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Gesundheitsexperten

Brustkrebs / Gynäkologischer Krebs

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Anzeigen-Sonderveröffentlichung l Februar 2023<br />

Das Medizin-Journal für Rhein-Main<br />

BRUSTKREBS/<br />

GYNÄKOLOGISCHER KREBS<br />

Früh erkennen und Überlebenschancen erhöhen<br />

Bei Frauen gehören Brustkrebs und der gynäkologische Krebs zu den<br />

häufigsten bösartigen Tumoren. Doch es gibt positive Nachrichten:<br />

Krebs ist immer besser behandelbar und auch die Überlebenschancen<br />

haben sich erhöht. Vorsorge ist dennoch unerlässlich. In unserem<br />

Medizin-Journal geben Spezialisten der Region Antworten zum<br />

Thema Brustkrebs sowie gynäkologischer Krebs und berichten, worauf<br />

Sie bei der Behandlung achten sollten. Weitere Expertenvorträge<br />

zu aktuellen Themen, ein vielfältiges Angebot, Gesundheitschecks<br />

und einiges mehr können Sie vor Ort auf der „gesund leben“-Messe<br />

am 25. und 26. Februar in der Jahrhunderthalle Frankfurt entdecken.<br />

Was Top-Experten raten:<br />

Dr. med. Krapfl<br />

Asklepios Klinik Langen<br />

Prof. Dr. med. Müller<br />

Klinikum Hanau<br />

Dr. med. Eissler<br />

St. Elisabethen Krankenhaus<br />

Frankfurt<br />

Impressum Brustkrebs/Gynäkologischer Krebs<br />

Anzeigen-Sonderveröffentlichung der RheinMainMedia GmbH vom 15. Februar 2023 l RheinMainMedia GmbH (RMM), Waldstraße 226, 63071 Offenbach (zugleich ladungsfähige Anschrift der im Impressum<br />

genannten Verantwortlichen und Vertretungsberechtigten) l Veröffentlicht in: Frankfurter Neue Presse, Höchster Kreisblatt, Taunus Zeitung, Frankfurter Rundschau, F.A.Z. Rhein-Main, Hanauer Anzeiger<br />

und Offenbach Post l Geschäftsführer: Achim Pflüger (RMM) l Projektleitung: Holger Kranz (RMM), Telefon (069) 75 01-49 63, holger.kranz@rmm.de l Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />

Bernd Buchterkirch (RMM) l Text: Content & Design (RMM) – Ramona Billing l Layout: Content & Design (RMM) – Silke Kahrmann (RMM) l Fotos: ©Siam - stock.adobe.com (Titel), Hintergrundfotos:<br />

©peterschreiber.media - stock.adobe.com (S.2), ©Kateryna_Kon - stock.adobe.com (S. 3), ©Mark - stock.adobe.com (S. 4); sowie Bilder der einzelnen Kliniken l Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei,<br />

Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf, Pressehaus Bintz-Verlag GmbH & Co. KG, Waldstraße 226, 63071 Offenbach l Weitere Detailangaben siehe Impressum der oben aufgeführten Veröffentlichungen.


