiel<br />

als zusätzliche Parkflächen.<br />

Das ACO Stormclean TF-System ist<br />

Teil des ACO WaterCycle-Systems, einer<br />

ganzheitlichen Lösung, die Regenwasser<br />

sammelt, reinigt, speichert und kontrolliert<br />

ableitet. Dies schützt Gebäude, sichert<br />

Verkehrswege und optimiert den<br />

Wasserkreislauf.<br />

ð<br />

5 . <strong>2024</strong> | 7


AUFTAKT WASSERMANAGEMENT<br />

Bild: ACO<br />

Das innovative Bauprinzip „Schwammstadt für Straßenbäume“: Ursprünglich in Skandinavien entwickelt, ermöglicht diese Methode nicht nur die gesunde<br />

Entwicklung von Bäumen in Städten, son<strong>der</strong>n schafft auch unterirdischen Retentionsraum für Regenwasser. Ein grobes Steinskelett gewährleistet den notwendigen<br />

Lastabtrag. Mit feinporenreichem Substrat gefüllte Hohlräume zwischen den Steinen des Unterbaus versorgen die Bäume selbst in Trockenperioden mit<br />

Wasser. Positiver Nebeneffekt: Im Wurzelwerk und im umliegenden Erdreich können große Wassermengen gespeichert werden.<br />

Bild: Hauraton<br />

Auch Hauraton hat seine Produkte<br />

weiterentwickelt und bringt mit Carbotec<br />

100 die nächste Generation des bewährten<br />

Filtersubstrats auf den Markt.<br />

Dank verbesserter Reinigungsleistung<br />

und hydraulischer Performance kann<br />

die neue Filterrinne im Regenwasserbehandlungssystem<br />

Drainfix Clean nun bis<br />

zu 38 % mehr Fläche an die Anlage anschließen.<br />

Das optimierte Filtersubstrat<br />

besteht aus Edelbrechsand mit hohem<br />

Carbonatgehalt. Durch die speziell entwickelte<br />

Korngrößenverteilung werden<br />

Schadstoffe effektiv gebunden, während<br />

die Durchlässigkeit weiter verbessert<br />

wurde. Dadurch kann das Filtersubstrat<br />

über 99 % <strong>der</strong> Schadstoffe herausfiltern<br />

und auch bei starken Regenereignissen<br />

große Wassermengen bewältigen.<br />

Eine neue strategische Partnerschaft<br />

von Hauraton mit AWATREE, einem<br />

Spezialisten für Digitalisierung im<br />

Smart-City-Sektor, zielt darauf ab, digitale<br />

Planungstools und Dienstleistungen<br />

für ein umfassendes Regenwassermanagement<br />

zu entwickeln, und so<br />

die Messung und Steuerung von Regenwasser<br />

in Bezug auf Quantität und<br />

Qualität optimieren. Durch den Einsatz<br />

<strong>der</strong>artiger Technologien wird nicht nur<br />

Filtersubstrat Carbotec<br />

100 ermöglicht es,<br />

mehr Fläche an eine<br />

Filtersubstratrinne<br />

anzuschließen.<br />

die Nutzung von Trinkwasser reduziert,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Effizienz von Regenwassermanagementsystemen<br />

gesteigert.<br />

CHANCEN FÜR BAUSTOFFHÄNDLER<br />

Angesichts <strong>der</strong> drängenden Umweltprobleme<br />

und <strong>der</strong> zunehmenden Urbanisierung<br />

ist es entscheidend, dass Städte<br />

effiziente und nachhaltige Regenwassermanagementsysteme<br />

implementieren.<br />

Diese Systeme sind nicht nur eine Investition<br />

in die ökologische Nachhaltigkeit,<br />

son<strong>der</strong>n bieten auch erhebliche<br />

wirtschaftliche Vorteile durch die verbesserte<br />

Nutzung städtischer Flächen<br />

und die Reduktion von Hochwasserrisiken.<br />

Durch den Einsatz mo<strong>der</strong>ner<br />

Technologien und integrierter Wasserwirtschaftskonzepte<br />

können Städte einen<br />

wesentlichen Beitrag zum Schutz<br />

unserer wertvollsten Ressource leisten.<br />

Für Baustoffhändler ergibt sich aus<br />

diesem wachsenden Bedarf an nachhaltigen<br />

Wassermanagementsystemen<br />

eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten.<br />

Produkte wie wasserdurchlässige<br />

Pflastersteine, spezielle Geotextilien für<br />

Gründächer, leistungsfähige Entwässerungsrinnen<br />

o<strong>der</strong> fortschrittliche Filtertechnologien<br />

für die Wasserreinigung<br />

sind zunehmend gefragt. Durch das<br />

Angebot dieser und weiterer Lösungen<br />

können Händler nicht nur ihren Beitrag<br />

zum Umweltschutz leisten, son<strong>der</strong>n sich<br />

auch als wichtige Partner in <strong>der</strong> nachhaltigen<br />

Stadtentwicklung positionieren. y<br />

8 | 5 . <strong>2024</strong>


AUFTAKT<br />

FENSTER/TÜREN/TORE<br />

Sanieren bringts!<br />

Fenster- und Türenrausch im Altbestand<br />

<strong>Der</strong> Austausch von Fenstern<br />

und Türen steht weit oben auf<br />

<strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> energetischen<br />

Sanierungsmaßnahmen. Schließlich<br />

bringt dieser nicht nur ein<br />

unmittelbares Mehr an Wohnkomfort,<br />

son<strong>der</strong>n gleichzeitig auch ein Plus im<br />

Haushaltskonto. Davor stehen jedoch<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger umfangreiche<br />

bauliche Tätigkeiten samt<br />

entsprechen<strong>der</strong> Investitionen. Was<br />

bringt <strong>der</strong> Fenster- und Türentausch?<br />

Was kostet er und wie steht es um<br />

etwaige För<strong>der</strong>ungen? Ein kurzer<br />

Überblick!<br />

Auch bei <strong>der</strong> Sanierung kommt es auf die richtige Reihenfolge an. Ist <strong>der</strong> Instandhaltungszustand aber<br />

in <strong>der</strong>maßen schlechter Kondition, dann hilft nur noch eine umfassende Sanierung – sinnvollerweise<br />

werden zusammenhängende Sanierungsmanßnahmen – wie <strong>der</strong> Fenster-/Türentausch und die Fassadendämmung<br />

parallel ausgeführt.<br />

Bild:Conterdesign<br />

Vor je<strong>der</strong> Gebäudesanierung sollte<br />

ein umfassendes Sanierungskonzept<br />

bzw. ein „Sanierungsfahrplan“ stehen.<br />

Bei <strong>der</strong> Erstellung unterstützen in<br />

einem ersten Schritt die Energieberatungsstellen<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> bzw. in weiterer<br />

Folge bei <strong>der</strong> detaillierten Planung ein<br />

professioneller Energieberater und/o<strong>der</strong><br />

Bauphysiker.<br />

AUF DIE REIHENFOLGE KOMMT ES AN<br />

Wenn eine umfassende Komplettsanierung<br />

nicht auf einmal durchgeführt<br />

werden kann, ist es sinnvoll in sich abgeschlossene<br />

Maßnahmen Schritt für<br />

Schritt in Angriff zu nehmen. In <strong>der</strong> Regel<br />

ist es bei Altbauten bzw. Bestandsgebäuden<br />

das weitgehend ungedämmte<br />

Dach über das die meiste Energie verloren<br />

geht bzw. das zu einer erheblichen<br />

Aufheizung des Gebäudes in den Sommermonaten<br />

beiträgt. So ist die Dämmung<br />

des Daches o<strong>der</strong> zumindest die<br />

Dämmung <strong>der</strong> obersten Geschoßdecke<br />

in <strong>der</strong> Regel eine <strong>der</strong> ersten Maßnah-<br />

men bei <strong>der</strong> thermisch-energetischen<br />

Gebäudesanierung. Im Zuge <strong>der</strong> Dachsanierung<br />

o<strong>der</strong> auch eines Dachausbaus<br />

im Bestand sollten für eine spätere Fassadendämmung<br />

auch gleich Dachüberstände<br />

verlängert werden.<br />

Ist das Dach bereits energetisch ertüchtigt,<br />

dann sind Fenster, Türen<br />

und Tore sowie die Fassade ganz oben<br />

auf <strong>der</strong> weiteren Liste <strong>der</strong> Sanierungsmaßnahmen.<br />

Fenster mit schlechten<br />

Dämmwerten lassen nicht nur Wärme<br />

aus dem Gebäude entweichen, son<strong>der</strong>n<br />

strahlen bei niedrigen Außentemperaturen<br />

zusätzlich auch Kälte ab und senken<br />

zumindest in unmittelbarer Umgebung<br />

deutlich das Wärmeempfinden.<br />

Die Heizung wird höher gefahren als<br />

für das Wärme-Wohlbefinden eigentlich<br />

erfor<strong>der</strong>lich wäre, die Heizkosten<br />

unnötig erhöht und <strong>der</strong> CO2-Ausstoß<br />

sinnlos in die Höhe gekurbelt. Enorm<br />

verstärkt wird dieser Effekt, wenn die<br />

Fenster und Türen zudem nicht mehr<br />

dicht sind und Zugluft im Rauminne-<br />

ren entsteht, die nicht nur das Wohlbefinden<br />

<strong>der</strong> Nutzer:innen deutlich reduziert,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Wärmeverluste<br />

extrem erhöht.<br />

„Zuerst das Dach, dann die Fenster<br />

und Türen, im Anschluss die Fassade<br />

und zuguterletzt die Heizungsanlage,<br />

die dann auf die neuen energetischen<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse im Gebäude optimal angepasst<br />

werden kann“, das wäre kurz zusammengefasst<br />

die optimale Reihenfolge<br />

<strong>der</strong> Sanierungsschritte.<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Sanierung ist es darüber<br />

hinaus sinnvoll zusammenhängende<br />

Bauteile am besten gemeinsam zu sanieren<br />

– sprich Fenster- und Türentausch<br />

gleichzeitig mit <strong>der</strong> neuen Fassadendämmung<br />

auszuführen. So können Wärmebrücken<br />

am besten reduziert o<strong>der</strong> besser<br />

noch gänzlich vermieden werden. Idealerweise<br />

ist es sogar sinnvoll die Fenster<br />

und Türen in die Dämmebene einzubauen.<br />

Aber nicht immer ist es aufgrund<br />

<strong>der</strong> doch hohen Kosten für Bauherren<br />

ð<br />

5 . <strong>2024</strong> | 9


AKTUELL<br />

FENSTER/TÜREN/TORE<br />

und Gebäudeeigentümer möglich alle<br />

Arbeiten gleichzeitig durchzuführen.<br />

Auch aus Gründen <strong>der</strong> Instandhaltung<br />

kann man sich die Reihenfolge <strong>der</strong> Sanierungsarbeiten<br />

nicht immer aussuchen,<br />

da manche Bauteile das Ende ihrer<br />

Lebensdauer früher erreichen als an<strong>der</strong>e.<br />

Deshalb gilt: Akutes zuerst!<br />

LOHNENDE INVESTITION!?<br />

Fenster und Türen sind nicht nur optisch,<br />

son<strong>der</strong>n auch energetische wesentliche<br />

Bestandteile <strong>der</strong> Gebäudehülle und<br />

tragen damit auch entscheidend zur energetischen<br />

Performance eines Gebäudes<br />

bei. Wenn man in <strong>der</strong> Nähe eines<br />

Fensters steht und es fühlbar kälter ist<br />

als im Rest des Raumes, ist die Wärmedämmung<br />

des Fensters unzureichend<br />

bzw. sind die Wärmeverluste spürbar zu<br />

hoch. Sammeln sich in <strong>der</strong> kalten Jahreszeit<br />

zudem auch noch Feuchtigkeit und/<br />

o<strong>der</strong> Kondenswasser an <strong>der</strong> Fensterfläche,<br />

den Fugen o<strong>der</strong> am Rahmen, dann<br />

ist die unzureichende Dämmung unverkennbar.<br />

Eine Sanierung ist in diesem<br />

Fall höchst angebracht, nicht nur um<br />

die Wärmeverluste zu reduzieren, son<strong>der</strong>n<br />

auch um Schäden am umliegenden<br />

Mauerwerk zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Die Wärme- bzw. Energieverluste, die<br />

alleine durch die Fenster entstehen, sind<br />

nur schwer zu beziffern. Diese müssen<br />

immer im Zusammenspiel mit den an<strong>der</strong>en<br />

Bauteilen gesehen werden und<br />

werden bei einer frisch gedämmten Fassade<br />

natürlich wesentlich höher ausfallen<br />

als wenn die ungedämmte Außenwand<br />

ebenfalls hohe Wärmeverluste<br />

erzeugt. Im Schnitt kann man im Altbestand<br />

aber alleine durch den Tausch<br />

von energieeffizienten Fenstern und Türen<br />

von einem Energieeinsparungseffekt<br />

von rund 10 bis 20 Prozent ausgehen.<br />

FÖRDERUNGEN HOCH WIE NIE<br />

Die thermisch-energetische Sanierung<br />

des Baubestandes ist einer <strong>der</strong> Schlüsselfaktoren<br />

zur Reduzierung <strong>der</strong> CO2-<br />

Emissionen. Die deutliche Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Sanierungsrate – von <strong>der</strong>zeit gerade<br />

einmal knapp einem Prozent – ist damit<br />

ein Meilenstein bei <strong>der</strong> Erreichung<br />

<strong>der</strong> Klimaziele, die sich die EU und alle<br />

ihre Mitgliedsstaaten gesetzt haben. Bis<br />

zum Jahr 2050 sollen die EU-Staaten<br />

klimaneutral sein. Dass dieses Ziel gehöriger<br />

Anstrengungen bedarf, hat auch<br />

<strong>der</strong> Gesetzgeber erkannt und die För<strong>der</strong>mittel<br />

