Ausgabe 01/2007 - Bund Deutscher Forstleute (BDF)
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24<br />
öffentlicher Belang Teil der Landeskultur.<br />
Und dafür hat das Land NRW Vorsorge zu<br />
tragen. Funktionieren kann das nur mit<br />
einer intakten Forstverwaltung, die nicht<br />
nur „da ist, wo der Wald ist“, sondern<br />
insbesondere da ist, wo über ihn entschieden<br />
wird, wo er in seiner Existenz<br />
gefährdet ist! Alles andere wäre<br />
Reduzierung der Forstverwaltung auf ein<br />
Holzknechtniveau!<br />
In den waldreichen Gegenden NRWs<br />
wird niemand ernsthaft behaupten, der<br />
Wald sei gefährdet. Aber genau dort<br />
sollen sich in Zukunft die Forstämter<br />
knubbeln wie im Sauerland. Im Gegensatz<br />
dazu steht der Wald im Ballungsraum,<br />
wo er zum Teil als billige Flächenreserve<br />
angesehen wird. Hier nehmen die<br />
Försterinnen und Förster der Landesforstverwaltung<br />
ihre wichtige Aufgabe der<br />
Walderhaltung und vor allem auch der –<br />
vermehrung kompetent, nachdrücklich<br />
und überaus erfolgreich wahr! Und genau<br />
hier werden die Forstämter eingedampft!<br />
Es ist dem Wald grundsätzlich egal, auf<br />
welche Weise er seine Funktionen<br />
und/oder seine Fähigkeiten einbüßt. Eine<br />
Schädigung der Waldsubstanz, sei es<br />
durch die Auswirkungen des Sauren Regens,<br />
durch Übernutzung, durch<br />
planerische Vernichtung im Ballungsraum<br />
oder mangelnde Sachkenntnis hat immer<br />
eine Zerstörung der Landeskultur zur<br />
Folge.<br />
Nun wird niemand behaupten wollen,<br />
die Privatwaldbesitzer und –waldbesitzerinnen<br />
würden mutwillig ihren<br />
Wald zerstören. Sicher nicht. Minister<br />
SAARLAND<br />
Landesnachrichten<br />
Uhlenberg hat selber die kommenden<br />
Probleme zutreffend dargestellt. Die<br />
Mehrzahl vor allem der Klein- und<br />
Kleinstwaldbesitzer ist sicherlich bei den<br />
komplizierten Zusammenhängen in<br />
einem Waldökosystem nicht in der Lage,<br />
angemessen zu reagieren. Sie greifen<br />
möglicherweise zu falschen Maßnahmen,<br />
die nicht mehr über Nacht repariert<br />
werden können, weil kein Förster oder<br />
keine Försterin, die ja auf das Erkennen<br />
schwieriger Zusammenhänge im Waldökosystem<br />
ausgebildet sind, mehr da ist,<br />
der sie beraten und betreuen kann.<br />
Die Verantwortung des Staates muss<br />
bleiben<br />
Bei der Einführung von Beratung und Betreuung<br />
durch staatliches Forstpersonal<br />
ging man davon aus, der Staat sei verantwortlich<br />
für den Erhalt der Landeskultur.<br />
Die Selbstbindung des Staates, durch<br />
Beratung und Betreuung gerade im<br />
Klein- und Kleinstprivatwald einen<br />
landeskulturell gesunden Zustand von<br />
Wasser, Boden, Klima und Luft zu<br />
schützen und zu erhalten, ist somit eine<br />
wichtige und ernst zu nehmende<br />
klassische Hoheitsaufgabe des Staates.<br />
Dieser Aufgabe kann er sich nicht ohne<br />
weiteres durch Privatisierung entziehen.<br />
Hier handelt es sich um eine der Kernverantwortungen<br />
des Staates!<br />
Genau das passiert aber im Rahmen<br />
der Reorganisation der Landesforstverwaltung<br />
hin zu einem Beratungs- und<br />
Betreuungstorso, von dem Minister<br />
Uhlenberg fälschlicherweise annimmt,<br />
<strong>BDF</strong><br />
dies sei der richtige Weg, dem Wald zu<br />
helfen und der Bedeutung des Waldes als<br />
Ökosystem, Wirtschaftsfaktor, Schutzund<br />
Erholungsraum in NRW hat, angemessen.<br />
In seiner Pressemitteilung zeigt Minister<br />
Uhlenberg viele Beispiele dafür<br />
auf, dass der Wald genau für diese<br />
Landeskultur von extremer Wichtigkeit<br />
ist, er extrem gefährdet ist, komplexe Zusammenhänge<br />
und deren Veränderungen<br />
im Ökosystem Wald erkannt und korrigiert<br />
werden müssen, die Landesregierung<br />
ihre Verantwortung für den<br />
Erhalt unserer Wälder im Interesse der<br />
nachfolgenden Generationen wahrnehmen<br />
will, aber genau das tut sie<br />
nicht.<br />
Wie er diesen Spagat mit einer drastisch<br />
reduzierten Forstverwaltung, die<br />
sich aus einigen Landesteilen wie dem<br />
linksrheinischen Gebiet fast komplett zurückzieht,<br />
vollführen will, dafür bleibt er<br />
jeden Beweis schuldig.<br />
Armer Wald in NRW<br />
Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der Forstverwaltung, denen der<br />
Minister eine sozialverträgliche Umsetzung<br />
zugesagt hat, ganz zu schweigen.<br />
Meint: Reinhart Hassel<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
<strong>Bund</strong> <strong>Deutscher</strong> <strong>Forstleute</strong> (<strong>BDF</strong>)<br />
Landesverband NRW im dbb<br />
Geschäftsstelle<br />
Am Plaß 5, 32457 Porta Westfalica<br />
E-Mail kontakt@bdf-nrw.de<br />
„Externe Betriebsdurchleuchtung angelaufen“<br />
Wie schon seit einigen Wochen durch die<br />
Betriebsleitung angekündigt, wünscht<br />
Umweltminister Mörsdorf ein gutes Jahr<br />
nach der Strukturreform beim SaarForst<br />
Landesbetrieb, das ein externer Gutachter<br />
durch umfassende Befragungen<br />
des Personals herausarbeitet, welche Abläufe<br />
sich in der neuen Betriebsstruktur<br />
bewährt haben und wo noch Handlungs-<br />
bedarf im Sinne eine „Feinjustierung des<br />
Betriebes“ bestehe.<br />
Zur Umsetzung dieses Auftrages wurde<br />
von der Hausspitze Dr. Jens Borchers ausgewählt.<br />
Da aus Kostengründen nicht alle<br />
Mitarbeiter befragt werden können, bat<br />
Betriebsleiter Michael Klein den Vorstand<br />
des Personalrates am 2. 11. 2006 zu einem<br />
Abstimmungsgespräch. Herr Klein ließ bei<br />
der Auswahl der für eine Befragung anstehenden<br />
Kooperationsreviere dem Personalrat<br />
freie Hand. Der Personalrat legte<br />
allerdings Wert darauf, dass diese in gemeinsamer<br />
Abstimmung zwischen Betriebsleitung<br />
und Personalratsvorstand<br />
festgelegt werden sollten. Die zu befragenden<br />
Reviere wurden daraufhin aus<br />
rein sachlichen und organisatorischen