Brustkrebs / Gynäkologischer Krebs<br />

Anzeige<br />

Unser Experte<br />

Moderne Medizin & individuelle<br />

Behandlungskonzepte gegen<br />

Brustkrebs<br />

Die Seele muss mitbetreut werden<br />

Dr. med. Eckart Krapfl<br />

Chefarzt der Klinik für Gynäkologie & Geburtshilfe,<br />

Leiter des Interdisziplinären Brustzentrums<br />

Herr Dr. Krapfl, die Diagnose<br />

Krebs beziehungsweise allein<br />

schon der Verdacht stellt für die<br />

Betroffenen einen großen Schock<br />

dar. Das gilt auch für Brustkrebs.<br />

Wie helfen Sie Patientinnen, damit<br />

umzugehen?<br />

Indem man ihre Ängste ernst nimmt<br />

und Empathie zeigt. Brustkrebs kann<br />

heute meist geheilt werden, aber der<br />

Schock bleibt fürs Leben. Manchmal<br />

scheint die Diagnose sich eher psychisch<br />

auszuwirken als körperlich. Darauf müssen<br />

wir Ärzte eingehen und für mich ist<br />

es von größter Bedeutung, dass auch der<br />

Operateur die Patientin (manchmal<br />

auch den Patienten) persönlich kennengelernt<br />

hat und sie nicht erst auf dem<br />

OP-Tisch erstmals sieht. Kein Krebs –<br />

und damit auch kein Brustkrebs – ist wie<br />

der andere. Auch geht jede Patientin<br />

anders mit der Diagnose um. Als Brustzentrum<br />

gehört die individuelle Betreuung<br />

der Patientin ebenso zur Behandlung<br />

wie die Therapie des Krebses an sich.<br />

Gerade bei dieser Erkrankung ist es<br />

wichtig, dass die Seele mitbetreut wird!<br />

Dazu nehmen wir uns schon beim ersten<br />

Gespräch eine Stunde und länger Zeit,<br />

und in der Regel sind auch die Breast<br />

Care Nurse, also die speziell geschulte<br />

Schwester, sowie eine Psychoonkologin<br />

dabei. Es ist dann unsere Aufgabe, jede<br />

Patientin genau dort abzuholen, wo sie<br />

ist. Ganz explizit unterstützen wir es<br />

auch, dass die Angehörigen mit dabei<br />

sind. Meist unterstützt der Ehemann die<br />

Patientin schon sehr, und wir helfen ihm<br />

dabei. Manchmal ist es aber auch er, der<br />

mehr Hilfe benötigt. Das ist eine Sache<br />

des Gespürs und der Erfahrung.<br />

In Ihrem zertifizierten Brustzentrum<br />

bieten Sie das komplette<br />

Spektrum der Brustkrebsbehandlung<br />

an – von den lokalen Therapien,<br />

also Operation und Strahlentherapie,<br />

bis hin zu den systemischen,<br />

also Chemo-, Antikörperund<br />

Antihormonelle Therapie. Was<br />

können Sie uns zum Thema Operation<br />

bei Brustkrebs sagen?<br />

Wir versuchen, wann immer möglich,<br />

brusterhaltend zu operieren. Das ist bei<br />

neu diagnostiziertem Brustkrebs oder<br />

Brustkrebsvorstufen der Fall. Nach dem<br />

Eingriff wird die Brust bestrahlt, um das<br />

Risiko eines erneuten Auftritts von<br />

Krebszellen zu minimieren. Studien<br />

haben gezeigt, dass durch die Nachbestrahlung<br />

eine höhere Sicherheit erzielt<br />

werden kann und somit die brusterhaltende<br />

Operation kein höheres Risiko für<br />

ein Rezidiv, also einen erneuten Tumor,<br />

mit sich bringt. Dafür bedeutet die<br />

Brusterhaltung für die meisten Patientinnen<br />

ein wichtiges Plus für ihr Selbstbild<br />

und damit für die Psyche. In unserem<br />

Haus ist es für ein optimales plastisches<br />

Ergebnis dieser Operation selbstverständlich,<br />

dass der Operateur schon bei<br />

der Untersuchung dabei ist. Nur so lässt<br />

sich ein wirklich ansprechendes Ergebnis<br />

erzielen – nicht anders, als würde man<br />

eine Brustverkleinerung vornehmen.<br />

Früher wurden zur Sicherheit<br />

zusätzlich viele Lymphknoten entfernt,<br />

was teilweise starke Nebenwirkungen<br />

mit sich brachte. Wie<br />

sieht das heute aus?<br />

Heute reicht es in aller Regel, nur einen<br />

oder höchstens zwei Lymphknoten zu<br />

entfernen. Zur Diagnostik wird bereits<br />

ein radioaktiv markiertes Eiweißkolloid<br />

eingesetzt, das sich in Tumorzellen anreichert<br />

und diese „markiert“. Zur endgültigen<br />

Abklärung setzen wir die sogenannte<br />

Wächterlymphknotenbiopsie<br />

(Sentineltechnik) ein. Hierfür wird ein<br />

Lymphknoten entfernt und im Labor<br />

untersucht. Ist er frei von Tumorzellen,<br />

kann man mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit davon ausgehen,<br />