für die Bestandssanierung entsprechend<br />

bemessen.<br />

Über die Sanierungsoffensive 2023/24<br />

unterstützt das Bundesministerium für<br />

Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,<br />

Innovation und Technologie (BMK)<br />

auch in diesem Jahr sanierungswillige<br />

Bauherren. Geför<strong>der</strong>t werden thermische<br />

Sanierungen im privaten Wohnbau<br />

für Gebäude in Österreich, die älter<br />

als 15 Jahre sind. För<strong>der</strong>ungsfähig sind<br />

umfassende Sanierungen nach klimaaktiv-Standard<br />

bzw. gutem Standard sowie<br />

Teilsanierungen, die zu einer Reduktion<br />

des Heizwärmebedarfs von mindestens<br />

40 Prozent führen. Außerdem werden<br />

auch Einzelbauteilsanierungen geför<strong>der</strong>t.<br />

Die För<strong>der</strong>ung beträgt je nach Sanierungsart<br />

zwischen 9.000 Euro und<br />

42.000 Euro. Es können maximal<br />

50 Prozent <strong>der</strong> gesamten för<strong>der</strong>ungsfähigen<br />

Kosten geför<strong>der</strong>t werden. Seit Beginn<br />

dieses Jahres werden im Rahmen<br />

Fenstertausch – ein Rechenbeispiel<br />

Angenommen die alten Fenster in Ihrem<br />

Bestandsgebäude verfügen über einen<br />

U-Wert von 3W/m2K.<br />

Werden insgesamt 25 Quadratmeter<br />

Fensterfläche getauscht und durch<br />

mo<strong>der</strong>ne Fenster mit einem Dämmwert<br />

von 0,8 W/m2K ersetzt, entspricht die<br />

Einsparung einem Heizöl-Äquivalent von<br />

ca. 520 Litern pro Jahr.<br />

Bei einem aktuellen Heizöl-Preis von<br />

ca. 120 € Mitte Mai <strong>2024</strong> würde die<br />

Einsparung im ersten Jahr ca. 620 Euro<br />

an Heizkosten betragen.<br />

<strong>der</strong> neuen För<strong>der</strong>richtlinie des Bundes<br />

wesentliche Bestandteile <strong>der</strong> thermischen<br />

Sanierung von Gebäuden verstärkt<br />

unterstützt. Dazu gehört auch <strong>der</strong><br />

Tausch von Fenstern. Insgesamt wurden<br />

die För<strong>der</strong>höhen fast verdreifacht. Die<br />

För<strong>der</strong>ungen richten sich dabei sowohl<br />

an private Bauherren als auch an Eigentümer<br />

mehrgeschoßiger Wohnbauten.<br />

Für einkommensschwächere Haushalte<br />

gibt es darüber hinaus spezielle För<strong>der</strong>ungen,<br />

die bis zu 100 Prozent <strong>der</strong> Kosten<br />

abdecken. Aber Achtung: Damit<br />

die Kosten für die För<strong>der</strong>ung auch angerechnet<br />

werden, müssen mindestens<br />

75 Prozent <strong>der</strong> bestehenden Fenster und<br />

Türen auch tatsächlich getauscht werden.<br />

Bild: Ullreich Bauträger GmbH<br />

Bild: Christian Henninger<br />

Ein Gebäude – zwei Gesichter:<br />

Vor und nach <strong>der</strong><br />

Sanierung bzw. Ausbau von<br />

Dachgeschoß – Fenstertausch<br />

und Fassadendämmung.<br />

Ausgezeichnet beim<br />

diesjährigen Ethouse-Award.<br />

10 | 5 . <strong>2024</strong>


AUFTAKT<br />

FENSTER/TÜREN/TORE<br />

ACHTUNG IM (DENKMAL)GE-<br />

SCHÜTZTEN BESTAND<br />

Fenster und Türen sind nicht nur Konstruktionselemente,<br />

son<strong>der</strong>n prägen entscheidend<br />

auch das Erscheinungsbild<br />

eines Gebäudes. Damit ist vielerorts<br />

beim Tausch eine baubehördliche Genehmigung<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Beispielsweise<br />

muss in <strong>der</strong> Bundeshauptstadt Wien vor<br />

dem Tausch von Fenstern o<strong>der</strong> Außentüren<br />

eine solche Genehmigung bei <strong>der</strong><br />

zuständigen Baubehörde (In Wien: Baupolizei)<br />

eingeholt werden, wenn sich das<br />

Gebäude in einer ausgewiesenen Denkmalschutz-Zone<br />

befindet o<strong>der</strong> das entsprechende<br />

Gebäude vor dem Jahr 1945<br />

errichtet wurde. Für das Ansuchen an<br />

die Baupolizei bedarf es einer architektonischen<br />

Begutachtung in Form einer<br />

Stellungnahme o<strong>der</strong> eines Gutachtens.<br />

Außerhalb von Schutzzonen und<br />

bei Gebäuden, die nach dem 1. Jänner<br />

1945 errichtet wurden ist <strong>der</strong> Austausch<br />

von Fenstern und Fenstertüren grundsätzlich<br />

bewilligungsfrei. In Wien und<br />

einigen an<strong>der</strong>en Städten ist zudem in<br />

den Bauordnungen festgeschrieben, dass<br />

„Fester und Fenstertüren (…) hinsichtlich<br />

Konstruktion, Teilung, Profilstärke,<br />

Farbe und <strong>der</strong>gleichen ein einheitliches<br />

Erscheinungsbild aufweisen, es sei denn,<br />

Außenliegen<strong>der</strong><br />

Sonnenschutz<br />

– nicht nur eine<br />

Maßnahme, die<br />

vor sommerlicher<br />

Überhitzung<br />

<strong>der</strong> Innenräume<br />

schützt, son<strong>der</strong>n<br />

im Zuge des<br />

Fenster- und Türentausches<br />

auch<br />

staatlich geför<strong>der</strong>t<br />

wird.<br />

die Unterschiede sind in <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />

Gestaltung des Gebäudes begründet.“<br />

SINNVOLLE ERGÄNZUNG<br />

Im Zuge des Fenstertausches sollte auch<br />

die Installation eines außenliegenden<br />

Sonnenschutzes mitbedacht werden.<br />

Dieser schützt in erster Linie die Innenräume<br />

vor Überhitzung in den Sommermonaten.<br />

Durch das Blockieren <strong>der</strong> direkten<br />

Sonneneinstrahlung verhin<strong>der</strong>n<br />

Raffstores, Markisen, Screens und vor<br />

allem Rollläden, dass Wärme überhaupt<br />

in die Räume eindringen kann. Im Winter<br />

– bei weggefahrenem Sonnenschutz<br />

können vor allem süd- und westseitig<br />

ausgerichtete Fenster zu wahren „Son-<br />

nenkollektoren“ für das Haus werden.<br />

Nach Sonnenuntergang trägt <strong>der</strong> geschlossene<br />

Rollladen dazu bei die tagsüber<br />

gewonnene Wärme im Haus zu<br />

halten.<br />

Auch Bund und Bundeslän<strong>der</strong> haben<br />

den Nutzen von Sonnenschutz für die<br />

Gebäudeöffnungen erkannt und för<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong>en Einbau in Verbindung mit dem<br />

Austausch von Fenstern. Zusätzliche Attraktivität<br />

erlangen die entsprechenden<br />

För<strong>der</strong>ungen durch die Wie<strong>der</strong>auflage<br />

des Handwerkerbonus. Dabei werden<br />

Arbeitsleistungen von Fachbetrieben<br />

für private Bauherren rückwirkend von<br />

Anfang März <strong>2024</strong> bis Ende 2025 mit<br />

20 Prozent staatlich geför<strong>der</strong>t. y<br />

Bild: Valetta<br />

IFN-Internationales Fensternetzwerk<br />

Stabilität in herausfor<strong>der</strong>nden Zeiten<br />

Das Internationale Fensternetzwerk (IFN) hat in einem sehr herausfor<strong>der</strong>nden Marktumfeld die letztjährigen kommunizierten Prognosen<br />

übertroffen und im vergangenen Jahr 841 Millionen Euro umgesetzt. Damit ging <strong>der</strong> Umsatz 2023 im herausfor<strong>der</strong>nden Umfeld um nur<br />

2,4 Prozent zurück – prognostiziert waren 5,0 Prozent. Die europäische Unternehmensgruppe für Komplettlösungen rund um Fenster,<br />

Türen, Fassaden und Sonnenschutz umfasst neun Unternehmen: Internorm, Topic, GIG, HSF, Schlotterer, Kastrup, Skaala, Skanva und<br />

Neuffer. Mit einem EBIT in Höhe von 44 Mio. Euro wuchs das Eigenkapital um weitere 7,0 Prozentpunkte auf 61,7 Prozent bzw. absolut<br />

auf 337 Mio. Euro. Für den deutschsprachigen Fenstermarkt wird nach einem zweistelligen Rückgang 2023 für das laufende Geschäftsjahr<br />

vom Branchenradar ein weiteres Minus von 3,3 Prozent prognostiziert. Erst für 2025 wird eine Seitwärtsbewegung vorhergesagt. Diese<br />

Negativentwicklung liegt vor allem am rückläufigen Neubau. Gemäß Marktprognosen von Euroconstruct wird <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> fertiggestellten<br />

Wohneinheiten in fast allen europäischen Län<strong>der</strong>n im Jahresvergleich von 2025 zu 2021 im deutlich zweistelligen Bereich liegen,<br />

in Österreich sogar bei 28,3 Prozent.<br />

Im Sanierungssektor wird dagegen mit einer steigenden Nachfrage gerechnet. Vor allem im Kernmarkt Österreich wird durch die neue Sanierungsoffensive<br />

des Bundes die Nachfrage steigen. Die Rahmenbedingungen sind für die Kund:innen lohnenswerter denn je. Vor allem,<br />

wenn man bedenkt, dass durch eine umfassende thermische Gebäudesanierung <strong>der</strong> Energiebedarf um bis zu 76 Prozent reduziert werden<br />

kann 1 .<br />

1 Klima & Energiefonds 2018, Studie deutsche Energieagentur DENA<br />

5 . <strong>2024</strong> | 11


THEMA<br />

CYBER SECURITY<br />

Datensicherung<br />

Über Risiken und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen<br />

Datensicherung gehört heute zu den absoluten Mindestanfor<strong>der</strong>ungen,<br />

wenn es um Datensicherheit geht. Seine Daten regelmäßig zu sichern, klingt<br />

auf den ersten Blick recht einfach, stellt sich im Ernstfall jedoch oft als<br />

problematisch heraus.<br />

Teil 1<br />

Wir alle kennen die Berichte von<br />

Ransomware-Angriffen, nach<br />

denen verschlüsselte Daten durch Lösegeldzahlungen<br />

wie<strong>der</strong> freigekauft wurden.<br />

Nicht nur dass in solchen Fällen<br />

schon Sicherheitsprobleme zum Ransomware-Befall<br />

führten, offenbar war<br />

auch das Datensicherungskonzept mangelhaft,<br />

wenn einer Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

offenbar nicht <strong>der</strong> Vorzug vor <strong>der</strong> Lösegeldzahlung<br />

gegeben wurde.<br />

WAS BEDEUTET DATENSICHE-<br />

RUNG?<br />

Backups werden erstellt, um im Falle<br />

eines Verlustes <strong>der</strong> Daten o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

zugrundeliegenden Systeme diese wie<strong>der</strong>herzustellen.<br />

Klar zu unterscheiden<br />

sind hier sämtliche Replikations- und<br />

Spiegelmechanismen (z.B. Festplattenspiegelungen,<br />

redundante Datenbanken,<br />

hochverfügbare Server an unterschiedlichen<br />

Standorten, etc.). Diese<br />

halten denselben Datenstand synchron.<br />

Dies erfüllt nicht die Anfor<strong>der</strong>ungen an<br />

eine Datensicherung und können im<br />

schlimmsten Fall dazu führen, dass dann<br />

die Daten zwar an mehreren Stellen vorrätig<br />

sind, sich aber z.B. korrupte Daten<br />

dann ebenfalls verteilen.<br />

In <strong>der</strong> Informationstechnologie<br />

kommt <strong>der</strong> Datensicherung weiters eine<br />

beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu: Sie ist in den<br />

meisten Fällen die „letzte Verteidigungslinie“.<br />

Für die meisten Systeme gibt es<br />

in Falle eines Ausfalles o<strong>der</strong> Datenverlustes<br />

noch einen „Plan-B“, nämlich die<br />

Datensicherung als letztes Rettungsseil.<br />

Bei <strong>der</strong> Datensicherung selbst gibt es<br />

daher kaum Spielraum für funktionale<br />

Probleme.<br />

RISIKEN BEIM THEMA DATEN-<br />

SICHERUNG<br />

In den letzten beiden Ausgaben haben<br />

wir uns mit <strong>der</strong> Bedeutung des IT-<br />

Autor<br />

Mag. Ing. Gottfried Schittenkopf<br />

I-SYSTEMS IT-Service GmbH<br />

Sellrainer Straße 3<br />

6175 Kematen in Tirol<br />

office@iits.at<br />

www.i-systems.at<br />

Grundschutzes des Deutschen Bundesamtes<br />

für Informationssicherheit (kurz<br />

BSI)[1] beschäftigt, <strong>der</strong> dem Thema im<br />

Baustein „Konzepte und Vorgehensweisen“<br />

(CON) ein eigenes Kapitel<br />

„CON.3-Datensicherungskonzept“ widmet<br />

[2]. Hier werden folgende Gefährdungen<br />

aufgelistet:<br />

Fehlende Datensicherung:<br />

Existiert generell o<strong>der</strong> von Teilen <strong>der</strong><br />

Daten/Systeme keine Sicherung, so<br />

kann dies je nach Wichtigkeit <strong>der</strong> Da-<br />

Anfor<strong>der</strong>ung<br />

CON.3.A1 Erhebung <strong>der</strong> Einflussfaktoren <strong>der</strong> Datensicherung<br />

CON.3.A2 Festlegung <strong>der</strong> Verfahrensweise für die Datensicherung<br />

CON.3.A4 Erstellung von Datensicherungsplänen<br />

CON.3.A5 Regelmäßige Datensicherung<br />

CON.3.A12 Sichere Aufbewahrung <strong>der</strong> Speichermedien für die Datensicherungen<br />

CON.3.A14 Schutz von Datensicherungen<br />

CON.3.A15 Regelmäßiges Testen <strong>der</strong> Datensicherungen<br />

CON.3.A6 Entwicklung eines Datensicherungskonzepts<br />

CON.3.A7 Beschaffung eines geeigneten Datensicherungssystems<br />

CON.3.A9 Voraussetzungen für die Online-Datensicherung<br />

CON.3.A12 Geeignete Aufbewahrung <strong>der</strong> Backup-Datenträger<br />

CON.3.A13 Einsatz kryptografischer Verfahren bei <strong>der</strong> Datensicherung<br />

Typ<br />

Basis<br />

Basis<br />

Basis<br />

Basis<br />

Basis<br />

Basis<br />

Basis<br />

Standard<br />

Standard<br />

Standard<br />

Standard<br />

Erhöht<br />

Tabelle 1:<br />

Grundschutz-Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

gemäß Baustein CON.3 –<br />

Datensicherungskonzept [3]<br />

12 | 5 . <strong>2024</strong>


THEMA<br />

CYBER SECURITY<br />

ten im Schadensfall schnell existenzbedrohend<br />

werden.<br />

Fehlende o<strong>der</strong> unzureichende Dokumentation<br />

bzw. Wie<strong>der</strong>herstellungstests:<br />

Wenn beim vorigen Punkt noch meist<br />

je<strong>der</strong> zustimmend nickt, wird dieser<br />

Punkt schon öfter stiefmütterlich behandelt.<br />

Fakt ist jedoch, dass Backup<br />

unbedingt regelmäßig, o<strong>der</strong> gar automatisiert,<br />

getestet werden muss, damit eine<br />

fehlerfreie Rücksicherung sichergestellt<br />

ist. Ebenso muss exakt dokumentiert<br />

werden, was wie gesichert wird und wie<br />

es womit wie<strong>der</strong>hergestellt werden kann.<br />

Im Ernstfall darf es keine Verzögerungen<br />

durch mangelnde Dokumentationen geben,<br />

und eine Datensicherung ist schnell<br />

wertlos, wenn bei Bedarf eine Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

nicht gelingt.<br />

Ungeeignete Aufbewahrung <strong>der</strong> Datenträger<br />

von Datensicherungen:<br />

Die Datenträger müssen gegen Diebstahl,<br />

Manipulation und Schäden durch<br />

äußere Einflüsse geschützt gelagert werden.<br />

Die Sicherungsdatenträger direkt<br />

beim Server zu lagern, ist lei<strong>der</strong> immer<br />

noch ein weitverbreiteter Missstand, <strong>der</strong><br />

sich im Falle von Einbruch o<strong>der</strong> Brand/<br />

Wasserschaden schnell rächt, wenn dann<br />

Server und Sicherungen verloren sind.<br />

Missachtung gesetzlicher Vorschriften:<br />

Versäumnisse hier (z.B. bei Verstoß<br />

gegen Datenschutzgesetze) führen u.U.<br />

zu Strafen und Schadensersatzfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Unsichere Anbieter für Online-Datensicherungen:<br />

