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GVIERT MAGAZIN FRÜHLING 2023

Frühlingsgefühle, WIR BLÜHEN WIEDER AUF

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Foto: Shutterstock<br />

Haben Sie schon einmal die Beherrschung über sich selbst verloren? Haben Sie<br />

sich selbst gar innerlich fertig gemacht, weil Sie etwas getan haben, das Sie später<br />

bereut haben? Es ist leicht, hart zu sich selbst zu sein. Doch was passiert, wenn<br />

wir uns selbst vergeben, unsere Fehler akzeptieren und uns selbst Freundlichkeit<br />

zeigen? In diesem Fall würden wir uns im Selbstmitgefühl üben. Mit den richtigen<br />

Techniken können wir lernen, es zu einer Gewohnheit zu machen, die bleibt.<br />

An manchen Tagen ist die innere<br />

Stimme rastlos, an anderen geradezu<br />

unhöflich. Wenn Selbst kritik überhandnimmt,<br />

kann sich das sehr<br />

schmerzhaft anfühlen und tötet langfristig<br />

Neugierde und Leidenschaft.<br />

Einen inneren Kritiker trägt jeder in<br />

sich. Es gibt verschiedene Gründe,<br />

warum er so einen scharfen Ton anschlägt.<br />

Eine Neigung zur Selbstkritik<br />

kann aus strengen Eltern, Gruppenzwang<br />

in der Schule oder erlernten<br />

Verhaltensmustern resultieren. Egal<br />

wie es dazu gekommen ist, akzeptieren<br />

müssen wir Selbstkritik nicht.<br />

vom bedingungslosen<br />

wert profitieren<br />

Selbstmitgefühl zu haben bedeutet,<br />

in der Lage zu sein, auf eine Weise mit<br />

sich selbst umzugehen, die vergebend,<br />

akzeptierend und liebevoll ist, vor allem<br />

wenn Situationen nicht optimal<br />

verlaufen. Solchen Umständen begegnen<br />

wir während unseres Lebens<br />

immer wieder, da Schmerz und Leid<br />

zwar harte, aber normale menschliche<br />

Erfahrungen sind. Anstatt Selbstmitgefühl<br />

als eine Schwäche, Luxus oder<br />

ein spirituelles Konstrukt anzusehen,<br />

sollte es als die Bereitschaft zu einer<br />

mutigen Entscheidung gesehen werden.<br />

Denn eigene Schwierigkeiten, das<br />

Leid und den Schmerz zu betrachten<br />

und zu thematisieren, erfordert genau<br />

das – großen Mut. Die Erkenntnisse von<br />

Kristin Neff, Pionier in der Erforschung<br />

von Selbstmitgefühl, zeigen, dass<br />

positiver Selbstzuspruch einer der<br />

stärksten Quellen zur Bewältigung von<br />

schwierigen Situationen werden kann.<br />

Zudem stärkt es die Resilienz. Langfristig<br />

verbessert es das geistige und<br />

körperliche Wohlbefinden. Es motiviert<br />

uns, Veränderungen vorzunehmen und<br />

unsere Ziele zu erreichen. Nicht, weil<br />

wir unzulänglich sind, sondern weil<br />

wir uns um uns selbst kümmern und<br />

glücklich sein wollen. Kurz gesagt,<br />

Selbstfreundlichkeit zu zeigen, bedeutet,<br />

unseren Wert als bedingungslos<br />

zu behandeln, selbst wenn wir hinter<br />

unseren eigenen Erwartungen zurückbleiben.<br />

Sei es durch unser Verhalten<br />

oder auch nur durch unsere Gedanken<br />

und Gefühle.<br />

Wie man anfängt<br />

Aufgrund unserer gewohnheitsmäßigen<br />

Reaktionen auf negative Emotionen<br />

ist der Einstieg oft ein drastischer Perspektivenwechsel.<br />

Es geht darum neue<br />

Wege anstatt positiver Emotionen zu<br />

erzeugen. Dazu braucht es Übung, denn<br />

Selbstmitgefühl ist eine Praxis des guten<br />

Willens, nicht der guten Gefühle.<br />

Kurzum: Wenn wir akzeptieren, dass<br />

schmerzhafte Momente dazu gehören,<br />

können Freundlichkeit und Selbstfürsorge<br />

in unser Leben einziehen.<br />

Erinnern wir uns, dass Unvollkommenheit<br />

Teil der gemeinsamen, menschlichen<br />

Erfahrung ist.<br />

Tipps,<br />

diesen guten Willen<br />

zu praktizieren:<br />

1<br />

Geben Sie sich die Hingabe<br />

und Fürsorge, die Sie<br />

brauchen, wenn Sie eine<br />

schwere Zeit durchmachen.<br />

2<br />

Betrachten Sie Schwierig-<br />

keiten als einen Teil<br />

des Lebens, den jeder<br />

durchmacht.<br />

3<br />

Erinnern Sie sich daran,<br />

Ihre Mängel als natürliche<br />

Aspekte des Menschscheins<br />

anzuerkennen.<br />

4<br />

Behandeln Sie sich selbst,<br />

wie Sie Ihren besten Freund<br />

behandeln würden.<br />

5<br />

Üben Sie sich in Selbstakzeptanz.<br />

Nehmen Sie<br />

eigene, wahrgenommene<br />

Mängel und Charakterstärken<br />

an.<br />

6<br />

Gewinnen Sie wieder<br />

an Perspektiven. Lassen<br />

Sie das Bedürfnis nach<br />

Bestätigung von außen los.<br />

<strong>GVIERT</strong> Magazin 29

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