dass auch dahinter in den Lymphbahnen<br />

keine weiteren Tumorzellen zu finden<br />

sind. Nebenwirkungen werden den Patientinnen<br />

so erspart.<br />

Wie geht es weiter, wenn die OP<br />

samt Bestrahlung nicht ausreicht?<br />

Jeder Fall wird zunächst im interdisziplinären<br />

Tumorboard besprochen, wo<br />

man die Patientin ja auch persönlich<br />

kennt. In unserem Haus ist es zudem ein<br />

großer Vorteil, dass wir hervorragend<br />

und eng mit den Radiologen zusammenarbeiten.<br />

Zusammen legen wir fest, ob<br />

eine Operation das Mittel der Wahl ist<br />

und ob diese von einer sogenannten neoadjuvanten,<br />

also vorbereitenden, Chemotherapie<br />

begleitet werden soll. Eventuell<br />

kann diese auch nach dem Eingriff<br />

sinnvoll sein.<br />

Mittlerweile stehen dafür eine ganze<br />

Reihe moderner Medikamente zur Verfügung,<br />

die auch mit weniger Nebenwirkungen<br />

behaftet sind. Möglicherweise<br />

kommt auch eine Antihormontherapie<br />

oder eine Antikörpertherapie<br />

infrage. Mit all diesen Mitteln versuchen<br />

wir, den Tumor aufzuhalten oder zu<br />

bremsen, wobei die Patientinnen gleichzeitig<br />

möglichst geschont werden sollen.<br />

Es besteht auch die Möglichkeit,<br />

nach einer systemischen Therapie doch<br />

noch zu operieren, falls diese die Prognose<br />

verbessert.<br />

Was genau versteht man unter<br />

einer Antikörpertherapie und wann<br />

hilft eine Antihormontherapie?<br />

Während die Chemotherapie alle<br />

schnell wachsenden Zellen mit hoher<br />

Teilungsrate angreift, richtet sich die<br />

sogenannte Antikörpertherapie ausschließlich<br />

gegen bestimmte Merkmale<br />

der Tumorzellen. Man spricht daher<br />

auch von einer zielgerichteten Therapie.<br />

Das bedeutet weniger Belastung für den<br />

Körper, jedoch ist auch diese Therapie<br />

nicht ganz nebenwirkungsfrei. Zudem<br />

kann sie nur bei Patientinnen eingesetzt<br />

werden, deren Tumor auch die entsprechenden<br />

Merkmale aufweist. Allerdings<br />

kommen hier laufend neue Medikamente<br />

auf den Markt, sodass sich ständig<br />

Neues ergibt.<br />

Bei metastasiertem Brustkrebs können<br />

auch Kombinationen verschiedener<br />

Antikörper Hilfe versprechen. Eine<br />

Antihormontherapie wiederum kann<br />

erfolgversprechend sein, wenn der<br />

Tumor hormonempfindlich ist und entsprechende<br />

Rezeptoren aufweist. Werden<br />

dazu Anti-Hormone eingesetzt,<br />

lässt sich das Wachstum des Tumors<br />

aufhalten.<br />

Kontakt<br />

Asklepios Klinik Langen<br />

Röntgenstraße 20 · 63225 Langen<br />

Telefon: (0 61 03) 9 12-13 61 · Fax: (0 61 03) 9 12-18 65<br />

www.asklepios.com


Brustkrebs / Gynäkologischer Krebs<br />

Anzeige<br />

Unser Experte<br />

Alles unter einem Dach:<br />

Krebs „rundum“ behandeln<br />

Komplettes Spektrum der<br />

Tumorbehandlung individuell angepasst<br />

Prof. Dr. med. Thomas Müller<br />

Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Herr Prof. Müller, in Ihrem Gynäkologischen<br />