Für Cloudspeicher gilt generell das<br />

gleiche wie zuvor zu Datenträgern erwähnt:<br />

Ein mangeln<strong>der</strong> Schutz vor<br />

Zugriffen kann hier zu Datenpannen<br />

führen. Ein lei<strong>der</strong> ebenfalls bei Cloud-<br />

Speichern oft nicht ausreichend beachteter<br />

Aspekt sind die kurzfristigen Verfügbarkeiten<br />

bei einer Rücksicherung:<br />

Mehrere Terrabytes an Daten aus <strong>der</strong><br />

Cloud herunterzuladen, kostet je nach<br />

Bandbreiten u.U. massiv Zeit, die im<br />

Ernstfall nicht verfügbar ist.<br />

Ungenügende Speicherkapazitäten/<br />

Datensicherungsgeschwindigkeit:<br />

Heutzutage nimmt die Datenmenge<br />

stetig zu und Speicherplatz kostet<br />

Geld. Bei Datensicherungen werden<br />

jedoch nicht nur die aktuellen Daten<br />

wegkopiert, son<strong>der</strong>n es sollen ja auch<br />

zurückliegende Versionen / Datenstände<br />

erhalten bleiben. Zwar helfen Backupstrategien<br />

wie Incremental-Only<br />

(nach einer Vollsicherung werden nur<br />

mehr Än<strong>der</strong>ungen gesichert) in Kombination<br />

mit Datendeduplizierung (ein<br />

Verfahren, bei dem wie<strong>der</strong>kehrende<br />

gleiche Datenblöcke nur einmal gespeichert<br />

werden), dennoch wird hier gerne<br />

mal <strong>der</strong> Platz mit <strong>der</strong> Zeit knapp. Im<br />

schlimmsten Fall wird das durch fehlende<br />

Überwachung übersehen und das<br />

Backup kann nicht mehr erfolgreich gesichert<br />

werden. Ansonsten wird auch oft<br />

durch Reduzierung <strong>der</strong> Aufbewahrungszeiträume<br />

eine anstehende Kapazitätserhöhung<br />

für Sicherungsdaten hinausgezögert,<br />

was wie<strong>der</strong>um auf Kosten <strong>der</strong><br />

Datensicherheit geht. Entscheidend bei<br />

hohen Datenmengen ist auch die Geschwindigkeit<br />

einer Datensicherung:<br />

Wenn das z.B. nachts laufende tägliche<br />

Backup am Morgen noch läuft, kann es<br />

den Betrieb beeinträchtigen. Und falls<br />

ein tägliches Backup nicht bis zum nächsten<br />

geplanten Start fertig wird, sind<br />

Probleme vorprogrammiert.<br />

Unzureichendes Datensicherungskonzept:<br />

Ein Datensicherungskonzept muss zumindest<br />

dokumentieren, welche Systeme<br />

mit welchen Daten existieren und<br />

wie sie gesichert und wie eine Wie<strong>der</strong>herstellung<br />

möglich ist und was (Hardware,<br />

Software, Datenträger, Verschlüsselungskeys,<br />

Zugangsdaten, etc.) zur<br />

Wie<strong>der</strong>herstellung erfor<strong>der</strong>lich ist. Es<br />

wäre nicht das erste Mal, dass <strong>der</strong> Passwort-Safe<br />

mit den benötigten Recovery-<br />

Keys o<strong>der</strong> Passwörtern am Datenträger<br />

liegt, <strong>der</strong> damit wie<strong>der</strong>hergestellt werden<br />

soll.<br />

Ransomware:<br />

Die Verschlüsselung von Daten durch<br />

Schadsoftware ist ein schönes Beispiel,<br />

wie wichtig eine funktionierende Datensicherung<br />

sein kann. Doch hier besteht<br />

das Risiko, dass durch mangelnde Trennung<br />

o<strong>der</strong> Absicherung <strong>der</strong> Sicherungsdatenstände<br />

auch Backups mitverschlüsselt<br />

werden und wertlos werden, was es<br />

zu verhin<strong>der</strong>n gilt.<br />

Die bloße Kenntnis <strong>der</strong> Risiken liefert<br />

noch kein Datensicherungskonzept,<br />

hilft aber bei <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungserstellung.<br />

Hierfür gibt es die passenden Anfor<strong>der</strong>ungskriterien,<br />

unterschieden nach<br />

Basis-, Standard- und erhöhten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

(siehe Tabelle 1). Anhand<br />

<strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen des Grundschutzes<br />

sowie <strong>der</strong> ebenfalls vom BSI bereitgestellten<br />

Umsetzungshinweise [4] kann<br />

einerseits ein bestehendes Datensicherungskonzept<br />

evaluiert und ggf. verbessert<br />

werden, o<strong>der</strong> auch ein noch aufzubauendes<br />

System geplant und umgesetzt<br />

werden.<br />

Dies werden wir uns in Teil 2 dieses<br />

Artikels in <strong>der</strong> kommenden Ausgabe näher<br />

anschauen.<br />

y<br />

Quellen<br />

[1] Bundesamt für Sicherheit in <strong>der</strong><br />

Informationstechnik; IT-Grundschutz-<br />

Kompendium, 2023<br />

[2] Bundesamt für Sicherheit in <strong>der</strong><br />

Informationstechnik; IT-Grundschutz-<br />

Kompendium, 2023, Konzepte und<br />

Vorgehensweisen CON.3<br />

[3] Bundesamt für Sicherheit in <strong>der</strong><br />

Informationstechnik; IT-Grundschutz-<br />

Kompendium, 2023, Konzepte und<br />

Vorgehensweisen CON.3 Seite 4 ff.<br />

Docs/Downloads/DE/BSI/Grundschutz/<br />

Umsetzungshin<br />

weise/Umsetzungshinweise_2022/<br />

[4] https://www.bsi.bund.de/Shared-<br />

Umsetzungshinweis_zum_Baustein_CON_3_Datensicherungskonzept.<br />

pdf?__blob=publicationFile&v=2#downl<br />

oad=1, abgerufen 09.05.<strong>2024</strong><br />

5 . <strong>2024</strong> | 13


AKTUELL<br />

Otto Handle zum Leiter <strong>der</strong> JTC 24 WG 4 gewählt<br />

Standardisierung des europäischen<br />

Digitalen Produktpasses<br />

Die digitale Umsetzung <strong>der</strong> europäischen Nachhaltigkeitsbemühungen<br />

im „Green Deal“ basiert auf dem neuen Digitalen Produktpass <strong>der</strong> künftig<br />

beinahe alle Produkte über ihren Lebenszyklus begleiten wird.<br />

Produkte <strong>der</strong>en Kreislauftauglichkeit,<br />

Reparierbarkeit, Wie<strong>der</strong>verwendbarkeit<br />

und <strong>der</strong> Recyclingfähigkeit<br />

ihrer Komponenten nicht mit einem digitalen<br />

Produktpass nachgewiesen werden,<br />

dürfen künftig in <strong>der</strong> europäischen<br />

Union nicht mehr verkauft o<strong>der</strong> verbaut<br />

werden.<br />

Diese hohen Dokumentationsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

werden entsprechend <strong>der</strong><br />

neuen europäischen Ökodesignverordnung<br />

produktgruppenspezifisch bereits<br />

ab Ende 2027 gültig, im Bauwesen<br />

schreibt die letztgültige Fassung <strong>der</strong><br />

neuen Bauproduktenverordnung den digitalen<br />

Produktpass zum Teil ab 2028<br />

zwingend vor.<br />

Zur Umsetzung ist eine digitale Infrastruktur<br />

erfor<strong>der</strong>lich, <strong>der</strong>en Standardisierung<br />

von <strong>der</strong> europäischen Kommission<br />

an die CEN/CENELEC JTC<br />

24 beauftragt ist, umzusetzen bis Ende<br />

2025.<br />

Die Leitung <strong>der</strong> wesentlichen Arbeitsgruppe<br />

JTC 24 WG 4 mit fast 100<br />

europäischen Expertinnen und Experten<br />

wurde nun an den österreichischen<br />

Delegierten Bmstr. Ing. Otto Handle<br />

OTTO HANDLE<br />

Inndata<br />

übertragen, welcher die Thematik <strong>der</strong><br />

Digitalisierung im Bauwesen seit vielen<br />

Jahren mitgestaltet und beabsichtigt entsprechend<br />

dem Auftrag <strong>der</strong> Union auch<br />

die Interessen <strong>der</strong> vielen österreichischen<br />

KMU-Betriebe im Bauwesen zu berücksichtigen.<br />

Unterstützt wird Handle durch professionellen<br />

Standardisierungssupport von<br />

Austrian Standards International, dem<br />

deutschen Co-Convenor Dr. Richard<br />

Merkel und dem Umweltschutzministerium<br />

BMK.<br />

y<br />

MENSCHEN<br />

Peter Giffinger ist Top-Manager<br />

<strong>der</strong> Bauwirtschaft in <strong>der</strong> Steiermark<br />

Einmal jährlich werden vom Bau-<br />

Fachmagazin „SOLID“ die 250 einflussreichsten<br />

Persönlichkeiten <strong>der</strong> heimischen<br />

Bau- & Immobilienbranche<br />

erhoben: Peter Giffinger, CEO Austria<br />

bei Saint-Gobain, wurde in <strong>der</strong> Steiermark<br />

auf den hervorragenden ersten<br />

Platz gewählt. Auch in <strong>der</strong> Gesamtwertung<br />

des österreichweiten Rankings belegt<br />

Giffinger einen Spitzenplatz. Damit<br />

gehört er gemeinsam mit den CEOs<br />

von Strabag, Porr, Swietelsky u. v. m.<br />

zu den prägenden Persönlichkeiten <strong>der</strong><br />

heimischen Baubranche.<br />

Die strategische Neuausrichtung des<br />

führenden Baustoffkonzerns Saint-Gobain<br />

Austria hatte für Peter Giffinger die<br />

letzten Jahre Priorität: Er hat diese erfolgreich<br />

vorangetrieben, indem er die<br />

einzelnen Gesellschaften zusammengeführt<br />

und optimale Zielgruppenbetreuung<br />

nach dem «one face to the customer»<br />

Prinzip implementiert hat. Mit<br />

diesen und weiteren Maßnahmen hat er<br />

eine solide Basis für die Bewältigung aktueller<br />

und zukünftiger Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Herausfor<strong>der</strong>ungen geschaffen.<br />

PETER GIFFINGER<br />

CEO Austria bei Saint-Gobain<br />

Bild: Michael Hetzmannse<strong>der</strong><br />

Innovation, Nachhaltigkeit - insbeson<strong>der</strong>e<br />

Kreislaufwirtschaft und Co2<br />

Neutralität - sind Giffinger Thema und<br />

Anliegen zugleich und unterstreichen<br />

die Initiativen des Saint-Gobain Konzerns.<br />

y<br />

14 | 5 . <strong>2024</strong>


Kocher zur aktuellen Wirtschaftssituation<br />

Wirtschaftsminister am<br />

4GAMECHANGERS Festival<br />

Beim größten Digitalisierungs- und Innovationsfestival<br />

Europas, das von ProSiebenSat.1 PULS 4 und ORF in<br />

Kooperation veranstaltet wird, spricht Wirtschaftsminister<br />

Martin Kocher über die aktuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen für<br />

den Wirtschaftsstandort.<br />

475<br />

STATT<br />

464<br />

Die schwache Konjunktur zieht nach einer schwierigen<br />

Phase in ganz Europa wie<strong>der</strong> an. Österreich steht vor<br />

strukturellen Herausfor<strong>der</strong>ungen, die nach großen Reformen verlangen<br />

wie die Alterung <strong>der</strong> Gesellschaft und die Energiewende.<br />

Die Wachstumsprognose für Österreich für das nächste Jahr liegt<br />

mit 0,3 Prozent unter dem EU-Schnitt. Trotzdem hat Österreich<br />

die zweithöchste Kaufkraft in <strong>der</strong> Europäischen Union. Für das<br />

zweite Halbjahr <strong>2024</strong> seien die Auftragsbücher vieler Unternehmen<br />

bereits wie<strong>der</strong> gut gefüllt. In einer Phase des massiven Umbruchs<br />

müssen Reformen positiv besetzt werden. Im Superwahljahr<br />

wird es darum gehen, die besten Rezepte für die nächsten<br />

fünf bis zehn Jahre zu präsentieren.<br />

„Auf die Politik kommt ein großer Erklärbedarf zu, um die<br />

Reformkraft zu erhalten und Wi<strong>der</strong>stände zu entkräften. <strong>Der</strong><br />

Wirtschaftsstandort Österreich ist gut, aber hat durch die hohen<br />

Kosten in den letzten Jahren an Wettbewerbsfähigkeit verloren.<br />

Die finanzielle und bürokratische Belastung für Unternehmen<br />

muss reduziert werden, um einer Abwan<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Industrie<br />

vorzubeugen. <strong>Der</strong> Aufschwung kommt im Laufe des Jahres und<br />

wird neue Arbeitsplätze schaffen“, erklärt Wirtschaftsminister<br />

Martin Kocher.<br />

y<br />

Über 4GAMECHANGERS<br />

Als eine <strong>der</strong> führenden Digitalkonferenzen Europas bietet das<br />

4GAMECHANGERS Festival eine einzigartige Bühne für Vordenker,<br />

Kreative und digitale Pioniere. Das Festival schafft eine<br />

interaktive Plattform, um sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen<br />

und die neuesten globalen Trends zu diskutieren. Das 4GAME-<br />

CHANGERS Festival zeichnet sich durch eine breite Vielfalt aus:<br />

Von inspirierenden Gesprächen mit Top-Speakern bis hin zu<br />

zukunftsweisenden Panel-Diskussionen und Keynotes.<br />

DER UNIVERSELLE<br />

ALLROUNDER FÜR<br />

BESCHICHTUNGEN<br />

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5 . <strong>2024</strong> |<br />

avenariusagro.at<br />

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AKTUELL INTERVIEW<br />

Interview Andreas Höller, Bundesinnungsmeister <strong>der</strong> Hafner und Fliesenleger<br />

Schulungsoffensive für den Handel<br />

Bei <strong>der</strong> Mitte Mai in Kufstein stattgefundenen 89. Bundestagung <strong>der</strong><br />

Hafner und Fliesenleger sprach Bundesinnungsmeister Andreas Höller<br />

mit dem ÖBM über die Funktion des Baustoffhandels als Partner des<br />

Fliesenlegergewerbes. Höller erwartet sich nicht nur gute Beratung son<strong>der</strong>n<br />

geht auch gemeinsam mit dem Fliesenverband in die Offensive: Schulungen<br />

sollen die Beratungsqualität des Handels verbessern und die Qualität <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit för<strong>der</strong>n.<br />

