Unser Taufkirchen - reba-werbeagentur.de
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<strong>Unser</strong> <strong>Taufkirchen</strong><br />
Die Gemein<strong>de</strong> <strong>Taufkirchen</strong> führt mit Genehmigung <strong>de</strong>s<br />
BayStMdI das Stammwappen <strong>de</strong>s ehemaligen Ortsa<strong>de</strong>ls, <strong>de</strong>rer<br />
von <strong>Taufkirchen</strong>, als Gemein<strong>de</strong>wappen.<br />
Der Löwe als Wappentier weist auf beson<strong>de</strong>re Tapferkeit hin<br />
und die Darstellung eines Löwen, <strong>de</strong>r sich das Schwert in <strong>de</strong>n<br />
Rachen stößt, könnte dahin ge<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n, dass Angehörige<br />
dieses Geschlechts bis zur Selbstaufopferung für ihren Herzog<br />
kämpften. Dieser Löwe fin<strong>de</strong>t sich auch im Logo <strong>de</strong>s Kulturzentrums<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> <strong>Taufkirchen</strong>, <strong>de</strong>m 1988 erbauten Ritter-Hilprand-Hofes<br />
wie<strong>de</strong>r.<br />
war. Spätestens für das Jahr 1315<br />
steht dann fest, dass <strong>Taufkirchen</strong> nur<br />
noch eine <strong>de</strong>r sechs Filialen von<br />
Oberhaching bil<strong>de</strong>te. Der Pfarrer<br />
von dort o<strong>de</strong>r sein „Gesellpriester“<br />
mussten dafür sorgen, dass in Unterhaching<br />
und <strong>Taufkirchen</strong> wechselweise<br />
sonntags Gottesdienst gehalten<br />
wur<strong>de</strong>. Conrad stiftete nun –<br />
als frommer Christ, aber auch wie<strong>de</strong>r<br />
zur Ehre <strong>de</strong>r Familie – eine<br />
„Ewige Wochenmess“. Danach<br />
sollte an je<strong>de</strong>m Montag für Herrn<br />
Hilprand eine Messe gelesen und<br />
ein Gebet an seinem Grabmal gesprochen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
In <strong>de</strong>r Stifungsurkun<strong>de</strong> (1385) <strong>de</strong>r<br />
„Ewigen Wochenmess“, die Conrad<br />
für seinen verstorbenen Vater Hilprand<br />
ausfertigen ließ, wer<strong>de</strong>n jene<br />
Formalitäten dargestellt, die <strong>de</strong>r Pfarrer<br />
zu erfüllen hatte. Der Geistliche<br />
hatte zu versprechen „... in <strong>de</strong>r Khürchen<br />
zu Taufkhürchen un fürbas ain<br />
ewige Wochenmöss wenleichen auf<br />
<strong>de</strong>n Mamtag zehalten, vnd zehaben,<br />
vnd auch nach <strong>de</strong>r Mess auf meines<br />
lieben Herrn Herrn Hilprants <strong>de</strong>s<br />
Taufkhürcher selig, <strong>de</strong>m Gott genedig<br />
sey, Grab ze gen vnd darob ein Placebo<br />
sprechen, alles durch hail ze hilf<br />
und ze trosst, <strong>de</strong>m obgenannten meinem<br />
Herrn Cunra<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m taufkhürcher<br />
<strong>de</strong>nselb seinem vogenanten Vatter<br />
Hilpranten <strong>de</strong>m Taufkhürchner<br />
seligen vnd allen an<strong>de</strong>rn seinen Vor<strong>de</strong>rn<br />
vnd Nachkhommen Seil hail<br />
willen, vnd vmb dieselb wochenmess,<br />
vnd vmb das gebannt Placebo hat er<br />
mir vnd ainem yeglichen Pfarrer zu<br />
Häching geben zway Tagwerch Grasgrundt<br />
vnd Po<strong>de</strong>n in seinem Anger<br />
gelegen zu Taufkhürchen...“ Die wöchentliche<br />
Messfeier mit Gebetsge<strong>de</strong>nken<br />
und Grabgang wur<strong>de</strong> also<br />
mit zwei Tagwerk Wiese abgegolten.<br />
Mit <strong>de</strong>m Placebo ist das spezielle Ge-<br />
bet für <strong>de</strong>n Verstorbenen gemeint und<br />
je<strong>de</strong>n Montag war das Messopfer zu<br />
feiern.<br />
