26. März 2023
- Ausbaupläne der Kirche im Grazer Raum - Tauziehen um Haltestelle der Koralmbahn beim Flughafen Graz - Hauptplatz in Andritz wird sicherer - Große Emotionen bei der Diagonale in Graz - Die Gründermesse steht im Zeichen der Kommunikation
- Ausbaupläne der Kirche im Grazer Raum
- Tauziehen um Haltestelle der Koralmbahn beim Flughafen Graz
- Hauptplatz in Andritz wird sicherer
- Große Emotionen bei der Diagonale in Graz
- Die Gründermesse steht im Zeichen der Kommunikation
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2 die seite zwei<br />
www.grazer.at <strong>26.</strong> MÄRZ <strong>2023</strong><br />
E D I T O R I A L<br />
von<br />
Tobit<br />
Schweighofer<br />
✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Dieser Zug ist<br />
noch lang nicht<br />
abgefahren<br />
B<br />
ei allem Verständnis für<br />
politische Verbindlichkeiten,<br />
Side Letters und<br />
Winkelzüge: Die Geschichte<br />
der fehlenden Flughafen-Anbindung<br />
stellt selbst in der<br />
kleinen Polit-Bubble ein ganz<br />
besonderes Schmankerl dar<br />
(siehe Seite 6). Nur 300 Meter<br />
oder vier Gehminuten neben<br />
dem Flughafen wird die<br />
Koralmbahn künftig vorbeidonnern<br />
und nicht stehen<br />
bleiben. Wer vom Süden<br />
kommend zum Flughafen<br />
möchte, wird ihn aus der Nähe<br />
betrachten und dabei zusehen,<br />
wie er am Horizont verschwindet.<br />
Denn er muss bis zum<br />
Hauptbahnhof weiterfahren,<br />
dort umsteigen und dann<br />
wieder retourfahren, bis er am<br />
Ziel angekommen ist. Dieser<br />
Plan klingt nicht nur nach<br />
einer Blödheit, er ist es auch.<br />
In Zeiten, in denen die<br />
Optimierung von Verkehrswegen<br />
das oberste Gebot der<br />
Stunde ist, klingt er sogar noch<br />
blöder. Die Idee stammt von<br />
Jörg Haider, und wie so oft gab<br />
man dem Kreuz- und Querdenker<br />
um des Friedens willen<br />
einfach nach. Außerdem wäre<br />
die Koralmbahn sonst wohl nie<br />
in die Gänge gekommen.<br />
Nichtsdestrotrotz sind<br />
inzwischen die höchsten<br />
Vertreter aus der Steiermark<br />
und aus Kärnten für diese<br />
Haltestelle. Also die Vertreter<br />
genau jener Menschen, für die<br />
die Koralmbahn vorrangig<br />
gebaut wird. Da kann es nicht<br />
zu viel verlangt sein, diese<br />
Haltestelle gefälligst zu bauen.<br />
Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />
SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...<br />
Kaffee, Orangensaft<br />
und Mohnweckerl<br />
unter der<br />
Woche reicht.<br />
Sonntag wird mit<br />
den drei Kindern<br />
groß gefrühstückt.<br />
Da gibt es auch<br />
Nutella-Semmerl<br />
und Pancakes. KK<br />
... Sängerin Simone Kopmajer<br />
Österreichs erfolgreichste Jazzsängerin erzählt von Pancakes für ihre „drei<br />
Mäuse“, von Fans in Asien, der Studienzeit in Graz und vom neuen Album.<br />
Sonntagsfrühstück im Hause Kopmajer.<br />
Das ist die Stunde meiner drei „Mäuse“ namens<br />
Greta, Linda und Rosa. Meine Kinder dürfen am<br />
Sonntag all das essen, was unter der Woche nicht<br />
geht: Pancakes, Waffeln, frisch gepressten Orangensaft,<br />
vielleicht ein Nutella-Semmerl und Kakao. Für<br />