Bild: Foto Fischer<br />

ANDREAS HÖLLER<br />

Bundesinnungsmeister Hafner<br />

und Fliesenleger<br />

ÖBM: Woher bezieht das Fliesenleger-<br />

Gewerbe in <strong>der</strong> Regel die Produkte?<br />

Höller: Ich bin Fliesenleger und beziehe<br />

meine Produkte zumeist beim Fliesengroßhändler<br />

und beim Direktvertrieb<br />

<strong>der</strong> Industrie.<br />

<strong>Der</strong> Baustoffhandel spielt hier keine<br />

Rolle?<br />

In gewissen Bereichen durchaus, nämlich<br />

dann, wenn es um Sanierungsprodukte<br />

wie Schnellestriche, Fertigputze<br />

o<strong>der</strong> Trockenplatten geht. O<strong>der</strong> wenn es<br />

eine Spezialisierung auf Fliese gibt, weil<br />

dann bekomme ich bei dem Händler alle<br />

Produkte die ich zur Verlegung brauche!<br />

Was erwartet <strong>der</strong> Verarbeiter von<br />

einem guten Baustoff-Fachhandel, zumal<br />

es ja auch im Bereich <strong>der</strong> Fliese<br />

Spezialisten gibt?<br />

Prinzipiell habe ich als Fliesenleger die<br />

Erstberatung beim Lieferanten in Form<br />

von Schulungen o<strong>der</strong> Besuchen des Außendienstes.<br />

Bei sehr spezifischen Produkten,<br />

vor allem wenn es über die Fliese<br />

hinausgeht, sind wir auf die Beratung<br />

und vor allem Lagerfunktion des Handels<br />

angewiesen. Des Weiteren liegt es in<br />

unserem Interesse Systeme anzubieten,<br />

also angefangen vom Kleber bis hin zur<br />

Fuge und Silikon, alles aus einer Hand.<br />

Kann das <strong>der</strong> Handel?<br />

Teilweise. Aber eben nur teilweise.<br />

Das stellt uns Verarbeiter manchmal vor<br />

Probleme.<br />

Das heißt, das Komplettsortiment<br />

eines Lieferanten wird beim Handel<br />

nicht als Lagerware angeboten?<br />

Genau! <strong>Der</strong> Handel hat beispielsweise<br />

den Fliesenkleber eines bestimmten<br />

Lieferanten lagernd, die dazugehörige<br />

Fugenmasse allerdings nicht. Das sind<br />

dann Son<strong>der</strong>bestellungen, die nicht rabattiert<br />

werden und auch nicht sofort<br />

verfügbar sind. Da heißt wir können<br />

entwe<strong>der</strong> nicht im System arbeiten o<strong>der</strong><br />

die Baustelle steht still. Mein Wunsch<br />

wäre es, dass <strong>der</strong> Handel außer seiner<br />

Lagerfunktion auch Systemanbieter für<br />

die Verarbeiter ist.<br />

Wie sieht es aber mit <strong>der</strong> Gewährleistung<br />

aus, wenn nicht im System verlegt<br />

wird? ?<br />

Rein theoretisch gibt es eine Gewähleistung<br />

bei Systemverlegung. Theoretisch<br />

deshalb, weil es in den Normen<br />

so nie<strong>der</strong>geschrieben ist und wenn etwas<br />

nicht funktioniert, so haben wir als<br />

Fliesenleger das Problem. Die Industrie<br />

nimmt sich hier raus, weil wir eben nicht<br />

korrespondierende Produkte verwendet<br />

haben. Solche Situationen gibt es zwar<br />

praktisch kaum, weil alle Lieferanten<br />

hochwertige Produkte haben, aber uns<br />

wäre eine Produktlinie, die alles beinhaltet<br />

lieber. Die Konsequenz davon ist,<br />

dass vor allem kleinere Fliesenlegerbetriebe<br />

zu dem Direktvertrieb <strong>der</strong> Industrie<br />

wechseln, also den Händler umgehen.<br />

Davon hat <strong>der</strong> Handel nichts, dem<br />

Verarbeiter ist es aber eigentlich egal.<br />

Ein großes Thema beim Handel ist die<br />

Digitalisierung. Wird das von den Verarbeitern<br />

genutzt?<br />

Es gibt schon Handelsbetriebe, die<br />

bei <strong>der</strong> Digitalisierung top aufgestellt<br />

sind. Das Problem liegt hier auf unserer<br />

Seite, dass wir das kaum nutzen. Ganz<br />

ehrlich, mir persönlich ist es lieber ich<br />

rufe beim Handel an o<strong>der</strong> schreibe eine<br />

E-Mail. Wir sind auch oft auf Baustellen<br />

unterwegs und benötigen das Material<br />

recht schnell. Deshalb ist uns <strong>der</strong> gute<br />

Kontakt zu den Außendienstmitarbeitern<br />

des Handels sehr wichtig und hier<br />

erwarten wir uns als Gewerbe schon beste<br />

Betreuung. Die digitalen Plattformen<br />

<strong>der</strong> Händler nutze ich, um festzustellen<br />

wie <strong>der</strong> Lagerbestand aussieht o<strong>der</strong> welche<br />

Aktionen es gibt.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach die<br />

Hauptaufgabe des Handels Ihr Gewerbe<br />

betreffend?<br />

Neben dem Angebot <strong>der</strong> Systemprodukte<br />

ist es zweifelsohne die Beratung<br />

meiner Kunden. Ich muss guten Gewissens<br />

meine Kunden zu einem Händler<br />

schicken können. Ich muss sicher sein,<br />

dass sie dort gut beraten werden. Das ist<br />

vor allem für kleine Betriebe mit wenig<br />

Schauraum wichtig. Hier spielt das Vertrauen<br />

zu den Händlern eine ganz wesentliche<br />

Rolle. Es kam schon vor, dass<br />

meine Kunden höhere Rabatte bekamen<br />

als ich selbst. Das ist dann keine gute<br />

Partnerschaft.<br />

16 | 5 . <strong>2024</strong>


AKTUELL INTERVIEW<br />

Gibt es große Unterschiede bei <strong>der</strong> Beratung<br />

im Handel?<br />

Auf jeden Fall. Hier sind natürlich die<br />

Fliesengroßhändler im Vorteil. Ganz allgemein<br />

sollen aber künftig von Seiten<br />

<strong>der</strong> Bundesinnung gemeinsam mit dem<br />

Fliesenverband technische Schulungen<br />

für den Fliesengroßhandel als auch für<br />

den Baustoff-Fachhandel angeboten<br />

werden. Wir wollen den Handel mehr<br />

involvieren und unsere Kunden sollen<br />

auch von <strong>der</strong>en Know-how profitieren.<br />

Ich denke, dass es wichtig ist, wenn auch<br />

die Verkaufsberatung im Handel darüber<br />

Bescheid weiß, was in jedem einzelnen<br />

Fall möglich ist und was nicht. Es<br />

kommt nicht selten vor, dass vom Handel<br />

Fliesenformate angeboten werden,<br />

die dann transporttechnisch nicht auf<br />

die Baustelle kommen, weil das Stiegenhaus<br />

zu eng ist o<strong>der</strong> die Türe zu schmal.<br />

An das denken Verkäufer im Handel<br />

kaum und <strong>der</strong> Kunde schon gar nicht.<br />

Also auch das ist Thema unseres geplanten<br />

Schulungsprogramms.<br />

Aber was konkret sollen die Schulungen<br />

beinhalten?<br />

<strong>Der</strong> Fliesengroßhandel als auch <strong>der</strong><br />

Baustoff-Fachhandel soll sich vom Baumarkt<br />

durch technisches, aber auch ästhetisches<br />

Know-how abheben. Natürlich<br />

ist nicht zu erwarten, dass <strong>der</strong><br />

Handel unsere Beratung ersetzt. Das<br />

wollen wir auch gar nicht. Es geht aber<br />

um Serviceleistung und auch gegebenenfalls<br />

um Problemlösungen, die <strong>der</strong><br />

Handel mit den richtigen Schulungen<br />

übernehmen kann und meiner Meinung<br />

nach auch soll. Ich denke <strong>der</strong> Fokus<br />

sollte in erster Linie dabei liegen sich mit<br />

dem Gesamtobjekt auseina<strong>der</strong>zusetzen<br />

und nicht nur Fliesen und Fliesenkleber<br />

zu verkaufen. Davon profitieren wir alle.<br />

<strong>Der</strong> Handel selbst, wir das Gewerbe und<br />

natürlich <strong>der</strong> Kunde.<br />

Hat sich die Beratung im Handel in<br />

den letzten Jahren geän<strong>der</strong>t?<br />

Es ist uns schon aufgefallen, dass immer<br />

mehr Händler ihre Mitarbeiter:innen zu<br />

Schulungen schicken bzw. Informationen<br />

vom Fliesenverband einholen. Und<br />

das hat uns auch gezeigt, wie wichtig<br />

dieses Schulungsprogramm ist.<br />

Trends kommen und gehen! Was ist im<br />

Moment am meisten gefragt?<br />

Kunden möchten keine o<strong>der</strong> möglichst<br />

wenig Fugen. Das macht uns im<br />

Moment sehr zu schaffen, weil Alternativprodukte<br />

zu Fliesen im Handel<br />

angeboten werden, die laut Beratung<br />

auch für Nassräume geeignet sind. Mit<br />

den falschen Reinigungsmitteln allerdings,<br />

kann das neue Bad schnell zum<br />

Alptraum werden und wir Fliesenleger<br />

müssen dies dann richten. Zumeist<br />

kommt das deshalb vor, weil <strong>der</strong> Handel<br />

hier nicht über das richtige Wissen<br />

verfügt, um den Kunden dementsprechend<br />

zu beraten. Unser Wunsch wäre<br />

es, wenn hier <strong>der</strong> Handel auf etwaige<br />

Schwierigkeiten aufmerksam macht,<br />

um nicht nur sich selbst zu schutzen,<br />

son<strong>der</strong>n auch zufriedene Kunden zu haben.<br />

Grundsätzlich hat die Fuge nur deshalb<br />

einen schlechten Ruf, weil durch<br />

aggressive Reinigungsmittel die zementäre<br />

Fuge ausgeschwemmt wird und<br />

dann Schäden entstehen, die so nicht<br />

sein müssten. Also auch hier muss die<br />

Beratung im Handel ansetzen und alternative<br />

Lösungsvorschläge bieten. <strong>Der</strong><br />

Kunde selbst weiß es zumeist nicht und<br />

übrigens Architekten auch nicht!<br />

Was sind die Schwerpunkte <strong>der</strong> Bundesinnung<br />

bzw. <strong>der</strong> Landesinnungen?<br />

In erster Linie die Austrian Skills, juristische<br />

Beratung usw. Auf jeden Fall<br />

auch die Kampagne „Wofür brennst<br />

du?“ und eben Schulungen. Da arbeiten<br />

wir ganz eng mit dem Fliesenverband,<br />

aber auch Kachelofenverband und jetzt<br />

auch Keramikverband zusammen. Das<br />

funktioniert bei uns sensationell gut und<br />

hat für beide Seiten nur Vorteile. Verbände<br />

sind wendiger und werden nicht<br />

durch bürokratische Hürden gebremst.<br />

Dennoch gibt es eine hun<strong>der</strong>tprozentige<br />

Abstimmung zwischen Verbänden und<br />

<strong>der</strong> Innung, was durch Doppelfunktionen<br />

von Funktionären gewährleistet<br />

wird. Dadurch vermeiden wir Alleingänge<br />

und kontraproduktive Arbeit. Es<br />

ist ein Miteinan<strong>der</strong> und das funktioniert<br />

hervorragend.<br />

Alles für die Wand!<br />

ARDEX AM 100 – Perfekt zum Ausgleichen, Ausbessern und<br />

Putzen von Wandflächen in dünnen und dicken Schichten für<br />

den Innen- und Außenbereich.<br />

• spannungsarm<br />

• wasser- und wetterfest<br />

• leichte Verarbeitung<br />

• filz- und glättbar<br />

• für Schichtdicken<br />

bis 50 mm<br />

5 . <strong>2024</strong> |<br />

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VERBÄNDE<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Strategische Notwendigkeiten<br />

In <strong>der</strong> dynamischen Welt des Baustoffhandels, in <strong>der</strong> ständig nach<br />

Effizienzsteigerungen und Wettbewerbsvorteilen gesucht wird, hat sich<br />

künstliche Intelligenz (KI) von einer futuristischen Idee zu einem integralen<br />

Bestandteil des beruflichen Alltags entwickelt. Das kürzlich abgehaltene<br />

Seminar „ChatGPT & Co – Hype o<strong>der</strong> die Zukunft unserer Arbeit?“ bot<br />

den teilnehmenden Manager:innen Einblicke aber auch sofort umsetzbare<br />

Ansätze .<br />

PETER HUBER, MBA<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter NBD<br />

Bild: simon Stark<br />

Peter Huber, <strong>der</strong> Trainer des Seminars,<br />

betonte die Wichtigkeit,<br />

den Umgang mit KI nicht nur als technische<br />

Fähigkeit zu sehen, son<strong>der</strong>n als<br />

eine strategische Notwendigkeit. „Spannend<br />

war es in diesem Training, sowohl<br />

die Ausgangssituation und Ansätze <strong>der</strong><br />

unterschiedlichen Unternehmen zu erfahren<br />

und darauf einzugehen, individuelle<br />

Ansätze auch in Gruppenarbeiten<br />

Buchtipp<br />

zu erarbeiten“, so Huber. Diese Aussage<br />

unterstreicht, dass maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösungen aber auch <strong>der</strong> unternehmensübergreifende<br />

Austausch entscheidend<br />

sind, um die Potenziale <strong>der</strong> Künstlichen<br />

Intelligenz voll auszuschöpfen.<br />

Ein zentraler Bestandteil des Trainings<br />

war die Ermutigung zum Experimentieren<br />

mit KI-Tools. Die „good vibes“<br />

im Seminar zeigten, dass eine positive<br />

Herangehensweise und Offenheit für<br />

neue Technologien die Lern- und Anwendungsbereitschaft<br />

signifikant erhöhen<br />

können. Beson<strong>der</strong>s hervorgehoben<br />

wurden Methoden, wie durch gut formulierte<br />

Prompts in KI-Systemen sowohl<br />

Routineaufgaben beschleunigt als<br />

auch komplexe Tätigkeiten, wie die Auswertung<br />

von Daten, optimiert werden<br />

können. Diese Ansätze sparen nicht nur<br />

Zeit, son<strong>der</strong>n verbessern auch die Qualität<br />

<strong>der</strong> Arbeitsergebnisse.<br />

Prompting like A Pro<br />

(Erscheinung 22. August, Haufe-Verlag )<br />

Dieser TaschenGuide von Peter Huber ist eine leicht verständliche<br />

und praxisorientierte Einführung in die effiziente Nutzung<br />

von ChatGPT, CompanyGPT, Gemini, Copilot & Co. Neben einer<br />

Einführung in das Thema Künstliche Intelligenz präsentiert das<br />

Buch zahlreiche Einsatzbereiche, die direkt aus dem Arbeitsalltag<br />

von Verkäufer:innen stammen. Diese Fallbeispiele enthalten nicht<br />

nur über 30 Prompt-Beispiele, die beliebig angepasst werden<br />

können, son<strong>der</strong>n auch spannendes Hintergrundwissen aus Verkauf,<br />

Management und Hirnforschung.<br />

Inhalte:<br />

• KI richtig befragen: das Einmaleins des Promptens<br />

• Definition und Unterscheidung KI-ChatBot und Prompt<br />

• Prompt-Beispiele für mehr Erfolg und weniger Stress im Verkaufsalltag<br />

• Wirkungsvolle Kommunikation: eMails, Social-Media-Beiträge,<br />

Verhandeln in schwierigen Situationen<br />

• Neue Perspektive im Vertrieb: erfolgreich im Verdrängungswettbewerb, Einwandsvorbereitung,<br />

