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Halbjahresprogramm der Edition Schaumberg
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Einer von ihnen ist Klaus Brabänder, der vor langer<br />
Zeit auf der Suche nach einer sinnvollen Freizeitbeschäf<br />
tigung zum Krimi schreiben gekommen ist.<br />
Brabänder stammt aus Neunkirchen, war als Bauingenieur<br />
tätig, und veröffentlichte 2014 mit »Sumpf«<br />
den ersten Kriminalroman dieser erfolgreichen Reihe.<br />
»Sumpf« ist mittlerweile in der 4. Auflage vergriffen.<br />
Im Mittelpunkt der Brabänder-Krimis steht Joachim<br />
»Josch« Schaum, ein alternder Kommissar, der in<br />
Spiesen lebt und in Saarbrücken beim Landeskriminalamt<br />
arbeitet. Die Fälle spielen im Saarland und den<br />
Menschen im Umfeld kommt dabei eine außerordentliche<br />
Rolle zu. Es sind die Nachbarn vom Köppchen,<br />
einer <strong>kl</strong>einen Wohnsiedlung in Spiesen, die Brabänder<br />
in allen Facetten beschreibt. Dabei handelt sich immer<br />
um real existierende Perso nen.<br />
Und gerade das ist es, was den Reiz daran ausmacht.<br />
Da werden die Charaktere der einzelnen fein herausgearbeitet,<br />
so fein, dass man, selbst wenn man die<br />
Menschen nicht kennt, sie sofort wiedererkennt.<br />
Warum? Weil er die lokale Prägung kennt, denen<br />
Menschen unterworfen sind, die hier leben. Und derart<br />
präzise und feinfühlig kann sie nur jemand beschreiben,<br />
der selbst dazugehört, dem die Menschen aus seinem<br />
Umfeld vertrauen und den sie mögen. Und genau so<br />
einer ist Klaus Brabänder.<br />
Auf »Sumpf« folgten »Steinbruch«, »Für Eich«,<br />
»Gegenwind«, »MitGift«, »Dreierpack«, »Arabella«,<br />
»Bienenstich«, »Neumayer«, »VorGestern«. Zehn Krimis<br />
in neun Jahren, eine wahrhaft famose Leistung. Dabei<br />
hat Klaus Brabänder mit seinen Leseabenden auch<br />
immer gern die Nähe zu seinen Fans gesucht. Und das<br />
fehlte über zwei Jahre. Coronabedingt. Nicht zu ändern,<br />
trotzdem sehr traurig.<br />
Zurück zum »Tatort«: Vielfach wurde ich schon darauf<br />
angesprochen, warum sich niemand an die Verfilmung<br />
einer dieser wir<strong>kl</strong>ich saarländischen Krimis wagt? Ich<br />
habe darauf natürlich keine Antwort, weil ich mich<br />
weder mit Drehbüchern noch mit Filmen auskenne.<br />
Erstaunlich ist es trotzdem. Die Leserinnen und<br />
Leser könnten sich »Josch« als Idealbesetzung eines<br />
saarländischen Tatortkommissars vorstellen, wollen<br />
Spiesen, Friedrichsthal, Neunkirchen, Ottweiler oder<br />
St. Wendel, St. Ingbert oder Saarlouis in den Krimis<br />
wiederfinden. Die Saarländer brauchen offenbar eine<br />
Identifikationsfigur und Orte, die sie gerne anderen<br />
zeigen möchten, weil sie besonders sind oder weil sie<br />
saarländisch sind.<br />
Zwei der Werke von Klaus Brabänder: »Für Eich« erschien<br />
im Frühjahr 2016 in der 1. Auflage, »VorGestern«<br />
erschien im Dezember 2022 und ist der neueste Krimi<br />
des Spiesener Autors.