Aichfeld Plus März 23

Der Chef bin ich.
Mein Leben
in der Fastenzeit
Ich hatte ein Riesenglück, dass ich überhaupt in diese Märzausgabe gekommen bin und ihr von mir lesen könnt. Herrchen wollte
nämlich meine Seite streichen, weil er zu wenig Platz für die vielen Inserate hatte. Grundsätzlich wünsche ich ihm ja eine bis zur
letzten Zeile volle Aichfeld Plus, aber auf meine Kosten sollte das bitteschön nicht gehen. Aber was wäre ich ohne mein geliebtes
Frauchen? Die kam mir nämlich zu Hilfe und sie legte ein Veto ein. Jetzt bin ich drinnen und die Kolumnen von Herrchen und
Frauchen erscheinen erst das nächste Mal. Ihr wisst ja, der Chef bin ich - oder etwa doch mein Frauchen? Naja, auch egal.
Foto: Spekner
S
o, was gibt's denn Neues bei mir?
Im Moment ist ja Fastenzeit, Gott
sei Dank merke ich nichts davon.
Und ich habe mir auch keinerlei Fressbeschränkungen
selbst auferlegt, wie das
so mancher Zweibeiner macht. Auf was
die alles für Ideen kommen. Die einen
trinken in der Fastenzeit keinen Alkohol,
um sich dann nach der entbehrlichen
Zeit der Abstinenz am Karsamstag so
richtig wegzuputzen. Ist ja äußerst sinnvoll
so ein Verhalten. Dann gibt’s welche,
die glauben, sie leben in dieser Zeit ohne
Schoko besser, um sich anschließend
einen Osterhasen-Zuckerschock zu verpassen.
Leute, da sag ich mir lieber: Alles
mit Maß und Ziel.
Im Moment ist echt viel los bei uns, da
kommen die verschiedensten Leute zu
uns. Mir taugt das ja voll, dass ein wenig
Abwechslung in meinen Büroalltag
kommt, der sonst eher langweilig ist,
wenn die Büro-Herrschaften alle bei ihren
PCs hocken. Da wäre zum Beispiel
zu erwähnen, dass Herrchen eine neue
Mitarbeiterin hat, die Nora. Das ist vielleicht
eine Liebe, da werde ich ganz leidenschaftlich
und ausgiebigst gekrault.
Ich sag euch, das hat schon was, so eine
Kuscheleinheit zwischendurch. Auch die
Besuche der Petra Unterweger, sie ist
die Inhaberin der neuen Damenmodeboutique
Petra in der Frauengasse, sind
klasse. Nicht nur, dass ich da ordentlich
gestreichelt werde, sie hat mir sogar
schon einen kleinen Teddybären zum
Spielen geschenkt. Auch sonst kommen
allerlei Leute zu uns in die Firma, sei es
nun mein Lieblingspostbote, der mir sogar
immer ein Leckerli mitbringt bis zu
Fans meiner Bücher und auch der eine
oder andere Politiker besucht uns. Naja,
die Politiker haben zu mir eher ein zwiespältiges
Verhältnis, die tun so als wäre
ich gar nicht da. Eine rühmliche Ausnahme
hat es da allerdings vor kurzem
gegeben, da besuchte uns Landtagsabgeordneter
Robert Reif. Herrchen und
Robert kennen sich seit Jahren, müsst
ihr wissen. Es war auch kein Besuch
in offizieller Mission, sondern ein
Kaffeetratscherl. Auf jeden Fall,
der Robert steht bei mir hoch
im Kurs. Der hat richtig toll
mit mir gespielt, ich durfte
ihm alle meine Spielsachen
zeigen. Meinen
Kaupolster, meine 2
Teddys und sogar
meine Bälle. Tja,
so geht bei uns
alles ein aus,
was Rang und
Namen hat
und auch
die ohne
Rang und
Namen
sind bei uns
immer herzlich
willkommen.
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„Gestatten. Mein Name ist Roni“ und
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