Krebszentrum und im<br />

zertifizierten Brustzentrum bieten<br />

Sie das komplette Behandlungsspektrum<br />

– von Hormon-, Chemound<br />

Immuntherapie bis hin zu den<br />

operativen Möglichkeiten und der<br />

Strahlentherapie an. Was sind die<br />

häufigsten Krebsarten, die Sie in<br />

der täglichen Praxis sehen?<br />

Wir sehen hier alle Formen von gynäkologischem<br />

Krebs, die häufigste ist<br />

sicherlich Brustkrebs. Im letzten Jahr<br />

wurden 253 Patientinnen mit dieser<br />

Erstdiagnose bei uns behandelt, mehr<br />

als jemals zuvor. Die gute Nachricht ist,<br />

dass die meisten davon für immer geheilt<br />

werden. Am zweithäufigsten ist der Gebärmutter-Schleimhautkrebs<br />

(Endometriumkarzinom),<br />

gefolgt vom Vulvakarzinom<br />

(Krebs des äußeren Genitals). Bei<br />

letzterem sehen wir immer mehr jüngere<br />

Patientinnen – teilweise unter 20<br />

Jahre.<br />

Ich kann in diesem Zusammenhang<br />

nur dringend raten, dass sich Jugendliche<br />

möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr<br />

gegen krebsverursachende<br />

HPV (Papillomviren) impfen<br />

lassen. Dank der neu strukturierten<br />

Vorsorge fallen auch immer mehr Frauen<br />

mit Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs<br />

auf. Wenn diese Bereiche im Gesunden<br />

entfernt worden sind, sollte anschließend<br />

gegebenenfalls nochmals<br />

geimpft werden.<br />

Mithilfe der modernen Therapieoptionen<br />

lassen sich etliche Krebsformen<br />

in eine chronische Erkrankung<br />

umwandeln, mit der es sich<br />

lange bei guter Lebensqualität<br />

leben lässt. Ist das auch bei gynäkologischen<br />

Krebsarten der Fall?<br />

Ja, nun auch zunehmend zum Beispiel<br />

bei Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom),<br />

der meist erst im fortgeschrittenen<br />

Stadium diagnostiziert wird oder auch<br />

bei metastasiertem (gestreutem) Brustkrebs.<br />

Voraussetzung dafür ist eine möglichst<br />

individuelle Diagnostik und Therapie<br />

und der Zugang zu allen Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Das bietet insbesondere ein zertifiziertes<br />

