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Elenita von der Nahmer - Erlöserkirche

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zur Routine geworden und den Kasualien<br />

vergleichbar. Der Sonntagsgottesdienst wird<br />

innerhalb <strong>der</strong> eigenen Konfession gehalten,<br />

während die ökumenischen Gottesdienste<br />

eine Art zusätzliches Programm darstellen,<br />

das gegebenenfalls auch entfallen kann.<br />

Wie ist dies theologisch zu beurteilen? Was<br />

bedeutet es überhaupt, dass bestimmte<br />

Gottesdienste als “katholisch”, “evangelisch”<br />

o<strong>der</strong> “ökumenisch” tituliert werden? Ist <strong>der</strong><br />

ökumenische Gottesdienst theologisch etwas<br />

an<strong>der</strong>es als <strong>der</strong> “normale” Gottesdienst<br />

<strong>der</strong> eigenen Konfession? Diesen Fragen nähere<br />

ich mich über eine ökumenische Besinnung<br />

auf das Wesen des Gottesdienstes.<br />

Der Gottesdienst ist ein Begegnungsgeschehen.<br />

In Anlehnung an Martin Luther<br />

und das Zweite Vatikanische Konzil lassen<br />

sich Wesen und Sinn des Gottesdienstes<br />

folgen<strong>der</strong>maßen formulieren:<br />

Gott dient uns in Wort,<br />

Sakrament und Segen, und<br />

wir dienen ihm in Gebet, Lob<br />

und Bekenntnis. Die Beson<strong>der</strong>heit<br />

des Gottesdienstes<br />

besteht darin, dass Christen<br />

in ihrer liturgischen Versammlung<br />

ihrem im Geist gegenwärtigen<br />

Herrn begegnen. Den liturgischen Vollzügen<br />

<strong>der</strong> Christenheit gilt die beson<strong>der</strong>e Zusage:<br />

Wo zwei o<strong>der</strong> drei o<strong>der</strong> viele im Namen des<br />

Vaters und des Sohnes und des Heiligen<br />

Geistes zusammen kommen, da will Christus<br />

ihnen gegenwärtig sein. „Solches tut zu<br />

meiner Vergegenwärtigung“, heißt es in den<br />

Einsetzungsworten des Abendmahls, dem<br />

Herzstück <strong>der</strong> Gemeinschaft mit Christus.<br />

4<br />

Im Gottesdienst trifft sich also nicht eine<br />

Gruppe Gleichgesinnter zum Gedankenaustausch,<br />

son<strong>der</strong>n Gott selbst ist gegenwärtig<br />

und kommuniziert mit uns, wie auch die liturgischen<br />

Texte bezeugen: “Gott ist gegenwärtig,<br />

lasset uns anbeten und in Ehrfurcht<br />

vor ihn treten” (EG 165,1).<br />

Das ist zugleich die Urgestalt <strong>der</strong> Kirche:<br />

Versammlung <strong>der</strong> <strong>von</strong> Gott Geheiligten zu<br />

Wort und Sakrament. Das Augsburger Bekenntnis<br />

<strong>von</strong> 1530 hat uns dies ins Stammbuch<br />

geschrieben und die römisch-katholische<br />

Tradition nimmt diesen Gedanken im<br />

20./21. Jahrhun<strong>der</strong>t auf. “Ecclesia de Eucharistia”<br />

betitelt Johannes Paul II. seine Abendmahlsenzyklika:<br />

Die Kirche lebt aus und in<br />

<strong>der</strong> Eucharistie, also dem Gottesdienst mit<br />

Wortverkündigung, Predigt und Heiligem<br />

Mahl.<br />

Nun ist die Kirche Jesu<br />

Christi nie nur eine einzelne<br />

Ortsgemeinde, son<strong>der</strong>n<br />

eine weltumspannende<br />

Gemeinschaft <strong>von</strong> Gottesdienstgemeinschaften,<br />

die<br />

durch die Gegenwart ein<br />

und desselben Herrn miteinan<strong>der</strong><br />

verbunden ist. Die Gottesdienstgemeinden<br />

<strong>der</strong> <strong>Erlöserkirche</strong>, im Münchenstift,<br />

in St. Sylvester und in <strong>der</strong> orthodoxen<br />

Allerheiligenkirche sind mit allen Gottesdienstgemeinden<br />

weltweit verbunden, die<br />

sich im Namen desselben Herrn versammeln:<br />

mit den Liturgiefeiernden in Tansania,<br />

in Paris, im Vatikan, in Lourdes, in Wittenberg,<br />

auf dem Athos o<strong>der</strong> wo auch immer.<br />

Die Gegenwart des einen Herrn verbindet

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