Angebotspräsentation, Cross-Selling-Strategien<br />

Darüber hinaus wurden wichtige<br />

rechtliche Rahmenbedingungen wie<br />

Urheber- und Datenschutz thematisiert.<br />

Diese Aspekte sind in <strong>der</strong> Bauindustrie,<br />

wo Sicherheit und Compliance<br />

eine große Rolle spielen, von großer<br />

Bedeutung. Die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer des Seminars gewannen ein<br />

besseres Verständnis dafür, wie sie KI-<br />

Technologien rechtssicher in ihren Unternehmen<br />

implementieren können.<br />

Das Fazit <strong>der</strong> Teilnehmer:innen des<br />

Seminars ist eindeutig: ChatGPT & Co<br />

sind nicht nur kurzfristige Hypes, son<strong>der</strong>n<br />

fortschrittliche Technologien, die<br />

nachhaltige Verbesserungen in Effizienz,<br />

Produktivität und Arbeitszufriedenheit<br />

versprechen. „Diese Technologien werden<br />

die Arbeitsweise in vielen Unternehmensbereichen<br />

revolutionieren“, waren<br />

sich die Manager:innen einig. y<br />

18 | 5 . <strong>2024</strong>


VERBÄNDE<br />

VBÖ-Webinar<br />

ESG Deep Dive<br />

Mitte Mai bot <strong>der</strong> VBÖ ein kostenfreies Webinar für seine Mitglie<strong>der</strong><br />

aus dem Baustoffhandel an. Ziel dieser Folgeveranstaltung war es, die<br />

Unternehmen über die Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

gemäß <strong>der</strong> Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) <strong>der</strong><br />

Europäischen Union näher zu informieren.<br />

Viele <strong>der</strong> Handelsunternehmen<br />

sind bereits ab 2025 zu dieser<br />

Berichterstattung im Lagebericht verpflichtet<br />

sind:<br />

Ab dem 1. Januar <strong>2024</strong> müssen alle<br />

großen Unternehmen, die zwei <strong>der</strong><br />

drei folgenden Kriterien erfüllen, einen<br />

Nachhaltigkeitsbericht erstellen:<br />

• Mehr als 250 Mitarbeiter<br />

• Mehr als 50 Millionen Euro Umsatz<br />

Mehr als 25 Millionen Euro Bilanzsumme<br />

Mag. Eva Aschauer, Head of ESG bei<br />

<strong>der</strong> TPA Gruppe, informierte über die<br />

Verpflichtung <strong>der</strong> Unternehmen, über<br />

ihre ökologischen, sozialen und Governance<br />

(ESG)-Praktiken zu berichten.<br />

Unter Einbeziehung aller relevanten<br />

Stakehol<strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Erwartungen und Bedürfnissen,<br />

müssen Unternehmen detaillierte<br />

Daten zu verschiedenen Nachhaltigkeitsaspekten<br />

wie CO2-Emissionen,<br />

Energieverbrauch, Abfallmanagement,<br />

Wasserverbrauch, Arbeitnehmerrechte<br />

und Lieferkettenverantwortung erfassen<br />

und aufbereiten. Die Nachhaltigkeitsberichte<br />

müssen künftig von unabhängigen<br />

Dritten (Wirtschaftsprüfer) genauso<br />

geprüft und verifiziert werden, wie<br />

<strong>der</strong> Finanzbericht, um die Glaubwürdigkeit<br />

und Genauigkeit <strong>der</strong> Informationen<br />

sicherzustellen. Die Verordnung<br />

zielt darauf ab, die Transparenz und<br />

Verantwortlichkeit von Unternehmen<br />

in Bezug auf Nachhaltigkeit zu erhöhen<br />

und <strong>der</strong>en Beitrag zu einer nachhaltigen<br />

Wirtschaft zu för<strong>der</strong>n. Aschauer, gab einen<br />

kurzen Überblick, wie relevante Daten<br />

identifiziert werden können und wie<br />

EVA ASCHAUER<br />

Head of ESG, TPA Gruppe<br />

Foto: Alexan<strong>der</strong> Müller<br />

diese aufzubereiten sind. Unternehmen<br />

sollten sich jedenfalls frühzeitig mit dem<br />

Thema auseinan<strong>der</strong>setzen, die notwendigen<br />

Ressourcen bereitstellen, alle Betroffenen<br />

an Bord holen und Klarheit<br />

schaffen was, wann von wem umgesetzt<br />

werden muss, welche Daten bereits vorliegen<br />

und welche noch bereit zu stellen<br />

sind. Nur dann gelingt das „Integrated<br />

Reporting“ im Lagebericht.<br />

Die Aufzeichnung des Webinars kann<br />

von VBÖ-Mitglie<strong>der</strong> je<strong>der</strong>zeit Nachgehört<br />

werden. Wenden Sie sich dafür<br />

gerne an das VBÖ- Büro unter: office@<br />

verband-bau.at.<br />

y<br />

In 4 Schritten zur Wunsch-Dachbodentreppe<br />

um für Ihre Kunden das richtige<br />

Produkt zu finden.<br />

Die Funktionen im Überblick:<br />

• Online-Produktkatalog<br />

• einfache Produktauswahl und Bedienung<br />

• Angebotserstellung direkt im Konfigurator<br />

• eigener Login-Bereich<br />

• höhere Abschlussquote<br />

• direkte Ermittlung des Deckungsbeitrages<br />

in <strong>der</strong> Konfiguration<br />

• Auftragsabschluss im Konfigurator möglich<br />

Exklusiver Händlerzugang gleich hier anfor<strong>der</strong>n !<br />

Sie werden Ihn lieben - er wird nicht mehr wegzudenken sein.<br />

Zur Registrierung: www.wippro.com/haendlerkonfigurator


VERBÄNDE<br />

Webinar des österreichischen Baustoffausbildungszentrum zu Sanierungsför<strong>der</strong>ungen<br />

„Sanierungsför<strong>der</strong>ungen leicht erklärt:<br />

Ein Leitfaden für den Baustoffhandel“<br />

In Österreich spielt die Sanierung von Gebäuden eine zentrale Rolle in <strong>der</strong><br />

nationalen Klimapolitik. Die För<strong>der</strong>ung solcher Maßnahmen durch Bund<br />

und Län<strong>der</strong> ist essenziell, um die Energiewende voranzutreiben und die<br />

CO2-Emissionen zu reduzieren. Für Mitarbeiter im Baustoffhandel ist es von<br />

großer Bedeutung, über diese För<strong>der</strong>programme umfassend informiert zu<br />

sein, um Kunden kompetent beraten zu können.<br />

Vom österreichischen Baustoffausbildungszentrum<br />

wurde<br />

deshalb Mitte Mai ein für Mitglie<strong>der</strong><br />

kostenfreies Webinar zum Thema „Sanierungsför<strong>der</strong>ung<br />

in Österreich – ein<br />

Überblick“ abgehalten.<br />

Als Referentin konnte Christina Böck,<br />

Projektleiterin im Innovationslabor RE-<br />

NOWAVE.AT gewonnen werden. RE-<br />

NOWAVE.AT ist das unabhängige und<br />

österreichweit tätige Innovationslabor<br />

für klimaneutrale Gebäude-und Quartierssanierung.<br />

Böck ist dort als ausgewiesene<br />

Expertin für die Themen Bauund<br />

Umweltrecht, Ökobilanzierung und<br />

För<strong>der</strong>wesen zuständig.<br />

In 90 Minuten verschaffte Böck den<br />

70 Teilnehmern aus dem Baustoffhandel<br />

einen guten Überblick <strong>der</strong> aktuellen<br />

För<strong>der</strong>möglichkeiten für die thermisch<br />

energetische Sanierung in Österreich.<br />

Folgende praktische Fragestellungen<br />

wurden beantwortet: Welche För<strong>der</strong>ungen<br />

bieten <strong>der</strong> Bund und die Län<strong>der</strong><br />

aktuell an? Wer kann die För<strong>der</strong>ungen<br />

beantragen? Wie komme ich zu einer<br />

För<strong>der</strong>ung bzw. was brauche ich für Unterlagen<br />

für die Einreichung? Kann ich<br />

För<strong>der</strong>ungen und Zuschüsse von Bund<br />

und Land kombinieren? Wie und wann<br />

wird abgerechnet?<br />

Sanierungsför<strong>der</strong>ungen von Bund und<br />

Län<strong>der</strong>n bieten erhebliche finanzielle<br />

Anreize für die energetische Sanierung<br />

von Gebäuden. <strong>Der</strong> Sanierungsbonus<br />

für Private ist eine <strong>der</strong> bekanntesten För<strong>der</strong>ungen<br />

des Bundes. Privatpersonen<br />

können finanzielle Unterstützung für die<br />

thermische Sanierung ihrer Eigenheime<br />

erhalten. Geför<strong>der</strong>t werden Maßnahmen<br />

wie die Dämmung von Außenwänden,<br />

Dächern und Kellerdecken sowie <strong>der</strong><br />

Austausch alter Fenster und Türen.<br />

Für Mitarbeiter des Baustoffhandels<br />

ist es essenziell, die För<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten<br />

des Bundes und Ihres Landes und<br />

die jeweiligen Voraussetzungen zu kennen.<br />

Durch gezielten Wissenstransfer<br />

können Mitarbeiter Kunden optimal beraten<br />

und so nicht nur den Umsatz steigern,<br />

son<strong>der</strong>n indirekt auch einen wichtigen<br />

Beitrag zur Energiewende leisten.<br />

Regelmäßige Schulungen, gutes Informationsmaterial<br />

und eine enge Zusammenarbeit<br />

mit För<strong>der</strong>stellen sind dabei<br />

zentrale Elemente um die Chancen, die<br />

sich für den Baustoffhandel durch fundierte<br />

Kundenberatung ergeben, optimal<br />

zu nutzen.<br />

Das Webinar kann, auf Anfrage beim<br />

österreichischen Baustoffausbildungszentrum,<br />

noch nachgehört werden. y<br />

CHRISTINA BÖCK<br />

Projektleiterin im Innovationslabor<br />

RENOWAVE.AT<br />

Foto: Petra Rautenstrauch<br />

20 | 5 . <strong>2024</strong>


VERBÄNDE<br />

Vorstandswahl Österreichische Arbeitsgemeinsachft Putz<br />

Vorstands-Wahl mit Werksbesichtigung<br />

Mitte März fand im Rahmen <strong>der</strong> Generalversammlung in Senftenbach die<br />

Wahl des ÖAP Vorstands für die Funktionsperiode <strong>2024</strong> bis 2026 statt.<br />

Bei <strong>der</strong> Generalversammlung wurden<br />

folgende Personen in den<br />

ÖÄP-Vorstand gewählt:<br />

Obmann Christian Lautner<br />

1. Obmann-Stv. Rudolf Ecklmayr<br />

2. Obmann-Stv. Mathias Hanke,<br />

Kassier Gerhard Gaber<br />

Schriftführer Thomas Leisch,<br />

Rechnungsprüfer Horst Baumgartner<br />

und Stefan Müller.<br />

Eine Werksbesichtigung durch das<br />

Ziegelwerk Senftenbacher rundete diesen<br />

Tag mit Wissenswertem über die<br />

Ziegelproduktion für alle Teilnehmer<br />

ab.<br />

y<br />

<strong>Der</strong> neugewählte Vorstand mit Rechnungsprüfern und Hausherrn Flotzinger Jun.: vlnr. Horst Baumgartner,<br />

Gerhard Garber, Stefan Müller, Thomas Leisch, Mathias Hanke, Christian Lautner, Peter Flotzinger,<br />

Rudolf Ecklmayr<br />

Bild: ARGE Putz<br />

Kärntner Landesregierung<br />

Kredit-Verhin<strong>der</strong>ungs-Verordnung entschärfen!<br />

LH Kaiser und LHStv.in Schaunig appellieren an Bund, Vergaberegeln<br />

für Wohnkredite zu lockern – „Aktuelle Regelung macht es Familien fast<br />

unmöglich, Wohnungseigentum zu erwerben“.<br />

Alarmiert zeigen sich Landeshauptmann<br />

Peter Kaiser und<br />

LHStv.in Gaby Schaunig angesichts<br />

Medienberichte, wonach die Finanzmarktaufsicht<br />

an den strengen Vergaberegeln<br />

für Wohnkredite festhalten möchte:<br />

„Das ist eine verheerende Botschaft<br />

für alle Menschen im Land, die sich ein<br />

Wohnungseigentum aufbauen möchten,<br />

denn die starren Richtlinien machen<br />

Wohnkredite für viele so gut wie<br />

unerreichbar.“ Die so genannte KIM-<br />

Verordnung legt fest, dass Kreditwerber<br />

mindestens 20 Prozent Eigenkapital<br />

mitbringen und für den Kredit höchstens<br />

40 Prozent des Nettohaushaltseinkommens<br />

aufwenden dürfen.<br />

Die KIM-Verordnung hin<strong>der</strong>t insbeson<strong>der</strong>e<br />

Menschen, die kein Vermögen<br />

und kein hohes Einkommen haben, daran,<br />

sich etwas aufzubauen“, kritisiert<br />

Kaiser. „Es ist beispielsweise überhaupt<br />

nicht einzusehen, dass nicht einmal die<br />

Wohnbauför<strong>der</strong>ung, die wir den Menschen<br />

zusichern, von den Banken als<br />

Eigenmittel anerkannt wird“, ergänzt<br />

Schaunig. Auch die Argumentation mit<br />

strengen EU-Vorgaben sei nicht plausibel,<br />

schaut man etwa ins benachbarte<br />

Bayern, wo die Wohnkreditregeln weit<br />

weniger restriktiv sind.<br />

Beide richten einmal mehr einen<br />

dringenden Appell an den Bund, die<br />

Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung<br />

soweit<br />

zu entschärfen, dass wie<strong>der</strong> mehr Menschen<br />

Zugang zu Wohnkrediten erhalten.<br />

y<br />

5 . <strong>2024</strong> | 21


VERBÄNDE<br />

Bereits mehr als 1.574 Objekte nach dem klimaaktiv Gebäudestandard bewertet<br />

Boom bei klimaaktiven Gebäuden hält an<br />

Klimafreundliches Bauen und Sanieren nach den Kriterien des klimaaktiv<br />

Gebäudestandards ist in Österreich weiterhin auf Erfolgskurs. Zwischen<br />

2005 und 2023 wurden insgesamt 1.574 Gebäude nach dem europaweit<br />

anerkannten Gütesiegel bewertet und deklariert. Im Jahr 2023 waren es<br />

genau 264 Gebäude, die nach dem klimaaktiv Standard in Gold, Silber o<strong>der</strong><br />

Bronze ausgezeichnet wurden. Das ist im Vergleich zu 2022 ein neuerliches<br />

Plus von 17 Prozent bei <strong>der</strong> Gebäudeanzahl bzw. eine Zunahme um rund 30<br />

