HITLER_ALS_MEDIUM
Autor : Abram POLJAK : März 1958 Der Werdegang Adolf Hitlers als Channeling Medium und Spiritisten und die Folgen.
Autor : Abram POLJAK : März 1958
Der Werdegang Adolf Hitlers als Channeling Medium und Spiritisten und die Folgen.
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Eugen Zolli
Als ich 1957 nach Rom reiste, wollte ich vor allem Eugen Zolli
besuchen, den früheren Oberrabbiner von Rom, der 1945 Zur katholischen
Kirche übertrat. Leider mußte ich in Rom hören, daß Zolli
1956 verstorben war.
Zolli stammte aus Oesterreich (geboren 17. September 1881 in
Brodi). Er studierte in Wien und Florenz, wurde 191I Rabbiner in
Triest, 1930 Professor für Hebräisch an der Universität Padua, 1940
Oberrabbiner und Direktor des Rabbinerseminars in Rom. Nach
seiner Taufe wirkte er als Professor für Hebräisch an der Universität
Rom und am päpstlichen Bibelinstitut. Er starb am 2. März 1956
in Rom.
Anläßlich des zweiten Jahrestages seines Todes beginnen wir heute
mit dem Abdruck eines Artikels, der über Zolli in einer katholischen
Zeitschrift erschienen ist:
L'ltinerario spirituale di Eugenio Zolli, von S. Cavaletti, in der
Zeitschrift Responsabilita deI Sapere, April-September 1956.
Wir danken unseren Freunden in Rom für ihre Bemühungen und
ihre Uebersetzung des Artikels aus dem Italienischen. A. P.
*
Es ist keine leichte Aufgabe, den geistigen Werdegang Eugen
Zolli's aufzuuigen; darum möchte ich in dieser Darstellung, soweit
möglich, Eugen Zolli selbst sprechen lassen, da ja die Stimme seines
Geistes noch mit starken Akzenten aus seinen Werken und aus dem
ganzen Schatz von Erinnerungen und Belehrungen spricht, die er
hinterlassen hat.
Nach einer kurzen Prüfung bin ich zu dem Schluß gekommen,
daß .es unmöglich ist, in ihm den Wissenschaftler und den religiösen
Menschen getrennt zu betrachten. Denn Eugen Zolli hat seine Bahn
durchlaufen und sein Tagewerk abgeschlossen, indem er in jeder
Handlung, in jeder Regung des Herzens, in jedem Gedanken den
ganzen Menschen, Intellekt und Gefühl eingesetzt hat, die sich bei
ihm in einer harmonischen Flamme tätiger Nächstenliebe verschmolzen
haben. Einer tätigen Nächstenliebe, die ihn in seinem religiösen
Lehen gestärkt, seiner wissenschaftlichen Arbeit Wärme und Flügel
verliehen und in seiner Wohltätigkeit gegen die Niedrigen und Verfolgten
angespornt hat.
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Wer unter den zahlreichen Arbeiten Eugen Zolli's eine reinliche
Scheidung vornehtpen wollte zwischen wissenschaftlichen Schriften
und Seiten der Vergeistigung und des Nachdenkens, würde sich mehr
als einmal ernstlich in Verlegenheit befinden. Was uns am meisten
beeindruckt, wenn wir der Gestalt Eugen Zolli's näher treten, ist
die bewundernswerte Einheit des Menschen, die sich in jeder Sache
voll und ganz mit all ihren Fähigkeiten einsetzt.
So eben legte er das Wort des Evangeliums aus: "Gebt dem Kaiser,
was des Kaisers ist, gebt Gott, was Gottes ist". Hier soll nicht
eine gleichsam gerechte Teilung gelehrt werden zwischen dem, was
wir der Welt zuzubilligen verpflichtet sind, und dem, was wir für
Gott aufheben müssen, sondern vielmehr: Gebt dem Kaiser, was ihr
ihm schuldet, um dann in voller Freiheit geben zu können, was
man Gott gehen muß, und Gottes sind wir alle selber, voll und ganz.
Dieser Wahrheit hat er sich in seinem ganzen Leben tief bewußt
gezeigt: Domino morimur, Domino sumus (dem Herrn sterben wir,
des Herrn sind wir), die Worte, die er auf seinen Grabstein gemeißelt
haben wollte, umfassen in der Tat sein ganzes Leben.
Er selbst sagt, er sei immer, ohn-e es gewahr zu werden, von
Natur ein Christ gewesen. Seine Bekehrung sei ohne Erschütterungen
erfolgt, vielmehr durch einen fortschreitenden und langsamen
Prozeß des Reifens, der dem Blick entgeht, solange er in Tätigkeit
ist, und die Aufmerksamkeit erst auf sich lenkt, wenn er zu seinem
Kuliminationspunktgelangt. "Das Geschenk des Glauben - schreibt
er - wurde mir nicht durch einen inneren Kampf gewährt, sondern
reifte langsam in mir. Eine süße frühlingshaft laue Luft, grünende
Zweige, Knospen, Blüten, Frucht".
Der kritische Augenblick der Bekehrung ist für ihn nicht schmerzhaft
gewesen, weil durch ein Leiden vorbereitet, das ihn das ganze
Leben hindurch von kindauf begleitet hatte; ein Leiden, das Sehnsucht
ist nach einer anderen Welt, ein Leiden, das seinen Ausdruck
in den Worten des Psalms findet: "Meine Seele ist wie dürres Land,
das Durst hat nach Dir", ein Leiden, das Verni~htung bedeutet von
allem, was menschlich ist im Menschen, um das zu entdecken und
lebensfähig Zu machen, was göttlich in ihm ist. Ein lebhaftes und
schmerzliches Empfinden des Unerfülltseins war in ihm, neben dem
Erkennen des Vorhandenseins einer Erfüllung, die zwar außerhalb
von uns besteht, aber Ü-gendwieerreicht werden kann.
"Jahre, Jahrzehnte des Wartcns", sagt er, "der Kämpfe, angstvollen
Suchens".
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