Zentrum, das über die entsprechenden<br />

Fallzahlen verfügt und Spezialisten<br />

aller Bereiche vor Ort hat. So sitzt<br />

bei uns zum Beispiel schon vor der<br />

Operation der Pathologe mit am Tisch,<br />

der nach dem Eingriff die Gewebeprobe<br />

untersucht. Dadurch weiß er bereits vorher,<br />

worauf er besonders achten muss.<br />

Und er ist anschließend auch in der<br />

Tumorkonferenz dabei, in der alle beteiligten<br />

Disziplinen die Entscheidung<br />

über die beste Therapie für jeden einzelnen<br />

Patienten treffen. Damit ist eine<br />

umfassende und optimale Behandlungskette<br />

gewährleistet.<br />

Muss immer operiert werden,<br />

soweit dies möglich ist, und wenn<br />

ja, geht das mittels „Schlüssellochchirurgie“?<br />

Die Operation gilt bei gynäkologischen<br />

Krebsarten immer noch als die Basistherapie.<br />

Ob und wie operiert wird,<br />

hängt zum einen von der Krebsart und<br />

zum anderen vom Stadium und dem<br />

Differenzierungsgrad der Zellen ab.<br />

Wann immer möglich, operieren wir<br />

laparoskopisch, also besonders schonend<br />

über kleine Schnitte. Beim Gebärmutterhalskrebs<br />

jedoch hat sich gezeigt, dass<br />

die offene Operation eindeutig zu besseren<br />

Ergebnissen führt. Beim Endometriumkarzinom<br />

gibt es mittlerweile<br />

entsprechend der feingeweblichen Klassifizierung<br />

vier unterschiedliche Klassen<br />

statt zwei, sodass sich daraus wesentlich<br />

besser als früher erschließt, wie radikal<br />

operiert werden muss. Auch bei der Entfernung<br />

der Lymphknoten ist man heute<br />

viel zurückhaltender. Oft müssen nur<br />

noch einzelne oder gar keine entfernt<br />

werden und bei Brustkrebs werden heute<br />

fast 85 Prozent aller Patientinnen brusterhaltend<br />

operiert.<br />

Und wenn eine Operation nicht<br />

möglich ist?<br />

Auch in diesem Fall steht eine ganze<br />

Palette von Möglichkeiten zur Verfügung,<br />

und es werden ständig mehr. So<br />

kann eine Chemotherapie infrage kommen,<br />

für die eine Reihe sehr effektiver<br />

und gut verträglicher Medikamente zur<br />

Verfügung stehen. Bevor wir eine Chemotherapie<br />

in Erwägung ziehen, prüfen<br />

wir sehr individuell, ob das überhaupt<br />

notwendig ist und wenn ja, welche die<br />

passende ist. Das geschieht über Prognosetests,<br />

die Informationen liefern, ob<br />

vielleicht auch einfach eine antihormonelle<br />

Therapie das beste Ergebnis bringt.<br />

In der Immuntherapie ergeben sich<br />

ständig neue Möglichkeiten, die es<br />

erlauben, immer individueller auf die<br />

Tumoreigenschaften einzugehen. Unter<br />

anderem lässt sich durch die PARP-<br />

Inhibitoren das Überleben bei guter<br />

Lebensqualität deutlich verlängern.<br />

Darüber hinaus bietet die Strahlentherapie<br />

eine hervorragende Möglichkeit,<br />

einen Tumor bzw. eine Metastase örtlich<br />

begrenzt zu behandeln.<br />

Die für Sie optimale Krebsbehandlung<br />

ist nicht nur sehr individuell,<br />

sondern auch integrativ. Was<br />

heißt das?<br />

Integrative Krebsbehandlung bedeutet,<br />

dass nicht nur die Erkrankung als solche<br />

im Blick behalten wird, sondern der<br />

Patient im Gesamten gesehen werden<br />

muss; das ist uns wichtig. Das heißt, dass<br />

wir nicht nur das gesamte Spektrum der<br />

Tumorbehandlung bieten, sondern auch<br />

umfassend beraten. Die Patientinnen<br />

dürfen in dieser Situation nicht allein<br />

gelassen werden, und die Angehörigen<br />

werden hier von Anfang an ganz bewusst<br />

integriert. Zudem werden alle<br />

Patientinnen psychoonkologisch beraten<br />

und auf Wunsch auch entsprechend<br />

begleitet.<br />

Durch Ihre zertifizierte Gynäkoonkologische<br />

Studienzentrale gibt<br />

es bei Ihnen ja auch die Möglichkeit,<br />

an Studien teilzunehmen …<br />

Richtig. Dadurch haben Patienten die<br />

Chance, frühzeitig und zum Teil noch<br />

vor einer allgemeinen Zulassung, moderne<br />

und innovative Behandlungsmethoden,<br />

für die bereits ein positiver<br />

Effekt nachgewiesenen werden konnte,<br />

zu erhalten und nach neuestem wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisstand behandelt<br />

zu werden. Zudem versteht sich von<br />

selbst, dass die Teilnehmer durch das<br />

Team der Studienzentrale besonders<br />

intensiv und individuell betreut und<br />

begleitet werden.<br />

Kontakt<br />

Klinikum Hanau<br />

Leimenstraße 20 · 63450 Hanau · Telefon: (0 61 81) 2 96-25 10 · Fax: (0 61 81) 2 96-25 40<br />

klinikgyngeb@klinikum-hanau.de<br />

www.klinikum-hanau.de


Brustkrebs / Gynäkologischer Krebs<br />

Anzeige<br />

Unser Experte<br />

Individualisierte Therapie<br />

bei Gebärmutterkrebs<br />

„Das typische Endometriumkarzinom gibt es nicht!“<br />

Dr. med. Uwe Eissler<br />

Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Herr Dr. Eissler, Gebärmutterkrebs<br />