Prozent bei <strong>der</strong> deklarierten Fläche.<br />

„D<br />

ie stark steigende Zahl an<br />

klimaaktiven Gebäuden<br />

zeigt österreichweit und in jedem Bundesland,<br />

dass Ökologie, Energieeffizienz<br />

und Wirtschaftlichkeit bestens zusammenpassen<br />

– egal ob Wohnhaus, Büro,<br />

Kin<strong>der</strong>garten, Schule o<strong>der</strong> Pflegeheim.<br />

Mit dem klimaaktiv Gebäudestandard<br />

stellen wir die Weichen für einen zukunftsfähigen<br />

und klimafreundlichen<br />

Bausektor“, sagt Klimaschutzministerin<br />

Leonore Gewessler.<br />

<strong>Der</strong> klimaaktiv Gebäudestandard des<br />

Klimaschutzministeriums (BMK) zählt<br />

im europäischen Vergleich zu den anspruchsvollsten<br />

und zugleich erfolgreichsten<br />

Gütesiegeln für nachhaltiges<br />

Bauen und Sanieren. <strong>Der</strong> Großteil <strong>der</strong><br />

2023 deklarierten Sanierungen und<br />

Neubauten entfällt auf die Kategorie<br />

Mehrfamilienhäuser: 177 großvolumige<br />

Wohngebäude mit einer Fläche von<br />

mehr als 650.000 m² Bruttogeschoßfläche<br />

wurden nach dem klimaaktiv Gebäudestandard<br />

qualitätsgeprüft.<br />

GOLD GEWINNT<br />

Den klimaaktiv Gold Standard – die<br />

höchste Qualitätsstufe in <strong>der</strong> klimaaktiv<br />

Bewertung – erreichten per Ende<br />

2023 fast die Hälfte (47 Prozent) aller<br />

klimaaktiv Gebäude bezogen auf<br />

die Gebäudefläche. Insgesamt 634 Ge-<br />

bäude mit einer Bruttogrundfläche von<br />

mehr als 2,19 Millionen m 2 wurden bisher<br />

in dieser Qualitätsstufe deklariert.<br />

Beson<strong>der</strong>s deutlich ist <strong>der</strong> Zuwachs in<br />

den letzten fünf Jahren (2019-2023) im<br />

Hinblick auf die Fläche: Hier konnte<br />

im Jahr 2023 ein Plus von 36 Prozent<br />

verzeichnet werden. Mit ein Grund für<br />

diesen Erfolg ist die Tatsache, dass immer<br />

mehr För<strong>der</strong>ungen des Bundes und<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> auf die Qualitätskriterien<br />

von klimaaktiv referenzieren. klimaaktiv<br />

ist zum Beispiel in <strong>der</strong> Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />

einiger Bundeslän<strong>der</strong> verankert<br />

und ist auch die Basis für Immobilien<br />

in Fonds, die mit dem „Umweltzeichen<br />

49 – Nachhaltige Finanzprodukte“ ausgezeichnet<br />

werden.<br />

TIROL, NIEDERÖSTERREICH UND<br />

WIEN NEUERLICH SPITZENREITER<br />

Im Bundeslän<strong>der</strong>vergleich ist Tirol mit<br />

insgesamt 510 deklarierten Gebäuden<br />

seit 2005 Spitzenreiter vor Wien mit<br />

318 und Nie<strong>der</strong>österreich mit 285 Gebäuden.<br />

Gemessen an <strong>der</strong> deklarierten<br />

klimaaktiv Fläche liegt allerdings Wien<br />

auf Platz 1, gefolgt von Tirol, Nie<strong>der</strong>österreich<br />

und <strong>der</strong> Steiermark. Knapp<br />

die Hälfte <strong>der</strong> gesamten deklarierten Gebäudefläche<br />

(49 Prozent) befindet sich<br />

in Wien. Im Bereich Dienstleistungsgebäude<br />

liegt Nie<strong>der</strong>österreich mit 35 Prozent<br />

aller Bauprojekte dieser Kategorie<br />

im Spitzenfeld, gefolgt von Wien mit<br />

18 Prozent.<br />

NACHHALTIG, LEBENSWERT UND<br />

UNABHÄNGIG<br />

Qualitativ hochwertige Sanierungen und<br />

energieeffiziente Neubauten sind ein wesentlicher<br />

Baustein für das Erreichen <strong>der</strong><br />

Klimaneutralität 2040. Seit 2020 ist im<br />

klimaaktiv Kriterienkatalog <strong>der</strong> Einsatz<br />

fossiler Energieträger bei klimaaktiv<br />

Gebäuden komplett ausgeschlossen,<br />

und auch die Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Energieeffizienz wurden<br />

nochmals erhöht. Weitere Bewertungsaspekte<br />

des Gütesiegels berücksichtigen<br />

Gesundheit, Wohnkomfort sowie die<br />

Umweltverträglichkeit <strong>der</strong> verwendeten<br />

Baustoffe. Wirtschaftlichkeit und<br />

Leistbarkeit über die Lebensdauer des<br />

Gebäudes werden ebenso betrachtet<br />

wie Standortqualität und Maßnahmen<br />

für eine umweltverträgliche Mobilität.<br />

Mithilfe des transparenten Gebäudebewertungssystems<br />

von klimaaktiv<br />

können sowohl Bauträger:innen und<br />

Immobilienentwickler:innen als auch<br />

För<strong>der</strong>stellen, Gemeinden und Städte<br />

bei ihren Bauvorhaben bereits in <strong>der</strong><br />

Ausschreibungsphase eine hohe Qualität<br />

einfor<strong>der</strong>n und damit Orientierung<br />

für alle Beteiligten schaffen. y<br />

22 | 5 . <strong>2024</strong>


VERBÄNDE<br />

GDI 2050<br />

Tempo für die Bauwirtschaft<br />

„Obwohl sich die Rahmenbedingungen mit <strong>der</strong> Verdreifachung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>summen<br />

im Bereich Sanierung und dem Wohn- und Baupaket klar verbessert haben, ist<br />

die Situation weiterhin herausfor<strong>der</strong>nd. Bis <strong>der</strong> Wirtschaftsmotor Bau wie<strong>der</strong> in<br />

die Gänge kommt, werden lei<strong>der</strong> noch einige Monate vergehen“, analysiert Mag.<br />

Roland Hebbel, Vorstand <strong>der</strong> GDI 2050, die aktuelle Situation in <strong>der</strong> Branche.<br />

MAG. ROLAND HEBBEL<br />

Vorstand <strong>der</strong> GDI 2050<br />

Foto: Steinbacher Dämmstoffe<br />

„Jetzt braucht es Tempo bei<br />

<strong>der</strong> Umsetzung, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />

um u.a. die Zinsstützung für Wohnbaudarlehen<br />

bereitzustellen und positive<br />

Stimmung für die Notwendigkeit <strong>der</strong><br />

Sanierung zu generieren“.<br />

DÄMMSTOFFMARKT VERLOR ZWI-<br />

SCHEN 2021 UND 2023 KNAPP 20 %<br />

Nach einem Absatzhoch 2021, in dem<br />

über 6,3 Mio. m3 an Dämmstoffprodukten<br />

verkauft werden konnten, kündigte<br />

sich im Jahr 2022 für die Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> GDI 2050 bereits ein Minus von<br />

über 6 % an und nahm im Laufe des Jahres<br />

2023 über alle Dämmstoffprodukte<br />

noch an Fahrt auf. 2023 erreichte <strong>der</strong><br />

Mengenabsatz mit insgesamt 5,2 Millionen<br />

m3 einen negativen Höhepunkt.<br />

Roland Hebbel: „Allein in den letzten<br />

beiden Jahren hat die Branche durch das<br />

geringere Bauvolumen rund 1,1 Millionen<br />

m3 weniger an Dämmstoffen verkauft<br />

und verbaut. Eine Trendumkehr<br />

ist aktuell lei<strong>der</strong> noch nicht erkennbar.<br />

Zu langsam mahlen die Mühlen <strong>der</strong> Bürokratie“.<br />

RÜCKGÄNGE TRIFFT ALLE DÄMM-<br />

STOFFARTEN<br />

Die Rückgänge <strong>der</strong> Dämmstoffvolumina<br />

treffen alle Dämmstoffarten in fast<br />

gleicher Härte: So mussten im vergangenen<br />

Jahr die Schaumstoffe ein Minus<br />

von 14,33 Prozent und die alternativen<br />

Dämmstoffe (Zellulose, Schafwolle,<br />

Hanf etc.) ein Minus von 14,29 Prozent<br />

verkraften. Die Mineralwolle weist einen<br />

Rückgang von 12,64 Prozent aus. y<br />

AUSBILDUNG<br />

BS Tamsweg<br />

BA-Seminar in <strong>der</strong> Berufsschule<br />

Das ba-Seminar Ende April für die Lehrlinge <strong>der</strong> ersten Klasse Einzelhandel<br />

Baustoffe informativ und lehrreich, und bot den Teilnehmern einen Einblick<br />

in verschiedene führende Unternehmen <strong>der</strong> Baustoffbranche.<br />

Die Veranstaltung begann mit<br />

Präsentationen <strong>der</strong> Firmen<br />

Wienerberger und Velux. Wienerberger,<br />

gab den Lehrlingen einen Überblick<br />

über ihr Produktportfolio und ihre Unternehmensgeschichte.<br />

Velux präsentierte<br />

innovative Lösungen im Bereich<br />

Dachfenster und Tageslichttechnologie,<br />

was den Teilnehmern einen Einblick in<br />

die neuesten Entwicklungen auf diesem<br />

Gebiet bot.<br />

Anschließend folgten Vorführungen<br />

<strong>der</strong> Firmen Baumit und Ardex. Baumit<br />

demonstrierte ihre hochwertigen Putze<br />

und Wärmedämmverbundsysteme,<br />

während Ardex ihre Produkte und Lösungen<br />

für die Verlegung von Bodenbelägen<br />

präsentierte. Diese praktischen<br />

Vorführungen ermöglichten den Lehrlingen,<br />

die Produkte in Aktion zu sehen<br />

und ein besseres Verständnis für <strong>der</strong>en<br />

Anwendung zu entwickeln.<br />

Bild: BS Tamsweg<br />

Praxisnah und lehrreich. ba-Seminar zum Angreifen!<br />

Insgesamt war das BA-Seminar eine<br />

wertvolle Gelegenheit für die Lehrlinge,<br />

ihr Wissen über Baustoffe zu erweitern,<br />

Einblicke in die neuesten Entwicklungen<br />

<strong>der</strong> Branche zu gewinnen<br />

und direkten Kontakt mit Unternehmen<br />

aufzunehmen. Es bot eine inspirierende<br />

Umgebung, um ihr Verständnis für den<br />

Einzelhandel von Baustoffen zu vertiefen<br />

und ihre berufliche Entwicklung voranzutreiben.<br />

y<br />

5 . <strong>2024</strong> |<br />

23


AUSBILDUNG<br />

Lehrlingswettbewerb <strong>der</strong> Pflasterer<br />

Talentierter Nachwuchs zeigt sein Können<br />

Die Zukunft des Pflastererhandwerks sieht vielversprechend aus, denn beim<br />

Bundeslehrlingswettbewerb <strong>der</strong> Pflasterer <strong>2024</strong> konnten junge Talente ihr<br />

Können und ihre Kreativität beweisen. Dazu Richard Michels, Leiter des<br />

Organisationsteams: „<strong>Der</strong> Bundeslehrlingswettbewerb <strong>der</strong> Pflasterer ist eine<br />

einzigartige Gelegenheit für junge Talente, ihr Potenzial zu entfalten und<br />

sich in <strong>der</strong> Branche zu etablieren. Wir sind stolz darauf, diesen Wettbewerb<br />

mit Hilfe unserer Sponsoren zu organisieren und damit einen Beitrag für die<br />

Zukunft unseres Handwerks zu leisten.“<br />

Siegerehrung Bundeslehrlingswettbewerb <strong>2024</strong><br />

v. l. n. r. Arbeitsgruppenleiter Richard Michels,<br />

Erstplatzierter Florian Lanzl, Berufsgruppensprecher<br />

Robert Sam<br />

Bild: AG Image Pflasterhandwerk<br />

<strong>Der</strong> Wettbewerb bietet angehenden<br />

Pflasterern die Möglichkeit,<br />

sich mit an<strong>der</strong>en talentierten<br />

Lehrlingen zu messen und wertvolle Erfahrungen<br />

für die Praxis zu sammeln.<br />

Er verschafft den Lehrlingen nicht nur<br />

eine Plattform, um sich zu präsentieren,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Möglichkeit, von erfahrenen<br />

Profis in <strong>der</strong> Branche für die<br />

bevorstehende Lehrabschlussprüfung<br />

(LAP) zu lernen und wertvolle Kontakte<br />

zu knüpfen. Die Leistungen und Kompetenzen<br />

<strong>der</strong> Lehrlinge werden gewürdigt<br />

und anerkannt sowie <strong>der</strong> Ablauf <strong>der</strong><br />

LAP in verkürzter Form simuliert, um<br />

die Nervosität und Angst vor <strong>der</strong> Prüfung<br />

abzubauen.<br />

<strong>Der</strong> Lehrlingswettbewerb <strong>der</strong> Pflasterer<br />

fand Ende März <strong>2024</strong> in <strong>der</strong> Gartenbauschule<br />

in Langenlois statt. Neun<br />

Teilnehmer stellten sich in diesem Wettbewerb<br />

<strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, zu den Besten<br />

<strong>der</strong> Besten aus allen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

zu gehören und vor einer Jury aus Experten<br />

ihr Können zu zeigen. Teilgenommen<br />

haben sechs Pflasterlehrlinge<br />

im 3. Lehrjahr aus ganz Österreich von<br />

den Berufsschulen in Graz und Wien<br />

sowie zwei Gäste: ein Garten- und Landschaftsgestalter<br />

von <strong>der</strong> Gartenbauschule<br />

in Langenlois und und ein Tiefbaulehrling<br />

vom Strabag Campus in Ybbs.<br />

Aufgabenstellung war eine Fläche<br />

von 3 x 4 m mit Kleinsteinen einzufassen,<br />

eine Trockenmauer, eine traditionelle<br />

Pflasterung im Segmentbogen<br />

aus Granitkleinstein, Natursteinplatten<br />

in Bahnen und Betonsteine in zwei Varianten<br />

verlegt. Wem dann noch Zeit<br />

blieb, konnte noch Polygonalplatten, ein<br />

Kirchenfenster o<strong>der</strong> einen Passéverband<br />

pflastern.<br />

Die Teilnehmer des Wettbewerbs wurden<br />

von einer hochkarätigen Jury bewertet,<br />

bestehend aus erfahrenen Fachleuten<br />

<strong>der</strong> Pflastererbranche. Neben den<br />

Hauptpreisen, hochwertigen Werkzeugen<br />

<strong>der</strong> Firma Milwaukee, wurden auch<br />

Bildungsgutscheine von <strong>der</strong> Wirtschaftskammer<br />

und des Wifi sowie zahlreiche<br />

Goodies <strong>der</strong> Sponsoren vergeben.<br />

Robert Sam, Berufsgruppensprecher<br />

<strong>der</strong> Pflasterer, freut sich über die hervorragenden<br />

Ergebnisse: “Wir gratulieren<br />

allen Teilnehmern ganz herzlich! Das<br />

Engagement und <strong>der</strong> Wille <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

haben gezeigt, dass je<strong>der</strong> eine hervorragende<br />

Leistung erbringen möchte.<br />

Aber das Wichtigste ist, dabei zu sein.“<br />

Die Lehre zum Pflasterer/zur Pflastererin<br />

dauert 3 Jahre und wird im dualen<br />

System angeboten. Die Ausbildung<br />

in <strong>der</strong> Berufsschule erfolgt blockweise,<br />

meist im Winter, den Rest des Jahres ist<br />

<strong>der</strong> Auszubildende im Betrieb. <strong>Der</strong> Beruf<br />

des Pflasterers ist ein krisensicherer<br />

Ausbildungsberuf, da ausgebildete Fachkräfte<br />

immer gefragt sind. Geboten wird<br />

eine fundierte fachliche Ausbildung mit<br />

einer <strong>der</strong> höchsten Lehrlingsentschädigungen<br />

und langfristig sehr guten Verdienstmöglichkeiten.<br />

y<br />

Die Preisträger:<br />

1.Platz: Florian Lanzl, Pflasterung Lanzl,<br />

Leutschach a. d. W.<br />

2.Platz: Emre Camci, STRABAG AG, Wien<br />

3.Platz: Janos Gyuran, Felbermayr Bau<br />

GmbH & Co KG, Haag am Hausruck<br />

Weitere Teilnehmer:<br />

Ledian Krasniqi, HEPR Consult GmbH,<br />

Wien<br />

Harald Grabner, Randegg<br />

Duran Erbakar, STRABAG AG, Wien<br />

Michael Ringhofer, STRABAG AG, St.<br />

Martin<br />

Daniel Jocic, PITTEL & BRAUSEWETTER<br />

(Leopold Krenn Pflasterungen), Wien<br />

Farhad Nuri, Hussl GmbH, Reith i. A.<br />

24<br />

| 5 . <strong>2024</strong>


HANDEL<br />

Schilowsky<br />

Händler von Lösungen<br />

Schilowsky denkt Handel weiter. Als führen<strong>der</strong> Baustoffhändler im Osten<br />

