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Das Bild im Text - faximile

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10 fax<strong>im</strong>ile<br />

intervista<br />

Davide Gai: Konvergenz? Die Printmedien werden<br />

bleiben, einfach ohne Papier. <strong>Das</strong> Problem ist nicht<br />

die Art des Mediums, sondern die Informationsflut.<br />

Dann pflegen Sie, Davide, wohl auch kein<br />

eigenes Archiv mehr?<br />

Davide Gai: Ich google. Die Frage ist doch, ob ein<br />

persönliches Archiv in der Internetwelt noch Sinn<br />

macht.<br />

Wie schätzen Sie, Gianluigi Bellei, die Situation<br />

der Journalisten in der Südschweiz ein?<br />

Gianluigi Bellei: Im Tessin gibt es <strong>im</strong> Verhältnis zur Bevölkerung<br />

viel zu viele Zeitungen. <strong>Das</strong> muss man sich<br />

mal überlegen: Alle überleben derzeit nur dank Werbung.<br />

Langfristig wird es also zu einer Red<strong>im</strong>ensionierung<br />

kommen, wie be<strong>im</strong> Giornale del Popolo.<br />

Davide Gai: Sagen wir mal: Wir haben <strong>im</strong> Tessin<br />

„molto di battuta“ (zu deutsch etwa: „viel Zoff“). <strong>Das</strong><br />

Internet n<strong>im</strong>mt weiterhin zu und wird koexistieren mit<br />

den Zeitungen. Es ist wie mit Büchern: Es wird <strong>im</strong>mer<br />

Leute geben, die doch Bücher kaufen. <strong>Das</strong> gleiche<br />

gilt für Nachrichten. Meine Meinung: Im Internet<br />

gibt es ein Million Dinge, von denen bestenfalls eine<br />

richtig ist, In gedruckten Werken st<strong>im</strong>mt hingegen<br />

fast alles.<br />

Warum schreiben Sie?<br />

Davide Gai: Weil es keine wissenschaftliche Begriffe<br />

gibt, die normalen Menschen mit einfachen Wörtern<br />

erklärt werden können. Und ich werde wütend,<br />

wenn Fachjournalisten eine so komplizierte Sprache<br />

schreiben. Und noch etwas möchte ich anfügen: Im<br />

Gegensatz zu den meisten Fachjournalisten <strong>im</strong> Technologiebereich,<br />

die „ihre“ Technik <strong>im</strong>mer verteidigen,<br />

kann ich – egal ob in der IT oder der LifeScience –<br />

auch gegen die Technologie schreiben.<br />

Dann müsste die Schule also mehr Technik und<br />

Informations technologie unterrichten?<br />

Davide Gai: Nein! Eben gerade nicht! Ich bin sehr<br />

besorgt, das unsere Jungen unsere Muttersprache<br />

nicht mehr beherrschen. Man muss mehr für die Literatur<br />

tun!<br />

Was erwarten Sie vom SFJ, den Sie beide vermutlich<br />

oft weit weg wähnen?<br />

Gianluigi Bellei: Er soll die Unabhängigkeit der Fachjournalisten<br />

verteidigen.<br />

Und wie soll der SFJ das?<br />

Gianluigi Bellei: È difficile. Wichtig ist es zu zeigen,<br />

dass der SFJ existiert und lebt und die Szene genau<br />

verfolgt. Damit trägt er schon viel dazu bei, Druck<br />

auf die Journalisten wegzunehmen.<br />

Interview und Fotos: Christian Hilbrand<br />

Dolmetscherin: Marina Montanaro<br />

salons / messen<br />

He<strong>im</strong>textil vom 11. bis 14. Januar 2012 in Frankfurt<br />

Setzt neue Trends – nicht nur in der eigenen Branche<br />

Alle He<strong>im</strong>textil-Kennzahlen sprechen Klartext: Diese Fachmesse für Wohn- und<br />

Objekttextilien ist die Leitmesse auf ihrem Gebiet. Die Zahlen lassen sich auf der<br />

Website einsehen; wir verzichten hier auf deren Wiedergabe. Uns von fax<strong>im</strong>ile ist<br />

aber aufgefallen, wie diese Messe neue Trends in Design, Materialien und Farben<br />

setzt. Offenbar kommunizieren nicht nur Print- und Web-Gestalter visuell, sondern<br />

auch Innenarchitekten und Raumausstatter.<br />

chh. <strong>Das</strong> schlägt sich einerseits nieder in der Zusammenarbeit mit internationalen<br />

