23. März 2023
- Architektur der Grazer Schule ist vom Abriss bedroht - Gratis Menstruationsartikel: Projekt „Peri-Box" ist gestartet - Studie zu True Crime: Frauen und ihre Lust am Verbrechen
- Architektur der Grazer Schule ist vom Abriss bedroht
- Gratis Menstruationsartikel: Projekt „Peri-Box" ist gestartet
- Studie zu True Crime: Frauen und ihre Lust am Verbrechen
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4 graz<br />
www.grazer.at <strong>23.</strong> MÄRZ <strong>2023</strong><br />
Frauen und<br />
die Lust am<br />
Der gekehrte Split wird anschließend<br />
sortenrein entsorgt. HOLDING GRAZ/<br />
Stadt wird vom<br />
Splitt gereinigt<br />
■ Eisige Flächen, die als Gefahrenquelle<br />
gelten: Ohne<br />
Rollsplitt wäre die Winterzeit<br />
wohl eine einzige Unfallstelle.<br />
Um der Straße die nötige<br />
Griffigkeit und somit auch<br />
Sicherheit zu geben, werden<br />
die kleinen Steinchen jedes<br />
Jahre rechtzeitig ausgestreut.<br />
Nun wird der Splitt wieder,<br />
rechtzeitig zum Frühlingsbeginn,<br />
wieder eingesammelt:<br />
So startete die Stadtreinigung<br />
Anfang <strong>März</strong> damit, die Straßen<br />
zu kehren.<br />
Wie immer, wird sternförmig<br />
(vom 1. Bezirk aus) nach<br />
außen vorgegangen. In zwei<br />
Durchgängen wird eingekehrt,<br />
zuerst sind Straßen und Flächen<br />
im flachen Teil der Stadt<br />
an der Reihe. Dabei kommen<br />
rund 1.300 Tonnen Splitt auf<br />
einem Straßennetz von rund<br />
2.000 Kilometern zusammen,<br />
zuzüglich 250 Kilometer Radund<br />
öffentliche Gehwege. Bald<br />
ist der erste Durchgang beendet.<br />
Unterwegs ist man derzeit<br />
noch mit drei großen und fünf<br />
kleineren Kehrmaschinen, im<br />
zweiten Durchgang kommen<br />
dann mehr Maschinen zum<br />
Einsatz. Grund ist die Umrüstung<br />
etlicher Fahrzeuge von<br />
Winter- auf Sommerbetrieb.<br />
Rund 110 Mitarbeitende sind<br />
im händischen und maschinellen<br />
Kehreinsatz für die Stadt.<br />
Der aufgekehrte Splitt wird<br />
übrigens sortenrein entsorgt.<br />
Verbrechen<br />
Weshalb True Crime unter Frauen so beliebt ist, möchte Corinna Perchtold-Stefan von der Karl-Franzens-Universität<br />
herausfinden. Bis Mitte Juli soll die Studie laufen - Teilnehmerinnen winken Benefits um 50 Euro.<br />
GETTY, KK<br />
INTERESSE. „True Crime“-Formate sind populär, besonders bei Frauen.<br />
Die Uni Graz forscht zum Thema und sucht noch weitere Probandinnen.<br />
Von Lia Remschnig<br />
lia.remschnig@grazer.at<br />
Serien, Podcasts, Bücher,<br />
Dokus – akutell scheint es<br />
beim Thema „True Crime“<br />
kein Halten mehr zu geben.<br />
Nicht erst seit Netflix-Serienhits<br />
wie „Dahmer“, die das Leben einer<br />
der schrecklichsten Serienmörder<br />
der Geschichte portraitiert.<br />
Besonders bei Frauen ist<br />
das Format beliebt. Warum aber<br />
interessieren die Geschichten<br />
um wahre Verbrechen speziell<br />
Frauen - so sehr?<br />
Genau dieser Frage geht das<br />
Institut für Psychologie der Karl-<br />
Franzens-Universtität Graz mit<br />
einer wissenschaftlichen Studie<br />
nach. Aktuell werden noch<br />
Teilnehmerinnen gesucht, rund<br />
200 Frauen haben seit Beginn<br />
im Februar bereits mitgemacht.<br />
„Voraussetzung ist nur, dass die<br />
Personen entweder sehr gerne<br />
True Crime konsumieren –<br />
etwa über Podcasts, Filme und<br />
Bücher – oder dass sie damit gar<br />
nichts anfangen können“, erläutert<br />
Studienleiterin Corinna<br />
Perchtold-Stefan. Die Forscherin,<br />
selbst großer True Crime<br />
Fan, interessiere besonders,<br />
weshalb Frauen dem Genre so<br />
zugetan sind und sich damit<br />
beschäftigen. „Eventuell hilft es<br />
ihnen, besser mit der Angst vor<br />
Bedrohungen im Alltag umzugehen.<br />
Auch Mitgefühl mit den<br />
Opfern könnte ein Faktor sein“,<br />
vermutet Perchtold-Stefan, die<br />
mit ersten Ergebnissen im Sommer<br />
rechnet.<br />
Auch das Thema „Femizid“,<br />
das in Österreich immer mehr<br />
Platz einnehme, trage womöglich<br />
zum Interesse bei. „Es gibt<br />
Statistiken, die zeigen, dass<br />
Frauen in Österreich immer<br />
mehr Angst haben, dass ihnen<br />
etwas passieren könnte“, zeigt<br />
die Wissenschaftlerin auf. Daher<br />
sei das Thema so kontrovers,<br />
weil Frauen einerseits sagen, sie<br />
hätten Angst vor Verbrechen<br />
und andererseits wieder dieses<br />
große Interesse daran zeigen.<br />
Mehr als drei Viertel der Konsumenten<br />
von True Crime seien<br />
immerhin weiblich, teilweise<br />
sogar bis zu 90 Prozent.<br />
Die Studie besteht aus zwei<br />
beziehungsweise drei Teilen: Ein<br />
Online-Fragebogen und eine<br />
EKG-Testung vor Ort, bei Interesse<br />
noch ein zusätzlicher MRI-<br />
Gehirnscan. Teilnehmerinnen<br />
werden für ihren Zeitaufwand<br />
von insgesamt rund zwei bis drei<br />
Stunden belohnt (mit 30 Euro<br />
Graz-Gutscheinen für die ersten<br />
zwei Teile, sowie 20 Euro in<br />
bar für Teil drei). Zudem gibt es<br />
Scans vom eigenen Gehirn.<br />
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