Österreichs setzt das Unternehmen auf Beratungskompetenz, großes<br />

Markensortiment und unschlagbare Servicestärke. Die fünf Baufachmärkte<br />

in Neunkirchen, Wien, Graz und Achau sind Anlaufstelle für Heim- und<br />

Handwerken, aber auch Gewerbekunden und jegliche Art von (Groß-)<br />

Baustelle.<br />

Mag. Lisa Schilowsky-Käfer und Christoph<br />

Schilowsky-Käfer (beide Geschäftsführer)<br />

Das weitreichende Sortiment<br />

deckt alle Bereiche rund um<br />

den Bau, Sanieren und Heimwerken ab:<br />

Baustoffe, Trockenbau, Estrich, Werkzeug,<br />

Holz und Elemente, Sanitär, Fliesen<br />

und Steine, Elektro und Garten. Die<br />

Standorte in 1210 Wien, Graz und Achau<br />

haben sich als Kompetenzzentren vor<br />

allem den Bereichen Trockenbau und<br />

Estrich verschrieben.<br />

Das Unternehmen besteht seit bald<br />

100 Jahren und hat sich erfolgreich<br />

immer wie<strong>der</strong> neu erfunden. Dahinter<br />

stehen <strong>der</strong> Drive und die Passion <strong>der</strong><br />

mittlerweile 4. Generation in <strong>der</strong> Geschichte<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung. Heute<br />

liegt die Verantwortung in den Händen<br />

von Mag. Lisa Schilowsky-Käfer und<br />

Christoph Schilowsky-Käfer. „Mein Vater<br />

hat immer die richtigen Entscheidungen<br />

getroffen und das Unternehmen<br />

Für jede Baustelle und Herausfor<strong>der</strong>ung findet<br />

das Logistikteam eine passende Lösung. Es wird<br />

rasche Lieferung just-in-time garantiert – immer<br />

professionell und zuvorkommend. Egal, wie hoch,<br />

weit und schwierig – im umfangreichen Fuhrpark<br />

ist bestimmt das richtige Fahrzeug dabei.<br />

Bil<strong>der</strong>: Schilowsky / Natascha Unkart & Isabelle Köhler<br />

zu dem gemacht, was es heute ist“, sagt<br />

Lisa Schilowsky-Käfer. „Deshalb bin ich<br />

froh, sein Lebenswerk fortzusetzen. Ich<br />

bin mit dem Unternehmen groß geworden,<br />

habe viel Zeit hier verbracht und<br />

eine sehr innige Bindung. Das Wohl <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter, die für mich seit jeher wie<br />

Familienmitglie<strong>der</strong> sind, liegt mir beson<strong>der</strong>s<br />

am Herzen.“<br />

Neben <strong>der</strong> Übernahme <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

in 2023 durch die 4. Generation<br />

markierte auch <strong>der</strong> Einstieg <strong>der</strong> internationalen<br />

STARK-Gruppe mit Sitz<br />

in Kopenhagen einen Wendepunkt. Diese<br />

Entscheidung wurde in dem sicheren<br />

Wissen getroffen, dass das Unternehmen<br />

Schilowsky nur mit einem starken Partner<br />

gesund wachsen kann. Es ist eine Partnerschaft<br />

auf starkem Fundament. Die<br />

STARK-Gruppe und Schilowsky teilen<br />

die gleichen Werte und stellen den Menschen<br />

klar in den Mittelpunkt. Neben<br />

Schilowsky als Baustoff-Generalist ist die<br />

STARK-Gruppe in Österreich auch mit<br />

Dach & Wand als Dach- und Fassadenspezialist<br />

präsent: zwei starke Unternehmen,<br />

<strong>der</strong>en Zusammenarbeit viele Synergien<br />

ermöglicht.<br />

Schilowsky beschäftigt an fünf Standorten<br />

knapp 200 Mitarbeiter. Die Zentrale<br />

befindet sich in Neunkirchen, sie<br />

wurde nach einer Generalsanierung Anfang<br />

2023 wie<strong>der</strong>eröffnet: 3.000 m 2 Ausstellungsfläche,<br />

30.000 m 2 Lagerfläche,<br />

eine Werkstatt für Reparaturen, digitale<br />

Vergleichszonen, ein Testcenter, Shop-in-<br />

Shop Konzepte, ein outdoor Erlebnisgarten<br />

und vieles mehr erwartet die Besucher.<br />

Für Schilowsky war das Ziel, ein<br />

Rundum-Wohlfühl-Paket für Kunden<br />

zu erschaffen. Es geht um viel mehr,<br />

als Material und Geräte zu verkaufen.<br />

Mit diesem Mehr an Service, Beratung,<br />

Dienstleistung und Support hebt sich<br />

das Unternehmen vom Mitbewerb ab.<br />

Eine weitere Beson<strong>der</strong>heit ist die Eigenmarke<br />

SKY System. Die innovative<br />

Idee dahinter ist es, verschiedene<br />

Markenprodukte in einem geprüften<br />

Trockenbau-System für Brandschutz,<br />

Schallschutz und Statik anzubieten und<br />

damit für den Verarbeiter unschätzbare<br />

Vorteile und Kosten- und Zeitersparnis<br />

auf <strong>der</strong> Baustelle zu erwirken. Die Eigenmarke<br />

wird laufend vergrößert und<br />

schon Ende <strong>2024</strong> steht <strong>der</strong> Launch<br />

weiterer Eigenmarken aus dem Hause<br />

STARK auf dem österreichischen Markt<br />

ins Haus.<br />

y<br />

Für Schilowsky ist das Team das höchste Gut.<br />

Das Firmen-Credo, das sich durch alle Bereiche<br />

zieht und den beson<strong>der</strong>en Mehrwert des Unternehmens<br />

ausmacht, lautet: DER MENSCH STEHT<br />

IM MITTELPUNKT.<br />

5 . <strong>2024</strong> | 25


HANDEL<br />

BauWelt Koch<br />

Karl Nehammer zu Besuch in Mattersburg<br />

Bundeskanzler Karl Nehammer machte am 30. April Halt im<br />

Bezirk Mattersburg, um die kürzlich von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

beschlossenen Maßnahmen zur Ankurbelung <strong>der</strong> Baukonjunktur<br />

und Schaffung von leistbarem Wohnraum vorzustellen.<br />

Zusammen mit ÖVP Landesparteiobmann Christian Sagartz<br />

besuchte er das Traditionsunternehmen BauWelt Koch und hielt<br />

eine Pressekonferenz ab.<br />

Bundeskanzler Karl Nehammer,<br />

Michaela Koch, Günther Klingbacher (GF Baustoffe<br />

BauWelt Koch) und ÖVP Landesparteiobmann Christian Sagartz<br />

Bild: Richard Vogler/BVZ<br />

Das Herzstück <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

war die Bekanntgabe des Baupakets<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung: Dieses soll<br />

durch einen Zweckzuschuss in ganz Österreich<br />

10.000 neue Eigentumswohnungen<br />

und 10.000 neue Mietwohneinheiten<br />

im Neubau schaffen und die<br />

Sanierung von rund 5.000 Wohneinheiten<br />

ermöglichen. Für das Burgenland<br />

bedeute dies rd. 800 neue Wohneinheiten<br />

- im Neubau rd. 300 im Eigentum<br />

und rd. 300 in Miete und in <strong>der</strong><br />

Sanierung rd. 150.<br />

<strong>Der</strong> Zuschuss ist von <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Landesregierung zu vergeben. Neham-<br />

mer dazu: Man möchte den Menschen<br />

rasch helfen und dies gehe am besten,<br />

indem man den Fö<strong>der</strong>alismus nutzt.<br />

<strong>Der</strong> Bund trage die Mehrkosten, so <strong>der</strong><br />

Kanzler, <strong>der</strong> hofft, „dass die burgenländische<br />

Landesregierung von <strong>der</strong> Möglichkeit<br />

Gebrauch macht“.<br />

Als zweite Maßnahme wurde <strong>der</strong><br />

„Handwerkerbonus plus“ vorgestellt,<br />

<strong>der</strong> als Anreiz dient, aufgeschobene Reparaturen<br />

o<strong>der</strong> Sanierungen vorzunehmen.<br />

Diese Initiative soll nicht nur die<br />

Wohnqualität verbessern, son<strong>der</strong>n auch<br />

die Beschäftigung in handwerklichen<br />

Berufen för<strong>der</strong>n.<br />

Nach <strong>der</strong> Pressekonferenz besichtigten<br />

Bundeskanzler Nehammer, Generalsekretär<br />

Stocker und ÖVP Landesparteiobmann<br />

Sagartz den Betrieb. Im<br />

Anschluß daran tauschte sich <strong>der</strong> Bundeskanzler<br />

mit einigen Lehrlingen <strong>der</strong><br />

BauWelt Koch aus und nahm sich ausgiebig<br />

Zeit für die Anliegen geladener<br />

Unternehmer:innen aus <strong>der</strong> Region.<br />

Themen waren in erster Linie die Attraktivierung<br />

<strong>der</strong> Rahmenbedingungen u.a.<br />

auch für Menschen, die länger im Arbeitsprozeß<br />

bleiben und um den längst<br />

fälligen Abbau <strong>der</strong> Bürokratisierung mit<br />

teilweise sinnlosen und destruktiven<br />

„Überregularien“.<br />

y<br />

Unternehmer:innen im Gespräch mit dem Bundeskanzler<br />

Karl Nehammer im Kreise <strong>der</strong> BauWelt Koch-<br />

Mitarbeiter und Lehrlingen.<br />

Bil<strong>der</strong>: ÖVP Mattersburg<br />

26 | 5 . <strong>2024</strong>


HANDEL<br />

Lagerhaus Weinviertel Ost<br />

Gelebte Unternehmenskultur bei den Welcome Days<br />

Mitte April fand im Lagerhaus Weinviertel Ost<br />

<strong>der</strong> Welcome Day statt, zu dem alle neuen<br />

Mitarbeiter:innen im Unternehmen begrüßt<br />

werden. „Als regionaler Arbeitgeber ist es<br />

uns wichtig, dass das Gemeinschaftsgefühl<br />

geför<strong>der</strong>t und das Miteinan<strong>der</strong> gelebt wird“,<br />

freuen sich die beiden Geschäftsführer<br />

Alfred Hiller sowie Reinhard Thürr über die<br />

Fortführung des Formats unter dem Motto<br />

#DeineKraft.<br />

Bild: Lagerhaus Weinviertel Ost<br />

Im Lagerhaus Weinviertel Ost konnten Geschäftsführung, Obmann, alle Spartenleiter<br />

und 16 neue Mitarbeiter:innen beim Welcome Day das Miteinan<strong>der</strong> am Standort<br />

stärken.<br />

Gemeinsam mit Obmann Adolf<br />

Mechtler gaben sie den 16 neuen<br />

Mitarbeiter:innen einen Überblick<br />

über die Tätigkeits- und Arbeitsstrukturen<br />

<strong>der</strong> Lagerhaus Genossenschaft,<br />

die Spartenleiter stellten die vielfältigen<br />

Bereiche vor und <strong>der</strong> Betriebsrat informierte<br />

über berufliche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und Chancen. Selbstverständlich<br />

standen alle Führungskräfte<br />

für persönliche Gespräche und Fragen<br />

bereit. Abgerundet wurde die gelungene<br />

Veranstaltung mit einem gemeinsamen<br />

Abendessen zum gemütlichen Plau<strong>der</strong>n<br />

und Kennenlernen.<br />

<strong>Der</strong> Welcome Day dient dazu, neuen<br />

Mitarbeiter:innen einen Überblick über<br />

das Lagerhaus Weinviertel Ost zu geben<br />

und das Feedback von Lehrlingen und<br />

Mitarbeiter:innen ist durchwegs positiv.<br />

Die Veranstaltung findet zweimal im<br />

Jahr statt.<br />

y<br />

5 . <strong>2024</strong> |<br />

27


INDUSTRIE NEWS<br />

Knauf Österreich<br />

Investition in neue Spachtelmassenproduktion<br />

Die Knauf GmbH setzt einen<br />

weiteren bedeutenden Schritt<br />

in ihrer Unternehmensgeschichte und<br />

investiert in Weißenbach/Liezen sechs<br />

Millionen Euro in eine neue Produktionslinie<br />

für die Herstellung von pastösen<br />

Spachtelmassen. Mit dieser Investition<br />

stärkt das Unternehmen gleichzeitig seinen<br />

Werkstandort im internationalen<br />

Umfeld und setzt auch wichtige Schritte<br />

in Richtung Nachhaltigkeit.<br />

<strong>Der</strong>artige gebrauchsfertige Spachtelmassen<br />

werden für den manuellen und<br />

maschinellen Einsatz auf verschiedenen<br />

Oberflächen entwickelt. Die vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten und herausragenden<br />

