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MÄA-05-23 online

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Münchner Ärztliche Anzeigen VERSCHIEDENES / IMPRESSUM 9<br />

IMPRESSUM<br />

Krankenhauses prägte er dieses<br />

Haus wie kaum ein anderer vor und<br />

sicher auch nicht nach ihm es hätte<br />

prägen können. Das Haus und dessen<br />

Wahrnehmung war ihm eine Herzensangelegenheit.<br />

Dies konnten wir<br />

beispielsweise während des Projekts<br />

„Fortschreibung der Münchner<br />

Krankenhausreform“ spüren. Drohte<br />

damals einer von uns dabei unter die<br />

politischen Räder zu kommen, so<br />

stand Mehnert vor einem und<br />

bewahrte ihn vor Schlimmerem.<br />

Er war ein „Homo Politicus“ im<br />

besten Sinne des Wortes, liebenswürdig<br />

und verbindlich im Ton, klar<br />

und geradlinig in der Positionierung<br />

und Ansage. Seine Beiträge in den<br />

Gremien der ärztlichen Standesvertretungen<br />

(u.a. auch im ÄKBV) waren<br />

zum richtigen Zeitpunkt immer hilfreich<br />

und weiterführend.<br />

Unvergessen für meine Generation<br />

von Ärztetagsdelegierten bleibt<br />

seine Dankesrede nach der Verleihung<br />

der Paracelsus-Medaille an ihn<br />

und zwei weitere Kollegen beim Ärztetag<br />

2003 in Köln. Thomas Mann<br />

und die Klinik des Zauberbergs versetzte<br />

er in das Jahr 2003, die handelnden<br />

Personen im Zauberberg<br />

wurden mit den aktuellen politischen<br />

Akteuren gleichgesetzt und<br />

alle bekamen ihr Fett ab. Thomas<br />

Mann hätte sicher seine Freude daran<br />

gehabt, die Kölner Philharmonie<br />

stand Kopf vor Begeisterung und<br />

Vergnügen.<br />

Mehnerts Talente als Komödiant<br />

und Schauspieler waren beeindruckend,<br />

wenn er als „Putzfrau“ verkleidet<br />

und ausgestattet an Fasching<br />

in den Räumen der Nothilfe-Ambulanz<br />

seine „Aufgaben“ erfüllte; keiner<br />

erkannte ihn. Oder er ließ sich, verkleidet<br />

als „Penner, ohne festen<br />

Wohnsitz“ notfallmäßig als Patient<br />

einliefern.<br />

Konnte er als Leiter von Zentrumsoder<br />

Klinikkonferenzen mit seiner<br />

Ansicht mal nicht durchdringen,<br />

redete er sich passend und zeitgerecht<br />

so in Rage, dass jeder Widerspruch<br />

verstummte, aus Sorge um<br />

den vermeintlich bedrohten<br />

Gesundheitszustand des Ärztlichen<br />

Direktors.<br />

Hellmut Mehnert liebte sein<br />

„Schwabinger“ wirklich. Er war<br />

daher bitter enttäuscht, zum<br />

100-jährigen Jubiläum des Hauses<br />

nicht eingeladen zu sein. Dafür enthielt<br />

die Gästeliste etliche Persönlichkeiten,<br />

deren Verbindung mit<br />

dem „Schwabinger“ eher wenig<br />

bekannt waren.<br />

Und dazu gibt es eine kleine<br />

Geschichte: Ich habe in vielen<br />

Gesprächen seine Enttäuschung<br />

darüber gespürt und daher als<br />

Betriebsratsvorsitzender ihn in mein<br />

Büro zum Termin des Festakts eingeladen<br />

– vorbei an allen, vorbei am<br />

gesamten Sicherheitspersonal.<br />

Zugang war nur mit schriftlicher Einladung<br />

erlaubt, die Hellmut Mehnert<br />

nicht besaß. Aber er war wenigstens<br />

im Haus und nahm schließlich beim<br />

„Festakt“ mit mir einen der hinteren<br />

Plätze ein.<br />

Bei meiner Rede zum Festakt des<br />

Hauses begrüßte ich ihn – neben<br />

anderen – namentlich und ausdrücklich<br />

unter Hervorhebung seiner<br />

Bedeutung für die Entwicklung und<br />

den damaligen Stand des Hauses.<br />

Der Klinikleitung und der anwesenden<br />

Politik schwollen die Zornesadern<br />

an, die anwesenden Beschäftigen<br />

aus Medizin, Pflege und anderen<br />

Bereichen begrüßten ihren früheren<br />

Chef mit lautstarkem Applaus.<br />

Der Zorn der Klinikleitung war mir<br />

zwar sicher, Hellmut Mehnerts Biographie<br />

mit persönlicher Widmung<br />

als Geschenk und sein Angebot des<br />

kollegial väterlichen „Du“ an mich<br />

waren mir um vieles wichtiger. Das<br />

„Du“ war damals nicht so üblich wie<br />

heute.<br />

Ich werde Hellmut Mehnert in Erinnerung<br />

behalten, so wie vermutlich<br />

viele andere meiner Generation<br />

auch, denn er hat einen wichtigen<br />

Abschnitt unserer Zeit am Schwabinger<br />

Krankenhaus ganz wesentlich<br />

geprägt. Dafür danke ich ihm.<br />

Dr. Christoph Emminger<br />

ehem. Vorsitzender des ÄKBV München<br />

Münchner Ärztliche Anzeigen<br />

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Anzeigenschluss<br />

Montag der Vorwoche, 12 Uhr<br />

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