FIRST DOWN #4 - 2022

50 INTERVIEW
FELIX TASLER
Linebacker Felix Tasler #42 stieß vor vier Jahren zu den Dresden Monarchs und stieg recht
schnell von der M2 ins GFL-Team auf. Er spricht über seinen sportlichen Weg, seine Familie und
warum der Zusammenhalt in der Mannschaft letztes Jahr so großartig war.
wurde, dabei gewesen.
Und hast Du da nach so kurzer Zeit
in der M2 Unterschiede feststellen
können?
Ja, das definitiv. Ich war in dem Moment
ehrlich gesagt etwas überrascht als es
hieß: Ok, du gehst hoch in die GFL-
Mannschaft. Ich dachte gut: da habe ich
noch ein
Jahr,
kann noch ein bisschen Krafttraining
machen, trainieren und dann kann
ich für mich auch sagen: Ok jetzt
kann ich das auch schaffen. Und dann
hieß es, dass ich jetzt sofort wechseln
werde. Ich habe nur gefragt: Ich? Seid
ihr euch da wirklich sicher? Ich hatte
mir schließlich ein Jahr zuvor das
Schienbein gebrochen beim Fußball
und es war noch offen, ob das Metall in
meinem Bein noch rausgeholt werden
musste. Also sagte ich: Ich muss hier
aber nochmal operiert werden in zwei
Monaten und bin nicht von Anfang an
spielfähig. Ich war also sehr überrascht
und habe mich aber auch gleichzeitig
sehr darüber gefreut.
Fotos: Cassandra Brock, Ben Gierig, Dirk & Felix Pohl, Michael Schmidt
FIRST DOWN: Hallo Felix. Schön, dass
Du Dir die Zeit genommen hast. Ich
bzw. wir freuen uns, etwas mehr
von Dir zu erfahren. Erzählst Du uns
etwas über Dich.
Felix: Also ich bin ein Dresdner Kind.
Ich bin hier geboren und habe auch
nie Anstalten gemacht, die große
weite Welt zu sehen. Also kein
Austauschjahr oder so. Das war nie
was für mich.
Ich habe noch einen kleinen
Bruder. Der ist sieben Jahre jünger
als ich. Der spielt Fußball, so wie
ich auch damals. Ich habe bis ich
22 war, Fußball gespielt und dann
bin ich zum Football gekommen.
Heute wünschte ich mir, dass ich
eher damit begonnen hätte. Mit
der #39 Walther Schönbrodt-Rühl
bin ich sehr gut befreundet, wir
sind zusammen aufgewachsen
und wir wollten gern schon eher
zum Football, aber leider ging
das verletzungsbedingt nicht. So
sind wir dann 2017 zu den Dresden
Monarchs gestoßen, als die M2
eröffnet wurde.
Wow, das klingt auf jeden Fall
spannend und nicht langweilig
*lacht*. Du warst bei der M2: Wie lang
hast Du da gespielt, bevor Du es in die
1. Herrenmannschaft geschafft hast?
Es war dann doch sage und schreibe ein
Dreivierteljahr. *lacht* Wir sind beide
tatsächlich gleich in diesem ersten
Rutsch, der in das GFL Team geschickt
Umso schöner ist es doch, dass
Du Dich so gut etabliert hast und
Ihr Euch so gefunden habt alle
miteinander. Die Krönung kam in der
vergangenen Saison: German Bowl
Sieger! Es war ein langer Weg bis
dahin… Wie ist Deine Erinnerung an
die Zeit von 2018 bis dahin?
Also mir wurde relativ zeitig gesagt,
dass es normal ist, dass Leute kommen
und gehen. In meinem ersten Jahr
habe ich gar nicht viel erwartet. Ich
habe alles mitgenommen, was ich
bekommen habe, weil man ja schon
davon ausgegangen ist, dass man als
„Neuling“ nicht gleich die extrem
vielen Einsatzzeiten hat. Ich muss aber
sagen, dass ich in meinem ersten Jahr
sehr viel Spielzeit bekommen habe. In
zwei Spielen war ich sogar Starter. Und
dann war irgendwann das Halbfinale in
Hall 2018. In der Vergangenheit hatten
wir das oft verloren und so sollte es
dann auch für mich in dem Jahr das
erste Mal sein. Es war für mich schon
sehr emotional, weil man natürlich
gehofft hat: Man ist neu und
vielleicht schafft man es irgendwie
doch in den German Bowl.
Dass wir letztes Jahr dann
gewonnen haben, hat mich
dann wirklich mega toll
gefreut. Als die Imports
gekommen sind und wir das
Testspiel hatten, habe ich schon
das Gefühl gehabt: es fühlt sich
anders an. Der Zusammenhalt ist ein
anderer. Die Backup-Spieler haben in