Ergebnisse bei <strong>der</strong> Feinverspachtelung<br />

sowie bei <strong>der</strong> vollflächigen<br />

Verspachtelung machen die Produkte<br />

bei Ausbauprofis beliebt. Ein zentraler<br />

Fokus bei <strong>der</strong> Planung <strong>der</strong> vierten Produktionslinie<br />

lag auf Nachhaltigkeit.<br />

Das Werk in Weißenbach/Liezen verfügt<br />

über eine eigene Photovoltaikanlage,<br />

die bei einschichtigem Betrieb den<br />

kompletten Energiebedarf abdeckt. Zudem<br />

können Produktionsausschüsse zur<br />

Gänze wie<strong>der</strong> in den Produktionsablauf<br />

zurückgeführt werden und so Abfälle<br />

vermieden werden.<br />

läutert Mag. Ingrid Janker, Geschäftsführerin<br />

Knauf Österreich.<br />

Die Knauf GmbH ist stolz darauf, in<br />

Weißenbach/Liezen ein zukunftsweisendes<br />

Projekt zu realisieren, das nicht<br />

nur die Wettbewerbsfähigkeit stärkt,<br />

son<strong>der</strong>n auch einen positiven Beitrag<br />

zur regionalen Wirtschaft und Umwelt<br />

leistet. Über die Hälfte, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Steiermark<br />

produzierten Spachtelmassen,<br />

werden in Nachbarlän<strong>der</strong> Österreichs<br />

exportiert.<br />

„Knauf ist ein bedeuten<strong>der</strong> regionaler<br />

Leitbetrieb, <strong>der</strong> mit seinen in <strong>der</strong> Steiermark<br />

erzeugten Produkten international<br />

höchst erfolgreich ist. Mit <strong>der</strong> jüngsten<br />

Investition gibt das Unternehmen ein<br />

weiteres starkes Bekenntnis zum steirischen<br />

Wirtschaftsstandort ab und sichert<br />

damit Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Region.<br />

Beson<strong>der</strong>s erfreulich ist <strong>der</strong> starke Fokus<br />

auf Nachhaltigkeit, mit dem Knauf auch<br />

einen wichtigen ökologischen Beitrag<br />

leistet“, so die steirische Wirtschaftslandesrätin<br />

Barbara Eibinger-Miedl. y<br />

Andreas Bauer, Marketing und PR Knauf,<br />

Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl<br />

und Ingrid Janker, GF Knauf Österreich, bei <strong>der</strong><br />

Präsentation <strong>der</strong> neuen Anlage.<br />

Ingrid Janker eröffnet die Produktionsanlage für<br />

pastöse Spachtelmassen.<br />

„Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur<br />

eine Verpflichtung, son<strong>der</strong>n ein integraler<br />

Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie.<br />

Die Integration einer<br />

eigenen Photovoltaikanlage ist ein<br />

weiterer Schritt in Richtung umweltbewusster<br />

Produktion und ein Beitrag<br />

zur Reduzierung unseres ökologischen<br />

Fußabdrucks. Zusätzlich bestehen sämtliche<br />

Eimer für Spachtelmassen zu mindestens<br />

70 Prozent aus recycliertem Material.<br />

Mit <strong>der</strong> neuen Anlage hat Knauf<br />

die Lieferradien von Rohstoffen um über<br />

50 Prozent und die Auslieferradien um<br />

über 30 Prozent reduzieren können“, er-<br />

Ingrid Janker und Barbara Eibinger-Miedl füllen<br />

gemeinsam die pastöse Spachtelmasse von<br />

Knauf ab.<br />

Bil<strong>der</strong>: Knauf Österreich<br />

28 | 5 . <strong>2024</strong>


INDUSTRIE NEWS<br />

amaZone-Award <strong>2024</strong><br />

Baumit gewinnt in <strong>der</strong> Kategorie Großunternehmen<br />

Beim diesjährigen amaZone-<br />

Award - dem Preis für Unternehmen,<br />

die junge Frauen in Handwerk<br />

und Technik engagiert ausbilden<br />

– wurden erstmals Siegerinnen aus Nie<strong>der</strong>österreich<br />

gekürt und das bei einer<br />

Rekordbeteiligung von 71 Betrieben.<br />

Nach <strong>der</strong> Laudatio überreichte Johannes<br />

Höhrhan, Geschäftsführung <strong>der</strong> Industriellenvereinigung<br />

Wien, im Festsaal<br />

des Wiener Rathauses die amaZone-Statue<br />

an Baumit, die Sieger <strong>der</strong> Kategorie<br />

Großunternehmen.<br />

„<strong>Der</strong> amaZone-Award erfüllt mich<br />

persönlich, mit großer Freude und auch<br />

Stolz! Es ist eine Auszeichnung für eine<br />

Leistung, die man nicht trainieren kann,<br />

son<strong>der</strong>n die durch authentisches Leben<br />

<strong>der</strong> Werte des Unternehmens und <strong>der</strong><br />

eigenen Werte zustande kommen kann.<br />

Bei <strong>der</strong> Baumit GmbH hat <strong>der</strong> erste<br />

weibliche Lehrling 1978 die Lehre begonnen<br />

und sie ist auch bis zum Pensionsantritt<br />

bei uns geblieben. <strong>Der</strong> heutige<br />

Gewinn bestärkt uns in unserem<br />

Tun. Vor allem motiviert er uns, so<br />

weiterzumachen und die Gleichberechtigung<br />

weiter zu forcieren,“ freut sich<br />

Karl Postl, Ausbildungsleiter <strong>der</strong> Baumit<br />

Lehrwerkstätte.<br />

y<br />

Über den amaZone-Award<br />

<strong>Der</strong> amaZone-Award wird seit 1995<br />

jährlich vom Verein sprungbrett verliehen<br />

und wurde bisher in Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Industriellenvereinigung Wien, <strong>der</strong><br />

Wirtschaftskammer Wien, <strong>der</strong> Arbeiterkammer<br />

Wien, dem ÖGB, LEA – Let’s<br />

Empower Austria und mit Unterstützung<br />

<strong>der</strong> MA57-Frauenservice Wien und<br />

des AMS Österreich durchgeführt. Die<br />

Siegerbetriebe werden von einer Expertenjury<br />

aus den Bereichen Arbeitsmarkt,<br />

Wirtschafts- und Gleichstellungspolitik<br />

ausgewählt.<br />

Gardena<br />

Ressource Wasser<br />

Mit <strong>der</strong> innovativen und wassersparenden Gartenbewässerung des<br />

GARDENA Micro-Drip-Systems können Hobbygärtner:innen ihre<br />

Pflanzenwelt einfach und wahlweise auch automatisiert mit Wasser<br />

versorgen.<br />

promotion<br />

Balkon, Terrasse und <strong>der</strong> eigene<br />

Garten werden mehr und<br />

mehr für den Anbau von Kräutern,<br />

Obst und Gemüse genutzt. Vielen<br />

Hobbygärtner:innen wird dabei gerade<br />

Bil<strong>der</strong>: Gardena<br />

in Zeiten wie diesen auch immer stärker<br />

bewusst, wie wichtig es ist, sparsam<br />

mit <strong>der</strong> natürlichen Ressource Wasser<br />

umzugehen. Zugleich sollte die Pflege<br />

des eigenen Gartens aber auch nicht zu<br />

viel Zeit in Anspruch nehmen, son<strong>der</strong>n<br />

sich einfach und flexibel in den Alltag<br />

integrieren. Eine innovative und smarte<br />

Lösung bietet hier das Sortiment des<br />

GARDENA Micro-Drip-Systems. Dank<br />

<strong>der</strong> wassersparenden Tropfbewässerung<br />

kann das Micro-Drip-System im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Bewässerungsmethoden<br />

den effizienten Einsatz von<br />

Wasser ermöglichen.<br />

Mithilfe <strong>der</strong> GARDENA smart App<br />

lässt sich die automatische Bewässerung<br />

des Micro-Drip-Systems einfach am<br />

Smartphone einstellen und anpassen,<br />

um je<strong>der</strong>zeit eine optimale Wasserversorgung<br />

zu gewährleisten. Ist ein GAR-<br />

DENA Bodenfeuchtesensor installiert,<br />

können einzelne Bewässerungszyklen<br />

auch automatisch übersprungen werden,<br />

wenn <strong>der</strong> Boden feucht genug ist. Dank<br />

dieser praktischen Funktionen können<br />

selbst ungeübte Gärtner:innen mit hektischem<br />

Alltag ihre Pflanzen optimal<br />

pflegen – ohne stundenlang im Garten<br />

o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Terrasse zu stehen.<br />

5 . <strong>2024</strong> | 29


INDUSTRIE NEWS<br />

Steinbacher setzt auf Investitionen und Kreislaufwirtschaft<br />

Zukunftsfit<br />

Auch im Geschäftsjahr 23/24 hat<br />

Dämmstoff-Spezialist Steinbacher<br />

seine Hausaufgaben gemacht.<br />

Dazu zählen nachhaltige Investitionen<br />

sowie wichtige Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

für eine funktionierende<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

Mit insgesamt 420 Mitarbeiter:innen<br />

an drei Standorten hat die Steinbacher<br />

Dämmstoff-Gruppe im letzten Geschäftsjahr<br />

einen Umsatz von ca. 97<br />

Mio. Euro erwirtschaftet. Ein Rückgang<br />

im Vergleich zum letzten Jahr, doch auch<br />

<strong>der</strong> Tiroler Dämmstoff-Hersteller kann<br />

sich von <strong>der</strong> allgemeinen Markt- und<br />

Branchensituation nicht entkoppeln.<br />

Dank <strong>der</strong> leistungsorientierten DNA ist<br />

man jedoch schon einen Schritt weiter<br />

und Geschäftsführerin Mag. Ute Steinbacher<br />

betont: „Wir glauben an unsere<br />

Produkte und die Marktentwicklung.<br />

Gerade in herausfor<strong>der</strong>nden Zeiten bleiben<br />

wir unserem Investitionskurs treu<br />

und stellen die Weichen für eine erfolgreiche<br />

Zukunft. So haben wir für die<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung unserer EPS-Produktion<br />

in neue Anlagen investiert.“ Ebenfalls<br />

mit positivem Blick resümiert Geschäftsführer<br />

Mag. Roland Hebbel: „Wir<br />

haben die Zeit genutzt, um für die Bauentwicklungen<br />

im Wohnbau am neuesten<br />

Stand zu sein. <strong>Der</strong> gemeinnützige<br />

Wohnbau stagnierte in den letzten Jahren.<br />

Wir gehen aber aktuell davon aus,<br />

dass sich dieser Bereich in nächster Zeit<br />

wie<strong>der</strong> erholen wird.“<br />

MIT GEBALLTER SONNENKRAFT!<br />

Nachhaltigkeit ist in <strong>der</strong> Unternehmensstrategie<br />

fest verankert und <strong>der</strong> Vorreiter<br />

für Klimaschutz beim Dämmen<br />

setzt hier auf einen ganzheitlichen Ansatz:<br />

Die Gebäude werden mit Produktionsabwärme<br />

geheizt, Produktionsabfälle<br />

werden sofort in den Kreislauf zurückgeführt<br />

und die effizienten wie effektiven<br />

Klimaschutzprodukte sparen in ihrem<br />

jahrzehntelangen Lebenszyklus ein Vielfaches<br />

an CO2 ein. Mit <strong>der</strong> Erweiterung<br />

des Steinbacher’schen Sonnenkraftwerks<br />

Kein Stillstand: Stetige Mo<strong>der</strong>nisierungen sind<br />

integraler Bestandteil <strong>der</strong> Unternehmensstrategie<br />

bei GF Ute Steinbacher und Roland Hebbel.<br />

um mehr als 1/3 wurde ein weiterer<br />

wichtiger Investitionsschritt getätigt.<br />

Zudem treibt <strong>der</strong> Tiroler Dämmstoff-<br />

Profi als Teil des Projektteams „EPSolutely“<br />

die Weiterentwicklung <strong>der</strong> EPS-<br />

Kreislaufwirtschaft konsequent voran. y<br />

Foto: Florian Mitterer<br />

Duravit<br />

Kann ein Pissoir zum Kunstwerk werden?<br />

Mit seinem Kunstwerk „Nicht<br />

Ärgern, nur wun<strong>der</strong>n“ parodiert<br />

<strong>der</strong> deutsche Plastiker, Graphiker<br />

und Videokünstler Marcel Walldorf<br />

(*1983) das Verhalten im Toilettenraum<br />

und setzt sich humorvoll mit dem heimlichen<br />

Wettstreit zwischen Männern<br />

auseinan<strong>der</strong>.<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit stehen zwei<br />

Urinale des Badherstellers Duravit, die<br />

das Thema symbolisieren. Aus ihnen ragen<br />

kunstvoll gestaltete Hundeköpfe heraus,<br />

die den Betrachter zur Auseinan<strong>der</strong>-<br />

setzung mit den Themen Männlichkeit<br />

und Patriarchat einladen sollen. y<br />

Werkangaben:<br />

Titel: „Nicht Ärgern, nur wun<strong>der</strong>n“<br />

Jahr: <strong>2024</strong><br />

Material: Porzellan, Keramik, Epoxy,<br />

Metall, Holz, Lack<br />

Maße: 200 x 130 x 50 cm<br />

Urinal:<br />

Duravit, Modell Neiße<br />

Bild: Robert Schittko<br />

Humorvoll: Mit seinem Urinal-Kunstwerk „Nicht<br />

Ärgern, nur wun<strong>der</strong>n“ parodiert <strong>der</strong> deutsche<br />

Plastiker, Graphiker und Videokünstler Marcel<br />

Walldorf das männliche Verhalten im Toilettenraum.<br />

30 | 5 . <strong>2024</strong>


W E B G U I D E<br />

BAUSTOFFE<br />

RÖFIX AG<br />

www.roefix.com<br />

FENSTER/TÜREN<br />

ARDEX Baustoff GmbH<br />

www.ardex.at<br />

Sopro Bauchemie GmbH<br />

www.sopro.at<br />

Wippro GmbH<br />

www.wippro.at<br />

Avenarius-Agro GmbH<br />

www.avenariusagro.at<br />

Baumit<br />

www.baumit.com<br />

Soudal AT gmbH<br />

www.soudal.com<br />

www.fixall.eu<br />

IT<br />

Inndata Datentechnik<br />

www.inndata.at<br />

www.jubacon.net<br />

Bostik GmbH<br />

www.bostik.de<br />

James Hardie Austria<br />

www.fermacell.at<br />

www.jameshardie.com<br />

Henkel Central Eastern<br />

Europe GmbH<br />

www.ceresit.at<br />

Holcim Österreich GmbH<br />

www.holcim.at<br />

Lias Österreich GesmbH<br />

www.liapor.at<br />

DÄMMSTOFFE<br />

Tiba Austria GmbH<br />

www.tibanet.com<br />

Wienerberger Österreich<br />

www.wienerberger.at<br />

Austrotherm GmbH<br />

www.austrotherm.com<br />

Isolith<br />

Leichtbauplattenwerk M.<br />

Hattinger Ges.m.b.H.<br />

www.isolith.com<br />

KAMIN<br />

LAGERSYSTEME<br />

Schiedel GmbH<br />

www.schiedel.at<br />

OHRA Regalanlagen GmbH<br />

www.ohra.at<br />

T.: +43 7236 21534<br />

WASSERVER-/ENTSORGUNG<br />

FRÄNKISCHE Rohrwerke<br />

Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG<br />

www.fraenkische.at<br />

Mapei Austria GmbH<br />

www.mapei.at<br />

MEA Bausysteme GmbH<br />

www.mea-group.com/de/<br />

building-systems<br />

info.mea-bausysteme.at@<br />

mea-group.com<br />

Tel: +43 (0)2782 83200-13<br />

Profibaustoffe Austria<br />

GmbH<br />

www.profibaustoffe.com<br />

PCI Augsburg GmbH<br />

www.pci.at<br />

Linzmeier Bauelemente<br />

GmbH<br />

www.linzmeier.de<br />

Knauf Insulation GmbH<br />

www.knaufinsulation.at<br />

Steinbacher Dämmstoffe<br />

GmbH<br />

www.steinbacher.at<br />

Stauss-Perlite GmbH<br />

www.Stauss-Perlite.at<br />

ZIEGEL<br />

VERBÄNDE<br />

Bauhütte Leitl-Werke GmbH<br />

www.leitl.at<br />

Verband <strong>der</strong> Baustoffhändler<br />

Österreichs<br />

www.vboe.eu<br />

Österreichischen Baustoff-<br />

Ausbildungszentrum<br />

www.baustoff-ausbildung.at<br />

5 . <strong>2024</strong> | 31


Mit 8-Gang-Automatik für alle Antriebsarten:<br />

Frontantrieb ✔ Heckantrieb ✔ Allradantrieb 4MOTION ✔<br />

5 Jahre Garantie *<br />

Kraftvoll für große Aufgaben<br />

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* Erhalten Sie serienmäßig eine um 3 Jahre verlängerte Garantie im Anschluss an die 2-jährige Herstellergarantie, bei einer maximalen<br />

Gesamtlaufleistung von 200.000 km (je nachdem, welches Ereignis als Erstes eintritt). Über die weiteren Einzelheiten zur<br />

Garantie informiert Sie Ihr Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner. Bei Aus- und Aufbauten nur gültig für werksseitigen Lieferumfang.<br />

Verbrauch: 8,4 –13,1 l/100 km. CO 2<br />

-Emission: 221 – 355 g/100 km. Symbolfoto.

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