Für keinen <strong>de</strong>r Nachfolger wur<strong>de</strong><br />
später ein solcher Aufwand getrieben.<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Familie <strong>de</strong>r<br />
Taufkircher wur<strong>de</strong> je<strong>de</strong>nfalls wirkungsvoll<br />
unterstrichen. Und so ist<br />
es sicher kein Zufall, dass nun, 1402,<br />
offenbar <strong>de</strong>r Herzog <strong>Taufkirchen</strong><br />
mit Westerham zur Hofmark mit<br />
Nie<strong>de</strong>rgericht erhob. Als Hofmarksherren<br />
waren die Taufkircher jetzt<br />
nicht nur Richter über ihre Bauern,<br />
son<strong>de</strong>rn es fielen ihnen auch alle<br />
Verwaltungsaufgaben zu wie das<br />
Aufbringen von Steuern und Rekruten,<br />
Gewerbeaufsicht, Sittenpolizei,<br />
Nie<strong>de</strong>rjagd und Überwachung <strong>de</strong>s<br />
Scharwerks. Und natürlich mussten<br />
sie sich auch um ihren eigenen Hof,<br />
<strong>de</strong>n Se<strong>de</strong>lhof, kümmern.<br />
Die Taufkircher verlassen<br />
<strong>Taufkirchen</strong><br />
Im Jahre 1544 vereinbarten die Taufkircher<br />
A<strong>de</strong>ligen schließlich einen<br />
Gütertausch mit <strong>de</strong>m bayerischen<br />
Herzog Wilhelm IV. und verlegten<br />
ihren Sitz nach Großhöhenrain bei<br />
Feldkirchen-Westerham im Kreis<br />
Rosenheim. Zur Hofmark Höhenrain<br />
gehörten rund 70 Anwesen.<br />
1577 einigte sich Georg Taufkircher<br />
mit Herzog Albrecht darauf, die Hofmark<br />
<strong>Taufkirchen</strong> zurückzukaufen<br />
– das Geschäft kam aber nicht zustan<strong>de</strong>:<br />
Der Kaufvertrag ist aufgrund<br />
„bald aufeinan<strong>de</strong>r ervolften tödlichen<br />
ableibens Halber (bei<strong>de</strong>r Männer)<br />
unvolzogen verbliben“. Im<br />
Wappenbuch heißt es, Georg sei<br />
anno 1580 „seligelich gestorben“<br />
und in Höhenrain „in St. Michaels<br />
Gotshauß seinem Stand nach begraben<br />
wor<strong>de</strong>n“.<br />
Was wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Hofmark <strong>Taufkirchen</strong>?<br />
Im Hachinger Heimatbuch<br />
schreibt Pfarrer Hobmair: „Am<br />
1.2.1560 überträgt Herzog Albrecht<br />
seinem Kanzler Dr. Simon Egckh<br />
Nutzung <strong>de</strong>r Hofmark <strong>Taufkirchen</strong>.“<br />
Das umfasste „<strong>de</strong>n Gebrauch<br />
und die Huzung <strong>de</strong>s Sizs und <strong>de</strong>r<br />
Baumgärten, <strong>de</strong>s Fischwassers, <strong>de</strong>r<br />
Hofmarkshän<strong>de</strong>l und Strafen“ also,<br />
<strong>de</strong>r Strafgel<strong>de</strong>r, die <strong>de</strong>r Hofmarksrichter<br />
verhängte; ferner durfte Eck<br />
die Abgaben <strong>de</strong>r Bauern für sich verbrauchen.<br />
Herzog Wilhelm <strong>de</strong>r<br />
Fromme wie<strong>de</strong>rum übergab <strong>de</strong>n Besitz<br />
1592 an die Jesuiten. Bis zur<br />
Auflösung <strong>de</strong>s Jesuitenor<strong>de</strong>ns 1773<br />
blieb <strong>Taufkirchen</strong> im Besitz <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
Jesu.<br />
Bei Appian ist in seiner Topografie<br />
um 1560 noch von einer Burg <strong>de</strong>r<br />
Bayerischen Herzöge in <strong>Taufkirchen</strong><br />
die Re<strong>de</strong>, die aber in späteren<br />
Aufzeichnungen nicht mehr erwähnt<br />
wird.<br />
In einer Bulle von Papst Urban VIII.<br />
vom 14. Juli 1626 soll die Burg<br />
schon im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt eine<br />
Ruine gewesen sein. Vermutlich<br />
wur<strong>de</strong> ihr Untergang im Dreißigjährigen<br />
Krieg besiegelt.<br />
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