(Endometriumkarzinom) ist<br />

in Deutschland die vierthäufigste<br />

Krebsart der Frau und betrifft speziell<br />

über 70-Jährige. Aber es können<br />

auch jüngere Frauen betroffen<br />

sein. Wie gut sind die Heilungschancen?<br />

Die Heilungschancen hängen immer<br />

vom Stadium der Erkrankung ab. Da<br />

sich das Endometriumkarzinom meist<br />

früh durch Blutungen bemerkbar macht,<br />

wird es oft im Frühstadium diagnostiziert,<br />

sodass sehr gute Heilungschancen<br />

bestehen. Wenn nach den Wechseljahren<br />

erneut Blutungen auftreten oder<br />

wenn jüngere Frauen Zwischen- oder<br />

Dauerblutungen bemerken, sollte auf<br />

jeden Fall ein Frauenarzt aufgesucht<br />

werden. Hilfreich ist auch die Ultraschall-Vorsorgeuntersuchung<br />

durch die<br />

Scheide.<br />

Wie wird die Erkrankung diagnostiziert?<br />

Bei Verdacht auf Endometriumkarzinom<br />

sollte eine Gebärmutterspiegelung<br />

(Hysteroskopie) erfolgen. Diese Gebärmutterspiegelung<br />

erfolgt minimalinvasiv<br />

über die Scheide und wird bei uns in<br />

örtlicher oder Vollnarkose ambulant<br />

durchgeführt. Dabei werden auch die<br />

Gebärmutterhöhle ausgeschabt und<br />

Proben des ausgeschabten Materials ins<br />

Labor geschickt.<br />

Der Pathologe stellt anhand der feingeweblichen<br />

Untersuchung nicht nur die<br />

endgültige Diagnose, sondern auch den<br />

Differenzierungsgrad fest. Das ist beim<br />

Endometriumkarzinom wichtig, da die<br />

unterschiedlichen Grade bzw. Klassen<br />

sehr unterschiedlich therapiert werden<br />

müssen. Hier hat sich die Behandlung<br />

gegenüber früher grundlegend geändert.<br />

Steht trotzdem immer noch die<br />

Operation an erster Stelle?<br />

Ja, beim Endometriumkarzinom stellt<br />

nach wie vor die Operation das Mittel<br />

der Wahl dar, wenn die Erkrankung<br />

nicht zu weit fortgeschritten ist. In<br />

jedem Fall wird bei uns jedoch die Therapieentscheidung<br />

zuvor in unserem interdisziplinären<br />

Tumorboard mit den<br />

Experten der beteiligten Fachgebiete<br />

gründlich besprochen. Dabei werden bei<br />

der Therapiewahl nicht nur die Untersuchungsergebnisse,<br />

sondern auch die<br />

Risikofaktoren wie Begleiterkrankungen<br />

und vorangegangene Operationen<br />

sowie die persönliche Lebenssituation<br />

der Betroffenen berücksichtigt.<br />

Diese individualisierte Behandlung<br />

ist gerade beim Endometriumkarzinom<br />

von größter Bedeutung, denn einen typischen<br />

Fall gibt es nicht – und folglich<br />

auch keine Therapie vom Reißbrett.<br />

Die endgültige Entscheidung wird dann<br />

gemeinsam mit der Patientin in einem<br />

ausführlichen Gespräch gefällt.<br />

Gibt es eine Therapieoption bei<br />

jüngeren Frauen, wenn noch Kinderwunsch<br />

besteht?<br />

Ja, sofern das Endometriumkarzinom<br />

sich in einem sehr frühen Stadium befindet,<br />

nicht aggressiv ist und keine<br />

weiteren Risikofaktoren bestehen. Dann<br />

kann bei Kinderwunsch zunächst auf<br />

eine Operation verzichtet und versucht<br />

werden, den Tumor durch eine medikamentöse<br />

Hormontherapie aufzuhalten.<br />

Dazu erhalten die Patientinnen Gestagen-Hormone<br />

in Tablettenform. Unter<br />

engmaschiger Kontrolle kann die Operation<br />

