FIRST DOWN #4 - 2022

INTERVIEW
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alt war und ich in mein erstes Jahr an die
High School wechselte. Das erste Jahr an
der High School nennt man bei uns auch
Freshman Year. Das ist wirklich etwas
spät für amerikanische Verhältnisse,
aber ich habe ja auch die ganzen anderen
Sportarten vorher ausprobiert. Football
wurde also erst später in meinem Leben
zur Leidenschaft. Ich war mir nicht
bewusst, dass ich in der High School
Football spielen werde, aber ich habe es
in das Team geschafft.
Und heute bist Du doch sehr erfolgreich
in dem Sport. Wenn man sieht, dass Du
in Australien auch die Meisterschaft
geholt hast?
Ja, in Australien habe ich für die Northern
Sydney Rebels gespielt für zwei Jahre. Im
zweiten Jahr haben wir dann auch die
Meisterschaft gewonnen. Im ersten Jahr
sind wir bis ins Halbfinale gekommen.
Für mich war das dann so, dass ich gesagt
habe, wenn wir zurückkommen nächstes
Jahr, ohne das Verletzungspech, was wir
zum Ende der Saison hin hatten, dann
gewinnen wir auch den Titel. Und wir
hatten in der zweiten Saison unsere
Höhen und Tiefen, aber am Ende haben
wir die Meisterschaft geholt. Das war
wirklich cool.
Dann hoffe ich, dass es hier
möglicherweise auch so ist, dass es
Höhen und Tiefen gibt und Ihr dennoch
die Meisterschaft gewinnt?
Ja, da hast du recht. Es gibt auch hier
Höhen und Tiefen. Die Saison besteht
aus gewinnen und verlieren. Wichtig ist
jedoch, dass man immer weitermacht.
Kein Spiel war, ist oder wird leicht. Es ist
schließlich ein Wettkampf. Aber genau
das ist es, warum ich Football so mag. Es
gibt mir immer wieder die Möglichkeit,
mich zu messen und mich selbst
herauszufordern. Ich muss mich selbst
auch immer wieder beweisen gegenüber
anderen, aber vor allem gegenüber mir
selbst. Und das ist auch das, was ich von
meiner Familie mitbekommen habe.
Du musst nicht auf die Zweifel hören,
sondern du musst auf dich hören und
dir selbst beweisen und dich auf deine
Fähigkeiten konzentrieren. Jede Saison
hat Berge und Täler, Höhen und Tiefen,
aber du musst sicher sein, dass dein Level
was du führst, noch Raum hat.
Und wo siehst Du die Monarchs
aktuell? Auf der Bergspitze, oder
im Tal? Beim Aufstieg des Berges,
irgendwo in der Mitte davon?
Ich glaube wir befinden uns gerade
zwischen Bergspitze und Tal. Wir
sind definitiv noch nicht an der Spitze
angelangt. Wir verbessern uns alle jeden
Tag, kommen alle zusammen näher an
unser Ziel. Wir haben eine Vielfältigkeit
in unserer Mannschaft und wir müssen
jetzt zeigen, was wir können und vor
allem, dass wir es können. Jetzt müssen
wir es in die Praxis umsetzen. Für mich
ist es wichtig immer weiter zu machen.
Ich glaube wir sind wirklich erst in der
Mitte unserer Qualität angekommen
und ich bin der Meinung, dass wir unser
Level jetzt hochhalten müssen. Egal was
bis jetzt passiert ist: für mich ändert es
nichts. Ich gehe weiter ins Fitnessstudio,
mache weiterhin meine Workouts. Ich
mach das nicht für das Ergebnis, sondern
für die Arbeit an sich.
Nun haben wir leider die letzten Spiele
verloren. Hast Du das Gefühl, dass sich
etwas in der Mannschaft verändert
hat? Oder haben die Niederlagen die
Mannschaft verändert?
Mhhhhh…. Die letzten Spiele haben
wir verloren, ja. Ich glaube aber ganz
fest daran, dass wir das bessere Team
waren. Und das haben auch einige aus
der Mannschaft gesagt, mit denen ich
gesprochen habe. Wir haben die Talente
und auch das ganze Drumherum, um zu
gewinnen. Und ich kann sagen, dass der
Glaube daran wieder zu gewinnen und
möglicherweise auch die Meisterschaft
zu holen, definitiv noch da ist in der
Mannschaft. Es ist nicht so, dass sich die
Leute aufgegeben haben oder die Köpfe
hängen lassen. Klar… Es ist schon ein
Schlag ins Gesicht, wenn die Realität
dir zeigt, dass du nicht der bist, der du
denkst. Aber wir kämpfen weiter und es
ist definitiv der Mannschaftsglaube da
und wir wollen unser Level hochhalten.
Das merkt man auch auf der Tribüne,
aber dennoch ist es natürlich auch für
die Fans, die immer on Fire sind und
sehen, dass Ihr die bessere Mannschaft
seid, enttäuschend, wenn man dann
doch verliert. Sicherlich geht es Euch da
nicht anders oder?
Es ist peinlich als Athlet und auch als
Mann. Du fühlst diese emotionale
Enttäuschung und man hat das Gefühl,
dass man noch nicht zeigen kann,
warum man eigentlich hier ist. Aber
irgendwie ist es auch Treibstoff, der
einen selbst antreibt. Du sitzt nicht da
und bemitleidest dich selbst. Sondern du
spornst dich immer wieder an, damit du
genau das zeigen kannst, was du kannst
und warum die Coaches und der Verein
dich hier hergeholt haben.
Und wir hoffen, dass Ihr dieses
Quäntchen noch aus Euch herausholt,
denn wir wissen ja dass Ihr es könnt.
Jetzt bist Du hier, aber es ist nicht Dein
erster Verein in Deutschland, richtig?
Ja, das stimmt. Nach meinen zwei
Jahren in Australien und dem Gewinn
der Meisterschaft, wollte ich nach
Deutschland kommen. Ich wollte eine
neue Herausforderung. Ich wollte hier
die nächste Meisterschaft gewinnen.
Also habe ich bei den Potsdam Royals
unterschrieben. Aber in der Pre-Season
habe ich mich verletzt. Ich habe mich
davon nicht so schnell erholt und habe
eine Kortisonbehandlung bekommen.
In der Sommerpause bin ich dann
nach Paderborn in die dritte Liga
gewechselt und dort haben wir dann die
Relegation gewonnen und sind in die
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