mich Semmerl, Marmeladen, Butter, Honig. Auch<br />
ich liebe mehr die süßen Sachen.<br />
Musikerleben und Kinder, wie geht das?<br />
Als sie noch ganz klein waren, habe ich sie überall<br />
mitgenommen. Fläschchen und Windeln im Tourgepäck.<br />
Als ich zuletzt für ein paar Konzerte an der<br />
Ostküste in Amerika war, durfte die älteste, die Neunjährige,<br />
mitfahren. Das war aufregend für sie. Aber<br />
auch für mich. Die dortige Jazz-Society hat meine<br />
Auftritte regelrecht zelebriert.<br />
Die neue Tour geht auch nach Florida?<br />
Wir hatten zuerst etliche Auftritte in Österreich und<br />
im April einige in Florida. Und von dort geht es direkt<br />
nach Bad Aussee zur „Wasnerin“.<br />
Sie sind in Asien enorm erfolgreich.<br />
Dort habe ich die meisten Fans. Mein Album „With<br />
Love“ war kaum auf dem Markt, kletterte es in Japan<br />
auf Platz 1 der Jazz-Charts. Momentan ist es für mich<br />
nicht so leicht, eine Tour in diese Gegend zu planen.<br />
Aber die Konzerte waren immer Feste und die Reaktion<br />
auf mein neues Album zeigt, dass man mich<br />
nicht vergessen hat.<br />
Wie sind Sie zur Musik gekommen?<br />
Mit acht Jahren habe ich angefangen, Klavier zu spielen.<br />
Mein Vater ist Musiker und ich spielte immer<br />
seine Lieder und hörte viel von Frank Sinatra, Louis<br />
Prima oder Ella Fitzgerald. Später habe ich an der<br />
KUG Klavier und klassischen Gesang studiert.<br />
Machen die Kinder schon die Mama nach?<br />
Es ist schön für mich zu sehen, wie sie auf Musik reagieren.<br />
Ich forciere da nichts, sie können alles ausprobieren,<br />
ich unterstütze alles. Sie sollen einen lockeren<br />
Zugang zur Musik erhalten.<br />
Ihr neues Album „With Love“ ist da, offensichtlich<br />
das beste in Ihrer Karriere ...<br />
Es stimmt. An dieser Platte habe ich am längsten getüftelt.<br />
Von den ersten Schritten, den ersten Ideen, zu<br />
den Arrangements bis zum Aufnehmen im Studio<br />
war viel Arbeit zu erledigen. Schritt für Schritt haben<br />
wir das Puzzle gemeinsam fertiggebracht. Ich habe<br />
auch mit dem Co-Produzenten John Di Martino in<br />
New York aufgenommen. Zwei Jahre dauerte es, bis<br />
das Baby auf der Welt war.<br />
Beziehungen zu Graz sind nach wie vor da?<br />
Ich wohne mit meinen Kindern in Bad Waltersdorf.<br />
Meine Eltern leben in Graz und ich bin praktisch in<br />
Graz aufgewachsen. Graz ist wie Urlaub. Ich liebe<br />
den Stadtpark, die Kasematten samt Schloßberg, bin<br />
gerne im Promenade und am Lendplatz, vor allem<br />
mit den Kindern. Schade, dass Graz diesmal nicht<br />
auf dem Tourkalender steht. Ich wäre gerne auch in<br />
meiner Wahlheimatstadt aufgetreten.<br />
VOJO RADKOVIC<br />
Simone Kopmajer wurde 1981 in Schladming geboren.<br />
Bereits 2003 mit dem New-York-Stipendium<br />
des Hans-Koller-Preises ausgezeichnet, ging sie in<br />
die USA, wo sie im Alter von 21 Jahren ihre erste Platte<br />
aufnahm; das Album Moonlight Serenade wurde in<br />
Japan zum Erfolg. Sie nahm sechs weitere Alben für<br />
das japanische Venus-Label auf. Simone Kopmajer<br />
tourte durch Europa, Nordamerika, Asien und Australien.<br />
Sie gilt als beste Jazzsängerin Österreichs.