eventuell bis nach der Geburt des<br />

Kindes aufgeschoben werden.<br />

Ihr Fachbereich Gynäkologie<br />

deckt das gesamte Spektrum der<br />

vaginalen, offenen und minimalinvasiven<br />

operativen Gynäkologie<br />

ab. Dabei setzen Sie, wann immer<br />

dies möglich ist, auf die schonenden<br />

minimalinvasiven Techniken.<br />

Gilt das auch für den Gebärmutterhalskrebs<br />

(Zervixkarzinom)?<br />

Heute können fast alle Operationen bei<br />

gutartigen wie bösartigen gynäkologischen<br />

Erkrankungen in minimalinvasiver<br />

oder endoskopischer Technik<br />

durchgeführt werden. Das gilt sogar für<br />

die komplette Entfernung der Gebärmutter.Unsere<br />

Klinik verfügt als eine<br />

von wenigen in Deutschland über Experten<br />

mit mehr als 20 Jahren Erfahrung<br />

und die entsprechenden Fallzahlen<br />

in der minimalinvasiven gynäkologischen<br />

Chirurgie.<br />

Beim Zervixkarzinom jedoch hängt<br />

die Art des Eingriffs sehr vom Stadium<br />

und vom Differenzierungsgrad ab.<br />

Grundsätzlich müssen die komplette<br />

Gebärmutter einschließlich Gebärmutterhals<br />

sowie Eileiter und der Aufhängeapparat<br />

entfernt werden. Das kann in<br />

einem sehr frühen Stadium laparoskopisch<br />

erfolgen. In fortgeschrittenen<br />

Fällen oder bei aggressiveren Unterformen<br />

haben Studien gezeigt, dass die<br />

offene Operation bessere Langzeitergebnisse<br />

erzielt. Das liegt daran, dass<br />

bei einem offenen Eingriff angrenzende<br />

Bereiche leichter auf Veränderungen<br />

untersucht werden können. Denn bei<br />

fortgeschrittenen Tumoren muss eventuell<br />

auch angrenzendes Gewebe an der<br />

Beckenwand entfernt werden.<br />

Vor einer Gebärmutterentfernung<br />

muss abgeklärt werden, ob die Lymphknoten<br />

im kleinen Becken oder entlang<br />

der Aorta befallen sind. In diesen Situationen<br />

setzen wir auf die Einspritzung<br />

eines fluoreszierenden Farbstoffs, der<br />

die relevanten Lymphknoten kenntlich<br />

macht. Auf diese Weise werden nur<br />

Lymphknoten entfernt, bei denen dies<br />

absolut notwendig ist. Es sind folglich<br />

keine Beeinträchtigungen des Lymphflusses<br />

zu befürchten. Sind diese bereits<br />

betroffen, wird auf die weitere Operation<br />

verzichtet und eine Kombination<br />

aus Chemotherapie und Bestrahlung<br />

durchgeführt.<br />

Welche Therapieoptionen gibt es<br />

über die beschriebenen Therapien<br />

hinaus?<br />

Je nach Stadium kann auch eine Bestrahlung<br />

der Scheide (Brachytherapie)<br />

infrage kommen. Bei fortgeschrittenen<br />

Fällen oder einem Rezidiv (Krankheitsrückfall)<br />

kommen weitere Medikamente<br />

zum Einsatz, die auf das Immunsystem<br />

Einfluss nehmen. Ob diese zur<br />

Anwendung kommen, hängt von vielen<br />

verschiedenen Faktoren ab. Die Belastung<br />

durch die Therapie muss dabei<br />

immer im Auge behalten werden.<br />

Kontakt<br />

St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt<br />

Ginnheimer Str. 3 · 60487 Frankfurt · Tel.: (069) 79 39-12 41 · gyngeb-frankfurt@artemed.de<br />

Zügige Terminvergabe ohne lange Wartezeiten<br />

www.elisabethen-krankenhaus-frankfurt.de<br />

ST. ELISABETHEN KRANKENHAUS<br />

FRANKFURT

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