Design-Agenturen in den sogenannten Trendtables, anderseits <strong>im</strong> wunderschön<br />

gestalteten Trendbuch „Montage“, das die wichtigsten Trends für 2012/2013 mit<br />

Fotos, Zeichnungen und Beispielen beschreibt. <strong>Das</strong> Buch ist eine Augenweide für<br />

alle Liebhaber von schön und sorgfältig gestalteten Dingen jeder Art – also auch<br />

für Zeitungsmacher. Es kann für 48 Euro bezogen werden, am einfachsten über<br />

www.he<strong>im</strong>textil-trends.com, wo auch weitere Information über diese Fachmesse<br />

zu finden sind. Diese internationalen Designer haben das Trendbuch geschaffen:<br />

Foto: zvg<br />

Aufgefallen ist uns weiter eine kluge Neuheit: Mit dem Coupon Business Finder<br />

wurde ein Aussteller-Verzeichnis geschaffen, das alle Anbieter auflistet, die auch<br />

kleine Losgrössen abgeben. Damit kommt man einer Besuchergruppe entgegen,<br />

die bisher übergangen wurde: Besucher aus dem Facheinzelhandel und dem<br />

Raumausstatterhandwerk, die bedarfsgerechte Ordermengen für eine flexible<br />

Angebotspalette bestellen möchten. www.messefrankfurt.com<br />

Ansprechpartner der He<strong>im</strong>textil für die Schweiz: tf-solutions gmbh, Fällanden (siehe Pressestellen, Seite 16)<br />

METAV vom 28.Februar bis 3. März 2012 in Düsseldorf<br />

Werkzeugmaschinenbranche denkt wieder an Junge<br />

Die Schweiz war 2010 nach China, USA und Russland der viertwichtigste Absatzmarkt<br />

der deutschen Werkzeugmaschinenbauer. Und die sehen keinen Nachfrageeinbruch,<br />

wie Dr. Wilfried Schäfer vom VDW kürzlich an der Pressekonferenz<br />

zur METAV in Zürich sagte. Was auch deutlich wurde, war die Besorgnis, dass der<br />

Branche demnächst der Nachwuchs fehlt.<br />

chh. Teilnehmern an dieser Präsentation der Internationalen Messe für Fertigungstechnik<br />

und Automatisierung METAV fiel auf, dass höhere Schul- und Berufsklassen,<br />

die in früheren Jahren gar nicht mehr als Zielgruppe betrachtet wurden, jetzt wieder<br />

umworben werden. Die Aussteller hätten gemerkt, dass unter diesen Schülern nicht<br />

nur künftige Mitarbeiter, sondern auch künftige Kunden sind, verriet Schäfer dazu.<br />

Aber zur METAV selbst: Sie blickt auf eine 32jährige<br />

Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. (VWD) zurück, präsentiert<br />

moderne Produktionstechnik über die gesamte<br />

Prozesskette hinweg und gilt heute als die internationale<br />

Leitmesse für Metallbearbeitung in Deutschland.<br />

Erwartet werden über 700 Aussteller und 45 000 Fachbesucher<br />

aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der<br />

Automobil- und Zulieferindustrie, der Metallverarbeitung,<br />

der Elektrotechnik und Elektronik, der Luft- und Raumfahrtindustrie,<br />

dem Schienenfahr zeug bau, der Medizintechnik,<br />

Feinmechanik und Optik. Jeder dritte dieser<br />

Fachbesucher ist zum erstenmal auf der zweijährlich<br />

stattfindenden METAV, was aber für Fachmessen<br />

als durchaus „normale“ Fluktuation gilt, wie die Verant -<br />

wortlichen glaubhaft darlegten. www.metav.de<br />

Ansprechpartner für die Schweiz und Liechtenstein:<br />

Intermess Dörgeloh AG, Obere Zäune 16, 8001 Zürich<br />

Foto: C. Hilbrand<br />

Dr. Wilfried Schäfer, VWD,<br />

an der Pressekonferenz in Zürich<br />

schweizer fachjournalisten sfj • 6 / 2011

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