Salzburg Airport Magazin 01 2023
Flughafenmagazin des Salzburg Airport - Frühjahr 2023
Flughafenmagazin des Salzburg Airport - Frühjahr 2023
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<strong>Airport</strong> Umwelt<br />
Statusbericht<br />
Altlastensanierung<br />
Löschschaum<br />
Als im Jahr 2<strong>01</strong>8 im Rahmen des<br />
Sondermessprogramms „Spurenstoffe<br />
im Grundwasser“, das im Auftrag des<br />
damaligen Bundesministeriums für<br />
Nachhaltigkeit und Tourismus erfolgte,<br />
erhöhte Werte von PFAS-Substanzen<br />
im Grundwasser festgestellt wurden,<br />
hat der Flughafen <strong>Salzburg</strong> umgehend<br />
reagiert. Umfangreiche Untersuchungen<br />
der möglichen Verunreinigungsquellen<br />
wurden eingeleitet und sehr<br />
bald kristallisierte sich der gesetzlich<br />
vorgeschriebene Löschschaum der<br />
Flughafenfeuerwehr als Quelle der<br />
PFAS-Belastung heraus. Die Feuerwehr<br />
des <strong>Salzburg</strong>er Flughafens hat zu<br />
jedem Zeitpunkt ausschließlich Löschmittel<br />
zum Einsatz gebracht, die allen<br />
rechtlichen Vorgaben und technischen<br />
Standards entsprochen haben. Mit dem<br />
Thema PFAS befasst sich momentan<br />
ganz Europa. In Österreich sind zurzeit<br />
die Bundesländer <strong>Salzburg</strong>, Oberösterreich<br />
und Steiermark betroffen. Das<br />
Umweltbundesamt führt allerdings in<br />
dieser Causa weitreichende Untersuchungen<br />
in ganz Österreich durch,<br />
weitere Verunreinigungen sind sehr<br />
wahrscheinlich.<br />
Doch was ist PFAS überhaupt und<br />
wo findet man diese Chemikalien?<br />
PFAS sind organische Fluorverbindungen<br />
und eine Abkürzung für per- und<br />
polyfluorierte Alkylsubstanzen. Viele<br />
Menschen wissen gar nicht, wo diese<br />
„ewigen Chemikalien“ in technischen<br />
Bereichen und in der Industrie eigesetzt<br />
werden, die Palette der Einsatzgebiete<br />
geht von antihaftbeschichteten Pfannen,<br />
Wärmepumpen, Kuchenformen,<br />
Entnahme von Wasserproben<br />
wasser- und schmutzabweisenden<br />
Textilkleidungen, Farben, Lacke bis<br />
hin zu Poliermittel und vielen anderen<br />
Produkten des täglichen Lebens.<br />
Historischer Rückblick<br />
Der PFAS-haltige Löschschaum wurde<br />
vermutlich bereits seit den 1960er Jahren<br />
bis ins Jahr 2<strong>01</strong>8 verwendet. Diese<br />
PFAS-haltigen Löschschäume sind kein<br />
<strong>Salzburg</strong>er Spezifikum, sie kommen<br />
heute noch weltweit zur Bekämpfung<br />
von speziellen Bränden (flüssige Stoffe<br />
wie Benzin, Kerosin, Heizöl, Teer, Alkohol,<br />
etc.) zum Einsatz. In <strong>Salzburg</strong> sind<br />
die Mengen der verwendeten Löschschäume<br />
überdies sehr niedrig, weil<br />
es sich ausschließlich um Löschmittelproben<br />
und gesetzlich vorgeschriebene<br />
Löschübungen, nicht aber um tatsächliche<br />
Löscheinsätze gehandelt hat.<br />
Erste Schritte<br />
Als erste Sofortmaßnahme wurden<br />
Löschproben unter Einsatz dieser<br />
Schaummittel umgehend untersagt und<br />
ein alternativer Löschschaum angeschafft.<br />
Auch heute müssen Feuerwehren<br />
die nach wie vor gesetzlich<br />
verpflichtenden Löschmittelproben<br />
und Löschübungen durchführen. Beim<br />
Einsatz von Schaummittel werden die<br />
Beprobungen allerdings nicht mehr am<br />
Flughafengelände durchgeführt, sondern<br />
auf den Flächen eines befugten<br />
Entsorgers. Gemeinsam mit<br />
dem umgehend zusammengestellten<br />
Expertenteam aus den medizinischen,<br />
technischen und behördlichen Fachrichtungen<br />
(Altlastenexperten des<br />
Umweltbundesamts,<br />
Amtssachverständige des Landes, Mull<br />
und Partner Umwelttechnik GmbH,<br />
<strong>Salzburg</strong>er Unternehmen Geologie-<br />
Wasser-Umwelt GmbH, hydrologische<br />
Untersuchungsstelle <strong>Salzburg</strong>) wurde<br />
im zweiten Schritt ein umfassendes<br />
Lagebild mit Bodenproben, Gemüseproben,<br />
Wasserproben, Gundwasserströmungsanalysen<br />
und vielen weiteren<br />
Untersuchungen erarbeitet. Die Untersuchungen<br />
zur Ausdehnung der Altlast<br />
sind weitestgehend abgeschlossen,<br />
lediglich die nördliche Abgrenzung im<br />
Bereich der Hauptabstellfläche wird<br />
noch durch weitere Bodenuntersuchungen<br />
abgesichert. Die ermittelten<br />
Daten waren die Basis für die nächsten<br />
Schritte, um die PFAS-Verunreinigung<br />
im Boden des Flughafens zu sanieren.<br />
Erstmaßnahme zur Sicherung der Altlast<br />
wird eine hydraulische Sicherungsmaßnahme<br />
sein. Die Ausschreibung<br />
des technischen Projektes läuft bereits,<br />
die Sicherungsmaßnahmen werden<br />
voraussichtlich noch in diesem Jahr<br />
starten. Als endgültiges Ziel sieht das<br />
Altlastensanierungsgesetz vor, dass<br />
besagte Altlasten dauerhaft gesichert<br />
werden.<br />
Wichtige Informationen und links<br />
zu diesem Thema finden Sie hier:<br />
www.salzburg-airport.com/unternehmen-airport/<br />
umwelt/altlastensanierung-loeschschaum<br />
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